Hallo ihr!! Hier ist das 6. Kapitel - das hoffendlich auf mehr Begeisterung stöÃt als der letzte Teil ... :heul:
Wie auch immer, dieses Kapitel widme ich Syrah und LGRG, aus Gründen, die nur die beiden kennen
Natürlich wünsche ich mir auch dass alle anderen Leser kräftig FB geben - vielleicht kommt dann der nächste Teil auch schon bald!!
Chapter 6
Die ganze Situation nahm Dimensionen an, in denen Lorelai sich äuÃerst unwohl fühlte und welchen sie einfach nicht mehr gewachsen war. Gerade war es so weit gewesen. In den letzten paar Minuten schien sich alles, was zwischen Luke und ihr vorgefallen war, in Luft aufgelöst zu haben und auf die Weise, wie er sie angesehen hatte, schien er ihr verziehen zu haben. Sie hätten sich endlich über das ganze Geschehen aussprechen und diese verzwickte, dumme Geschichte aus der Welt schaffen können, wäre nicht in genau diesem Moment Max dazwischen geplatzt ...
âHi Lorelai!â, begrüÃte sie Max gut gelaunt und drückte ihr einen BegrüÃungskuss auf die Lippen. Noch nie hatte Lorelai solche Abscheu dabei empfunden.
âHi Maxâ, erwiderte sie einsilbig und überlegte gleichzeitig, wie sie ihn möglichst unauffällig wieder abwimmeln konnte. Alles, was sie jetzt auf keinen Fall gebrauchen konnte, war dass Max zwischen sie und Luke geriet.
âLorelai â hast du meine Frage überhaupt gehört? Oder warst du zu sehr in das Gespräch mit
ihm verwickelt?â Dabei warf er Luke, der immer noch ungeduldig und nervös in seinem Hemd und der ausgeblichenen Jeans neben ihnen stand, offen abwertende Blicke zu.
âNein, ich ... ja. Tut mir leid. Was wolltest du?â
âDich zum Essen einladen. Heute Abend.â
âOh â Max, das passt heute wirklich sehr schlecht!â, erwiderte sie hastig und ihr verzweifelter Blick blieb an Luke hängen. âIch wollte eigentlich bei Luke ââ
âIch will euch beide ja nicht länger stören. Ich hab sowieso noch eine Menge zu erledigenâ, versetzte Luke in eben diesem Moment und wandte sich zum Gehen.
Nein, Luke! Bitte geh jetzt nicht!, flehte Lorelai in Gedanken, doch es half nichts. Luke drehte sich um und verschwand im Diner, ohne sich noch einmal umzusehen.
âNa dann ist ja soweit alles geklärt!â, stellte Max zufrieden fest und hakte Lorelai bei sich unter. âKomm, ich fahr dich noch schnell zu dir, dann kannst du dich noch schick machen und dann fahren wir zum Restaurant. Der Tisch ist schon reserviert!â
Ob sie wollte oder nicht, Lorelai blieb gar nichts anderes übrig als sich von Max in sein Auto ziehen und nach Hause fahren zu lassen.
Dort angekommen zog sie eine schlichtes schwarzes Kleid an und gab sich auch nicht sonderlich Mühe mit ihren Haaren. Als sie die Treppe wieder hinunterstieg, erinnerte sie sich an das vietnamesische Abendessen mit Rory ... Schnell schrieb sie einen Zettel und klebte ihn ans Treppengeländer - wiedereinmal würde ein geselliger Abend mit ihrer Tochter ins Wasser fallen.
Der schwarzbewrackte Violinenspieler, der sich neben ihrem kleinen Tisch positioniert hatte, spielte nun schon das vierte Mal in Folge das selbe ausgeleierte Lied. Sie waren mit dem dritten und letzten Gang fertig und Max versuchte vergeblich, Lorelai in ein intimes Gespräch zu vertiefen.
âDu siehst heute wirklich wundervoll ausâ, versuchte er ihr nun schon zum wiederholten Male ein farbloses Kompliment zu machen.
âIch denke nicht, dass ich anders aussehe als sonstâ, versetzte sie trocken und dachte daran, dass sie diesmal völlig auf Makeup und dergleichen verzichtet hatte â sehr ungewöhnlich für sie, da sie sich gerne hübsch machte. Nur heute nicht. Nicht für Max. Doch der schien das gar nicht zu bemerken.
âIch genieÃe diesen Abend wirklich sehrâ, sagte er. âDu und ich ... mir wird in der letzten Zeit immer klarer, wie glücklich ich mich schätzen kann, dich bekommen zu haben.â
Lorelai antwortete nicht. Für sie klang dieser Satz weniger nach einem Gefühlsausbruch als nach einem Hilferuf.
âMax ... was willst du mir sagen?â, antwortete sie ungeduldig.
âIch möchte dir sagen, dass ich mich nie von einer Frau so angezogen fühlte wie dir. Das ist mein Ernst ... Ich kann mir nicht vorstellen, je wieder eine andere Frau zu lieben als dich, Lorelai.â
Aus welchem Film hat er bloà diese geschmacklosen Sprüche?, dachte sie verärgert. Das alles berührte sie nicht, seine Worte schienen ihre einstige Kraft verloren zu haben. Während Max ihr innig in die Augen sah, saà sie in Gedanken an einem der vielen Tische im Diner ...
âMir ist dieser Abend sehr wichtig, Lorelai ...â, kamen Maxâ Worte von weit her, während sie deutlich Lukes Gesicht vor sich sehen konnte.
â ... und ich möchte, dass er auch für dich etwas besonderes wird ...â
Was Luke wohl gerade tat? Wie hatte er reagiert, nachdem Max sie von ihm weggeschleift hatte?
âLorelai Gilmore, ich möchte dich hier und jetzt Fragen: willst du meine Frau werden?â
Urplötzlich kehrten Lorelais Gedanken zurück in das Restaurant, zurück zu dem von seiner eigenen Musik leicht bedröppelten Violinenspieler und zurück zu Max, der ihr ein unscheinbares, samtenes Kästchen unter die Nase hielt. Er klappte es auf und es kam ein Ring zum Vorschein, besetzt mit einem funkelnden Stein.
âMax â ich â das kommt so plötzlich ...â
Max sah sie unverwandt und angespannt an. Er wartete auf eine klare Antwort. Und diese Antwort stand ihm zu, es war sein gutes Recht, dass sie ihm sie ihm jetzt Rede und Antwort stand.
Sie starrte den kleinen silbernen Ring an, der sie aus seinem weiÃen Samtbett anblinkte ... wenn sie jetzt einwilligte, würde das heiÃen, die wichtigste Entscheidung ihres Lebens zu fällen. Es würde heiÃen, sich für immer an diesen Mann zu binden. Es würde heiÃen, Max Medinas Frau zu werden.
âIch kann nichtâ, sagte sie mit zitternder Stimme.
âWas?â Er starrte sie ungläubig, ja beinahe lächelnd an. Vermutlich hielt sie dies wieder für einen ihrer Scherze.
âIch â nein. Max, ich kann dich nicht heiraten.â
Totenstille trat ein. Selbst das triste Spiel der Violine hatte mit einem Schlag ausgesetzt. Ohne noch weiter nachzudenken, schnappte sie ihre kleine Tasche, rannte aus dem Raum, stieà einen verdutzten Kellner um, der das Gleichgewicht verlor und sich einen edlen Merlot über die Uniform schüttete und erreichte die menschenleere StraÃe.
DrauÃen regnete es in Strömen und schon nach wenigen Minuten war sie bis auf die Haut durchnässt. Die Handtasche schützend über sich haltend und mit ihren zum Rennen völlig untauglichen Schuhen durch die Pfützen laufend, nahm sie die erste Richtung auf, die ihr in den Sinn kam. Nach Stars Hollow waren es mehr als zwei Kilometer, und das Diner lag deutlich näher als ihr Haus oder das von Sookie.
Während sie mit schmerzenden FüÃen, stechenden Seiten und tränenüberströmten Gesicht über die von Laternen beleuchtete StraÃe hinkte, ging ihr Max nicht aus dem Kopf. Er hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht ... und sie hatte abgelehnt. Wenn sie an die letzten Wochen zurückdachte, hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht, als seine Frau zu werden. Aber jetzt ... innerhalb weniger Tage hatte sich alles geändert, die ganze Welt schien sich auf den Kopf gestellt zu haben.
Im Diner brannte noch Licht. Lorelai spürte ihre FüÃe nicht mehr, ihre Haare hingen ihr triefend nass ins Gesicht und sie hatte die bebenden Arme und ihren kalten Oberkörper geschlungen. Sie zitterte am ganzen Leib.
Sie war nur noch wenige Schritte von der Tür entfernt, als diese aufgerissen wurde und eine schmale Gestalt herausgestürmt kam. Als sie in das Licht der Laterne eintauchte, erkannte sie Rory. Sie weinte.