06.06.2005, 18:28
Danke für das liebe FB :knuddel:
Konnte mich heute dazu bewegen, einen neuen Teil zu schreiben, bin mal gespannt, ob er euch gefällt..
Fassungslos starrte sie noch immer auf das Foto, Pennilyn, freundlich lächelnd, in einem wunderschön fallenden weiÃen Kleid mit einem geradezu traumhaft weiÃen Schleier. So hatte sie sich ihre Hochzeit auch gewünscht, so ein Kleid, so einen Schleier. Doch gleich wie Pennilyn zu heiraten, eine Frau, für die sie so viel Verachtung empfand, das war nicht in ihrem Sinne. Pennilyn hatte doch anscheinend alles, die perfekte Hochzeit mit dem Mann, den sie wollte, und Richards Liebe. Bei diesem Gedanken zuckte sie zusammen. Es schien mit einem Mal so klar zu sein. Warum sonst sollte er diese Briefe aufbewahren, warum sonst hatte er ihr nichts von Pennilyns Hochzeit erzählt? Warum sonst schlief er nicht mit ihr? Offensichtlich hatte er mit Pennilyn geschlafen, in den Briefen würde sie bestimmt nicht lügen. Er hatte sie geliebt, als Freundin, als Frau. Bei Emily hatte Richard noch nicht einmal den Versuch unternommen, mit ihr zu schlafen, immer war es er, der letztlich einen Rückzieher machte.
Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln und bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen. So schlecht hatte sich Emily schon lange nicht mehr gefühlt, so ausgenutzt, so verraten. Und Pennilyn schien sie auf diesem Foto zu verspotten, lächelte sie an, als würde sie genau wissen, dass sie gewonnen hatte. Bis zu dieser Stunde hatte Emily gedacht, dass Pennilyn nur ein dunkler Schatten in Richards Vergangenheit war, jemand, mit dem er schon lange abgeschlossen hatte. Doch die perfekte Welt, die Richard und Emily sich erschaffen hatten, schien nun zu zerbrechen - wenn es diese Welt überhaupt gegeben hatte.
"Emily, warum brauchst du...". Als Richard Emily sah, hielt er inne. Sein Blick wanderte von ihrem Gesicht tiefer, zu dem, was sie in Händen hielt. Stille herrschte für einen Moment, niemand der beiden war in der Lage, etwas zu sagen. Es hätte ein perfekter Morgen werden können, doch nun stand ein Stapel alter Briefe zwischen ihnen. Emily hob ihren Blick, sah Richard vorwurfsvoll und gekränkt an. Ihre Unterlippe zitterte leicht, als sie schlieÃlich das Wort an ihn wandte. "Was soll das, Richard?"
Als sie seinen Namen aussprach, brach ihre Stimme.
Richard brauchte noch einen Augenblick, bis er sich gesammelt hatte. "Das kann ich dich auch fragen, Emily. Warum liest du meine Briefe? Respektierst du mich und meine Privatsphäre so wenig?", antwortete er trocken und völlig unbeirrt. Unmut breitete sich in ihm aus, es war mehr als nur Unmut, Wut. Emily hatte nicht das Recht gehabt, diese Briefe zu lesen, niemand hatte dieses Recht. Sie waren etwas Besonderes, waren vo Pennilyn an ihn gewesen und nur an ihn. Er war sich sicher, dass sie damals an niemand anderen gedacht hatte, dass diese Briefe ihre aufrichtigen Gefühle beinhaltet hatten. Emily hätte sie niemals lesen dürfen, es war Verrat an dem, was zwischen ihm und Pennilyn gewesen war, was sie verbunden hatte. Seine neue Freundin hielt nun alles in Händen, was ihm von Pennilyn geblieben war. Das war es, was ihn noch daran erinnerte, dass er einmal mit ihr zusammen gewesen war, dass sie ihn geliebt hatte, dass eine kurze Zeit alles perfekt gewesen war.
"Gib mir die Briefe, Emily, sofort! Und dann geh bitte."
Emily konnte Richards Reaktion weder verstehen noch nachvollziehen. Sie war es doch, die gerade feststellen musste, dass ihr Freund offensichtlich Geheimnisse vor ihr hatte, ihm stand es nicht zu, aufgebracht zu sein. Sie war das Opfer, sie wurde hintergangen, sie musste gegen die Exfreundin kämpfen, sie war es, die ihm anscheinend nicht genügte, ihm vielleicht niemals genügen würde. Wie gut, dass sie rechtzeitig diese Briefe gefunden hatte, nun wusste sie wenigstens, woran sie war. Er hätte niemals den Mut gehabt, ihr das alles zu erzählen, doch sie hatte ein Recht darauf, das alles zu erfahren.
"Ich verstehe schon...alles klar.", gab Emily zurück und sah Richard an. Wut stieg in ihr auf. Sollte Richard doch Pennilyn hinterherheulen, sie jedenfalls würde ihm nicht mehr im Wege stehen. Er war alt genug, um zu wissen, was er wollte und das war anscheinend nicht sie. "Wage es ja nicht, mich anzurufen, bis du dir über deine Gefühle im Klaren bist, Richard Gilmore." Mit diesen Worten warf sie ihm die Briefe vor die FüÃe und stürzte aus dem Zimmer. Tränen liefen ihr dabei über die Wangen, alles, was sie wollte, war nur noch aus dieser Wohnung rauszukommen, weg von Richard, weg von diesen Briefen, weg von Pennilyns Schatten. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, bis sie endlich drauÃen an der frischen Luft ankam. Was war gerade zwischen ihr und Richard geschehen? Hatten sie sich nur gestritten oder hatten sie sich getrennt? Es tat weh und machte Emily unglaublich wütend. Eine solche Behandlung hatte sie nicht verdient. Alles, was Emily jetzt noch wollte, war nach zu Hause gehen.
Richard war unterdessen damit beschäftigt, die Briefe von Pennilyn wieder aufzulesen. Liebevoll hob er jeden einzelnen auf, las darin, obwohl es gar nicht mehr notwendig war, er kannte jeden einzelnen von ihnen auswendig, hatte sie sicherlich tausende Male gelesen, in der Hoffnung, endlich zu verstehen, was zwischen ihnen schief gelaufen war, doch er wurde nicht schlau aus ihnen. Noch ein paar Tage vor ihrer Trennung hatte Pennilyn ihm einen Brief zugesteckt, in dem sie schrieb, wie sehr sie ihn doch liebte. Er konnte nicht glauben, dass das alles nur gespielt war, wollte es nicht glauben. SchlieÃlich lag nur noch Pennilyns Foto am Boden, ganz sanft nahm es Richard in seine Hände, sah es sich an. Wie lieblich sie darauf doch aussah, wie glücklich sie lächelte. Vorsichtig streichelte er über das Foto und legte es schlieÃlich wieder zurück in den Schreibtisch, ebenso wie die Briefe, dann schloss er die Schublade. Keinen weiteren Gedanken wollte er jetzt daran verschwenden, aus Frauen wurde er nicht schlau, weder aus Pennilyn, noch aus Emily. Sie handelten oft völlig irrational, fern von jeder Logik.
Floyd kam in diesem Moment aus seinem Schlafzimmer. "Alles okay bei dir?", fragte er vorsichtig. Richard nickte nur mit dem Kopf und meinte: "Ich kann lernen so viel ich will. Aktienrecht, Steuerrecht, Versicherungsrecht, Betriebswirtschaft, das alles verstehe ich sofort, aber Frauen werden mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben." Floyd war schlau genug, nicht nachzufragen, wie Richard zu dieser plötzlichen Erkenntnis kam. Stattdessen ging er ins Wohnzimmer und goss sich und Richard ein groÃes Glas Whiskey ein. "Richard, das mit den Frauen ist so eine Sache. Aber glaub mir, schlau musst du nicht aus ihnen werden, es reicht, wenn du so tust als ob. Ich kann nicht behaupten, dass ich Carol immer verstehe, aber ich höre ihr zu und manchmal hab ich das Gefühl zu wissen, was ihr wichtig ist und was sie will. Ich denke, dass ich sie glücklich machen kann, ich werde ihr ein guter Ehemann sein und darauf kommt es doch letztlich an, oder?", meinte Floyd. Richard erwiderte darauf nichts, sondern nickte Floyd zu und nahm einen groÃen Schluck Whiskey. Doch Floyd schien jetzt so richtig in Fahrt gekommen zu sein und sah sich dazu berufen, Richard in die Geheimnisse der weiblichen Psyche einzuführen. Richard sagte nichts mehr zu dem Thema, lieà Floyd einfach reden, nickte hin und wieder ein wenig, brummte gelegentlich zustimmend. Doch seine Gedanken waren bei Emily. Wieso hatte sie diese verdammten Briefe gelesen? Warum hatte er sie nicht besser versteckt? Zu diesem Streit zwischen ihnen wäre es dann gar nicht gekommen. Es wäre alles wie gehabt und sie würden jetzt gemeinsam beim Frühstück sitzen und er müsste sich nicht Floyds Gequatsche von Beziehungen und Frauen anhören. Es freute ihn zwar, dass Floyd endlich eine Frau gefunden hatte, mit der er glücklich war, immerhin hatte er lange genug darauf gewartet, doch deshalb wusste er noch lange nicht alles über Frauen.
Traurig und frustriert kam Emily zuhause an, lieà sich im Wohnzimmer auf das Sofa fallen. Gloria nahm sich ihrer an und hörte sich geduldig ihre Geschichte an. Als Emily geendet hatte, meinte Gloria bloÃ: "Männer sind ja solche Schweine. Vergiss Richard einfach, er ist es nicht wert, dass du um ihn trauerst. Keine einzige Träne solltest du ihm hinterher weinen." Dann lächelte sie Emily aufmunternd zu und stand auf. "Also, ich werde dir heute einmal zeigen, wie man feiert - und ich werde dir bei der Gelegenheit ein paar Männer vorstellen, vertrau mir, ich kenne deinen Geschmack. Geh du dich einmal frisch machen, ich werde inzwischen ein paar Bekannte anrufen." Als Emily gerade etwas erwidern wollte, schnitt ihr Gloria das Wort ab: "Und keine Widerrede, du tust jetzt, was ich dir sage, vertrau mir, die beste Möglichkeit einen Mann zu vergessen, ist sich unter... nunja, ist es eben, ihn zu vergessen."
Konnte mich heute dazu bewegen, einen neuen Teil zu schreiben, bin mal gespannt, ob er euch gefällt..
Fassungslos starrte sie noch immer auf das Foto, Pennilyn, freundlich lächelnd, in einem wunderschön fallenden weiÃen Kleid mit einem geradezu traumhaft weiÃen Schleier. So hatte sie sich ihre Hochzeit auch gewünscht, so ein Kleid, so einen Schleier. Doch gleich wie Pennilyn zu heiraten, eine Frau, für die sie so viel Verachtung empfand, das war nicht in ihrem Sinne. Pennilyn hatte doch anscheinend alles, die perfekte Hochzeit mit dem Mann, den sie wollte, und Richards Liebe. Bei diesem Gedanken zuckte sie zusammen. Es schien mit einem Mal so klar zu sein. Warum sonst sollte er diese Briefe aufbewahren, warum sonst hatte er ihr nichts von Pennilyns Hochzeit erzählt? Warum sonst schlief er nicht mit ihr? Offensichtlich hatte er mit Pennilyn geschlafen, in den Briefen würde sie bestimmt nicht lügen. Er hatte sie geliebt, als Freundin, als Frau. Bei Emily hatte Richard noch nicht einmal den Versuch unternommen, mit ihr zu schlafen, immer war es er, der letztlich einen Rückzieher machte.
Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln und bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen. So schlecht hatte sich Emily schon lange nicht mehr gefühlt, so ausgenutzt, so verraten. Und Pennilyn schien sie auf diesem Foto zu verspotten, lächelte sie an, als würde sie genau wissen, dass sie gewonnen hatte. Bis zu dieser Stunde hatte Emily gedacht, dass Pennilyn nur ein dunkler Schatten in Richards Vergangenheit war, jemand, mit dem er schon lange abgeschlossen hatte. Doch die perfekte Welt, die Richard und Emily sich erschaffen hatten, schien nun zu zerbrechen - wenn es diese Welt überhaupt gegeben hatte.
"Emily, warum brauchst du...". Als Richard Emily sah, hielt er inne. Sein Blick wanderte von ihrem Gesicht tiefer, zu dem, was sie in Händen hielt. Stille herrschte für einen Moment, niemand der beiden war in der Lage, etwas zu sagen. Es hätte ein perfekter Morgen werden können, doch nun stand ein Stapel alter Briefe zwischen ihnen. Emily hob ihren Blick, sah Richard vorwurfsvoll und gekränkt an. Ihre Unterlippe zitterte leicht, als sie schlieÃlich das Wort an ihn wandte. "Was soll das, Richard?"
Als sie seinen Namen aussprach, brach ihre Stimme.
Richard brauchte noch einen Augenblick, bis er sich gesammelt hatte. "Das kann ich dich auch fragen, Emily. Warum liest du meine Briefe? Respektierst du mich und meine Privatsphäre so wenig?", antwortete er trocken und völlig unbeirrt. Unmut breitete sich in ihm aus, es war mehr als nur Unmut, Wut. Emily hatte nicht das Recht gehabt, diese Briefe zu lesen, niemand hatte dieses Recht. Sie waren etwas Besonderes, waren vo Pennilyn an ihn gewesen und nur an ihn. Er war sich sicher, dass sie damals an niemand anderen gedacht hatte, dass diese Briefe ihre aufrichtigen Gefühle beinhaltet hatten. Emily hätte sie niemals lesen dürfen, es war Verrat an dem, was zwischen ihm und Pennilyn gewesen war, was sie verbunden hatte. Seine neue Freundin hielt nun alles in Händen, was ihm von Pennilyn geblieben war. Das war es, was ihn noch daran erinnerte, dass er einmal mit ihr zusammen gewesen war, dass sie ihn geliebt hatte, dass eine kurze Zeit alles perfekt gewesen war.
"Gib mir die Briefe, Emily, sofort! Und dann geh bitte."
Emily konnte Richards Reaktion weder verstehen noch nachvollziehen. Sie war es doch, die gerade feststellen musste, dass ihr Freund offensichtlich Geheimnisse vor ihr hatte, ihm stand es nicht zu, aufgebracht zu sein. Sie war das Opfer, sie wurde hintergangen, sie musste gegen die Exfreundin kämpfen, sie war es, die ihm anscheinend nicht genügte, ihm vielleicht niemals genügen würde. Wie gut, dass sie rechtzeitig diese Briefe gefunden hatte, nun wusste sie wenigstens, woran sie war. Er hätte niemals den Mut gehabt, ihr das alles zu erzählen, doch sie hatte ein Recht darauf, das alles zu erfahren.
"Ich verstehe schon...alles klar.", gab Emily zurück und sah Richard an. Wut stieg in ihr auf. Sollte Richard doch Pennilyn hinterherheulen, sie jedenfalls würde ihm nicht mehr im Wege stehen. Er war alt genug, um zu wissen, was er wollte und das war anscheinend nicht sie. "Wage es ja nicht, mich anzurufen, bis du dir über deine Gefühle im Klaren bist, Richard Gilmore." Mit diesen Worten warf sie ihm die Briefe vor die FüÃe und stürzte aus dem Zimmer. Tränen liefen ihr dabei über die Wangen, alles, was sie wollte, war nur noch aus dieser Wohnung rauszukommen, weg von Richard, weg von diesen Briefen, weg von Pennilyns Schatten. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, bis sie endlich drauÃen an der frischen Luft ankam. Was war gerade zwischen ihr und Richard geschehen? Hatten sie sich nur gestritten oder hatten sie sich getrennt? Es tat weh und machte Emily unglaublich wütend. Eine solche Behandlung hatte sie nicht verdient. Alles, was Emily jetzt noch wollte, war nach zu Hause gehen.
Richard war unterdessen damit beschäftigt, die Briefe von Pennilyn wieder aufzulesen. Liebevoll hob er jeden einzelnen auf, las darin, obwohl es gar nicht mehr notwendig war, er kannte jeden einzelnen von ihnen auswendig, hatte sie sicherlich tausende Male gelesen, in der Hoffnung, endlich zu verstehen, was zwischen ihnen schief gelaufen war, doch er wurde nicht schlau aus ihnen. Noch ein paar Tage vor ihrer Trennung hatte Pennilyn ihm einen Brief zugesteckt, in dem sie schrieb, wie sehr sie ihn doch liebte. Er konnte nicht glauben, dass das alles nur gespielt war, wollte es nicht glauben. SchlieÃlich lag nur noch Pennilyns Foto am Boden, ganz sanft nahm es Richard in seine Hände, sah es sich an. Wie lieblich sie darauf doch aussah, wie glücklich sie lächelte. Vorsichtig streichelte er über das Foto und legte es schlieÃlich wieder zurück in den Schreibtisch, ebenso wie die Briefe, dann schloss er die Schublade. Keinen weiteren Gedanken wollte er jetzt daran verschwenden, aus Frauen wurde er nicht schlau, weder aus Pennilyn, noch aus Emily. Sie handelten oft völlig irrational, fern von jeder Logik.
Floyd kam in diesem Moment aus seinem Schlafzimmer. "Alles okay bei dir?", fragte er vorsichtig. Richard nickte nur mit dem Kopf und meinte: "Ich kann lernen so viel ich will. Aktienrecht, Steuerrecht, Versicherungsrecht, Betriebswirtschaft, das alles verstehe ich sofort, aber Frauen werden mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben." Floyd war schlau genug, nicht nachzufragen, wie Richard zu dieser plötzlichen Erkenntnis kam. Stattdessen ging er ins Wohnzimmer und goss sich und Richard ein groÃes Glas Whiskey ein. "Richard, das mit den Frauen ist so eine Sache. Aber glaub mir, schlau musst du nicht aus ihnen werden, es reicht, wenn du so tust als ob. Ich kann nicht behaupten, dass ich Carol immer verstehe, aber ich höre ihr zu und manchmal hab ich das Gefühl zu wissen, was ihr wichtig ist und was sie will. Ich denke, dass ich sie glücklich machen kann, ich werde ihr ein guter Ehemann sein und darauf kommt es doch letztlich an, oder?", meinte Floyd. Richard erwiderte darauf nichts, sondern nickte Floyd zu und nahm einen groÃen Schluck Whiskey. Doch Floyd schien jetzt so richtig in Fahrt gekommen zu sein und sah sich dazu berufen, Richard in die Geheimnisse der weiblichen Psyche einzuführen. Richard sagte nichts mehr zu dem Thema, lieà Floyd einfach reden, nickte hin und wieder ein wenig, brummte gelegentlich zustimmend. Doch seine Gedanken waren bei Emily. Wieso hatte sie diese verdammten Briefe gelesen? Warum hatte er sie nicht besser versteckt? Zu diesem Streit zwischen ihnen wäre es dann gar nicht gekommen. Es wäre alles wie gehabt und sie würden jetzt gemeinsam beim Frühstück sitzen und er müsste sich nicht Floyds Gequatsche von Beziehungen und Frauen anhören. Es freute ihn zwar, dass Floyd endlich eine Frau gefunden hatte, mit der er glücklich war, immerhin hatte er lange genug darauf gewartet, doch deshalb wusste er noch lange nicht alles über Frauen.
Traurig und frustriert kam Emily zuhause an, lieà sich im Wohnzimmer auf das Sofa fallen. Gloria nahm sich ihrer an und hörte sich geduldig ihre Geschichte an. Als Emily geendet hatte, meinte Gloria bloÃ: "Männer sind ja solche Schweine. Vergiss Richard einfach, er ist es nicht wert, dass du um ihn trauerst. Keine einzige Träne solltest du ihm hinterher weinen." Dann lächelte sie Emily aufmunternd zu und stand auf. "Also, ich werde dir heute einmal zeigen, wie man feiert - und ich werde dir bei der Gelegenheit ein paar Männer vorstellen, vertrau mir, ich kenne deinen Geschmack. Geh du dich einmal frisch machen, ich werde inzwischen ein paar Bekannte anrufen." Als Emily gerade etwas erwidern wollte, schnitt ihr Gloria das Wort ab: "Und keine Widerrede, du tust jetzt, was ich dir sage, vertrau mir, die beste Möglichkeit einen Mann zu vergessen, ist sich unter... nunja, ist es eben, ihn zu vergessen."