07.01.2007, 11:47
[SIZE=2]So, hier der nächste Teil, ich hab mich sehr gefreut, dass ihr so einverstanden ward und will euch belohnen, hat ja gestern nacht auch lang genug gedauert :-) [/SIZE]
Kapitel 7
Ihre Tochter war keinesfalls wie sie, das wusste sie. Rory war vernünftig und dachte daran alles richtig zu machen und nichts anbrennen zu lassen. Bei Jess war sie sich nicht so sicher, aber sie wusste, dass er ihr nichts antun würde, solange sie nein sagte. Zumindest hoffte sie es.
âVerflucht noch mal es ist nur Jess, er wird sie schon nicht umbringen, weil sie in ein Konzert in New York gehen und dort bei seiner Mutter übernachten!â, ermahnte sie sich nochmals und dachte dann daran, dass es längst Zeit war zu verschwinden. SchlieÃlich kannte sie ihre Eltern und die legten eine Menge wert auf Pünktlichkeit.
âOkay! Mach dich schön, ich muss los! Und stellt nichts dummes an, ja?â, bat Lorelai und Rory nickte lächelnd.
âKeine Sorge, werden wir nicht!â
âNa dann! Viel spaÃ!â Lorelai wandte sich ab und zog sich ihre schwarze Strickjacke über das schwarze, lange, elegante Kleid, welches sie ganz hinten im Schrank gefunden hatte, nachdem sie die Hoffnung auf einen Fummel, den sie noch nicht bei ihren Eltern getragen hatte, fast aufgeben wollte.
âDanke und dir auch!â, rief Rory ihrer Mom noch nach, doch diese war bereits durch die Haustür verschwunden. Rory betrachtete sich noch einmal lange im Spiegel und schien zufrieden mit ihrem Aussehen. Der Tanzmarathon war vor drei Wochen gewesen und nun ging sie schon wieder tanzen und kräftig zu Billy Talent (mir is echt nichts anderes eingefallen!) abrocken. Zwar passte das schwarze, ärmellose Shirt und das knielange Jeansrock nicht wirklich zu Billy Talent, aber was anderes hatte sie nicht gefunden und sie wollte auch nicht im Rollkragenpullover zum Konzert gehen.
Als es halb sieben an der Tür klingelte war sie gerade in ein Buch vertieft und zuckte erschrocken zusammen, da sie sich erst einmal wieder in der Realität zurechtfinden musste. Sie stand von der Wohnzimmercouch auf und legte das Buch zur Seite. Sie konnte Jessâ Silhouette hinter der Glasscheibe der Tür erkennen und ein Lächeln verschönerte ihr Antlitz.
Sie öffnete die Tür und Jess musterte sie von oben bis unten. âWow, ich dachte, wir gehen zu Billy Talent und nicht zum Schönheitswettbewerb!â Rory errötete unter dem Kompliment und beugte sich vor, um Jess zu küssen. âDanke, du siehst auch nicht schlecht aus!â, musste sie feststellen, nachdem sie Jess kariertes Hemd, welches â ganz nach Jess-Manier â aus der Hose hing und die dunkelblaue Jeans begutachtet hatte.
âKönnen wir dann? Ich wollte dir vorher noch zeigen, wo wir schlafen, schlieÃlich sind wir erst um halb zehn zum Konzert anwesend und bis dahin können wir auch Mom besuchen!â, verkündete Jess und hielt Rory seine Wagentür auf. Es war nicht gerade das hübscheste Auto von allen, aber solange man damit fahren konnte war es Rory egal.
âKlingt toll!â, erwiderte sie lächelnd und stieg ein. Jess fuhr durch Stars Hollow und verlieà die Stadt, um auf dem Highway abzubiegen. Rory klammerte sich krampfhaft an ihre Handtasche, während Jess den Highway in rasendem Tempo hinter sich brachte.
Der Unfall vom vorangegangen Jahr war ihr noch lebhaft in Erinnerung und sie wollte ihn ungern wiederholen. âJess?â, fragte sie nach einer Weile vorsichtig, ohne den Blick von der StraÃe abzuwenden.
âHm?!â, fragte und sah sie erwartungsvoll an.
âDeinen Führerschein hast du letztes Jahr noch gemacht, oder?â, fragte sie fast panisch und sah ihnen nun doch an.
âJa, gleich nach dem... Unfall oh... willst du das ich langsamer fahre?â Rory nickte bittend und Jess regelte das Tempo ein wenig runter.
âBesser?â Rory nickte lächelnd und nahm den Kuss entgegen den Jess ihr anbot.
~*~
Normalerweise trank Rory kein Alkohol, aber das Zeug, was sie da angeboten bekommen hat, war so unglaublich lecker, dass sie nicht nur ein Glas getrunken hatte.
Sie war, wenn sie ehrlich war, leicht angesäuselt und sah sich nicht in der Lage noch irgendwas zu unternehmen. Denn sie war so fertig, dass Jess sie schon fast ins Auto schleifen musste.
âDas Wort âoberhammermäÃigâ kenn ich gar nicht!â, klärte Jess sie auf. Er hatte längst nicht so viel getrunken wie seine Freundin und war leicht amüsiert Rory in dieser Verfassung zu sehen.
âIch auch nicht, aber es gibt ja immer einen, der es erfinden muss! Genau! Wer hat eigentlich das Wort âerfindenâ erfunden? Das ist doch voll kompliziert, oder? Ich meine es steht nirgendwo geschrieben, wie man diese Wörter zusammengestellt hat und wer sie als erster benutzt hat steht auch nirgendwo!â, beschwerte Rory sich sichtlich enttäuscht und versuchte sich zurückzuhalten.
Sie war kurz vorm ausflippen und Jess saà neben ihr und hatte auch das Gefühl, dass Rory etwas zu viel getrunken hatte.
âJess?!â
âHm?!â
âIst deine Ma die ganze Nacht weg?!â
âJa! Sie ist bei nem Freund und hat uns die Wohnung überlassen!â, erklärte Jess und wusste nicht, worauf Rory hinaus wollte. Als sie seine Mom zum ersten Mal getroffen hatte, waren sie sich fast wie zwei alte Freundinnen in die Arme gefallen und nun schien sie es offensichtlich zu freuen, dass sie mit Jess allein war.
Er wollte auf keinen Fall irgendetwas überstürzen und ihre Betrunkenheit ausnutzen, denn Rory war ihm ungemein wichtig und er wollte sie zu nichts zwingen, was sie nicht wollte.
âDann sind wir ja ganz allein!â, kicherte sie und trommelte mit ihren Fingern auf das Armaturenbrett. Jess sah belustigt zu ihr hinüber und machte sich dann plötzlich Sorgen. So wie sich seine Freundin anhörte, hatte sie vor heute Nacht über ihn herzufallen.
âRory, bist du sicher, dass du mit mir in einem Zimmer schlafen willst?!â, fragte er neugierig und sie nickte heftig.
âIch bin mit dir zusammen! Da muss ich doch auch mit dir zusammen schlafen können, oder? Wie soll das später mal werden, wenn wir zusammenziehen, ich meine, willst du dann auch, dass ich in nem anderen Zimmer schlafe?!â, fragte sie erschüttert und Jess erhob die Hände zum Verneinen.
âKeine Sorge, Honey ich hatte nie vor dich in irgendeinem anderen Zimmer schlafen zu lassen, während ich die ganze Nacht wach liege und an dich denke!â Rory grinste Jess verliebt an und küsste ihn auf die Wange.
âDu bist sooo süÃ, Jess!â, gluckste sie, als Jess neben dem Eingang der Blockhauswohnung hielt. âJa, du auch!â, entgegnete er und öffnete die Tür, um auszusteigen. Er umrundete den Wangen, während er darüber nachdachte, was wohl als Nächstes passieren würde. Rory stieg bereits aus und machte die Tür hinter sich zu, als er bei ihr ankam. Er kramte den Schlüssel zur Wohnung heraus und drückte die Haustür auf.
âMeinst du, du schaffst die vier Stockwerke allein?â, fragte er misstrauisch, da Rory immer noch kichernd neben ihm stand und sich an die Wand lehnte. Sie stieà sich von der Wand ab und kam auf ihn zu, um sich in seine Arme fallen zu lassen. âOkay! Dann eben tragen!â Jess nahm sie hoch und trug sie auf Hängen in den vierten Stock. Rory versuchte derweil hellwach seinen Hals zu küssen und an seinem Ohrläppchen zu knabbern.
âRory? SüÃe, was tust du da?!â, fragte er oben angekommen, während er die Tür aufschloss. âIch küsse dich, oder ist das etwa verboten?â, fragte sie und sah ihm in die Augen. Jess atmete tief durch und stellte sie in der Wohnung seiner Mutter ab, während er hinter sich zuschloss.
Sie sah ihm dabei zu und blickte sich dann in der Wohnung um. Alles war so hübsch altmodisch eingerichtet. So stilsicher, aber auch geschichtlich. Plötzlich fand sie sich auf einem ganz ungewöhnlichen Ort wieder, der ihr gefiel und sie wollte etwas ganz ungewöhnliches, was ihr Gesicht zu einer Tomate werden lieÃ.
Als Jess auf sie zukam und sie gegen die Wand drückte schloss sie die Augen, während sie sich leidenschaftlich küssten. Sie genoss es und wollte mehr. Sie brannte förmlich darauf ihm noch näher zu kommen und knöpfte sein Hemd auf.
Plötzlich hielt er inne und sah sie durchdringend an. âWillst du das wirklich?!â, fragte er leise und sie nickte, woraufhin er ihr ein âIch liebe dichâ ins Ohr hauchte und sie ins Gästezimmer zog, während sie sich gegenseitig auszogen und die Klamotten einfach in der ganzen Wohnung liegen lieÃen.
âIch liebe dich auch, Jess!â, erwiderte Rory als sie sich aufs Bett fallen lieÃ.
~*~
Das Handy klingelte weiter und sie nahm das Bettlacken und schlang es sich um den Körper. Als sie ihre Sachen überall auf dem Boden verstreut liegen sah kamen die Erinnerungen langsam zurück und sie musste lächeln, als sie schlieÃlich vor der Wohnungstür angekommen war, wo sie ihre Jacke wiederfand und das Handy herausholte. Mom stand auf dem Display und sie nahm ab.
âJa?!â, fragte sie verschlafen, während sie ihre Sachen aufsammelte.
âHey Schatz, ich binâs! Deine Mom, Lorelai! Kennst du mich noch? Ich glaube wir haben uns das letzte Mal vor fünfzig Jahren gesehen! Nun... weiÃt du, ich vermisse dich schrecklich und würde gern wissen, wo du bist!â, sagte Lorelai ins Telefon und war anscheinend etwas sauer. Rorys Blick fiel auf die Küchenuhr und ihre Augen weiteten sich, als sie erkannte, dass es weit nach zehn war.
âIch bin noch bei Liz! Und äh... bin so gegen Mittag zu Hause!â
âSchätzchen du wolltest bereits um zehn hier sein!â, klärte Lorelai sie auf.
âIch weiÃ, ich weiÃ! Aber Jessâ Mom war so nett und hat mich gefragt, ob ich noch mit frühstücke und deswegen habe ich ganz die Zeit vergessen und na ja... jetzt bin ich hier und du bist da und ich bin zu spät!â, gab Rory zu und warf einen Blick ins Schlafzimmer, während sie sich anzog.
âGanz recht! Wenn du um drei nicht zu Hause sitzt, dann stehe ich vor Lizâ Tür und frage sie, was sie mit dir gemacht hat, okay?!â
âOkay!â
âMachs gut SüÃe!â Lorelai legte auf, als Rory gerade fertig mit anziehen war. Sie überlegte kurz, ging ins Badezimmer, zog sich wieder aus und schloss ab, um sich zu duschen. Sie war unglaublich müde und wollte nicht unbedingt mit Augenringen vor Jess stehen.
Als sie fertig war zog sie sich wieder an und ging in die Küche um eine Kanne Kaffee zu kochen. Ihr gefiel das Gefühl allein mit Jess in einer Wohnung zu sein. Es war irgendwie so... beruhigend. Ein AuÃenstehender hätte denken können, es wäre ihre gemeinsame Wohnung und Rory gefiel dieser Gedanke auÃerordentlich gut.
Gerade, als sie mit der Kaffeemaschine beschäftigt war, legten sich zwei starke Arme um ihre Taile und sie musste unwillkürlich lächeln. Sie lieà sich von Jess in den Nacken küssen und spürte die wenigen Bartstoppeln, die ihre Haut kitzelten.
Rory drehte sich um und stand Jess gegenüber, der eine Bluejeans trug und sonst nichts. âAusgesprochen sexy, kriegt Luke dich auch jeden Morgen so zu sehen?!â, fragte sie grinsend und küsste ihn zärtlich.
âNeidisch?â, grinste er und umfasste sanft ihre Taile. âSchon ein wenig!â, gestand Rory und zeichnete die Mittellinie seines Körper von der Brust bis zum Bauchnabel nach.
âBereust du es?!â, fragte er leise, während sie ihren Fingernagel um seinen Nabel kreisen lieÃ. Sie schüttelte den Kopf, hielt in der Handbewegung inne und sah ihn ernst an. âIch würde es nie bereuen mit dir geschlafen zu haben!â, sagte sie ehrlich und Jess küsste sie hocherfreut das zu hören. âAllerdings müssen wir uns beeilen, ich habe Mom gesagt spätestens in vier Stunden wieder da zu sein!â, sagte Rory nach einem langen genüsslichen Kuss.
âGeht klar, ich geh nur schnell duschen, dann können wir los!â, schloss Jess, küsste sie noch einmal kurz und verschwand dann, wie Rory kurz zuvor ebenfalls im Bad.
~*~
âKüche!â, rief sie zurück und hörte kurz darauf die klappernden Absätze ihrer Mutter, die näher kamen. âHi! Wie war das Konzert?!â, fragte Lorelai und legte ihre Handtasche auf den Tisch, als sie sich neben sie setzte. Rory blickte lächelnd zu ihr auf und sagte: âToll! Es war wirklich klasse! Wenn nicht zu sagen oberhammermäÃig geil!â
âOberhammer- was?!â, fragte Lorelai verwirrt und wollte alles hören. Und Rory erzählte alles, von der Fahrt nach New York, über die Gläser âwas auch immer- bis hin zu der Nacht in Lizâ Wohnung. âUnd Liz war mit ihrem neuen Freund verabredet, was vorher nicht geplant war, aber da Julius so kurzfristig damit ankam und das Date als Entschuldigung für irgendwas gelten sollte, hat sie uns dann doch allein gelassen!â
âDich und Jess?â, fragte Lorelai böses ahnend.
âMich und Jess!â Ein Lächeln umspielte Rorys Lippen und Lorelai wurde langsam immer misstrauischer.
TBC???
Also hier wird mal wieder um FB gebeten, denn ich bin mir nich sicher, ob das alles etwas zu schnell ging! Ich weiÃ, es ist etwas ooc, dass Rory trinkt, aber wie schon gesagt sie hat nicht gewusst, dass es sie so umhaut! Einfach antworten :-)
Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt