14.05.2010, 21:31
Story-Infos/Disclaimer siehe 1. Beitrag.
A/N:
Schreiben macht so viel mehr Spaà weil es euch gibt:
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Rory stützte den Kopf in ihre Hände und begann ihre Schläfen zu massieren. Dieser Typ vom Denkmalsamt war ja unerträglich. Seit mehr als einer Stunde faselte er davon wie wichtig es doch sei dieses Zeugnis der Geschichte Italiens um jeden Preis zu erhalten und das die Profit orientierte Welt auf so Dinge wie âKunstgeschichteâ und âVermächtnisse der Vergangenheitâ gar keinen Wert mehr legte. Er erklärte, dass es wichtig sei die auÃerordentlichen Strukturen dieses alten Gebäudes bei zu behalten und auf keinen Fall irgendetwas daran zu verändern.
âAls ob uns das nicht klar wäreâ, schoss es Rory durch den Kopf. Ihr Blick schweifte zu Matteo, der auch so wirkte als würde er dem Mann jede Sekunde an die Gurgel gehen.
SchlieÃlich â weitere zwanzig Minuten später â gab der Mann vom Denkmalsamt endlich seinen Stempel auf die Papiere und segnete somit die Baupläne für das neue Guggenheim ab.
Nachdem er das provisorische Büro in einem Container auÃerhalb der baufälligen Hütte verlassen hatte, seufzten die beiden Kollegen erleichtert auf und lieÃen sich tief in ihre Sessel fallen.
âDann beginnen nach dem Wochenende - wie es scheint - die Bauarbeiten. Wurde auch Zeitâ, stöhnte Matteo erleichtert auf, erhob sich dann und schnappte sich seine Jacke, bevor er fort fuhr, âJoanna und ich würden uns freuen, wenn du dieses Wochenende einmal zu uns zum Essen kommen würdest. Du musst unbedingt meinen besten Freund kennen lernenâ, er grinste, âEr wird dir sicher gefallen. Und ihr beide könntet ja dann mal ausgehen, oder so.â
âDanke für die Einladung, Matteoâ, antwortete Rory lächelnd, âAber dieses Wochenende habe ich leider schon etwas vor. Und was deinen besten Freund betrifftâ, ihr Lächeln wurde breiter, âVielen Dank, aber es gibt da jemanden, der mir sehr gut gefällt.â
Der blonde Italiener wurde hellhörig, lieà sich nochmals auf den Sessel fallen und bohrte weiter: âName? Alter? Aussehen?â
Rory zuckte mit den Schultern, ihr Lächeln verschwand aber dabei keine Sekunde.
âKeine Ahnung.â
Wenn sie Zeit fand verbrachte Joanna ihre Zeit während des Mittags gerne im Restaurant des besten Freunds ihres Mannes.
Frederika und sie waren mit Jess aufgewachsen. Sein Vater und der Vater der Zwillinge waren schon gemeinsam groà geworden. James Mariano - von allen Jimmy genannt - und Benito Torinni waren wie Brüder aufgewachsen. Und es war auch Jimmy, welcher den Zwillingen half alles zu regeln, nachdem der Vater verstorben war.
âBuon giorno, Zappo. Ist Mr. Mariano im Haus?â, grüÃte Joanna den jungen Kellner, nachdem sie das Restaurant betreten hatte.
âBuon giorno, Signiora Rovelliâ, grüÃte dieser zurück und ein breites Lächeln machte sich auf seinen Zügen breit, âBitte, nehmen Sie doch Platz. Ich hole den Chef sofort.â Gleichzeitig führte er sie zu einem kleinen Tisch.
Also setzte sich die Italienerin und wartete auf den alten Freund. Es dauerte nur einige Minuten und Jess stand vor ihr.
âCiao, Joannaâ, lächelte er, beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Er setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und bedeutete Zappo zwei Gläschen Wein zu bringen. Danach wandte er seine Aufmerksamkeit auf die Frau seines besten Freundes.
âWas führt dich hierher? Ich dachte, du hättest durch den Umzog noch so viel zu erledigen, dass dir keine Zeit für das Mittagessen bleibtâ, grinste er und nahm die Gläser von seinem Kellner entgegen.
âMach dich nicht lustig über mich, Jessepero Antonio!â, sprach sie ihn mit seinem vollen Namen an, âIch habe wirklich nur kurz Zeit. Eigentlich wollte ich dich am Wochenende zum Essen bei uns zuhause einladen. Matteos Kollegin vom Guggenheim wird voraussichtlich auch kommen. Sie ist wirklich eine liebenswürdige, junge Frau. Du musst sie kennen lernen.â
Jessâ Grinsen wurde noch um einiges breiter. Zum einen, weil Joanna es einfach niemals aufgeben würde zu versuchen Jess unter die Haube zu bringen, zum anderen, weil sie ihn daran erinnert hatte, dass er am Wochenende schon etwas vor hatte.
âEs tut mir wirklich Leid, amica piccola, aber dieses Wochenende bin ich schon total verplantâ, schmunzelte er verschmitzt und trank einen Schluck von seinem Wein. Joanna wurde hellhörig und begann ebenfalls schelmisch zu grinsen.
âWer ist sie? Wie heiÃt sie? Woher kommt sie?â, lieà sie sofort eine Salve an Fragen auf ihn niederschieÃen.
Der junge Mann zuckte nur mit den Schultern und meinte: âKeine Ahnung.â
Es war Samstag Vormittag und Rory lief aufgeregt vom Wohnzimmer in die Küche und wieder zurück. Dort überprüfte sie zum sicher hundertsten Mal, ob ihr Make-up auch nicht zu auffällig war und trug ein weiteres Mal etwas glitzernden Lipgloss auf.
Donnerstag Abend war sie im Restaurant gewesen und hatte dort âMichelangelos Davidâ wieder gesehen. Dieser Mann wurde wirklich von Tag zu Tag appetitlicher. Die junge Amerikanerin hatte sich schon mehr als einmal dabei ertappen müssen, wie sie sich âDavidâ so wie Gott ihn schuf vorstellte.
Als ihr Gespräch auf die wunderschöne Gegend von San Remo fiel, lud er sie für Samstag auf einen Ausflug ein. Rory hatte nicht lange nachgedacht und zugestimmt.
Heute war Samstag. Und in fünfzehn Minuten waren sie verabredet. Also schnappte sie sich ihre Tasche mit den Sachen, von denen er gesagt hatte, dass sie sie mitbringen solle, und verlieà ihr kleines Häuschen.
Sie hatten sich vor dem Restaurant verabredet. Als sie dort ankam sah sie, dass er bereits wartete.
âSie sind wirklich pünktlichâ, lächelte er und hielt ihr die Autotür seines schwarzen BMW X5 auf.
âIhnen auch einen schönen Tagâ, grinste sie und setzte sich gleichzeitig auf den Beifahrersitz.
Jess grinste nur, schlug die Tür hinter ihr zu, umrundete den Wagen und stieg ebenfalls ein. Rory beobachtete dabei jeden seiner Schritte und freute sich innerlich wie ein kleines Kind sich auf Weihnachten freut. Sie würde den ganzen Tag mit diesem gut aussehenden Mann verbringen und sich sicherlich von niemandem dabei stören lassen.
Nachdem er den Motor gestartet hatte und losgefahren war, begann Rory breit zu grinsen und wollte von ihm erfahren, wo sie der Ausflug denn eigentlich nun hinführen würde.
âKennen Sie âDie Gärten der Rivieraâ?â, erkundigte er sich und setzte zugleich den Blinker um auf die Autobahn aufzufahren. Die junge Frau schüttelte nur den Kopf.
âDie italienische Riviera wird seit vielen Jahrhunderten von den Einheimischen auch die âBlumenküsteâ genannt, weil man duftende Blumen und seltene Pflanzen entdecken kann, die eine unerschöpfliche Inspirationsquelle der gröÃten Künstler einer jeden Epoche darstellten. Nirgendwo sonst kann man den Duft der schönsten Rosen, die Farben der elegantesten Orchideen, die Erhabenheit der seltensten Palmen und das silbrige Grün der ältesten Olivenbäume besser bewundern als hier. Und was wäre für einen solchen Eindruck wohl besser geeignet als ein Besuch des Hanbury-Garten in Ventimiglia?â, erklärte er und Rory hörte ihm interessiert zu.
Es gefiel ihr, wenn er ihr von seiner Heimat erzählte. Wenn sie dabei sah, wie seine Augen vor Stolz und Freude zu strahlen begannen und es wirkte als würde er aufleben, nur weil er davon erzählen durfte. Sie war erstaunt über die Dinge, die er berichten konnte und war beeindruckt, was er alles zu wissen schien. Die ganze Fahrt bis nach Ventimiglia erzählte er ihr noch über die Geschichte San Remos und der italienischen Riviera.
SchlieÃlich parkte er zwischen zwei anderen Wagen am Rand der StraÃe. Die Sonne strahlte vom Himmel, welcher im schönsten Azurblau herunterleuchtete, welches Rory jemals gesehen hatte. Es war relativ warm für Mitte Oktober.
Nur wenige Minuten später befanden sich die beiden jungen Leute im terrassenförmig angelegten Park. Die junge Amerikanerin hätte sich nie gedacht, dass Pflanzen etwas so Wunderbares sein konnten.
âErzählen Sie mir mehr über den Garten. Ich höre Ihnen gerne zu, wenn Sie erzählenâ, lächelte sie und sah ihn bittend an.
Bei dem Blick, dem sie ihm zuwarf konnte Jess gar nicht anders und begann: âWir sind hier in einem der bekanntesten Botanischen Gärten der Welt. Er wurde im Jahr 1867 im Auftrag der Familie Hanbury durch einen Heidelberger Gärtner geplant und angelegt. Kurz nach der Jahrhundertwende umfasste der Garten dann schon über 5000 verschiedene Pflanzen. Danach kamen jedoch die Weltkriege. In den Jahren 1939 bis 1945 wurde der Garten vollständig zerstört und geriet daraufhin mehr oder weniger in Vergessenheit, bis der italienische Staat den Park kaufte und das Botanische Institut der Universität Genua damit begann den Garten wieder zu rekonstruieren. Es gibt um die 9 Hektar Land mit einheimischen Pflanzen, sowie weitere 9 Hektar mit exotischen Pflanzen, ebenfalls einen Japanischen Garten und Pflanzen aus australischen Wäldern. Der Garten hat zwar nur mehr die Hälfte seiner ursprünglichen GröÃe, doch der Besuch hier lohnt sich wirklich.â
Rory konnte ihm nur zustimmen. Sie schritten durch die Parkanlage in Richtung Meer hinunter und Jess erklärte ihr die verschiedensten Pflanzen. Und die junge Frau versank in die Geschichten, die er ihr erzählte, die Anekdoten, die er mitzuteilen wusste und einfach dieses wunderbare Gefühl, welches sie hatte, immer, wenn sie in seiner Nähe war.
Einige Stunden später hatten die beiden jungen Leute den Botanischen Garten verlassen und waren auf dem Weg zu ihrem nächsten Ausflugsziel.
âUnd wo geht es jetzt hin?â, versuchte Rory zu erfahren. Sie klang dabei fast wie ein kleines Kind.
âSie werden schon sehenâ, grinste er verschmitzt und fuhr weiter die Via Aurelia entlang. Die junge Frau versuchte es weiter. Doch Jess blieb eisern und verriet ihr kein Wort.
SchlieÃlich parkte er in einer kleinen Ausweiche auf einer Felsenklippe. Weit und breit war nichts zu entdecken auÃer Bäume, StraÃe und Meer.
âWas machen wir hier?â, kam es verwirrt von ihr als er ihr beim Aussteigen half.
âSie sind wirklich sehr ungeduldigâ, lachte er und öffnete im selben Augenblick die Tür zum Rücksitz. Die Sekunde darauf entdeckte Rory einen Picknick-Korb in seinen Händen.
âSie wollen hier picknicken?â, schmunzelte sie und zog eine Augenbraue amüsiert in die Höhe.
âHier doch nichtâ, antwortete er und ging einige Schritte auf die Klippe zu, âDort!â Und damit zeigte er mit seiner freien Hand in die Tiefe. Rory schritt etwas vor und blickte hinunter.
Und tatsächlich: Dort unten lag ein kleines, zwischen Felsen und Meer verborgenes Stück weiÃer Sandstrand. Von der StraÃe her konnte man es gar nicht sehen. Selbst von dort wo sie parkten konnte man es nicht sehen.
Er riss sie damit aus ihren Gedanken indem er ihr seine Hand hin hielt um ihr über die Felsen hinunter zu helfen. Sie lächelte ihn an, legte danach ihre Hand in seine und die beiden begannen ihren Weg zum Strand.
Als sie einige Zeit später auf der Decke saÃen, welche Jess mitgebracht hatte, und das Essen genossen, rückte die junge Frau plötzlich etwas näher und wandte sich ihm zu.
âMir ist gerade bewusst gewordenâ, meinte sie, âdass ich mit dir schon mehr Zeit verbracht habe als mit vielen anderen Männern und ich dennoch noch nicht einmal deinen Namen weiÃ.â Jess grinste. Wie schnell es doch ging, dass man von der förmlichen Anrede in die persönliche wechselte.
âMacht mich das nicht interessanter?â, wollte er erfahren und rückte ebenfalls etwas näher. Sie lächelte jetzt leicht und senkte für einige Sekunden den Blick. Stille legte sich über die beiden jungen Menschen.
âMein Name ist Lorelaiâ, brach sie schlieÃlich das Schweigen.
âJessepero.â
âAber alle nennen mich Rory.â
âJess.â Er machte es ihr nicht einfacher.
âSoll ich mit meinem Nachnamen fortsetzen damit unsere Konversation nicht ins Stocken gerät?â Ihr Lächeln wurde etwas breiter und sie wartete auf Antwort.
Doch an Stelle zu antworten beugte er sich vor und küsste sie.
A/N:

Mela, Mariano Girl, maybenextday und HollowStar
Heute hab ich Erdbeercremeschnitte und HeiÃe Schokolade für euch. *mmmmh*
Zum Kapitel: Eines meiner Lieblingskapitel. Ich habe es so gerne geschrieben und es ging so rasch dahin, weil mir die Ideen nur so zugefolgen sind. AuÃerdem finde ich Jess als Italiener einfach nur heiÃ. Das ist nicht anders ausdrückbar.
Und wenn ihr später im Kapitel über eine neue Ortschaft stolpert: Die hab ich mir NICHT ausgedacht. Die gibt es tatsächlich. Ihr werdet schon verstehen, warum ich das jetzt betone.
Kapitelüberschrift bedeutet "Blumenküste".
Genug verraten, den Rest lest am Besten selbst.
Mal schaun, hat es beim letzten Mal Fragen gegeben? ...
Warum kennt Jess Riks nicht?
Wieder mal hat HollowStar ins schwarze getroffen. Natürlich kennt Jess Frederika, aber der Spitzname ist ihm einfach nicht geläufig. Wie erwähnt, hat Rory damals die junge Italienerin so genannt, als diese ihr Auslandsjahr in den Staaten verbrachte. Sorry für die leichte Verwirrung.
Ach, bevor ich's vergess: DANKE für die lieben Kommentar wegen meines Videos. Das spornt mich ungemein an und hat dazu geführt, dass ich schon ein grobes Konzept für die FF entworfen habe. *g* Also vielleicht wird ja was draus. *hihi*
Jetzt ist genug! VIEL SPASS! Und: Feedback ist Liebe! :herz:
xoxo,
Tina
[FONT="]Zum Kapitel: Eines meiner Lieblingskapitel. Ich habe es so gerne geschrieben und es ging so rasch dahin, weil mir die Ideen nur so zugefolgen sind. AuÃerdem finde ich Jess als Italiener einfach nur heiÃ. Das ist nicht anders ausdrückbar.


Genug verraten, den Rest lest am Besten selbst.

Mal schaun, hat es beim letzten Mal Fragen gegeben? ...
Warum kennt Jess Riks nicht?
Wieder mal hat HollowStar ins schwarze getroffen. Natürlich kennt Jess Frederika, aber der Spitzname ist ihm einfach nicht geläufig. Wie erwähnt, hat Rory damals die junge Italienerin so genannt, als diese ihr Auslandsjahr in den Staaten verbrachte. Sorry für die leichte Verwirrung.

Ach, bevor ich's vergess: DANKE für die lieben Kommentar wegen meines Videos. Das spornt mich ungemein an und hat dazu geführt, dass ich schon ein grobes Konzept für die FF entworfen habe. *g* Also vielleicht wird ja was draus. *hihi*
Jetzt ist genug! VIEL SPASS! Und: Feedback ist Liebe! :herz:
xoxo,
Tina
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LINGUEGLIETTA
Die Geschichte, wie ein Wirbelwind auf einen Taugenichts traf ...
Die Geschichte, wie ein Wirbelwind auf einen Taugenichts traf ...
4. Kapitel - Litorale del fiore
Rory stützte den Kopf in ihre Hände und begann ihre Schläfen zu massieren. Dieser Typ vom Denkmalsamt war ja unerträglich. Seit mehr als einer Stunde faselte er davon wie wichtig es doch sei dieses Zeugnis der Geschichte Italiens um jeden Preis zu erhalten und das die Profit orientierte Welt auf so Dinge wie âKunstgeschichteâ und âVermächtnisse der Vergangenheitâ gar keinen Wert mehr legte. Er erklärte, dass es wichtig sei die auÃerordentlichen Strukturen dieses alten Gebäudes bei zu behalten und auf keinen Fall irgendetwas daran zu verändern.
âAls ob uns das nicht klar wäreâ, schoss es Rory durch den Kopf. Ihr Blick schweifte zu Matteo, der auch so wirkte als würde er dem Mann jede Sekunde an die Gurgel gehen.
SchlieÃlich â weitere zwanzig Minuten später â gab der Mann vom Denkmalsamt endlich seinen Stempel auf die Papiere und segnete somit die Baupläne für das neue Guggenheim ab.
Nachdem er das provisorische Büro in einem Container auÃerhalb der baufälligen Hütte verlassen hatte, seufzten die beiden Kollegen erleichtert auf und lieÃen sich tief in ihre Sessel fallen.
âDann beginnen nach dem Wochenende - wie es scheint - die Bauarbeiten. Wurde auch Zeitâ, stöhnte Matteo erleichtert auf, erhob sich dann und schnappte sich seine Jacke, bevor er fort fuhr, âJoanna und ich würden uns freuen, wenn du dieses Wochenende einmal zu uns zum Essen kommen würdest. Du musst unbedingt meinen besten Freund kennen lernenâ, er grinste, âEr wird dir sicher gefallen. Und ihr beide könntet ja dann mal ausgehen, oder so.â
âDanke für die Einladung, Matteoâ, antwortete Rory lächelnd, âAber dieses Wochenende habe ich leider schon etwas vor. Und was deinen besten Freund betrifftâ, ihr Lächeln wurde breiter, âVielen Dank, aber es gibt da jemanden, der mir sehr gut gefällt.â
Der blonde Italiener wurde hellhörig, lieà sich nochmals auf den Sessel fallen und bohrte weiter: âName? Alter? Aussehen?â
Rory zuckte mit den Schultern, ihr Lächeln verschwand aber dabei keine Sekunde.
âKeine Ahnung.â
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Wenn sie Zeit fand verbrachte Joanna ihre Zeit während des Mittags gerne im Restaurant des besten Freunds ihres Mannes.
Frederika und sie waren mit Jess aufgewachsen. Sein Vater und der Vater der Zwillinge waren schon gemeinsam groà geworden. James Mariano - von allen Jimmy genannt - und Benito Torinni waren wie Brüder aufgewachsen. Und es war auch Jimmy, welcher den Zwillingen half alles zu regeln, nachdem der Vater verstorben war.
âBuon giorno, Zappo. Ist Mr. Mariano im Haus?â, grüÃte Joanna den jungen Kellner, nachdem sie das Restaurant betreten hatte.
âBuon giorno, Signiora Rovelliâ, grüÃte dieser zurück und ein breites Lächeln machte sich auf seinen Zügen breit, âBitte, nehmen Sie doch Platz. Ich hole den Chef sofort.â Gleichzeitig führte er sie zu einem kleinen Tisch.
Also setzte sich die Italienerin und wartete auf den alten Freund. Es dauerte nur einige Minuten und Jess stand vor ihr.
âCiao, Joannaâ, lächelte er, beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Er setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und bedeutete Zappo zwei Gläschen Wein zu bringen. Danach wandte er seine Aufmerksamkeit auf die Frau seines besten Freundes.
âWas führt dich hierher? Ich dachte, du hättest durch den Umzog noch so viel zu erledigen, dass dir keine Zeit für das Mittagessen bleibtâ, grinste er und nahm die Gläser von seinem Kellner entgegen.
âMach dich nicht lustig über mich, Jessepero Antonio!â, sprach sie ihn mit seinem vollen Namen an, âIch habe wirklich nur kurz Zeit. Eigentlich wollte ich dich am Wochenende zum Essen bei uns zuhause einladen. Matteos Kollegin vom Guggenheim wird voraussichtlich auch kommen. Sie ist wirklich eine liebenswürdige, junge Frau. Du musst sie kennen lernen.â
Jessâ Grinsen wurde noch um einiges breiter. Zum einen, weil Joanna es einfach niemals aufgeben würde zu versuchen Jess unter die Haube zu bringen, zum anderen, weil sie ihn daran erinnert hatte, dass er am Wochenende schon etwas vor hatte.
âEs tut mir wirklich Leid, amica piccola, aber dieses Wochenende bin ich schon total verplantâ, schmunzelte er verschmitzt und trank einen Schluck von seinem Wein. Joanna wurde hellhörig und begann ebenfalls schelmisch zu grinsen.
âWer ist sie? Wie heiÃt sie? Woher kommt sie?â, lieà sie sofort eine Salve an Fragen auf ihn niederschieÃen.
Der junge Mann zuckte nur mit den Schultern und meinte: âKeine Ahnung.â
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Es war Samstag Vormittag und Rory lief aufgeregt vom Wohnzimmer in die Küche und wieder zurück. Dort überprüfte sie zum sicher hundertsten Mal, ob ihr Make-up auch nicht zu auffällig war und trug ein weiteres Mal etwas glitzernden Lipgloss auf.
Donnerstag Abend war sie im Restaurant gewesen und hatte dort âMichelangelos Davidâ wieder gesehen. Dieser Mann wurde wirklich von Tag zu Tag appetitlicher. Die junge Amerikanerin hatte sich schon mehr als einmal dabei ertappen müssen, wie sie sich âDavidâ so wie Gott ihn schuf vorstellte.
Als ihr Gespräch auf die wunderschöne Gegend von San Remo fiel, lud er sie für Samstag auf einen Ausflug ein. Rory hatte nicht lange nachgedacht und zugestimmt.
Heute war Samstag. Und in fünfzehn Minuten waren sie verabredet. Also schnappte sie sich ihre Tasche mit den Sachen, von denen er gesagt hatte, dass sie sie mitbringen solle, und verlieà ihr kleines Häuschen.
Sie hatten sich vor dem Restaurant verabredet. Als sie dort ankam sah sie, dass er bereits wartete.
âSie sind wirklich pünktlichâ, lächelte er und hielt ihr die Autotür seines schwarzen BMW X5 auf.
âIhnen auch einen schönen Tagâ, grinste sie und setzte sich gleichzeitig auf den Beifahrersitz.
Jess grinste nur, schlug die Tür hinter ihr zu, umrundete den Wagen und stieg ebenfalls ein. Rory beobachtete dabei jeden seiner Schritte und freute sich innerlich wie ein kleines Kind sich auf Weihnachten freut. Sie würde den ganzen Tag mit diesem gut aussehenden Mann verbringen und sich sicherlich von niemandem dabei stören lassen.
Nachdem er den Motor gestartet hatte und losgefahren war, begann Rory breit zu grinsen und wollte von ihm erfahren, wo sie der Ausflug denn eigentlich nun hinführen würde.
âKennen Sie âDie Gärten der Rivieraâ?â, erkundigte er sich und setzte zugleich den Blinker um auf die Autobahn aufzufahren. Die junge Frau schüttelte nur den Kopf.
âDie italienische Riviera wird seit vielen Jahrhunderten von den Einheimischen auch die âBlumenküsteâ genannt, weil man duftende Blumen und seltene Pflanzen entdecken kann, die eine unerschöpfliche Inspirationsquelle der gröÃten Künstler einer jeden Epoche darstellten. Nirgendwo sonst kann man den Duft der schönsten Rosen, die Farben der elegantesten Orchideen, die Erhabenheit der seltensten Palmen und das silbrige Grün der ältesten Olivenbäume besser bewundern als hier. Und was wäre für einen solchen Eindruck wohl besser geeignet als ein Besuch des Hanbury-Garten in Ventimiglia?â, erklärte er und Rory hörte ihm interessiert zu.
Es gefiel ihr, wenn er ihr von seiner Heimat erzählte. Wenn sie dabei sah, wie seine Augen vor Stolz und Freude zu strahlen begannen und es wirkte als würde er aufleben, nur weil er davon erzählen durfte. Sie war erstaunt über die Dinge, die er berichten konnte und war beeindruckt, was er alles zu wissen schien. Die ganze Fahrt bis nach Ventimiglia erzählte er ihr noch über die Geschichte San Remos und der italienischen Riviera.
SchlieÃlich parkte er zwischen zwei anderen Wagen am Rand der StraÃe. Die Sonne strahlte vom Himmel, welcher im schönsten Azurblau herunterleuchtete, welches Rory jemals gesehen hatte. Es war relativ warm für Mitte Oktober.
Nur wenige Minuten später befanden sich die beiden jungen Leute im terrassenförmig angelegten Park. Die junge Amerikanerin hätte sich nie gedacht, dass Pflanzen etwas so Wunderbares sein konnten.
âErzählen Sie mir mehr über den Garten. Ich höre Ihnen gerne zu, wenn Sie erzählenâ, lächelte sie und sah ihn bittend an.
Bei dem Blick, dem sie ihm zuwarf konnte Jess gar nicht anders und begann: âWir sind hier in einem der bekanntesten Botanischen Gärten der Welt. Er wurde im Jahr 1867 im Auftrag der Familie Hanbury durch einen Heidelberger Gärtner geplant und angelegt. Kurz nach der Jahrhundertwende umfasste der Garten dann schon über 5000 verschiedene Pflanzen. Danach kamen jedoch die Weltkriege. In den Jahren 1939 bis 1945 wurde der Garten vollständig zerstört und geriet daraufhin mehr oder weniger in Vergessenheit, bis der italienische Staat den Park kaufte und das Botanische Institut der Universität Genua damit begann den Garten wieder zu rekonstruieren. Es gibt um die 9 Hektar Land mit einheimischen Pflanzen, sowie weitere 9 Hektar mit exotischen Pflanzen, ebenfalls einen Japanischen Garten und Pflanzen aus australischen Wäldern. Der Garten hat zwar nur mehr die Hälfte seiner ursprünglichen GröÃe, doch der Besuch hier lohnt sich wirklich.â
Rory konnte ihm nur zustimmen. Sie schritten durch die Parkanlage in Richtung Meer hinunter und Jess erklärte ihr die verschiedensten Pflanzen. Und die junge Frau versank in die Geschichten, die er ihr erzählte, die Anekdoten, die er mitzuteilen wusste und einfach dieses wunderbare Gefühl, welches sie hatte, immer, wenn sie in seiner Nähe war.
~*~*~*~*~
Einige Stunden später hatten die beiden jungen Leute den Botanischen Garten verlassen und waren auf dem Weg zu ihrem nächsten Ausflugsziel.
âUnd wo geht es jetzt hin?â, versuchte Rory zu erfahren. Sie klang dabei fast wie ein kleines Kind.
âSie werden schon sehenâ, grinste er verschmitzt und fuhr weiter die Via Aurelia entlang. Die junge Frau versuchte es weiter. Doch Jess blieb eisern und verriet ihr kein Wort.
SchlieÃlich parkte er in einer kleinen Ausweiche auf einer Felsenklippe. Weit und breit war nichts zu entdecken auÃer Bäume, StraÃe und Meer.
âWas machen wir hier?â, kam es verwirrt von ihr als er ihr beim Aussteigen half.
âSie sind wirklich sehr ungeduldigâ, lachte er und öffnete im selben Augenblick die Tür zum Rücksitz. Die Sekunde darauf entdeckte Rory einen Picknick-Korb in seinen Händen.
âSie wollen hier picknicken?â, schmunzelte sie und zog eine Augenbraue amüsiert in die Höhe.
âHier doch nichtâ, antwortete er und ging einige Schritte auf die Klippe zu, âDort!â Und damit zeigte er mit seiner freien Hand in die Tiefe. Rory schritt etwas vor und blickte hinunter.
Und tatsächlich: Dort unten lag ein kleines, zwischen Felsen und Meer verborgenes Stück weiÃer Sandstrand. Von der StraÃe her konnte man es gar nicht sehen. Selbst von dort wo sie parkten konnte man es nicht sehen.
Er riss sie damit aus ihren Gedanken indem er ihr seine Hand hin hielt um ihr über die Felsen hinunter zu helfen. Sie lächelte ihn an, legte danach ihre Hand in seine und die beiden begannen ihren Weg zum Strand.
Als sie einige Zeit später auf der Decke saÃen, welche Jess mitgebracht hatte, und das Essen genossen, rückte die junge Frau plötzlich etwas näher und wandte sich ihm zu.
âMir ist gerade bewusst gewordenâ, meinte sie, âdass ich mit dir schon mehr Zeit verbracht habe als mit vielen anderen Männern und ich dennoch noch nicht einmal deinen Namen weiÃ.â Jess grinste. Wie schnell es doch ging, dass man von der förmlichen Anrede in die persönliche wechselte.
âMacht mich das nicht interessanter?â, wollte er erfahren und rückte ebenfalls etwas näher. Sie lächelte jetzt leicht und senkte für einige Sekunden den Blick. Stille legte sich über die beiden jungen Menschen.
âMein Name ist Lorelaiâ, brach sie schlieÃlich das Schweigen.
âJessepero.â
âAber alle nennen mich Rory.â
âJess.â Er machte es ihr nicht einfacher.
âSoll ich mit meinem Nachnamen fortsetzen damit unsere Konversation nicht ins Stocken gerät?â Ihr Lächeln wurde etwas breiter und sie wartete auf Antwort.
Doch an Stelle zu antworten beugte er sich vor und küsste sie.
TBC
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~ Love never ends. ~
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