Danke, michi! :freu:
Noch ein One Shot.
Du erinnerst mich an Liebe
Eifersüchtig betrachtete Lorelai Luke und Nicole, die im Diner redeten.
Verdammt, wieso war sie auf einmal so eifersüchtig?
Es war ja nicht so, dass sie auf Luke stand, oder so. Also gab es auch keinen Grund eifersüchtig zu sein.
Sie wandte sich wieder ihrem, mittlerweile kaltem, Kaffee zu.
Aber irgendwie konnte sie sich nicht auf ihren Kaffee konzentrieren. Sie musste immer an Luke denken. Und manchmal erwischte sie sich dabei, wie sie ihn anschaute, wenn sie glaubte, dass niemand hinschaute.
Nach einiger Zeit verschwand Nicole dann, und sie sah wie Luke wieder anfing Bestellungen aufzunehmen.
âHey!â, sagte sie, als sie an den Tresen kam um neuen Kaffee zu holen.
âHiâ Er blickte nicht von seiner Bestellung auf, die er kurz davor aufgenommen hatte.
âUnd? Wie läufts mit dir und Nicole?â Sie versuchte uninteressiert zu klingen, was ihr aber gründlich misslang.
Stattdessen war ihre Stimme unsicher und leise geworden. Sie hätte sich am liebsten im nächsten Mäuseloch verkrochen.
Nun sah er doch auf. âGutâ¦â, meinte er nur, und wandte sich danach wieder der Bestellung zu.
âHm..â Irgendwie machte seine Nähe sie ganz kribbelig, und sie befürchtete schon, dass sie vielleicht rot werden würde, wenn er sie nur ansah.
Ihr kam es so vor, als wäre sie sechzehn, und frisch verliebt.
Diesen Gedanken musste sie schnell aus ihrem Kopf verbannen.
Verliebt in Luke? Dass konnte nicht sein.
Luke hatte mittlerweile wieder aufgesehen.
âAlso OK, Lorelai?â, fragte er und schaute sie besorgt an.
Sie spürte, wie ihr heià im Gesicht wurde.
âJa, alles okayâ, meinte sie mit gesenktem Blick. âIch muss gehen.â, nuschelte sie unverständlich und verschwand aus dem Diner.
Als sie drauÃen war, atmete sie erstmal durch.
Verdammt, wieso war ihr die Situation nur so peinlich gewesen? Es war doch nur Luke gewesen, mit dem sie geredet hatte.
Niemand sonst, nur Luke.
Und sie konnte unmöglich verliebt in Luke sein. Dass ging einfach nicht.
Sie würden sich trennen, und ihre Freundschaft wäre dann zerstört. Und sie würde sterben, weil sie keinen Kaffee mehr von ihm bekommen würde.
Also durfte sie sich ganz einfach nicht in Luke verlieben. Schluss.
Aber was war, wenn sie das schon längst getan hatte? Was wenn sie sich schon längst in Luke verliebt hatte?
Kopfschüttelnd machte sie sich auf den Weg zu Sookie.
Es war nun schon Abend.
Lorelai ging durch die StraÃen von Starâs Hollow um sich noch einen letzten
Kaffee zu holen.
Alle Gedanken an die mögliche Verliebtheit zu Luke verbannte sie dabei.
Als sie das Diner betrat, sah sie, dass es leer war, aber definitiv noch geöffnet. Aber Luke war trotzdem nirgends zu sehen.
Misstrauisch setzte sie sich an den Tresen. Wahrscheinlich war er nur im Lager, oder so.
Sie wollte schon wieder darüber nachdenken, was sie denn nun eigentlich für
Luke empfand, als sie Stimmen hörte.
Sie schienen von Lukeâs Wohnung zu kommen.
âDu brauchst mich nicht anzulügen Luke!â Nicole.
âIch lüge dich doch nicht an!â Luke.
Sie hörte die beiden die Treppen hinunter kommen.
Irgendetwas sagte ihr, dass sie besser nicht hier sein sollte. Doch es war schon zu spät, denn Nicole stand vor ihr, und hinter ihr kam Luke.
Anscheinend war Nicole weggegangen, und Luke ihr nach.
âNa so eine Ãberraschung.â, fing Nicole mit gespielter Ãberraschung an. âLorelai.â
âNicole, könntest du damit vielleicht mal aufhören?â, fragte Luke mit echter Verzweiflung in seiner Stimme.
Nicole sah ihn noch einmal wütend an, dann ging sie rasch aus dem Diner.
Luke sah ihr deprimiert nach.
Lorelai hätte brennend interessiert, worüber sich Luke und Nicole gestritten hatten, doch sie wollte Luke jetzt nicht fragen, dass sie so wahrscheinlich nur einen Streit anzetteln würde.
Luke ging wortlos hinter den Tresen, machte ihr schnell einen Kaffee und goss ihn ihr in ihre Tasse.
Dann stellte er sie Lorelai vor die Nase, allerdings ohne sie anzusehen.
Dann, bevor Lorelai etwas dagegen unternehmen konnte, fragte sie Luke worüber er sich mit Nicole gestritten hatte.
âWiesoâ¦alsoâ¦.worüber habt ihr gestritten?â Er sah sie einen Moment zweifelnd an, anscheinend überlegend, was er nun sagen sollte.
Dann seufzte er, und sah Lorelai geradewegs in die Augen.
âÃber dich.â Er drehte sich abrupt weg.
âWie? Was? Ãber mich?â, entgegnete Lorelai verwirrt.
Er antwortete nicht. âWasâ¦was hab ich getan? Hab ich was getan?â Lorelai war komplett verwirrt. âTut mir Leid, falls ich was getan hab was eurer Beziehung schadet..ich mein, wollt ich wirklich nichtâ¦.â
Luke drehte sich wieder ihr zu, und seufzte abermals.
âEs ist nicht deine Schuldâ¦.esâ¦.es wär auch egal, wenn es deine Schuld
wäre.â Er sah auf einmal ziemlich traurig und deprimiert aus. âEsâ¦läuft einfach nicht gut. Zwischen mir und Nicole. Dauernd streiten wir über dies und dasâ¦.â Er seufzte tief. âIch denkeâ¦.es wird ziemlich bald aus seinâ¦.â
Lorelai bemerkte, dass es ihr für Luke gar nicht Leid tat. Nein, sie freute sich darüber.
Sie trank einen Schluck Kaffee.
Sie fragte sich ob sie in Luke verliebt war.
Und als sie ihn ansah, spürte sie es. Ja, sie wars.
âLuke, ichâ¦â, sie stoppte. Sie wollte ihm gerade sagen, dass sie in ihn verliebt war. War sie dann vollkommen verrückt?
Er sah sie an. âJa?â
âIchâ¦ich hab mich nur gefragt..obâ¦ich meinâ¦nurâ¦nur wenn du dich dann wirklich von Nicole getrennt hastâ¦und ââ
Er stoppte sie.
âAuf was willst du hinaus?â
âNa jaâ¦â, druckste sie ziemlich verlegen herum. Sie sah ihn nicht an.
âVielleicht könnten wir mal was zusammen machenâ¦Kino, oder soâ¦Na jaâ¦Kino
vielleicht nicht, das magst du ja nichtâ¦aber vielleicht Essen gehen, oder
soâ¦â Sie biss sich auf die Unterlippe, und sah ihn immer noch nicht an.
âÃhmâ¦ja, wieso nicht.â Sie blickte ihn an. Einen kurzen Moment glaubte sie
etwas wie Freude und Glück in ihnen aufglimmen zu sehen. âIchâ¦kannâ¦.und
wann?â
âKeine Ahnung.â Obwohl er zugestimmt hatte, war die Situation noch immer
sehr peinlich.
âVielleicht gleich morgen?â, fragte Luke.
âJa, okay.â
âIch hol dich dann um 8 ab.â
âOkay.â Nun musste sie lächeln. Er lächelte auch.
Sie trank den Kaffee aus, und verschwand dann glücklich lächelnd nach Hause.
âHey Mumâ, sagte Rory. Sie und Lorelai saÃen in der Küche und aÃen Eis aus
einem Becher. Lorelai war gerade von Luke gekommen. Und sie hatte Rory noch
nichts von ihrer Verabredung erzählt. âWir könnten uns doch morgen wieder mal ein paar Filme ausleihen und mal einen Videoabend machen. Dass haben wir schon lang nicht mehr gemacht.â Ihre Tochter blickte sie hoffnungsvoll an.
âNun jaâ¦â, begann Lorelai und löffelte etwas von dem Eis. âIch hab schon was
vor.â Sie konnte sich ein Grinsen nicht unterdrücken.
âAch ja?â, fragte Rory erwartungsvoll. âHast du ein Date?â Auch sie grinste
mittlerweile.
âJa, hab ichâ
âNa, komm, sag schon, mit wem?â Ihr Grinsen wurde breiter.
Lorelaiâs Grinsen war verschwunden.
âMit Luke.â, sagte sie ernst.
Nun verschwand auch Roryâs Grinsen. âMit Luke?â, fragte sie ungläubig. âAber
Mum, du kannst doch nicht, dass geht nichtâ¦erâ¦er istâ¦nun jaâ¦Luke!â
âWie meinst du dass? Natürlich kann ich dass. Ich habâs ja schon getan.â
âUnd wenn ihr euch dann trennt können wir nie wieder zu Luke, und wir kriegen auch nie wieder Kaffee, und deshalb werden wir sterben.â
âWer hat denn gesagt, dass wir fest zusammen sind? Oder werden? Es ist doch nur ne Verabredung, ein Essen, mehr nicht.â
âJa, schon. Aber selbst wenn es nur dass ist, steht dann immer was zwischen euch.â Rory sah Lorelai flehend an.
âAberâ¦.du verstehst dass nichtâ¦ich glaube, nein, ich habe mich wirklich in ihn verliebt. Dass ist nicht bloà irgendso eine Schwärmerei.â, erklärte sie.
âHoffe ich jedenfallsâ, fügte sie leise hinzu.
Rory schien ein bisschen besänftigt.
âNa jaâ¦.â, sagte sie und musste ein bisschen grinsen. âEigentlich hätte man
das früher oder später kommen sehenâ, seufzte sie. âLuke steht doch schon
seit Jahren auf dichâ, fügte sie auf Lorelaiâs fragenden Blick hinzu.
Um 8 Uhr Abends des nächsten Tages klopfte es an Lorelaiâs Tür.
âMomeeeent!â, rief Lorelai Richtung Tür. Sie versuchte gerade ihre Ohrringe
reinzugeben.
Sie trug ein schlichtes blaues Kleid, und hochhackige Schuhe.
Sie hatte sich dezent geschminkt, und fand sich eigentlich im GroÃen und Ganzen ganz akzeptabel.
Sie betrachtete sich noch einmal im Spiegel, dann öffnete sie die Tür.
Vor ihr stand Luke, und auch er hatte sich für dass Date recht schick gemacht.
Ihm ersten Moment hätte sie ihn ohne sein Baseballcap & sein Flannelhemd wohl gar nicht erkannt.
Sie grinste.
âHeute mal ohne Baseballcap und Flannelhemd unterwegs?â
Er lächelte, behielt es sich aber vor zu antworten.
âUnd, wo gehen wir hin?â
âÃhmâ¦eigentlich..nirgends.â
Lorelai stierte ihn verwirrt an. Nirgends? Was sollte dass heiÃen?
âDassâ¦dass heiÃt, du hastâ¦â¦nichts geplant, oder so?â Doch, er hatte etwas geplant. Aber er fand es zu übertrieben fürs erste Date. Es war ein Picknick im Mondschein.
âNeinâ¦â¦hab ich nicht.â, entgegnete er zermürbt. Jetzt konnte er sich Lorelai wohl endgültig abschminken.
Nun hatte er auch seine letzte Chance Lorelai zu beeindrucken verpatzt.
Doch dann sah er, dass sie grinste.
âKein Date, ist auch ein Date. Ich würde dich ja jetzt zu mir reinbitten, aber Rory ist da, also.â
âNa ja⦠wir könnten auch zu mir in die Wohnung gehen. Ich kannâ¦dir ja dort irgendwas machen.â Er lächelte leicht.
Die beiden gingen zu Lukeâs Truck.
âJa, Kaffee.â, meinte Lorelai grinsend.
Mit einem Gefühl, dass er Lorelai nun vielleicht doch nicht endgültig vergrault hatte, begaben sie sich in Lukeâs Wohnung.
Wenig später saÃen die beiden in Lukeâs Wohnung. Auf dem Bett.
Doch sie taten nicht dass, was man eigentlich erwartet hätte. Nein, sie redeten.
Sie redeten einfach nur.
Ãber einander, über Stars Hollow. Auch über Nicole, und Christopher. Ãber Rory, über Jess, über Dean.
Ãber die ganze verrückte Einwohnerschaft von Stars Hollow.
Ãber den Augenblick, als sie sich kennen lernten.
Doch auch über Dinge, die sie sonst nie wirklich erwähnten.
So meinte Lorelai, zum Beispiel, dass sie sicher wahr, dass Taylor ein Alien war, der nach Stars Hollow gekommen war, um die Stadt in Taylor- City zu verwandeln, und sie alle zu âTaylorsâ zu machen.
Doch auch, über ernsthafte Dinge, wie zum Beispiel den Tod.
Luke erzählte Lorelai, vom Tod seiner Eltern. Und wie er über das Leben nach dem Tod dachte.
Sie sprachen lang.
Als sie auf die Uhr blickten, stellten sie fest, dass es schon nach 4 ist!
âWow..â, flüsterte Lorelai, und musste grinsen.
Jetzt hatte es wirklich keinen Sinn mehr nach Hause zu fahren.
Lorelai kuschelte sich an Luke, der sich mittlerweile auf seinem Bett ausgestreckt hatte.
âMan, bin ich müdeâ¦â, murmelte er.
âDann schlafâ, meinte sie grinsend.
Er schloss die Augen und lächelte selig.
âWarte..â, murmelte Lorelai halb abwesend.
Luke setzte sich auf,
âWas denn?â
Dann beugte sich zu ihm vor, und küsste ihn, so, wie sie noch nie einen Mann geküsst hatte.
Die beiden lieÃen sich auf das Bett sinken.
Luke umschloss Lorelai fest mit seinen Händen, und als sie sich anschlieÃend wieder an ihn kuschelte, wusste sie, was sie wirklich für Luke empfand:
Sie liebte ihn.
Es war nicht nur Schwärmerei, oder Verliebt- Sein, nein, richtige Liebe.
Lorelai schloss die Augen, und lieà sich von ihm näher ziehen.
Er nahm ihre Hand, und nahm sie fest, und gleichzeitig doch sanft.
In diesem Augenblick wurde ihr bewusst, dass er dasselbe für sie fühlte.
Auch wenn keiner der beiden bereit war, es auszusprechen. Noch nicht.
Und spätestens als Luke, Lorelai die mit geschlossenen Augen an ihn gekuschelt lag, die ganze Nacht lang beobachtete, war klar: Es war Liebe.