04.08.2007, 09:46
So Leute, ich habe natürlich überlegt, ob ich den Teil nich noch mal verändern soll, und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nicht die ganze Story unter Hochspannung stehen lassen sollte - ein riesen groÃes Danke an alle FB-Schreiber, die neu dazugekommenen und die alten ^^ und hier ist der neue Teil - vel spaà damit ;-)
âDas ist... wow!â, sagte Rory kauend. Jess war mit ihr nach Hartford gefahren und hatte sie dort in ein vornehmes Restaurant eingeladen. Rory hatte das Gefühl noch nie so etwas Köstliches gegessen zu haben. In Florida gab es solche noblen Restaurants fast nirgends und erst recht keine, in denen es schmeckte und auch noch gut aussah.
âSchön, dass es dir gefällt!â, grinste Jess und nippte an seinem Wein. Rory sah lächelnd auf und erhob ebenfalls ihr Glas. âEs ist wundervoll hier! Ich wusste gar nicht, dass du so etwas wie Geschmack gegenüber einem Restaurant überhaupt besitzt!â, scherzte sie und trank einen Schluck.
âJetzt fühl ich mich aber geschmeichelt und ich dachte, du kennst mich!â
âWie schon gesagt einiges hat sich geändert! Ich habe erfahren, dass du einen guten Restaurantgeschmack hast und ein hübsches Haus, bald neben Meinem. Ich weiÃ, dass du Kinder haben willst und...â
âWoher weiÃt du, dass ich Kinder haben will und seit wann wohnst du neben mir?!â, fragte Jess etwas verwirrt. Er hatte sein Glas abgesetzt und starrte sie leicht aus der Fassung gebracht an.
âIch ähm... Ich habe es geschlussfolgert, als ich dich mit Lilly gesehen habe und ich werde das Haus neben dir kaufen, welches frei geworden ist!â Rory wusste, dass der erste Teil des Satzes gelogen war aber Jess schien ihr zu glauben. âOh...â âneinâ, dachte Jess erschrocken. Die Liebe seines Lebens wollte in das Haus neben ihm ziehen und er konnte sich nicht einmal dagegen wehren.
Was sollte er denn schlieÃlich auch sagen? âZieh doch bitte nicht nach nebenan, sonst kann ich meine Liebe zu dir erst recht nicht unter Kontrolle halten!â? Das wäre erstens bescheuert und zweitens würde es ihr anscheinend vollkommen egal sein.
âJa, ist das nicht toll! Ich habe Mom auch schon gesagt, wo ich hinwill und so wie es scheint ist sie damit einverstanden, dass ich hier in ihrer Nähe bin!â, sagte Rory nichtsahnend.
âWas ist mit deinem Job in Florida?!â. Fragte Jess unverbindlich. Er wollte Rory keinesfalls verjagen, er konnte sie nur nicht in seiner Nähe haben, wenn er gerade so eine Zeit durchmachte. Vielleicht würde diese Zeit ja nie enden! Jess versuchte seine Gedanken innerlich zu ordnen, während Rory antwortete.
âIch kann arbeiten, wo ich will! Ich habe so gesagt keinen festen Wohnsitz, aber ich wollte gern wieder hier wohnen, nachdem Logan mich verlassen...â Rory hielt unverzüglich inne und sah Jess direkt in die Augen.
âEr hat dich verlassen?!â, fragte er nach, um dann sofort eins drauf zu setzen indem er âVollidiot!â sagte. âNun, als das würde ich ihn nicht gerade bezeichnen, aber wenn du der Meinung bist, dass er ein Vollidiot ist, nur weil er mich verlassen hat ist das deine Entscheidung!â
âJeder, der dich einfach so verlässt ist ein Vollidiot!â, klärte Jess sie sachlich auf und sprach unter anderem von sich selbst.
Rory runzelte leicht die Stirn und schien nicht recht zu wissen, was Jess damit meinte. âWenn er dich nicht aus einem guten Grund verlassen hat, dann hat der Junge nichts in der Birne, denn eine Rory Gilmore sollte man nie so einfach verlassen! Die Chance sie je wieder zu bekommen ist so gut wie null, abgesehen von Dean, aber der interessiert mich herzlich wenig, seitdem er wieder mit Lindsay verheiratet ist und in Chicago wohnt!â Jess sprach so schnell, das Rory krampfhaft versuchte hinterherzukommen. Als er sich selbst unterbrach holte sie Luft um etwas zu erwidern, aber ihr fiel komischerweise nichts anderes ein, als âDean ist wieder mit Lindsay verheiratet und wohnt in Chicago?â
âÃh ja... ich dachte Lorelai hätte es dir erzählt?â, fragte Jess stirnrunzelnd.
âZu diesem Zeitpunkt muss ich wohl geschlafen haben!â, entgegnete sie leicht irritiert und schüttelte dann den Kopf, wie um ihre Gedanken, die sie plagten zu vertreiben. âOkay... gehen wir noch irgendwo hin?!â, fragte sie dann nach einer Weile und griff nach ihrer Tasche. Jess hatte soeben eine Kellnerin heran gewunken und wollte nun zahlen.
âIch dachte eigentlich an einen Spaziergang durch die Stadt, aber wenn du was anderes vorhast, kann ich das verstehen!â, schlug Jess vor und sah ihr dabei tief in die Augen. Wie lange hatte sie diese Augen vermisst? Wie lange hatte sie sich danach gesehnt? Seitdem sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, waren zweieinhalb Jahre vergangen und nun waren sie wieder hier, beide Single und redeten vollkommen unbeschwert über die Vergangenheit, in der Rory nicht vorkam.
âNein! Ich habe nichts vor... du könntest mir mein neues Haus zeigen, wenn du willst!â Sie lächelte sanft und stand auf. âGut, also wieder zurück nach Stars Hollow!â Jess seufzte innerlich und ging hinter ihr aus dem Restaurant.
Rory ging neben Jess durch die StraÃen Stars Hollows und sah sich die Lichter der Stadt an, die schon vor Stunden in Betrieb gesetzt wurden. Es war erst Herbst und die Weihnachtslichter die sonst immer in der Stadt um diese Zeit bereits funkelten waren noch nicht aufgehängt oder eingeschaltet worden. Und doch sah die Stadt um diese Zeit unglaublich romantisch aus. Und genau dieses Gefühl machte sich soeben in Rory breit und sie hoffte, dass es Jess genauso ging. Auch wenn sie nicht wollte, dass er sich falsche Hoffnungen machte.
âAn was denkst du?â, fragte sie ihn und schubste ihn mit der Schulter leicht an.
âIch denke an alte Zeiten und daran, wie sehr wir uns doch verändert haben!â, antwortete er lächelnd und schubste zurück.
âOh ja, da hast du nicht unrecht! Ich meine â du bist plötzlich kinderlieb geworden, hast einen Buchladen und verführst nicht mehr reihenweise Mädchen, die du toll findestâ¦â, begann Rory und streckte die Arme aus, um ihn erneut zu schubsen, für einen Moment wollte sie einfach noch einmal Teenie sein und wissen, wie es ist spaà zu haben, ohne danach wieder Arbeit und Stress zu erwarten.
Jess konterte und klemmte sie sich unter den Arm, um ihr die Haare zu verstrubbeln und dann wieder loszulassen. Sie lachten und blieben schlieÃlich vor der alten Weide stehen, an der sie sich zum ersten Mal geküsst hatten.
âIch habe nicht alle verführt, die ich toll fand â selbst dich konnte ich nicht verführen, das hat ein groÃer braunhaariger Trottel getan, der sich deswegen die Scheidung eingehandelt hatte. So etwas Dummes hätte ich nie getan â auch wenn du es bist!â, sagte er gelassen und legte Rory einen Arm um die Schulter, als sie weitergingen.
âNa ja, aber immerhin sind sie wieder zusammen und du bist damals einfach weggegangen!â, tadelte Rory ihn und legte ihren Kopf an seine Schulter.
âJa, das war verdammt dumm von mir, aber ich bin froh, dass ich wieder ein wenig Zeit mit dir verbringen kann, um es zumindest teilweise wieder gut zu machen!â Rory seufzte tief und blickte nach oben in den sternenklaren Nachthimmel.
In Jessâ Armen war es angenehm warm und sie hatte plötzlich keine Angst mehr irgendwelche falschen Signale zu senden, egal, was die anderen behaupteten. Egal welche Wetten im Dragonfly abgeschlossen wurden und egal, was ihre Mutter ihr sagte, von wegen Jess hatte nie aufgehört an sie zu denken und sie zu lieben.
Tief im Inneren wusste Rory, dass sie immer Gefühle für Jess haben würde, auch wenn sie ganz tief unten waren und es vermutlich Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern würde, ehe sie wieder vollständig vorhanden sein würden.
âMan kann alles gut machen, wenn man es nur will!â, prophezeite Rory und schloss die Augen, als sie am Ufer des Flusses stehen blieben, der schon seit Ewigkeiten seine Strömung durch Stars Hollows Wälder und Parks zog.
Sie waren an der Brücke angekommen, an der schon so viel passiert war. Sie hatte hier mit Jess gepicknickt, Luke hatte seinen Neffen hier hineingeworfen und schlieÃlich waren sie hier auch endgültig zusammen gekommen. Nach einem langen und ziemlich emotionalen Krieg zwischen Dean und Jess.
Jess setzte sich an den Rand der Brücke und lieà sie somit los. Rory gesellte sich zu ihm und lieà all diese Ereignisse noch einmal Revue passieren. âAn diesem Fluss hat alles angefangen!â, sagte Jess leise neben ihr und starrte in das dunkle Wasser vor sich. Rory nickte und wandte ihm ihr Gesicht zu.
âHier sind wir zusammen gekommen, hier haben wir uns zum ersten Mal geküsst, hier hat Luke mich ins Wasser geschubst und wir haben hier diesen komischen Picknickfraà gegessen, den du für Dean gemacht hast!â, sprach er weiter und lachte bei letzterer Erwähnung.
Rory fiel in sein Lachen ein und holte tief Luft. âEs ist schön mit dir hier zu sein, Jess! Und auch wenn ich nicht von Logan getrennt wäre, wäre ich mit dir hierher gekommen, schon allein wegen der alten Zeiten wegen!â
Lange betrachtete er daraufhin ihr Gesicht und streckte dann die Hand aus, um ihr über die Wange zu streicheln. Der Ãrmel seiner Lederjacke rutschte ein Stück runter und ein Tattoo wurde freigelegt, das Rory vorher nicht aufgefallen war. Es war ein Kreuz mit einem schwarzen Band darum und die Rose, die in der Mitte des Kreuzes aufblühte, war blutrot.
âDas Tattoo ist sehr hübsch, Jess! Wann hast du dir das machen lassen?â, fragte sie und blickte ihm in die Augen.
âVor einigen Monaten, ich hatte Lust etwas Neues auszuprobieren und hab mir das eintätowieren lassen!â, sagte er und lieà seine Hand sinken, um das Tattoo selber zu betrachten. In Wahrheit hatte er es sich stechen lassen, weil es ihn an den Tod seines Vaters erinnerte. Sein Vater war nicht tot. Er war nie begraben worden, aber in Jessâ Herzen war er bereits vor langer Zeit gestorben. Nie hatte er sich um seinen Sohn gekümmert und auch, als er bei ihm war, hatte er das nicht getan. Nie hatte er etwas aus Liebe zu seinem Sohn getan, sondern aus Pflichtgefühl und daher hatte es Jess irgendwann gereicht und er hatte seinen eigenen Vater für tot erklärt.
Rory lächelte und verwuschelte ihm seinen Haarschopf. Jess bekam wieder gute Laune und stieà seinen Kopf in Rorys Bauch, woraufhin sie lachend zurückfiel und er plötzlich über ihr war und sie, mit seinem Körpergewicht, auf den Brückenboden drückte. Sie gluckste noch einige Male und verstummte dann schlieÃlich lächelnd.
âDu bist nicht gerade fair Jess Mariano! In der Sache hast du dich kein bisschen geändert!â, stellte sie leise fest und starrte in seine glänzenden, braunen Augen. Jess verzog nur leicht einen Mundwinkel nach oben und beugte sich dann langsam zu ihr hinab, immer seinen Blick mit ihrem verflochten, bis ihre Lippen schlieÃlich aufeinander trafen und er sie zärtlich küsste.
GenieÃend schloss sie ihre Augen und war so überrascht von der Sanftheit, die er in den Kuss legte, dass sie schon fast glaubte einen Anderen zu küssen. Doch der Geschmack seiner Lippen und der Zunge die langsam in sie Eindrang, als sie die Lippen leicht öffnete, lieÃen keinen Zweifel mehr daran, dass er Jess war, dessen Küsse sie so lange vermisst und verloren geglaubt hatte.
Doch schlieÃlich trennte er sich von ihr und sah ihr mit glasigem Blick in die Augen, ehe er von ihr hinunterrutschte und aufstand. Er half ihr ebenfalls auf, indem er die Hand ausstreckte und sie mit einer Leichtigkeit an sich zog, dass Rory fast glaubte nie auf der Brücke gelegen zu haben.
âLass es uns langsam angehen, ich will nichts kaputt machen, Rory!â, flüsterte Jess und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Sie senkte den Blick und hätte am liebsten heftig mit dem Kopf geschüttelt, doch er hatte Recht. Sie würden nur alles kaputt machen.
SchlieÃlich nickte sie traurig und er brachte sie nach Hause, wo sie erschöpft ins Bett fiel und die Nacht davon träumte wie es wäre die Mutter von Jess Kindern zu sein.
TBC?????
Kapitel 2
âSchön, dass es dir gefällt!â, grinste Jess und nippte an seinem Wein. Rory sah lächelnd auf und erhob ebenfalls ihr Glas. âEs ist wundervoll hier! Ich wusste gar nicht, dass du so etwas wie Geschmack gegenüber einem Restaurant überhaupt besitzt!â, scherzte sie und trank einen Schluck.
âJetzt fühl ich mich aber geschmeichelt und ich dachte, du kennst mich!â
âWie schon gesagt einiges hat sich geändert! Ich habe erfahren, dass du einen guten Restaurantgeschmack hast und ein hübsches Haus, bald neben Meinem. Ich weiÃ, dass du Kinder haben willst und...â
âWoher weiÃt du, dass ich Kinder haben will und seit wann wohnst du neben mir?!â, fragte Jess etwas verwirrt. Er hatte sein Glas abgesetzt und starrte sie leicht aus der Fassung gebracht an.
âIch ähm... Ich habe es geschlussfolgert, als ich dich mit Lilly gesehen habe und ich werde das Haus neben dir kaufen, welches frei geworden ist!â Rory wusste, dass der erste Teil des Satzes gelogen war aber Jess schien ihr zu glauben. âOh...â âneinâ, dachte Jess erschrocken. Die Liebe seines Lebens wollte in das Haus neben ihm ziehen und er konnte sich nicht einmal dagegen wehren.
Was sollte er denn schlieÃlich auch sagen? âZieh doch bitte nicht nach nebenan, sonst kann ich meine Liebe zu dir erst recht nicht unter Kontrolle halten!â? Das wäre erstens bescheuert und zweitens würde es ihr anscheinend vollkommen egal sein.
âJa, ist das nicht toll! Ich habe Mom auch schon gesagt, wo ich hinwill und so wie es scheint ist sie damit einverstanden, dass ich hier in ihrer Nähe bin!â, sagte Rory nichtsahnend.
âWas ist mit deinem Job in Florida?!â. Fragte Jess unverbindlich. Er wollte Rory keinesfalls verjagen, er konnte sie nur nicht in seiner Nähe haben, wenn er gerade so eine Zeit durchmachte. Vielleicht würde diese Zeit ja nie enden! Jess versuchte seine Gedanken innerlich zu ordnen, während Rory antwortete.
âIch kann arbeiten, wo ich will! Ich habe so gesagt keinen festen Wohnsitz, aber ich wollte gern wieder hier wohnen, nachdem Logan mich verlassen...â Rory hielt unverzüglich inne und sah Jess direkt in die Augen.
âEr hat dich verlassen?!â, fragte er nach, um dann sofort eins drauf zu setzen indem er âVollidiot!â sagte. âNun, als das würde ich ihn nicht gerade bezeichnen, aber wenn du der Meinung bist, dass er ein Vollidiot ist, nur weil er mich verlassen hat ist das deine Entscheidung!â
âJeder, der dich einfach so verlässt ist ein Vollidiot!â, klärte Jess sie sachlich auf und sprach unter anderem von sich selbst.
Rory runzelte leicht die Stirn und schien nicht recht zu wissen, was Jess damit meinte. âWenn er dich nicht aus einem guten Grund verlassen hat, dann hat der Junge nichts in der Birne, denn eine Rory Gilmore sollte man nie so einfach verlassen! Die Chance sie je wieder zu bekommen ist so gut wie null, abgesehen von Dean, aber der interessiert mich herzlich wenig, seitdem er wieder mit Lindsay verheiratet ist und in Chicago wohnt!â Jess sprach so schnell, das Rory krampfhaft versuchte hinterherzukommen. Als er sich selbst unterbrach holte sie Luft um etwas zu erwidern, aber ihr fiel komischerweise nichts anderes ein, als âDean ist wieder mit Lindsay verheiratet und wohnt in Chicago?â
âÃh ja... ich dachte Lorelai hätte es dir erzählt?â, fragte Jess stirnrunzelnd.
âZu diesem Zeitpunkt muss ich wohl geschlafen haben!â, entgegnete sie leicht irritiert und schüttelte dann den Kopf, wie um ihre Gedanken, die sie plagten zu vertreiben. âOkay... gehen wir noch irgendwo hin?!â, fragte sie dann nach einer Weile und griff nach ihrer Tasche. Jess hatte soeben eine Kellnerin heran gewunken und wollte nun zahlen.
âIch dachte eigentlich an einen Spaziergang durch die Stadt, aber wenn du was anderes vorhast, kann ich das verstehen!â, schlug Jess vor und sah ihr dabei tief in die Augen. Wie lange hatte sie diese Augen vermisst? Wie lange hatte sie sich danach gesehnt? Seitdem sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, waren zweieinhalb Jahre vergangen und nun waren sie wieder hier, beide Single und redeten vollkommen unbeschwert über die Vergangenheit, in der Rory nicht vorkam.
âNein! Ich habe nichts vor... du könntest mir mein neues Haus zeigen, wenn du willst!â Sie lächelte sanft und stand auf. âGut, also wieder zurück nach Stars Hollow!â Jess seufzte innerlich und ging hinter ihr aus dem Restaurant.
~*~
âAn was denkst du?â, fragte sie ihn und schubste ihn mit der Schulter leicht an.
âIch denke an alte Zeiten und daran, wie sehr wir uns doch verändert haben!â, antwortete er lächelnd und schubste zurück.
âOh ja, da hast du nicht unrecht! Ich meine â du bist plötzlich kinderlieb geworden, hast einen Buchladen und verführst nicht mehr reihenweise Mädchen, die du toll findestâ¦â, begann Rory und streckte die Arme aus, um ihn erneut zu schubsen, für einen Moment wollte sie einfach noch einmal Teenie sein und wissen, wie es ist spaà zu haben, ohne danach wieder Arbeit und Stress zu erwarten.
Jess konterte und klemmte sie sich unter den Arm, um ihr die Haare zu verstrubbeln und dann wieder loszulassen. Sie lachten und blieben schlieÃlich vor der alten Weide stehen, an der sie sich zum ersten Mal geküsst hatten.
âIch habe nicht alle verführt, die ich toll fand â selbst dich konnte ich nicht verführen, das hat ein groÃer braunhaariger Trottel getan, der sich deswegen die Scheidung eingehandelt hatte. So etwas Dummes hätte ich nie getan â auch wenn du es bist!â, sagte er gelassen und legte Rory einen Arm um die Schulter, als sie weitergingen.
âNa ja, aber immerhin sind sie wieder zusammen und du bist damals einfach weggegangen!â, tadelte Rory ihn und legte ihren Kopf an seine Schulter.
âJa, das war verdammt dumm von mir, aber ich bin froh, dass ich wieder ein wenig Zeit mit dir verbringen kann, um es zumindest teilweise wieder gut zu machen!â Rory seufzte tief und blickte nach oben in den sternenklaren Nachthimmel.
In Jessâ Armen war es angenehm warm und sie hatte plötzlich keine Angst mehr irgendwelche falschen Signale zu senden, egal, was die anderen behaupteten. Egal welche Wetten im Dragonfly abgeschlossen wurden und egal, was ihre Mutter ihr sagte, von wegen Jess hatte nie aufgehört an sie zu denken und sie zu lieben.
Tief im Inneren wusste Rory, dass sie immer Gefühle für Jess haben würde, auch wenn sie ganz tief unten waren und es vermutlich Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern würde, ehe sie wieder vollständig vorhanden sein würden.
âMan kann alles gut machen, wenn man es nur will!â, prophezeite Rory und schloss die Augen, als sie am Ufer des Flusses stehen blieben, der schon seit Ewigkeiten seine Strömung durch Stars Hollows Wälder und Parks zog.
Sie waren an der Brücke angekommen, an der schon so viel passiert war. Sie hatte hier mit Jess gepicknickt, Luke hatte seinen Neffen hier hineingeworfen und schlieÃlich waren sie hier auch endgültig zusammen gekommen. Nach einem langen und ziemlich emotionalen Krieg zwischen Dean und Jess.
Jess setzte sich an den Rand der Brücke und lieà sie somit los. Rory gesellte sich zu ihm und lieà all diese Ereignisse noch einmal Revue passieren. âAn diesem Fluss hat alles angefangen!â, sagte Jess leise neben ihr und starrte in das dunkle Wasser vor sich. Rory nickte und wandte ihm ihr Gesicht zu.
âHier sind wir zusammen gekommen, hier haben wir uns zum ersten Mal geküsst, hier hat Luke mich ins Wasser geschubst und wir haben hier diesen komischen Picknickfraà gegessen, den du für Dean gemacht hast!â, sprach er weiter und lachte bei letzterer Erwähnung.
Rory fiel in sein Lachen ein und holte tief Luft. âEs ist schön mit dir hier zu sein, Jess! Und auch wenn ich nicht von Logan getrennt wäre, wäre ich mit dir hierher gekommen, schon allein wegen der alten Zeiten wegen!â
Lange betrachtete er daraufhin ihr Gesicht und streckte dann die Hand aus, um ihr über die Wange zu streicheln. Der Ãrmel seiner Lederjacke rutschte ein Stück runter und ein Tattoo wurde freigelegt, das Rory vorher nicht aufgefallen war. Es war ein Kreuz mit einem schwarzen Band darum und die Rose, die in der Mitte des Kreuzes aufblühte, war blutrot.
âDas Tattoo ist sehr hübsch, Jess! Wann hast du dir das machen lassen?â, fragte sie und blickte ihm in die Augen.
âVor einigen Monaten, ich hatte Lust etwas Neues auszuprobieren und hab mir das eintätowieren lassen!â, sagte er und lieà seine Hand sinken, um das Tattoo selber zu betrachten. In Wahrheit hatte er es sich stechen lassen, weil es ihn an den Tod seines Vaters erinnerte. Sein Vater war nicht tot. Er war nie begraben worden, aber in Jessâ Herzen war er bereits vor langer Zeit gestorben. Nie hatte er sich um seinen Sohn gekümmert und auch, als er bei ihm war, hatte er das nicht getan. Nie hatte er etwas aus Liebe zu seinem Sohn getan, sondern aus Pflichtgefühl und daher hatte es Jess irgendwann gereicht und er hatte seinen eigenen Vater für tot erklärt.
Rory lächelte und verwuschelte ihm seinen Haarschopf. Jess bekam wieder gute Laune und stieà seinen Kopf in Rorys Bauch, woraufhin sie lachend zurückfiel und er plötzlich über ihr war und sie, mit seinem Körpergewicht, auf den Brückenboden drückte. Sie gluckste noch einige Male und verstummte dann schlieÃlich lächelnd.
âDu bist nicht gerade fair Jess Mariano! In der Sache hast du dich kein bisschen geändert!â, stellte sie leise fest und starrte in seine glänzenden, braunen Augen. Jess verzog nur leicht einen Mundwinkel nach oben und beugte sich dann langsam zu ihr hinab, immer seinen Blick mit ihrem verflochten, bis ihre Lippen schlieÃlich aufeinander trafen und er sie zärtlich küsste.
GenieÃend schloss sie ihre Augen und war so überrascht von der Sanftheit, die er in den Kuss legte, dass sie schon fast glaubte einen Anderen zu küssen. Doch der Geschmack seiner Lippen und der Zunge die langsam in sie Eindrang, als sie die Lippen leicht öffnete, lieÃen keinen Zweifel mehr daran, dass er Jess war, dessen Küsse sie so lange vermisst und verloren geglaubt hatte.
Doch schlieÃlich trennte er sich von ihr und sah ihr mit glasigem Blick in die Augen, ehe er von ihr hinunterrutschte und aufstand. Er half ihr ebenfalls auf, indem er die Hand ausstreckte und sie mit einer Leichtigkeit an sich zog, dass Rory fast glaubte nie auf der Brücke gelegen zu haben.
âLass es uns langsam angehen, ich will nichts kaputt machen, Rory!â, flüsterte Jess und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Sie senkte den Blick und hätte am liebsten heftig mit dem Kopf geschüttelt, doch er hatte Recht. Sie würden nur alles kaputt machen.
SchlieÃlich nickte sie traurig und er brachte sie nach Hause, wo sie erschöpft ins Bett fiel und die Nacht davon träumte wie es wäre die Mutter von Jess Kindern zu sein.
TBC?????