21.05.2010, 15:27
Story-Infos/Disclaimer siehe 1. Beitrag.
A/N: :lach:*hihihi* Ich weiÃ, ich bin gemein da aufzuhören, aber ich konnt einfach nicht anders.
MUCHOS GRAZIAS wie immer an meine - zahlreichen - Kommentarschreiber:
A/N: :lach:*hihihi* Ich weiÃ, ich bin gemein da aufzuhören, aber ich konnt einfach nicht anders.
MUCHOS GRAZIAS wie immer an meine - zahlreichen - Kommentarschreiber:
Blitzlotos, Mela, maybenextday, HollowStar, Sindy85, Mariano Girl und carlie
Ihr seid die Besten! Und für die Besten kann es nur eines geben: Einmal Luke's berühmten Cheeseburger mit Fries, als Nachspeise Pancakes und dazu natürlich ... zehn Tassen Kaffee. 
Zum Kapitel: Ausnahmsweise - bei mir ist das ja selten der Fall - setzt dieses Kapitel dort fort, wo das letzte aufgehört hat. Zwar nicht unmittelbar der Moment danach, aber immerhin ... *g*
Kapitelüberschrift bedeutet "Wahrheit". Die Meisten können sich sicher denken, von welcher Wahrheit ich spreche. Dennoch dürfte die Auflösung eine kleine Ãberraschung für euch sein ... ihr werdet schon sehen.
Mal schaun, gab's Fragen? ...
Fragen nicht, aber eine kleine Anmerkung, die ich machen möchte: Manchmal kann es sein, dass Rory bei mir etwas OOC wirkt. Das hat den simplen Grund, dass ich sie in den ersteren Staffeln immer für zu brav hielt. NIEMAND ist so brav (oder sagen wir selten ist jemand so brav) und das fand ich immer einen Hauch unrealistisch. Ich mag die etwas "wildere" Rory, die auch mal offen flirtet und über Sex reden kann ohne immer gleich rot zu werden. Aber das just for info.
Genug geplappert, as usual: Feedback ist Liebe! :herz:
xoxo,
Tina
[/FONT]
Die Heimfahrt von dem kleinen Strandstück zurück nach San Remo verlief absolut schweigend. Jedoch lag auf beiden Gesichtern ein zufriedenes Lächeln.
Rory blickte aus dem Fenster der Beifahrerseite und betrachtete die Gegend an der sie vorbei fuhren. Man hätte glauben können, dass sie sich diese aufmerksam ansah, jedoch war sie tief in Gedanken versunken und dachte über das soeben Stattgefundene nach.
Jess konzentrierte sich auf die StraÃe. Oder wirkte zumindest so als würde er sich darauf konzentrieren, denn in Wirklichkeit dachte er über das Selbe nach wie die junge Frau zu seiner Rechten.
SchlieÃlich, als er in die StraÃe einbog, in welcher sich das Restaurant befand und den Motor abgestellt hatte, wandten sie sich das erste Mal wieder dem anderen zu.
Beide lächelten leicht, doch keiner wusste, was er sagen sollte.
âSo â¦â, begann sie schlieÃlich um das Schweigen zu brechen.
âNetter Einstiegâ, gab er grinsend zurück, fuhr aber sofort fort, âIch hoffe, du hattest SpaÃ.â
Das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde noch breiter und sie begann zu nicken.
âEs war ein wunderschöner Tag. Ich habe ihn sehr genossen, Jess.â
Ein wohliges Gefühl durchströmte ihn als sie seinen Namen aussprach. Er hätte sich niemals gedacht, dass es so schön sein konnte seinen eigenen Namen zu hören. Es gefiel ihm wie sie ihn aussprach. So ganz anders wie seine Freunde. Oder seine Eltern. Nonna Katalina und Papa Giorgio. Sie sprachen das âJessâ stets mit diesem italienischen Ton aus. Es störte ihn nicht, aber so, wie Rory seinen Namen sagte, so klang er für ihn genau richtig.
âDas freut mich sehr, Roryâ, antwortete er ihr und sie verfielen wieder in Schweigen. Keiner von beiden wusste, was sie noch sagen hätten können. Irgendwie hing dieser Kuss in der Luft. Und sie hatten keine Ahnung wie sie das am Besten überbrücken konnten.
Es war schlieÃlich Rory, die nach wenigen Momenten genau das tat, was richtig erschien. Sie beugte sich vor und dieses Mal war sie es, die den ersten Schritt tat und ihn küsste. Man konnte es fast nicht Kuss nennen, denn es war mehr ein schnelles, aber â Jessâ Meinung nach â sehr intensives, Streifen ihrer Lippen.
Sie wollte schon wieder zurückweichen, doch da hob er seine Hand und legte diese seitlich an ihren Kopf. Dadurch verhinderte er, dass sie zurückweichen konnte.
Minuten später unterbrachen sie ihr Tun und lösten sich endlich voneinander.
âSehen wir uns morgen? Selber Ort? Selber Tisch?â, grinste er und rieb seine Nase leicht an ihrer.
Zur Antwort nickte sie leicht. Danach drückte sie ihm ein letztes Mal einen schnellen Kuss auf den Mund, schnappte sich ihre Handtasche und hüpfte aus dem Wagen.
Unterm Laufen drehte sie sich nochmals um und winkte ihm. Danach verschwand sie um die Ecke.
Er sah ihr noch hinterher bis auch der letzte Teil ihrer Tasche aus seinem Blickfeld verschwunden war, startete den Motor und machte sich auf den Nachhauseweg nach Lingueglietta. Er wusste, dass ihm eine schlaflose Nacht bevorstand.
Als sie eintrat bemerkte sie, dass auf dem Tisch ein âReserviertâ-Kärtchen und daneben eine Kerze standen. Sie war schon wieder zu früh, jedoch hatte sie es keine Sekunde länger in ihrem Häuschen ausgehalten. Schnell strich sie ein weiteres Mal das schwarze, knielange und rückenfreie Kleid glatt und nestelte an einer ihrer Kreolen im Ohr. Sie wollte perfekt aussehen.
Frederika war am Vormittag vorbei gekommen und wollte alle Einzelheiten vom vorangegangenen Tag erfahren.
Rory hatte sich mehr bedeckt gehalten, doch ihre Freundin hatte sie sofort durchschaut.
âIch wusste es! Ha! Das ist ja groÃartig!â, entfuhr es ihr begeistert, bevor sie wieder einen kleinen Schluck von Papa Giorgios groÃartigem Wein nahm. Nicht locker lassend hatte sie schlieÃlich einige Details aus der Amerikanerin herauskitzeln können. Und war natürlich völlig aus dem Häuschen.
Doch Rory wollte in diesem Augenblick nicht an Frederika Torinni denken. Sie wollte viel lieber ihre Gedanken auf Mr. Wonderful konzentrieren. Nein, auf Jess. Denn jetzt wusste sie ja seinen Namen.
Gerade nickte sie Bernardo freundlich zu, welcher zurücklächelte, und wollte am Tisch Platz nehmen als sie von einem anscheinend neuen Kellner aufgehalten wurde.
âEs tut mir sehr Leid, Signiorina, aber dieser Tisch ist leider schon reserviert. Der Chef â¦â, erklärte er lächelnd und wollte sie schon auf einen anderen Tisch verweisen.
âDer Chef?â, fragte Rory ein wenig perplex und mit hochgezogener Augenbraue.
âEs ist gut, Philippe. Ja, der Chef persönlich hat sich darum gekümmert, dass der Tisch reserviert wurde. Für Signiorina Gilmore. Sie ist der spezielle Gast heute Abend. Ich übernehme dasâ, meinte der ältere Kellner an seinen jungen Kollegen gewandt und vertrieb ihn zeitgleich mit einer raschen Bewegung seiner Arme vom Tisch. Die Situation hatte er gerade noch einmal retten können. Beinahe hätte Philippe das Geheimnis seines Arbeitgebers ausgeplaudert. Dabei hatte dieser es ausdrücklich untersagt der Dame irgendetwas in dieser Richtung Preis zu geben.
âEin neuer Kellner, Bernardo?â, riss ihn die junge Frau jetzt aus den Gedanken und setzte sich wieder. Der ältere Herr lächelte sie an und stimmte ihr zu. Danach verneigte er sich etwas vor ihr und verschwand vom Tisch. Rory folgte ihm mit ihrem Blick und einem seltsamen Lächeln.
SchlieÃlich lieà sie ihren Blick über das nächtliche San Remo gleiten und wurde sich bewusst wie aufgeregt sie doch war. So aufgeregt wie ein Kind am ersten Schultag. Die Lichter erhellten die schwarzblaue Nachtluft und der Wind fuhr durch die Blüten der Jasminsträucher und die Blätter der Olivenbäume. Er strich ihr auch einige Strähnen ihres offenen Haars aus dem Gesicht. Vom hell erleuchteten Hafen her erklang etwas Lärm. Irgendwo schien ein Fest stattzufinden und gerade wurde anscheinend dem Gastgeber einstimmig ein Ständchen gebracht.
Sie lieà ihren Blick von der Stadt zurück in das Restaurant schweifen. Dort saà ein Pärchen eng beieinander. Seine Hand lag auf der ihren und er flüsterte ihr Worte zu, die sie erröten und gleichzeitig breit lächeln lieÃen. In den Augen der beiden strahlte eine tiefe Zuneigung dem anderen Gegenüber und Rory musste unwillkürlich seufzen. Es war schön verliebte Paare zu sehen.
âMir gefällt dein Kleidâ, ertönte in diesem Augenblick die Stimme, die ihr den ganzen Tag nicht aus dem Kopf gegangen war, an ihrem Ohr. Schnell wandte sie ihr Gesicht um und meinte mit einem Lächeln: âDas hatte ich gehofft.â
Für kurze Momente sahen sie sich einfach an, bevor sich Jess schlieÃlich vorbeugte und ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen drückte. Danach nahm er ihr gegenüber Platz, breitete die Serviette über seinen Schoà aus und gab Bernardo das Zeichen die Flasche Wein zu bringen. Der Kellner reagierte sofort und kam mit dem gewünschten Chianti heran.
Und Rory fragte sich währenddessen, ob sie beide bei einem Fremden wohl den selben Eindruck hinterlieÃen, wie das verliebte Pärchen vor wenigen Augenblicken noch auf sie.
âIch muss dir etwas erzählenâ, meinte er nachdem sie mit dem Hauptgang fertig waren und sich etwas unterhalten hatten. Er hielt es keine Sekunde länger aus ihr die Wahrheit zu verschweigen. Er musste endlich reinen Tisch machen. Es war an der Zeit.
âJa?â, lächelte sie und sah ihn erwartungsvoll an. Den ganzen Abend schon hatte sie dieses Lächeln auf den Lippen und jedes Mal wenn er es sah hätte er sich am liebsten nach vorne gebeugt und hätte sie geküsst. Jedoch musste er ein weiteres Mal diesen Drang unterdrücken wenn er ihr tatsächlich jetzt die Wahrheit erzählen wollte.
âMir gehört dieses Restaurant. Mein Name ist Mariano. Das sind meine Kellner. Nonna Katalina ist meine GroÃmutterâ, platzte es plötzlich aus ihm heraus. Jess hatte es nicht beabsichtigt, dass es so schnell ging. Dass es einfach so aus ihm hervorbrach. Dennoch war er irgendwie erleichtert es endlich gesagt zu haben.
âIch weiÃâ, kam die überraschende Antwort ihrerseits und nun wurde auf ihrem Gesicht ein verschmitztes Grinsen breit.
âDu weiÃt?â Sie nickte nur.
âIch weià es schon eine ganze Zeit lang. Aber es war irgendwie witzig dich dabei zu beobachten, wie du es geheim halten wolltestâ, gab sie nüchtern zurück und zuckte einmal mit den Schultern.
âAber ⦠aber â¦â, er war vollkommen schockiert. So etwas hatte er nicht erwartet. Ihm fehlten wohl zum ersten Mal in seinem Leben die Worte. Sie grinste weiterhin und genoss das Tiramisu in vollen Zügen.
Nach wenigen Minuten schien Jess endlich wieder seine Sprache gefunden zu haben: âSeit wann?â
âEhrlich?â Es war nun an ihm nur zu nicken.
âIch wusste es irgendwie schon am ersten Abend als du das Buch für mich aufgehoben hast. Nur war es mir damals nicht ganz bewusst. Ziemlich sicher war ich mir dann als ich dich dabei beobachtete, wie du dich mit Bernardo und Zappo und all den anderen Angestellten hier beinahe wortlos verstehst. Nur ein Kopfnicken und schon steht ein Gläschen Wein auf dem Tisch. Ein Teller Tiramisu. Eine Flasche Mineralwasser. Keinem Gast, auch einem Stammgast nicht, ist so etwas möglich. Ganz sicher war ich mir dann schlieÃlich heute Abend als dein neuer Kellner mir aus Versehen â auch wenn Bernardo gute Arbeit darin geleistet hat es zu vertuschen zu versuchen â verraten hat, dass dieser Tisch âvom Chef höchstpersönlichâ reserviert wurde. Tja, da hat es endgültig Klick gemachtâ, ihr Grinsen wurde breiter, âAuÃerdem bin ich nicht dämlich, Jess. Ich hab doch gesehen wie du zusammengezuckt bist als ich Nonna Katalina das erste Mal erwähnt habe.â Ihr Grinsen wurde noch um einige Grade breiter und sie schleckte genüsslich den letzten Bissen Tiramisu vom Löffel.
Einige Augenblicke später hatte Jess sich schlieÃlich auch wieder gefangen. Sie hatte es gewusst. Sie hatte es von Anfang an gewusst. Es wäre gelogen gewesen, wenn er sich nicht eingestanden hätte, dass er beeindruckt war. Little Miss United States hatte es tatsächlich geschafft ihn an der Nase herum zu führen. Und er hatte sich immer gesorgt, wie sie es auffassen würde, wenn er ihr schlussendlich doch noch die Wahrheit sagen würde. Ein kleiner Teil in seinem Inneren schien sogar Rache zu verlangen. Doch diesen Gedanken drängte er in diesem Moment schnell bei Seite.
Augenblicklich wollte er sich lieber darauf konzentrieren, dass im Stuhl gegenüber eine atemberaubende, wunderbare Frau saà und er dabei war sich Hals über Kopf in sie zu verlieben.
Sie blickte auf und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, bevor sie die Serviette bei Seite legte und das Weinglas in die Hand nahm um einen Schluck zu trinken.
âEs wäre schön, wenn du mich morgen zu meinen GroÃeltern begleiten würdestâ, erklärte er plötzlich aus heiterem Himmel. Dieses Mal war es an ihr überrascht zu sein. So etwas hatte sie jetzt wirklich nicht erwartet. Hatte sie gerade richtig gehört?
âWie bitte?â, kam es deshalb sofort zurück. Ihre Augen mussten wie Teller aussehen.
âIch würde mich freuen, wenn du morgen zusammen mit mir meine GroÃeltern besuchen würdestâ, wiederholte er seinen Vorschlag und legte seine Hand auf die ihre am Tisch.
Rory sah auf seine Hand. Bemerkte, dass es die gleiche Geste war wie vor einiger Zeit bei dem Pärchen am Tisch nebenan. Sie bemerkte, wie sie â so wie die junge Frau vorhin â etwas errötete und ihn dennoch strahlend anlächeln musste.
Und die Erkenntnis durchschoss sie wie eine Gewehrkugel: Sie hatte sich verliebt. In Michelangelos David. In Mr. Wonderful. In Nonna Katalinas Enkelsohn. In Jess.
Es blieb ihr deshalb gar nichts anderes übrig als zu nicken und ihm fröhlich zu antworten: âDas mache ich furchtbar gerne, Jess. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gerne.â

Zum Kapitel: Ausnahmsweise - bei mir ist das ja selten der Fall - setzt dieses Kapitel dort fort, wo das letzte aufgehört hat. Zwar nicht unmittelbar der Moment danach, aber immerhin ... *g*
Kapitelüberschrift bedeutet "Wahrheit". Die Meisten können sich sicher denken, von welcher Wahrheit ich spreche. Dennoch dürfte die Auflösung eine kleine Ãberraschung für euch sein ... ihr werdet schon sehen.

Mal schaun, gab's Fragen? ...
Fragen nicht, aber eine kleine Anmerkung, die ich machen möchte: Manchmal kann es sein, dass Rory bei mir etwas OOC wirkt. Das hat den simplen Grund, dass ich sie in den ersteren Staffeln immer für zu brav hielt. NIEMAND ist so brav (oder sagen wir selten ist jemand so brav) und das fand ich immer einen Hauch unrealistisch. Ich mag die etwas "wildere" Rory, die auch mal offen flirtet und über Sex reden kann ohne immer gleich rot zu werden. Aber das just for info.

Genug geplappert, as usual: Feedback ist Liebe! :herz:
xoxo,
Tina
~*~*~*~*~
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LINGUEGLIETTA
Die Geschichte, wie ein Wirbelwind auf einen Taugenichts traf ...
Die Geschichte, wie ein Wirbelwind auf einen Taugenichts traf ...
5. Kapitel - VeritÃ
Die Heimfahrt von dem kleinen Strandstück zurück nach San Remo verlief absolut schweigend. Jedoch lag auf beiden Gesichtern ein zufriedenes Lächeln.
Rory blickte aus dem Fenster der Beifahrerseite und betrachtete die Gegend an der sie vorbei fuhren. Man hätte glauben können, dass sie sich diese aufmerksam ansah, jedoch war sie tief in Gedanken versunken und dachte über das soeben Stattgefundene nach.
Jess konzentrierte sich auf die StraÃe. Oder wirkte zumindest so als würde er sich darauf konzentrieren, denn in Wirklichkeit dachte er über das Selbe nach wie die junge Frau zu seiner Rechten.
SchlieÃlich, als er in die StraÃe einbog, in welcher sich das Restaurant befand und den Motor abgestellt hatte, wandten sie sich das erste Mal wieder dem anderen zu.
Beide lächelten leicht, doch keiner wusste, was er sagen sollte.
âSo â¦â, begann sie schlieÃlich um das Schweigen zu brechen.
âNetter Einstiegâ, gab er grinsend zurück, fuhr aber sofort fort, âIch hoffe, du hattest SpaÃ.â
Das Lächeln auf ihrem Gesicht wurde noch breiter und sie begann zu nicken.
âEs war ein wunderschöner Tag. Ich habe ihn sehr genossen, Jess.â
Ein wohliges Gefühl durchströmte ihn als sie seinen Namen aussprach. Er hätte sich niemals gedacht, dass es so schön sein konnte seinen eigenen Namen zu hören. Es gefiel ihm wie sie ihn aussprach. So ganz anders wie seine Freunde. Oder seine Eltern. Nonna Katalina und Papa Giorgio. Sie sprachen das âJessâ stets mit diesem italienischen Ton aus. Es störte ihn nicht, aber so, wie Rory seinen Namen sagte, so klang er für ihn genau richtig.
âDas freut mich sehr, Roryâ, antwortete er ihr und sie verfielen wieder in Schweigen. Keiner von beiden wusste, was sie noch sagen hätten können. Irgendwie hing dieser Kuss in der Luft. Und sie hatten keine Ahnung wie sie das am Besten überbrücken konnten.
Es war schlieÃlich Rory, die nach wenigen Momenten genau das tat, was richtig erschien. Sie beugte sich vor und dieses Mal war sie es, die den ersten Schritt tat und ihn küsste. Man konnte es fast nicht Kuss nennen, denn es war mehr ein schnelles, aber â Jessâ Meinung nach â sehr intensives, Streifen ihrer Lippen.
Sie wollte schon wieder zurückweichen, doch da hob er seine Hand und legte diese seitlich an ihren Kopf. Dadurch verhinderte er, dass sie zurückweichen konnte.
Minuten später unterbrachen sie ihr Tun und lösten sich endlich voneinander.
âSehen wir uns morgen? Selber Ort? Selber Tisch?â, grinste er und rieb seine Nase leicht an ihrer.
Zur Antwort nickte sie leicht. Danach drückte sie ihm ein letztes Mal einen schnellen Kuss auf den Mund, schnappte sich ihre Handtasche und hüpfte aus dem Wagen.
Unterm Laufen drehte sie sich nochmals um und winkte ihm. Danach verschwand sie um die Ecke.
Er sah ihr noch hinterher bis auch der letzte Teil ihrer Tasche aus seinem Blickfeld verschwunden war, startete den Motor und machte sich auf den Nachhauseweg nach Lingueglietta. Er wusste, dass ihm eine schlaflose Nacht bevorstand.
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Als sie eintrat bemerkte sie, dass auf dem Tisch ein âReserviertâ-Kärtchen und daneben eine Kerze standen. Sie war schon wieder zu früh, jedoch hatte sie es keine Sekunde länger in ihrem Häuschen ausgehalten. Schnell strich sie ein weiteres Mal das schwarze, knielange und rückenfreie Kleid glatt und nestelte an einer ihrer Kreolen im Ohr. Sie wollte perfekt aussehen.
Frederika war am Vormittag vorbei gekommen und wollte alle Einzelheiten vom vorangegangenen Tag erfahren.
Rory hatte sich mehr bedeckt gehalten, doch ihre Freundin hatte sie sofort durchschaut.
âIch wusste es! Ha! Das ist ja groÃartig!â, entfuhr es ihr begeistert, bevor sie wieder einen kleinen Schluck von Papa Giorgios groÃartigem Wein nahm. Nicht locker lassend hatte sie schlieÃlich einige Details aus der Amerikanerin herauskitzeln können. Und war natürlich völlig aus dem Häuschen.
Doch Rory wollte in diesem Augenblick nicht an Frederika Torinni denken. Sie wollte viel lieber ihre Gedanken auf Mr. Wonderful konzentrieren. Nein, auf Jess. Denn jetzt wusste sie ja seinen Namen.
Gerade nickte sie Bernardo freundlich zu, welcher zurücklächelte, und wollte am Tisch Platz nehmen als sie von einem anscheinend neuen Kellner aufgehalten wurde.
âEs tut mir sehr Leid, Signiorina, aber dieser Tisch ist leider schon reserviert. Der Chef â¦â, erklärte er lächelnd und wollte sie schon auf einen anderen Tisch verweisen.
âDer Chef?â, fragte Rory ein wenig perplex und mit hochgezogener Augenbraue.
âEs ist gut, Philippe. Ja, der Chef persönlich hat sich darum gekümmert, dass der Tisch reserviert wurde. Für Signiorina Gilmore. Sie ist der spezielle Gast heute Abend. Ich übernehme dasâ, meinte der ältere Kellner an seinen jungen Kollegen gewandt und vertrieb ihn zeitgleich mit einer raschen Bewegung seiner Arme vom Tisch. Die Situation hatte er gerade noch einmal retten können. Beinahe hätte Philippe das Geheimnis seines Arbeitgebers ausgeplaudert. Dabei hatte dieser es ausdrücklich untersagt der Dame irgendetwas in dieser Richtung Preis zu geben.
âEin neuer Kellner, Bernardo?â, riss ihn die junge Frau jetzt aus den Gedanken und setzte sich wieder. Der ältere Herr lächelte sie an und stimmte ihr zu. Danach verneigte er sich etwas vor ihr und verschwand vom Tisch. Rory folgte ihm mit ihrem Blick und einem seltsamen Lächeln.
SchlieÃlich lieà sie ihren Blick über das nächtliche San Remo gleiten und wurde sich bewusst wie aufgeregt sie doch war. So aufgeregt wie ein Kind am ersten Schultag. Die Lichter erhellten die schwarzblaue Nachtluft und der Wind fuhr durch die Blüten der Jasminsträucher und die Blätter der Olivenbäume. Er strich ihr auch einige Strähnen ihres offenen Haars aus dem Gesicht. Vom hell erleuchteten Hafen her erklang etwas Lärm. Irgendwo schien ein Fest stattzufinden und gerade wurde anscheinend dem Gastgeber einstimmig ein Ständchen gebracht.
Sie lieà ihren Blick von der Stadt zurück in das Restaurant schweifen. Dort saà ein Pärchen eng beieinander. Seine Hand lag auf der ihren und er flüsterte ihr Worte zu, die sie erröten und gleichzeitig breit lächeln lieÃen. In den Augen der beiden strahlte eine tiefe Zuneigung dem anderen Gegenüber und Rory musste unwillkürlich seufzen. Es war schön verliebte Paare zu sehen.
âMir gefällt dein Kleidâ, ertönte in diesem Augenblick die Stimme, die ihr den ganzen Tag nicht aus dem Kopf gegangen war, an ihrem Ohr. Schnell wandte sie ihr Gesicht um und meinte mit einem Lächeln: âDas hatte ich gehofft.â
Für kurze Momente sahen sie sich einfach an, bevor sich Jess schlieÃlich vorbeugte und ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen drückte. Danach nahm er ihr gegenüber Platz, breitete die Serviette über seinen Schoà aus und gab Bernardo das Zeichen die Flasche Wein zu bringen. Der Kellner reagierte sofort und kam mit dem gewünschten Chianti heran.
Und Rory fragte sich währenddessen, ob sie beide bei einem Fremden wohl den selben Eindruck hinterlieÃen, wie das verliebte Pärchen vor wenigen Augenblicken noch auf sie.
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âIch muss dir etwas erzählenâ, meinte er nachdem sie mit dem Hauptgang fertig waren und sich etwas unterhalten hatten. Er hielt es keine Sekunde länger aus ihr die Wahrheit zu verschweigen. Er musste endlich reinen Tisch machen. Es war an der Zeit.
âJa?â, lächelte sie und sah ihn erwartungsvoll an. Den ganzen Abend schon hatte sie dieses Lächeln auf den Lippen und jedes Mal wenn er es sah hätte er sich am liebsten nach vorne gebeugt und hätte sie geküsst. Jedoch musste er ein weiteres Mal diesen Drang unterdrücken wenn er ihr tatsächlich jetzt die Wahrheit erzählen wollte.
âMir gehört dieses Restaurant. Mein Name ist Mariano. Das sind meine Kellner. Nonna Katalina ist meine GroÃmutterâ, platzte es plötzlich aus ihm heraus. Jess hatte es nicht beabsichtigt, dass es so schnell ging. Dass es einfach so aus ihm hervorbrach. Dennoch war er irgendwie erleichtert es endlich gesagt zu haben.
âIch weiÃâ, kam die überraschende Antwort ihrerseits und nun wurde auf ihrem Gesicht ein verschmitztes Grinsen breit.
âDu weiÃt?â Sie nickte nur.
âIch weià es schon eine ganze Zeit lang. Aber es war irgendwie witzig dich dabei zu beobachten, wie du es geheim halten wolltestâ, gab sie nüchtern zurück und zuckte einmal mit den Schultern.
âAber ⦠aber â¦â, er war vollkommen schockiert. So etwas hatte er nicht erwartet. Ihm fehlten wohl zum ersten Mal in seinem Leben die Worte. Sie grinste weiterhin und genoss das Tiramisu in vollen Zügen.
Nach wenigen Minuten schien Jess endlich wieder seine Sprache gefunden zu haben: âSeit wann?â
âEhrlich?â Es war nun an ihm nur zu nicken.
âIch wusste es irgendwie schon am ersten Abend als du das Buch für mich aufgehoben hast. Nur war es mir damals nicht ganz bewusst. Ziemlich sicher war ich mir dann als ich dich dabei beobachtete, wie du dich mit Bernardo und Zappo und all den anderen Angestellten hier beinahe wortlos verstehst. Nur ein Kopfnicken und schon steht ein Gläschen Wein auf dem Tisch. Ein Teller Tiramisu. Eine Flasche Mineralwasser. Keinem Gast, auch einem Stammgast nicht, ist so etwas möglich. Ganz sicher war ich mir dann schlieÃlich heute Abend als dein neuer Kellner mir aus Versehen â auch wenn Bernardo gute Arbeit darin geleistet hat es zu vertuschen zu versuchen â verraten hat, dass dieser Tisch âvom Chef höchstpersönlichâ reserviert wurde. Tja, da hat es endgültig Klick gemachtâ, ihr Grinsen wurde breiter, âAuÃerdem bin ich nicht dämlich, Jess. Ich hab doch gesehen wie du zusammengezuckt bist als ich Nonna Katalina das erste Mal erwähnt habe.â Ihr Grinsen wurde noch um einige Grade breiter und sie schleckte genüsslich den letzten Bissen Tiramisu vom Löffel.
Einige Augenblicke später hatte Jess sich schlieÃlich auch wieder gefangen. Sie hatte es gewusst. Sie hatte es von Anfang an gewusst. Es wäre gelogen gewesen, wenn er sich nicht eingestanden hätte, dass er beeindruckt war. Little Miss United States hatte es tatsächlich geschafft ihn an der Nase herum zu führen. Und er hatte sich immer gesorgt, wie sie es auffassen würde, wenn er ihr schlussendlich doch noch die Wahrheit sagen würde. Ein kleiner Teil in seinem Inneren schien sogar Rache zu verlangen. Doch diesen Gedanken drängte er in diesem Moment schnell bei Seite.
Augenblicklich wollte er sich lieber darauf konzentrieren, dass im Stuhl gegenüber eine atemberaubende, wunderbare Frau saà und er dabei war sich Hals über Kopf in sie zu verlieben.
Sie blickte auf und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, bevor sie die Serviette bei Seite legte und das Weinglas in die Hand nahm um einen Schluck zu trinken.
âEs wäre schön, wenn du mich morgen zu meinen GroÃeltern begleiten würdestâ, erklärte er plötzlich aus heiterem Himmel. Dieses Mal war es an ihr überrascht zu sein. So etwas hatte sie jetzt wirklich nicht erwartet. Hatte sie gerade richtig gehört?
âWie bitte?â, kam es deshalb sofort zurück. Ihre Augen mussten wie Teller aussehen.
âIch würde mich freuen, wenn du morgen zusammen mit mir meine GroÃeltern besuchen würdestâ, wiederholte er seinen Vorschlag und legte seine Hand auf die ihre am Tisch.
Rory sah auf seine Hand. Bemerkte, dass es die gleiche Geste war wie vor einiger Zeit bei dem Pärchen am Tisch nebenan. Sie bemerkte, wie sie â so wie die junge Frau vorhin â etwas errötete und ihn dennoch strahlend anlächeln musste.
Und die Erkenntnis durchschoss sie wie eine Gewehrkugel: Sie hatte sich verliebt. In Michelangelos David. In Mr. Wonderful. In Nonna Katalinas Enkelsohn. In Jess.
Es blieb ihr deshalb gar nichts anderes übrig als zu nicken und ihm fröhlich zu antworten: âDas mache ich furchtbar gerne, Jess. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie gerne.â
TBC
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~ Love never ends. ~
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