GilmoreGirls.de - Community in Deutschland

Normale Version: liebesglück mit hindernissen
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
hey!

toller teil!

Warum macht chriss das? geht einfach!*grummel*

gab echt tolle stellen!

Freu mich auf den nächsten Teil!

Liebe Grüße
Chery
also :biggrin: ich dachte, da ich euch das letzte mal so lange hab warten lassen, kommt einfach eins (fast) gleich hinterher ^^
eigentlich hätt ich noch was im mittelteil geändert, aber ich hab grad keine lust dazu ... ^^
viel spaß!
silbernerschatz







Teil 44



Verwirrt sah Lilly ihm hinterher. Dann senkte sie den Blick auf ihre Hände. Sie lagen immer noch genauso, wie Chriss sie festgehalten hatte. Und sie glaubte, noch immer seine Hände auf ihren zu spüren. Zögernd strich sie mit den Fingern ihrer rechten Hand über die Knöchel.
Zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, dass er vielleicht gar nicht so stark war, wie sie dachte. Sie hatte ihm ansehen können, dass er die Situation nicht einfach fand und dass er am liebsten irgendwo anders gewesen wäre.
Doch trotzdem blieb er bei ihr. Für sie.
Sie atmete aus und warf noch einmal einen Blick auf den leeren Kaffeebecher, den sie auf den kleinen Tisch neben sich gestellt hatte.
Nachdem sie noch eine Weile regungslos im Bett gesessen hatte, stand sie auf, strich ihre Klamotten glatt und verließ das Zimmer. Der Abschied von Amy stand bevor.

Summend steckte Hannah ein paar Werbungen an die extra dafür gedachte Pinnwand, als Roman zu ihr kam.
„Was ist los mit dir?“
Sie warf ihm einen Blick zu. „Was meinst du?“
Er lehnte sich an die Wand und runzelte die Stirn. „Ich könnte schwören, du gehörst nicht zu denen, die Konfrontationen und ähnlichem aus dem Weg gehen, aber ich bin mir ebenso sicher, dass du mir ständig ausweichst.“
Sie hielt beim Anpinnen inne und drehte sich ganz zu ihm um. „Ich weiche dir nicht aus.“
„Ach nein? Dann ist es wohl nur Zufall, dass du jedes Mal, wenn ich einen Raum betrete, sofort weggehst und dass du mir nichts persönlich sagst sondern mir alles nur notierst oder über andere Bescheid gibst?“
Sie verschränkte die Arme. „Ich bin eine vielbeschäftigte Person. Ich hab keine Zeit, mit dir zu plaudern.“
„Wirklich?“ Er machte einen Schritt auf sie zu und stand plötzlich dicht vor ihr. „Aber du könntest mir beweisen, dass du mir nicht ausweichst.“
Herausfordernd reckte sie das Kinn. „Könnte ich. Wenn ich wollte.“ Sie wollte an ihm vorbeigehen, doch er ergriff ihren Arm und musterte sie.
„Du hast doch keine Angst vor mir, oder?“
Sie schnaubte. „Ich? Angst? Du bist die letzte Person, vor der ich Angst haben würde!“
„Okay.“ Er kam noch näher. Überrascht und auch etwas verärgert bemerkte sie, dass ihr Puls schneller ging. Allerdings hatte sie nicht vor, ihm das zu zeigen und starrte ungerührt zurück. Er beugte sich zu ihr herab – warum, wusste sie nicht - doch dann öffnete sich die Tür und Hannah machte einen großen Satz zurück.
„Roman?“, fragte eine Frauenstimme.
Hannah merkte, dass er sich plötzlich versteift hatte, warf einen Blick zur Tür – und hielt den Atem an.
Sie musste gar nicht nach dem Namen fragen; sie wusste auch so, wer gerade in die Praxis gekommen war. Dieses Gesicht würde sie nie vergessen.
Sie würde nie vergessen, wie sie in diese allseits bekannte Situation geraten war: eines Tages war sie früher von der Universität in die Wohnung gekommen, die sie mit Roman bewohnte. Sie war nicht misstrauisch geworden, als sie überall zerstreute Kleidung gesehen hatte, schließlich war sie daran gewöhnt gewesen, dass Roman seine Sachen liegen ließ.
In flagranti, erinnerte sie sich. Die beiden hatten sie noch nicht einmal bemerkt, als sie völlig ahnungslos ins Schlafzimmer gekommen war und sie mittendrin erwischt hatte. Blöderweise hatte sie ihn nicht verprügelt oder ihm eine Szene gemacht – das hätte sie heute getan. Stattdessen war sie wortlos aus dem Zimmer und aus der Wohnung gegangen. Keine zwei Tage später, während er noch Kurse hatte, packte sie ihre Sachen, zog ins Studentenwohnheim und teilte Roman übers Telefon die Trennung mit, trotz der schriftlichen Mitteilung und des Verlobungsringes, die sie deutlich sichtbar liegen gelassen hatte.
Jetzt stand sie wie angewurzelt mitten im Empfangsraum der Praxis, mit genau den beiden Personen zusammen, die sie ihr Leben lang hassen wollte. Und erst jetzt fiel ihr der Ring an Romans Finger auf.
„Entschuldigen Sie“, sagte sie bemüht freundlich, „könnten Sie kurz draußen warten? Wir haben noch etwas zu besprechen.“
Sie wartete, bis die andere Frau nach draußen gegangen war, drehte sich zu Roman um und verschränkte die Arme. „Wann hattest du vor, es mir zu sagen?“
„Hannah …“
„Weißt du, du wirst immer besser. Vor fünf Jahren hast du vier Wochen gebraucht, jetzt sind es nur noch zwei Wochen. Was kommt als nächstes? In noch mal fünf Jahren treffen wir uns wieder und dann sagst du mir nach einer Woche, du hast sechs Kinder von sechs verschiedenen Frauen?“
Er sah sie finster an. „Hör auf damit.“
Sie straffte die Schultern. „Ich sage, was ich will. Wenigstens bin ich ehrlich. Also bist du noch mit ihr verheiratet, ja? Und trotzdem wolltest du wieder mit mir befreundet sein? Warum? Damit du dich besser fühlst?“
„Nein. Ich …“
Sie ließ ihn nicht ausreden und stieß wütend die Luft aus. „Findest selbst du das nicht einfach total gefühllos? Ich mag ja manchmal auch nicht gerade sensibel sein und es scheint so, als würde nichts ganz zu mir durchdringen … Trotzdem …“ Sie verlor endgültig die Beherrschung und rief erbost: „Du hast mich mit ihr betrogen, du weißt ganz genau, wie verletzend das sein kann und schlägst vor, dass wir doch Freunde sein könnten?! Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Für wen hältst du mich? Nur weil ich nicht gerne meine Gefühle zeige, heißt das nicht, dass mich so was kalt lässt!“
Ihre Augen sprühten goldbraune Funken. Sie warf die restlichen Werbungen auf den Tisch und zog den Kittel aus. „Ich hab die Nase voll.“
Die Aussage wurde bekräftigt, als sie die Tür hinter sich zuknallte und wutschnaubend davon stapfte.

„Man sollte meinen, ich hätte meine Lektion gelernt.“ Immer noch schäumend vor Wut lief Hannah vor Chriss auf und ab. „Man könnte auch meinen, ich hätte mehr Grips im Hirn als vorher. Aber nein, ich falle schon wieder auf ihn herein. Mein Gott, ich bin doch völlig bescheuert. Ich wusste schließlich, dass er sie geheiratet hat. Okay“, räumte sie ein, „ich wusste nicht, dass er noch mit ihr verheiratet war, aber jeder halbwegs vernünftige Mensch hätte doch nachgefragt. Ich sollte kündigen und als Patient in die Praxis gehen.“
Chriss folgte Hannah mit den Augen. „Reg dich ab, Hannah.“
Sie fuhr zu ihm herum. „Ich rege mich nicht ab! Was würdest du denn machen, wenn du ich wärst? Stell dir mal vor, du bist drei Monate mit Lilly zusammen und ihr wollt heiraten. Und dann sagt sie dir plötzlich, dass sie seit einem Monat eine Affäre mit einem anderen hat und ihn heiraten will. Fünf Jahre später triffst du sie wieder und sie macht sich an dich heran und dann erfährst du, dass sie immer noch mit diesem Idioten verheiratet ist. Was würdest du machen? Ich wette eins zu zehn, dass du nicht so cool da rumsitzen und dir sagen würdest: Reg dich ab, Chriss.“
Allein schon bei dem Gedanken an eine solche Situation drehte sich ihm der Magen um, was er aber nie zugeben würde. Er zuckte mit den Schultern.
Hannah atmete tief aus und ließ sich neben ihn auf den Stuhl fallen. „Ich könnte ihn umbringen.“
„Soll ich das machen? Ich wollte schon immer mal jemanden verprügeln und dabei brüllen können, dass er meine kleine Schwester in Ruhe lassen soll.“
Hannah grinste. „Das hast du doch getan. Weißt du nicht mehr? Nachdem du erfahren hast, dass er eine Affäre hatte, bist du zur Uni gekommen, hast ihn zur Rede gestellt und dann auf ihn eingeschlagen. Du hattest danach eine Platzwunde an der Stirn und er ein blaues Auge.“
„Oh ja.“ Er dachte einen Moment nach. „Hey, ich könnte mich einfach rächen. Er muss ja nicht wissen, dass es wegen dir ist. Ich hab noch eine Rechnung mit ihm offen.“
„Nein.“ Hannah schüttelte den Kopf. „Du warst doch gut mit ihm befreundet. Du hast ihn immer gemocht. Ich weiß, dass du das damals nur aus Pflichtgefühl getan hast und dafür bin ich dir auch dankbar, aber ich will mich nicht dazwischendrängen.“
„Dazwischendrängen?“ Er schnaubte. „Ich würde sagen, seine Frau hat sich dazwischengedrängt. Wenn sie keine Frau wäre, würde ich sie zusammenschlagen. Ich tus nur nicht, weil es mich schon der Gedanke abschreckt, eine Frau zu schlagen.“
Sie warf ihm einen Blick zu. „Weißt du, manchmal finde ich es richtig cool, dich als großen Bruder zu haben.“
„Einen besseren als mich gibt’s auch gar nicht.“ Er stand auf. „Komm, lass mich zu ihm gehen und ihn anbrüllen. Das wird bestimmt spaßig.“
„Na schön.“ Sie grinste etwas gezwungen. „Aber sei nicht zu brutal, ja? Ich komme später nach.“
Sie sah Chriss hinterher, der sich, fröhlich vor sich hinpfeifend, auf den Weg zur Praxis machte, um den Übeltäter zu stellen.
hey,

toller teil!

Finde es toll wie sie Hannah aufregt, aber sie hat auch recht! Hannah hat es gut gemacht, ihm mal die meinung zu sagen! Das musste mal raus! *g*

Chriss reaktion fand ich auch gut!

Freue mich auf den nächsten Teil!

Liebe Grüße
Chery
hey, chery! :biggrin:
danke für dein fb ^^ freut mich, dass dir der teil gefallen hat :knuddel:

gibts auch noch mehr fb? *such* :biggrin:

schon wieder so lange her seit dem letzten teil ... :o langsam wird das zu ner schlechten angewohnheit ... *räusper*
ich habe jetzt zwei teile für euch, allerdings ist der zweite nicht so wichtig, den könnte man auch weglassen ... zwischenteil sozusagen ^^
viel spaß!
silbernerschatz








Teil 45




„Oh, shit!“ Hannah hielt Lilly am Arm fest. „Chriss’ Chef!“
„Was?“ Lilly sah in die Richtung, in die Hannah zeigte, und sah den Polizeichef persönlich auf die Praxis zusteuern. „Woher weiß er denn, dass Chriss da drin ist?“
„Wahrscheinlich hat er ihn beobachtet.“ Hannah raufte sich die Haare und dachte nach. „Okay, hier ist der Plan.“, sagte sie schließlich. „Ich renne jetzt zum Polizeichef und versuche ihn aufzuhalten, und du läufst so schnell du kannst nach oben und warnst Chriss.“
Lilly wollte schon losgehen, als sie sich noch mal zu Hannah umdrehte. „Warum machen wir das eigentlich?“
„Weil Chriss’ Chef ihn höchstwahrscheinlich dazu überreden will, wieder zurückzukommen und Chriss wird das nicht freuen. Verletzter Stolz und so was; du kennst doch die Männer.“
Lilly nickte, wartete, bis Hannah beim Polizeichef war und auf ihn einredete, und eilte dann an ihnen vorbei in die Praxis.
Chriss, der neben Roman auf einem Stuhl saß und sich mit ihm unterhielt, sah auf, als sie hereingestürmt kam, doch kaum als sie den Mund aufgemacht hatte, platzte der Polizeichef herein, dicht gefolgt von Hannah.
„Es ist nicht meine Schuld!“, beteuerte diese keuchend. „Ich hab versucht ihn aufzuhalten! Ich hab sogar mit ihm geflirtet, weil ich vergessen habe, dass er seit zehn Jahren verheiratet ist, aber er wollte nicht auf mich hören!“ Sie sah Chriss mit Roman zusammensitzen und wandte den Blick von Letzterem ab.
Chriss stand auf und stellte sich breitbeinig seinem ehemaligen Chef gegenüber, den er um Haupteslänge überragte. „Was gibt’s?“
„Ich bin dein ganzes Theater leid!“, donnerte der Ältere der beiden. „Nur weil ich in Erwägung ziehe, dich zu versetzen, musst du ja nicht gleich beleidigt spielen und den Schwanz einziehen! Entweder, du kommst sofort wieder zur Arbeit, oder du brauchst dich da nicht mehr blicken lassen!“
Chriss starrte ungerührt zurück. „Weißt du, ich hab mich eigentlich ziemlich gut daran gewöhnt, einen so langen Urlaub zu haben, bis zum Nachmittag zu schlafen und so was, du weißt schon.“ Er lächelte boshaft, als sein Chef die Augen zusammenkniff. „Und außerdem hast du doch genug andere, die machen ihre Arbeit bestimmt viel besser als ich.“
Gut gelaunt legte er Hannah und Lilly einen Arm um die Schultern, rief noch ein *Bis dann, Roman!“ über die Schulter und verließ die Praxis.
„Chriss?“ Lilly blieb stehen.
Er sah sie an. „Was?“
Hannah, die nur noch nach Hause wollte, sagte: „Ich gehe schon mal vor.“ und ließ die beiden stehen.
Lilly spielte mit ihren Fingern. „Könnten … könnten wir noch mal zu mir fahren? Ich will …“
Er wusste was sie meinte und sagte: „Okay.“
Nervös betrat Lilly ihr Haus, das totenstill war. Kein Laut war zu hören. Nach einer Weile bemerkte sie die fehlenden Dinge, die Amy und Ronny wahrscheinlich mitgenommen hatten. War es wirklich keine drei Stunden her, seit sie sich von ihnen verabschiedet hatte? Sie dachte an das Gefühl, das sie überkommen hatte, als sie Amy zum Abschied umarmt hatte. Vielleicht würde es das letzte Mal sein.
„Sie sind also weg, oder?“, fragte sie Chriss leise.
Er trat hinter sie und legte ihr beide Hände auf die Schultern. „Ja. Sie sind weg.“ Auch er sah sich noch einmal um, dann führte er Lilly aus dem Haus.

„Das ist nicht dein Ernst!“ Chriss sah Hannah ungläubig an. „Du kannst doch nicht einfach mal wegfahren, nur weil du …“
„Doch kann ich. Ich bin 24, Chriss. Ich kann machen, was ich will.“
„Und wohin willst du?“
Hannah sah ihn störrisch an. „Zu meinen Verwandten nach Korea.“
Er schnaubte. „Und wie lange?“
„Weiß noch nicht. Zwei Wochen.“
„Das ist doch Unsinn.“ Er schüttelte den Kopf. „Findest du nicht auch?“ Er sah Lilly an, die bisher still neben ihm gesessen hatte.
„Äh … also …“ Lilly sah unsicher zwischen Hannah und Chriss hin und her. „Also eigentlich …“
„Zieh sie da nicht mit rein!“, sagte Hannah gereizt. „Nur weil du zu dumm bist, um alleine deine Meinung vertreten zu können, muss sie das nicht tun! Sie hat damit nichts zu tun und dich geht das übrigens auch nichts an!“ Sie rannte nach oben und knallte die Tür zu.
Chriss lehnte sich zurück. „Mein Gott, ist sie stur.“ Er rieb sich über die Stirn.
Lilly hörte ihm nicht zu. Stattdessen machte sich wieder Angst in ihr breit. Sollte sie nicht langsam wieder in ihr eigenes Haus zurück? Natürlich fühlte sie sich hier sicherer, bei Chriss, aber … wenn Hannah wegfuhr, etwa zwei Wochen lang, dann war sie ganz alleine mit ihm. Ganz alleine in diesem Haus.
Sie musste einen ziemlich geschockten Gesichtsausdruck gehabt haben, denn Chriss hob fragend eine Augenbraue. „Alles in Ordnung?“
„Hm?“ Sie wandte hastig ihren Kopf in seine Richtung. „Was?“
„Ob alles in Ordnung ist.“
„Ja. Ich meine … äh … ja.“
Für einen kurzen Moment trat ein eigenartiger Ausdruck auf sein Gesicht, dann wandte er sich ab und sah auf die schwarze Fläche des Fernsehers.
Mussten sie denn immer wieder von vorne anfangen? Mussten sie immer wieder rückfällig werden? Konnte es denn nicht einfach aufhören?
Zuerst waren sie so befangen, dass sie kaum miteinander redeten geschweige sich ansehen konnten, und dann passierte etwas und sie kamen sich näher. Und plötzlich, wenn alles wieder gut zu werden schien, machte er entweder einen dummen Fehler und verscheuchte sie, oder sie zog sich von selbst zurück.
Er war es leid. Er war das alles leid. Er wollte nicht jedes Mal wieder von vorne anfangen, ihr Vertrauen erkämpfen müssen. Und er wollte nicht ständig auf der Hut sein müssen, etwas Falsches zu sagen oder zu tun.
War es denn zu viel verlangt, wenn er wollte, dass sie ihm vertraute? Dass sie sich wohl in seiner Nähe fühlte?
Der Mann, der es mochte, wenn Frauen Angst vor ihm hatten, musste ihm erst noch begegnen. Okay, vielleicht gab es wirklich eine Gruppe solcher Typen, aber auch wenn er in manchen Sachen nicht gerade der Hellste war – er wusste mit Sicherheit, er gehörte nicht dazu.






Teil 46



„Ruf an, wenn du wiederkommst, und ich hol dich dann ab.“, sagte Chriss, während er mit Hannah in der Wartehalle des Flughafens stand.
„Ich weiß.“ Hannah verdrehte die Augen und zählte an den Fingern ab. „Stell nichts Dummes an; pass auf dich auf; ruf an, wenn was ist; lass dich nicht beklauen; lass dich nicht mit irgendwelchen fragwürdigen Personen ein … Hab ich was vergessen?“
Chriss grinste. „Grüß die anderen von mir.“
„Mach ich.“
Quer durch die ganze Halle ertönte die Aufforderung der Passagiere nach Südkorea, sich zum Flugzeug zu begeben.
„Ich muss jetzt gehen.“
Chriss nickte. Dann umarmte er sie. „Pass auf dich auf, ja?“
Sie löste sich weit genug von ihm, dass er ihren genervten Blick sehen konnte. „Ich bin kein Kind, Chriss.“
„Es ist meine Pflicht als älterer Bruder, dir das zu sagen.“, sagte er und sah sie täuschend ernst an. „Sei froh, dass nur ich da bin. Dad und Kim würden dich so zuquatschen mit all dem Zeug, dass du es dir doch anders überlegst.“
Als sie aufstöhnte und ihre Stirn an seine Schulter fallen ließ, fing er an zu lachen.
„Ich muss jetzt wirklich gehen.“
Sie lösten sich voneinander. Chriss tätschelte ihr den Kopf. „Viel Spaß, Kleine.“
„Selber.“ Sie nahm ihr Handgepäck und machte einen Schritt auf den Eingang zu, drehte sich dann aber noch einmal um. „Chriss?“
Er hob abwartend eine Augenbraue.
„Trau dich endlich.“ Sie zwinkerte.
Er tat so, als wüsste er nicht, was sie meinte. „Hmm.“
Sie winkte ihm noch zu, dann war seine kleine Schwester verschwunden.
hey,

ja ist wohl wirklich ne schlechte angewohnheit geworden! *g*

toller teil!

Ich geb hannah recht. Er soll sich endlich traunen!

Lass uns nicht zu lange warten mit dem nächsten Teil!

Liebe Grüße
Chery
ich wollte eigentlich schon längst einen neuen teil posten, aber irgendwie ist es bei mir im moment total chaotisch und ich blicke nirgendwo mehr durch -.-
naja, dafür hatte ich viel zeit zum schreiben und die hab ich auch genutzt ^^ (ich fühl mich ehrlich viel besser, wenn ich ein paar teile vorrätig hab ...)
dieser teil ist ein wenig kurz geraten, also poste ich gleich den nächsten, aber ich zähl sie als zwei teile, sonst passt es mit den zahlen nicht ^^
der drittnächste ist ja der 50., also hab ich mir was einfallen lassen. mal sehen, obs euch gefällt.
jetzt erst mal viel spaß mit den nächsten teilen! :knuddel:
silbernerschatz







Teil 47



Verlegen saßen Chriss und Lilly nebeneinander auf der Couch und starrten auf den Fernseher, der gerade einen Film aus den Sechzigern zeigte.
Er hatte vorgeschlagen, dass sie sich vor den Fernseher setzen und sich mit allerhand Essen voll stopfen sollten – hoffend, dass sie sich besser fühlen würden und sich ungezwungen über die Filme unterhalten könnten. Dabei hatte er nicht beachtet, dass die kleine Couch nicht für längeres Sitzen geeignet war und sie ständig aneinander stießen, wenn sie sich versehentlich beide bewegten, weil sie eine bequemere Stellung einnehmen wollten oder nach dem Essen oder ihrem Glas griffen.
Als ihre Finger zum x-ten Mal aneinander stießen und Lilly hastig ihre Hand zurücknahm, nahm seine Frustration immer mehr zu.
Verdammt, er wollte, dass alles normal war. Er wollte, dass sie sich wohl in seiner Nähe fühlte und nicht jedes Mal zurückzuckte, wenn er sie aus Versehen berührte.
Hannah war erst seit gestern Abend weg. Wie also würden die nächsten zwei Wochen verlaufen?
Verärgert über die ganze Situation verschränkte er die Arme über der Brust und starrte weiterhin den Fernseher an, als ob dieser etwas daran ändern könnte oder sogar Schuld daran war.
Sollten sie sich jetzt wieder zwei Wochen lang aus dem Weg gehen? Er wusste selbst nicht, wieso sie das eigentlich getan hatten – wieso er plötzlich in seinem Zimmer hatte essen oder frühmorgens hatte aufstehen müssen, weil er früher frühstücken wollte.
Vielleicht war es eine Art Selbsterhaltungstrieb gewesen – der, wie er aus eigener Erfahrung wusste, immer in den ungelegensten Momenten ans Tageslicht kam – oder sonst was, das ihn dazu gebracht hatte, sich vor Lilly zu ‚verstecken’.
Tatsache war aber, dass er das nicht wieder machen wollte.
Dann tu’s eben nicht, sagte er sich. Pass gut auf sie auf und kümmere dich um sie, während Hannah weg ist.
Leichter gesagt, als getan. Denn als der dritte Film anlief, hatten sie immer noch kaum miteinander gesprochen, geschweige denn sich angesehen.
Deswegen wunderte er sich auch nicht, dass Lilly so still war. Sie war eben nicht der Typ, der alleine vor sich hinplapperte, mit dem Wissen, dass ihr niemand zuhörte. Erst als er zufällig – natürlich – in ihre Richtung sah, sah er, dass sie eingeschlafen war.
Er strich ihr eine Strähne hinters Ohr und berührte ihre Wange. „Lilly?“ Sie bewegte sich nicht, schlief friedlich weiter.
Also stand er auf und hob sie auf seine Arme. Sie seufzte im Schlaf, schlang ihm ihre Arme um den Hals und schmiegte sich vertrauensvoll an ihn, während sie etwas murmelte.
Bei dieser Geste wurde ihm warm ums Herz. Er konnte sich selbst nicht genau erklären, warum das so war, aber abstreiten konnte er es ebenfalls nicht.
Langsam stieg er die Treppen hoch, mit Lilly in seinen Armen. In ihrem Zimmer angekommen, legte er sie genauso vorsichtig auf das Bett, wie er sie von der Couch gehoben hatte und deckte sie zu. Fast sofort drehte sie sich auf die Seite und nahm ihre übliche Schlafstellung ein.
Er lächelte, strich ihr noch einmal über die Haare und verließ schließlich leise das Zimmer.






Teil 48



Vier Wochen später

Sie stand in völliger Dunkelheit. Nirgendwo ein Licht, kein einziger Funke.
Hilflos drehte sie sich im Kreis, versuchte, sich zu orientieren, doch vergebens. Sie streckte die Hände aus und machte zögernd einige Schritte nach vorne, blieb wieder stehen.
Plötzlich wurde alles von einem grellen Licht erhellt und sie sah, dass sie auf einer völlig leeren Ebene zu stehen schien. Es schien, als wäre sie in einem Raum, unendlich lang, unendlich hoch, unendlich breit und unendlich schwarz. Und sie realisierte, dass es keinen Ausgang gab. Nichts konnte sie aus dieser Dunkelheit führen.
Dann sah sie das Licht. Es kam von weiter Ferne. Zuerst nur ein winziger Punkt, dann wurde er größer und größer und kam auf sie zu.
Erfreut stellte sie fest, dass dieses Licht Chriss umgab, der sich ihr mit einem Lächeln näherte. Kurz vor ihr blieb er stehen und hielt ihr die Hand hin.
„Nimm sie.“, sagte er. „Komm mit.“
Sie wollte seine Hand ergreifen, doch plötzlich wurde sie nach hinten gezogen. Zuerst nahm sie nur war, dass der Abstand zu Chriss immer größer wurde, dann versuchte sie, wieder zu ihm zurückzugehen.
Aber ein unsichtbarer Sog zog sie immer weiter von ihm weg. Sie konnte sich nicht vorwärts bewegen, egal wie sehr sie sich anstrengte, dagegen ankämpfte.
„Komm mit.“, hörte sie Chriss wieder sagen und verzweifelt versuchte sie es, weil sie wusste, dass nur er ihr helfen, sie retten konnte, doch es brachte nichts; sie wurde weggezogen, bis Chriss verschwunden war.
Und dann wurde nach ihr gegriffen. Geisterhafte Hände umschlangen sie wie schwarzen Nebel, bloß war die Umarmung nicht so sanft. Sie spürte, wie der Boden unter ihr verschwand, fiel in eine bodenlose Tiefe – und schreckte mit einem erstickten Keuchen aus dem Schlaf.
Atemlos presste sie sich eine Hand auf das wild klopfende Herz und starrte in das Zimmer.
Wie sich herausstellte, regnete es draußen in Strömen, es blitzte und donnerte und Zweige knallten an das Fenster.
Als es wieder blitzte, zuckte sie wimmernd zusammen und schlug die Arme über ihrem Kopf zusammen, als befürchte sie, geschlagen zu werden.
Ängstlich kroch sie aus dem Bett und tapste zur Tür. Sie knarrte leise, als sie sie öffnete. Vor Chriss’ Tür blieb sie stehen. Er war der Einzige im Haus und sie wollte nicht bei diesem Sturm alleine sein, aber konnte sie ihn einfach so beten, sie bei ihm schlafen zu lassen?
Vorsichtig öffnete sie die Tür und blieb zögernd stehen. Sie knabberte am Fingernagel ihres Zeigefingers und sah sich um.
Links von ihr an der Wand stand ein großes, breites Regal, das bis zur Decke reichte. Etwa zwei Schritte weiter rechts waren ein kleiner Nachttisch mit dem großen Bett daneben, in dem Chriss schlief. Die Bettdecke hob und senkte sich unter seinen Atemzügen.
Sie betrat endgültig das Zimmer und betrachtete nun die rechte Seite, die abgesehen von einem Kleiderschrank noch einen Schreibtisch, auf dem sie die Umrisse eines Computers sehen konnte, und eine Stereoanlage aufwies.
Wieder zögerte sie, biss weiter auf dem Nagel herum, schlich schließlich zu Chriss ans Bett und hockte sich daneben.
„Chriss?“, flüsterte sie und stupste mit einem Finger die Schulter an, die unter der Decke hervorlugte.
Er murrte, drehte sich auf den Bauch und schlief weiter.
„Chriss?“, flüsterte sie noch einmal, nahm diesmal eine ganze Hand zur Hilfe und schüttelte ihn kurz.
Mit einem weiteren Brummen vergrub er das Gesicht im Kissen, hob dann aber den Kopf und blinzelte. „Was …“
Ihr Mittelfinger gesellte sich zum Zeigefinger. „Ich …“ Verlegen sah sie über ihre Schulter aus dem Fenster. Der Sturm hatte nicht nachgelassen, er war sogar noch stärker geworden.
Verschlafen folgte er ihrem Blick.
„Ich hab Angst.“, wisperte sie. „Es ist so dunkel und das Gewitter …“
Er zögerte nur einen Augenblick, dann rutschte er ein wenig zur Seite und hob die Decke an, damit sie drunterkriechen konnte.
Sie nahm die Finger aus dem Mund und krabbelte unter die Decke. Als sie dicht neben ihm lag, den Kopf in seiner Schulterbeuge, beruhigte sie sich. Sein Arm lag um ihre Schulter, seine Wange an ihrer Schläfe und sie fühlte sich geborgen. Das war es, was sie gebraucht hatte.
Chriss lag bewegungslos neben ihr, sein Herz klopfte. Er hatte sich in den letzten Jahren so sehr gewünscht, sie wieder berühren und sie wieder im Arm halten zu können – wie er es jetzt tat -, dass er sein Glück gar nicht fassen konnte.
Sie waren sich noch nie so nahe gewesen – bis auf den Kuss vor fast zwei Monaten. Die Zeit verging im Flug … Er lauschte ihrem regelmäßigen Atem, dem Klopfen ihres Herzens, während seines vor Freude platzen wollte.
Es war schon lange nach Mitternacht, als Chriss die Augen schloss.
heyyy,

schön das wieder einen neuen Teil gibt!

Zwei schöne Teile, aber das letzte fand ich einen tick besser!

Die beiden müssen es doch mal langsam wiederhin bekommen, das sie zusammen kommen, meinste nciht!?

Freu mich auf den nächsten Teil!

Viele Liebe Grüße
Chery
Zitat:heyyy,

schön das wieder einen neuen Teil gibt!

Zwei schöne Teile, aber das letzte fand ich einen tick besser!

Die beiden müssen es doch mal langsam wiederhin bekommen, das sie zusammen kommen, meinste nciht!?

Freu mich auf den nächsten Teil!

Viele Liebe Grüße
Chery

vielen dank fürs fb (auch wenn mein re-fb ein wenig spät kommt ^^)
freut mich immer wieder, wenn dir die teile gefallen Big Grin

ich hatte ja schon gesagt, dass ich ein paar teile vorrätig hab, das heißt, ich könnte den nächsten auch posten, aber irgendwie bin ich damit nicht zufrieden ... ich sollte aufhören, mir alles nochmal durchzulesen UnsureBig Grin
jedenfalls wird er aber ganz bestimmt noch kommen.
allerdings hab ich mal wieder ne schreibblockade, weil diese stelle so dumm ist >.< aber das werd ich schon noch hinbekommen ^^

die schlechteste nachricht ist, dass ich in etwa zwei wochen (mehr oder weniger) für ein jahr nach amerika fliege und ich weiß natürlich nicht, ob ich da einen computer geschweige denn internet habe, also ob ich da überhaupt weiterschreiben kann.

naja, das wars auch schon ^^ ich werde mich darum bemühen, mich ganz schnell zufriedenzustellen, damit ihr endlich einen neuen teil kriegt Big Grin
bis dann!
Heeey! Smile Wollt mich nur mal melden, ich lebe noch! lol
Sorry, ich habs immer noch nicht geschafft alles nachzuholen... :o Die Schule hat gerade erst wieder angefangen und schon bin ich wieder total im Stress.... Mad Naja, jetzt muss ich aufräumen und dann geh ich nach Köln schoppen *freu* aber morgen werd ich auf jeden Fall weiterlesen. Smile
Sorry nochmal. :knuddel:
Bye, Sam
@sam: hi! :wink:
bin froh, dass du noch lebst Big Grin
und kein problem, ich kann verstehen, dass dus noch nicht geschafft hast. manchmal schaff ichs noch nicht mal bei zwei teilen ... :oBig Grin
lass dir ruhig zeit ^^
Eek du hast schon wieder schule?!?! ohje ... du arme *tröst* bei mir sinds aber auch nur noch zwei wochen oder so ... obwohl ... ich bin ja nicht mehr da ^^
wie auch immer Big Grin viel spaß beim shoppen :knuddel:
silbernerschatz
Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30