.and death smiled.
#91

Puh ich hab so leicht Tränen in den Augen und bin kurz vorm weinen. Ich bin ein so stark emotionaler Mensch, dass mich Geschichten immer sehr schnell berühren und ich mir vorstelle, was wäre, wenn ich so etwas erlebt hätte. Den Tod eines Elternteils würde ich momentan nicht überstehen, da bin ich ganz sicher. Meine Mutter und ich leben uns immer weiter auseinander und mein Vater und ich verstehen uns besser als je zuvor.

Ich habe im Laufe der letzten Jahre einige Familienmitglieder verloren. Vor 4 Jahren ist meine Urgroßmutter gestorben. Sie war für mich ein rotes Tuch. Sie hat sich oft beschwert, dass ich mich so selten gemeldet habe aber wenn ich sie gesehen habe war sie eher unverschämt und unfreundlich mir gegenüber als alles andere. Als ich die Nachricht erhalten habe war ich total unberührt. So etwas kenne ich von mir garnicht. Ich bin der Mensch der weint, nicht der sagt "Ok" und weiterlebt, aber ich konnte nicht weinen. Selbst als meine Großtante weinende neben mir bei der Beerdigung gesessen hat konnte ich keine Gefühle zeigen, weil die Dinge, die sie zu mir gesagt hat zu tief saßen, als dass ich sie vergessen hätte können. Vor ca. 1 1/2 Jahren habe ich im Schrank eine alte Fotobox gefunden von Fotos meiner Urgroßmutter und als ich sie lächelnd mit mir als Baby auf dem Arm sah habe ich zum ersten Mal geweint. Sehr viel. Mit Gewissensbissen. Ich habe mich selbst innerlich bestraft, weil ich so nachtragend war und nie die Möglichkeit hatte diese Differenzen mit ihr zu klären. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann sie mich das letzte Mal in den Arm genommen hat oder was nettes gesagt hat, aber sie ist meine Uroma, eine starke und tolle Frau die in ihrem Leben viel durchgemacht und ich vermisse sie, obwohl mir manchmal ihre Worte noch in den Ohren klingen.

Mein Opa ist auch vor einigen Jahren gestorben. Man hat mir bis heute nicht gesagt, woran. Ich habe ihn 5 Monate vor seinem Tod das letzte Mal gesehen. ich war jung und hätte dieses Bild nicht verkraftet sagen meine Eltern, aber er war mein Opa. Ich durfte ihn nicht sehen, weil er stark in sich zusammengefallen war. Aber das schlimmste auch daran ist, dass ich nie die Möglichkeit hatte mich zu verabschieden. Es gibt nicht einmal ein Grab von ihm. Seine Asche liegt bei seinem Bruder mit im Grab, nicht einmal sein Name steht darauf und mein Vater weigert sich darüber zu reden bzw. mir zu sagen wo er liegt. Immer wenn ich eine Schachtel Spunk - Lakritzbonschis im Supermarkt oder Kiosk sehe denke ich an ihn. Es war seine Art immer eine Schachtel Spunk für mich und meinen Bruder zu haben und sie uns zu geben. Es ist echt komisch. Auch wenn es jahre her ist denke ich oft an ihn. Ich weiss noch genau wie er aussieht, obwohl keine Fotos von ihm existieren.

Diese beiden Geschichten sind zwar nicht halb so schlimm, wie die Euren aber ich wollte sie mal loswerden.

...
... ...
Everything changes...



...sometimes I hate it! ...
Zitieren
#92

Eure... Geschichten sind so unglaublich traurig... Allein beim Lesen sind mir Tränen in die Augen geschossen... Es tut mir so Leid... Für alle von euch...
Ich möchte hier auch noch etwas loswerden...

Als ich fünf war, ist meine Oma gestorben. An einer seltenen Form von Lungenkrebs... Ich hab nicht mitbekommen, dass sie so krank war, ich war ja noch zu klein, um das alles zu verstehen. Als mir dann gesagt wurde, sie sei gestorben, hab ich so geweint, wie noch nie zuvor in meinem Leben, die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen. Abgesehen von meinem Opa und meien Eltern war sie die einzige meiner Verwandten, die ich in meiner Nähe hatte, alle anderen waren und sind bis heute in ganz Österreich und in anderen Ländern verteilt.
Ich hab nicht verstehen können, wieso sie so früh gehen musste, als ich danach gefragt hab, konnte es mir niemand erklären.

Zwei Jahre darauf ist auch meine andere Großmutter aus Wien gestorben. Ich hab sie nur ein Mal gesehen, sie kaum gekannt, aber ich wusste, dass sie unter starken Angstzuständen und Paranoia litt. Ihr Haus und sie waren mir unheimlich, um ehrlich zu sein, war ich froh, nicht in ihrer Nähe wohnen zu müssen, aber als sie gestorben ist, war ich auch damals traurig. Nur geweint hab ich nicht. Wir mussten noch viele Jahre danach jedes Jahr nach Wien, ihr Haus ausräumen, davor hab ich mich immer gefürchtet, selbst, als ich älter wurde, wollte ich nicht gerne dorthin. Aber ich musste.

Knapp ein halbes Jahr später haben wir erfahren, dass der Ex-Mann meiner Wiener Oma - Papis Vater - nun auch von uns gegangen ist. Wir wussten nicht einmal, dass er noch lebt, hatten keinen Kontakt zu ihm, also hat es mich nicht... getroffen.

Von nun an hatte ich nur noch meinen Innsbrucker Opa. Der Tod meiner Oma hat ihm zu Schaffen gemacht, er war nicht mehr er selbst, seit sie weg war, aber er hat sich bis zum Schluss noch fast selbst versorgt. Bis er als ich 11 war wegen einer Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus kam. Ich hab mich nicht getraut, ihn dort zu besuchen, hatte Angst vor der Atmosphäre.
Als ich erfahren hab, dass er gestorben ist, hab ich nciht einmal geweint. Und das kann ich mir bis heute nicht verzeihen. Ich hab ihn so sehr geliebt, aber ich hab nicht geweint, weder, als ich die Nachricht erhalten habe, noch beim Begräbnis. Ich weiß nicht wieso, ich war unglaublich traurig, aber ich hab es nicht geschafft, zu weinen...

Eigentlich denk ich noch ziemlich oft an meine Großeltern - an die, die ich kannte. Obwohl ich noch ssehr jung war, als sie gestorben sind, kann ich mich an sie genau erinnern, als hätte ich sie gerade gestern besucht... Ich bin quasi ohne Großeltern aufgewachsen, aber ich vermisse sie trotzdem... Mehr, als man glauben mag.

[SIGPIC][/SIGPIC]
Zitieren
#93

Ja solche Sachen sind heftig...

Ich hatte zwei solche Fälle...

Bei mir war es eine gute Freundin... Das war vor 4 Jahren...
Wir hatten uns an den Tag verabredet gehabt... Irgendwie war sie aber nicht aufgetaucht gewesen. Da bin ich dann zu ihr nach Hause... Sie hatte schon früh eine eigene Wohnung. Als ich geklingelt hatte, hatte niemand die Tür aufgemacht...
Also hab ich den Schlüssel von zu Hause geholt gehabt. Den hatte sie mir damals gegeben gehabt. Als ich Tür aufschloss, wusste ich schon das da etwas nicht stimmte. Es war alles so dunkel. Das passte gar nicht zu ihr, denn die wahr eigentlich ein fröhlicher Mensch und sie hasste Dunkelheit.
Im Badezimmer hatte ich sie gefunden. Sie hat sich die Pulsadern aufgeschnitten. Si war schon Tod.
Später haben mein Ex und ich Tagebücher von ihr gefunden gehabt. Sie wurde von 2 Typen vergewaltigt und wir hatten es nicht gemekrt... Wir hatten solche Schuldgefühle...

Ungefähr ein Jahr später starb dann eine andere gute Freundin. Es war die Ex von meinem Ex... Aber wir haben und trotzdem gut verstanden gehabt...
Wir wissen nur das sie einen Autounfall hatte und sofort Tod war.
Wir wissen noch nicht einmal wo sie beerdigt ist... Die Eltern sind auch weg.Sie waren Zigeuner.
Zitieren
#94

LovEoFeXituZ deine berichte von deinen freundinnen sind mir eben echt nahe gegangen! ich kann mir nicht vorstellen, wie man mit sowas umgeht. Sad

ich habe keine solche sachen zu berichten...
aber ich möchte hier doch auch etwas schreiben. ich habe einen bruder. er wäre dieses jahr am 13.10. 18 jahre alt. ich hab ihn also nicht gekannt. für mich war es immer ganz normal mit meiner mutter zum friedhof zu gehen. er war immer da, meine mutter erzählt oft von ihm (auch wenn er nur 11 tage gelebt hat). jetzt, da ich begreife, wer er ist und was mit ihm los war, wünsche ich mir dass er da wäre. dass er für mich da wäre. ich hab auch schon von ihm geträumt Smile aber ich schlafe oft weinend ein... ich finds komischerweise immer schwerer mit dem gedanken an sein "schicksal" fertig zu werden...
Zitieren
#95

LovE, sowas ist richtig schlimm... Das geht einem schon beim Lesen nahe =(

Und Brooke... Ich kann dich verdammt gut verstehen, ich hätte auch eine große Schwester gehabt... Sie kam jedoch viel zu früh auf die Welt und ist mit vier Tagen gestorben...

[SIGPIC][/SIGPIC]
Zitieren
#96

@LovEoFeXituZ
oh man das ist echt schlimm
wenn ich mir vorstellen meine freundin so im badezimmer zu finden .. oh gott ... das möchte man sich ja gar nicht vorstellen

@Brooke
das tut mir echt total leid
sowas könnte ich mir gar nicht vorstellen ..


Ich hab auch schon sowas erlebt.

Mein Opa (der Vater meiner Mutter) war schon immer sehr krank; war zuckerkrank ... hatte schon einen schlaganfall und wäre mit 40 schon mal fast an einem unfall gestroben. 2003 im März kam er dann wieder ins Krankenhaus. Seine Zuckerwerte waren viel viel zu hoch. Er wurde direkt eingeliefert, blieb ein paar Tage da und hat sich eigentlich sehr gut erholt. Er hat wieder seine Scherze gemacht und seine Zuckerwerte sind auch wieder gesunken. Nach ein paar Tagen kam er dann wieder aus dem Krankenhaus.

Das war zu der Zeit, wo mein anderer Opa ziemlich schlecht dran war. Er hatte Krebs und Altsheimer. Die beiden wohnten im selben Ort. Eines Abends sind wir zu meinem Opa gefahren der Krebs hatte, da er wirklcih schlecht dran war. Meine Mom hatte gesagt ich soll noch einmal mit hoch falls er stirbt, dass ich wenigstens vorher noch einmal bei ihm war und er mich sehen konnte.

Als wir nach Hause sind, wollten wir eigentlich noch zu meinem anderen Opa, aber da es ihm wieder besser ging und es schon spät war, sind wir direkt nach Hause gefahren. In der Nacht hab ich total unruhig geschlafen; ich hatte lauter Alpträume ... Ich hab geträumt, dass ein Leichenwagen bei uns vorm Haus vorgefahren ist und dort mein Opa (der Vater meiner Mutter) drin liegt. Schließlich wurde ich durch das Klingeln des Telefons geweckt. Es war 4 Uhr morgens und ich hörte nur noch meine Mama wie sie anfing zu weinen ... sie hat das Telefon fallen lassen und hat meinen Paps direkt geweckt. Ich bin natürlich direkt aufgestanden, wusste eigentlich schon was passiert war aber glauben wollte ich es trotzdem nicht. Mein Opa war in der Nacht gestorben und ich hab mir so Vorwürfe gemacht, dass ich am abend vorher nicht noch zu ihm gefahren bin, und das nur weil ich keine richtige Lust mehr hatte. Und dann noch dieser Traum .. gott mir gings so schlecht. ich dachte wirklich ich wäre schuld daran gewesen.

Genau 3 Wochen später ist dann mein anderer Opa gestorben.

Es ist immer schlimm ein Mensch zu verlieren .. aber ich könnte mir gar nichtd vorstellen wie es ist, einen noch näher stehenden Menschen zu verlieren.

[SIGPIC]http://i71.photobucket.com/albums/i126/Eve1111/2hzhhfd.gif[/SIGPIC]
[url=http://bobbestofbooks.blogspot.com/][/url]

Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste