Feuerfang

Du bist gemein, fies und böse!

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sag mal, kannst du gedanken lesen? ich wollte dich heute fragen, ob denn vielleicht demnächst mal was neues kommt und dann komm ich so ganz unschuldig ins forum und sehe bei "neue beiträge" feuerfang. :gg:

ich finde, man merkt dir die lange pause gar nicht an. stil ist noch genauso klasse, wie "damals" - mein gott, wie dämlich das klingt... wobei auch nicht viel dämlicher, als "letztes"... wie auch immer...

ich find das kapitel klasse. auch und gerade wegen den vielen zeit und gedankensprüngen... (hattest du das 2008er mit dem zimmer nicht schon mal gehabt?! Unsure)
ich mag simon ganz besonders in dem kapitel, einfach weil seine gedanken so nachvollziehbar sind... man "springt" richtig mit ihm mit. auch wenn ich zugeben muss, dass die "idee" sich zu trennen, irgendwie fast ein bissel "plötzlich" kommt... (aber mir gefällt's sehr :ggSmile besonders gut finde ich, dass du den punkt mit den gedichten nochmal aufgegriffen hast und dass sich die szene mit anne, jetzt nochmal mit mit valerie wiederholte. zumindest fast so. die abwandlung davon hat mir sehr gut gefallen und mich würd interessieren was valerie grad genau gelesen hat, als er reinkam. ich mag die rübergebrachte stimmung. nicht nur in der szene, sondern im ganzen kapitel. und dass mark gekommen ist, find ich großartig. aber wie kannst du nur an so einer stelle enden? das ist mies. *pout* ich will doch wissen, warum anne so überrascht ist.

bin gespannt auf mehr.


"An actors job is the business of telling the truth in an imaginary situation."
- Tom Hiddleston
 
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Toll es geht weiter.Big Grin
Mir hat das Kapitel gefallen.
Ich möchte jetzt umbedingt wissen was noch alles passiert.
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dankeschön für euer feedback!
um zu beweisen dass ich nicht fies, gemein und böse bin, hier der neue teil.
ist nicht gebetat- aber für meine hoffentlich davon nicht zu verstörte betareaderin geschrieben.
mausl, ich hab dich lieb! lass den kopf nicht hängen!!

Sechsunddreißig
2011
Du hast ihr einen Antrag auf dem Anrufbeantworter gemacht? Bist du total verrückt geworden? Das ist schlimmer als Schlussmachen per SMS!“, ereiferte sie sich sogleich.
Wer macht denn das?“
„Na, Simon natürlich. Lenk nicht ab! Antrag, ich will Details.“
Mark schüttelte den Kopf. Da hatte sie seine Strategie sofort durchschaut. Natürlich wollte er nicht darüber reden. Jedenfalls nicht jetzt. Hatte die Geschichte doch kein positives Ende genommen...
Willst du mich nicht erst mal vernünftig begrüßen?“, fragte er, statt zu antworten. Und was sollte sie darauf sagen? Wo er Recht hatte, hatte er eben Recht. Sie standen bereits seit 5 Minuten vor ihrer Wohnungstür, aber wenn man das entsetzte „Was machst du denn hier?!“ nicht zählen wollte – und das wollte er nicht – hatte sie ihn nicht einmal begrüßt, bevor die Debatte um seinen plötzlichen Besuch und dessen Gründe entflammt war.
Sie lachte. „Mark, hey!“, rief sie aus, als hätte sie ihn gerade erst entdeckt, und fiel ihm um den Hals.
Er umarmte sie und hob sie leicht hoch.
Au!“, jammerte sie da und er setzte sie sofort wieder ab.
„Was ist los? Hab ich dir weh getan?“
„Nein, hast du nicht. Ich hatte nur einen... Unfall.“
Einen Unfall, was für einen Unfall?“, fragte er entsetzt. „Wo bist du verletzt? Warst du beim Arzt?“
Sie seufzte nur.
„Jetzt komm erst mal rein. Und zieh die Lederjacke aus, sonst dreht der Kater wieder durch.“
Mark hatte Anne noch nie zuhause besucht. Staunend betrachtete er die große, mit Liebe eingerichtete Wohnung und sah sich suchend nach dem Kater um.
Warum dreht der Kater durch?“, fragte er nebenbei, obwohl er schon einige Geschichten über den Vierbeiner gehört hatte.
Naja, er hat Angst vor Motorradklamotten, und Lederjacken sehen für ihn einfach alle so aus wie Motorradjacken.“, erklärte Anne und überlegte dann.
Naja, jedenfalls ist das meine Erklärung. Vielleicht hat er auch einfach zusätzlich Angst vor Lederjacken.“, meinte sie dann schulterzuckend.
Mark nickte verständnisvoll und setzte sich auf das Sofa.
Und wo ist der Kater jetzt?“, wollte er wissen.
Unterm Schrank.“, vermutete Anne. „Oder in der Küche. Manchmal versteckt er sich unter der Spüle und bekommt dann die Schranktür von innen nicht mehr auf... Ich seh mal nach ihm. Magst du Wein haben?“
Er nickte. Wieder klingelte das Telefon.
Und gehst du ans Telefon?“


*
Hallo?“, sagte die Männerstimme am anderen Ende der Leitung zum dritten Mal. „Simon, bist du das?“
Simon schluckte. Er hatte ewig nicht mit ihm gesprochen.
„Mark?“
Ja, ich bin zu Besuch. Alles okay bei dir?“
Woran hast du mich erkannt?“
Deine Nummer ist eingespeichert...“
Achso. Ist Anne da?“
„Sie sucht den Kater. Und Wein.“
Alles klar, na dann meld ich mich später. Habt viel Spaß... äh... schönen Abend noch, mein ich.“
Simon?“
Schnell legte er auf. Dann starrte er das Telefon etwa fünf Minuten lang völlig verwirrt an. Warum war Mark hier? Und wieso wusste er davon nichts?
Während er völlig in seinen Gedanken versunken war, klingelte das Telefon plötzlich erneut. Simon räusperte sich und meldete sich dann.
Hallo?“
Hey, ich bins.“, tönte jetzt Annes Stimme durch den Hörer.
Hey...“
Kurz blieb es still, dann sprach sie wieder.
Warum hast du angerufen?“
Ach, nichts.“, log er. „Nur...“
Sollte er es ihr erzählen? Besser nicht. Besser er sagte einfach gar nichts dazu.
Was, 'Nur...'?“
Valerie und ich haben uns getrennt.“, sagte er dann doch, so schnell, dass sie ihn kaum verstehen konnte.
Was? Wie? Wieso? So schnell?“
Als ob er sich nicht schon des öfteren plötzlich getrennt hatte. Also... eigentlich fast immer!
Wir haben uns getrennt, weil wir nicht zusammen passen. Warum sollten wir da warten?“
„Und was ist mit Lena?“
Lena. Seine Chefin. Valeries Mutter. Die hatte er ja ganz vergessen.
Keine Ahnung?“, antwortete er und zuckte mit den Schultern, obwohl sie ihn gar nicht sehen konnte. Zur Bekräftigung seiner Gleichgültigkeit, die ja eigentlich keine war. Vielleicht konnte sie ja das Schulterzucken hören.
Simon. Willst du noch vorbeikommen? Soll ich vorbeikommen?“, fragte sie sanft.
Nee, lass mal. Ich will ja nicht stören. Ich geh einfach ins Bett. Gute Nacht!“
Dann legte er auf.


*
Schlaf gut, Engel!“, antwortete sie, dann fiel ihr auf, dass er bereits aufgelegt hatte.
Sowas... der spinnt doch. Mindestens genau so wie du!“, meinte sie dann zu Mark. Dieser reagierte nicht. Anne drehte sich zu ihm um und musste sich beherrschen, das Telefon nicht fallen zu lassen. Auf Marks Schoß lag ihr sonst so ängstlicher Kater und schnurrte, während Mark wie eine Statue dort saß und sich nicht traute, sich zu bewegen. Dem Kater schien das besonders zu gefallen, wurde sein schnurren doch sekündlich lauter.
Ich bin im Irrenhaus gelandet! Du machst Anträge auf dem Anrufbeantworter, Simon trennt sich plötzlich von der Tochter seiner Chefin und mein Kater schmust mit Menschen!“, rief sie aus und hob die Hände zur Zimmerdecke, um sich, mangels eines Himmels, bei dieser zu beschweren.
Erschrocken sprang Mrs. Mistoffelees auf und verschwand unter dem Schrank.
Immerhin. Ganz durchgedreht war er noch nicht.


Wenig später hatte sich Anne beruhigt und sich mit einer kuscheligen Decke zu Mark gesellt.
So. Jetzt erzähl mir vom Antrag.“
Erzähl mir von der mysteriösen Verletzung!“
Antrag!“
„Verletzung!“
Antrag!“
Ich bin Gast hier!“
Mir gehört der Wein!“
Mark biss sich auf die Lippe und grinste.
Mensch. Musst du gleich die Totschlagargumente rauskramen?“, fragte er genervt und trank noch einen Schluck, bevor er anfing.
Also. Ich hab versucht sie anzurufen. Mehrmals. Sie ging nicht ran. Ich denke, sie saß einfach neben dem Telefon und hat meine Nummer gesehen. Jedenfalls hab ich sie zu verschiedenen Tageszeiten angerufen und sie ging nicht ran.“
Dann geht man vorbei, Mark...“
„Bin ich! Seit du gefahren bist war ich andauernd da, wenn ich nicht gearbeitet hab und nicht angerufen hab. Sie hat nicht aufgemacht!“
Und bei der Arbeit?“
„Na so weit wollt ich dann auch nicht gehen, sie bei der Arbeit zu suchen. Ich muss wohl akzeptieren, dass sie mit mir abgeschlossen hat, oder?“
Und wieso hast du ihr dann den Antrag gemacht?“
Das konnte er nicht so ganz beantworten.
Keine Ahnung. Das war 'ne Kurzschlusshandlung! Ich dachte, vielleicht geht sie ran, wenn sie hört, was ich zu sagen habe. Aber das hat sie wohl auch nicht interessiert.“
Er sah traurig in sein Glas. „Leer.“, meinte er anklagend.
Mehr gibt’s nicht.“, entgegnete sie grinsend. „Das hier ist ein stilvoller Haushalt, hier wird sich nicht betrunken.
Woher willst du eigentlich wissen, dass sie da war? Vielleicht war sie im Urlaub!“
„Ihre Eltern wohnen bei uns in der Stadt. Und sonst würde sie nicht so lange wegfahren. Sie hat kein Geld für einen richtigen Urlaub.... Es sei denn sie ist zu ihrem reichen Ex zurück....“
Diese Möglichkeit schien ihm eben erst in den Sinn gekommen zu sein. Traurig, beinahe beschämt sah er auf den Boden.
Okay, pass auf, hier die Geschichte zur mysteriösen Verletzung!“, riss sie die Unterhaltung an sich, um ihn abzulenken.
Ich kann dir aber nur die Hälfte erzählen, weil die andere Hälfte ein Geheimnis ist.“
Ein Geheimnis?“
Anne erzählte, wie sie mit Simon im Badezimmer gewesen war und er sie plötzlich quer durchs Badezimmer geworfen hatte.
An diesem Punkt unterbrach Mark sie wütend.
Er hat was? Ist der verrückt? Da hätte alles mögliche passieren können!“
Mrs. Mistoffelees, der sich gerade wieder anschlich, drehte um und lief zur Küche– in einem Tempo, das artverwandten Raubkatzen beinahe Konkurrenz machen konnte. Mark war aufgesprungen und gestikulierte wild.
Er hatte einen guten Grund.“,sagte sie leise und wollte ihn zum Sofa zurückziehen.
„Einen guten Grund??“
Leider ließ sich Mark nicht so einfach wieder beruhigen, wie sie sich das vorgestellt hatte. Kurz vor der Küchentür stellte sich der Kater dann doch lieber tot.
Das ist der Teil der Geschichte, den ich dir nicht erklären kann. Aber wir haben uns jetzt ausgesprochen und alles ist in Ordnung. Naja, und ich habe eben eine geprellte Rippe. Nicht der Rede wert.“
Mark setzte sich widerwillig zurück auf das Sofa.
Diese Kraft hat er doch gar nicht!“
Wenn du auf eure Schulhofgeschichten anspielst: Er wollte sich einfach nicht wehren. Die Kraft hat er durchaus.“
Sie lächelte leicht.
Mark grinste.
Und das findest du jetzt Attraktiv, oder was?“, hakte er nach.
Attraktiv? Ich bitte dich, wir reden von Simon. Simon ist nicht attraktiv, Simon ist gestört. Ich finde es bloß süß, dass er so gewaltfrei leben will. Und ein bisschen gestört. Liebenswert gestört. “
„Das bist du doch auch.“
Diese Bemerkung brachte ihm einen Schlag gegen die Brust ein.
Simon und ich, das ist eine Geschichte, die schon vor langer Zeit ausdiskutiert wurde. Vergiss das.“
„Gut.“
Gut?“
Ja, ich finde das gut. Ehrlich gesagt verwirrt es mich, dass du überhaupt noch mit ihm befreundet sein kannst, aber er scheint ja wirklich gute Gründe für sein Verhalten gehabt haben.“, grummelte er.
Wirst du ihm das jetzt für immer nachtragen?“
Kieselchen, welcher Idiot würde dir wehtun?“
Die Erwähnung ihres alten, zugegeben furchtbaren Spitznamens zauberte ihr ein Lächeln auf die Lippen.
Du.“, flüsterte sie und stellte ihr leeres Weinglas weg.
Naja, ich war ein Idiot. Das wusstest du aber vorher, dass ich ein Idiot sein würde.“
Der Kater erhob sich aus seiner „Totenstarre“, die wirklich nicht sehr überzeugend war, sah man doch sein kleines Herz unter dem Fell wild schlagen, und tapste in die Küche.
Weißt du, was ich attraktiv finde?“, murmelte Anne und kuschelte sich in ihre Decke.
Was denn?“
Wenn sich jemand so ärgert, dass ein anderer jemand mir wehgetan hat. Das solltest du mal bei Marlijn versuchen.“
Die ist bei ihrem Ex. Oder er ist bei ihr, um sich genüsslich immer wieder meinen peinlichen Heiratsantrag anzuhören.
Ich habs verdient. Schließlich hat sie ihn mit mit betrogen. Wird Balsam für seine Seele sein.“
Mark sah in sein leeres Glas.
Nein, die ist Geschichte.“, endete er leise. Anne konnte fast fühlen, wie seine traurige Stimmung vom ganzen Zimmer Besitz ergriff. Sie richtete sich auf und nahm seine Hand.
Krieg ich jetzt noch Wein, Frankenstein?“, fragte er und fuhr mit dem Zeigefinger über ihre Narbe am Unterarm.
Fick dich.“, wisperte sie und küsste ihn.
*
Simon erstarrte vor der Glastür, die in den Garten führte. Was er sah, war so unwirklich, dass er mehrmals blinzeln musste, bis er es glaubte – und doch so wirklich, dass sich gleich wieder das altbekannte Gefühl bei ihm einstellte: Hier war er falsch. Hier gehörte er nicht hin.
Schließlich setzte er sich langsam in Bewegung, ließ die Hand sinken, die er eben noch zum Klopfen gehoben hatte, und ging rückwärts den Weg, den er gekommen war.

I'm feeling lonely but what can you do?
It's only when its dark I'm thinking of you.

(Fallulah)
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Mein liebstes Tinchen,
erstmal danke für die Widmung, die kann ich momentan wirklich gebrauchen und dann kehren wir zurück zum Text, in dem ich beim Schnelllesen nur einen Fehler entdeckt habe. Vielleicht gibt's ja noch Hoffnung. ;D

Ich fand der Teil war irgendwie ein leichtes Zwischending - nicht viel Action, kaum Spannung nur ein paar Ausdrücke, Wortgruppen und Sätze, die ich ja im Leben nicht erwartet hätte :lach:
Nun ja - Anträge macht man nun wirklich nicht auf dem AB, meine liebe männliche Mitleserschaft, sowas kann man sich für die Gegensprechanlage aufheben, wenn's denn wirklich nicht anders geht.

Mrs.Kater ;D Mir is der Name zu kompliziert, ist der absolute Burner, wie immer einfach. Ich liebe diese Katze. Sie erinnert mich leicht an Garfield, bzw. meinen Kater, wie er sich bei Gewitter unter unserem Küchentisch verkriecht Big Grin

Tja und dann natürlich die Schlusszene. Du hast mein Herz gebrochen, du Miststück. Wie kannst du ihn denn sowas abartig scheußliches nur sehen lassen??? Sad((
Enttäuscht bin ich!!!!

aber der Rest war top ^^

Freundschaft flieߟt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt
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Och! Tina! Mad

Da beschließe ich heute extra an meinem heiligen, hochheiligen halben freien Tag, die verpassten Kapitel von Feuerfang nachzuholen, in der Hoffnung, dass 1. Annes Vergangenheit aufgedeckt wird (Mad) und 2. es beziehungsmäßig in eine Richtung führt, die mir gefällt - und dann? Weiß Mayer mal wieder genau da nicht weiter, wo es spannend wird, Anne nimmt es einfach so hin und Mark taucht auf, der Idiot und verführt unseren völlig fehlgeleiteten Frankenstein, vor Simons Augen, bei dem zumindest endlich aufgedeckt wird, wie er wirklich für Frankenstein fühlt?! Das einzig Postive in dem Geschichtsverlauf: Mit Valerie ist Schluss, gott sei Dank.

Aber so darf es nicht enden :heul:
Und mit den lustigen Katermomenten brauchst du gar nicht kommen, das macht es auch nicht besser!
(lass sie trotzdem, ich liebe sie!)

Ich hoffe, es geht ganz bald weiter; du weißt wirklich, wie du deine Leser quälen kannst!

Und eine Anne, die "Fick dich" sagt? *kopfschüttel* Mark hat einen schlechten Einfluss, find ich gar nicht gut, nein wirklich!

Life is to express, not to impress.
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danke ihr 2 <3

da ihr so entgeistert seid, dass anne solche begriffe in den mund nimmt, kläre ich das mal schnell auf:

Meffi schrieb:„Wisst ihr, ihr solltet euch nicht so abseits von den anderen halten. Habt ihr in der letzten Woche überhaupt mit jemandem von ihnen geredet?“
Simon und Anne sahen sich an, dann schüttelten sie synchron den Kopf.
„Wozu auch? Die sind eh alle...“ , fing Anne an, als Simon ihr ins Wort fiel.
„Doch, du hast mit Mark geredet. Er sagte 'Gib mal das Salz, Frankenstein' und du sagtest 'Fick dich.'“
„Das stimmt.“, stellte sie fest und grinste. Sogar Lisa konnte sich das Lachen nicht verkneifen.
Diese zwei kamen gut allein klar – in ihrer sonderbaren eigenen Welt.

es ist bloß eine kleine anspielung, von der mir schon bewusst war dass sich daran nun wirklich NIEMAND mehr erinnern wird, aber ich wollte sie drin haben. würde wahrscheinlich besser klappen, wenn ich nicht so entsetzlich langsam geworden wär :pfeif:

momentan schreibe ich ziemlich viel, muss mich aber eigentlich auf die BA konzentrieren. trotzdem könnt ihr in den nächsten tagen bestimmt mit einem teil rechnen!

I'm feeling lonely but what can you do?
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(Fallulah)
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WTF? Was sollte denn der Schluss nun schon wieder?
Ich bin verwirrt - wahrscheinlich #hnlich wie der Kater - und weiß nicht so recht was ich denken soll. Finde ich es gut oder doof? Keine Ahnung!

Aber der letzte Absatz von Simon war, wenn auch inhaltlich sehr traurig, sehr schön geschrieben.
Nur langsam will ich wissen in welche Richtung du mit uns gehen willst.

Tolles Kapitel. Ehrlich, ich liebe deinen Schreibstil.

Aki schrieb:Und eine Anne, die "Fick dich" sagt? *kopfschüttel* Mark hat einen schlechten Einfluss, find ich gar nicht gut, nein wirklich!
Jede Anne kann das sagen: Fick dich :gg:

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Tatsächlich?
Oh, na dann... :clap:

Aber ich sehe ein, an die Stelle konnte ich mich wirklich nicht mehr erinnern. Thema "Fick dich" wäre geklärt ^^

Life is to express, not to impress.
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pfui. immer diese vulgäre sprache. Big Grin

tataaaaaaSmile danke an mel fürs beta-n und ehrliche meinung sagen.<3

(schlagt mich nicht. BITTE.)



Siebenunddreißig
2011
„Simon, jetzt geh endlich ans Telefon! Ich muss dir was erzählen!“
Anne steckte die nassen Haare mit einer Haarspange hoch, während sie in das zwischen Ohr und Schulter geklemmte Telefon sprach. Sie hatte die Male nicht gezählt, die sie versucht hatte, ihn zu erreichen.
„Ich rufe dich jetzt nicht mehr an. Meld‘ dich einfach, wenn du wieder da bist! Sonst komm ich spätestens heute Abend vorbei!“
Sie hüpfte auf einem Bein durchs Zimmer, während sie versuchte, sich eine Socke anzuziehen. Mark ging augenverdrehend an ihr vorbei, fing sie ab und nahm ihr das Telefon weg. Auf dem Weg ins Bad stellte er es in die Station.
„Warte!“, rief sie, „Da ist noch mein Shirt drin!“
Sie ließ die Socke Socke sein und huschte an ihm vorbei ins Bad, wo sie ihr für den Tag herausgesuchtes knallgrünes T-Shirt über den BH zog.
Er grinste über ihre Zerstreutheit und wartete seelenruhig, bis sie ihren Kram restlos eingesammelt hatte.
„Weißt du...“, meinte er dabei, „du könntest dir doch eigentlich zwei Bäder leisten.“.
Sie lachte. „Schämst du dich etwa vor mir?“, fragte sie und überlegte dabei angestrengt, wo sie ihren Abdeckstift schon wieder hin geräumt hatte. Ihr ständiger Begleiter konnte ja eigentlich überall sein, aber meist wusste Anne sehr genau, wo er sich befand.
„Nein, eigentlich nicht.“, antwortete er und hängte sein Schlafshirt über den Stuhl, auf dem sich schon zahllose Kleidungsstücke von Anne stapelten.
„Ich glaube, ich hab jetzt eh alles.“
Sie huschte aus dem Badezimmer, immer noch auf der Suche nach dem Abdeckstift. Während sie ihre Handtasche durchwühlte, hörte sie ihn barfuß über die Fliesen tapsen und schließlich die Dusche aufdrehen.
Leise summend trat sie vor den Spiegel, als sie ihr liebstes Schminkutensil gefunden hatte, und setzte gerade zum fachgerechten Übermalen der Narben an, als das Telefon klingelte.
Eilig nahm sie den Hörer ab.
„Simon?“
„Fast.“


*
Was sie ihm wohl erzählen wollte? Dass sie jetzt wieder mit Mark zusammen war? Wie lange war sie das wohl? War sie am Ende diejenige, die er heiraten wollte? Simon schüttelte den Kopf. Da ging seine Phantasie wohl nun doch mit ihm durch. So einen schlechten Scherz traute er ihr eigentlich nicht zu.
Er sah das Telefon trotzdem misstrauisch an und entschied, sie später anzurufen. Erst mal war es wichtig, zur Arbeit zu gehen. Oder besser: Zur Arbeit zu gehen war die Tätigkeit unter den beiden die er gern noch länger vor sich her schieben wollte, die er weniger ungern machte.
Außerdem war davon auszugehen, dass er das letzte Mal dort zur Arbeit gehen würde, denn er war dumm genug gewesen, mit der Tochter seiner Chefin eine Beziehung anzufangen und diese auch noch – das war das eigentliche Problem – wieder zu beenden.
Simon rückte seine Krawatte zurecht. Er konnte sich nicht erinnern wann er sie das letzte Mal bereits auf dem Weg zur Arbeit getragen hatte – eigentlich trug er sie nur, wenn er Kundenkontakt erwartete. Aber heute konnte nichts schaden, was Lena besänftigen konnte. Wenn er auch nicht genau wusste, wie eine Krawatte davon ablenken sollte, dass er einfach nicht genug für ihre Tochter empfand, um eine Beziehung mit dieser zu führen.
Das Klappermobil sprang zu allem Überfluss nicht an. Das war ein klares Indiz dafür, dass dieser Tag kein guter Tag werden würde. Knapp erwischte er den Bus, der auf dem Weg in die Innenstadt an jeder Haustür hielt und weit über die ohnehin nur angeblich darin vorhandenen 64 Stehplätze besetzt war. Zwischen einer streng parfümierten älteren Dame, die sich bei ihrer Freundin lautstark über ihren Nachbarn beschwerte („Er hängt sonntags Wäsche auf, dieser Flegel! Sonntags!“Wink, und einem kleinen Jungen, der die anderen Fahrgäste als Straßen für sein Spielzeugauto nutzte, sah er auf sein Handy.
Die Uhr verriet ihm, dass er es gerade so pünktlich schaffen würde, wenn der Bus jetzt nur nicht zu langsam fuhr. Die Anrufe, die Anne auf seinem Handy hinterlassen hatte, hatten sich nicht weiter vermehrt.
Ob sie ihre Drohung wirklich wahr machen und ihn direkt zuhause besuchen würde? Eigentlich wollte er gar nicht mit ihr reden. Jedenfalls sagte ihm das sein Bauchgefühl, während sein Kopf ihn eindringlich darauf hinwies, dass Anne ihn niemals wegen Mark vernachlässigen würde.
Er steckte das Handy zurück in die Hosentasche und beschloss, sich erst mal mit seinem bevorstehenden Jobverlust zu beschäftigen.


*
„Wie bitte?“, fragte sie den Anrufer und glaubte, sich verhört zu haben.
„Fast.“, wiederholte dieser mit kratziger Stimme.
„Mein Name ist Leon, Leon Keller. Simon ist mein Sohn, wie du sicher weißt.“


*
Der Bus fuhr in einem Tempo, das dem einer Schildkröte, in puncto Langsamkeit, in nichts nachstand. Simon sah verärgert auf seine Armbanduhr und stellte fest, dass er sich Flügel wachsen lassen musste, wenn er noch rechtzeitig zur Arbeit erscheinen wollte. Die Dame mit dem unglaublich flegelhaften Nachbarn machte derweil rassistische Kommentare über einen rothaarigen Mitreisenden. Als es draußen begann zu regnen, glaubte Simon bereits fest daran, dass dieser Tag durch nichts mehr schlimmer werden konnte.


*
Der Anrufer hustete.
„Leon Keller?“, hauchte Anne, irgendwo zwischen Ekel, Neugier und Angst gefangen.
„Warum rufen sie an? Woher haben sie überhaupt meine Nummer? Und woher wissen sie, wer ich bin?“
„Man hat viel Zeit im Gefängnis, weißt du? Viel Zeit, um sich über alles zu informieren, was im Leben seines Sohnes vor sich geht. Besonders wenn das missratene Teufelskind so dumm ist, seinen Namen in den Mädchennamen seiner Mutter umzuändern... Wahrscheinlich...“
„Ich will nicht mit Ihnen reden. Rufen sie mich nie wieder an! Sonst rufe ich die Polizei!“
Sie legte auf und übergab sich in den Papierkorb, während das Telefon erneut zu klingeln begann.


*
„Hey Lena!“, rief er abgehetzt und hängte sein Jackett über den Bürostuhl. Er war komplett durchnässt und die Strecke von der Bushaltestelle bis zum Büro so schnell gelaufen wie er konnte.
Lena kam strahlend aus ihrem Büro.
„Simon! Da bist du ja! Mensch, bist du nass. Mach mal schnell die Heizung an!“
„Ähm... Okay?“
Etwas verwirrt schaltete er die Heizung ein, die direkt hinter seinem Bürostuhl unter dem Fenster angebracht war. Warum war sie so nett zu ihm?
„Hast du noch nicht mit Valerie gesprochen?“, hakte er vorsichtig nach.
„Valerie? Doch schon. Hat einen Haufen Mist erzählt, darüber das Männer alle gleich sind und sie jetzt ins Kloster geht. Dann hat sie ihren Vater angerufen, ihn eine halbe Stunde angebrüllt, und seit dem läuft sie strahlend durch die Welt. Das freut eine Mutter.“
Sie lachte herzlich und nahm ihn plötzlich in den Arm.
„Und weißt du was eine Mami noch viel mehr freut? Wenn die furchtbare Farbe wieder aus den Haaren gewaschen ist. Wenn ich gewusst hätte, dass sie das mit deinen schönen Haaren macht, hätte ich sie niemals hier herein gelassen.“
Sie grinste und ließ ihn wieder los. Mit einem „So, und jetzt an die Arbeit.“, verschwand sie wieder in ihrem Büro.
Simon blickte ihr staunend hinterher. Hatte sie sich gerade als seine „Mami“ bezeichnet oder hatte sie sich nur einfach so für ihn darüber gefreut, dass er jetzt von ihrer Tochter getrennt war? Beide Möglichkeiten waren ziemlich merkwürdig... Aber irgendwie auch merkwürdig gut.


*
Anne wischte sich den Mund ab und griff wieder nach dem Telefon. Was war denn heute los? Gut, dass Mark gerade Duschen war und von allem nichts mitbekommen hatte.
„Simon?“
„Mädchen, wieso um Himmels Willen sollte ich Angst vor der Polizei haben? Ich bin schon im Knast und sterben werde ich auch bald. Die nehmen mir höchstens das Handy weg. Es ist allerdings nicht schwer, an ein Neues zu kommen.“
Er hustete wieder, laut und keuchend.
„Du klingst übrigens ungesund, Kind.“, meinte er dann, als er wieder sprechen konnte. Es klang nicht einmal ironisch, obwohl er selbst deutlich schlechter klingen musste als Anne – selbst in ihrem geschockten Zustand.
„Als wär dir ein Geist begegnet.“, beschrieb er diesen jetzt. „Aber es war doch nicht Mami oder Papi, oder?“
„Wie bitte?“
„Willst du eigentlich gar nicht wissen, warum ich anrufe?“
„Nein.“
Anscheinend war ihm ziemlich egal, was sie wollte.
„Ich will dir einen Deal vorschlagen.“, erklärte er gönnerhaft. „Ich weiß, wer deine Eltern getötet hat. Und woher deine Narben kommen. Hässliche Dinger, übrigens.“
Im Folgenden redete er irgendetwas über Gesichtstransplantationen. Anne hörte nicht hin. Sie war damit beschäftigt, zu überlegen, ob ihr Herz noch schlug oder ob es vor Schreck einfach damit aufgehört hatte. Und konnte nicht mal auflegen, weil sie komplett versteinert war.
„Du musst schon eine Winzigkeit tun, damit ich es dir sage.“
„Was?“, fragte sie mit zittriger Stimme.
„Simon dazu bringen, sein Werk zu vollenden. Er hat seine Mutter getötet, und ich wäre ihm wirklich verbunden, wenn er seinen Versuch, bei mir damals, jetzt fortführt.“
„Wie bitte?“
Sie kam sich unglaublich dämlich vor. Ständig stellte sie nur kurze Nachfragen, statt ihn einfach loszuwerden, wie sie es als Simons beste Freundin tun sollte.
Leon antwortete nicht. Ein neuer Hustenanfall schien ihn zu schwächen, auch wenn er seine Krankheit blendend überspielen konnte.
„Du bekommst Post von mir, sobald ich sie unbemerkt hier raus bekomme, Annie!
Er schmatzte ins Telefon, dann war die Leitung tot. Anne wünschte sich, sie wäre es auch.


Sie schaffte es, alle äußeren Spuren des Telefonates zu beseitigen. Sie wusch den Papierkorb aus, brachte mit kaltem Wasser die Farbe in ihr Gesicht zurück und überschminkte dieses sorgfältig. Dann setzte sie sich auf die Couch, starrte die Narbe auf ihrem Unterarm an und versuchte, an nichts zu denken. Es gelang ihr nicht.
Was sollte sie für Post bekommen? Wieso sollte ausgerechnet sie Simon dazu bewegen, etwas unfassbares zu tun? Ging es hier um aktive Sterbehilfe oder Anstiftung zum Mord. Was sollte sie Simon erzählen?
Über allem schwebte jedoch die alles entscheidende Frage: Was wusste Leon? Und vor allem woher wusste er es?
Niemals hätte sie Simon in irgendeiner Form geschadet. Nicht für das meiste Geld der Welt, nicht für Liebe, nicht für Glück. Aber würde sie ihm schaden? Und war nicht das, was sie dafür bekommen würde, mehr wert als Geld, oder Liebe, oder Glück? Was ihr versprochen wurde, war alles, wovon sie je geträumt hatte. Aber welchen Preis war es wert?
Als die Tür zum Badezimmer geöffnet wurde und Mark heraustrat, wurde ihr bewusst, worüber sie eigentlich nachdachte. Mit Leon Keller machte man keine Geschäfte. Sie würde Simon alles erzählen und die Geschichte dann vergessen. Wieder über Dinge nachdenken, die in ihrem Alter eigentlich die Probleme darstellen sollten - die Zukunft, oder so. Schließlich hatte sie gestern endgültig geklärt, wie ihre Zukunft nicht aussah...


12 Stunden zuvor
Er zog sie eng an sich und erwiderte den Kuss. Jahre lang hatten sie beide darauf gewartet und es nicht versucht.
Und jetzt?
Jetzt wussten sie auch warum.
Fast gleichzeitig ließen sie einander los, lösten sich voneinander und sahen sich einen Moment in die Augen.
Anne lachte zuerst. Dann lachte auch Mark.
„Okay.“, prustete sie und lehnte die Stirn an seine Schulter.
„Dieses Mal wissen wir wirklich, dass da nichts mehr ist.“
Er nickte.
„Überhaupt nichts mehr.“

I'm feeling lonely but what can you do?
It's only when its dark I'm thinking of you.

(Fallulah)
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