[Corinna]

so... einen gute nacht teil hätte ich noch...
den widme ich MissLilli... du weißt schon warum... und ich bin gott dankbar, dass es messenger gibt!!!!!! :knuddel:





Kapitel 80

Eine viertel Stunde später lagen die beiden immer noch auf dem Bett und Luke hielt sein Versprechen. Ganz leicht fiel ihm das nicht, aber er musste sich wohl oder übel zusammenreißen. Auf keinen Fall wollte er Lorelais Vertrauen missbrauchen.
Gerade als die beiden erneut in einen leidenschaftliche Kuss versinken wollten schellte plötzlich das Telefon. Genervt ließ Lorelai ihren Kopf zurück aufs Kissen fallen und Luke rollte sich seitlich von ihr herunter.
„Verdammtes Telefon!“ brummte sie und stand auf um das Gespräch anzunehmen.
„Hallo?“ fragte sie versucht freundlich.
„Lorelai? Ich bin es, deine Mutter.“
Lorelai riss erschrocken die Augen auf und formte in Lukes Richtung die Worte ‚meine Mutter’ mit den Lippen. Luke setzte sich sofort auf und sah Lorelai gespannt an.
„Hey Mom…“ sagte sie unsicher.
„Der Grund aus dem ich anrufe ist das Essen heute Abend“ erklärte Emily.
„Oh… das Essen…“ wiederholte Lorelai nervös.
„Ja, das Essen. Wieso klingst du jetzt so? es bleibt doch bei heute Abend 19.00 Uhr, oder?“ fragte Emily, zu Lorelais Erstaunen nicht kühl sondern eher… sie konnte es kaum glauben… besorgt.
„Na ja Mom, weißt du… ich würde ehrlich gesagt lieber absagen…“ gestand sie nervös.
„Und weshalb wenn ich fragen darf? Denkst du es würde so werden wie beim letzten Mal?“ fragte Emily.
„Nein Mom, es hat nichts mit dir zu tun… ich… kann ich dir das ein anderes Mal erklären?“ bat Lorelai.
„Oh… natürlich…“ antwortete Emily und Lorelai konnte förmlich spüren, wie die Temperatur rapide sank.
„Mom bitte sei nicht böse, wir kommen ein anderes Mal“ versuchte sie die Wogen zu glätten.
„Mach dir wegen uns keine Sorgen Lorelai. Dein Vater und ich, wir sind inzwischen daran gewöhnt, dass du uns aus deinem Leben ausschließt“ wies Emily ihre Tochter gekränkt zurück.
„Mom bitte…“ sagte Lorelai, bereits wieder genervt.
„Ich werde dich nicht weiter belästigen…“ entgegnete ihre Mutter schnippisch.
„Mom ich wurde beinahe vergewaltigt! Ich wurde mehrere Wochen von einem Irren tyrannisiert und gestern hat er mich und Luke entführt, bedroht und wäre die Polizei nicht rechtzeitig gekommen hätte er mich vergewaltigt! Mir ist momentan absolut nicht nach Gesellschaft, okay?! Ist das Grund genug nicht zu kommen??“ brach es aus Lorelai heraus. Je länger sie geredet hatte, desto mehr fühlte sie die Tränen aufsteigen. Die Tränen, die sie seit gestern Nacht erfolgreich verdrängt hatte. Sie wollte sich dagegen wehren, begann aber dennoch leise zu schluchzen. Erinnerungen kamen hoch, Erinnerungen, die sie bis vor ein paar Minuten noch erfolgreich verdrängt hatte.
Emily, am andren Ende der Leitung, war beinahe das Herz stehen geblieben. Hatte sie das gerade richtig gehört? Leise, entsetzt und unsicher zugleich fragte sie Lorelai:
„Was hast du da eben gesagt?“
„Mom… du hast gehört, was ich gesagt habe… und ich kann heute nicht kommen, okay?“ antwortete sie unter Tränen.
„Okay… ich ähm… kann ich irgendwas für dich tun?“ fragte Emily verstört.
„Nein danke… ich meld mich bei dir, in Ordnung? Jetzt gerade kann ich nicht reden…“ sagte Lorelai ehrlich dankbar. Sie hatte viele verschiedene Reaktionen von ihrer Mutter erwartet. Tobsuchtsanfälle, weil sie nichts erzählt hatte. Verachtung, weil sie es wahrscheinlich darauf angelegt hatte. Aber ehrliche Betroffenheit? Das hörte sich nach einem menschlichen Kern an.
„In Ordnung Lorelai. Dann bis demnächst… pass auf dich auf…“ verabschiedete Emily sich leise und hatte kurz darauf auch schon aufgelegt.
Kaum hatte Lorelai den Hörer sinken lassen, als Luke auch schon vor ihr stand und sie schützend in die Arme nahm. Sie legte ihren Kopf an seinen Brustkorb und fing bitterlich an zu weinen.
„Ich… ich dachte… ich dachte ich könnte das alles einfach… einfach vergessen… aber es geht nicht! Andauernd hab ich diese Bilder im Kopf! Ich hör ihn dann stöhnen und seh seinen irren Blick… Luke ich will das vergessen, wieso kann ich das nicht einfach vergessen?“
Luke war nicht in der Lage ihr zu antworten. Es brach ihm das Herz sie so zu sehen. Er spürte, wie sein Shirt langsam aufweichte unter ihren Tränen und erspürte, dass auch er kurz davor war seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Statt etwas zu ihr zu sagen zog er Lorelai noch näher an sich und streichelte ihr sanft über den Rücken, immer darauf bedacht sie nicht sehen zu lassen, wie langsam vereinzelte Tränen über seine Wange liefen.