02.05.2005, 22:53
FÃNF
Der Mond warf sein Licht ungünstig, direkt auf ihr Bett. Aber im Grunde machte das nicht wirklich etwas aus, da sie sowieso nicht einschlafen konnte. Wie lange lag sie jetzt schon wach in ihrem Bett? Eine Stunde? Zwei? Sie wusste es nicht, wusste nicht mal mehr, wann sie nach Hause gekommen war, wann sie seine Wohnung verlassen hatte. Ihre Gedanken drehten sich zu diesem Zeitpunkt um wichtigeres als die Uhrzeit. Wen interessierte schon die Zeit?
Unruhig drehte sie sich von der einen auf die andere Seite, strampelte die Decke weg von sich, um sie kurze Zeit später wieder über ihren Körper zu ziehen.
Der Kuss ging ihr nicht aus dem Kopf. Wie sollte er auch?
Wieder drehte sie sich zur anderen Seite. Als sie die Augen schloss, fühlte es sich an, als wären seine wundervollen Lippen noch immer auf ihren. Unwillkürlich musste sie lächeln. Doch das Lächeln verschwand so schnell wieder, wie es gekommen war. Nicole. Verdammt. Warum musste sie immer in ihren Gedanken herumspuken? Die Antwort auf diese Frage kam schneller, als sie es gewollte hatte; weil du eben ihren Mann geküsst hast. Naja, genau genommen hatte er sie ja geküsst. Aber sie hatte ihn erwidert. Zunächst!
Immerhin war sie diejenige gewesen, die den Kuss beendet hatte.
Aber was redete sie sich eigentlich ein? Fest stand, dass sie ihn eben geküsst hatte. Na schön, sie hatten sich geküsst. Und sie wäre am liebsten in seinen Armen versunken, hätte sich am liebsten einfach diesem umwerfenden Kuss hingegeben und diese Nacht nie enden lassen.
Fest stand aber auch, dass er verheiratet war.
Das war auch der Grund gewesen, warum sie so schnell davongelaufen war. Niemals hätte sie diesen Kuss vertiefen können, niemals! Nicole wäre ihr nicht aus dem Kopf gegangen. Ausserdem ging das alles viel zu schnell. Gestern Abend war sie noch in Chrisâ Armen eingeschlafen und Luke hatte in der letzten Zeit nicht mal zwei Minuten seiner kostbaren Zeit an sie verschwendet. Luke hatte schlieÃlich Nicole. Und die beanspruchte achtundneunzig Prozent seiner Zeit. Doch heute hatte er sich wieder angenähert, sie hatte wirklich das Gefühl gehabt, mit Luke und ihr wäre wieder alles in Ordnung. Naja, bis auf den kleinen Haken, dass sie ihn jetzt liebte.
Warum hatte er sie geküsst? Abwechslung? Rumkriegen? Nein, nein, niemals, das war nicht Luke, das war ganz und gar nicht seine Art. Luke küsste nicht fremd, ohne einen guten Grund, ohne ernsthafte Gefühle⦠Sie riss die Augen auf. Hatte sie das gerade wirklich gedacht? âÃbertreib nicht wiederâ¦â, murmelte sie.
Sie fühlte sich schuldig, hatte ein schlechtes Gewissen. Sie wusste nur nicht, wem dieses schlechte Gewissen galt. Nicole oder Rory. Ihr hatte sie damals, als Rory mit Dean geschlafen hatte schlieÃlich Vorwürfe gemacht und ihr gesagt, dass verheiratete Männer schlicht und ergreifend tabu sind. Und jetzt hatte sie selber einen verheirateten Mann geküsst. Sich küssen lassenâ¦
Die Wohnung war dunkel, bis auf den kleinen Lichtspalt, der durch die Gardinen auf den Boden fiel.
Er lag noch wach, hellwach um genau zu sein. Was sollte er auch anderes tun? Schlafen? Unter diesen Umständen? Nein, niemals. Sein Bauch kribbelte, er fühlte sich zurückversetzt auf die High School, frisch verliebt und aufgeregt wie sonst was. Die Gedanken nur bei der einen.
Und das obwohl er verheiratet war. Aber was sollte er tun? Seine Gefühle, seine alten Gefühle, waren wohl mit ihm durchgegangen. Das wollte er sich zumindest einreden. Im Grunde wusste er, dass diese Gefühle, die ihn eben dazu veranlasst hatten, sie zu küssen, durchaus nicht alt waren. Na schön, alt, aber zurzeit anscheinend wieder in voller Blüte.
Er sah sie vor seinem inneren Auge, sah sie klar und deutlich, ihren perfekt geschwungenen Mund, die wundervollen blauen Augen, die so ausdrucksstark und temperamentvoll wie keine anderen waren. Die dunklen Haare, die ihr Gesicht perfekt umrahmten.
Plötzlich war da wieder Nicole. Ein Blitz durchfuhr seinen Körper, als ihm schlagartig bewusst wurde, was er getan hatte.
Nicole war immer eifersüchtig gewesen, damals als sie sich kennen gelernt hatten. Nach der Hochzeit hatte sie es geschafft, ihn soweit es geht von ihr fern zu halten, hatte ihm regelrecht verboten, mit ihr befreundet zu sein.
Und anscheinend war er blind gewesen, eingewickelt und wie betäubt von dieser ganzen Hochzeitsgeschichte, dass er es nicht einmal bemerkt hatte, wie Nicole ihn langsam aber sicher immer weiter von Lorelai entfernt hatte. Von Lorelai, seiner langjährigen Freundin, seiner ehemals groÃen (wenn auch stets unerwiderten) Liebe. Von Lorelai, der Frau, die immer für ihn da gewesen war, auch wenn er seltener Hilfe gebraucht hatte, als sie selber. Wie hatte er das nur zulassen können?
Aber warum hatte er sie heute Abend geküsst? Was hatte er sich dabei nur gedacht? Er wusste nicht einmal, ob sie den Kuss auch wollte. Aber sie wie es aussah, war sie nicht allzu begeistert, so schnell wie sie verschwunden war. Andererseits hatte er sie schlieÃlich auch ziemlich überrumpelt.
Aber darüber konnte er sich in diesem Moment keine Gedanken mehr machen. Viel mehr musste er sich überlegen, wie er es am besten Nicole beibrachte. Und ob er es ihr überhaupt irgendwie beibringen wollte.
TBC
----
Ein kleiner Gute-Nacht-Teil
Freut mich, dass noch "so viele" meine FF lesen und mich auch nicht vergessen haben^^
Ich bezeichne meine kleine Pause mal als kreative Pause :biggrin: Aber jetzt bin ich ja wieder da und voller Elan und Ideen ! Also wirds hier wahrscheinlich in nächster Zeit mal wieder öfter was Neues von mir zu lesen geben
Tja, auch wenn nicht jeder Lorelais Gedankengänge nachvollziehen kann (wer würde schon vor Luke wegrennen, verheiratet hin oder her ?! ), hoffe ich trotzdem, dass euch der Teil gefallen hat und ihr ordentlich feedbackt :biggrin:
Viele Liebe GrüÃe*Dea
Der Mond warf sein Licht ungünstig, direkt auf ihr Bett. Aber im Grunde machte das nicht wirklich etwas aus, da sie sowieso nicht einschlafen konnte. Wie lange lag sie jetzt schon wach in ihrem Bett? Eine Stunde? Zwei? Sie wusste es nicht, wusste nicht mal mehr, wann sie nach Hause gekommen war, wann sie seine Wohnung verlassen hatte. Ihre Gedanken drehten sich zu diesem Zeitpunkt um wichtigeres als die Uhrzeit. Wen interessierte schon die Zeit?
Unruhig drehte sie sich von der einen auf die andere Seite, strampelte die Decke weg von sich, um sie kurze Zeit später wieder über ihren Körper zu ziehen.
Der Kuss ging ihr nicht aus dem Kopf. Wie sollte er auch?
Wieder drehte sie sich zur anderen Seite. Als sie die Augen schloss, fühlte es sich an, als wären seine wundervollen Lippen noch immer auf ihren. Unwillkürlich musste sie lächeln. Doch das Lächeln verschwand so schnell wieder, wie es gekommen war. Nicole. Verdammt. Warum musste sie immer in ihren Gedanken herumspuken? Die Antwort auf diese Frage kam schneller, als sie es gewollte hatte; weil du eben ihren Mann geküsst hast. Naja, genau genommen hatte er sie ja geküsst. Aber sie hatte ihn erwidert. Zunächst!
Immerhin war sie diejenige gewesen, die den Kuss beendet hatte.
Aber was redete sie sich eigentlich ein? Fest stand, dass sie ihn eben geküsst hatte. Na schön, sie hatten sich geküsst. Und sie wäre am liebsten in seinen Armen versunken, hätte sich am liebsten einfach diesem umwerfenden Kuss hingegeben und diese Nacht nie enden lassen.
Fest stand aber auch, dass er verheiratet war.
Das war auch der Grund gewesen, warum sie so schnell davongelaufen war. Niemals hätte sie diesen Kuss vertiefen können, niemals! Nicole wäre ihr nicht aus dem Kopf gegangen. Ausserdem ging das alles viel zu schnell. Gestern Abend war sie noch in Chrisâ Armen eingeschlafen und Luke hatte in der letzten Zeit nicht mal zwei Minuten seiner kostbaren Zeit an sie verschwendet. Luke hatte schlieÃlich Nicole. Und die beanspruchte achtundneunzig Prozent seiner Zeit. Doch heute hatte er sich wieder angenähert, sie hatte wirklich das Gefühl gehabt, mit Luke und ihr wäre wieder alles in Ordnung. Naja, bis auf den kleinen Haken, dass sie ihn jetzt liebte.
Warum hatte er sie geküsst? Abwechslung? Rumkriegen? Nein, nein, niemals, das war nicht Luke, das war ganz und gar nicht seine Art. Luke küsste nicht fremd, ohne einen guten Grund, ohne ernsthafte Gefühle⦠Sie riss die Augen auf. Hatte sie das gerade wirklich gedacht? âÃbertreib nicht wiederâ¦â, murmelte sie.
Sie fühlte sich schuldig, hatte ein schlechtes Gewissen. Sie wusste nur nicht, wem dieses schlechte Gewissen galt. Nicole oder Rory. Ihr hatte sie damals, als Rory mit Dean geschlafen hatte schlieÃlich Vorwürfe gemacht und ihr gesagt, dass verheiratete Männer schlicht und ergreifend tabu sind. Und jetzt hatte sie selber einen verheirateten Mann geküsst. Sich küssen lassenâ¦
Die Wohnung war dunkel, bis auf den kleinen Lichtspalt, der durch die Gardinen auf den Boden fiel.
Er lag noch wach, hellwach um genau zu sein. Was sollte er auch anderes tun? Schlafen? Unter diesen Umständen? Nein, niemals. Sein Bauch kribbelte, er fühlte sich zurückversetzt auf die High School, frisch verliebt und aufgeregt wie sonst was. Die Gedanken nur bei der einen.
Und das obwohl er verheiratet war. Aber was sollte er tun? Seine Gefühle, seine alten Gefühle, waren wohl mit ihm durchgegangen. Das wollte er sich zumindest einreden. Im Grunde wusste er, dass diese Gefühle, die ihn eben dazu veranlasst hatten, sie zu küssen, durchaus nicht alt waren. Na schön, alt, aber zurzeit anscheinend wieder in voller Blüte.
Er sah sie vor seinem inneren Auge, sah sie klar und deutlich, ihren perfekt geschwungenen Mund, die wundervollen blauen Augen, die so ausdrucksstark und temperamentvoll wie keine anderen waren. Die dunklen Haare, die ihr Gesicht perfekt umrahmten.
Plötzlich war da wieder Nicole. Ein Blitz durchfuhr seinen Körper, als ihm schlagartig bewusst wurde, was er getan hatte.
Nicole war immer eifersüchtig gewesen, damals als sie sich kennen gelernt hatten. Nach der Hochzeit hatte sie es geschafft, ihn soweit es geht von ihr fern zu halten, hatte ihm regelrecht verboten, mit ihr befreundet zu sein.
Und anscheinend war er blind gewesen, eingewickelt und wie betäubt von dieser ganzen Hochzeitsgeschichte, dass er es nicht einmal bemerkt hatte, wie Nicole ihn langsam aber sicher immer weiter von Lorelai entfernt hatte. Von Lorelai, seiner langjährigen Freundin, seiner ehemals groÃen (wenn auch stets unerwiderten) Liebe. Von Lorelai, der Frau, die immer für ihn da gewesen war, auch wenn er seltener Hilfe gebraucht hatte, als sie selber. Wie hatte er das nur zulassen können?
Aber warum hatte er sie heute Abend geküsst? Was hatte er sich dabei nur gedacht? Er wusste nicht einmal, ob sie den Kuss auch wollte. Aber sie wie es aussah, war sie nicht allzu begeistert, so schnell wie sie verschwunden war. Andererseits hatte er sie schlieÃlich auch ziemlich überrumpelt.
Aber darüber konnte er sich in diesem Moment keine Gedanken mehr machen. Viel mehr musste er sich überlegen, wie er es am besten Nicole beibrachte. Und ob er es ihr überhaupt irgendwie beibringen wollte.
TBC
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Ein kleiner Gute-Nacht-Teil
Freut mich, dass noch "so viele" meine FF lesen und mich auch nicht vergessen haben^^
Ich bezeichne meine kleine Pause mal als kreative Pause :biggrin: Aber jetzt bin ich ja wieder da und voller Elan und Ideen ! Also wirds hier wahrscheinlich in nächster Zeit mal wieder öfter was Neues von mir zu lesen geben
Tja, auch wenn nicht jeder Lorelais Gedankengänge nachvollziehen kann (wer würde schon vor Luke wegrennen, verheiratet hin oder her ?! ), hoffe ich trotzdem, dass euch der Teil gefallen hat und ihr ordentlich feedbackt :biggrin:
Viele Liebe GrüÃe*Dea
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.JensenLover.JamesLover.
champagne for my real friends and real pain for my sham friends
.: I need you to need me back :.