31.05.2007, 08:22
Hey Yela!!!
Ja, jetzt wird dann bald Jess auftauchen ...
Na ja, Lorelai und Luke sind verheiratet, also ist es ihr Haus ... eigentlich ... ^^
Das mit dem ablenken lassen, kenn ich nur zu gut! Aber FFs zu lesen macht doch mehr Spaà als in Pädagogik Sauberkeitserziehung usw. zu lernen, oder? *seufz*
Bye Clara
Hey Isabella-h!!!
Sorry, hab dich vorher irgendwie übersehen, weil wir fast gleichzeitig gepostet haben!
Danke! Ja, ich hoffe, die Absätze passen jetzt schon besser ...
LG Clara
Hey Jessy!!!
Ja, ich hab Logan auch nie leiden können. Seit Rory mit ihm zusammen ist bzw. als sie mit ihm zusammen war, ist zu einem richtigen Snob geworden. Jess hatte Recht ...
Freut mich, dass dir die ersten drei Teile so gut gefallen!!!
Danke!
LG Clara
Hey Mery!!!
Ja, die Schriftart ... Das ist seltsam. Die ist bei unserem Word Standardschrift und ich hasse sie, aber irgendwie habe ich sie zum ersten Mal nicht verändert, aber na ja ...
Juhuu, du magst meine FF!!!
... Oder zumindest mal die ersten drei Teile ...
Ja, ich mag Logan wirklich nicht, aber ich hab mir gedacht, dass ich ihn in meiner FF bisschen anders darstellen will ...
Mhm, dass sie nicht drauf kommt, von wem der Tipp/das Buch sein könnte ... Ich hab mir gedacht, wenn sie gleich drauf kommt, dass Rory schon wieder an Jess denkt, mischt sie sich vielleicht wieder zu sehr ein, also so stell ich mir vor, dass es in der Serie wäre. Und deshalb hab ich mir gedacht, weià sie es nicht und denkt dann nicht mehr dran ... Ist das blöd?
Ja, sie treffen sich natürlich auf jeden Fall! Aber noch nicht gleich ...
Ja, Luke hätte bei allem nachgegeben ...
Danke!!!
LG Clara
Hey Kate!
Und dir natürlich jedes Mal DANKE! ^^
LG Clara
Es ist echt schön Feedback zu bekommen!!! Danke!
So und jetzt Kapitel 4 ...
4. Kapitel: Die Brücke
Endlich war Lorelai eingeschlafen! Sie hatte schon gedacht, ihre Mutter würde nie wieder schlafen gehen. Jetzt konnte sie weiterlesen! Hemingway. Jess.
Je mehr sie von dem Buch gelesen hatte, desto mehr wunderte sie sich, dass sie Hemingway früher nicht gemocht hatte. Aber alles veränderte sich. Sie konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Natürlich, das war immer so bei einem Buch, das ihr gefiel, aber sie hatte seit Ewigkeiten nicht mehr richtig geschlafen und dennoch war sie so aufgekratzt. Zudem hatte sie doch gerade erst mit Logan Schluss gemacht, und trotzdem war es, als wäre das schon Wochen her. Sie fühlte sich so unbeschwert und frei. Ja, durch diesen Schlussstrich war eine riesige Last von ihr abgefallen, aber trotzdem, sie hatte Logan doch geliebt. War es falsch, so schnell darüber hinweg zu sein? Und war es falsch, schon nach so kurzer Zeit an einen anderen zu denken? War es falsch an Jess zu denken?
Sie konnte nicht mehr konzentriert weiterlesen. Ständig schweiften ihre Gedanken ab. Zu Jess. Sie sollte wohl einen Spaziergang machen.
Rory klappte das Buch zu und begab sich in die Küche, wo sie ihrer Mutter eine Nachricht hinterlieÃ. Sie solle sich keine Sorgen machen, Rory mache nur einen Spaziergang. So, nun war auch das erledigt. Rory schlüpfte in ihre Jacke und verlieà das Haus.
Wie herrlich kalt es doch war! Sie liebte die Kälte. Und Schnee! Das hatte sie bestimmt von ihrer Mum! Aber die Fähigkeit, den ersten Schnee riechen zu können, diese Fähigkeit war vorläufig noch ausschlieÃlich ihrer Mutter vorbehalten. Vergnügt stapfte Rory durch Stars Hollow. Niemand war auf den StraÃen zu sehen. Sie liebte Stars Hollow und sie kannte keine andere, so schrullige und verrückte Stadt wie ihre Heimatstadt. Besonders liebte sie Stars Hollow in der Nacht. Wenn sich diese undurchdringbar scheinende und doch zerbrechliche Stille über die Häuser legte ⦠Wunderschön!
Am Pavillon angekommen, schwirrten ihre Gedanken bereits wieder um Jess und ihre gemeinsame Zeit. Um Jess und was er wohl gerade machte. Um Jess und Hemingway. Um Jess und âDer alte Mann und das Meerâ. Um Jess.
Auch hier am Pavillon hatte sie zusammen mit Jess schöne Stunden verbracht und dennoch erinnerte sie der schneeweiÃe Pavillon mitten in Stars Hollow eher an Dean. Also schlug sie einen anderen Weg ein. Den Weg Richtung Brücke. Ihre Brücke. Dort hatten sie gepicknickt, nachdem Jess Dean ihren Picknickkorb vor der Nase weggeschnappt hatte. Zuerst hatte sie Angst gehabt, Dean würde sie verlassen, doch während ihres Picknicks mit Jess auf der Brücke hatte sie Dean ganz vergessen. Und sie hatte sich danach noch nicht einmal dafür geschämt! Nein, am Abend hatte sie dann auch Jess angerufen, und nicht Dean, wie sie es vermutlich eigentlich hätte tun sollen. Schon damals war sie in Jess verliebt gewesen. Eigentlich hatte sie sich schon bei ihrer zweiten Begegnung in ihn verliebt: Als er ihr das Buch zurückgab. Dodger, ja, er war ihr Dodger.
Inzwischen war sie bei der Brücke angekommen. Hier hatten sie so viel zusammen erlebt. Oder nein, eigentlich war es nicht so viel gewesen, aber so viele bedeutende Dinge waren hier geschehen. Hier hatten sie gemeinsam gepicknickt, hier hatte ihre Beziehung offiziell begonnen, hier war er immer zum Nachdenken hergekommen. Ja, es gab wohl keinen Ort, der sie so sehr an Jess erinnerte, wie diese Brücke. Kurz nachdem Jess zum ersten Mal abgehauen war, hatte Luke ihr erzählt, er habe ihn hier auch nach dem Autounfall gefunden. Luke hatte ihr auch erzählt, wie aufgewühlt Jess gewesen war und was für groÃe Vorwürfe er sich gemacht hatte. Lukes Absicht war es gewesen, Rory zu beruhigen, doch tatsächlich hatte sie sich durch diese Erzählung nur noch ein kleines Stück mehr in ihn verliebt.
Rory setzte sich auf die Brücke, lieà ihre Beine über dem Wasser schaukeln. Es war kalt, der Himmel klar. Es würde wohl in den nächsten Tagen schneien. Minusgrade hatte es ja bereits. Sie atmete laut aus und lieà ihren Blick dann vom Wasser gen Himmel schweifen. Sie konnte die Sterne sehen und sogar einige Sternbilder erkennen.
Den groÃen Wagen betrachtend, seufzte sie tief, während ihre Gedanken sie immer weiter trugen. Dann, kurz nach dem Unfall, hatte er sie von New York aus angerufen. Als wäre es erst gestern gewesen, spürte sie noch immer, wie sich ihr Herzschlag beschleunigt hatte und sie keinen klaren Gedanken mehr hatte fassen können. Jess war so unberechenbar. Er war es immer schon gewesen. Sie war wohl enttäuscht gewesen, dass er zurück nach New York gegangen war und noch dazu ohne sich von ihr zu verabschieden, doch damals hatte sie gespürt, dass ihre Zeit mit Jess noch lange nicht zu Ende sein würde. AuÃerdem hatte Luke ihr ja alles erklärt. So hatte sie ihn in seiner Heimatstadt besucht. Seinetwegen hatte sie die Schule geschwänzt und seinetwegen hatte sie die Abschlussfeier ihrer Mutter verpasst. Es hatte ihr so schrecklich Leid getan und sie hatte groÃe Schuldgefühle gehabt, doch sie hatte gleichzeitig immer gewusst, dass sie das Richtige getan hatte. Wieso war sie ihm dann nicht auch nach Kyles Party gefolgt? Oder wenigstens dann nach Kalifornien? Ja, sie hatte nicht gewusst, wo er hin verschwunden war, aber ihr war klar gewesen, dass Luke es ihr verraten hätte, hätte sie ihn nur darum gebeten.
Langsam stand Rory auf und warf noch einen Blick in den Sternenhimmel, dann machte sie sich auf den Weg zum Independence Inn. Sie wollte an den Ort zurück, an dem sie Jess das erste Mal geküsst hatte.
Die Wahrheit war: Sie war zu stolz gewesen, ihm zu folgen. Ja, Jess hatte nicht nur sie verletzt, sondern auch ihren Stolz. AuÃerdem hatte sie mit der Angst zu kämpfen gehabt, dass er ihretwegen weggegangen war. In der Zeit vor seinem Verschwinden, hatte es genug Spannungen zwischen ihnen gegeben und sie war sich nicht sicher gewesen, warum Jess gegangen war. Irgendwie hatte sie schon gespürt, dass er nicht ihretwegen abgehauen war, doch auch als sie das begriffen hatte, war sie zu stolz gewesen, ihm zu folgen, ihn zu suchen, ihn zurückzuholen. Dieses Mal hatte sie es vergeigt. Natürlich hatte sie gewusst, dass diese Anrufe in den nächsten Wochen, bei denen der Anrufer nie ein Wort sprach, von Jess kamen und erst nach ihrem Abschluss an der Chilton hatte sie sich überwinden können, überhaupt etwas zu sagen. Und dann hatte sie das Falsche gesagt. Auf der Sachebene hatte sie vielleicht sogar Recht gehabt, auch wenn es nicht darum ging, wer Recht hatte, aber sie kannte Jess und sie hatte gewusst, was sie hätte sagen müssen, um ihn zurückzuholen. Ihr war auch bewusst gewesen, dass es Jess wohl mehr Ãberwindung kostete, sie anzurufen, als sonst etwas.
Da! Sie war angekommen. Genau hier hatte sie damals gestanden. Wenige Minuten vor dem Beginn von Sookies Hochzeit. Sie hatte gerade mit ihrem Dad gesprochen. Dann hatte sie sich unvermutet umgedreht und da hatte er gestanden. Zunächst war sie erschrocken, doch dann war sie zielstrebig zu ihm gegangen und hatte begonnen, mit ihm zu reden. Er hatte ihr mitgeteilt, dass er wieder in Stars Hollow leben würde. Auf ihre Frage nach dem Warum, hatte er geantwortet, dass er es einfach wollen würde. Und dann hatte sie ihn geküsst.
Eine Träne kullerte Rorys Wange nun herunter. Wie glücklich war sie gewesen! Ja, sie war unsäglich glücklich gewesen. Jess hatte ihren Kuss erwidert! Das war es, was sie gewollt hatte. Dann war ihr eingefallen, dass es da ja noch jemanden gab: Dean. Rory konnte sich noch genau daran erinnern, wie sie sich gefühlt hatte. Sie war hin und her gerissen. Zwischen Dean und Jess. Dean, ihr erster fester Freund und noch dazu der wahrscheinlich beste erste Freund, den man sich nur wünschen konnte: ehrlich, liebevoll, treu, aufmerksam! Und Jess. Jess, der Unberechenbare, der Badboy, der mit dem schelmischen Grinsen, der Bücher genauso sehr liebt wie sie selbst. Also hatte sie beschlossen, den Sommer über nach Washington zu fahren. Der einzige Grund dafür war, die Entscheidung aufschieben, vertagen zu können. Feige, das war einfach nur feige gewesen, nicht mehr. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie schon ganz genau gewusst, dass sie nur Jess liebte. Doch sie hatte das Alte, Vertraute, Sichere nicht aufgeben wollen. Sie hatte Angst gehabt. Nun hatte sie keine Angst mehr.
Wie spät es wohl sein mochte? Sie sollte langsam zurückgehen. Es wurde schon hell und würde ihre Mum aufwachen und sie wäre nicht da, würde diese sich groÃe Sorgen machen, egal, ob sie einen Zettel hinterlassen hatte oder nicht. AuÃerdem sollte sie wenigstens ein paar Stunden schlafen. Würde sie noch länger so weitermachen, wäre sie wahrscheinlich für die nächsten Wochen zu vergessen. Rory versuchte, an etwas Anderes als Jess zu denken â vergeblich. Vorsichtig und bedächtig schlenderte sie durch die noch menschenleere, einsame, leise Stadt nach Hause.
Ja, jetzt wird dann bald Jess auftauchen ...
Na ja, Lorelai und Luke sind verheiratet, also ist es ihr Haus ... eigentlich ... ^^
Das mit dem ablenken lassen, kenn ich nur zu gut! Aber FFs zu lesen macht doch mehr Spaà als in Pädagogik Sauberkeitserziehung usw. zu lernen, oder? *seufz*
Bye Clara
Hey Isabella-h!!!
Sorry, hab dich vorher irgendwie übersehen, weil wir fast gleichzeitig gepostet haben!
Danke! Ja, ich hoffe, die Absätze passen jetzt schon besser ...
LG Clara
Hey Jessy!!!
Ja, ich hab Logan auch nie leiden können. Seit Rory mit ihm zusammen ist bzw. als sie mit ihm zusammen war, ist zu einem richtigen Snob geworden. Jess hatte Recht ...
Freut mich, dass dir die ersten drei Teile so gut gefallen!!!
Danke!
LG Clara
Hey Mery!!!
Ja, die Schriftart ... Das ist seltsam. Die ist bei unserem Word Standardschrift und ich hasse sie, aber irgendwie habe ich sie zum ersten Mal nicht verändert, aber na ja ...
Juhuu, du magst meine FF!!!
... Oder zumindest mal die ersten drei Teile ...
Ja, ich mag Logan wirklich nicht, aber ich hab mir gedacht, dass ich ihn in meiner FF bisschen anders darstellen will ...
Mhm, dass sie nicht drauf kommt, von wem der Tipp/das Buch sein könnte ... Ich hab mir gedacht, wenn sie gleich drauf kommt, dass Rory schon wieder an Jess denkt, mischt sie sich vielleicht wieder zu sehr ein, also so stell ich mir vor, dass es in der Serie wäre. Und deshalb hab ich mir gedacht, weià sie es nicht und denkt dann nicht mehr dran ... Ist das blöd?
Ja, sie treffen sich natürlich auf jeden Fall! Aber noch nicht gleich ...
Ja, Luke hätte bei allem nachgegeben ...
Danke!!!
LG Clara
Hey Kate!
Und dir natürlich jedes Mal DANKE! ^^
LG Clara
Es ist echt schön Feedback zu bekommen!!! Danke!
So und jetzt Kapitel 4 ...
4. Kapitel: Die Brücke
Endlich war Lorelai eingeschlafen! Sie hatte schon gedacht, ihre Mutter würde nie wieder schlafen gehen. Jetzt konnte sie weiterlesen! Hemingway. Jess.
Je mehr sie von dem Buch gelesen hatte, desto mehr wunderte sie sich, dass sie Hemingway früher nicht gemocht hatte. Aber alles veränderte sich. Sie konnte einfach nicht aufhören zu lesen. Natürlich, das war immer so bei einem Buch, das ihr gefiel, aber sie hatte seit Ewigkeiten nicht mehr richtig geschlafen und dennoch war sie so aufgekratzt. Zudem hatte sie doch gerade erst mit Logan Schluss gemacht, und trotzdem war es, als wäre das schon Wochen her. Sie fühlte sich so unbeschwert und frei. Ja, durch diesen Schlussstrich war eine riesige Last von ihr abgefallen, aber trotzdem, sie hatte Logan doch geliebt. War es falsch, so schnell darüber hinweg zu sein? Und war es falsch, schon nach so kurzer Zeit an einen anderen zu denken? War es falsch an Jess zu denken?
Sie konnte nicht mehr konzentriert weiterlesen. Ständig schweiften ihre Gedanken ab. Zu Jess. Sie sollte wohl einen Spaziergang machen.
Rory klappte das Buch zu und begab sich in die Küche, wo sie ihrer Mutter eine Nachricht hinterlieÃ. Sie solle sich keine Sorgen machen, Rory mache nur einen Spaziergang. So, nun war auch das erledigt. Rory schlüpfte in ihre Jacke und verlieà das Haus.
Wie herrlich kalt es doch war! Sie liebte die Kälte. Und Schnee! Das hatte sie bestimmt von ihrer Mum! Aber die Fähigkeit, den ersten Schnee riechen zu können, diese Fähigkeit war vorläufig noch ausschlieÃlich ihrer Mutter vorbehalten. Vergnügt stapfte Rory durch Stars Hollow. Niemand war auf den StraÃen zu sehen. Sie liebte Stars Hollow und sie kannte keine andere, so schrullige und verrückte Stadt wie ihre Heimatstadt. Besonders liebte sie Stars Hollow in der Nacht. Wenn sich diese undurchdringbar scheinende und doch zerbrechliche Stille über die Häuser legte ⦠Wunderschön!
Am Pavillon angekommen, schwirrten ihre Gedanken bereits wieder um Jess und ihre gemeinsame Zeit. Um Jess und was er wohl gerade machte. Um Jess und Hemingway. Um Jess und âDer alte Mann und das Meerâ. Um Jess.
Auch hier am Pavillon hatte sie zusammen mit Jess schöne Stunden verbracht und dennoch erinnerte sie der schneeweiÃe Pavillon mitten in Stars Hollow eher an Dean. Also schlug sie einen anderen Weg ein. Den Weg Richtung Brücke. Ihre Brücke. Dort hatten sie gepicknickt, nachdem Jess Dean ihren Picknickkorb vor der Nase weggeschnappt hatte. Zuerst hatte sie Angst gehabt, Dean würde sie verlassen, doch während ihres Picknicks mit Jess auf der Brücke hatte sie Dean ganz vergessen. Und sie hatte sich danach noch nicht einmal dafür geschämt! Nein, am Abend hatte sie dann auch Jess angerufen, und nicht Dean, wie sie es vermutlich eigentlich hätte tun sollen. Schon damals war sie in Jess verliebt gewesen. Eigentlich hatte sie sich schon bei ihrer zweiten Begegnung in ihn verliebt: Als er ihr das Buch zurückgab. Dodger, ja, er war ihr Dodger.
Inzwischen war sie bei der Brücke angekommen. Hier hatten sie so viel zusammen erlebt. Oder nein, eigentlich war es nicht so viel gewesen, aber so viele bedeutende Dinge waren hier geschehen. Hier hatten sie gemeinsam gepicknickt, hier hatte ihre Beziehung offiziell begonnen, hier war er immer zum Nachdenken hergekommen. Ja, es gab wohl keinen Ort, der sie so sehr an Jess erinnerte, wie diese Brücke. Kurz nachdem Jess zum ersten Mal abgehauen war, hatte Luke ihr erzählt, er habe ihn hier auch nach dem Autounfall gefunden. Luke hatte ihr auch erzählt, wie aufgewühlt Jess gewesen war und was für groÃe Vorwürfe er sich gemacht hatte. Lukes Absicht war es gewesen, Rory zu beruhigen, doch tatsächlich hatte sie sich durch diese Erzählung nur noch ein kleines Stück mehr in ihn verliebt.
Rory setzte sich auf die Brücke, lieà ihre Beine über dem Wasser schaukeln. Es war kalt, der Himmel klar. Es würde wohl in den nächsten Tagen schneien. Minusgrade hatte es ja bereits. Sie atmete laut aus und lieà ihren Blick dann vom Wasser gen Himmel schweifen. Sie konnte die Sterne sehen und sogar einige Sternbilder erkennen.
Den groÃen Wagen betrachtend, seufzte sie tief, während ihre Gedanken sie immer weiter trugen. Dann, kurz nach dem Unfall, hatte er sie von New York aus angerufen. Als wäre es erst gestern gewesen, spürte sie noch immer, wie sich ihr Herzschlag beschleunigt hatte und sie keinen klaren Gedanken mehr hatte fassen können. Jess war so unberechenbar. Er war es immer schon gewesen. Sie war wohl enttäuscht gewesen, dass er zurück nach New York gegangen war und noch dazu ohne sich von ihr zu verabschieden, doch damals hatte sie gespürt, dass ihre Zeit mit Jess noch lange nicht zu Ende sein würde. AuÃerdem hatte Luke ihr ja alles erklärt. So hatte sie ihn in seiner Heimatstadt besucht. Seinetwegen hatte sie die Schule geschwänzt und seinetwegen hatte sie die Abschlussfeier ihrer Mutter verpasst. Es hatte ihr so schrecklich Leid getan und sie hatte groÃe Schuldgefühle gehabt, doch sie hatte gleichzeitig immer gewusst, dass sie das Richtige getan hatte. Wieso war sie ihm dann nicht auch nach Kyles Party gefolgt? Oder wenigstens dann nach Kalifornien? Ja, sie hatte nicht gewusst, wo er hin verschwunden war, aber ihr war klar gewesen, dass Luke es ihr verraten hätte, hätte sie ihn nur darum gebeten.
Langsam stand Rory auf und warf noch einen Blick in den Sternenhimmel, dann machte sie sich auf den Weg zum Independence Inn. Sie wollte an den Ort zurück, an dem sie Jess das erste Mal geküsst hatte.
Die Wahrheit war: Sie war zu stolz gewesen, ihm zu folgen. Ja, Jess hatte nicht nur sie verletzt, sondern auch ihren Stolz. AuÃerdem hatte sie mit der Angst zu kämpfen gehabt, dass er ihretwegen weggegangen war. In der Zeit vor seinem Verschwinden, hatte es genug Spannungen zwischen ihnen gegeben und sie war sich nicht sicher gewesen, warum Jess gegangen war. Irgendwie hatte sie schon gespürt, dass er nicht ihretwegen abgehauen war, doch auch als sie das begriffen hatte, war sie zu stolz gewesen, ihm zu folgen, ihn zu suchen, ihn zurückzuholen. Dieses Mal hatte sie es vergeigt. Natürlich hatte sie gewusst, dass diese Anrufe in den nächsten Wochen, bei denen der Anrufer nie ein Wort sprach, von Jess kamen und erst nach ihrem Abschluss an der Chilton hatte sie sich überwinden können, überhaupt etwas zu sagen. Und dann hatte sie das Falsche gesagt. Auf der Sachebene hatte sie vielleicht sogar Recht gehabt, auch wenn es nicht darum ging, wer Recht hatte, aber sie kannte Jess und sie hatte gewusst, was sie hätte sagen müssen, um ihn zurückzuholen. Ihr war auch bewusst gewesen, dass es Jess wohl mehr Ãberwindung kostete, sie anzurufen, als sonst etwas.
Da! Sie war angekommen. Genau hier hatte sie damals gestanden. Wenige Minuten vor dem Beginn von Sookies Hochzeit. Sie hatte gerade mit ihrem Dad gesprochen. Dann hatte sie sich unvermutet umgedreht und da hatte er gestanden. Zunächst war sie erschrocken, doch dann war sie zielstrebig zu ihm gegangen und hatte begonnen, mit ihm zu reden. Er hatte ihr mitgeteilt, dass er wieder in Stars Hollow leben würde. Auf ihre Frage nach dem Warum, hatte er geantwortet, dass er es einfach wollen würde. Und dann hatte sie ihn geküsst.
Eine Träne kullerte Rorys Wange nun herunter. Wie glücklich war sie gewesen! Ja, sie war unsäglich glücklich gewesen. Jess hatte ihren Kuss erwidert! Das war es, was sie gewollt hatte. Dann war ihr eingefallen, dass es da ja noch jemanden gab: Dean. Rory konnte sich noch genau daran erinnern, wie sie sich gefühlt hatte. Sie war hin und her gerissen. Zwischen Dean und Jess. Dean, ihr erster fester Freund und noch dazu der wahrscheinlich beste erste Freund, den man sich nur wünschen konnte: ehrlich, liebevoll, treu, aufmerksam! Und Jess. Jess, der Unberechenbare, der Badboy, der mit dem schelmischen Grinsen, der Bücher genauso sehr liebt wie sie selbst. Also hatte sie beschlossen, den Sommer über nach Washington zu fahren. Der einzige Grund dafür war, die Entscheidung aufschieben, vertagen zu können. Feige, das war einfach nur feige gewesen, nicht mehr. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie schon ganz genau gewusst, dass sie nur Jess liebte. Doch sie hatte das Alte, Vertraute, Sichere nicht aufgeben wollen. Sie hatte Angst gehabt. Nun hatte sie keine Angst mehr.
Wie spät es wohl sein mochte? Sie sollte langsam zurückgehen. Es wurde schon hell und würde ihre Mum aufwachen und sie wäre nicht da, würde diese sich groÃe Sorgen machen, egal, ob sie einen Zettel hinterlassen hatte oder nicht. AuÃerdem sollte sie wenigstens ein paar Stunden schlafen. Würde sie noch länger so weitermachen, wäre sie wahrscheinlich für die nächsten Wochen zu vergessen. Rory versuchte, an etwas Anderes als Jess zu denken â vergeblich. Vorsichtig und bedächtig schlenderte sie durch die noch menschenleere, einsame, leise Stadt nach Hause.