29.10.2005, 20:40
Mit verschränkten Beinen sitzt sie auf dem Bett und wartet, ist bereits bei ihrem zweiten Gin, als er endlich zurückkommt. Sie richtet ihren Blick auf ihn, doch der Buchhalter weicht ihm aus. Sie ahnt, dass er fieberhaft überlegt wie er es ihr beibringen soll, wie er ihr sagen soll, dass er jetzt gehen wird. Für einen Moment spielt sie mit dem Gedanken ihm zur Hilfe zu kommen, lässt es jedoch. Er ist alt genug für sich selbst zu sprechen. Vielleicht auch nicht, er verharrt stumm, während er sein Hemd über seinen überraschend sehnigen Oberkörper zieht, dabei den Blick nicht vom Boden nimmt. Also klopft sie auf die Matratze. âKomm herâ, fordert sie ihn auf und widerwillig, er könnte genauso gut rückwärts laufen, kommt er ihrer Aufforderung nach und setzt sich schwerfällig neben sie. Emily greift nach dem zweiten Glas auf dem Nachttisch und reicht es ihm. âHierâ, sagt sie leise und er leert es in einem Zug. âIch muss morgen früh rausâ, lügt sie, es hat keinen Sinn, er fühlt sich sichtlich unwohl, ist zu feige sich selbst zu verabschieden. âVielleicht solltest du besser gehen.â
Sein erleichtertes Ausatmen entgeht ihr nicht, ebenso wenig wie die Rötung seiner Wangen, als er erklärt, wie Schade das doch sei. Eine Lüge, noch dreister als die ihre.
âKommst du wieder?â, fragt sie ihn und er steht auf.
âIch bin verlobt.â
âDanach habe ich dich nicht gefragt.â
âIch denke nichtâ, antwortet er kühl, die Antwort irritiert sie ungemein. Es hat ihm doch Spaà gemacht, verflucht, weshalb sollte er sie nicht wieder sehen wollen? âIch arbeite im Chagallâ, erklärt sie deshalb.
âChagall?â, hakt er nach.
Na also, denkt Emily, es geht doch. âEin Nachtclub in der 45stenâ, erläutert sie und sein Gesicht verrät, was er denkt. âIch tanze dortâ, fügt sie leicht beleidigt hinzu. âAngezogen.â
âIch wollte dir nicht unterstellenâ¦â, der Buchhalter bricht ab. âVerzeih.â
âEntschuldigst du dich immer so oft?â
âNur wenn es angebracht ist.â
âDann solltest du dich jetzt besser dafür entschuldigen, dass du dich nie wieder melden wirstâ, erwidert sie pampig. Seine plötzliche Arroganz ist zum Kotzen. Anstatt sie wie ein dahergelaufenes Flittchen zu behandeln, sollte er ihr dankbar sein. SchlieÃlich war sie seine erste Frau. Seine erste Frau. Es macht dich zu nichts Besonderem, mahnt sie sich. Du oder eine andere, ihm kann es egal sein. Ihm ist es egal. Er ist wie jeder andere auch. Vergiss das nicht, sie sind alle gleich.
âHätten wir eine diesbezügliche Abmachung gehabt, dann wäre das angebracht.â
Arroganz? Unverschämtheit. Widerwärtigkeit. Abschaum. Natürlich, er ist ja was Besseres, der feine Herr Buchhalter. âDann geh ohne dich zu entschuldigen.â
âDas werde ich auchâ, er geht zum Fenster, bleibt jedoch auf halbem Weg stehen. âWieso sollte es dir überhaupt wichtig sein?â
âWieso stellst du ständig so blöde Fragen?â
âWeil ich mich frage, weshalb ein so schönes Mädchen wie du es nötig hat, einen wildfremden Kerl mit zu sich nach Hause zu nehmen.â
âWeshalb hast du es denn nötig eine Wildfremde zu vögeln?â
Seine Gesichtszüge entgleiten ihm kurz. Viel zu kurz für ihren Geschmack. âIch habe keine Lust mich auf einem derartigen Niveau zu unterhaltenâ, presst her kühl hervor und wendet sich wieder zum Gehen, ein Umstand, der ihr gar nicht passt. Die Gespräche in ihrer Wohnung beendet immer noch sie.
âEin kleiner Tipp für deine Zukunftâ, sagt sie deshalb so gleichgültig wie möglich. âSollte deine Verlobte dich jemals drüber lassen, solltest du sanfter mit ihr umspringen.â
Er hält inne. Nach einigen Sekunden dreht er sich um und geht schnellen Schrittes auf sie zu. Ein Schritt rückwärts ihrerseits, sie ist zu weit gegangen. Im nächsten Moment spürt sie seine Hände auf ihren Hüften, er zieht sie grob an sich, ein heftiger Widerspruch zu dem zärtlichen Kuss, den er ihr dabei gibt.
âWar das sanft genug?â, erkundigt er sich, sie zieht missbilligend die Augenbrauen zusammen. Scheinbar nicht die Reaktion die er erwartet hat, er küsst sie erneut. âWar das sanft genug?â, fragt er wieder.
âLass mich los.â
Ein weiterer Kuss, er schiebt sie zum Bett, wirft sie darauf, wirft sich auf sie. âBitte, lass mich losâ, sagt sie, doch er ignoriert sie, öffnet ihren Morgenmantel, seine Hände die unendlich langsam über ihre Brüste und zwischen ihre Beine gleiten.
âIst das sanft genug?â
âHör aufâ, fleht sie ihn an, obwohl sie seltsamer Weise keine Angst, sondern nur Begehren verspürt. Seine Hände auf sich spürt, seinen Mund auf dem ihren. Wenn der verdammte Buchhalter nur endlich aufhören würde sie zu küssen. An ihrer Zunge und an ihrer Seele zu zerren als würde ihm dieser Kuss etwas bedeuten.
Er hört tatsächlich auf, seine Lippen gleiten von ihrem Mund auf ihre Wange. âSanft genug?â, flüstert er und sie bringt ein Nicken zustande.
âJa dochâ, presst sie heiser hervor und er lässt von ihr ab.
âDann solltest du dir besser keine Gedanken über meine Verlobte machen.â
Sie bleibt ihm die Antwort schuldig und schlieÃt die Augen. Die Matratze hebt sich als er aufsteht. âIch gehe dannâ, erklärt er, schwere Schritte auf dem Parkett. âEs tut mir leid, dass ich mich nie wieder bei dir melden werdeâ, fügt er hinzu, klettert aus dem Fenster und verschwindet in der Dunkelheit.
âFick dich dochâ, faucht sie in das leere Zimmer. Wie gesagt, das letzte Wort hat immer noch sie.
ATN: Danke für das Feedback. Hab mich seeehr gefreut
Sein erleichtertes Ausatmen entgeht ihr nicht, ebenso wenig wie die Rötung seiner Wangen, als er erklärt, wie Schade das doch sei. Eine Lüge, noch dreister als die ihre.
âKommst du wieder?â, fragt sie ihn und er steht auf.
âIch bin verlobt.â
âDanach habe ich dich nicht gefragt.â
âIch denke nichtâ, antwortet er kühl, die Antwort irritiert sie ungemein. Es hat ihm doch Spaà gemacht, verflucht, weshalb sollte er sie nicht wieder sehen wollen? âIch arbeite im Chagallâ, erklärt sie deshalb.
âChagall?â, hakt er nach.
Na also, denkt Emily, es geht doch. âEin Nachtclub in der 45stenâ, erläutert sie und sein Gesicht verrät, was er denkt. âIch tanze dortâ, fügt sie leicht beleidigt hinzu. âAngezogen.â
âIch wollte dir nicht unterstellenâ¦â, der Buchhalter bricht ab. âVerzeih.â
âEntschuldigst du dich immer so oft?â
âNur wenn es angebracht ist.â
âDann solltest du dich jetzt besser dafür entschuldigen, dass du dich nie wieder melden wirstâ, erwidert sie pampig. Seine plötzliche Arroganz ist zum Kotzen. Anstatt sie wie ein dahergelaufenes Flittchen zu behandeln, sollte er ihr dankbar sein. SchlieÃlich war sie seine erste Frau. Seine erste Frau. Es macht dich zu nichts Besonderem, mahnt sie sich. Du oder eine andere, ihm kann es egal sein. Ihm ist es egal. Er ist wie jeder andere auch. Vergiss das nicht, sie sind alle gleich.
âHätten wir eine diesbezügliche Abmachung gehabt, dann wäre das angebracht.â
Arroganz? Unverschämtheit. Widerwärtigkeit. Abschaum. Natürlich, er ist ja was Besseres, der feine Herr Buchhalter. âDann geh ohne dich zu entschuldigen.â
âDas werde ich auchâ, er geht zum Fenster, bleibt jedoch auf halbem Weg stehen. âWieso sollte es dir überhaupt wichtig sein?â
âWieso stellst du ständig so blöde Fragen?â
âWeil ich mich frage, weshalb ein so schönes Mädchen wie du es nötig hat, einen wildfremden Kerl mit zu sich nach Hause zu nehmen.â
âWeshalb hast du es denn nötig eine Wildfremde zu vögeln?â
Seine Gesichtszüge entgleiten ihm kurz. Viel zu kurz für ihren Geschmack. âIch habe keine Lust mich auf einem derartigen Niveau zu unterhaltenâ, presst her kühl hervor und wendet sich wieder zum Gehen, ein Umstand, der ihr gar nicht passt. Die Gespräche in ihrer Wohnung beendet immer noch sie.
âEin kleiner Tipp für deine Zukunftâ, sagt sie deshalb so gleichgültig wie möglich. âSollte deine Verlobte dich jemals drüber lassen, solltest du sanfter mit ihr umspringen.â
Er hält inne. Nach einigen Sekunden dreht er sich um und geht schnellen Schrittes auf sie zu. Ein Schritt rückwärts ihrerseits, sie ist zu weit gegangen. Im nächsten Moment spürt sie seine Hände auf ihren Hüften, er zieht sie grob an sich, ein heftiger Widerspruch zu dem zärtlichen Kuss, den er ihr dabei gibt.
âWar das sanft genug?â, erkundigt er sich, sie zieht missbilligend die Augenbrauen zusammen. Scheinbar nicht die Reaktion die er erwartet hat, er küsst sie erneut. âWar das sanft genug?â, fragt er wieder.
âLass mich los.â
Ein weiterer Kuss, er schiebt sie zum Bett, wirft sie darauf, wirft sich auf sie. âBitte, lass mich losâ, sagt sie, doch er ignoriert sie, öffnet ihren Morgenmantel, seine Hände die unendlich langsam über ihre Brüste und zwischen ihre Beine gleiten.
âIst das sanft genug?â
âHör aufâ, fleht sie ihn an, obwohl sie seltsamer Weise keine Angst, sondern nur Begehren verspürt. Seine Hände auf sich spürt, seinen Mund auf dem ihren. Wenn der verdammte Buchhalter nur endlich aufhören würde sie zu küssen. An ihrer Zunge und an ihrer Seele zu zerren als würde ihm dieser Kuss etwas bedeuten.
Er hört tatsächlich auf, seine Lippen gleiten von ihrem Mund auf ihre Wange. âSanft genug?â, flüstert er und sie bringt ein Nicken zustande.
âJa dochâ, presst sie heiser hervor und er lässt von ihr ab.
âDann solltest du dir besser keine Gedanken über meine Verlobte machen.â
Sie bleibt ihm die Antwort schuldig und schlieÃt die Augen. Die Matratze hebt sich als er aufsteht. âIch gehe dannâ, erklärt er, schwere Schritte auf dem Parkett. âEs tut mir leid, dass ich mich nie wieder bei dir melden werdeâ, fügt er hinzu, klettert aus dem Fenster und verschwindet in der Dunkelheit.
âFick dich dochâ, faucht sie in das leere Zimmer. Wie gesagt, das letzte Wort hat immer noch sie.
ATN: Danke für das Feedback. Hab mich seeehr gefreut