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Registriert seit: 18.10.2004
Riska, danke für die 70 Dollar.. *entgegennehm und einsteck*
Haltet jemand dagegen?
Sorry, dass ihr so lange warten musstet, aber jetzt gehts weiter:
Emily stand ein wenig unsicher vor dem groÃen Spiegel und betrachtete sich darin. Die Unterwäsche hatte sie gut gewählt. Das Set hatte sie von ihrer Mutter zu ihrem Abschlussball bekommen, es sah wirklich nett aus. Für einen Moment zweifelte Emily, ob die weiÃe Spitze nicht vielleicht ein wenig zu nett für Richard war. Konnte sie so wirklich zu ihm fahren?
Hinter ihr meldete sich schlieÃlich eine Stimme: âKindchen, es kommt nicht auf die Verpackung an, sondern auf das, was drunter ist... glaub mir, er ist auch nur ein Mann. AuÃerdem stehen die Kerle auf die Unschuldsnummer.â
Mit einem leisen Brummen gab Emily Gloria zu verstehen, dass sie sie gehört hatte, mehr wollte sie jedoch dazu nicht sagen. Mit einem Mal war sie sich wieder so unsicher. Sie liebte Richard doch, wollte ihm nahe sein, doch in diesem Moment kam sie sich eher vor wie ein Stück Fleisch, dass zum Essen zubereitet wurde. Doch wollte sie das wirklich? Richard sollte sich doch in sie verlieben, sie als Menschen wahrnehmen und nicht nur ihren Körper. Sie ging ein paar Schritte nach hinten, setzte sich schlieÃlich neben Gloria auf das Bett. Innerlich wusste sie, was sie jetzt zu tun hatte.
âGloria, ich bin dir wirklich für deine Hilfe dankbarâ¦â, setzte Emily an, doch sie wurde von Gloria unterbrochen.
âUnd jetzt kommt das groÃe aber, richtig?â
Emily nickte. âIch kann das einfach nicht. Richard ist der Mann, den ich einmal heiraten möchte. In seiner Gegenwart fühle ich mich wohl und ich will, dass es ihm mit mir genauso geht. Ich will, dass er mich als Mensch liebt.â
Emilys Worte klangen für Gloria wie ein Angriff. Sie hatte es doch nur gut gemeint, wollte dass Emily mal ein wenig Spass hatte, ein wenig lockerer wurde.
âEmily, niemand zwingt dich, zu ihm zu fahren, es ist deine Entscheidung, ganz alleine deine Entscheidung. Du musst wissen, was du willst. Und wenn du heute Nacht nicht zu ihm fahren willst, soll es mir nur Recht sein, auf diese Weise erspare ich mir eine Autofahrt.â
Für einen Moment sah Emily Gloria ein wenig geschockt an. Ihr zynischer Tonfall war ihr nicht entgangen, doch sie verstand nicht wirklich, wo ihr Problem lag. âDas sollte kein Angriff gegen dich seinâ¦â, meinte sie ein wenig unbeholfen.
Gloria stand auf. âNatürlich sollte das kein Angriff sein. Denkst du, ich wüsste nicht, was ihr hinter meinem Rücken über mich redet? Was ihr von mir denkt? Wie ihr mich beurteilt? Auch wenn ihr zu mir nichts sagt, ich weià es, eure Blicke verraten euch. Ich bin nützlich für euch, ich habe ein Auto, ich kann euch spazieren fahren, ihr bekommt ein wenig Aufregung in euer Leben, doch mehr bin ich für euch nicht.â
Kreidebleich saà Emily auf dem Bett. Sie konnte nicht glauben, was Gloria da sagte. Niemals hatte sie ihr dieses Gefühl vermitteln wollen, sie mochte sie doch, auch wenn sie mit ihr nicht immer einer Meinung war. âGloria..â, setzte sie an, warf ihr einen beschwichtigenden Blick zu.
âNein, Emily, ich will jetzt nichts dazu hören, entschuldige mich, um es in eurer Sprache auszudrücken: Ich fühle mich ein wenig unpässlich, ich werde zu Bett gehen.â
Mit diesen Worten verlieà Gloria den Raum und lieà eine völlig verstörte Emily zurück. Was war in Gloria gefahren? So kannte sie sie ja gar nicht. Ansonsten war sie doch immer gut gelaunt und für jeden Spass zu haben, doch heute war sie so überhaupt nicht sie selbst. Für einen Moment überlegte sie, ob sie ihr hinterher eilen sollte, doch sie entschied sich dafür, am nächsten Morgen mit Gloria darüber zu reden.
Noch einmal ging Emily ins Bad, um das eben erst aufgetragene Make up wieder zu entfernen und um sich für das Bett fertig zu machen. Als sie wieder in ihr Zimmer zurückkam, saÃen Melinda und Carol auf ihrem Bett und warteten schon auf sie.
Mit den Worten: âEr hat mich endlich gefragt...â, begrüÃte Carol Emily. Dabei hielt sie ihr einen Ring entgegen, den Floyd ihr geschenkt hatte.
âLiebes, das ist ja wunderbar, du musst mir alles erzählen.â Sie lieà sich zu den anderen beiden aufs Bett fallen und Carol sprudelte nur so darauf los, doch Emily hörte ihr nicht wirklich zu. Ihre Gedanken waren bei Richard. Ob er sie wohl auch eines Tages fragen würde? Wie würde es wohl sein? Sie überlegte für einen kurzen Moment. Sicherlich wäre es sehr romantisch, er würde vor ihr auf die Knie gehen und sie bitten, seine Frau zu werden. Und sie würde ein leises, aber doch sicheres âJaâ hauchen. Genau so sollte es sein.
In diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie alles dafür tun würde, damit er sie heiratete. Sie musste nur ihre Karten richtig ausspielen, immerhin hatte er ihr gesagt, dass er im Begriff war, sich in sie zu verlieben. Nun musste aus diesem Verliebt sein nur noch Liebe werden.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.03.2005, 15:09 von
EmilyFan.)