Huhu! Hab doch schon einen neuen Teil fertig, nu ja, seht selbst:
Sie schlenderte zurück nach Hause und stieg in ihren Wagen. Drehte den Schlüssel im Zündschloss und lenkte das Auto in Richtung âSaint-Amberlin-Red-And-Green-Parkâ.
Als sie auf den Parkplatz auffuhr dachte sie noch einmal an Luke. Ob er ihr böse war? Sicher nicht, aber irgendetwas war mit ihm gewesen. Er hatte sich auf einmal wieder in sein Schneckenhaus zurückgezogen, war wieder unantastbar und vor allem unverletzlich geworden. Sie beschloss ihn am Abend aufzusuchen, doch jetzt brauchte sie ihre Ruhe. So verlieà sie ihren Wagen und begab sich zu den groÃen, prächtigen Oleanderbäumen, die den Parkeingang säumten. Sie sog den Duft der Blumen an denen sie zunächst noch vorbeispazierte dann aber immer wieder neben ihnen stehen blieb, förmlich ein und wurde von einem unbändigen Glücksgefühl durchströmt. Sie fühlte beinahe körperlich wie gut es ihr Tat und wie die Vergangenheit wie ein unnötiges Kleidungsstück von ihr abfiel. Sie konnte dem Drang zu hüpfen nicht widerstehen und fand sich plötzlich auf einer groÃen grünen Wiese wieder. Sie legte ihre weiÃe Strickjacke neben ihre Handtasche auf den Boden und begann sich mit ausgebreiteten Armen zu drehen. Leicht legte ihren sie Kopf in den Nacken, atmete tief ein und lieà sich schlieÃlich rücklings auf den weichen Rasen fallen. Nur genieÃen, dachte sie, einfach nur genieÃen⦠Sie schaute in den Himmel und sah kleine flauschige Wattewölkchen vorüberziehen und seufzte. Alles was ihr nun zu ihrem absoluten Glück gefehlt hätte war Rory. Heute Abend, ja da würde sie sie wieder sehen. Endlich, nach zwei Wochen ohne ihre Tochter, ohne ihre Seelenverwandte. Lorelai seufzte noch einmal tief, dann stand sie auf, nahm Tasche und Jacke und begab sich in eines der kleinen Cafés, die es im ganzen Park gab. Sie setzte sich an eine der kleinen weiÃlackierten Tische und wartete auf die Bedienung. Sie schaute auf die weite Wiese, die vor ihr lag und merkte, wie ihre Gedanken abschweiftenâ¦
Währenddessen im Diner polierte Luke wieder einmal seinen Tresen. Er hatte Lorelais Brief längst gelesen und war wütend auf sich selbst. Was bin ich auch für ein Idiot, schalt er sich selbst. Ich bin ja so unsensibel. SchlieÃlich habe ich gemerkt, das es ihr nach langem endlich mal wieder gut geht und ich, was mache ich grober Klotz? Ich bin mürrisch! Warum kann ich ihr nicht einmal sagen, was sie mir antut, wenn sie mit mir spricht, wenn sie geht, so unglaublich elegant wie nur sie es kann? Warum kann ich sie nicht berühren, wenn alle meine Sinne nach ihr schreien und jede Faser nach ihrem Duft verlangt?
âWas tust du da?â
Luke schrak hoch und sah in das Gesicht von Miss Patty.
âMeinst du nicht, dass der Lack auf dem Holz bleiben sollte? Du scheuerst jetzt schon seit Minuten auf dieser Stelle herum! Was ist denn los?â
âWas tue ich? Ach, ich kenne meinen Tresen und ich weiÃ, wie ich ihn scheuern muss.â Versuchte Luke verzweifelt von Pattys Frage abzulenken.
âSicher, SüÃer, sicherâ, murmelte die Tanzlehrerin ironisch.
âDu kannst mir glauben, es ist nichtsâ, zischelte Luke und versuchte mehr sich selbst als Patty davon zu überzeugen, das alles in bester Ordnung war.
âEs ist wegen ihr nicht wahr? Weil sie so plötzlich weg war. Was um alles in der Welt stand auf diesem Zettel? Ich konnte es nicht lesen, als sie es geschrieben hatâ¦â
Luke blickte schwer atmend auf. âPatty, mir geht es gut, auf dem Zettel stand nichts Besonderes, sie hat mir nur sie Adresse eines ihrer Lieferanten aufgeschrieben, um die ich sie gebeten hatte.â
âEin Lieferant? Für was denn?â
âKürbisse, Patty, Kürbisseâ, versuchte Luke sich aus der Affäre zu ziehen. Doch gleich nachdem er es ausgesprochen hatte wurde ihm klar, wie absurd es geklungen haben musste.
âSchätzchen, den Kürbislieferanten, der das Inn beliefert kennen wir beide. Und Jacksons Adresse wird sie dir wohl auch kaum aufschreiben müssen?â
âIch muss arbeiten, Patty, möchtest du noch etwas Kaffee haben? Ich habe keine Zeit für Pläuschchen, ich habe schlieÃlich noch andere Gäste.â, abrupt drehte Luke sich herum und lieà die triumphierende Patty zurück. Diese stürzte auch sogleich an ihren Tisch zurück, packte die gespannte Babette am Arm und zog sie hinaus. âEr war ganz verwirrtâ, wusste sie zu berichten, âdas Mädchen hat ihm den Kopf verdreht.â
âAber das wussten wir ja, Patty. Was stand auf dem Zettel? Das ist die spannende Frage.â, Babette hibbelte vor ihrer Tratschschwester.
âEr sagt, es sei nur die Adresse eines Kürbislieferanten.â
âSicher, sicher.â, Babette verdrehte die Augen. âEr tut mir so leid, der Kleine, sieht sie jeden Tag und sie weià von nichts.â Eifrig schwatzend machten sich sie beiden auf den Weg zu Miss Pattys Tanzstudio, um nicht die wöchentliche Yoga-Stunde ohne sie beginnen zu lassen.