Dankeschön für euer Fb. Ich würde mich natürlich freuen, wenn noch mehr Leute sich zum Fb geben entscheiden würden....
Kapitel 3
Sie betrat vor mir das kleine Caf
é um die Ecke.
Es schien sie nicht sonderlich zu interessieren, ob ich ihr nun folgte, oder nicht.
Rory setzte sich an den kleinen Tisch, ganz in der N
ähe des Tresens.
Auf dem Weg dorthin war sie sicherlich sechs oder sieben Mal umgeknickt.
Sie trug die Art von Schuhen, die Frauen nur tragen, weil sie gut aussehen oder weil sie zum Outfit passen.
Jedoch konnte sie in diesen Schuhen, mit diese hohen absetzten, gar nicht laufen.
Ich setzte mich nicht sofort zu ihr. Sie machte auch keine Anstalten, dass ich es tun sollte. Sie war voll und ganz mit sich besch
äftigt.
"Schei
à Dinger - und daf
ür noch 69$.", fluchte sie wieder, als sie die Schuhe unterm Tisch auszog.
Sie schien endlich ein Feuerzeug gefunden zu haben, dass funktionierte. Sie zog nerv
ös an der Zigarette und blies den Rauch schnell wieder aus.
Langsam ging ich auf sie zu.
"Ach, da bist du ja.", sagte sie genervt.
So, als w
ürde es sie st
ören, dass ich sie hierher eingeladen hatte.
"Zwei Kaffee", rief ich dem Kellner zu.
"Nein, kein Kaffee.", winkte Rory ab, "F
ür mich Gin mit Eis."
"Seit wann trinkst du denn keinen Kaffe mehr?"
Sie zog nochmal an ihrer Zigarette und pustete mir den Rauch mitten ins Gesicht.
Ich verzog es und hustete etwas.
Die Tatsache, dass mich ihr Rauchverhalten st
örte, brachte ein L
ächeln auf ihr Gesicht.
Schadenfroh.
Sie war Schadenfroh.
"Kaffee? Dieser Koffein Mist!", entgegnete sie nur kurz.
"Bist du verheiratet?", fragte sie, als sie ihre Zigarette im Aschenbecher ausdr
ückte.
Doch zum Antworten gab sie mir keine Zeit.
Sie schien nur zu fragen, um schnell auf ein anderes Thema lenken zu k
önnen. Ein Thema,
über dass sie, nicht ich, redete.
"Tu es nie. Heirate nicht. Ich sag dir, meinen Scheidungsanwalt werde ich noch in zehn Jahren abbezahlen!"
Wieder zog sie eine Zigarette aus ihrer Schachtel.
"Wei
Ãt du wen ich geheiratet habe? - den Ex von Paris. Dabei h
ätte mir klar sein m
üssen, dass jeder der mit Paris zusammen war, nicht ganz richtig sein kann!", sagte sie lachend, "Seine Zukunft sei finanziell sicherer. Er sei in seinem Job flexibler, deshalb hat er das Sorgerecht bekommen. Doch dieser kleine Mistkerl wird es noch bereuen: ich werde das Sorgerecht schon noch kriegen und dann wird er seine Tochter nie mehr sehen!"
"Du hast eine Tochter?", fragte ich erstaunt nach.
Erst jetzt viel mir auf, dass ich sie immer nur fragte. Sie stellte nie Gegenfragen, sie antwortete nur. Sie wollte sich mitteilen, sie wollte dass man ihr zuh
ört.
"Ja, n
ächsten Monat wird sie 12. Ich sag dir, Kinder sind nun wirklich kein Segen. Von 0 - 2 sind sie ja ganz s
üÃ, doch von 2 - 9 sollte man sie echt irgendwo abgeben k
önnen!"
Als die Getr
änke endlich kamen, nahm sie sofort ihr Glas in die Hand.
Sie schien ihr Gals zu beobachten. So als wolle sie warten, bis sich die Eisw
ürfel vollst
ändig im Gin aufgel
öst haben, bevor sie trinkt.
"Du h
ältst mich bestimmt f
ür verbittert!?", fragte sie, lies jedoch keine Antwort zu, "Aber das bin ich nicht. Verbitterte Menschen machen alles und jeden schlecht. Das tue ich nicht! - Ich mache nur mein eigenes Leben schlecht, sonst nichts."
Sie begutachtete noch einmal das Glas, bevor sie es in einem zu leer getrunken hatte.
Fortsetzung folgt...