Jessy hat gewonnen!!!
Also zumindest mal jetzt, Donnerstag komme ich ja erst zurück ...
Aber mal schauen ...
Also das 14. Kapitel ...
Und ich widme es Mery und Jessy!
Hab euch lieb!
14. Kapitel: Warten …
Nun war sie also in London. Rory saà in einem typischen Londoner Doppeldecker und schaute fasziniert aus dem Fenster. Es regnete in Strömen. Ja, nun war sie also in London. Je mehr sie von London sah, desto mehr fand sie, dass London zu Jess passte. Verzweigt, manchmal scheinbar unpersönlich und kalt, doch eigentlich vielseitig, herzlich und bunt, offen. Sie würde ihn finden. Das war nun sicher. Aber wie würde er reagieren? Bisher hatte sie nicht viel darüber nachgedacht, sie hatte ihn ja erst suchen müssen. Und nun da sie auf dem Weg zu ihm war, stieg die Angst in ihr hoch. Ja, sie hatte Angst. Furchtbare Angst. Was würde er sagen? Der Portier hatte ihr gesagt, dass er sie noch immer liebte, aber was, wenn er zu verletzt war? Zu verletzt, um ihr zu verzeihen. Was, wenn auch er Angst hatte? Angst davor wieder verletzt zu werden. Damals hatte sie diese Angst gehabt, aber sie wusste, dass Jess sich verändert hatte und dass sie sich auf ihn verlassen konnte. Sie hatte sich auch verändert. Nun war sie zwar wieder sie selbst, aber woher sollte er das wissen? Wie sollte er ihr je wieder vertrauen können? Doch all diese Ãberlegungen würden sie nicht weiterbringen. Sie musste etwas riskieren. Ja, sie musste das Risiko eingehen, zurückgewiesen zu werden. Sie musste das Risiko eingehen, verletzt zu werden. Und es würde sich zeigen, ob es sich lohnt.
Rory hob ihre zitternde Hand und drückte den Knopf. Es klingelte. Was würde nun passieren? War er überhaupt da? Sie stand mit ihrer Reisetasche in der Hand vor Jess´ Wohnungstüre. Ihre Haare und ihre Kleider feucht vom Regen. Nichts rührte sich. Vermutlich war er nicht zu Hause. Nervös strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie war einfach so nach London geflogen! Nein, nicht einfach so. Der Portier hatte sie darin unterstützt, ihr geraten, zu ihm zu fliegen. Jetzt durfte sie nicht aufgeben. Sie läutete ein weiteres Mal. Noch immer blieb alles in der Wohnung still. Dann würde sie eben hier im Flur sitzen bleiben und weiter Hemingway lesen. Und auf ihn warten.
Um zu lesen, war sie viel zu aufgeregt. Ständig stand sie auf, lief auf und ab. Dann setzte sie sich immer wieder hin und versuchte erneut zu lesen. Doch es gelang ihr einfach nicht, sich zu konzentrieren. Das Wohnhaus war groà und relativ neu, nichts Besonderes. Auf dem Türschild stand Mariano. Er wohnte also tatsächlich hier. Natürlich wohnte er hier. Das hatte sie doch sowieso gewusst! Wieder stand sie auf und ging gedankenverloren zur Tür. Langsam fuhr sie die Maserung der Holztür mit ihrem Zeigefinger nach. Sie wartete nun schon seit mehr als drei Stunden. Vielleicht kam er gar nicht. Vielleicht war er verreist. Sie wusste es nicht. Aber wo sollte sie denn sonst hin?
Abrupt drehte sie sich um und startete wieder einen Versuch, zu lesen. Gerade als sie die Stelle, an der sie aufgehört hatte, zu lesen, gefunden hatte, läutete ihr Handy. Sie erschrak. Ihr Handy! Hatte sie es nicht abmelden wollen? Sie hatte vollkommen darauf vergessen. Aber jetzt brauchte sie es. Schnell kramte sie es aus ihrer Tasche hervor. „Mum“ stand auf dem Display. Wer auch sonst.
„Hey Mum!“ „Meine Lieblingstochter! Wie geht´s dir? Bist du gut gelandet?“ Aus der Stimme ihrer Mutter konnte sie den Vorwurf deutlich heraushören. Sie hatte sich nicht bei ihr gemeldet. Auch darauf hatte sie ganz einfach vergessen. Ihre Gedanken waren die ganze Zeit bei Jess. „Ja, Mum. Tut mir Leid, dass ich mich nicht gemeldet hab. Ich hab einfach esvergessen! Es tut mir wirklich Leid, ja?“ „Schon okay, Schätzchen. Ich hab mir nichts Anderes vorstellen können. Also
, wie sieht´s aus? Hast du ihn denn schon gefunden?“ „Na ja, ich sitze jetzt seit ca. dreieinhalb Stunden vor seiner Wohnungstür.“ „Lässt er dich nicht hinein?“ „Haha, nein, Mum, er ist nicht da.“ „Ach so. Tja, dann warte mal schön weiter, aber bitte ruf mich an, wenn er kommt oder was weià ich, okay?“ „Ja klar, Mum. Mach ich! Hab dich lieb!“ „Ich dich auch, SüÃe. Viel Glück!“
Lächelnd klappte Rory ihr Handy zusammen. Wie gut, dass sie ihre Mum hatte! Ohne sie, hätte sie vermutlich schon längst aufgegeben. Ohne sie, hätte sie auch ihre Trennung von Logan nicht so schnell verkraftet. Wobei das wohl eher daran lag, dass es gut so war und dass sich all ihre Gedanken nun auf Jess konzentrierten.
Rory seufzte und schlug ihr Buch auf. Dann hörte sie, dass sich der Aufzug in Bewegung setzte. In den gesamten dreieinhalb Stunden, die sie hier nun schon verbracht hatte, hatte sie keinen einzigen anderen Menschen gesehen. Wahrscheinlich arbeiteten sie alle. Und jetzt kamen sie wohl der Reihe nach nach Hause. Jess! Dann konnte das ja auch Jess sein! Vor Schreck schlug sie ihr Buch wieder zu und erhob sich hastig. Ebenso hastig strich sie ihre Hose glatt und zupfte an ihren Haaren herum. Der Aufzug blieb stehen. In diesem Stock. 12. Stock. Jess? Sie atmete noch einmal tief durch. Das konnte doch auch genauso gut irgendein Fremder sein. Es gab schlieÃlich einige Wohnungen im 12. Stock. Die Aufzugtür öffnete sich und …
Fieser Cliffhanger, oder?! ^^ Sorry, Mery, aber diesmal geht´s nicht anders ... Als ich das Kapitel beendet hatte, wusste ich noch nicht, wer da im Aufzug sein soll. Jetzt weià ich´s schon. Bin gerade dabei den nächsten Teil zu schreiben! ... Gute Nacht!
Fb?