Sodala hier ist auch schon das nächste Kapitel ...
Ich bin ja keine Sadistin ...
Hab euch lieb!
12. Kapitel: U-Bahn, Akten und ein Portier
Jess! Lorelai schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Jess liebte Hemingway! Jess hatte Rory Hemingway empfohlen! Jess lebte in New York oder hatte zumindest schon einige Male dort gelebt! Nicht schon wieder, Jess! Wie hatte sie nur so blind und blöd sein können! New York! Jess!
Verzweifelt schlug Lorelai gegen die Fensterscheibe des unwissenden Busses. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Rory sah sie erstaunt an. Lorelai deutete auf das Buch und formte Jess´ Namen mit ihrem Mund. Rory nickte schuldbewusst. Dann beschleunigte der Bus und sie verlor ihre Tochter aus den Augen.
Lorelai atmete tief durch, dann lehnte sie sich zurück. Ja, er hatte Rory zwar dazu gebracht, wieder zu studieren, aber trotzdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass er insgesamt einen guten Einfluss auf Rory hatte. Luke meinte, er hätte sich verändert. Auch Rory hatte das erzählt. Sie hatte ihr auch erzählt, dass sie ihn damals in dieser Gallerie besucht hatte. Und dass sie nicht unbedingt im Guten auseinander gegangen waren. Aber mehr nicht. Sie hatte ihre Tochter damals nicht ausfragen wollen und sie war zu dem Zeitpunkt ja auch noch mit Logan zusammen gewesen, aber sie hatte schon damals das Gefühl gehabt, dass Rory ihr nicht alles erzählt hatte. Jess! Ach, warum hatte Rory ihr nichts erzählt? Hatte sie ihn wieder getroffen? Hatte sie deshalb Logans Heiratsantrag abgelehnt? Und dieser Park, hatte der etwa auch etwas mit Jess zu tun? Jetzt war sie völlig verwirrt. Doch gleichzeitig klärte sich alles auf. Deshalb war Rory wohl in der Nacht verschwunden. Aber was hatte sie gemacht? Hatte sie Jess getroffen? Also wieder einmal Jess. Würde er sie wieder enttäuschen? Aber hatte sie nicht noch vor zwei Tagen gedacht, dass ihre Tochter einfach nur glücklich sein sollte, egal mit wem? Ja, das hatte sie. Und das empfand sie noch immer so. Rory würde ihrem Weg gehen. Und diese Entscheidung musste sie alleine treffen. Sie durfte ihre Tochter nicht mehr beeinflussen. Das hatte sie in dieser Frage schon zu lange. Kopfschüttelnd steckte sich Lorelai die Kopfhörer ihres MP3-Players in die Ohren und schaltete ihn ein.
Mum wusste es nun also. Sie hatte nicht sehr glücklich drein gesehen. Nein, sogar ziemlich verzweifelt. Aber diesmal musste sie alleine ihren Weg gehen. Diesmal durfte sie sich nicht von Lorelai beeinflussen lassen. Und sie würde es schaffen! Sie schloss die Augen und drückte das Buch an ihre Brust. Nach einigen Minuten öffnete sie ihre Augen wieder und kramte nach den anderen zwei Büchern. Jess´ Buch, „Der alte Mann und das Meer“ und „Die Sturmfluten des Frühlings“. Sie roch an allen drei Büchern. Wie liebte sie nicht alle drei Bücher! Sie steckte alle Bücher wieder in ihre Tasche. Dann machte sie sich auf den Weg zum nächsten Taxistand.
Taxi? Nein, das war wie Auskunft oder Mails. Sie würde mit der U-Bahn zur Gallerie fahren. Also brauchte sie als erstes einen Stadtplan. Und Stadtpläne hingen an jeder U-Bahn-Station aus. Also los …
Zielstrebig marschierte Rory durch die New Yorker StraÃen. Sie wollte nun keine Zeit mehr verlieren. Sie wollte so schnell wie möglich zur Gallerie, so schnell wie möglich zu Jess.
So, sie war angekommen. Die Fahrt hatte auch lange genug gedauert. Als sie die Gallerie betrat, kamen sofort alle Erinnerungen von ihrem Besuch hier hoch. Ja, sie hatte ihrer Intuition getrotzt und war zurück zu Logan gefahren. Wahrscheinlich würde Jess nun gar nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen. Sie hatte ihn abgewiesen, zurückgestoÃen. Aber sie musste nun endlich ehrlich zu ihm sein.
Wenn sie hier noch lange so planlos herumstand, würde die Gallerie wohl zusperren. Es war ja schon spät. Also fasste sich Rory ein Herz und ging zur Portierloge.
„Entschuldigen Sie bitte, könnten Sie mir vielleicht eine Auskunft geben?“ Der Portier der Gallerie sah erstaunt von seinem Buch auf. „Ja, natürlich. Worum geht es denn?“ „Ich, ich suche Jess Mariano. Er hatte vor ein paar Monaten sein Buch hier ausgestellt und ich habe seine derzeitige Adresse nicht.“ „Mhm, ich könnte mal nachsehen, ob wir die überhaupt haben, aber eigentlich darf ich sie Ihnen überhaupt nicht geben, Miss. Tut mir Leid.“ „Aber es ist wirklich wichtig! Ich muss zu ihm!“ „Was ist denn so wichtig?“ Die Miene des Portiers wechselte von erstaunt zu neugierig. „Es geht um eine persönliche Angelegenheit.“ „Woher soll ich denn wissen, dass Sie ihn überhaupt persönlich kennen?“ „Er hat das Buch mir gewidmet.“ Der Portier klappte sein Buch zu und legte es beiseite. „Ach? Ja, dann werde ich mal sofort nachsehen, ob wir die Adresse haben.“ Er stand auf und verschwand in einem Hinterzimmer. „Wissen Sie,“ rief er, „wir sind ganz altmodisch und tragen alles noch in Akten ein und nicht in den Computer.“ Altmodisch. Akten, kein Computer. U-Bahn, kein Taxi. Telefonbuch, keine Auskunft. Jess.
Nach einigen Minuten kam der Portier wieder zurück. „Ja, da haben wir sie auch schon. Sie bekommen sie auch, aber wollen Sie mir nicht jetzt die Geschichte erzählen?“ Ohne einen Moment zu überlegen trat Rory in die Portierloge ein, setze sich neben den Portier auf einen Hocker und begann zu erzählen.
Das Erzählen tat ihr gut. Schon alleine alles loszuwerden wirkte Wunder, aber bei diesem wildfremden Menschen hatte sie das Gefühl, dass er sich ehrlich für ihre Geschichte interessierte. Und das Beste war, dass er sie nicht kannte, und wohl auch Jess nicht. So konnte er ihr wohl eine ehrliche Meinung und vielleicht sogar eine Einschätzung ihrer Lage geben, nachdem sie ihm alles erzählt haben würde. Er würde zwar nur eine Sichtweise der ganzen Geschichte kennen, aber vielleicht würde das reichen.
„Er liebt Sie noch immer,“ sagte der Portier unvermittelt, nachdem Rory ihre Erzählung beendet hatte. Rory blickte ihn etwas verwirrt an. Sie hatte zwar auf so eine oder eine ähnliche Antwort gehofft, aber so schnell und so klar, das hatte sie nicht erwartet. „Wie bitte?“ „Sie haben mich schon verstanden: Er liebt Sie noch immer! Also gehen Sie, fahren Sie zu ihm und sagen ihm, dass Sie ihn lieben. Alles wird gut werden!“ Der Portier drückte Rory einen Zettel in die Hand, auf den er feinsäuberlich Jess´ letzte Adresse geschrieben hatte. „Wie können Sie denn da so sicher sein?“ Je länger sie nachdachte, desto seltsamer kam ihr der Mann vor. Aber sie hatte Jess´ Adresse, das war das Wichtigste. Der Portier lächelte ihr aufmunternd zu. Rory wollte sich schon zum Gehen wenden, als er noch einmal zu sprechen begann. „ Na ja … er hat es mir gesagt.“
Fb?!?!
Du hast den Teil schon fertig und spannst uns noch auf die Folter... boa, du saddist!^^
Ja, er ist getippt! Aber er wird noch einmal überarbeitet ... Also bin auch ich keine Sadistin! 
Also hau in die tasten damit es schnell weiter geht !!