es tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat! und bevor ich jetzt noch lange rede, sag ich es gleich am anfang: ja das hier wird der letzte teilâ¦
er ist ziemlich lang, so lang, dass ich ihn sicher noch in zwei teile teilen könnte, aber ich will das ganze nicht weiter hinausziehen und insgesamt ist es wohl auch besser, wenn ich alles auf einmal poste.
wie gesagt: es tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat! ich muss zugeben, ich hab das wirklich mitgeschleift. teilweise hatt ich keine zeit, keine lust und ich wollte auch einfach nicht wahr haben, dass ich jetzt den letzten teil schreibe. so hat es acuh wirklich lange gedauert bis ich ihn fertig hatte und es ist mit teilweise auch ganz schön schwer gefallen.
wenn ich so nachdenke hab ich mitten drin noch mal alle meine pläne umgeworfen und wieder was anderes gemachtâ¦
als ich mit dieser ff angefangen habe, hat ich was vollkommen andres damit vor. ich geb gerne zu, dass ich teilweise alle "fäden verloren habe" und gar keinen plan mehr hatteâ¦
deswegen war es jetzt auch schwer ein passendes ende zu finden. es ist ja mehr oder weniger ein offenes ende, denn um alles zu klären würde es noch viel mehr teile gebrauchen. ich bin mir jedoch sicher, dass ich, wenn ich die ff jetzt nicht beenden werde, es nie tue.
vielleicht werd ich mich hin und wieder ransetzen und ein paar kleine teile mit einbauen um es logischer zu gestalten.
jetzt müsst ihr leider noch damit auskommen, dass zb das versprechen von richard mal bei luke vorbeizuschauen nie eingelöst wirdâ¦
ich bin mir sicher, dass das jetzt nach so langer zeit vermutlich kein mensch mehr weiÃ, aber ich habs immer noch im hinterkopf *g*
ich will diesen letzten teil meinen drei liebsten und vermutlich auch treusten fb geberinnen Mi, Sabi und Kerry widmen! vielen dank, dass ihr mir immer so viel fb gegeben habt und mir damit so viel geholfen habt. auch wenn ihr einfach mal gefragt hab "wann kommt denn der neue teil?" habt ihr mir damit weitergeholfen.
vielen vielen dank dafür!
und natürlich auch vielen dank an alle anderen die meine ff gelesen haben und mir fb gegeben haben.
ich weià nicht ob ich stille mitleser habeâ¦wenn ja, würde ich mich freuen wenn diese sich wenigsten jetzt auch melden würden
ich freu mich über jedes fb und sei es noch so kurz - viel zeit kostet es nicht!
ich bin mir zwar sicher, dass mir in ein paar minuten noch viel mehr einfallen wird, was ich sagen will, doch hab ich das gefühl ich schreib einfach nur viel zu vielâ¦
ich hoffe auf jeden fall, dieser letzte teil ist ein gelungener abschluss und hoffe dass es noch ein paar leser gibt, da es ja so lange gedauert hab.
zu guter letzt, will ich noch erwähnen, dass ich vor habe bald nen neuen banner für die ff zu basteln. der jetzige gefällt mir so gar nicht mehr, vielleicht hab ich mich in letzter zeit auch einfach so verbessert, ich weià es nichtâ¦
wie auch immer: hier ist er alsoâ¦viel spaà dabei.
und noch einmal vielen dank an alleâ¦für einfach alles!
------------------------------------------------------
------------------------------------------------------
Das erste was Lorelai bemerkte, als sie am nächsten Morgen erwachte, war die kahle weiÃe Wand vor ihren Augen und die Schmerzen in ihrem Kopf. Während die Wand sie nur kühl und abweisend behandelte schien ihr Kopf zu dröhnen. Als ob lauter kleine Hämmerchen auf die Innenseite ihrer Stirn einschlugen breitete sich der Schmerz langsam aber sicher aus, bis er schlieÃlich ihren gesamten Kopf einnahm. Erschöpft schloss sie die Augen und versuchte sich zu erinnern wo sie sich befand. Die einfachste Möglichkeit wäre gewesen, sich einfach umzuschauen, doch sie war sich nicht sicher, ob der Schmerz sich dann nicht noch verschlimmern würde. Aus diesem Grund blieb sie ruhig liegen, die Augen locker geschlossen, bis sie sich wieder entspannen konnte. Langsam hob sie die Augenlider und erblickte erneut die kahle Wand. Verschwommene Bilder tauchten auf ihr aufâ¦der Garten, sie und Lukeâ¦doch all das ergab doch keinen Sinn! Verwirrt blinzelte sie, doch die Bilder waren schon wieder verschwunden und alles was ihr blieb warâ¦eigentlich nichts! Keine Erinnerung an die Zeit nach dem groÃen Feuerwerk. Für einen kurzen Moment verscheuchte Lorelai diese Gedanken und begann ihren Kopf zu wenden. Erst einmal musste sie herausfinden wo sie sich befand. Dann konnte sie immer noch weiter denkenâ¦vielleicht hatte sich die Situation bis dahin schon wieder geändert!
Doch das was sie erblickte, als sie ihren Kopf zur Seite, auf das kühle Kopfkissen, legte, machte die Sache nicht viel klarer. Ein ihr nur zu vertrautes Gesicht lächelte sie leicht an.
âDu hast ziemlich lange geschlafen.â, bemerkte Luke. âWorauf sich die Frage stellt, wie viel Sektgläser du gestern Abend zu dir genommen hast - und was genau sich in diesen Gläsern befand.â
Lorelai stöhnte. War es das gewesen? War sie betrunken gewesen und hatte deswegen diese Schmerzen? Erklären würde es zumindestens einigesâ¦
Langsam richtete sie sich auf, doch schon bevor sie sich auch nur mit dem Ellenbogen abstützen konnte, sank sie kraftlos, den plötzlich stärker werdenden Kopfschmerzen ergeben, zurück. Das war einfach zuviel!
âWas ist passiert?â, fragte sie immer noch stöhnend.
âNa jaâ¦heute Morgen bestandest du noch zu 90% aus Wasser und 10% aus Koffein. Momentan würde ich die 10% noch einmal teilen. Nur um sicher zu gehen, dass das Alkohol seinen gerechten Anteil abbekommt.â, antwortete Luke. Stirnrunzelnd sah sie ihn an.
âAlso in einfachen Worten: Ich war betrunken.â
âDu warst betrunken.â, bestätigte Luke.
âNa fantastisch.â Mit einem weiteren Stöhnen schloss sie wieder die Augen.
Es benötigte noch zwei weitere Stunden um Lorelai aus dem Bett zu holen. SchlieÃlich hatte sie es jedoch geschafft und verlieà das Hotel. Sookie hatte es auch ohne sie geschafft, das Personal zusammenzutrommeln und eine Putzaktion, die nach dem gestrigen Abend mehr als nötig war, zu starten. Ohne zu zögern, hatte sie Lorelai versichert, sie käme schon allein zurecht und hatte ihre Freundin aus dem Hotel geworfen. Es war seltsam, aber wirklich erinnern konnte sich Lorelai an den letzten Abend nicht mehr. Allerdings konnte das auch daran liegen, dass sie noch nicht einmal versucht hatte die Ereignisse in ihren Kopf zurückzurufen. So bald sie ihre Gehirnzellen ein bisschen mehr beanspruchte, schlugen sie sofort Alarm und verursachten so starke Kopfschmerzen, dass Lorelai jenes sofort wieder bleiben lieÃ.
Die Landschaft hatte sich in ein weiÃes Winterparadies verwandelt. Der Schnee hatte sich auf den Dächern und Bäumen niedergelassen und die feinen Eiskristalle glitzerten im Sonnenlicht.
Fröhlich atmete Lorelai tief ein. Die frische Luft füllte ihre Lungen und vertrieb das Hämmern in ihrem Kopf für einen kurzen Moment. Ein breites Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Wieder ein glückliches Ereignis, dass stattfand, wenn es geschneit hatte. Die Eröffnung des DragonFly Inns war alles in allem ziemlich gut gelaufen. Sie hatte nicht das Gefühl, das Gäste vor Grauen mitten in der Nacht plötzlich weggelaufen waren, weil sie es nicht mehr ausgehalten hatten und das deutete sie als gutes Zeichen. Als sie vorhin die Eingangshalle durchquert hatte, hatte sie sich nicht zurückhalten können einen Blick in das neue Gästebuch zu werfen. Mit glänzenden Augen hatte sie die ersten Einträge gelesen, die ein paar voreilige und offenbar auch sehr zufriedene Gäste in das lederne Buch geschrieben hatten. Sie hatte wirklich viel im letzten Jahr geschafft. Viel mehr, als sie sich je hatte träumen lassen.
Einer ihrer gröÃten Träume war in Erfüllung gegangen und nun begann ein neuer aufregender Lebensabschnitt.
Durch diese Erkenntnis fröhlicher gestimmt schlug Lorelai den Weg zu ihrem Haus ein. Nun würde sie sich erst einmal von dem heiÃen Wasser in ihrer Badewanne verwöhnen lassen. Danach freute sie sich auf einen langen Spaziergang durch den ersten Schnee und einen Kaffee bei Luke. Sie war zwar ein bisschen traurig, dass sie es verschlafen hatte, die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen zu sehen, doch ein ausgiebiger Spaziergang würde dieses verpasste Erlebnis wieder gut machen.
Langsam ging sie die letzten Stufen hinauf und öffnete die Tür. Ein letztes Mal füllte Lorelai ihre Lungen mit der winterlichen und frischen Luft, dann blickte sie noch einmal in die verzauberte Landschaft und betrat das Haus.
Gegen Mittag öffnete sie die Haustür erneut. Ihr Verlangen nach Kaffee hatte sie hinausgescheucht und nun würde sie es bei Luke stillen.
Inzwischen war ein frischer Wind aufgekommen und so schlang sie die Jacke enger um sich, während sie die StraÃe zum Luke's überquerte. Doch noch bevor sie ihren Plan, die Tür des Diners zu öffnen, ausführen konnte, hörte sie eine aufgeregte Stimme.
âLorelai!â Erstaunt sah sich die Angesprochene um. Eine aufgeregte Babette rannte auf sie zu.
âLorelai, Lorelai!â, rief sie noch einmal, nur um sicher zu gehen, dass ihre Nachbarin sie auch gehört hatte. Endlich war sie neben Lorelai angelangt und hielt sich stöhnend die Hüfte.
âAlles klar, ganz ruhig Babette.â Lorelai sah sie beunruhigt an. Die Augen von Babette hatten sich geweitet und noch immer sah sie aus, als rase ihr Herz.
âAlles in Ordnung?â, versicherte sich Lorelai.
âJa jaâ¦ja ja!â Noch immer aufgeregt, winkte Babette ab. âIch hab's eben erst erfahren und da musste ich natürlich sofort kommen. Erst bin ich zum Hotel, aber da warst du nicht. Dann bin ich zu dir nach Hause, aber da warst du auch nicht. Dann -â
âHey, warte doch mal!â, Lorelai unterbrach sie. âWovon redest du überhaupt?â
âNa von dir und Luke!â
âMir und Luke?â Lorelai hatte keine Ahnung von was Babette redete.
âJa! Patty hat es mir eben erst erzählt. WeiÃt du, als sie gestern noch mit diesem Kellner im Garten war, hat sie dich und Luke gesehen. Stimmt es wirklich, dass er dich geküsst hat? Patty ist bei so etwas ja immer sehr zuverlässig, aber so lange wie es gedauert hat - ich hätte nicht gedacht dass es irgendwann passiert.â Verwirrt sah Lorelai sie an. Die Schnelligkeit von Babettes Rede machte fast einer ihrer eigenen Konkurrenz und die Kopfschmerzen, die sie eben noch verdrängt hatte, kamen nun langsam aber sicher zurück. Ein paar Mal versuchte sie ihre Nachbarin zu unterbrechen - doch ohne Erfolg. Sie selbst war inzwischen vollkommen verwirrt. Sie und Luke? Gestern Abend im Garten? Geküsst? Je mehr sie nachdachte, desto klarer kamen die Erinnerungen zurück.
Babette redete unterdessen immer weiter. Ununterbrochen kamen die Wörter aus ihrem Mund und Lorelai schaffte es noch immer nicht, ihnen zu folgen. Mit ausdruckslosen Augen starrte sie Babette an, nahm kein einziges Wort richtig war. Erst als Babette bei ihrem letzten Satz angelangt war, erlangte Lorelai ihr volles Bewusstsein zurück
âAber warum hast du ihn eigentlich zurück gewiesen, SüÃe?â Endlich verstummte Babette und alles was ihr blieb war dieser letzte Satz: Warum hast du ihn eigentlich zurück gewiesen?
Lorelai war sich nicht ganz sicher, warum die Geschehnisse vom gestrigen Abend so verschwommen waren. War es wirklich der Alkohol oder lag es nur daran, dass sie sich nicht erinnern wollte? Vermutlich war es sogar beides. Wenn sie genauer nachdachte, erinnerte sie sich an alles. Doch bevor sie sich noch über diese Ereignisse schlüssig werden konnte, unterbrach sie ihren Gedankenfluss.
Als wolle sie ihren letzten Gedanken bestätigen, schüttelte Lorelai den Kopf. Einen kurzen Moment verharrte sie noch, dann ging sie an Babette vorbei, öffnete die Tür des Diners und betrat den ihr so vertrauten Raum. Etwas unschlüssig schaute sie sich um. Es war nicht sehr voll, nur zwei Tische waren besetzt, und Caesar stand allein an der Theke. Als Lorelai eintrat sah er auf.
âHey Lorelaiâ, begrüÃte er sie.
âJaâ¦â, antwortete sie immer noch verwirrt und abwesend. âAlsoâ¦ist Luke da?â
âEr ist oben.â, erklärte Caesar. Aus irgendeinem Grund beunruhigte ihn das Verhalten von Lorelai. Stirnrunzelnd sah er ihr nach, als sie die Treppe zu Lukes Wohnung hinaufging.
Der Weg bis oben schien ihr auf einmal unendlich lang und als sie endlich angelangt war, blieb sie mit gemischten Gefühlen stehen. Sie war sich nicht sicher was sie von all dem halten sollte. Sie und Luke? Geküsst? Sicher, sie war betrunken gewesenâ¦und wenn sie es sich recht überlegte, doch; irgendetwas war dort.
Bevor sie auch nur näher darüber nachdenken konnte, schüttelte sie den Kopf und verscheuchte diese Gedanken. Ein letztes Mal atmete sie tief durch und öffnete die Türâ¦
âHey, ich wollte mich nur noch einmal für heute morgen bedanken.â Das waren ihre ersten Worte. Der Versuch sie möglichst fröhlich rüberzubringen misslang.
âAch, das war doch nichts.â Schnell ging Luke auf sie zu und blieb vor Lorelai stehen. Etwas unsicher sah er sie an. Eine Pause trat ein und Lorelai sah sich noch einmal um. Sie wusste nicht recht wie sie weitermachen sollte. Wie sollte sie nun anfangen? Einfach geradeheraus fragen? Aber was denn eigentlich?
Auf einmal hatte sie keine Ahnung mehr, warum sie sich eigentlich hier befand. Was hatte sie sich eigentlich vorgestellt, zu sagen, wenn sie erst einmal oben angekommen war? Gar nichts. Sie hatte nichts geplant, war einfach spontan zu Luke gegangen. Das war sie: die Meisterin der Spontanität, die nun gar nicht mehr so genau wusste was sie sagen sollt, der auf einmal gar nichts Spontanes mehr einfallen wollte.
âAlsoâ¦â, fing sie erneut an. âDanke!â Luke nickte nur und sah sie weiter erwartungsvoll an. Es war vollkommen untypisch für Lorelai so unsicher dazustehen. Normaler weise sprühte sie nur so vor Energie und nun schien es fast, als hätte die Frau die sonst alle Wörter in einem unglaublichen Tempo herunterrasselte, die Sprache verloren.
âNa ja ichâ¦hab Babette eben getroffen.â, sagte sie schlieÃlich nach einer längeren Pause.
âOh, okayâ¦â, meinte Luke lang gezogen und nun ebenfalls unsicher worauf Lorelai hinaus wollte. âIch hoffe sie hat dich nicht zu sehr mit dem neusten Klatsch genervt, denn - â
âOh nein, ganz und gar nicht.â, unterbrach ihn Lorelai.
âGutâ, antwortete er. Damit schien das Thema für ihn beendet, obwohl Lorelai gerade erst damit angefangen hatte. Schon wieder hatte sie den Faden verloren. Schon wieder blickte sie auf den Boden und hatte ein Gefühl, dass sie am liebsten im Erdboden versinken wollte. SchlieÃlich atmete sie abermals tief durch. Wenn sie nicht sofort auf den Punkt kam, würde das nie etwas werden!
âNein, sie hat mich nicht genervt. Was sie erzählt hat war im Gegenteil ganz aufschlussreich. Ich mein nicht dass ich mich neuerdings für so was interessieren würde, aber manchmal hat man doch trotzdem das Gefühl man wüsste nicht alles, was man eigentlich wissen sollte und dann ist es immer ganz gut eine Babette zu haben, die einem etwas erzählt - auch wenn man sich danach noch seltsamer vorkommtâ¦okay, das ist egal.â Sie musste dringend damit aufhören einfach planlos loszureden, wenn dabei immer so ein Schwachsinn herauskam.
âOkayâ¦ermâ¦um auf den Punkt zu kommen: Sie hat mir erzählt, das Patty gestern noch im Garten war mit einem Kellner - ich muss im Ãbrigen dringend herausfinden welcher, denn ich hatte ihnen ausdrücklich gesagt, sich nicht mit Patty einzulassenâ¦undâ¦da hat sie was gesehen. Uns, um genauer zu sein. Ich weià nicht ob es stimmt, deswegen bin ich ja hier. Auf jeden Fall sagte Babette irgendetwas davon, das Patty sagte, sie habe gesehenâ¦wie wir unsâ¦küsstenâ Bevor sie das letzte Wort aussprach, machte sie eine kleine Pause und sah nun Luke erwartungsvoll an. Dieser stand ruhig und ausdruckslos vor ihr, sein Blick ruhte noch immer auf ihr.
Wenn sie genau nachdachte, war ihre Rede ziemlich verwirrend rüberkommen. Vielleicht hatte er nicht ganz mitbekommen, was sie gesagt hatte?
âLuke?â, hakte sie noch einmal nach. âIch meinâ¦stimmt das?â Luke sah sie noch eine Weile an. Dann endlich machte auch er den Mund auf.
âJaâ
âOh, wow, okay.â Mit so einer konkreten Antwort hatte sie nicht gerechnet.
Wieder trat eine Pause ein und für einen Moment hatte Lorelai erneut ihre Sprache verloren. Sie und Luke? Sie hatte noch nie genauer darüber nachgedachtâ¦Sie waren gute Freunde, sehr sehr gute Freundeâ¦aber konnten sie mehr als gute Freunde sein? Darüber war sie sich nicht ganz im Klaren und noch weniger wusste sie, wie sie auf das eben Erfahrene zu reagieren hatte. Oh, wow, okay⦠Das war mit Abstand das Schlechteste, was sie darauf hätte antworten können.
âWirâ¦haben uns also geküsst?â
âEigentlich hast du mich geküsst. Ums genau zu nehmenâ¦â, berichtigte er sie und versetzte Lorelai damit einen neuen Schlag ins Gesicht. Sie hatte Luke geküsst?!
âDu warst betrunken und wir saÃen auf dieser Bank undâ¦du erinnerst dich nicht mehr daran?â
âIchâ¦dochâ¦neinâ¦ichâ¦keine Ahnung. Vielleicht hab ichâs verdrängt?â, fing Lorelai an und bereute ihre letzten Worte schon, als sie sie ausgesprochen hatte. âIch mein nicht, dass ein Kuss mit dir etwas Schlimmes wäre. Das war mehr eine Art Witz⦠Was natürlich auch nicht heiÃt, dass ich das Ganze hier als Witz empfinde! Mir macht es nur Spaà mich in Sachen hineinzusteigern, das ist alles.â Sich über sich selbst ärgernd warf sie den Kopf in den Nacken und suchte nach neuen Wörtern.
âAber Babette hatte irgendwas davon gesagt, ich hätte dich zurückgewiesen.â, fiel es Lorelai plötzlich wieder ein. âIch hab dich geküsst und dann wieder zurückgewiesen?â
âNein, das ist wohl eher eine Art Variation von Pattys Geschichte. Vermutlich wollte sie es klassischer gestalten, in dem sie sagt, ich hätte dich geküsst und du mich zurückgewiesen und nicht umgekehrt.
Eigentlichâ¦hab ich dich zurückgewiesen. â Luke war die Situation genauso unangenehm wie Lorelai. Er konnte nicht behaupten, seine Worte besonders sorgfältig auszuwählen und auch nicht, dass die bis jetzige Unterhaltung besonders flüssig und gut lief.
âDuâ¦hast mich zurückgewiesen?â Erstaunt hob Lorelai die Augenbrauen. Hatten Rory und alle anderen nicht immer gesagt, er liebte sie schon seit Jahren? Wenn das wirklich stimmte, warum hatte er sie dann zurückgewiesen? Sie hatte Rory zwar nie wirklich glauben wollen, aber nach dieser gerade erfahrenen Geschichte waren ihre Zweifel doch ein bisschen gesunken.
âNa jaâ¦du warst betrunken und ichâ¦wollte nicht, dass es so anfängt.â, versuchte Luke zu erklären.
âAnfängt?â, hakte Lorelai nach. Nach dieser Erklärung Lukes fühlte sie sich schon ein bisschen sicherer. Sie wusste noch nicht genau, worauf sie hinauswollte und wie dieses Gespräch enden würde, doch zumindestens hatte sie es geschafft, sich wieder einigermaÃen in ihre Gewalt zu bringen.
Luke jedoch war unsicherer denn je.
âIch meineâ¦für den Fall einer Beziehung. Was nicht heiÃt, dass dort je eine sein muss, ist sie ja auch nicht. Nur in dem Moment als du mich geküsst hastâ¦â Er ritt sich immer mehr in etwas hinein und schlieÃlich hielt er einfach den Mund. Das war momentan die ihm am Besten erscheinende Möglichkeit.
Lorelai trat kurz von einem Fuà auf den anderen und kam ihm dabei ein paar Schritte näher. Sie machte kurz den Mund auf und es schien, als wollte sie etwas sagen, doch noch bevor ein Wort herauskam, hatte sie der Mund auch schon wieder geschlossen. Luke sah ihr inzwischen erwartungsvoll in die blauen Augen. Wie oft hatte er schon in diese blauen Augen geschaut? Wie oft hatte er schon diese Versuchung gespürt?
âUndâ¦du dachtest wir könnten eine Beziehung haben?â Sie wusste nicht, warum sie diese Worte aussprach. Sie wusste noch immer nicht, worauf sie eigentlich hinaus wollte. Ihr Mund machte sich aus irgendeinem Grund selbstständig und entlockte ihr immer neue Wörter.
Luke war über diese Frage ebenso überrascht.
âIchâ¦â, er wusste nichts darauf zu antworten. Seine Gedanken rasten.
Noch einmal sah er ihr tief in die Augen. Was konnte er noch verschlimmern? War ihre Frage nicht Zeichen genug gewesen?
Er war sich nicht ganz im Klaren was er tat, als er seinen Kopf nach so vielen Jahren endlich neigte und sich ihrem näherte. Sein Herz schlug so laut und erwartungsvoll, dass er sich sicher war, sie müsste es hören. Doch alles was sie tat war, ihm noch näher zu kommen und ebenfalls die Augen zu schlieÃen.
Als sich ihre Lippen nach einer scheinbar unendlich langen Zeit endlich berührten, wussten beide, wonach sie sich immer gesehnt hatten wenn sie sich gegenseitig angesehen hatten. Es hatte Jahre gedauert. Viele Jahreâ¦doch nun hatten sie es geschafft.
Noch immer von dem Kuss überwältigt lösten sie sich wieder und während Lukes Lippen anfingen ihren Hals zu liebkosen lehnte Lorelai ihren Kopf an seine Brust. Ganz offensichtlich hatte Rory Recht gehabtâ¦und vielleicht galt diese Feststellung auch für sie? Liebte sie Luke auch schon so lange?
Noch immer in Gedanken schwelgend, bemerkte sie das Fenster. Sie konnte es nur aus den Augenwinkeln erkennen, doch als sie den Kopf wandte erkannte sie es ganz deutlich: Es schneite.
Ihre schönsten Erinnerungen waren Erinnerungen in einer Schneelandschaft. Erinnerungen die unter weiÃen Flocken stattfanden.
Auch diesem Ereignis schien der Schnee seinen Segen geben zu wollen.
In einzelnen Kristallen segelte er hinab und landete weich auf den Dächern, Bäumen und der Stadt.
Es war ganz egal, wie viel Probleme sie noch in der Zukunft haben wollte. Es war ganz egal, ob in ihrem Haus ihre Mutter wartete oder ob sie Rorys Freund mochte oder nicht. Es war ganz egal, was sie in den nächsten Minuten erwarten würde.
In diesem einen Moment war sie rundum glücklichâ¦