17.01.2007, 15:37
Es hat geklappt und ich bin stolz auf mich, also poste ich jetzt den neuen Teil und hoffe, ich kann euch zufrieden stellen!
Kapitel 8
âMom... ich bin siebzehn!â
âJa, allerdings! Du bist siebzehn und warst mit Jess Mariano allein! Rory ich versteh das nicht!â
âWas verstehst du nicht? Dass ich mit Jess allein bin, oder dass ich mit ihm geschlafen habe? Ist dir das zu viel? Kannst du es nicht ertragen, dass dein Baby kein Baby mehr ist? Kannst du es nicht fassen, dass ich noch vor meiner Hochzeit Geschlechtverkehr habe?! Ist es denn so schwer zu glauben, dass ich daran denke zu verhüten und nicht sofort schwanger werde? Ich bin schlieÃlich nicht so dumm wie du!â Rory wurde mit jedem Satz lauter und erst dann wurde ihr bewusst, was sie eben gesagt hatte. Sie hatte ihre Mom verletzt. Sie hatte ihrer Mom alles erzählt und fühlte sich jetzt unglaublich mies, doch es war noch nicht vorbei. Und wenn Rory jetzt nicht sofort das Haus verlieÃ, dann würde sie ausflippen. Sie würde ihrer Mutter Dinge an den Kopf knallen, die sie später bereute und das war nicht ihre Absicht.
Lorelai saà immer noch da und starrte Rory fassungslos an. Was sie da gesagt hatte tat verdammt weh und sie hatte es nicht so weit kommen lassen wollen. Aber es war passiert. Ihre Tochter war kein Baby mehr, wie sie eben gerade selbst bestätigt hatte. Doch hätte sie sie so anschreien müssen?!
âIch werde irgendwo hingehen, wo ich mich abreagieren kann... irgendwo weit weg von hier, wo ich vielleicht Sachen sage, die mir später leid tun und nicht mehr rückgängig zu machen sind!â, verkündete Rory, schnappte sich ihre Jacke und rannte förmlich aus der Küche.
âJa... das ist wohl das beste für uns alle!â, flüsterte Lorelai niedergeschlagen und legte ihren Kopf auf die Tischplatte. Das war nicht mehr die Rory, die sie kannte. Das war eine ganz andere Rory, die sie nicht kennen wollte. Sie hatte sich nie so sehr mit ihr gestritten und auch nie so sehr darüber nachgedacht, dass es jemals passieren könnte.
Lorelai hob den Kopf und wählte eine Telefonnummer, die sich ihr bereits tief ins Gedächtnis eingebrannt hatte. âLuke?â, sagte sie schluchzend, als ihr bester Freund abnahm. âkannst du herkommen? Ich brauche gerade ganz viel moralische Unterstützung und jemanden, dem ich eine Sahnetorte ins Gesicht schmeiÃen kann!â, bat sie weinend und wartete auf Lukes Antwort. Cesar würde für ihn den Laden übernehmen und Luke würde sofort vorbeikommen.
~*~
Sie wusste ja nicht einmal, warum sie so verdammt sauer war. Sie hatte einfach nur die Verachtung in Lorelais Augen gesehen, als sie von Jess gesprochen hatte und dann war es zuende mit Rorys Nerven.
Sie beobachtete ihr Gesicht im Wasser und entdeckte plötzlich einen Schatten hinter sich, welcher immer näher kam. Das Wasser des Flusses vor ihr war klar und von kleinen Wellen durchzogen. Hier und da kräuselte sich das Wasser und überall lagen Blätter auf der Wasseroberfläche, doch Rory interessierte sich nur für das Gesicht, das immer näher kam und schlieÃlich vollkommen sichtbar wurde.
Ihre Miene hellte sich etwas auf, als er seine Arme um sie legte und ihren Kopf küsste. âWas ist los?â, fragte er leise und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen.
âWir haben uns gestritten!â, teilte sie Jess mit und schloss die Augen. Sie genoss die Ruhe und seine Nähe und war froh, dass sie da war.
âWarum?â, hakte er überrascht nach, denn soweit er wusste stritten sich Rory und Lorelai so gut wie nie und wenn, dann nur, weil etwas wirklich ganz dummes passiert war. Die zwei waren die besten Freundinnen und hatten einfach nicht zu streiten. Das besagte zwar kein Gesetz, aber Rory wäre froh, wenn es eines gäbe.
âIch habe sie angeschrieen! Ich habe ihr einiges an den Kopf geknallt... unter anderem auch, dass wir miteinander geschlafen haben... na ja und als ich ihr Gesicht gesehen habe war ich einfach sauer und musste so einiges loswerden...â, antwortete Rory leise und wieder lief ihr eine Träne über die Wange. Sie wischte sie nicht weg. Mittlerweile war es ihr egal, dass sie weinte. SchlieÃlich konnte niemand etwas anderes von ihr erwarten.
âSie hasst mich bestimmt!â, schluchzte sie leise und Jess zog sie fester an sich. âNein, das tut sie nicht! Rory, deine Mom liebt dich und würde dich nie wegen irgendwelchen Worten einfach so hassen!â, beschwichtigte Jess Rorys Ausbruch.
âWirklich nicht? Auch nicht, wenn ich ihr sage, dass sie dumm ist, weil sie mich mit sechzehn gezeugt hat?!â Rory drehte sich zu Jess um und blickte in sein verdutztes Gesicht.
âJa... genauso hat sie auch geguckt und dann wurde mir erst klar, was ich da gesagt habe!â Sie brach wieder in Tränen aus und fiel in Jessâ Arme, der ihr tröstend über den Rücken strich.
âDas werdet ihr schon wieder hinkriegen! Ihr seid ja nicht umsonst die Gilmore Girls!â
âHmhm...â Rory schloss die Augen und lieà einfach den Tränen freien Lauf. Hoffentlich hatte Jess recht und ihre Mom würde sie nicht auf ewig verstoÃen.
~*~
Sie wollte nicht als unvorbildlich gelten und ihrer Tochter Stoff bieten sie zu verabscheuen.
âRory hat das sicher nicht so gemeint! Sie war nur etwas durch den Wind wegen Jess und dem ganzen Trubel um die Tatsache, dass du Jess nicht leiden kannst! Das hat es alles nur aufgebauscht und Rory wusste nicht, was sie da eigentlich von sich gibt!â, beruhigte Luke sie und strich Lorelai über den Kopf. Sie saÃen im Wohnzimmer auf der Couch aneinandergekuschelt und unterhielten sich noch eine Weile so weiter. Es tat gut, jemanden zu haben, der das Selbe zu denken schien wie sie selber und es beruhigte Lorelai ungemein.
âIch weiÃ...â, gab Lorelai zu und wandte sich um. Sie lag bequem in seinen Armen und lächelte dankbar. Und um dies zu unterstreichen küsste sie ihn vorsichtig. Sie wusste selbst nicht, was sie da gerade getan hatte und sah ihn nachdenklich an.
Er schien etwas überrascht und plötzlich wurde es vollkommen still um sie herum. Lorelai hätte schwören können, dass drauÃen die Vögel abrupt zu zwitschern aufgehört hatten und sie jetzt von ihren Bäumen aus beobachteten.
Was würde passieren? Würde er etwas sagen? Würden sie es bei einem Kuss belassen? Würde er sie fragen, was das war? Sie wusste es nicht und er schien es genauso wenig zu wissen. Oder vielleicht wusste er es doch und musste erst einmal die richtigen Wort finden und seine Gedanken sortieren.
Luke kam ihr unmerklich näher und sie folgte seinem Beispiel. Sie küssten sich wieder und diesmal fühlten sie beide, dass es das Richtige war. Lorelai und er küssten sich ohne Unterbrechung, bis zu dem Zeitpunkt, an dem er ihr das Shirt auszog und sie sein Flanellhemd öffnete.
Sie sah ihn kurz an und schien damit seine Einverständniserklärung haben zu wollen, als er sich wieder zu ihr beugte sah sie dies als deutliches Ja und erwiderte seinen stürmischen Kuss.
~*~
âIch denke schon, es sei denn, wir tun etwas, dass er nicht sehen sollte, dann schmeiÃt er dich wahrscheinlich raus und du darfst nie wieder mit mir zusammen sein!â, entgegnete Jess und nahm zwei Cola Light aus dem Kühlschrank.
âDas würde ich keine drei Tage aushalten!â, gab Rory errötend zu. Jess setzte sich neben sie und lächelte gequält. âDas erschüttert mich jetzt aber zutiefst, schlieÃlich kann ich es ohne dich keine vierundzwanzig Stunden aushalten!â
Rory lächelte und lehnte sich an eine Schulter. âEr hat nichts dagegen zu haben und Schluss!â, legte sie fest.
âSehe ich ganz genauso. Was willst du jetzt machen... wegen deiner Mom?â, fragte er nach einer Weile nachdenklich.
âIch weià es nicht, Jess! Ich weià es wirklich nicht und das macht mich krank! Ich habe mich noch nie so heftig mit Mom gestritten und jetzt gehen wir uns aus dem Weg! Vielleicht sollte ich sie anrufen und mich bei ihr entschuldigen, aber irgendwie bringe ich das nicht fertig, weil sie es ja auch ablehnt, dass ich mit dir zusammen bin, geschweige denn mit dir schlafe!â, gab Rory seufzend zu.
âDas Lorelai so reagiert, hatte ich ja fast erwartet, aber dann bin ich irgendwie ausgeflippt und weià nicht warum und jetzt ist alles so kompliziert und... ach Mist! Ich will mich nicht mit ihr streiten!â Rory setzte sich ruckartig auf, nahm einen Schluck von ihrer Cola und griff zum Handy, das auf dem Wohnzimmertisch lag.
Sie wählte Lorelais Nummer und musste feststellen, dass sie es ausgeschaltet hatte. âAnscheinend will sie mich auch nicht sehen!â, schlussfolgerte sie traurig und lieà sich wieder zurückfallen.
âAch quatsch, das wird schon wieder, bestimmt! Ich kenne deine Mom zwar nicht, aber ich weiÃ, dass ihr euch nicht länger als zehn Stunden böse sein könnt!â, beruhigte Jess sie und blickte mitgenommen auf seine Freundin hinab. Sie tat ihm furchtbar leid. Noch nie hatte er sie so deprimiert gesehen und nun lag sie da mit dem Kopf in seinem Schoà und wusste nicht, was sie tun sollte.
Er stand auf und nahm seine Jacke. âMachâs dir schon mal bequem, ich werd mal eben was besorgen gehen!â, log er und nachdem er sich mit einem flüchtigen Kuss von ihr verabschiedet hatte stürmte er aus Lukes Wohnung.
âAlles klar!â, sagte Rory verwundert und lieà sich auf der Sofa zurückfallen. Kurze Zeit später schleif sie friedlich ein und wurde von unangenehmen Träumen geplagt.
~*~
Die Tür öffnete sich langsam und vor ihm stand Luke, der sein Flanellhemd falsch zugeknöpft hatte. âJess?â, fragte er erstaunt und dieser sah ihn ebenso an.
âWas willst du denn hier?â, fragten sie beide gleichzeitig und begannen dann beide zur gleichen Zeit unbeholfen zu erklären, was sie eigentlich bei Lorelai wollten, bis Jess plötzlich stoppte und sagte: âHalt! Alles der Reihe nach, erst du, dann ich!â, schlug er vor und Luke begann zu erzählen.
âLorelai hat mich angerufen und ich bin hergekommen um sie zu trösten.â
âWow... deine Methode würde ich auch gern anwenden!â, entgegnete Jess sarkastisch und betrachtete eingehend sein Hemd.
âWas? Was meinst du damit?â, fragte Luke verwirrt.
âNun ja... soweit ich weià sind Knopf und Knopfloch immer so angenäht, dass der richtige Knopf ins richtige Loch passt... oder siehst du das anders?â Luke blickte an sich hinunter und seine Augen wurden plötzlich groÃ.
âUnd was willst du hier?â, fragte er panisch das Thema wechselnd, während er sein Hemd zuknöpfte.
âIch wollte mit Lorelai reden und ihr sagen, dass Rory es nicht übers Herz bringt sich bei ihr zu melden, weil sie angst hat, sie werde ihr den Kopf abreiÃen!â, klärte Jess seinen Onkel auf. âUnd wenn du schon mal hier bist, wollte ich auch gleich fragen, ob Rory heute bei mir schlafen kann... ich meine du bist ja anscheinend auch noch beschäftigt!â
âJess?â, drang plötzlich Lorelais Stimme aus dem Wohnzimmer und sie kam mit zerwühltem Haar an die Tür. Luke hatte mittlerweile sein Hemd wieder in Ordnung gebracht und trat ein wenig in den Hintergrund. Lorelai musterte Jess neugierig und wollte dann genauso wie Luke vorher von Jess wissen, was er von ihr wollte und er erzählte die ganze Geschichte noch einmal.
âAber ich würde ihr nie den Kopf abreiÃen, schlieÃlich hat sie mich angeschrieen, ich habe eher angst, dass sie mich umbringt!â, sagte Lorelai deprimiert, als er geendet hatte.
âNun ja... ich denke, ihr zwei solltet euch mal aussprechen ach ja und übrigens, bevor Sie Luke an die Tür schicken sollten Sie ihn sich vorher noch einmal genauer ansehen, denn seine Kleiderordnung ist in der Stadt allgemein bekannt!â, grinste Jess wohlwissend, was die Zwei in Lorelais Haus getrieben hatten.
âÃh Jess, tu mir einen Gefallen und erzähl es niemandem, okay? Auch nicht Rory, das werde ich selbst tun und noch was! Sie hat dir sicher erzählt, was der Knackpunkt des Streits war... sag ihr, es tut mir leid, wie ich reagiert habe aber ich war ziemlich überrumpelt.â, bat Lorelai und lächelte ihn schon im voraus dankbar an.
âTun Sie mir den Gefallen und melden Sie sich bei ihr um es ihr persönlich zu sagen!â, entgegnete Jess vielsagend und Lorelai nickte.
âOkay... werd ich tun!â, sagte sie und bevor Jess ging nickte er Luke noch einmal zu und ging die Auffahrt hinunter. âLuke und Lorelai... Manometer!â, dachte er in sich hineingrinsend und ging auf dem Rückweg zu Rory noch beim Chinesen vorbei um dort die Hälfte seines Geldes da zu lassen. Dann wanderte er noch schnell nach nebenan um sich ein Video auszuleihen und ging zurück zu seiner Freundin.
Vielleicht hatte er Glück und Lorelai hatte bereits angerufen und alles war wieder in Ordnung, wenn nicht, dann hatte er genug Stoff, um es sich mit ihr gemütlich zu machen.
âSchatz?â, rief er durch die Wohnung und sah sich um. Rory war nirgends zu entdecken, bis er um die Ecke ging und sie friedlich auf dem Sofa schlummernd entdeckte. Er stellte das Essen und die drei Videos auf den Tisch und hockte sich vor sie. Er küsste sie und sie schlug langsam die Augen auf.
âGuten Morgen Dornröschen!â, grinste er strich ihr durcheinandergebrachtes Haar aus ihrem Gesicht.
âWie âGuten Morgenâ? Hab ich die ganze Nacht geschlafen?â, fragte sie sofort hellwach.
âNein, keine Sorge... nur eine Stunde! Ich hab uns was mitgebracht!â, sagte er und deutete hinter sich. Dort lagen fünf Tüten vom Chinesen und drei Videokassetten.
âWow! Ich bin stolz auf dich, jetzt versuchst du schon meine Mom zu ersetzen!â, lachte sie und küsste seine Stirn, nachdem sie sich aufgesetzt hatte. âUnd? Was sehen wir uns heute an?â, fragte sie dann und griff nach den Kassetten.
âDas Ãbliche!â
âWas soll das heiÃen? Oh nein... Nein, nein, nein! Jess das tust du mir nicht an! Ich will mir keine drei Stunden reinziehen, wie Kate Hudson versucht sich umzubringen und ein kleiner Junge zum Reporter aufsteigt!â, protestierte sie nachdem sie darüber nachdachte, was Jess mit âDas Ãblicheâ meinte.
âKomm schon, ich habe auch oft genug Saw eins und zwei mit dir geguckt!â
âNa gut... was hast du denn noch mitgebracht?!â, fragte Rory nachsichtig, wenn auch noch leicht enttäuscht. Sie konnte den Film âAlmost Famousâ nicht ausstehen und wusste ganz genau, dass Jess ihn jedes Mal mitbrachte, wenn sie ihren Filmeabend machen wollten.
â âScary Movieâ zwei und âDie Verurteiltenââ
âOh nein... vergiss es, ich glaub ich leg mich wieder hin!â, seufzte Rory und wollte sich schon zurückfallen lassen, als Jess ihr zuvor kam und sie weich auf seinem Oberkörper landete.
âHey, das ist unfair, jetzt kann ich mich ja gar nicht in die Kissen sinken lassen und alles um mich herum Revue passieren lassen.â, protestierte Rory und schob die Unterlippe vor.
âWenn du schon keinen Film angucken willst, dann wenigstens mich, soviel wird mir doch wohl vergönnt sein, oder etwa nicht?â, fragte er neugierig, während er an ihrem Ohrläppchen knabberte.
âHach Jess, du bist einfach unwiderstehlich... und übrigens... Mom ist mit Luke zusammen!â Jess sah seine Freundin erstaunt an und grinste dann, bevor er sie zärtlich küsste.
TBC???
Freundschaft fließt aus vielen Quellen, am reinsten aus dem Respekt