[LoryHuntzberger]

Hier die Fortsetzung (der Teil davor ist automatisch mit meinem FB-Beitrag verschmelzt worden, also nochmal hochscrollen).

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„Hey, erzähl mal von diesem Logan.“ Rory und Lorelai waren gerade auf dem Weg vom Poolhaus ins Haupthaus zum Diner mit Emily.
„Es ist eiskalt hier draußen.“ Und ich habe keine Lust, darüber zu reden, fügte Rory innerlich noch an.
„Anscheinend kennt mein Vater viel mehr schmutzige Gerüchte über dich, als ich. Das ist weder richtig noch fair, denn er hat nicht mal halb so viel Freude an Gerüchten wie ich. Für ihn sind die nicht das Salz in der Suppe.“
Mann, wie konnte man nur so viel reden? „Du redest nur, um dich warm zu halten, hab ich Recht?“ mutmaßte Rory.
„Sag schon, hast du was mit ihm?“ hakte Lorelai gleich nach.
„Natürlich nicht. Er ist nur ein Freund.“ Wenn überhaupt…
„Was für einer? Wenn wir jetzt zum Beispiel erfrieren, kommt er dann zur Beerdigung oder schickt er nur einen Blumenstrauß?“
Oh Mann, wahrscheinlich würde er es nicht einmal merken.
„Ich kenn ihn von der Uni, er ist einfach nur ein Freund. Sonst nichts.“
„Findest du ihn süß?“ Lorelai merkte von der Kälte scheinbar wirklich nichts, wenn es um Männer ging.
„Das spielt absolut keine Rolle.“ Und das spielte es wirklich nicht. Rory konnte gewisse Vorzüge an Logan Huntzberger nicht verleugnen, zumindest nicht vor sich selbst, aber für sie war nach ihrem letzten Treffen die Sache klar: Er wollte nichts weiter mit ihr zu tun haben. Ob sie ihn dann süß fand oder nicht, war so was von nebensächlich.
„Doch ich finde das wichtig, ich will keine hässlichen Enkel.“
Mom, du bist mal wieder nicht zu stoppen.
„Mom, ich hab nichts mit Logan oder sonst wem. Nach Dean brauch ich ne Pause von den Männern. Ich konzentrier mich aufs Studium.“
Und das war auf jeden Fall ein Teil der Wahrheit.
„Verstehe. Aber wenn sich das ändert…“
„… erfährst du es als Erste.“ Beruhigte Rory sie sofort.
„Gut danke. Ich hab nicht viele Möglichkeiten meinen Vater zu schlagen. Infos über dich und dass ich in Chiffon besser aussehe. Das war’s schon. Oh, und ich kann besser strippen als er.“ Oh Mann, jetzt wurde Rory noch kälter. Grandpa beim Strippen…
„Ich bin schon fast erfroren.“ Versuchte Rory ihre Mutter endlich zum Reingehen zu bringen.
„Ok, gehen wir.“ Antwortete sie zum Glück.

***Flashback***

„Ok, Finn, das letzte Haus. Bitte sag, es kommt dir bekannt vor.“ Logan war mehr als nur genervt. Er und Colin waren mit Finn auf der Suche nach seiner Bekanntschaft der Party von vergangener Nacht bei Robert. Obwohl er sie nach Hause gebracht hat, wusste er nicht mehr, in welchem Haus sie wohnte.
„Oh ah.“ Finn sah aus, wie ein Wahnsinniger. Scheinbar hatte er den Alkohol von letzter Nacht noch immer im Blut. Ok, das war eigentlich nichts Neues. Finn war eigentlich selten wirklich nüchtern.
„Offensichtlich ist er noch nie hier gewesen.“ Langsam verließ Logan die Hoffnung, dass sie heute noch Erfolg haben würden. Und das würde bedeuten, dass Finn ihnen den Rest des Tages und der Nacht auf die Nerven gehen würde. Wahrscheinlich bis ans Ende aller Tage.
„Doch, Sekunde. Sekunde. Ja, hier in diesem Haus wohnt sie.“ Finn stürmte auf eine Tür zu.
„Augenblick. Kann ich euch helfen.“ Ein braunhaariges Mädchen stand vor einer Pinnwand und sah ihnen nach.
„Nein danke.“ Logan sah nicht mal in ihre Richtung. Er hatte gerade wenig Lust auf einen Flirt. Und für was anderes sprachen die meisten Frauen ihn nicht an. Außer sie waren von der Polizei oder seine Mutter.
„Nicht deine Nummer. Schreib nicht deine Nummer auf.“ Finn war gerade dabei seine Nummer auf einen Zettel zu schreiben, um ihn an der Tür zu befestigen.
„Mach ich auch nicht. Ich schreib einfach deine Nummer auf.“ Erklärte er.
„Das ist mein Zimmer.“ Wieder meldete sich die Braunhaarige zu Wort. Diesmal sah Logan sie an. Genauer betrachtet sah sie nicht schlecht aus. Sogar richtig süß. Logan grinste. „Ok, schreib meine Nummer auf.“
„Ist das auch tatsächlich dein Zimmer?“ fragte Finn nach.
Mann Finn, nicht jeder ist so verpeilt wie du, dass sie nicht mal wissen, welche Zahnbürste ihnen gehört.
„Ganz sicher.“ Bestätigte das Mädchen. Sie hat schöne blaue Augen, dachte Logan.
„Und ich hätte schwören können, dass sie hier wohnt.“ Finn sah enttäuscht aus. Wenn man ihn nicht kannte, hätte man seine Enttäuschung ernst nehmen können. Nicht, dass sie nicht ernst gemeint war – er wäre nur bei jedem x-beliebigen Mädchen genau so enttäuscht gewesen.
„Wie heißt sie? Womöglich kenn ich sie.“ Bot die Zimmerbewohnerin ihre Hilfe an.
„Äh, ihr Name ist ziemlich kurz.“ Finns Genauigkeit war mal wieder typisch.
„Ich versteh ja, dass du enttäuscht bist, weil du eine Seelenverwandte verloren hast, aber das hier ist mein Zimmer.“ Logan musste sich eingestehen, dass die Kleine echt wortgewandt war. Und Finns „Liebe“ zu dieser Frau, mit dem ziemlich kurzen Namen hatte sie auch gut eingeschätzt.
„Entschuldige die Verwechslung.“ Log Logan, denn es tat ihm überhaupt nicht Leid. „Mein Freund meint es wirklich nicht böse. Er lernt noch, dass sich Guiness und Blondinen nicht vertragen.“
„Rothaarige.“ Korrigierte ihn Finn. Klar, wie konnte Logan das vergessen.
„Wir entschuldigen und aufrichtig und gehen, damit du weiter deine Poster aufhängen kannst, von diesem… alten Sack.“ Er sah auf die Poster in ihrer Hand.
„Professor Asher Flemming.“ Erklärte die Braunhaarige.
„Gabs keine von Orlando Bloom?“
„Professor Flemming ist letzte Woche gestorben. Wir halten eine Totenwache.“
Ich fass es nicht, dachte Logan. Eine von Flemmings jungen Gespielinnen. Wie so ziemlich jeder Kerl in Yale wusste auch Logan von Flemmings Vorliebe für junge Studentinnen. Aber dass die Kleine vor ihm auch so eine war. Naja, sie war scheinbar klug und redegewandt. Und hübsch war sie auch. Warum also nicht?
„Ach so, dann warst du mit Fleming…“ fragte Logan deshalb.
„Nein!“ sie sah fast schon angewidert aus. Warum interessiert sie sich dann dafür? War sie wirklich so eine engagierte Studentin.
„Entschuldigung. Aber, du hängst Poster von ihm im Flur auf. Logisch, dass ich denke er war mehr für dich, als nur ein Dozent.“ Versuchte Logan sich zu entschuldigen.
„Ja er war mehr als nur ein Dozent.“ Erklärte sie. „Er war ein großer Schriftsteller, eine Quelle der Inspiration und noch vieles mehr was du bestimmt nicht verstehen kannst.“
Wow, sie schien echt was gegen ihn zu haben. Gerade mal zwei Minuten miteinander geredet und schon hat sie was gegen mich. Normalerweise war das noch die Zeit, wo ihm die Frauen an den Lippen hangen.
„Du hast was gegen mich. Du kennst mich nicht, aber du hast was gegen mich.“ Stellte er deshalb fest.
„Ich kenne dich.“ Gab sie zurück.
Woher, dachte Logan. Hoffentlich kommt jetzt nicht so ein Mist wie, „Ich kenne Männer wie dich.“ Das konnte Logan auf den Tod nicht ab.
„Ach ja?“ hakte er nach.
„Wir haben uns gestern kennen gelernt. Marty war auch da.“ Erklärte sie ihm.
Bei Logan ging absolut kein Licht an.
„Marty?“
„Mein Freund Marty. Er war Barkeeper auf einer deiner Feten.“
Ach, DER Marty. Margherita-Marty.
„Ja, Marty. Tut mir Leid, hatte ich völlig vergessen. Schön, dich wieder zu sehen…“ Logan fiel ihr Name absolut nicht mehr ein. Allerdings hatte er auch Mühe sich an sie zu erinnern. Er wusste nur, dass das Mädchen gestern ihn mit Blicken fast getötet hätte. Naja, und diese hier auch. Es mussten wohl die gleichen sein.
„Rory!“ sie sah wütend aus. Ihre Augen funkelnden richtig. Sie war richtig süß so.
„Schön, dich wieder zu sehen, Rory. Du siehst richtig süß aus, wenn du sauer bist.“ Logan grinste sie an.
„Ich bin nicht sauer, ich bin nur total genervt.“
Wow, sie war wirklich hart.
„Von mir.“
„Ja.“
„Bloß weil ich einen Augenblick vergessen hab, wer du bist?“ Ein bisschen fühlte er sich nun an seine typischen Dates erinnert, die sich aufregen konnten wie nichts, wenn er vergaß, welches Nagelstudio sie besuchten oder ob sie Brat Pitt oder Johnny Depp süßer fanden.
„Nein, weil du mit Leuten sprichst, als wärst du was Besseres.“
Ok, das war was anderes, als die Gründe, die seine Dates hatten.
„Leute?“ Logan wusste nicht wirklich, worauf sie hinaus wollte.
„Marty!“ und wieder funkelnden ihre Augen. Es machte Spaß sie zu ärgern. Auch wenn Logan das nicht absichtlich tat, sondern tatsächlich Mühe hatte beim Thema zu bleiben, wenn zwei so strahlend blaue Augen ihn ansahen.
„Ah, dein Freund Marty?“
„Ja, mein Freund Marty. Du hast ihn gestern behandelt wie den letzten Dreck. Deshalb hab ich was gegen dich.“ Rory kam immer mehr in Fahrt.
„Was hab ich denn schreckliches verbrochen?“ fragte Logan. „Ich hab Hallo gesagt und dass seine Margheritas umwerfend waren.“ Logan war sich wirklich keiner Schuld bewusst.
„Es geht nicht um das was du gesagt hast, sondern wie.“ Machte Rory klar.
„Und wie hab ich’s gesagt?“
„Wie Judie Dentch.“
„Autsch!“ Das tat weh.
„Nur weil jemand kein Geld hat oder eine vornehme Familie ist er nicht weniger wert als du.“ Langsam ging sie in die Vollen.
„Da hast du Recht.“ Pflichtete Logan ihr bei.
„Nur weil einer mal als Barkeeper für dich und deine Freunde arbeitet, darfst du ihn noch lange nicht behandeln, als wäre er dein Diener.“ Sagte sie und drehte sich auf den Zehenspitzen um und ging.
Das war’s jetzt? Logan musste zugeben, dass es ein gutes Schlussplädoyer war, aber er wollte sich noch weiter mit dieser Rory unterhalten.
„Aber…“ sagte er deshalb.
Und es wirkte. Schon kam sie zurück gestürmt.
„Was?“
„Ich hab ihn dafür bezahlt, dass er uns bedient, wie es Diener tut.“ Logan wusste, dass sie das in Rage bringen würde.
„Ist das dein Ernst?“ Vóila, er hatte Recht.
„Ich bin der Advocados Diabolis.“
„Das war für ihn ein Job.“ Stellte Rory klar.
„Zu dem er nicht gezwungen wurde.“ Logan konnte ihre Argumente verstehen, aber dennoch hatte er auch eigene. Und die waren ja wohl ebenso nicht weniger wert als ihre.
„Aber manche müssen arbeiten.“ Rory dagegen schien seine Haltung nicht verstehen zu können. Schade, dachte Logan. Sie ist eine großartige Gesprächspartnerin. Sie sollte nur versuchten, andere Standpunkte ebenso zu akzeptieren.
„Und wenn du ihn fragst, wird er dir sagen, dass er damals reichlich Trinkgeld bekommen hat, weil meine Freunde gern viel trinken.“ Ja, besonders Finn, dachte er.
„Das ist unwichtig.“ Langsam schien ihr die Puste auszugehen. Zumindest sag es so aus.
„Für einen Barkeeper ist viel Geld verdammt wichtig.“
„Aber dass du jemanden bezahlst, gibt dir noch lange nicht das Recht, jemanden herablassend zu behandeln.“ Und sie fängt an, sich im Kreis zu drehen, stellte Logan weiter fest. Es war interessant für ihn, sich mit Rory zu unterhalten. Solche Diskussionen waren selten genug in seinem Freundeskreis, aber außer mit seiner Schwester hatte er solche Diskussionen noch nie mit Frauen geführt. Nicht über dieses Thema, noch über vergleichbare.
„Die Tatsache, dass wir in einem freien Land leben, gibt mir das Recht, jeden Menschen so zu behandeln, wie ich das für richtig halte. Vielleicht verbietet die Gesellschaft offen zur Schau gestellten Snobismus und wenn das dein Argument ist…“ Logan musste zugeben, dass die freie-Land-Tour auch nicht gerade ein Geniestreich war, allerdings war sie deswegen nicht weniger richtig.
„Ich hab gar kein Argument.“ Sie tat so, als wäre ihr die Diskussion egal. Dafür hast du schon viel zu viel gesagt, Süße, dachte Logan.
„Ich lass dir einen Moment Zeit, eins zu formulieren, wenn du weiter diskutieren willst.“ Schlug Logan vor.
„Ich hab noch was zu tun.“
„Du knickst ein.“ Und ich lass dich noch nicht gehen, fügte Logan noch hinzu.
„Ich kann’s nicht leiden, wenn einer meinen Freunden weh tut.“ Ok, Argumente, die auf Gefühlen aufbauen, ziehen immer. Das musste auch Logan zu geben.
„Du lässt dich provozieren.“ Stellte Logan fest. Wenn ihr die Diskussion so egal wäre, wie sie sagte, dann hätte sie sich nicht mal halb so sehr aufgeregt.
„Das stimmt gar nicht. Ich bin weit entfernt davon, auf so was anzuspringen. Guck auf einen Kompass, dann weißt du wie weit.“ Ihre Wortgewandtheit war fast noch attraktiver, als ihre Schönheit.
„Anscheint bist du nur jemand, der gern debattiert.“ Egal, was sie sagen würde, die Antwort wäre Ja. Aber leider kam es dazu nicht mehr.
„Logan, hab’s gefunden.“ Finn stand mit Freude-Strahlenden Augen auf der Treppe. Logan musste grinsten.
„Richte Marty Grüße aus. Und ich verspreche dir, nächstes Mal erkenne ich dich.“ Wandte er sich wieder an Rory.
Sie sah ihn nur mit starrem Blick an. Mann, das hat was, dachte er.
„Sag jetzt bloß nicht, es hat dir nicht gefallen.“
Noch immer antworte sie nicht. Aber er war überzeugt davon, dass es ihr gefallen hatte. Es war genauso aufregend, wie ein guter Flirt gewesen. Zumindest für Logan.
Er ging auf die Treppe zu. „Master and Commander.“
„Meinst du den Film?“ Sein Plan ging auf, sie sagte noch mal etwas.
„Nein, so hast du mich in Zukunft anzureden.“
Und mit einem Lächeln ging er Finn und Colin suchen.

***Flashback Ende***

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