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Registriert seit: 04.03.2005
Hallo!
Noch mal danke an alle, die FB gegeben haben!
Ãhm...wir ihr vielleicht gemerkt habt, hat es mit bem neuen Teil doch etwas länger gedauert, als ich gedacht habe, sorry!
Bin irgendwie in letzter Zeit nicht so richtig zum schreiben gekommen.
Jedenfalls geht es jetzt weiter.
Lob und hilfreiche Kritik gern gesehen!!!!
Kapitel 7
Am nächsten Morgen wachte ich in einem leeren Hotelzimmer auf. Die Müdigkeit musste in der Nacht wohl doch über mich gesiegt haben.
Sie war nicht mehr da, hat sich einfach davon geschlichen ohne sich auch nur bedanken.
Doch das hätte sie sowieso nie getan, nicht diese Rory. Ihr neu gewonnenes Ego würde diese Art von Schwäche doch gar nicht vertragen.
Sie hielt es nicht für nötig, sich zu verabschieden.
Hatte ich das etwa wirklich erwartet?
Doch ich wusste, dass sie heute wieder in einem dieser GroÃraumbüros war.
Sie hatte selbst gesagt, dass sie sieben Tage bleiben würde und heute war Tag Nummer sieben.
Am Abend ging ich wieder dort hin. Ich war da, wo ich die letzten sechs Tagen jeden Abend war.
Wieso tat ich das? -ich wusste es wahrscheinlich selber nicht. Ich musste doch eigentlich inzwischen gemerkt haben, dass ihr Umfeld sie gar nicht weiter interessierte.
Ich glaube, es war einfach die Neugier, die mich dort hin trieb.
Doch ich hätte nicht gedacht, dass Rory schon dort stehen würde.
"Es ist schon nach 18.00 Uhr - du bist zu spät!", klagte sie vorwurfsvoll.
Ich weià nicht, warum sie dort auf mich wartete. Ich schätze, sie wusste es genauso wenig, wie ich wusste, warum ich immer dort hin kam.
"Hier!" Sie hielt mir einen 100 $ Schein hin, den ich zurück wies.
"Kannst du behalten!", bot ich ihr lächelnd an.
"Wenn ich das Geld behalten wollte, würde ich nicht hier stehen und es dir geben wollten.", fauchte sie mich an, "Ich kann alleine mein Hotelzimmer bezahlen; das brauchst du nicht für mich zu übernehmen - ich verdiene nämlich mein eigenes Geld."
Ohne noch ein Wort zu sagen, steckte ich den Schein in meine Hosentasche.
"Was soll das, Rory?", fragte ich sie schlieÃlich.
"Jetzt fängt das schon wieder an!", nörgelte sie nur und verdrehte die Augen, "Willst du heute etwa wieder meine Psyche erkunden, Jess?"
"Ich will nur wissen, was du hier willst!"
"Ich arbeite hier - schon vergessen? Oder denkst du wirklich, dass mir Philadelphia oder die Menschen hier so gut gefallen, dass ich hier unbedingt mal Urlaub machen wollte?! Mein Flug geht um 23.30 Uhr, dann bin ich weg und werde mich in dieser versnobten Stadt, mit diesen Buchverlegern, die sich für sonst wie toll halten, nie wieder blicken lassen! Die Frage ist eher, ob du vielleicht keine Arbeit hast. Du hast praktisch immer Zeit - morgens, mittags, abends...."
"Jetzt werd doch nicht lächerlich! Auch Krankenpfleger haben ein mal Urlaub!", wehrte ich mich energisch.
Sie erwiderte nichts. Stattdessen nur ein spöttisches Lachen.
"Wenn deine Mum dich jetzt so sehen würde...", sagte ich erwartungsvoll. Das war der erste Satz, den ich bewusst sagte, um sie zu provozieren. Ihr entglitten schlagartig ihre Gesichtszüge. Ihre Mundwinkel verzogen sich nach unten und nach ihrem Blick zu urteilen, hätte sie mich am liebsten geschlagen. Sie trat ganz dicht an mich heren, so das ich ihren Atem spüren konnte.
"Lass meine Mutter aus dem Spiel, hast du verstanden?", entgegnete sie leise, jedoch mit viel Zorn und Stärke in der Stimme, "Es kann dir egal sein, wie sie zu mir oder ich zu ihr stehe."
"Steht ihr überhaupt noch irgendwie zueinander?", provozierte ich sie weiter und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.
"Das....das geht dich überhaupt nichts an."
Das war zum ersten Mal, dass sie bei ihrer Antwort eine Weile überlegte und dann ins stocken geriet. Schnell merkte ich, dass ihr dieses Thema unangenehm gewesen sein muss.
Sie wirkte irgendwie verletzt auf mich. Schon im nächsten Augenblick tat es mir leid, dass ich sie auf ihre Mum angesprochen hatte. Ich wollte mich entschuldigen, doch für was eigentlich? - Sie hat mir doch nicht erzählt, was geschehen war und ich konnte mir damals nur denken, dass was nicht stimmte.
Ich lies es und hielt es für besser, erst einmal nichts zu sagen und wartet ab, was Rory als nächstes tun würde. Zu meinen erstaunen lief sie nicht weg, sondern fing an zu reden:
"Wieso tust du das Jess?", fragte sie mich mit zittriger, aber dennoch entschlossener Stimme.
"Wieso tut ich was?", entgegnete ich zu allem Ãberfluss.
"Du weiÃt ganz genau was ich meine."
Ihr Tonfall war schon wieder etwas schnippischer. Dennoch schien sie die Antwort zu interessieren. Ich glaube, dass war eine von den wenigen Sachen, die sie überhaupt interessierte.
"Willst du die Wahrheit hören?", fragte ich sie und nahm ein leichtes Nicken von ihr war, "WeiÃt du, als ich dich vor sieben Tagen hier lang gehen hab sehen konnte ich nicht glauben, dass du es bist. Vielleicht habe ich mich sogar etwas gefreut, doch ich hatte nicht den Mut, dich anzusprechen. Erst nach drei Tagen, wie du weiÃt, habe ich es auf eine Konfrontation ankommen lassen. Ganz ehrlich Rory: ich konnte nicht glauben, was für ein Mensch mir plötzlich gegenüber stand. Menschen verändern sich, entwickeln sich weiter, das ist mir klar doch du hast dich nicht nur verändert: du hast dich um 180° gedreht und lass es mich höflich ausdrücken: nicht gerade zum positiven. Ich habe in den letzten Tagen kein nettes Wort von dir gehört, um alles machst du ein riesen groÃes Geheimnis und trotzdem bin ich jeden Abend hierher gekommen, weil es mich interessiert hat, warum du so geworden bist. Doch bis heute bist du mir eine Antwort schuldig und ich weià nicht, ob du sie mir jemals geben wirst. Du tust mir leid. Ja, Rory Gilmore, du tust mir einfach nur leid."
In dem Moment, wo ich meine letzten Worte ausgesprochen hatte, hätte ich mir am liebsten die Zunge abgebissen. Dieses Bild, dass ich vor meinen Augen sah, war jämmerlich. Rory starrte gerade aus, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Ich nehme an, sie war vielleicht zu perplex im irgendetwas zu erwidern oder um auf das gesagte zu reagieren. Es tat mir leid, was ich zu ihr gesagt habe, doch es war die Wahrheit.
Sie hat mich gefragt und ich habe geantwortet.
Im nächsten Moment ging ich weg. Ich lies sie dort einfach stehen ohne mich noch einmal umzusehen, was sie tat. Vielleicht würde ich sie nie wieder sehen, doch irgendwie war es mir in diesem Moment egal. Ich konnte ihr nicht helfen und sie wollte sich nicht helfen lassen. Sie wollte nicht reden und ich hatte es aufgegeben sie zum reden zu zwingen......
You need a vacation to wake up the cavemen and take them to mexico
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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.09.2005, 21:33 von
GGjessi.)