19.11.2008, 15:07
Bin grad in Schreiblaune, also geht es weiter
Teil 6
Mein Körper verspannte sich, kaum das wir die Wiese betraten. Wir waren ein Stück gefahren und nun standen wir auf einer wunderschönen Lichtung, rings um uns herum Wald.
Ich drehte mich im Kreis und versuchte mir die Umgebung einzuprägen, was sich allerdings als schwierig erwies. Ich hatte als Mensch schon einen miserablen Orientierungssinn gehabt. Das schien sich nicht geändert zu haben.
,,Alles ok?“ Rose war neben mich getreten und musterte mich. Ich nickte. ,,Ja, ich muss mich nur an alles gewöhnen.“, gab ich zu und schloss kurz die Augen. Erst jetzt bemerkte ich die Geräusche um mich herum. Ich hörte alles. Das Rauschen des Windes, gemischt mit dem leisen Gezwitscher der Vögel und irgendwo in der Ferne bewegte sich etwas im Wald.
,,Wollen wir uns aufteilen?“ Alice stemmte die Hände in die Hüfte. ,,Ich und Jasper gehen nach Norden, Rose und Emmett nach Osten und Edward und Bella nach Süden.“
Ich öffnete die Augen, drehte den Kopf in ihre Richtung und sah sie an. Edward und ich – alleine?
Ich wartete auf das beklemmende Gefühl in meiner Brust, das sich breit gemacht hatte, als ich Jasper und Emmett alleine in der Küche getroffen hatte, doch nichts passierte. Wie zuvor in Edwards Zimmer, passierte nichts.
Ich spürte nicht das Gefühl von Angst oder Unbehaglichkeit. Es machte mir wirklich nichts aus mit Edward alleine zu sein.
,,Ist das ok für dich, Bella?“ Nun war es Edward, der mit mir sprach. Ich nickte ohne zu zögern.
,,Ja, es ist ok.“, bestätigte ich und konnte aus dem Augenwinkel das Grinsen sehen, welches Alice über die Lippen huschte. Warum grinste sie bloÃ?
Ich blickte zu Edward, der seine Schwester ebenfalls ansah, jedoch deutlicher düsterer als ich.
,,Lasst uns gehen!“ Er sah auf seine Uhr. ,,Sagen wir in zwei Stunden wieder hier?“
Alle nickten zustimmend, bloà Alice schüttelte den Kopf. ,,Lieber in eineinhalb. Sonst werden wir nass.“
Emmett lachte. ,,Ok, wenn du das sagst!“ Er schnappte sich Rose Hand und lief los. Ich rechnete damit, dass Rose hinfiel, weil Emmett sich so schnell bewegte, doch es machte ihr nichts aus. Sie fiel in seine Schritte ein und war ebenso schnell wie er. Es dauerte nicht lange, dann waren die beiden im Wald verschwunden.
,,Ist das wirklich ok für dich?“ Edward schien sich wirklich nicht sicher zu sein. Ich nickte abermals. ,,Es ist vollkommen ok.“, antwortete ich und es war nicht gelogen. Ich vertraute ihm. Ich kannte ihn kaum und wusste eigentlich gar nichts über ihn, doch aus irgendeinem Grund vertraute ich ihm.
,,Dann ist ja alles geklärt!“ Auch Alice schnappte sich Jaspers Hand. ,,Bis später!“, verabschiedete sie sich, dann verschwanden auch sie.
Nun waren ich und Edward alleine. Ich steckte mir eine Haarsträhne hinters Ohr und bemerkte jetzt erst wie nervös ich plötzlich war.
Nicht weil ich Angst hatte, oder etwas in der Art, nein, es war etwas anderes. Es war Edward. Er machte mich nervös und das aus einem vollkommen anderen Grund.
,,Wollen wir?“ Edwards sanfte Stimme holte mich aus meinen Gedanken zurück. Ich trat von einen Fuà auf den anderen.
,,Ich…ich weià nicht was ich tun soll.“, flüsterte ich und hoffte, dass er mich nicht für vollkommen dumm hielt.
Er lächelte und trat näher zu mir. ,,Ich werde es dir zeigen.“ Er hob die Hand und deutete auf den Wald.
,,Als erstes sollten wir in den Wald gehen, der Rest ergib sich von selbst.“
,,Ok.“, antwortete ich und ging los. Edward folgte mir.
Im Gegensatz zu den anderen liefen wir nicht, sondern gingen vollkommen normal. Ich wusste, wie schnell ich sein konnte. Ich hatte es rausgefunden als ich von ihm weggelaufen war.
********************
Im Inneren des Waldes angekommen, blieben wir stehen. Ich sah mich um und musste wieder erkennen, dass ich keine Ahnung hatte was ich tun sollte. Ich sah zu Edward, der eingehend die Umgebung betrachtete. Ich folgte seinem Blick und hörte nun ebenfalls, schnell hintereinander folgende Schritte.
,,Ein Reh!“, murmelte Edward und sah nun mich an. ,,Bereit?“
Ich zuckte die Schultern. ,,Ich weià es nicht.“, gab ich ehrlich zu. Er lächelte. Es war dasselbe aufmunternde Lächeln, wie er es zuvor in seinem Zimmer gezeigt hatte.
,,Du schaffst das, Bella.“ Er klang optimistischer als ich es von mir sagen konnte, doch ich wusste, dass ich keine andere Wahl hatte. Ich musste mich schlieÃlich ernähren, ob ich nun wollte oder nicht.
,,Was muss ich tun?“, wollte ich nun wissen und straffte meine Schultern. Ich würde es schaffen.
,,Schlieà die Augen und konzentrier dich auf die Umgebung. Verlass dich einfach auf deine Instinkte und dann…“ Bevor er zu ende sprechen konnte, lief ich auch schon los.
Ich lief durch das dichte Unterholz, sprang über einige herumliegende Ãste und plötzlich sah ich es.
Ein Reh stand direkt vor mir. Ich konnte es sehen, riechen. Ich konnte sein Herz schlagen hören, das Blut in seinen Venen pulsierte wild, als es mich nun ebenfalls wahrnahm.
Es wollte weglaufen, doch ich war schneller. Bevor mir wirklich bewusst wurde was ich tat, hatte ich es gepackte und meine Zähne tief in seinen Hals geschlagen.
Ich spürte das weiche Fell an meinem Mund, dann schmeckte ich auch schon das Blut, das nun langsam auf meine Zunge perlte.
Mit gierigen Schlücken begann ich zu trinken. Das warme Blut rann meine Kehle hinunter und es schmeckte wundervoll. Erst jetzt wurde mir bewusst, wann ich das letzte Mal Nahrung zu mir genommen hatte.
Das Reh wandte sich unter meinem Griff, doch ich hielt es eisern fest. Meine Instinkte hatten die Oberhand gewonnen und ich nahm nichts anderes um mich herum wahr, auÃer das himmlisch schmeckende Blut, welches ich in groÃen, kräftigen Schlücken zu mir nahm.
Es dauerte nicht lange und ich hörte, wie das Herz des Rehs auf zu schlagen hörte.
Abrupt löste ich mich von ihm und sah es an. Seine groÃen braunen Augen waren im Schock aufgerissen und aus der Wunde, die ich ihm zugefügt hatte, lief nun das Blut heraus.
Ich begann zu keuchen. Was….was hatte ich getan? Ich…ich hatte es getötet, ein unschuldiges Reh. Ich hatte es umgebracht, einfach so, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.
,,Bella?“ Ich hob den Kopf, als Edwards Stimme vor mir erklang.
,,Ich…ich…!“, stotterte ich und bemerkte nun die Tränen, die unaufhaltsam meine Wangen hinunterliefen.
,,Ich hab es umgebracht.“, flüsterte ich, hob die Hand und legte es auf die Stelle an der sein Herz war. Ein Herz, das eigentlich noch hätte schlagen müssen.
,,Was hab ich getan?“ Ich schluchzte. ,,Es…es hatte doch keine Wahl. Ich… ich hab es getötet, hab es getötet, es…“
Ich wusste nicht mehr genau was passierte, doch im nächsten Moment spürte ich zwei starke Arme, die sich um mich schlangen. Das Reh glitt mir aus dem Armen, während ich behutsam hochgezogen wurde.
Ich wehrte mich nicht. Ich konnte nichts anderes tun, als das Reh anzustarren, das vollkommen leblos auf dem feuchten Waldboden lag.
Ich spürte noch, dass ich hochgehoben wurde, spürte wie ich gegen etwas Hartes gedrückt wurde, dann wurde alles schwarz.
Teil 6
Mein Körper verspannte sich, kaum das wir die Wiese betraten. Wir waren ein Stück gefahren und nun standen wir auf einer wunderschönen Lichtung, rings um uns herum Wald.
Ich drehte mich im Kreis und versuchte mir die Umgebung einzuprägen, was sich allerdings als schwierig erwies. Ich hatte als Mensch schon einen miserablen Orientierungssinn gehabt. Das schien sich nicht geändert zu haben.
,,Alles ok?“ Rose war neben mich getreten und musterte mich. Ich nickte. ,,Ja, ich muss mich nur an alles gewöhnen.“, gab ich zu und schloss kurz die Augen. Erst jetzt bemerkte ich die Geräusche um mich herum. Ich hörte alles. Das Rauschen des Windes, gemischt mit dem leisen Gezwitscher der Vögel und irgendwo in der Ferne bewegte sich etwas im Wald.
,,Wollen wir uns aufteilen?“ Alice stemmte die Hände in die Hüfte. ,,Ich und Jasper gehen nach Norden, Rose und Emmett nach Osten und Edward und Bella nach Süden.“
Ich öffnete die Augen, drehte den Kopf in ihre Richtung und sah sie an. Edward und ich – alleine?
Ich wartete auf das beklemmende Gefühl in meiner Brust, das sich breit gemacht hatte, als ich Jasper und Emmett alleine in der Küche getroffen hatte, doch nichts passierte. Wie zuvor in Edwards Zimmer, passierte nichts.
Ich spürte nicht das Gefühl von Angst oder Unbehaglichkeit. Es machte mir wirklich nichts aus mit Edward alleine zu sein.
,,Ist das ok für dich, Bella?“ Nun war es Edward, der mit mir sprach. Ich nickte ohne zu zögern.
,,Ja, es ist ok.“, bestätigte ich und konnte aus dem Augenwinkel das Grinsen sehen, welches Alice über die Lippen huschte. Warum grinste sie bloÃ?
Ich blickte zu Edward, der seine Schwester ebenfalls ansah, jedoch deutlicher düsterer als ich.
,,Lasst uns gehen!“ Er sah auf seine Uhr. ,,Sagen wir in zwei Stunden wieder hier?“
Alle nickten zustimmend, bloà Alice schüttelte den Kopf. ,,Lieber in eineinhalb. Sonst werden wir nass.“
Emmett lachte. ,,Ok, wenn du das sagst!“ Er schnappte sich Rose Hand und lief los. Ich rechnete damit, dass Rose hinfiel, weil Emmett sich so schnell bewegte, doch es machte ihr nichts aus. Sie fiel in seine Schritte ein und war ebenso schnell wie er. Es dauerte nicht lange, dann waren die beiden im Wald verschwunden.
,,Ist das wirklich ok für dich?“ Edward schien sich wirklich nicht sicher zu sein. Ich nickte abermals. ,,Es ist vollkommen ok.“, antwortete ich und es war nicht gelogen. Ich vertraute ihm. Ich kannte ihn kaum und wusste eigentlich gar nichts über ihn, doch aus irgendeinem Grund vertraute ich ihm.
,,Dann ist ja alles geklärt!“ Auch Alice schnappte sich Jaspers Hand. ,,Bis später!“, verabschiedete sie sich, dann verschwanden auch sie.
Nun waren ich und Edward alleine. Ich steckte mir eine Haarsträhne hinters Ohr und bemerkte jetzt erst wie nervös ich plötzlich war.
Nicht weil ich Angst hatte, oder etwas in der Art, nein, es war etwas anderes. Es war Edward. Er machte mich nervös und das aus einem vollkommen anderen Grund.
,,Wollen wir?“ Edwards sanfte Stimme holte mich aus meinen Gedanken zurück. Ich trat von einen Fuà auf den anderen.
,,Ich…ich weià nicht was ich tun soll.“, flüsterte ich und hoffte, dass er mich nicht für vollkommen dumm hielt.
Er lächelte und trat näher zu mir. ,,Ich werde es dir zeigen.“ Er hob die Hand und deutete auf den Wald.
,,Als erstes sollten wir in den Wald gehen, der Rest ergib sich von selbst.“
,,Ok.“, antwortete ich und ging los. Edward folgte mir.
Im Gegensatz zu den anderen liefen wir nicht, sondern gingen vollkommen normal. Ich wusste, wie schnell ich sein konnte. Ich hatte es rausgefunden als ich von ihm weggelaufen war.
********************
Im Inneren des Waldes angekommen, blieben wir stehen. Ich sah mich um und musste wieder erkennen, dass ich keine Ahnung hatte was ich tun sollte. Ich sah zu Edward, der eingehend die Umgebung betrachtete. Ich folgte seinem Blick und hörte nun ebenfalls, schnell hintereinander folgende Schritte.
,,Ein Reh!“, murmelte Edward und sah nun mich an. ,,Bereit?“
Ich zuckte die Schultern. ,,Ich weià es nicht.“, gab ich ehrlich zu. Er lächelte. Es war dasselbe aufmunternde Lächeln, wie er es zuvor in seinem Zimmer gezeigt hatte.
,,Du schaffst das, Bella.“ Er klang optimistischer als ich es von mir sagen konnte, doch ich wusste, dass ich keine andere Wahl hatte. Ich musste mich schlieÃlich ernähren, ob ich nun wollte oder nicht.
,,Was muss ich tun?“, wollte ich nun wissen und straffte meine Schultern. Ich würde es schaffen.
,,Schlieà die Augen und konzentrier dich auf die Umgebung. Verlass dich einfach auf deine Instinkte und dann…“ Bevor er zu ende sprechen konnte, lief ich auch schon los.
Ich lief durch das dichte Unterholz, sprang über einige herumliegende Ãste und plötzlich sah ich es.
Ein Reh stand direkt vor mir. Ich konnte es sehen, riechen. Ich konnte sein Herz schlagen hören, das Blut in seinen Venen pulsierte wild, als es mich nun ebenfalls wahrnahm.
Es wollte weglaufen, doch ich war schneller. Bevor mir wirklich bewusst wurde was ich tat, hatte ich es gepackte und meine Zähne tief in seinen Hals geschlagen.
Ich spürte das weiche Fell an meinem Mund, dann schmeckte ich auch schon das Blut, das nun langsam auf meine Zunge perlte.
Mit gierigen Schlücken begann ich zu trinken. Das warme Blut rann meine Kehle hinunter und es schmeckte wundervoll. Erst jetzt wurde mir bewusst, wann ich das letzte Mal Nahrung zu mir genommen hatte.
Das Reh wandte sich unter meinem Griff, doch ich hielt es eisern fest. Meine Instinkte hatten die Oberhand gewonnen und ich nahm nichts anderes um mich herum wahr, auÃer das himmlisch schmeckende Blut, welches ich in groÃen, kräftigen Schlücken zu mir nahm.
Es dauerte nicht lange und ich hörte, wie das Herz des Rehs auf zu schlagen hörte.
Abrupt löste ich mich von ihm und sah es an. Seine groÃen braunen Augen waren im Schock aufgerissen und aus der Wunde, die ich ihm zugefügt hatte, lief nun das Blut heraus.
Ich begann zu keuchen. Was….was hatte ich getan? Ich…ich hatte es getötet, ein unschuldiges Reh. Ich hatte es umgebracht, einfach so, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.
,,Bella?“ Ich hob den Kopf, als Edwards Stimme vor mir erklang.
,,Ich…ich…!“, stotterte ich und bemerkte nun die Tränen, die unaufhaltsam meine Wangen hinunterliefen.
,,Ich hab es umgebracht.“, flüsterte ich, hob die Hand und legte es auf die Stelle an der sein Herz war. Ein Herz, das eigentlich noch hätte schlagen müssen.
,,Was hab ich getan?“ Ich schluchzte. ,,Es…es hatte doch keine Wahl. Ich… ich hab es getötet, hab es getötet, es…“
Ich wusste nicht mehr genau was passierte, doch im nächsten Moment spürte ich zwei starke Arme, die sich um mich schlangen. Das Reh glitt mir aus dem Armen, während ich behutsam hochgezogen wurde.
Ich wehrte mich nicht. Ich konnte nichts anderes tun, als das Reh anzustarren, das vollkommen leblos auf dem feuchten Waldboden lag.
Ich spürte noch, dass ich hochgehoben wurde, spürte wie ich gegen etwas Hartes gedrückt wurde, dann wurde alles schwarz.