04.05.2006, 20:00
22.00h- 22.15h
âWas halten sie von einem Spiel?â Verwirrt blickte sie ihn an. âIch meine wo wir jetzt doch schon dabei sind unsere Lebensläufe zu erzählen könnten wir daraus auch ein Spiel machen.â
âOk.â, sagte sie zögerlich und schaute ihn fragend an. âWie meinen sie das genau?â
âWie <21 Questions>. Abwechselnd Fragen stellen. Wahrheitsgemäà antworten.â
Rory schluckte. WahrheitsgemäÃ. Aber was sollte er schon fragen, wo sie lügen müsste? Er kannte sie seit knapp zwei Stunden.
âOkay.â, meinte sie knapp und spielte mit dem Ãrmel ihrer Strickjacke. âSie fangen an.â
âOkay.â, grinste er und fing an zu überlegen. Zwei Minuten war Stille zwischen den Beiden. Fiel ihm wirklich nichts ein? Amüsiert darüber grinste Rory leicht.
âHaben sie Geschwister?â, fragte er plötzlich aus heiterem Himmel heraus und erschreckte Rory damit leicht.
âEine Halbschwester. Die Tochter meines Vaters und dessen Frau. Und sie?â
âNein. Keine Blutsverwandtschaft. Die Freundin meines Vaters hat eine Tochter. Zählt das?â
âIch denke das lasse ich gelten. Sie sind wieder dran.â
âSchon einmal gestohlen?â
Erschrocken schaute sie ihn an. âDenken sie von mir ich stehle?â
âStille Wasser sind tief.â, war seine einzige Antwort darauf. âAlso?â
âJa.â, gab sie zu. âIch war sechzehn. Es war eine Tütensuppe.â
âWarum eine Tütensuppe?â
âWeil ich sie grade in der Hand hatte, als .... als mich etwas furchtbar erschreckt hat und dann bin ich damit aus dem Supermarkt gerannt.â
âWas hat sie denn so erschreckt?â
âHey das waren schon drei Fragen hintereinander.â
âWenn sie die erste auch nicht ausführlich beantworten...â, meinte er locker und zuckte mit den Schultern.
âDann darf ich ihnen aber auch drei Fragen hintereinander stellen.â
âErst die letzte beantworten.â, grinste er.
Rory seufzte schwer und warf die Hände in die Luft.
âWeil.. weil....Ich habe dort meinen ersten Kuss bekommen. Ich hatte die Tütensuppe in der Hand, der Typ hat mich geküsst und ich bin weggerannt. Zufrieden?â
âVollkommen.â
âUnd ihr erster Kuss?â
âMit zwölf. Ich habe einem Mädchen ein Buch geklaut und scherzhaft gesagt sie müsse mich küssen um es zurück zu bekommen. Zu meiner Ãberraschung tat sie es.â
âAlso so bekommt man heutzutage die Mädchen.â
âScheint so.â
Rorys Gesicht wurde wieder ernst. âWarum sind sie damals nicht zu ihrem Onkel gegangen?â
âSie suchen sich doch extra die schweren Fragen aus oder?â
âKann sein. Nun....?â
âWahrscheinlich aus Trotz. Kann sein, dass es besser gewesen wäre, wenn ich gegangen wäre. Ich wüsste nicht wo ich heute wäre, hätte ich damals nachgegeben. Vielleicht hätte ich einen erfolgreichen Job. Vielleicht hätte ich ein Kleinstadtmädchen geheiratet und hätte jetzt eine Familie, obwohl ich mir das kaum vorstellen kann. Aber ich werde es wohl nie erfahren.â
âHaben sie ihren Onkel denn jemals getroffen?â
âNein. Aber vor zwei Wochen kam eine Einladung zu seiner Hochzeit. Vielleicht sollte ich hingehen.â
âVielleicht sollten sie.â, nickte sie.
âMeine Mutter wird auch da sein. Er wohnt in der selben Stadt wie sie.â Er rollte mit den Augen. âMeine ganze Familie wird noch in dieser Stadt enden.â
âDas ist doch schön. Sie wissen immer wo ihre Familie zu finden sein wird.â
âGroÃartig.â, meinte er sarkastisch und Rory musste sich ein Lachen verkneifen.
âSie sind wieder dran.â, sagte sie und versuchte das Grinsen auf ihrem Gesicht verschwinden zu lassen.
âEgal was?â
âEgal was.â, bestätigte sie.
Einen Moment lang war es ruhig. Sein Gesicht war ernst geworden. Seine Augen blickten sie starr an.
âWo ist der Vater des Kindes?â Und mit dieser Frage kam die schmerzliche Realität zurück.
TBC
Vorschau :
âWas halten sie von einem Spiel?â Verwirrt blickte sie ihn an. âIch meine wo wir jetzt doch schon dabei sind unsere Lebensläufe zu erzählen könnten wir daraus auch ein Spiel machen.â
âOk.â, sagte sie zögerlich und schaute ihn fragend an. âWie meinen sie das genau?â
âWie <21 Questions>. Abwechselnd Fragen stellen. Wahrheitsgemäà antworten.â
Rory schluckte. WahrheitsgemäÃ. Aber was sollte er schon fragen, wo sie lügen müsste? Er kannte sie seit knapp zwei Stunden.
âOkay.â, meinte sie knapp und spielte mit dem Ãrmel ihrer Strickjacke. âSie fangen an.â
âOkay.â, grinste er und fing an zu überlegen. Zwei Minuten war Stille zwischen den Beiden. Fiel ihm wirklich nichts ein? Amüsiert darüber grinste Rory leicht.
âHaben sie Geschwister?â, fragte er plötzlich aus heiterem Himmel heraus und erschreckte Rory damit leicht.
âEine Halbschwester. Die Tochter meines Vaters und dessen Frau. Und sie?â
âNein. Keine Blutsverwandtschaft. Die Freundin meines Vaters hat eine Tochter. Zählt das?â
âIch denke das lasse ich gelten. Sie sind wieder dran.â
âSchon einmal gestohlen?â
Erschrocken schaute sie ihn an. âDenken sie von mir ich stehle?â
âStille Wasser sind tief.â, war seine einzige Antwort darauf. âAlso?â
âJa.â, gab sie zu. âIch war sechzehn. Es war eine Tütensuppe.â
âWarum eine Tütensuppe?â
âWeil ich sie grade in der Hand hatte, als .... als mich etwas furchtbar erschreckt hat und dann bin ich damit aus dem Supermarkt gerannt.â
âWas hat sie denn so erschreckt?â
âHey das waren schon drei Fragen hintereinander.â
âWenn sie die erste auch nicht ausführlich beantworten...â, meinte er locker und zuckte mit den Schultern.
âDann darf ich ihnen aber auch drei Fragen hintereinander stellen.â
âErst die letzte beantworten.â, grinste er.
Rory seufzte schwer und warf die Hände in die Luft.
âWeil.. weil....Ich habe dort meinen ersten Kuss bekommen. Ich hatte die Tütensuppe in der Hand, der Typ hat mich geküsst und ich bin weggerannt. Zufrieden?â
âVollkommen.â
âUnd ihr erster Kuss?â
âMit zwölf. Ich habe einem Mädchen ein Buch geklaut und scherzhaft gesagt sie müsse mich küssen um es zurück zu bekommen. Zu meiner Ãberraschung tat sie es.â
âAlso so bekommt man heutzutage die Mädchen.â
âScheint so.â
Rorys Gesicht wurde wieder ernst. âWarum sind sie damals nicht zu ihrem Onkel gegangen?â
âSie suchen sich doch extra die schweren Fragen aus oder?â
âKann sein. Nun....?â
âWahrscheinlich aus Trotz. Kann sein, dass es besser gewesen wäre, wenn ich gegangen wäre. Ich wüsste nicht wo ich heute wäre, hätte ich damals nachgegeben. Vielleicht hätte ich einen erfolgreichen Job. Vielleicht hätte ich ein Kleinstadtmädchen geheiratet und hätte jetzt eine Familie, obwohl ich mir das kaum vorstellen kann. Aber ich werde es wohl nie erfahren.â
âHaben sie ihren Onkel denn jemals getroffen?â
âNein. Aber vor zwei Wochen kam eine Einladung zu seiner Hochzeit. Vielleicht sollte ich hingehen.â
âVielleicht sollten sie.â, nickte sie.
âMeine Mutter wird auch da sein. Er wohnt in der selben Stadt wie sie.â Er rollte mit den Augen. âMeine ganze Familie wird noch in dieser Stadt enden.â
âDas ist doch schön. Sie wissen immer wo ihre Familie zu finden sein wird.â
âGroÃartig.â, meinte er sarkastisch und Rory musste sich ein Lachen verkneifen.
âSie sind wieder dran.â, sagte sie und versuchte das Grinsen auf ihrem Gesicht verschwinden zu lassen.
âEgal was?â
âEgal was.â, bestätigte sie.
Einen Moment lang war es ruhig. Sein Gesicht war ernst geworden. Seine Augen blickten sie starr an.
âWo ist der Vater des Kindes?â Und mit dieser Frage kam die schmerzliche Realität zurück.
TBC
Vorschau :
Zitat: âDarüber zu reden tut immer gut.â Auch er hatte die Stimme gesenkt.
âWoher wollen sie das wissen?â, hauchte sie und wischte sich mit dem Handrücken über ihre Augen. Sie wollte keine Tränen vergieÃen. Keine Schwäche zeigen.
âIch spreche aus Erfahrung.â, meinte er leise und beugte sich vor. âEs wird ihnen helfen.â Er lehnte sich weiter vor zu ihr, so dass sein Gesicht nur noch Zentimeter von ihrem entfernt war. Seine Augen verlieÃen niemals ihre. Braun. Erst jetzt bemerkte sie, dass seine Augen braun waren. Wie Kaffee.
âVersprochen.â, flüsterte er und legte seine rechte Hand sachte auf ihr Knie. âIch verspreche es ihnen.â