ich hatte den nächsten teil gestern nacht schon fertig, wollte aber erstmal ein bisschen feedback
sorry
also vielen dank fürs feedback und hier kommt teil 63:
Kapitel 63
An der Tür hing ein GroÃer Zettel und in der gleichen roten Schrift wie am Diner stand darauf:
âIch weià wo du wohnst!â
Lorelai musste sich stark zusammenreiÃen um nicht laut aufzuschreien. Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte hob sie eilig die Schlüssel vom Boden auf und öffnete mit zitternder Hand die Tür. Hinter sich schloss sie sofort wieder zu und soweit sie sich erinnern konnte war es das erste Mal, dass sie nachts die Tür absperrte.
Plötzlich schoss ihr ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf⦠Rory! Er war hier gewesen, aber war er nur drauÃen gewesen?
In Panik warf sie ihre Tasche in eine Ecke und rief aufgeregt:
âRory! Rory?â
Nervös lief sie erst ins Wohnzimmer. Dort fand sie Rory jedoch nicht und sie hatte auch keine Antwort auf ihr Rufen erhalten. Also lief sie immer noch rufend in Richtung Rorys Zimmer. Schwungvoll riss sie die Tür auf und sah hinein.
Kein Mensch auf Erden hätte beschreiben können wie groà der Stein war, der ihr vom Herzen fiel, als sie ihre Tochter selig schlafend in ihrem Bett sah. Es musste ein gigantischer Felsbrocken gewesen sein, nicht einfach nur ein Stein. Erleichtert ging sie zum Bett herüber und gab der schlafenden und leise schnarchenden Rory einen Kuss auf die Stirn. Dann ging sie leise wieder aus dem Zimmer und setzte sich im Wohnzimmer erleichtert, aber vor allem erschöpft aufs Sofa.
Es war alles gut, sie konnte sich wieder beruhigen. Dieser Irre schien doch nur groÃe Sprüche zu klopfen.
Ach verdammt! Jetzt belog sie sich schon selbst was ihren Gemütszustand anging. Es war nicht alles gut und vor allem ging es ihr nicht gut!
Als Lorelai das endlich mal bewusst wurde konnte sie plötzlich nicht mehr anders, sie fing einfach an zu weinen. Sie saà alleine auf dem Sofa im Wohnzimmer und weinte leise. Nach einiger Zeit griff sie zum Telefon, das neben ihr auf dem Sofa lag und wählte. Alleine das Wählen seiner Nummer beruhigte sie schon ein wenig. Er schien schon schlafen gegangen zu sein, da er erst nach dem fünften Schellen ran ging.
âJa hallo?â murmelte er verschlafen.
âLuke?â schluchzte Lorelai in den Hörer. Sie konnte die Tränen plötzlich nicht mehr zurück halten.
âLorelai? Bist du das? Gott, was ist denn los?â fragte Luke voller Sorge.
âLuke⦠bitte komm vorbeiâ¦â Zu mehr als diesen Worten war sie nicht in der Lage.
Ohne lang nachzufragen sagte Luke einfach nur:
âIch bin in fünf Minuten bei dir, okay?â
âJa⦠gutâ schluchzte sie zustimmend und hörte dann nur noch, wie er auflegte.
Sie tat dasselbe und wartete einige Minuten regungslos auf der Couch. Irgendwann hörte sie es an der Tür pochen und Lukes gedämpfte Stimme:
âLorelai, du hast abgeschlossen⦠Lorelai?â
Sie stand schnell auf und schloss ihm auf. Kaum öffnete sie die Tür und sah Luke, da lag sie ihm auch schon weinend in den Armen. Ohne ein Wort nahm er sie auf den Arm und trug sie wie ein kleines Kind ins Wohnzimmer auf die Couch. Dort setzte er sich mit ihr im Arm hin und wartete geduldig darauf, dass sie sich beruhigen würde. Er streichelte ihr über die dunklen Haare und wog sie wie ein Baby. Nach einigen Minuten endlich wurden ihre Schluchzer immer seltener und irgendwann kuschelte sie sich einfach nur gegen seine Brust.
âLorelai? Was ist denn los?â fragte Luke nun behutsam.
âNorman⦠ich⦠ich hab Angstâ¦â flüsterte Lorelai nun leise ohne aufzusehen.
âWas ist denn passiert? Heute Abend war doch noch alles okayâ¦â Luke war zwar vor allem besorgt, jetzt vermischte sich dieses Gefühl jedoch noch mit Verwirrung.
âNichts war okayâ¦â gestand sie ihm und sah jetzt mit roten verweinten Augen auf.
Luke blickte sie fragend an und schweren Herzens erzählte Lorelai ihm alles, was sie bis dahin verschwiegen hatte. Nachdem sie geendet hatte sah sie ihn erwartungsvoll an.
Wie würde er reagieren, auf all diese Offenbarungen?
Lukes Gesichtsausdruck verriet nichts über seinen momentanen Gefühlszustand. Lorelai sah ihn immer noch an und forderte ihn schlieÃlich leise und unsicher auf:
âLuke⦠bitte sag doch irgendwasâ¦â
âWieso verschweigst du mir so was?â fragte er endlich leise.
âIch weià nicht⦠ich⦠wollte einfach nicht daran denken, es verdrängenâ¦â versuchte Lorelai zu erklären.
âDu weiÃt doch ganz genau, dass es dir überhaupt nichts bringt so was zu verdrängen. Irgendwann muss das wieder hochkommenâ belehrte er sie.
âIch weiÃ⦠ich mach so was einfach immer mit mir selbst aus. Ich bin es nicht gewöhnt meine Gefühle und meine Ãngste mit jemandem zu teilen. Auch nicht mit Rory, weil ich nicht will, dass sie sich ebenfalls Sorgen machtâ erklärte Lorelai weiter.
Luke nahm ihre Hand und hob mit der anderen ihr Kinn an, so dass sie ihm in die Augen schauen musste.
âAber weiÃt du Lorelai, genau das ist Sinn und Zweck dieser Sache mit dem Zusammenleben. Dass man nicht mehr allein ist, sondern jemand für dich sorgt⦠sich um dich sorgt. Wie soll unsere Beziehung denn funktionieren, wenn du mir so wichtige Sachen verschweigst und sie in dich hinein frisst? Lorelai, ich will, dass das mit uns klappt! Ich hab mir noch nie etwas mehr gewünscht⦠aber ich weiÃ, dass es so nicht klapptâ¦â
Lorelai sah ihn erschrocken an und Panik schwang in ihrer Stimme.
âLuke, du machst grade nicht Schluss mit mir, oder? Bitte Luke, ich brauch dich! Lass mich nicht allein! Es tut mir Leid, dass ich nichts gesagt habâ¦â flehend sah sie ihn an.
âGlaubst du wirklich ich würde dich in so einer Situation allein lassen? Und ich werde dich auch nicht verlassen⦠ich warte so lange darauf mit dir zusammen zu sein und ich werd dafür kämpfen, das kannst du mir glauben! Aber versprich mir, dass du keine Geheimnisse mehr vor mir hast, okay?â Er sah ihr eindringlich in die Augen.
âIch versprechâs dir. Wirklich, ich werd mir Mühe geben!â versprach sie.
Luke nickte zustimmend und nahm Lorelai wieder in die Arme.
So lagen sie einige Zeit auf dem Sofa, bis Luke schlieÃlich fragte:
âLorelai?â
âHm?â
âSoll ich heute Nacht hier bleiben?â
Lorelai blickte auf und sah ihn dankbar an.
âJa, bitte.â
âGut. Dann lass uns hoch gehen⦠Oder soll ich hier unten schlafen?â fügte er schnell hinzu.
âNein, komm mit hoch. Ich möchte in deinen Armen einschlafenâ stellte Lorelai ebenso schnell klar.
Lächelnd sah er sie an und beide gingen Arm in Arm hoch in Lorelais Schlafzimmer.