Lingueglietta
#51

Hey Tina! Mal wieder sehr schön geschrieben, da gibt's nix zu meckern. Find's immer wieder schön, dass du auch ganz kleine Details erwähnst, wie z.B. den Namen der Krankenschwester. Das macht die Geschichte so belebt, auf jeden Fall viel schöner als einfach nur die "nackten Tatsachen". Ich kann's nicht so gut beschreiben, ich hoffe, du weißt, was ich meine Smile.

Zwei Kritikpunkte hab ich heute aber trotzdem:
1. Ich fand's komisch, dass Rory sich nochmal zu Jess ins Bett legt, obwohl sie weiß, dass ihre Mutter im Krankenhaus liegt. Ich weiß nicht, ob die GG-Rory noch so ruhig geblieben wär...
2. Die Geschichte spielt nicht mehr in Italien! Ich will aber wieder dieses sommerliche Italien-Flair!!! Da gibt's nur eins: Die beiden nehmen den nächsten Flieger zurück Wink (natürlich nur, wenn's Lorelai wieder besser geht)

Und was meinen Spoiler vom letzten FB angeht... Ich hab zwar vermutet, dass Rory irgendwann mal in die USA zurück muss, aber doch nicht sofort im nächsten Teil!!! Wie gesagt, ganz schnell wieder zurückfliegen! Big Grin

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#52

Hey,

ich mach mir Sorgen um Lorelai. Was ist passiert? Die Arme. Aber gut, dass es dem Baby gut geht.

Wie HollowStar mag auch ich die kleinen Details, die du nie vergisst. Aber auch ich finde es komisch, dass Rory sich nochmal schlafen legt. Unabhängig von der GG-Rory weiß ich nicht, ob ich das dann könnte. Ich glaube, ich würde nicht mehr einschlafen können.

Ich vermisse Italien zwar eigentlich auch, aber da es bei mir auf dem Balkon grad schön warm ist, ist es okay, wenn Rory und Jess sich ein wenig im kühleren Hartford/Stars Hollow rumtreiben. ;-)

Ich mag den neuen Teil gerne, auch wenn er insgesamt nicht so "bildlich beschreibend" ist, sondern eher die Handlung vorantreibt.

Ich freue mich auf nächstes Wochenende :-)
Weiter so!

Liebe Grüße!
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#53

Hallo,

diese FF ist der Hammer.

Bitte weiter machen, dass ist echt klasse.

Ich liebe FF´s die vom eigentlich geschehen (Serie) abweichen.

Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.

GvG
Mery :wink:

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Meine eigene FF:
Der Richtige?
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#54

Big Grin Wenn er ihr schon hinterreist, das muss es ja was Ernstes sein!Wink

Ich hoffe mit Lorelai und dem Baby ist alles in Ordnung! Und bin gespannt, wie es weitergeht!

Liebe Grüße Sindy Smile
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#55

Story-Infos/Disclaimer siehe 1. Beitrag.

A/N: Puh, jetzt hätte ich's fast übersehen dass schon Freitag ist ... äh ... Freitag war. Sorry für die leichte Verspätung, aber ich war den ganzen Tag unterwegs (Betriebsausflug - *hihihi* das war ein Spaß Big Grin ).

*sing* Did you ever know that you're my hero ... *sing*

Mela, HollowStar, maybenextday, Mery1202 und Sindy85

Meine Zuckerschnecken, heute gibt's genau das für euch: Zuckerschnecken und frisch gepressten Apfelsaft (mmmmmhm!).

Zum Kapitel: Überschrift ist heute ziemlich eindeutig und heißt "Wiedersehen/Wiederbegegnung". No, na, nid, war ja auch irgendwie klar, so wie das letzte Kapitel geendet hat, d'oh. Rolleyes

Natürlich hab ich mich auch dieses Mal wieder riesigst über eure Kommentare gefreut und will wieder kurz auf eure Fragen/Anregungen eingegen:

Hat Lorelai was Ernsteres?
Nope, sie ist erschöpft und es gab einen Kaiserschnitt und der Rest wird im heutigen Kapitel erklärt, ich will ja nichts vorweg nehmen. Wink

Warum Rory sich nochmals schlafen gelegt hat?
Ich muss ehrlich sein und hab das nach meiner eigenen Erfahrung geschrieben. Meine jüngere Schwester hatte mal einen ziemlich schlimmen Unfall, da war ich grade zu Besuch bei meiner Tante und konnte leider auch erst am nächsten Tag mit dem ersten Zug aufbrechen. So schwer es mir damals fiel, aber auch ich musste mich wieder schlafen legen, auch wenn es kein wirklich erholsamer Schlaf war.
Aber ihr habt Recht damit, was die GG-Rory betrifft.
Zum Glück kann ich sagen, dass Rory wie ich sie schreibe manchmal
etwas von der GG-Rory abweicht. *zwinker*

Wird Italien wiederkommen?
Sorry, das müsst ihr selbst herausfinden. Big Grin Nur soviel: Noch ist die letzte Szene in Italien nicht geschrieben. Mehr verrat ich nicht. Smile

Okay, okay, jetzt halt ich auch endlich die Klappe und lass euch den nächsten Teil lesen.

Nicht vergessen: Feedback ist Liebe! :herz: Also haut in die Tasten. Big Grin

xoxo,
Tina

~*~*~*~*~
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LINGUEGLIETTA
Die Geschichte, wie ein Wirbelwind auf einen Taugenichts traf ...


9. Kapitel - Riunione

Es war später Abend als Rory - alleine - das Haus ihrer Kindheit betrat. Die Stille hier war ihr direkt unheimlich, da ansonsten in diesem Haus immer etwas los war. Unter anderem weil Bailey die haargenaue, männliche Version seiner Mutter war.

Der Junge war im Moment bei seinen Großeltern in Hartford. Emily hatte es sich nicht nehmen lassen und Rorys kleinen Bruder sofort bei sich einquartiert solange Lorelai und der kleine Russell im Krankenhaus bleiben mussten. Bei dem Baby konnte es sich dabei noch um einen monatelangen Aufenthalt handeln. Und Mrs. Gilmore wollte Luke die Anstrengungen, die ein Zwölfjähriger so mit sich brachte, im Moment auch ersparen.

Nachdem Rory also Lorelai in ihrem Krankenzimmer alleine gelassen und in den unteren Stock gefahren war, hatte sich erneut dieses mulmige Gefühl in ihrem Magen breit gemacht. Erneut erkundigte sie sich bei einer Schwester nach der Person, die sie suchte. Erneut wurde sie gefragt, ob sie verwandt sei.

„Er ist ...", sie musste schlucken, „... mein Bruder." Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen als die Krankenschwester sie freundlich anlächelte und sie den Gang hinunter in einen Raum führte.

Dort entdeckte sie auch sogleich Luke. Er saß auf einem Stuhl mitten im Raum und sein Blick haftete auf einem winzigen Geschöpf auf Decken gebettet vor ihm.

Rory musste tief durchatmen. Das war also Russell. Das war ihr kleiner Bruder. Das war ihr kleiner Bruder der anstatt in der vierzigsten schon in der einunddreißigsten Schwangerschaftswoche zur Welt kam. Die Schwester hatte ihr auf dem Weg hierher erklärt, dass der erste Anblick sicher erschreckend sein würde. Der Kleine wog gerade Mal um die 1500 Gramm und war nur fünfunddreißig Zentimeter groß.

Und Rory musste bestätigen: Die Schwester hatte vollkommen Recht, denn als ihr Blick auf den kleinen Russell fiel schossen ihr die Tränen in die Augen und sie bekam fast keine Luft mehr. Das war auch der Moment in dem Luke die junge Frau bemerkte.

„Rory", rief er und erhob sich aus dem Stuhl. Sekunden später umschlossen sie die starken Arme von Lucas Danes.

„Hey, Dad", grüßte Rory leise zurück. Für kurze Augenblicke hielten sich die beiden einfach nur fest.

Danach wandte sich ihre Aufmerksamkeit sofort wieder auf das kleine Wesen im Brutkasten.

Sie war über zwei Stunden bei ihrem Stiefvater und Russell gesessen, bevor sie sich entschuldigte und erklärte, sie müsse leider nachhause da sie ziemlich unter dem Jetlag litt, sich aber, nachdem sie sich etwas ausgeruht hatte, sofort wieder hierher begeben würde.

Jetzt sank sie auf die Couch im Wohnzimmer. Sie machte sich nicht einmal mehr die Mühe sich von ihrer Kleidung zu befreien. Mantel und Schuhe hatte sie Gott sei Dank noch im Vorhaus abgelegt.

Dort lag sie für Minuten ohne sich zu regen. Ihre Gedanken flogen zu Jess, zu Russell und wieder zu Jess. Schlussendlich blieben sie aber an ihrem kleinen Bruder haften. Und zum ersten Mal in achtundvierzig Stunden erlaubte sie sich wie ein kleines Mädchen zu weinen.

~*~*~*~*~

Er saß im Wagen seines Vaters und fuhr die Interstate hinauf - raus aus seiner Heimatstadt, hinein nach Connecticut.

Seine Eltern waren schon am Tag zuvor nach Hartford gefahren nachdem sie von Luke die erschreckenden Neuigkeiten erfahren hatten. Sie waren erst spät in der Nacht nach New York zurückgekehrt.

Jess war nicht auf dem Weg nach Hartford. Um ehrlich zu sein war er vor einer halben Stunde bereits daran vorbeigefahren. Gerade eben entdeckte er vor sich ein Schild das ihm zeigte, dass er sein Ziel erreicht hatte.

Nachdem er sich im Dragonfly Inn ein Zimmer besorgt hatte, setzte er sich augenblicklich wieder ins Auto und machte sich auf die Suche nach seinem Ziel.

Das Haus war schnell gefunden, der Wagen schnell geparkt. Doch es brauchte einige Zeit bis er soweit war auch auszusteigen. Er wollte sie mit seinem plötzlichen Erscheinen nicht überrumpeln. Oder erschrecken. Er wollte einfach für sie da sein, auch wenn er nicht wusste, welche Gefühle man als Betroffener in solchen Situationen empfand.

Schließlich - inzwischen waren über zehn Minuten vergangen - holte er einmal tief Luft, öffnete die Autotür und stieg aus. Die Kälte schlug ihm entgegen und sein Atem verwandelte sich in kleine Dampfwolken. Er trat den ersten Schritt auf die Haustür zu als diese von innen her geöffnet wurde. Also blieb er stehen.

Sie blickte zu Boden, die eine Hand am Türknauf, die andere umschloss eine volle Mülltüte. Über ihren Schultern trug sie eine viel zu große, olivgrüne Militärjacke, welche unmöglich ihr gehören konnte. Darunter trug sie einen großen, weißen Pullover, der ihr bis zu den Knien reichte und Pyjamahosen mit Kaffeetassen darauf. An ihren Füßen steckten Häschenpantoffel. Sie wirkte wie ein verschrecktes, kleines Mädchen. Die Tränenspuren auf ihren Wangen, die er selbst im Halbdunkel erkennen konnte, bestärkten diesen Eindruck noch.

In diesem Moment ließ sie den Türknauf los und kuschelte sich fester in die Militärjacke. Den Blick immer noch gesenkt trat sie die Stufen von der Veranda herunter und stapfte im Schnee auf die Mülltonne vor der Garage zu.

Jess wagte nicht sich zu bewegen, weil er Angst hatte, dass er sie zu Tode erschrecken würde. Doch das war auch nicht mehr nötig, denn in diesem Moment hob Rory den Blick und entdeckte den fremden Wagen in der Auffahrt. Und den nicht so fremden Mann davor.

„Jess ...", entkam es ihr so leise, dass man glauben hätte können sie hätte gar nichts gesagt. Gleichzeitig entglitt ihr der Müllbeutel.

„Hey, Baby", antwortete er ihr mindestens genauso leise.

„Was machst du hier?", zitterte ihre Stimme. In ihre Augen traten Tränen. Doch sie bewegte sich keinen Schritt.

„Ich bin für dich da. Das ist es, was ich hier mache."

Ein erster Schluchzer entkam ihr. Die Tränen begannen zu fließen. Die rechte Hand legte sich halb über ihren Mund, halb über ihre Wange, wie um die Tränen gleichzeitig zu verbergen, aber auch zu zeigen. Und dann kam sie auf ihn zu.

Sie lief ihm nicht in die Arme oder eilte ihm entgegen. Sie setzte sich in Bewegung und einige Augenblicke später schlangen sich ihre Arme um ihn und sie verbarg ihr Gesicht in seiner Schulter, während sie heftige Schluchzer durchrüttelten.

Jess strich ihr behutsam über das Haar. Über den Rücken, die Arme. Er drückte ihr Küsse ins Haar und flüsterte ihr beruhigende Worte zu. Und dann führte er sie zurück ins Haus.

~*~*~*~*~

Stunden später war Rory auf der Wohnzimmercouch halb neben, halb auf ihm, in eine dicke Decke gekuschelt, eingeschlafen. Im Hintergrund lief irgendein verrückter Film mit dem Titel „Charly und die Schokoladenfabrik" von dem er noch nie gehört hatte, der sie aber anscheinend immer aufheiterte. Recht konzentriert darauf hatten sie sich aber nicht, denn zwischen Schluchzern, Tränen und Weinkrämpfen erzählte sie ihm von ihrer Mutter, Russell, Luke und was alles passiert war.

Wenn Jess ehrlich war, dann fühlte er sich mit dieser Situation beinahe ein bisschen überfordert. Er hatte keine Ahnung was er ihr sagen, wie er sie trösten sollte, weil er noch nie mit einer solchen Situation konfrontiert wurde. Aber wenn er sie dann ansah, in ihrem zu großen Pullover, den wirren Haaren und dem von Tränen gezeichneten Gesicht, dann wusste er, dass diese Frau alles wert war. Auch Lebenslagen mit denen er nicht genau wusste umzugehen.

Jetzt saß er hier und sah sie an während ihr Atem endlich ruhiger war, ihre Tränen endlich versiegt und die Schluchzer endlich verebbt. Mit einer Hand fuhr er ihr leicht übers Haar, mit der anderen hielt er ihre Hand fest, mit seinem Daumen über ihren Handrücken streichend.

Er saß auch noch so da als bereits der Abspann des Films hinaufrollte und darauf folgend Schnee über den Bildschirm rauschte. Vorsichtig löste er sich daher von ihr, erhob sich von der Couch und schaltete den Fernseher aus. Er ging zurück zu ihr und zog die Decke weiter über ihre Schultern. Dann ging er in die Hocke und sah sie nochmals an.

Trotz der verheulten Augen, den Schatten darunter, den geröteten Wangen und dem zerzausten Haar - sie war die wunderschönste Frau, die er jemals gesehen hatte. Doch nicht nur äußerlich. Ganz im Gegenteil. Vor allen anderen Dingen machten sie ihre Art und ihre kleinen Eigenheiten zu dieser wunderschönen Person.

Wenn sie lächelte, dann bildeten sich an ihren Mundwinkeln zwei zusätzliche Fältchen und sie zeigte immer ihre Zähne.

Wenn sie duschte, dann sang sie immer den „Low Rider" von War. Auch die instrumentalen Zwischenspiele.

Wenn die Sonne richtig in ihr Haar fiel, dann zeichneten sich manchmal einige hellere, natürliche Strähnchen ab.

Wenn sie ein Buch las wusste er immer genau, wann sie an einer spannenden Stelle angelangt war, weil sie unbewusst leicht auf ihre Unterlippe biss.

Jeden Tag lernte er neue Details über sie kennen. Er sog sie förmlich in sich auf. Und er wurde es nicht müde immer Neues zu entdecken. Sogar der gegenteilige Effekt traf zu: Je mehr er von ihr kennen lernte, desto anziehender fand er sie.

Da regte sich Rory im Schlaf etwas. Ein Seufzer entfuhr ihr, bevor sich ihre Finger fester in die Decke krallten.

Jess beugte sich nach vorne und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann erhob er sich, kritzelte schnell eine Nachricht für sie auf den Block neben dem Telefon und nahm seine Jacke in die Hand. Er warf noch einen raschen Blick auf sie, dann ging er zur Haustür, öffnete diese und war in die Nacht verschwunden.

~*~*~*~*~

Sie trafen sich zum Frühstück im Dragonfly. Rory sah schon wieder besser aus, auch wenn die dunklen Ringe unter ihren Augen noch nicht ganz verschwunden waren.

„Willst du gleich ins Krankenhaus zurück? Soll ich mitkommen? Oder soll ich irgendetwas erledigen?", versuchte er in Erfahrung zu bringen nachdem sie das Frühstück beendet hatten. Der Großteil von Rorys Essen befand sich noch auf ihrem Teller.

Sie verneinte und erklärte, bevor sie ins Krankenhaus fuhr, musste sie noch einige Dinge erledigen. Sowohl telefonisch als auch persönlich.

„Aber ...", setzte sie zögernd an, schluckte einmal und fuhr leiser fort, „... ich wäre froh, wenn du mich begleiten würdest." Und dann lächelte sie ein leichtes Lächeln. Jess lächelte zurück.

Zehn Minuten später saßen sie in seinem Wagen und waren auf dem Weg nach Hartford. Rory saß neben ihm und telefonierte mit Mr. Humphrey. Sie erklärte ihrem Chef, dass sie durch einen Unglücksfall in der Familie für einige Tage in die Staaten zurückkehren musste, woraufhin er meinte, dass dies kein Problem sei und sie sich melden sollte, sobald sie wieder zurück in Italien war. Nachdem Rory den Anruf beendet hatte kehrte Stille im Wagen ein. Nur aus dem Radio ertönten die leisen Klänge irgendeines Oldies. Bis Hartford schwiegen die beiden.

In Hartford selbst wurde Jess von Rory quer durch die Stadt gelotst bis sie schließlich vor einem großen Herrenhaus anhielten. Jedoch stiegen sie nicht sofort aus, sondern sahen für einige Momente einfach auf das Haus vor sich. Rory um sich zu sammeln. Jess, weil er sich fragte, was seine Freundin mit den Leuten wohl am Hut hatte, die ein solches Haus bewohnten. Dennoch wandte er sich mit dieser Frage nicht an die Frau neben sich. Es hätte auch nichts mehr genutzt, denn in diesem Moment atmete Rory einmal tief durch und öffnete die Autotür.

Kurz darauf standen sie einem Hausmädchen gegenüber, dass höflich erfahren wollte, wie sie ihnen helfen konnte.

„Hi, ich bin Rory Gilmore, die Enkelin von Mr. und Mrs. Gilmore. Sind meine Großeltern zufällig zuhause?", stellte die Frau sich rasch vor. Das Hausmädchen öffnete die Tür weiter sodass das Paar eintreten konnte, nahm ihnen die Jacken ab, führte sie ins Wohnzimmer und verkündete danach, dass sie den Herrschaften sofort Bescheid sagen würde. Und schon war sie wieder verschwunden.

Jess grinste und legte eine Hand auf Rorys Oberschenkel.

„Muss ich mich dann nachher verbeugen wenn deine Großeltern das Wohnzimmer betreten?", flüsterte er ihr scherzend zu und zwinkerte dabei einmal.

„Ha ha", musste sie ebenfalls grinsen und überdrehte einmal gespielt die Augen. Gleichzeitig schoss ihr durch den Kopf, wie glücklich sie darüber war, dass Jess es immer wieder schaffte sie etwas abzulenken und aufzuheitern. Sie beugte sich vor und drückte ihm einen raschen Kuss auf den Mund.

Sekundenbruchteile später hörten sie laute Schritte auf das Wohnzimmer zueilen. Und schon schoss ein dunkelhaariges, zwölfjähriges Energiebündel durch die Tür, direkt auf sie zu. Die junge Frau hüpfte aufgeregt von der Couch und breitete die Arme aus. Jess erhob sich ebenfalls.

„Rory!", rief der Junge begeistert und warf sich in die Arme der Schwester.

„Oh, Bailey", freute sich Rory mindestens genauso und drückte ihren Bruder fest an sich. Jess beobachtete diese Szene mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Und dann erklang eine dritte Stimme, ebenfalls von der Wohnzimmertür kommend. Eine weibliche Stimme.

„Guten Tag, Rory", meinte Emily, während ihr Blick von ihrer Enkelin auf den Mann an deren Seite fiel.

Rory ließ Bailey los und richtete sich wieder auf. Ihr Gesicht strahlte wieder etwas mehr, jetzt, da sie den älteren ihrer beiden Brüder endlich wieder gesehen hatte.

„Hallo, Grandma", grüßte sie ihre Großmutter augenblicklich zurück, ging auf sie zu und umarmte auch diese kurz. Dann meinte sie mit einem Lächeln, sowohl an Emily als auch an Bailey gewandt: „Darf ich euch vorstellen? Das ist Jess. Mein Freund."

TBC

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~ Love never ends. ~
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#56

Uh sie bezeichnet ihn als ihren Freund. Hach der ganze Teil ist soo süß. Richtig Zucker Big Grin Rory hat sich da echt einen tollen Typen geangelt, muss man schon sagen.
Was mir richtig gut gefallen hat, war wie du die Eigenheiten Rory's aufgezählt hast, und überhaupt das Jess da war. Hach. Smile Er ist schon toll.

Bin gespannt wie Emily in deiner Geschichte ist, d.h. wie sie auf Jess reagiert.

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ich will dir eine watschen
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#57

Endlich reagiert Rory so, wie ich es auch von ihr erwarten würde. Mich irritiert allerdings ein bisschen, dass sie Luke "Dad" nennt. Vor allem im Hinblick darauf, dass Jess ihn wahrscheinlich "Onkel" nennen wird. Big Grin

Ich fand auch die Stelle, an der du die Eigenheiten, die Jess an Rory beobachtet hat, am allerbesten. Ich würde sogar behaupten, das war die schönste Stelle in der ganzen Geschichte - zumindest bisher...

Ich bin ja mal gespannt, wie Emily auf Jess reagiert. Immerhin ist er ja "nur" ein Restaurant-Besitzer. Von Luke war sie ja auch nicht begeistert!

Mach weiter so!

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#58

So, zur Vorbereitung auf die Klausur in "Allgemeines Verwaltungsrecht mit Bezügen zum Polizei- und Ordnungsrecht" habe ich den neuen Teil dieser wundervollen FF gelesen :-) Meine Dozenten werden begeistert sein!

Zitat:Aber wenn er sie dann ansah, in ihrem zu großen Pullover, den wirren Haaren und dem von Tränen gezeichneten Gesicht, dann wusste er, dass diese Frau alles wert war. Auch Lebenslagen mit denen er nicht genau wusste umzugehen.

Oh, ich fürchte ich werde noch zur Romantikerin! Jess' Gedanken (die einen großen Teil der neuen Folge ausgemacht haben) sind wirklich wundervoll. DAS ist es doch, was eine Frau "über sich gedacht haben" möchte.

Und wie wundervoll du diese Szene geschrieben hast
Zitat:„Ich bin für dich da. Das ist es, was ich hier mache."

Mir gefällt der neue Teil wieder einmal richtig gut. Und ich finde es gar nicht vestörend, dass Rory "Dad" zu Luke sagt, sondern ehrlich gesagt schön.. Irgendwie ist es der krönende Abschluss für Lukes Anwesenheit in Rorys Kindheit.

Merkwürdig/lustig finde ich allerdings, dass Lorelais Kinder alle soviele Jahre auseinander sind.. Die meisten sind ja froh, wenn sie alle Kinder "aus dem gröbsten" raus haben und Lorelai fängt jedesmal wieder mit nem neuen Baby an :-)

Möchtest du kleinste, minimale Rechtschreib-/Grammatikanmerkungen hören oder lieber nicht? (hab sie allerdings nur unterm Mikroskop gefunden, keine Sorge ;-) )

Weiter so!

P. S. Ne PN folgt nach den Klausuren, aber "ja" auf deine Frage. :-)
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#59

Hey da bin ich wieder mit einem großem Sorry in der Tasche.
Vor lauter Stress(Neue Arbeit etc.) und einen 9 Tage UrlaubBig Grin hab ich viel verpasst aber ich hab alles nach geholt und muss sagen ich bin noch immer begeistert sogar mehr als nur ein wenig.

Ich fang einfach mal von vorne an.
Also ich muss sagen ich mag Matteo richtig gerne, an der Stelle wo er Rory ausquetschen wollte fand ich ihn richtg klasse.

Rory und Jess sind einfach super süß, da muss man einfach bei szenen wie "cara" vor sich hin grinsen.

Jimmy und Liz sind also zusammen, das ist ja mal was neues find ich aber sehr gut. Und das Verhältnis zu Jess noch besser!

Ich muss zugeben ich war als erstes ganz schön geschockt als Rory sagte sie wäre mit Jess verwand. Ich glaub ich wäre an die Decke gegangen wenn es so wäreWink

Der Schock mit Lorelai war echt Gänsehaut feeling aber ich fand es einfach super süß von Jess das er in die Staaten geflogen ist um bei Rory zu sein. Wer wünscht sich den nicht so einen Mann!?

Soo und jetzt bin ich gespannt wie Emily Jess findet?Smile

Alles in allem SEHR SCHÖÖÖN. Ich freu mich auf mehr und verspreche ich bin wieder regelmäßig dabei.

Ganz liebe GrüßeSmile

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You´ll always be my bella
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#60

Story-Infos/Disclaimer siehe 1. Beitrag.

A/N: Freitag ist, Zeit für ein Update. Und heute kurze Rede, langer Sinn: IHR SEID TRAUMHAFT!

Mela, HollowStar, maybenextday und Mariano Girl

Heute hab ich euch Mangosorbé und einen Aperol-Spritzer mitgebracht. Etwas erfrischendes, weil endlich der Sommer beginnt. Hoffe, das mag jeder. Big Grin

Zum Kapitel: Überschrift heißt heute soviel wie "Leben vor Italien" und ist wieder mal selbsterklärend. Außerdem wäre es nett, wenn ihr mir verzeiht. Ihr werdet sehen, warum. Zuviel will ich gar nicht verraten.

Gab's beim letzten Mal Fragen? Mal sehen ...
Möchte ich kleinste, minimale Rechtschreib-/Grammatikanmerkungen hören oder lieber nicht?
Wenn's unbedingt sein muss ... nee, Spaß. Könnt gerne Fehler anmerken. Da ich diese Story ohne Beta geschrieben habe, bin ich mir sicher, dass ich über gewisse Fehler schon tausend Mal drüber gelesen hab ohne sie zu merken. Wink

Und jetzt noch kurz etwas traurigeres: [SIZE=2]Leute, ich glaub's ja gar nicht, jetzt neigt sich die Story auch schon wieder dem Ende zu. Nur noch drei Kapitel und der Epilog, dann ist Lingueglietta auch vorbei. Wollte euch nur eine kleine Vorwarnung geben. Aber keine Sorge: Für die Interessierten unter euch wird es bald Nachschub geben. Meine neue FF wächst und gedeiht. *freu* Tüdltü! Big Grin[/SIZE]

Das war's auch schon. Mehr will ich heute gar nicht erzählen, nur noch euch viel Spaß wünschen, nochmal erwähnen, wie wundervoll ihr seid, dass mich euer Feedback wirklich, wirklich glücklich macht und mein Herz vor Freude springen lässt. Smile

Viel Spaß und nicht vergessen: Feedback ist Liebe! :herz:

xoxo,
Tina

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LINGUEGLIETTA
Die Geschichte, wie ein Wirbelwind auf einen Taugenichts traf ...


10. Kapitel - Vita prima dell'Italia

Nach Rorys Eröffnung herrschte für einige Augenblicke völlige Stille im Wohnzimmer der Gilmores und sowohl Emily als auch Bailey sahen etwas überrascht auf Rory.

Und dann kreischte der Junge begeistert los, fiel zuerst seiner Schwester um den Hals, bevor er auf Jess zugelaufen kam, ihm die Hand hinstreckte und erklärte, es würde ihn sehr freuen ihn kennen zu lernen. Jess musste grinsen und meinte, die Freude wäre ganz seinerseits. Auch auf Rorys Gesicht erschien jetzt ein breiteres Lächeln als zuvor.

Emily blieb die ganze Zeit über still. Sie sprach erst wieder als Bailey sich etwas beruhigt hatte.

„Und was ist mit deinem Verlobten?", brach sie ihr Schweigen und blickte dabei gespannt auf ihre Enkelin.

Von der plötzlichen Frage ihrer Großmutter überrumpelt konnte sie im ersten Moment nicht antworten. Bailey bemerkte die angespannte Stimmung und hielt die Klappe. Er sah nur gespannt zwischen den drei Erwachsenen hin und her.

„Verlobter?", kam es da überrascht von Jess. Verwirrt blickte er auf die junge Frau an seiner Seite. Das Grinsen war von seinem Gesicht verschwunden.

Rory wollte schon eine Erklärung abgeben, als ein weiteres Mal Emily das Wort ergriff, dieses Mal an Jess gewandt: „Ja. Cedric. Rorys Verlobter."

Jess' Blick wurde intensiver und Rory erkannte, dass sein Verlangen nach einer Antwort stieg. Doch auch dieses Mal wurde Miss Gilmore daran gehindert ihm eine Erklärung abzugeben. Denn in diesem Moment betrat ein gut aussehender, junger Mann das Wohnzimmer, lächelte breit und meinte: „Hab ich richtig gehört, denn gerade war mir so, als hätte ich meinen Namen gehört."

~*~*~*~*~

Als Rory ihr Studium in Yale begann musste sie rasch feststellen, dass ihr der Journalismus zwar lag und sie auch gerne schrieb, doch dass sie ein viel größeres Interesse an Kunst und Geschichte hatte.

Nach nur einem Semester Politik- und Journalismusstudium wechselte sie also ihre Hauptfächer und begann Kunstgeschichte zu studieren. Schon kurze Zeit später erkannte sie, dass dies genau das war, womit sie sich ihr Leben lang beschäftigen wollte. Bald kam zur Kunstgeschichte die Paläographie (Lehre der alten Schriften) und Kodikologie (Buchwissenschaft) hinzu.

Da sie eine der schwersten Prüfungen ihres Studiums mit Bravour geschafft hatte, gönnte Rory sich eines Sonntags während ihres dritten Studienjahrs den Luxus, fuhr nach New York und verbrachte den gesamten Nachmittag im Guggenheim Museum. Dort, vor einem Bild von Gustav Klimt, von dem gerade die bekanntesten Werke in einem Teil des Museums ausgestellt wurden, lernte sie Cedric Mitchell kennen. Sie kamen ins Gespräch als er sie aus Versehen anrempelte und sich der Inhalt ihres Rucksacks über den Fußboden des Raums verteilte. Er entschuldigte sich tausend Mal bei ihr, half ihr die Sachen aufzusammeln und wieder im Rucksack zu verstauen und danach schlug er ihr vor ihr als Wiedergutmachung eine Tasse Kaffee in einem Caféhaus nicht weit vom Museum zu spendieren.

Drei Monate später stellte Cedric, welchen Rory nur Rick nannte, sie seinen Eltern als seine Freundin vor. Weitere fünf Monate später fragte er, ob sie seine Frau werden wollte. Und sie sagte ja.

Sie waren glücklich zusammen. Es dauerte nicht lange und die beiden bezogen ein gemeinsames Appartement. Von Cedrics Eltern gesponsert. Der junge Mann war der perfekte Schwiegersohn. Zumindest in Emily Gilmores Augen.

Lorelai, Luke und Bailey fanden Cedric abscheulich. Keiner von ihnen konnte den jungen Mann wirklich ausstehen. Er war reich, hochnäsig und arrogant. Doch Rory schien blind für seine schlechten Eigenschaften zu sein.

Genauso wie für seine notorische und chronische Fremdgeherei. Zumindest die erste Zeit ihrer Verlobung. Einige Monate nach seinem Heiratsantrag begann Cedric Ausreden dafür zu finden, dass er länger im Büro zu tun hatte. Seine Geschäftsreisen häuften sich. Seine Ausgaben verdreifachten sich. Es zu Beginn nicht wahrhaben wollend ignorierte Rory die Anzeichen und lebte weiter das glückliche Leben als Verlobte von Cedric Mitchell.

Dann, kurz vor ihrem Kunstgeschichte-Abschluss, fand sie eines Morgens - sie kehrte gerade verfrüht von einer Exkursion zurück - eine fremde Frau in ihrer Dusche. Und einen völlig verkaterten Cedric im Bett.

Überrascht, schockiert und gedemütigt verkroch sie sich tagelang bei ihrer Familie in Stars Hollow, während hunderte von Rosen, Geschenkkörben und Schokopralinen dort eintrudelten. Die sie alle ignorierte.

Wochen vergingen und sie wechselte kein Wort mit ihm. Sie ignorierte seine Anrufe und veranlasste, dass ihre Familie ihn jedes Mal wegschickte wenn er vor der Tür stand. Rory schrieb ihre abschließende Arbeit fertig, reichte sie ein und schloss ihr Studium der Kunstgeschichte, Paläographie und Kodikologie mit Bravour ab. Und dann flatterte ein Angebot vom Guggenheim Museum of Art ins Haus. Mit dem jungen Mann hatte sie immer noch kein Wort gewechselt.

Schließlich - sonderbarerweise war es Lorelai, die es ihr vorschlug - beschloss sie sich mit Cedric zu treffen und die ganze Situation zu klären.

Die beiden jungen Menschen trafen sich in einem kleinen Café in Hartford. Während er die ganze Zeit über versuchte sich bei ihr zu entschuldigen und zu beteuern, wie sehr er es bereute und sie unbedingt zurück haben wollte, erkannte Rory, dass sie ihre Zukunft nicht auf einer Lüge aufbauen wollte. Sie wollte und konnte nicht vergessen, was passiert war. Und zum ersten Mal wurde ihr auch bewusst, dass es sicher nicht das erste Mal war, dass Cedric sie betrogen hatte. Dennoch wurde sie schwach bei seinen Beteuerungen und Versprechen. Sie erklärte ihm, dass sie etwas Zeit brauche um diese Sache verarbeiten zu können, welche er ihr großzügig gewährte.

Vier Monate später bezogen sie gemeinsam ein Appartement in Manhattan. Alles schien wie am Beginn ihrer Beziehung zu sein und Rory war endlich wieder glücklich. Doch dieses Glück währte nicht lange, denn bald begannen wieder die langen Abende im Büro und die vielen Geschäftsreisen. Die junge Frau - ihr ganzes Leben lang jede Art von Konflikt nur irgendwie vermeidend - stürzte sich in ihre Arbeit im Guggenheim. Was nicht unbemerkt blieb.

Drei Jahre nachdem sie die Anstellung in einem der berühmtesten Museen der Welt erhalten hatte, bot man ihr an in San Remo den Aufbau einer weiteren Zweigstelle des Guggenheims zu beaufsichtigen und die Leitung zu übernehmen. Und sie zögerte. Sie wollte sich zu hundert Prozent sicher sein.

Als sie an diesem Abend nachhause kam, um die Situation mit Cedric durchzusprechen, roch sie das billige Parfum an seinem Hemd und hatte ihre Antwort. Sie sah ihn an, seufzte einmal, zog den Diamantring von ihrem Finger und legte ihn vor ihn auf den Küchentresen. Sie erklärte ihm, dass sie das Italien-Angebot des Guggenheims annehmen würde und sie diese Zeit nutzen sollten um sich klar zu werden, was sie sich von der Zukunft erhofften und ob sie wirklich den Rest ihres Lebens gemeinsam verbringen wollten. Sie erklärte, dass sie diese Zeit nutzen sollten um sich getrennt voneinander klar zu werden, was sie wollten. Erkennend, dass er sie nicht umstimmen konnte, nickte Cedric nur und sah ihr nach als sie im Schlafzimmer verschwand.

Und dann saß sie in einem Flugzeug in Richtung Italien ohne zu wissen, dass sich dort ihr ganzes Leben verändern und sie endlich einen Mann kennen lernen sollte, dem sie wirklich etwas bedeutete. Dem sie alles bedeutete.

~*~*~*~*~

Seinen nächsten rationalen Gedanken fasste Jess am Parkplatz vor der Gilmore-Residenz: Sie war verlobt. Sie war mit einem anderen Mann verlobt. Und ihre Familie schien von diesem anderen Mann begeistert zu sein.

Nachdem Cedric Mitchell den Raum betreten hatte zauberte sich ein Lächeln auf Emily Gilmores Züge. Bailey schien zwar nicht gerade begeistert von dem jungen Mann, verlor aber kein Wort darüber. Rory war schockiert und überrascht und brachte keine Silbe heraus. Jess beäugte den fremden Mann vor sich. Verwirrt, auf eine verrückte Art und Weise interessiert und gleichzeitig doch sehr skeptisch ließ er den Blick über diesen Typen gleiten.

„Cedric Mitchell", streckte ihm dieser in genau jenem Moment die Hand hin, auf seinem Gesicht ein breites Lächeln als sein Blick dabei auf Rory fiel. Der Italiener hätte dem Schnösel am liebsten die Fresse eingeschlagen.

„Jess Mariano", gab er dennoch zivilisiert zurück und schüttelte die ihm hingestreckte Hand.

„Kann es sein, dass Sie etwas mit diesem erstklassigen Restaurant in Manhattan zu tun haben?", setzte Cedric das Gespräch fort. Sein Gesicht zierte immer noch dieses breite Lächeln.

„Es gehört mir", gab er gelassen zurück. Am liebsten hätte er sich umgedreht und wäre aus dem Haus gestürmt, doch so einfach ließ er sich nicht vertreiben. Nicht, wenn es um etwas ging, dass ihm viel bedeutete. Und hier ging es um Rory und sie bedeutete ihm alles.

Und in diesem Moment fand Rory endlich die Sprache wieder.

„Rick? Was machst du hier?", entkam es ihr verwundert und sie starrte auf den jungen Mann vor sich.

„Darling, hier geht es um die Familie. Natürlich bin ich hier!", antwortete er als wäre es die natürlichste Sache der Welt sie Darling zu nennen oder im Haus ihrer Großeltern ein und aus zu gehen.

Meine Familie, Rick. Es geht hier um meine Familie!", setzte sie fort, erntete einen tödlichen Blick von Emily Gilmore und einen verwunderten von Mr. Mitchell.

„Du meinst wohl unsere Familie. Schließlich wollen wir heiraten", gab er gelassen zurück, ging auf den Getränkewagen zu und goss sich einen Brandy ins Glas.

In diesem Augenblick beschloss Jess, dass er hier nichts mehr zu suchen hatte. Er verabschiedete sich höflich bei Mrs. Gilmore, schlug Bailey nochmals freundschaftlich auf die Schulter, nickte Cedric zu und verschwand danach. Er wandte kein einziges Mal seinen Blick auf Rory.

Er wollte gerade in seinen Wagen steigen als sich die Tür öffnete und Rory herauslief. Jess blieb in der Tür seines Wagens stehen und wartete, bis sie neben ihm zu stehen kam.

„Jess ...", begann sie, doch im Grunde wusste sie nicht wirklich, was sie sagen sollte. Was war der beste Weg um eine solche Situation zu erklären?

„Du bist verlobt", übernahm er es das Gespräch zu beginnen. Sein Blick war starr auf ihre Stirn gerichtet, damit er nicht in die Augen sehen musste. Er konnte es nicht ertragen ihr jetzt in die Augen zu blicken.

„Ja ... nein ...", sie griff sich mit einer Hand an die Stirn und begann den Kopf zu schütteln, „... ich weiß es nicht. Fest steht, dass wir, bevor ich nach Italien abreiste, beschlossen eine Pause zu machen um uns über unsere Gefühle klar zu werden. Und in Italien bin ich dir begegnet und ich war so glücklich. Ich bin so glücklich. Dabei habe ich auf Rick ganz vergessen. Also, eigentlich sind er und ich nicht mehr verlobt." Sie versuchte ihre Lage zu erklären. Sie erzählte ihm davon, wie sie Cedric kennen lernte, erzählte ihm von ihrer Geschichte mit ihm und von der Vereinbarung, die sie geschlossen hatten bevor sie nach Italien aufbrach.

Jess hörte ihr aufmerksam zu. Als sie geendet hatte, senkte er den Blick zu Boden und atmete einige Male tief durch.

„Hattest du vor mir davon zu erzählen oder wolltest du einfach deinen Spaß mit mir haben?", stellte er schließlich die Frage und sah sie zum ersten Mal wieder an.

„Jess! Bitte! Nicht jetzt! Ich will mir jetzt nicht auch noch den Kopf über uns beide zerbrechen müssen. Bitte! Lass uns das alles später besprechen. Es tut mir Leid, aber meine größte Sorge und somit auch der größte Teil meiner Aufmerksamkeit sollte jetzt meiner Familie gelten. Ich bitte dich, dass du das verstehst und mir nicht zum Vorwurf machst", warf sie ein und sah ihn flehend an.

Für einige Augenblicke passierte nichts, dann nickte Jess nur. Und gleichzeitig fasste er einen Entschluss.

„Ich liebe dich, Rory. Aber ich glaube es ist besser, wenn ich morgen die Maschine zurück nach Italien nehme. Lassen wir uns ...", er stockte etwas, „... lassen wir uns Zeit um diese ganze Geschichte zu verdauen." Er hob seinen Arm und legte seine Hand auf ihre Wange. Dabei strich er mit seinem Daumen über ihre Haut.

„Jess ... bitte ... lass es uns nicht so beenden. Bitte! Ich liebe dich, Jess! Ich liebe dich wirklich", gab sie mit leiser, aber bestimmter Stimme zurück.

Cara mia", er strich weiter über ihre Wange, „Ma chi sta parlando della fine? Darci. E quando i tempi sono maturi noi ci rivederamo. E poi niente ci staccera piu. Ti aspettero, mia cara."*) Er trat einen Schritt nach vorne und die Sekunde darauf lagen ihre Lippen auf seinen.

Der Kuss schmeckte bittersüß. Bitterer Abschiedsschmerz und süße Hoffnung. Dann stieg er ins Auto und fuhr davon.

Als der Wagen um die Kurve bog und nicht mehr zu sehen war lief ihr die erste und einzige Träne übers Gesicht. Sie hatte nicht mehr die Chance gehabt ihm etwas zu antworten. Doch sie wusste, wenn sie ihn das nächste Mal sah, dann würde sie ihm zeigen, dass es für sie in ihrem Leben nur mehr einen einzigen Mann gab und dass er dieser Mann war. Zuerst musste sie sich aber um ihre Familie kümmern. Um ihre Mutter, ihre Brüder, ihren Stiefvater. Und um Emily und die Tatsache, dass diese immer noch annahm, dass es für sie und Cedric eine Zukunft gab.

Sie ließ ihren Blick ein letztes Mal die Straße hinunter gleiten auf der Jess vor wenigen Augenblicken verschwunden war. Danach machte sie sich mit einem Seufzer auf den Weg zurück in die Gilmore-Residenz.

TBC

~*~*~*~*~

*) Meine Geliebte. Wer sagt denn etwas von Ende? Wir werden uns wiedersehen. Und dann wird uns nichts mehr trennen. Ich werde auf dich warten, meine Geliebte.[SIZE=2]
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~ Love never ends. ~
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