Story-Infos/Disclaimer siehe 1. Beitrag.
A/N: Freitag ist ... UPDATE-TIME!!!
Ich glaube fast, die Kommentare, die ihr mir da gelassen haben, waren die schönsten, die ich seit langem bekommen habe. Mein Herz schmiltz vor Freude. Und das verdanke ich
maybenextday, 23 Zwerge, Sindy85 und HollowStar
Danke, Leute! Ihr seid die Wucht! Deshalb gibt's für euch heute kaltes Honigmelonensüppchen und dazu einen richtig guten Eiswein. Lecker!
Es gab keine Fragen, deshalb gleich, ohne groÃe Umschweife zum neuen Kapitel. Ãberschrift bedeutet "Gespräch". Ich weiÃ, einfallsreich, aber mir gingen die passenden Titel aus.
Kaum zu glauben, dass das - sozusagen - das vorletzte Kapitel ist. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. *seufz*
Viel SpaÃ, meine Lieben! Und niemals nie nicht vergessen: Feedback ist Liebe! :herz:
xoxo,
Tina
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[/FONT]LINGUEGLIETTA
Die Geschichte, wie ein Wirbelwind auf einen Taugenichts traf ...
12. Kapitel - Conversazione
Bei all den schwierigen Dingen, die in letzter Zeit passiert waren, war Lorelai in jenem Moment in dem sie sah, dass ihre einzige Tochter vor ihr stand, glücklich gewesen. Trotz des kritischen Umstands ihrer eigenen Gesundheit und der von Russell.
Das Gefühl des Glücks wurde von Tag zu Tag gröÃer. Von Tag zu Tag an dem sich der Zustand des Babys besserte und Rory länger blieb. Sie hatte die täglichen Gespräche, die fröhlichen Plänkeleien und den ganz besonderen Witz, den nur Rory und sie gemeinsam hatten, vermisst. Natürlich wusste Lorelai, dass es nicht von Dauer sein konnte. Ihre Tochter musste zu ihrer Arbeit zurück. Und nicht nur die Arbeit rief nach ihr, sondern noch etwas anderes. Besser gesagt: Insbesondere die Arbeit rief nicht nach ihr, sondern
jemand anderes.
Lorelai hatte schnell bemerkt, dass mit Rory irgendetwas nicht stimmte. Wenn sie mit ihr zusammen war versuchte die junge Frau zwar so fröhlich und ausgelassen wie möglich zu sein, sie kümmerte sich rührend um Bailey, sie plänkelte mit Luke herum. Doch als ihre Mutter und beste Freundin merkte Lorelai schnell, dass sie nicht mit ganzem Herzen bei der Sache war und sie erkannte, dass sich Rory in manchen Situationen gerne an einen anderen Ort gewünscht hätte.
Zu Beginn war es ihr noch nicht so aufgefallen. Sie nahm wohl wahr, dass ihre Tochter gestresst wirkte, aber sie schob es auf die viele Arbeit. Ernstlich Sorgen begann sie sich zu machen als sie in der zweiten Woche, in der Rory zurück war, zum Freitags-Dinner zu Emily und Richard fuhren und die junge Frau dort ihre GroÃmutter - mit wütender Stimme und wild funkelnden Augen - anschrie, dass es sie nichts anginge mit wem sie den Rest ihres Lebens verbringen wollte und dass Cedric Mitchell ein arrogantes Arschloch sei, das sie Zeit ihrer Beziehung mit jedem dahergelaufenen Rockzipfel betrogen hatte und sie froh war, dass sie ihn endlich los war.
Es war dieser Augenblick und diese Standpauke die Lorelai klar machten, dass mit ihrer Tochter etwas passiert war und sie - zum allerersten Mal - nicht wusste, was genau dieses
etwas war.
Und dann - Rory war ihre sechste Woche zurück in den Staaten - hatte Lorelai, als sie die Wäsche ins alte Zimmer ihrer Tochter brachte, auf deren Schreibtisch ein Foto entdeckt. Sie nahm es in die Hand und sah es sich eine Zeit lang an. Es zeigte Rory und einen ihr fremden Mann, der ihre Tochter Huckepack trug. Rorys Arme um seinen Hals geschlungen, Wange an Wange. Beide grinsten sie in die Kamera. Sie standen in Mitten eines Weinbergs, weiter im Hintergrund das Meer.
Rein aus Instinkt heraus hatte Lorelai schlieÃlich die Photographie gewendet und drei Worte entdeckt:
Jess und ich.
Die Erkenntnis hatte sie getroffen wie ein Blitz und sie schob Rorys traurige Erscheinung und den gestressten Eindruck nicht länger auf die Arbeit. Und als ihr Blick auf das Handy ihrer Tochter auf deren Nachttisch fiel, wusste sie, was sie zu tun hatte.
Ein aufgeregtes â
Hallo?", ertönte als zwei Sekunden nachdem das erste Anrufsignal durch den Hörer erklang schon abgehoben wurde.
âJess?", brachte sie im ersten Moment nur heraus. Vielleicht hätte sie sich vorher doch einige Worte zurechtlegen sollen.
âDas bin dann wohl ich", kam es zurück und Lorelai konnte die Enttäuschung in seiner Stimme hören. Und sie hörte auch noch das Rascheln von Laken. Erst jetzt fiel ihr ein, dass es dort drüben schon mitten in der Nacht sein musste, doch sie kümmerte sich nicht weiter darum. Es gab Wichtigeres zu besprechen.
âMein Name ist Lorelai Danes und wenn mich nicht alles täuscht, dann spreche ich gerade mit der groÃen Liebe meiner Tochter Rory."
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Er hatte seinen besten Freund nicht im Restaurant angetroffen, deshalb hatte er sich auf den Weg zu dessen GroÃeltern gemacht. Matteo schritt den Hügel bergauf, den Weinberg im Blickfeld, als er schon Nonna Katalinas aufgebrachte Stimme hörte.
âSie ist unmöglich!", ereiferte sie sich, gerade als sie den Teig mit dem Nudelholz auswalkte.
âSie ist ein gutes Kind,
mia cara", widersprach Papa Giorgio in ruhigem Ton und legte dabei seine Hand auf eine seiner Frau.
âSie widersetzt sich allem und jeden, Giorgio! Hör auf sie ständig in Schutz zu nehmen! Du weiÃt so gut wie ich, dass es nicht an ihr liegt sich einzumischen! Sie kennt nicht einmal die ganze Situation!", rief sie jedoch zornig und bearbeitete den Teig so heftig, dass er einem fast leid tat.
â
Mia Cara", lächelte Giorgio sanft, âIhr seid beide stur wie die Esel und gleicht euch wie ein Ei dem anderen. Deshalb liegt ihr euch auch ständig in den Haaren!"
â
Giorgio Alejandro Mariano! Du hast mich nicht wirklich gerade mit einem Esel verglichen!", entfuhr es ihr heftig und dabei stemmte sie die Arme in die Hüften.
Er stand auf und trat auf sie zu.
âNiemals,
Cara!", lächelte er sein gewinnendes Lächeln und gab ihr einen raschen Kuss.
Die Arme noch immer in die Hüften gestemmt, versuchte sie ihr ernstes Gesicht beizubehalten, meinte aber schlieÃlich - selbst mit einem halben Lächeln: âDas will ich auch hoffen!", bevor sie sich wieder daran machte den Teig zu bearbeiten. Der alte Mann setzte sich währenddessen wieder in seinen Lehnstuhl und zündete sich seine Pfeife an.
âVon wem war denn die Rede?", unterbrach Matteo in diesem Moment die eingekehrte Stille. Der Kopf der Nonna schoss in die Höhe und Papa Giorgio drehte sich etwas in seinem Lehnstuhl.
âGina", war die kurze und ziemlich kühle Antwort der alten Frau. Sie war sogar so übel gelaunt darüber, dass sie sich nicht über Matteo aufregte, wie sonst immer zur BegrüÃung. Oder während eines Gesprächs. Oder zum Abschied. Eigentlich regte sie sich immer über ihn auf.
âSie ist hier? Gina ist in Lingueglietta?", war es nun an dem blonden Mann überrascht zu sein. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht, dass ihm der heimliche Wunschtraum seiner Jugend plötzlich wieder gegenüber stehen könnte.
Er erinnerte sich, als wäre es gestern gewesen, als er als pickeliger Vierzehnjähriger nachts wach gelegen hatte und an die um drei Jahre ältere Schwester seines besten Freundes dachte.
Im Gegensatz zu anderen Jungen seines Alters wurde sein Wunschtraum jedoch mit siebzehn dann wahr. Doch leider entsprach es auch der Wahrheit, dass sein Herz kurz darauf gebrochen wurde. Von eben jener â
Schönheit seiner Träume". Er verbrannte sich die Finger am begehrtesten Mädchen der Gegend.
Und dann bemerkte er eines Tages, dass es dort jemanden gab, den er schon lange kannte, dem er aber niemals groÃe Beachtung geschenkt hatte. Sie war schüchtern und ruhig und stand meist im Schatten ihrer Schwester, die voller Energie und Ausdauer war.
Matteo war neunzehn als Joanna sein Flehen um eine Verabredung nach über zwei Jahren endlich erhörte. Mit einundzwanzig machte er ihr einen Heiratsantrag. Sie sagte Nein. Ein halbes Jahr später versuchte er es erneut und sie wies ihn wieder ab. Es brauchte insgesamt sieben Anträge bis sie endlich zustimmte seine Frau zu werden.
âNicht mehr", riss ihn Nonna Katalinas kurz angebundene Antwort aus den Grübeleien.
âWie bitte?", versuchte der junge Mann auch gleich zu erfahren, weil er den Zusammenhang der Antwort der alten Frau mit seiner Frage vergessen hatte.
âHörst du eigentlich zu, wenn man dir auf deine Fragen antwortet, Taugenichts?! Ich sagte, dass sie, nein, nicht mehr hier ist", schimpfte die Nonna jetzt mit ihm und sie walkte den Teig wieder heftiger.
âWo ist sie denn hin?" Auch wenn er vor langer Zeit die Geschichte mit Gina abgeschlossen hatte, hätte er doch nichts dagegen gehabt sie wieder einmal zu treffen.
Doch nachdem Papa Giorgio antwortete, wusste er, dass auch dieses Mal ein Treffen mit seiner Jugendliebe ausblieb.
âZurück in die Staaten."
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Sie legte den letzten Brief für die italienischen Behörden auf den Stapel und lieà sich danach in ihrem Schreibtischsessel zurücksinken.
Das
Guggenheim hatte angerufen und sie darum gebeten die dringendsten Korrespondenzen zwischen Italien und dem Museum zu erledigen. Also hatte sie sich für drei Tage auf nach New York gemacht um die wichtigsten Dinge aufzuarbeiten.
Es war vier Uhr nachmittags als das Telefon klingelte und ihre Sekretärin ihr mitteilte, dass sie dringend jemand sprechen wolle. Also verkündete sie, dass dieser Jemand hereinkommen solle.
Augenblicke später sah sie sich einer Frau gegenüber, mit dunklem Haar, funkelten Augen und wütendem Blick. Mit den Armen in die Hüften gestemmt hatte sie verfluchte Ãhnlichkeit mit Nonna Katalina und Rory wusste sofort, dass die Frau vor ihr durch und durch italienisches Blut in sich hatte.
âWas fällt Ihnen eigentlich ein?!", begann die Dunkelhaarige auch sofort, âWie können Sie es wagen?!"
Miss Gilmore war dermaÃen perplex und überrumpelt von dieser â
BegrüÃung", dass sie im ersten Moment keine Worte fand. Doch - nachdem Sekunden verstrichen waren - fand sie endlich ihre Sprache wieder.
âSollte ich Sie kennen?", war jedoch alles, was sie herausbrachte. Eigentlich wollte sie sich gegen diese heftige Attacke zur Wehr setzen, doch noch war sie zu überrascht.
âOh, verzeihen Sie ...", kam es sarkastisch von der Italienerin, â... ich habe wohl vergessen mich vorzustellen. Mein Name ist Gina.
Gina Sophia Mariano!"
Es machte Klick bei Rory und wieder fehlten ihr die Worte um sich irgendwie auszudrücken.
âSie sind sprachlos? Gut, das muss ich nutzen um Ihnen einige Dinge zu sagen!", erklärte Gina bissig, âWie können Sie nur hier sitzen und so tun, als wäre nichts passiert, obwohl Sie wissen, dass in Italien ein Mann sitzt, dem Ihretwegen miserabel zu Mute ist? Wenn ich es Recht bedenke, ist miserabel noch gar kein
Ausdruck, wie schlimm es um ihn steht! Wie können Sie noch ruhig schlafen, wenn Sie wissen, dass es Jess, der Sie von Herzen liebt und sich nichts mehr wünscht als ein Wort von Ihnen zu hören, von Tag zu Tag schlechter geht und sich jeder um ihn furchtbare Sorgen macht?" Sie hielt inne und verlangte nach einer Antwort.
âIch ...", stotterte Rory, doch diese Frau hatte sie vollkommen überrumpelt. Sie spürte, wie Tränen in ihr aufstiegen und sie bemühte sich diese so gut wie möglich zu unterdrücken.
âHaben Sie überhaupt ein Herz?! Wissen Sie überhaupt wie es ist, wenn man für einen Menschen so tiefe Gefühle hegt?! Kenne Sie überhaupt das Gefühl von ...", schimpfte Gina weiter, doch dieses Mal war Rory an der Reihe die Andere zu unterbrechen.
âIch
liebe ihn!", brach es aus ihr hervor und die ersten Tränen liefen ihr über die Wangen. Für kurze Zeit herrschte Stille.
âWas machen Sie dann noch hier?", kam es verwirrt, aber immer noch energisch, von der dunkelhaarigen Schönheit zurück.
âIch weià es nicht ... keine Ahnung ... ich hab Angst ..."
âAber wovor?"
âDass er mich nicht mehr will!", rief sie aufgebracht, âEs ist so viel passiert ..." Und sie schlug die Hände vors Gesicht. Gina sah sie für einige Sekunden perplex an.
âSind Sie bescheuert?", meinte sie schlieÃlich nüchtern und stemmte die Arme in die Hüften. Rorys Blick schoss in die Höhe und ihre Augenbrauen zogen sich zusammen.
âWas erlauben Sie sich ...",
âNein, was erlauben
Sie sich eigentlich?!", schnitt ihr die Italienerin sofort das Wort ab, âIch erzähle Ihnen hier, dass mein Bruder beinahe umkommt vor Sehnsucht nach Ihnen und dass ich ihn noch nie - NIE! - so erlebt habe und es kein sehr schöner Anblick ist ihn so zu erleben. Ich erkläre Ihnen, dass er leidet, dass er sich nichts auf der Welt mehr wünscht als dass Sie wieder bei ihm sind, dass er Sie liebt. Sie sagen mir, Sie lieben ihn auch. Und dann haben Sie noch Angst, dass er Sie nicht mehr will?! Sie haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!"
âEntschuldigen Sie mal! Was mischen Sie sich da eigentlich ein?! Es geht Sie einen feuchten Dreck an, was ich mache. Es geht Sie auch einen ScheiÃdreck an, was Ihr Bruder tut! Ich wüsste nicht, dass wir Sie um Ihre Hilfe gebeten hätten!", brach es nun aus Rory wütend hervor. Von Tränen und Schmerz keine Spur mehr.
âAls ob einer von euch Sturköpfen jemals jemanden um Hilfe bitten würde! Du nimmst jetzt dieses verfluchte Ticket, das ich für dich gekauft habe und steigst, verdammt noch Mal, in den nächsten Flieger! Und solltest du dieses Stück Papier nicht in fünf Sekunden in Händen halten, dann verprügle ich dich damit, darauf kannst du Gift nehmen!", schimpfte Gina jetzt und hielt gleichzeitig das Flugticket in die Höhe. Und dann Stille. Ãber die fünf Sekunden hinaus.
âUnd da sagst ausgerechnet
du, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank habe!", war schlieÃlich Rorys einzige Reaktion. Sie streckte die Hand aus und fischte das Ticket aus Ginas Hand. Die Dunkelhaarige begann zu grinsen und die Amerikanerin tat es ihr gleich. Dann nickten sie sich einmal zu, bevor Rory ihre Handtasche schnappte und mit einem breiten Lächeln durch die Bürotür lief.
Gina sah ihr hinterher und rief ihr noch nach: âGuten Flug! Und ... willkommen in der Familie ...
Schwester!" Doch Rory war schon um die Ecke verschwunden.
TBC