12.08.2007, 22:21
Mia92.
Conny,
Kayara,
Aki
danke auch an: -Ace-
Den Teil widme ich Mia92
Es erwartet euch wieder ein etwas längerer teil und begleitet Lorelai auf eine Reise in ihr altes Leben
~~~
âDort leben wir?â fragte sie erstaunt als sie aus dem Auto ausstiegen und Richtung Veranda gingen.
âMomentan nur du, es war zu klein für uns beide also haben wir einige Arbeiten daran getan, die Fassade gestrichen, das Schlafzimmer vergröÃert udn soclhe Sachen, vor ein paar Wochen ist es endlich fertig geworden aber irgendwie haben wir meinen kompletten Umzug noch nicht vollzogen.â Erklärte er und Lorelai fragte sich was ihn aufgehalten hatte einzuziehen.
âSchönâ urteilte sie über das Haus und meinte dies auch ernst, es war sicherlich nicht das schönste Haus das es gab, aber es war ihr Haus und irgendwie fühlte sie das es ihr eine Menge bedeutete.
Gänsehaut durchfuhr sie in dem Moment in dem Luke die Tür zu ihrem Haus öffnete und sie den ersten Schritt hinein setzte. Ein Schritt in ihr Heim, ihrem Zu Hause. Einem Ort voller Erinnerung, all das was sie besaÃ, all das was ihr wichtig war befand sich darin.
Jetzt hier zu sein erfüllte sie mit Glück aber auch Angst, Angst nichts zu erkennen, sich als Fremde in ihren eigenen Wänden zu fühlen, als Gefangene eingesperrt, hoffnungslos an die Decke starrend, wartend auf die Zukunft, auf die Sekunde an die sie sich wieder erinnern konnte. An ihr Leben in diesem Haus, an ihre Vergangenheit, die Liebeâ¦
Luke bemerkte das sie zögerte und schlieÃlich stehen blieb, er gab ihr keinen Anstoà weiterzugehen, sein Lippen blieben ebenso versiegelt. Er wollte sie nicht drängen, sie entschied wann sie bereit war, er wusste das er hier mit ihr stehen bleiben würde so lange sie eben brauchte. Er hatte 9 Jahre gewartet, er kannte sich damit aus, so sehr er diese Jahre genossen hatte wusste er das sie Zeit verschwendet hatten, Zeit die sie hätten glücklich zusammen verbringen können. Er fragte sich wo sie jetzt wären wenn er damals den Mut zusammen bekommen hätte sie zu Küssen als sie hinter seinem Tresen auf dem Boden gesessen hatten. Der Moment war da gewesen, er hatte daran gedacht sie zu küssen während ihre strahlenden Blauen Augen auf ihn gerichtet waren, aber eben nur gedacht, er war nie ein Mann der groÃen Worte gewesen oder auch der groÃen Taten. Er hatte immer nur gedacht, sich vorgestellt was hätte sein können wenn, oder was er hätte anders machen können. Wenn er es geschafft hätte ihr zugestehen das er in sie verliebt war an dem Tag an dem Rachel ihn verlieà oder wenn er auf seinen Instinkt und seinen Traum gehört hatte und nicht auf die Kreuzfahrt Reise mit Nicole gefahren wäre. Wenn erâ¦
Luke schüttelte genervt den Kopf, immer noch von Der Vergangenheit gequält, obwohl gequält auf jeden Fall das Falsche Wort war, aber es war das einzige das ihm in diesem Augenblick einfiel, zudem schlich sich schlechtes Gewissen ein, über diese Momente, so kritisch sie auch sein mögen, nachzudenken während die mit der er sie teilte sich nicht daran erinnerte. Er fühlte sich schuldig ihr nicht helfen zu können, hilflos dazustehen während sie nach Sicherheit bat, es machte ihn traurig das er sich immer noch erinnern konnte.
Natürlich wusste er das er ihr davon erzählen konnte, das es ihr Helfen konnte darüber zu reden aber danach fühlte er sich gerade nicht. Er war es Leid die positiven Dingen und die optimistischen Ausflüchte zu suchen, Tatsache war das sie litt und er einfach nur dabei zusah.
Es war ihr nicht bewusst das sie die Augen geschlossen hielt als sie einen weiteren Schritt tat und nun in ihrem Haus stand, ebenso hatte sie nicht bemerkt das sie die Luft angehalten hatte. Vor was hatte sie Angst?
Das sie ein Schwall Erinnerungen versuchen würde ihr Gleichgewicht zum Fallen zu bringen? War es nicht genau das was sie eigentlich wollte?
Sich erinnern?
Wieso trotzdem diese Ãngste, diese Befürchtungen das mit dem nächsten Schritt etwas erwarten würde das sie nicht Standhalten konnte?
Sie hasste sich dafür, sie kannte sich nicht und hasste sich dafür so zu fühlen. Wieso konnte sie nicht einfach durch die Räume gehen, Dinge die ihr am Herzen lagen ansehen und darauf warten sich zu erinnern?
War sie schon immer diese unsichere, ängstliche Frau gewesen?
Irgendwie bezweifelte sie es.
Dann öffnete sie die Augen, unwissend wie lange sie gestanden hatte, sie war sich sicher das es einige Minuten gewesen war dann nickte sie leicht mit dem Kopf, eine Aufmunterung für sich, ein Zeichen dafür bereit zu sein.
âLinks ist das Wohnzimmerâ meinte Luke dann leise, so als habe er gerade auf dieses Zeichen gewartet, nochmals nickte sie, Gedanklich ging sie weiter ihren Weg und tatsächlich, ihre Beine folgten. Dann waren sie an ihrem ersten Ziel angekommen, dem Wohnzimmer, ihrem früheren Lieblingszimmer.
Langsam ging Lorelai durch den Raum besah den schon etwas in die Jahre gekommen Fernseher, die Möbel, sanft fuhr sie über den Stoff ihrer Couch. Es war keine schöne Couch das sah sie sofort, wenn sie ehrlich war, war sie alles andere als schön aber irgendwie gab sie ihr ein gutes Gefühl. Erst als ihr der Gedanke kam auszuprobieren wie man darauf saà viel ihr ein viel zu groÃes Wollknäuel auf, gröÃer als ein Kissen und definitiv haariger, hastig wich sie nach hinten aus.
âDas ist PA.â Stellte Luke vor, der neben ihr stand. âEigentlich Paul Anka aber ich finde es merkwürdig einen Hund so zu nennen wie einen berühmter Sänger, ich mein wie absurd ist das? Man nennt einen Hund Rex, oder Herkules, wegen mir Butch oder auch Broccoli aber doch nicht nach einem Sängerâ
Sie grinste, kaum erkennbar aber sie tat es.
âBroccoli? War das sein ernst? Wer würde sein Hund so nennen?â Sie schielte kurz zu Luke und glaubte einem Kandidat quasi gegenüberzustehen.
âLebt er?â fragte sie etwas zweifelnd während sie den Hund betrachtete der sich nicht bewegend auf der Couch breit gemacht hatte.
âEr schläftâ Meinte Luke als sei es das normalste der Welt das ein Hund schlief, sich keinen Millimeter bewegte und sich weder an zwei Personen störten die den Raum betreten hatten oder der Tatsache das sie sich sogar unterhielten und er dies hören müsste.
âEr frisst nur wenn niemand im Raum ist, er hasst Hundespielzeug, liebt es Schränke auszuräumen, er hat Angst vor Postboten, Treppenstufen., wenn ich darüber nachdenke eigentlich vor allemâ
Er grinste, Lorelai tat es ihm gleich und setzte sich, beeindruckt das sich ihr Hund immer noch nicht bewegte, strich sie ihm leicht über den köpf, es fühlte sich vertraut an.
âIch mag ihnâ erklärte sie.
âLiebe auf den ersten Blickâ entgegnete Luke und Lorelai war sich nicht sicher ob sie diesen Augenblick meinte oder den Moment in dem sie ihm aus dem Tierheim geholt hatte, ihn gekauft hatteâ¦oder wie auch immer er in ihr Leben getreten war.
Kurz darauf lieà sie ihren Blick wieder durch das Zimmer schweifen, hier und da hielt sie inne, Sekunden die einer Ewigkeit erschienen bevor sie ihren Erkundungstrip weiter führte. Irgendwann hielt sie inne.
âHab ich keine Fotos?â fragte sie irritiert und er sah sie ihn.
âNicht das ich wüsste, du warst nie ein Freund von Fotos oder Kameras. Du hast immer gemeint das wenn du einen Moment erlebst der lohnenswert wäre sich daran zu erinnern, dann bräuchtest du kein Bild dafür.â
âIch bin wohl nie davon ausgegangen mein Gedächtnis zu verlieren!â Sie scherzte doch beide lachten nicht, er zuckte stattdessen mit den Achseln.
âEr muss sich unglaublich hilflos fühlenâ
âIch hab dir mal eine Kamera geschenkt, aber du hast sie nie benutztâ Bruchteile einer Sekunde blinzelte sie, was für ein Mensch war sie keine Fotos zu machen oder Bilder aufzubewahren?
Jeder Mensch tat es, in dieser Stadt, auf der ganzen Welt.
Sie seufzte hörbar, mit sich kämpfend Tränen den Weg über ihre blassen Wangen zu verweigern, sie schüttelte den Kopf, nicht einmal sondern mehrmals, sie bemerkte wie ihre Hände anfingen zu zittern, automatisch spürte sie Luke aufmunternde Berührung mit der Hand an ihrer Schulter, eine Geste an die sie sich gewöhnt hatte, dir ihr Kraft gab, kaum spürbar aber doch vorhanden.
âEs kommt dir nichts bekannt vorâ Keine Frage, eine Feststellung, er wusste es und sie musste es nicht Bestätigen.
âWir haben noch eine lange Tour vor unsâ versuchte er sie aufzumuntern, sie lächelte ihn leicht an, wollte ihm nicht den Optimismus nehmen den sie nicht mehr in sich trug den sie scheinbar mit ihrer Erinnerungen verloren hatte auf den StraÃen von New York. Sie fragte sie wie es wäre wenn sie nie mehr ihr Gedächtnis erlangen würde. Mit 37 ein ganz neues Leben zu beginnen so als hätte man vorher nicht gelebt... sie schauderte bei dem Gedanken.
Die nächsten Minuten verbrachten sie damit weiter das Haus zu erkunden. Lorelai war durch ihr gemeinsames Schlafzimmer gegangen, hatte sich auf das Bett gesetzt, die Nachtischlampe an- und ausgeschaltet, hatte den Wecker eine Weile angestarrt um dann aufzustehen und ihren Kleiderschrank zu öffnen, sie war über ihre Shirts und Pullover gefahren, hatte fast jede Bluse die auf dem Bügel hing berührt und war sich vorgekommen als Stände sie in irgendeinem Geschäft auf der Suche nach neuer Kleidung. Sie hatte im neuen Badezimmer, so hatte Luke ihr eserklärt, das kleine Spiegelschränkchen geöffnet und danach ihr Spiegelbild angesehen und sich am liebsten angeschrieen.
Minuten später waren sie in der Küche angekommen.
Ohne etwas zu sagen ging Luke an ihr vorbei, setzte einen neuen Kaffee auf, nahm eine Tasse und lehnte sich gegen den Schrank.
âEndstationâ meinte er dann und versuchte sie anzusehen, ihr direkt in die Augen zu sehen um darin zu lesen was sie fühlte, er hatte geglaubt er würde immer in ihren Augen sehen können was sie durchmachte, ob es ihr gut oder schlecht ging, jetzt hielt er sich für töricht überhaupt an so etwas geglaubt zu haben.
âEs tut mir Leid das ich mich an nichts erinnereâ
Er sah sie an, hatte er gerade richtig gehört?
âLorelaiâ¦â meinte er mit sanfter Stimme und wäre am liebsten zu ihr gegangen, hätte sie in die Arme genommen, geküsst, ihr tröstend seine Schulter zum anlehnen angeboten wie er es oft getan hatte, doch er blieb stehen, anlehnend an dem Schrank so als würde er zu fallen drohen wenn er gehen würde.
âWas ist in dem Zimmer?â schnitt sie ihm das Wort ab um hauptsächlich dem Thema auszuweichen. Mit dem Kopf machte sie eine Bewegung zu der Tür die von der Küche scheinbar direkt in einen anderen Raum führte.
âAbstellraum, all der Kram der nicht mehr in deine Garage gepasst hat nachdem ich da mein Boot untergestellt habe damit es in ein paar Jahrzehnten wieder fahrtüchtig ist.â Er grinste, mied aber ihren Blick, Lorelai ging zu der Tür, drückte leicht aber bestimmend die Türklinke herunter und blickte verdutzt zurück als sie bemerkte das sie sich nicht öffnen lieÃ.
âAbgeschlossenâ erklärte er ihr das offensichtliche.
âWo ist der Schlüssel?â
âIch hab keine Ahnungâ gestand er ihr und sah kurz zu Boden.
âEs ist ihm peinlich nicht auf meine Fragen antworten zu können.â
âIch hab nicht mal eine Ahnung wieso du abgesperrt hast geschweige davon wo der Schlüssel dazu istâ
Sie fragte sich was geheimnisvolles in dem Schrank war, das es Wert war abzuschlieÃen und den Schlüssel nicht stecken zu lassen, ihn vielleicht sogar zu verstecken, hatte es vielleicht einen Grund? Hatte esâ¦.
âLooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooorelaiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!!!!!!!!!!!â Bevor Lorelai wusste was vor sich ging, hörte sie die Haustür, von der sie sicher war das Luke sie geschlossen hatte laut aufknallen und wenige Sekunden, gingâ¦lief genauer gesagt eine blonde, etwas rundliche kleine Frau zunächst mit offnen Armen auf sie zu, welche sie kurz darauf um sich spürte.
âOh mein Gott SüÃe bin ich froh das es dir gut geht! Ich hatte so Angst und ich als ich von dem Vorfall erfahren hat, also eigentlich hat Betty, von der Church Street es von Eastside Tilly gehört und dann hat sie Marcy angerufen und schlieÃlich während der Tanzstunde ihres Kindes Patty davon erzählt die natürlich gleich zu mir gekommen ist und dann habe ich gestern gesehen wie Luke nach Hause kam und du warst nicht dabei und er wollte überhaupt nicht mit der Sprache rausrücken, die wildesten Gerüchte sind verbreitet worden. Stimmt es das du dein Gedächtnis verloren hast? Aber sonst geht es dir doch gut oder? Ich meinte dir geht es doch?â sprach die unbekannte Frau ohne einmal Luft zu holen während sich Lorelais Augen panisch weiteten.
âBabetteâ mahnte Luke. âDu erschreckst sieâ
Endlich die Chance erkannt sich aus den Armen zu befreien, ging Lorelai einen Schritt zurück und suchte beinahe schüchtern Lukes Nähe.
âOh mein Gottâ durchfuhr es Babette während ihr klar wurde das sie Lorelai scheinbar wirklich Angst eingejagt hatte, schuldbewusst sah sie sie an.
âSüÃe, es tut mir leidâ
âSchon okayâ meinte Lorelai lapidar auch wenn die anderen Zwei wussten das es nicht so war, Luke fragte sich wieso sie so tat als ob alles okay sei wenn definitiv nicht so war.
âIch bin Babetteâ stellte sie schlieÃlich vor und lächelte, Lorelai lächelte zurück, nicht weil ihr danach war sondern weil sie es für angebracht hielt.
âWir sind gerade erst angekommen.â Erklärte Luke âVielleicht wäre es besser wenn du ein anderesâ¦.â
âSchon verstanden, ich geh jetzt lieber. Wenn irgendetwas ist oder wenn du irgendetwas brauchst ich wohne direkt nebenan, geh einfach rein. Ich bin da.â
âDankeâ
Wenige Augenblicke später war Babette so schnell verschwunden wie sie aufgetaucht war, Luke hatte Lorelai kurz mitfühlend angesehen bevor er begann den längst fertigen Kaffee in ihre Tasse zu schütten, er übergab sie an sie, der leichte Kaffeeduft drang in ihre Nase doch bevor sie sich bedanken konnte klopfte es und abermals wurde die Tür geöffnet.
Zitat:Da kann ich es sogar verstehen, dass sie Luke misstraut... obwohl der gute Luke doch keiner Fliege was zu Leide tun würdeIch denke Lorelia muss erst lernen zu vertrauen, für sie sind es alles fremde Menschen, sie ist mit einem Mann verlobt den sie nicht kennt udn so gut Luke nun auch mal ist, Lorelai weià das nicht, Luke könnte genau so gut für Lorelais Zustand verantwortlichsein also sind ihre Gedankengänge sehr normal. Danke für das FB
Aber du hast ihre Gedankengänge hier wirklich toll beschrieben, man kan sich echt voll in die Geschichte reinversetzen... Klasse!
Conny,
Zitat:ich bin beeindruckt, meine Liebe ... nicht schlecht ...Beruhigt mich das von einem Experten zu hören. Danke.
Zitat:OH, das hätte aber in die Hose gehen können ... tja, er muss ganz schön aufpassen bei dem lügenbau, den er da wegen Rory gebaut hat, dass ihm das Ding nicht über seinem Basballcappy zusammenpurzelt.Leicht wird es nicht wenn Luke seine Lügengeschichte aufrecht hält vor allem weil Rory und Lorelai vor dem College quasi eine Person waren und Luke die beiden doch meiÃtens nur im Paket zusicht bekommen hat. Sie einfach so auszulöschen wird nicht leicht, naja vlt besinnt er sich ja eines Besseren.
Zitat:Man merkt, wie viel dir dieses pairing bedeutet hat. Sehr schön.Ja. War nicht leicht für mich zu entscheiden was rein sollte und was ich aus lasse so kann man Lukes frustration weil er glaubte noch so viele Dinge zu erwähne zu müssen doch als meine eigene Frustration bezeichnen^^ Danke fürs Fb.
Kayara,
Zitat:muss das erste rory nicht durch lorelai ersetzt werden?Oops :o Danke. Auch fürs Fb

Aki
Zitat:Da hab ich mich schon ein wenig erschrocken, ich mein... Lorelai weià null über sich und ihr Leben und Rory tot? Das wäre dann etwas zu viel des Guten und auch sinnlos, weil Lorelai sich ja gar nicht an ihre Tochter erinnert und darum die dramatische Trauerphase ausbleibt:heul:Aber zum Glück hast du das ja schnell aufgeklärt^^Glaub mir das alles ist viel Komplexer als man vlt jetzt anmerken wird. Danke fürs Fb
danke auch an: -Ace-
Den Teil widme ich Mia92

Es erwartet euch wieder ein etwas längerer teil und begleitet Lorelai auf eine Reise in ihr altes Leben
~~~
âDort leben wir?â fragte sie erstaunt als sie aus dem Auto ausstiegen und Richtung Veranda gingen.
âMomentan nur du, es war zu klein für uns beide also haben wir einige Arbeiten daran getan, die Fassade gestrichen, das Schlafzimmer vergröÃert udn soclhe Sachen, vor ein paar Wochen ist es endlich fertig geworden aber irgendwie haben wir meinen kompletten Umzug noch nicht vollzogen.â Erklärte er und Lorelai fragte sich was ihn aufgehalten hatte einzuziehen.
âSchönâ urteilte sie über das Haus und meinte dies auch ernst, es war sicherlich nicht das schönste Haus das es gab, aber es war ihr Haus und irgendwie fühlte sie das es ihr eine Menge bedeutete.
Gänsehaut durchfuhr sie in dem Moment in dem Luke die Tür zu ihrem Haus öffnete und sie den ersten Schritt hinein setzte. Ein Schritt in ihr Heim, ihrem Zu Hause. Einem Ort voller Erinnerung, all das was sie besaÃ, all das was ihr wichtig war befand sich darin.
Jetzt hier zu sein erfüllte sie mit Glück aber auch Angst, Angst nichts zu erkennen, sich als Fremde in ihren eigenen Wänden zu fühlen, als Gefangene eingesperrt, hoffnungslos an die Decke starrend, wartend auf die Zukunft, auf die Sekunde an die sie sich wieder erinnern konnte. An ihr Leben in diesem Haus, an ihre Vergangenheit, die Liebeâ¦
Luke bemerkte das sie zögerte und schlieÃlich stehen blieb, er gab ihr keinen Anstoà weiterzugehen, sein Lippen blieben ebenso versiegelt. Er wollte sie nicht drängen, sie entschied wann sie bereit war, er wusste das er hier mit ihr stehen bleiben würde so lange sie eben brauchte. Er hatte 9 Jahre gewartet, er kannte sich damit aus, so sehr er diese Jahre genossen hatte wusste er das sie Zeit verschwendet hatten, Zeit die sie hätten glücklich zusammen verbringen können. Er fragte sich wo sie jetzt wären wenn er damals den Mut zusammen bekommen hätte sie zu Küssen als sie hinter seinem Tresen auf dem Boden gesessen hatten. Der Moment war da gewesen, er hatte daran gedacht sie zu küssen während ihre strahlenden Blauen Augen auf ihn gerichtet waren, aber eben nur gedacht, er war nie ein Mann der groÃen Worte gewesen oder auch der groÃen Taten. Er hatte immer nur gedacht, sich vorgestellt was hätte sein können wenn, oder was er hätte anders machen können. Wenn er es geschafft hätte ihr zugestehen das er in sie verliebt war an dem Tag an dem Rachel ihn verlieà oder wenn er auf seinen Instinkt und seinen Traum gehört hatte und nicht auf die Kreuzfahrt Reise mit Nicole gefahren wäre. Wenn erâ¦
Luke schüttelte genervt den Kopf, immer noch von Der Vergangenheit gequält, obwohl gequält auf jeden Fall das Falsche Wort war, aber es war das einzige das ihm in diesem Augenblick einfiel, zudem schlich sich schlechtes Gewissen ein, über diese Momente, so kritisch sie auch sein mögen, nachzudenken während die mit der er sie teilte sich nicht daran erinnerte. Er fühlte sich schuldig ihr nicht helfen zu können, hilflos dazustehen während sie nach Sicherheit bat, es machte ihn traurig das er sich immer noch erinnern konnte.
Natürlich wusste er das er ihr davon erzählen konnte, das es ihr Helfen konnte darüber zu reden aber danach fühlte er sich gerade nicht. Er war es Leid die positiven Dingen und die optimistischen Ausflüchte zu suchen, Tatsache war das sie litt und er einfach nur dabei zusah.
Es war ihr nicht bewusst das sie die Augen geschlossen hielt als sie einen weiteren Schritt tat und nun in ihrem Haus stand, ebenso hatte sie nicht bemerkt das sie die Luft angehalten hatte. Vor was hatte sie Angst?
Das sie ein Schwall Erinnerungen versuchen würde ihr Gleichgewicht zum Fallen zu bringen? War es nicht genau das was sie eigentlich wollte?
Sich erinnern?
Wieso trotzdem diese Ãngste, diese Befürchtungen das mit dem nächsten Schritt etwas erwarten würde das sie nicht Standhalten konnte?
Sie hasste sich dafür, sie kannte sich nicht und hasste sich dafür so zu fühlen. Wieso konnte sie nicht einfach durch die Räume gehen, Dinge die ihr am Herzen lagen ansehen und darauf warten sich zu erinnern?
War sie schon immer diese unsichere, ängstliche Frau gewesen?
Irgendwie bezweifelte sie es.
Dann öffnete sie die Augen, unwissend wie lange sie gestanden hatte, sie war sich sicher das es einige Minuten gewesen war dann nickte sie leicht mit dem Kopf, eine Aufmunterung für sich, ein Zeichen dafür bereit zu sein.
âLinks ist das Wohnzimmerâ meinte Luke dann leise, so als habe er gerade auf dieses Zeichen gewartet, nochmals nickte sie, Gedanklich ging sie weiter ihren Weg und tatsächlich, ihre Beine folgten. Dann waren sie an ihrem ersten Ziel angekommen, dem Wohnzimmer, ihrem früheren Lieblingszimmer.
Langsam ging Lorelai durch den Raum besah den schon etwas in die Jahre gekommen Fernseher, die Möbel, sanft fuhr sie über den Stoff ihrer Couch. Es war keine schöne Couch das sah sie sofort, wenn sie ehrlich war, war sie alles andere als schön aber irgendwie gab sie ihr ein gutes Gefühl. Erst als ihr der Gedanke kam auszuprobieren wie man darauf saà viel ihr ein viel zu groÃes Wollknäuel auf, gröÃer als ein Kissen und definitiv haariger, hastig wich sie nach hinten aus.
âDas ist PA.â Stellte Luke vor, der neben ihr stand. âEigentlich Paul Anka aber ich finde es merkwürdig einen Hund so zu nennen wie einen berühmter Sänger, ich mein wie absurd ist das? Man nennt einen Hund Rex, oder Herkules, wegen mir Butch oder auch Broccoli aber doch nicht nach einem Sängerâ
Sie grinste, kaum erkennbar aber sie tat es.
âBroccoli? War das sein ernst? Wer würde sein Hund so nennen?â Sie schielte kurz zu Luke und glaubte einem Kandidat quasi gegenüberzustehen.
âLebt er?â fragte sie etwas zweifelnd während sie den Hund betrachtete der sich nicht bewegend auf der Couch breit gemacht hatte.
âEr schläftâ Meinte Luke als sei es das normalste der Welt das ein Hund schlief, sich keinen Millimeter bewegte und sich weder an zwei Personen störten die den Raum betreten hatten oder der Tatsache das sie sich sogar unterhielten und er dies hören müsste.
âEr frisst nur wenn niemand im Raum ist, er hasst Hundespielzeug, liebt es Schränke auszuräumen, er hat Angst vor Postboten, Treppenstufen., wenn ich darüber nachdenke eigentlich vor allemâ
Er grinste, Lorelai tat es ihm gleich und setzte sich, beeindruckt das sich ihr Hund immer noch nicht bewegte, strich sie ihm leicht über den köpf, es fühlte sich vertraut an.
âIch mag ihnâ erklärte sie.
âLiebe auf den ersten Blickâ entgegnete Luke und Lorelai war sich nicht sicher ob sie diesen Augenblick meinte oder den Moment in dem sie ihm aus dem Tierheim geholt hatte, ihn gekauft hatteâ¦oder wie auch immer er in ihr Leben getreten war.
Kurz darauf lieà sie ihren Blick wieder durch das Zimmer schweifen, hier und da hielt sie inne, Sekunden die einer Ewigkeit erschienen bevor sie ihren Erkundungstrip weiter führte. Irgendwann hielt sie inne.
âHab ich keine Fotos?â fragte sie irritiert und er sah sie ihn.
âNicht das ich wüsste, du warst nie ein Freund von Fotos oder Kameras. Du hast immer gemeint das wenn du einen Moment erlebst der lohnenswert wäre sich daran zu erinnern, dann bräuchtest du kein Bild dafür.â
âIch bin wohl nie davon ausgegangen mein Gedächtnis zu verlieren!â Sie scherzte doch beide lachten nicht, er zuckte stattdessen mit den Achseln.
âEr muss sich unglaublich hilflos fühlenâ
âIch hab dir mal eine Kamera geschenkt, aber du hast sie nie benutztâ Bruchteile einer Sekunde blinzelte sie, was für ein Mensch war sie keine Fotos zu machen oder Bilder aufzubewahren?
Jeder Mensch tat es, in dieser Stadt, auf der ganzen Welt.
Sie seufzte hörbar, mit sich kämpfend Tränen den Weg über ihre blassen Wangen zu verweigern, sie schüttelte den Kopf, nicht einmal sondern mehrmals, sie bemerkte wie ihre Hände anfingen zu zittern, automatisch spürte sie Luke aufmunternde Berührung mit der Hand an ihrer Schulter, eine Geste an die sie sich gewöhnt hatte, dir ihr Kraft gab, kaum spürbar aber doch vorhanden.
âEs kommt dir nichts bekannt vorâ Keine Frage, eine Feststellung, er wusste es und sie musste es nicht Bestätigen.
âWir haben noch eine lange Tour vor unsâ versuchte er sie aufzumuntern, sie lächelte ihn leicht an, wollte ihm nicht den Optimismus nehmen den sie nicht mehr in sich trug den sie scheinbar mit ihrer Erinnerungen verloren hatte auf den StraÃen von New York. Sie fragte sie wie es wäre wenn sie nie mehr ihr Gedächtnis erlangen würde. Mit 37 ein ganz neues Leben zu beginnen so als hätte man vorher nicht gelebt... sie schauderte bei dem Gedanken.
Die nächsten Minuten verbrachten sie damit weiter das Haus zu erkunden. Lorelai war durch ihr gemeinsames Schlafzimmer gegangen, hatte sich auf das Bett gesetzt, die Nachtischlampe an- und ausgeschaltet, hatte den Wecker eine Weile angestarrt um dann aufzustehen und ihren Kleiderschrank zu öffnen, sie war über ihre Shirts und Pullover gefahren, hatte fast jede Bluse die auf dem Bügel hing berührt und war sich vorgekommen als Stände sie in irgendeinem Geschäft auf der Suche nach neuer Kleidung. Sie hatte im neuen Badezimmer, so hatte Luke ihr eserklärt, das kleine Spiegelschränkchen geöffnet und danach ihr Spiegelbild angesehen und sich am liebsten angeschrieen.
Minuten später waren sie in der Küche angekommen.
Ohne etwas zu sagen ging Luke an ihr vorbei, setzte einen neuen Kaffee auf, nahm eine Tasse und lehnte sich gegen den Schrank.
âEndstationâ meinte er dann und versuchte sie anzusehen, ihr direkt in die Augen zu sehen um darin zu lesen was sie fühlte, er hatte geglaubt er würde immer in ihren Augen sehen können was sie durchmachte, ob es ihr gut oder schlecht ging, jetzt hielt er sich für töricht überhaupt an so etwas geglaubt zu haben.
âEs tut mir Leid das ich mich an nichts erinnereâ
Er sah sie an, hatte er gerade richtig gehört?
âLorelaiâ¦â meinte er mit sanfter Stimme und wäre am liebsten zu ihr gegangen, hätte sie in die Arme genommen, geküsst, ihr tröstend seine Schulter zum anlehnen angeboten wie er es oft getan hatte, doch er blieb stehen, anlehnend an dem Schrank so als würde er zu fallen drohen wenn er gehen würde.
âWas ist in dem Zimmer?â schnitt sie ihm das Wort ab um hauptsächlich dem Thema auszuweichen. Mit dem Kopf machte sie eine Bewegung zu der Tür die von der Küche scheinbar direkt in einen anderen Raum führte.
âAbstellraum, all der Kram der nicht mehr in deine Garage gepasst hat nachdem ich da mein Boot untergestellt habe damit es in ein paar Jahrzehnten wieder fahrtüchtig ist.â Er grinste, mied aber ihren Blick, Lorelai ging zu der Tür, drückte leicht aber bestimmend die Türklinke herunter und blickte verdutzt zurück als sie bemerkte das sie sich nicht öffnen lieÃ.
âAbgeschlossenâ erklärte er ihr das offensichtliche.
âWo ist der Schlüssel?â
âIch hab keine Ahnungâ gestand er ihr und sah kurz zu Boden.
âEs ist ihm peinlich nicht auf meine Fragen antworten zu können.â
âIch hab nicht mal eine Ahnung wieso du abgesperrt hast geschweige davon wo der Schlüssel dazu istâ
Sie fragte sich was geheimnisvolles in dem Schrank war, das es Wert war abzuschlieÃen und den Schlüssel nicht stecken zu lassen, ihn vielleicht sogar zu verstecken, hatte es vielleicht einen Grund? Hatte esâ¦.
âLooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooorelaiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!!!!!!!!!!!â Bevor Lorelai wusste was vor sich ging, hörte sie die Haustür, von der sie sicher war das Luke sie geschlossen hatte laut aufknallen und wenige Sekunden, gingâ¦lief genauer gesagt eine blonde, etwas rundliche kleine Frau zunächst mit offnen Armen auf sie zu, welche sie kurz darauf um sich spürte.
âOh mein Gott SüÃe bin ich froh das es dir gut geht! Ich hatte so Angst und ich als ich von dem Vorfall erfahren hat, also eigentlich hat Betty, von der Church Street es von Eastside Tilly gehört und dann hat sie Marcy angerufen und schlieÃlich während der Tanzstunde ihres Kindes Patty davon erzählt die natürlich gleich zu mir gekommen ist und dann habe ich gestern gesehen wie Luke nach Hause kam und du warst nicht dabei und er wollte überhaupt nicht mit der Sprache rausrücken, die wildesten Gerüchte sind verbreitet worden. Stimmt es das du dein Gedächtnis verloren hast? Aber sonst geht es dir doch gut oder? Ich meinte dir geht es doch?â sprach die unbekannte Frau ohne einmal Luft zu holen während sich Lorelais Augen panisch weiteten.
âBabetteâ mahnte Luke. âDu erschreckst sieâ
Endlich die Chance erkannt sich aus den Armen zu befreien, ging Lorelai einen Schritt zurück und suchte beinahe schüchtern Lukes Nähe.
âOh mein Gottâ durchfuhr es Babette während ihr klar wurde das sie Lorelai scheinbar wirklich Angst eingejagt hatte, schuldbewusst sah sie sie an.
âSüÃe, es tut mir leidâ
âSchon okayâ meinte Lorelai lapidar auch wenn die anderen Zwei wussten das es nicht so war, Luke fragte sich wieso sie so tat als ob alles okay sei wenn definitiv nicht so war.
âIch bin Babetteâ stellte sie schlieÃlich vor und lächelte, Lorelai lächelte zurück, nicht weil ihr danach war sondern weil sie es für angebracht hielt.
âWir sind gerade erst angekommen.â Erklärte Luke âVielleicht wäre es besser wenn du ein anderesâ¦.â
âSchon verstanden, ich geh jetzt lieber. Wenn irgendetwas ist oder wenn du irgendetwas brauchst ich wohne direkt nebenan, geh einfach rein. Ich bin da.â
âDankeâ
Wenige Augenblicke später war Babette so schnell verschwunden wie sie aufgetaucht war, Luke hatte Lorelai kurz mitfühlend angesehen bevor er begann den längst fertigen Kaffee in ihre Tasse zu schütten, er übergab sie an sie, der leichte Kaffeeduft drang in ihre Nase doch bevor sie sich bedanken konnte klopfte es und abermals wurde die Tür geöffnet.
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