12.06.2005, 17:58
Danke Soffel, du hast mir Mut gemacht!^^ Da ich ja wie schon gesagt Schwierigkeiten habe ins Internet zu kommen, hat es mit dem nächsten Teil ziemlich lange gedauert... *schäm*
Ich hoffe er gefällt euch einigermaÃen, ich hab keinen blassen Schimmer was da wieder endstanden ist, nachdem ich mal wieder kräftig in die Tasten gehaun hab! *g* So aber nun ohne weiteres Geschwafel: Kapitel 14 ("Tätärätäää!")
Chapter 14
Es war bereits spät am Abend, als Lorelai endlich aus einer Art Dämmerzustand erwachte. Den ganzen Tag lang hatte sie wie ein schattenhaftes Abbild ihres Selbst im Haus rumgehangen und sich mit völlig belanglosen Dingen beschäftigt. Sie hatte sich aufs Sofa geworfen und sich einige Werbesendungen angeschaut, auf die ein schlechter Western und eine besonders schmierige Folge von âReich und Schönâ gefolgt waren. Sie hatte mehrere Packungen muffeliger Kekse in sich hineingestopft, deren Verfallsdatum wahrscheinlich schon zu Zeiten Julius Caesars abgelaufen war, hatte alle Blumen im Haus gegossen, ihren schwarzen Mantel entstaubt, hatte den alten Kleiderschrank ausgemistet und den Inhalt in verschiedene Pappkartons verteilt, die sie erst in den Keller, dann wieder auf den Dachboden und zuletzt im Flur verstaut hatte. (Am Ende landete alles wieder im Schrank â natürlich noch unordentlicher als zuvor).
Doch was sie auch tat â Rorys überstürzte Flucht wollte ihr nicht aus dem Kopf weichen. Zwischendurch ertappte sie sich dabei, wie sie am Fenster stand und hinausstarrte, gerade so, als warte sie darauf Rorys Wagen um die Ecke biegen zu sehen.
Gegen neun fiel ihr ein, dass sie eigentlich im Drangonfly hätte sein müssen, einen Haufen Papierkram erledigen und drei unnütze Möbelpacker hätte beurlauben sollen, doch inzwischen war es zu spät. Das Hotel war jetzt menschenleer, alle Arbeiter nach Dienstschluss nach Hause gegangen. Sookie hatte sie nicht angerufen und auch Michel hatte sich nicht gemeldet â dann erst viel ihr ein, dass sie den Stecker des Telefons herausgezogen hatte.
Sie blickte auf die Uhr. In fünf Minuten würde es zehn Uhr sein ... Moment mal, dachte sie. Zehn Uhr ... sie hatte Luke versprochen, am Abend zu ihm zu kommen. Der Gedanke, von ihm in den Arm genommen und getröstet zu werden, war so verlockend ... Doch andererseits wusste sie nicht, ob sie es ertragen konnte mit ihm zusammen zu sein, während Rory unterwegs nach New York war. Nein, inzwischen musste sie dort angekommen sein, wo immer sie auch genau hinwollte. Wusste sie überhaupt, wo sich Jess befand?
Schnell verdrängte sie alle erneut in ihr aufsteigenden Fragen und zog sich Mantel und Schuhe an. Allein würde sie diese Nacht nicht durchstehen können. Sie musste zu Luke.
âWarum quälst du mich so und lässt mich stundenlang warten?â, begrüÃte sie Luke in vorwurfsvoll-zärtlichem Ton und gab ihr einen innigen Kuss. Doch an ihrer Reaktion bemerkte er, das etwas nicht stimmte.
âWas hast du?â, fragte er. Unsicherheit hatte sich in seinen Blick gemischt, als ob er glaubte sie bereute das, was zwischen ihnen vorgefallen war.
Lorelai lieà sich auf seine Couch sinken und erzählte ihm alles. Es war sehr befreiend, ihm alles Vorgefallene und auch ihre Ãngste zu beichten. Luke war ein sehr guter Zuhörer. Er unterbrach sie nicht ein einziges Mal und folgte ihr aufmerksam.
âWarum bist du ihr nicht nachgefahren?â, fragte er schlieÃlich, als sie geendet hatte.
âRory ist erwachsen genug, um selbst zu entscheidenâ, sagte sie und dachte an Rorys kurze Nachricht. âSie macht da eine ziemlich komplizierte Sache durch und weder du noch ich können ihr dabei helfen, damit fertig zu werden oder wichtige Entscheidungen treffen. Das erste Mal in ihrem Leben hat sie eine riesige Verantwortung zu tragen und die wohl wichtigste Entscheidung in ihrem Leben zu treffen. Diese Sache muss sie allein durchmachen â zusammen mit Jessâ, fügte sie zerknirscht hinzu. âGlaub mir, ich würde ihr so gern helfen, aber sie hat mich darum gebeten sie das allein machen zu lassen. Und ich akzeptiere das.â
Luke nickte stumm. Es gab wirklich keine Alternative, Rory musste diesen Kampf allein auskämpfen.
âEs ist schrecklich sie so zu sehen und ihr doch nicht helfen zu könnenâ, murmelte er.
âJa, das ist es. Aber sie hat doch Jess.â
Die beiden warfen sich einen Blick zu, doch dann sahen sie schnell wieder woanders hin.
âAlso ...â, sagte Luke und kratzte sich am Kopf, âum dich ein wenig abzulenken: ich hab für heute Abend etwas für uns beide geplant.â
Lorelai hob den Kopf. Sie war nicht wirklich in der Stimmung, sich von Luke in ein Restaurant ausführen zu lassen.
âIch weià nicht Luke ... wollen wir jetzt wirklich noch irgendwo hin?â
Er lächelte verschmitzt. âOh wir müssen nicht weg. Ich dachte eher an einen gemeinsamen Videoabend, hier bei mir.â
Lorelai machte groÃe Augen. Luke war nicht gerade das, was man einen eingefleischten Kinogänger nennen konnte. Einmal hatte sie ihn zu sich eingeladen und überredet, gemeinsam mit ihr âCasablancaâ zu gucken. Der Abend war ganz gut gelaufen, doch richtig begeistert schien er nicht gewesen zu sein.
âLuke, was ist denn mit dir passiert? Seit wann guckst du denn Filme?â
âAch, na ja ... ich weià du liebst gute Filme und langsam gefällt es mir auch. Ich hab âChocolatâ ausgeliehen â Miss Patty hat ihn mir empfohlen.â
Lorelai konnte nicht anders, als ein bisschen zu lächeln.
âOh Luke, du bist so süÃ! Aber ... so gern ich den Film jetzt genieÃen würde â nicht zu vergessen Johnny Depp â ich weià nicht, ob ich in der richtigen Stimmung -â
âKomm schon Lorelaiâ, sagte Luke und setzte ein Gesicht auf, dem sie kaum wiederstehen konnte. âDu kannst nicht den ganzen Abend damit verbringen, depressiv auf dieser Couch zu sitzen. Ich vertraue Rory. Und ich ...â er verschluckte das Wort, â ... Jess.â
âOkay, du hast mich überredetâ, erwiderte Lorelai geschlagen. âSehen wir uns also âChocolatâ an.â
Ich hoffe er gefällt euch einigermaÃen, ich hab keinen blassen Schimmer was da wieder endstanden ist, nachdem ich mal wieder kräftig in die Tasten gehaun hab! *g* So aber nun ohne weiteres Geschwafel: Kapitel 14 ("Tätärätäää!")
Chapter 14
Es war bereits spät am Abend, als Lorelai endlich aus einer Art Dämmerzustand erwachte. Den ganzen Tag lang hatte sie wie ein schattenhaftes Abbild ihres Selbst im Haus rumgehangen und sich mit völlig belanglosen Dingen beschäftigt. Sie hatte sich aufs Sofa geworfen und sich einige Werbesendungen angeschaut, auf die ein schlechter Western und eine besonders schmierige Folge von âReich und Schönâ gefolgt waren. Sie hatte mehrere Packungen muffeliger Kekse in sich hineingestopft, deren Verfallsdatum wahrscheinlich schon zu Zeiten Julius Caesars abgelaufen war, hatte alle Blumen im Haus gegossen, ihren schwarzen Mantel entstaubt, hatte den alten Kleiderschrank ausgemistet und den Inhalt in verschiedene Pappkartons verteilt, die sie erst in den Keller, dann wieder auf den Dachboden und zuletzt im Flur verstaut hatte. (Am Ende landete alles wieder im Schrank â natürlich noch unordentlicher als zuvor).
Doch was sie auch tat â Rorys überstürzte Flucht wollte ihr nicht aus dem Kopf weichen. Zwischendurch ertappte sie sich dabei, wie sie am Fenster stand und hinausstarrte, gerade so, als warte sie darauf Rorys Wagen um die Ecke biegen zu sehen.
Gegen neun fiel ihr ein, dass sie eigentlich im Drangonfly hätte sein müssen, einen Haufen Papierkram erledigen und drei unnütze Möbelpacker hätte beurlauben sollen, doch inzwischen war es zu spät. Das Hotel war jetzt menschenleer, alle Arbeiter nach Dienstschluss nach Hause gegangen. Sookie hatte sie nicht angerufen und auch Michel hatte sich nicht gemeldet â dann erst viel ihr ein, dass sie den Stecker des Telefons herausgezogen hatte.
Sie blickte auf die Uhr. In fünf Minuten würde es zehn Uhr sein ... Moment mal, dachte sie. Zehn Uhr ... sie hatte Luke versprochen, am Abend zu ihm zu kommen. Der Gedanke, von ihm in den Arm genommen und getröstet zu werden, war so verlockend ... Doch andererseits wusste sie nicht, ob sie es ertragen konnte mit ihm zusammen zu sein, während Rory unterwegs nach New York war. Nein, inzwischen musste sie dort angekommen sein, wo immer sie auch genau hinwollte. Wusste sie überhaupt, wo sich Jess befand?
Schnell verdrängte sie alle erneut in ihr aufsteigenden Fragen und zog sich Mantel und Schuhe an. Allein würde sie diese Nacht nicht durchstehen können. Sie musste zu Luke.
âWarum quälst du mich so und lässt mich stundenlang warten?â, begrüÃte sie Luke in vorwurfsvoll-zärtlichem Ton und gab ihr einen innigen Kuss. Doch an ihrer Reaktion bemerkte er, das etwas nicht stimmte.
âWas hast du?â, fragte er. Unsicherheit hatte sich in seinen Blick gemischt, als ob er glaubte sie bereute das, was zwischen ihnen vorgefallen war.
Lorelai lieà sich auf seine Couch sinken und erzählte ihm alles. Es war sehr befreiend, ihm alles Vorgefallene und auch ihre Ãngste zu beichten. Luke war ein sehr guter Zuhörer. Er unterbrach sie nicht ein einziges Mal und folgte ihr aufmerksam.
âWarum bist du ihr nicht nachgefahren?â, fragte er schlieÃlich, als sie geendet hatte.
âRory ist erwachsen genug, um selbst zu entscheidenâ, sagte sie und dachte an Rorys kurze Nachricht. âSie macht da eine ziemlich komplizierte Sache durch und weder du noch ich können ihr dabei helfen, damit fertig zu werden oder wichtige Entscheidungen treffen. Das erste Mal in ihrem Leben hat sie eine riesige Verantwortung zu tragen und die wohl wichtigste Entscheidung in ihrem Leben zu treffen. Diese Sache muss sie allein durchmachen â zusammen mit Jessâ, fügte sie zerknirscht hinzu. âGlaub mir, ich würde ihr so gern helfen, aber sie hat mich darum gebeten sie das allein machen zu lassen. Und ich akzeptiere das.â
Luke nickte stumm. Es gab wirklich keine Alternative, Rory musste diesen Kampf allein auskämpfen.
âEs ist schrecklich sie so zu sehen und ihr doch nicht helfen zu könnenâ, murmelte er.
âJa, das ist es. Aber sie hat doch Jess.â
Die beiden warfen sich einen Blick zu, doch dann sahen sie schnell wieder woanders hin.
âAlso ...â, sagte Luke und kratzte sich am Kopf, âum dich ein wenig abzulenken: ich hab für heute Abend etwas für uns beide geplant.â
Lorelai hob den Kopf. Sie war nicht wirklich in der Stimmung, sich von Luke in ein Restaurant ausführen zu lassen.
âIch weià nicht Luke ... wollen wir jetzt wirklich noch irgendwo hin?â
Er lächelte verschmitzt. âOh wir müssen nicht weg. Ich dachte eher an einen gemeinsamen Videoabend, hier bei mir.â
Lorelai machte groÃe Augen. Luke war nicht gerade das, was man einen eingefleischten Kinogänger nennen konnte. Einmal hatte sie ihn zu sich eingeladen und überredet, gemeinsam mit ihr âCasablancaâ zu gucken. Der Abend war ganz gut gelaufen, doch richtig begeistert schien er nicht gewesen zu sein.
âLuke, was ist denn mit dir passiert? Seit wann guckst du denn Filme?â
âAch, na ja ... ich weià du liebst gute Filme und langsam gefällt es mir auch. Ich hab âChocolatâ ausgeliehen â Miss Patty hat ihn mir empfohlen.â
Lorelai konnte nicht anders, als ein bisschen zu lächeln.
âOh Luke, du bist so süÃ! Aber ... so gern ich den Film jetzt genieÃen würde â nicht zu vergessen Johnny Depp â ich weià nicht, ob ich in der richtigen Stimmung -â
âKomm schon Lorelaiâ, sagte Luke und setzte ein Gesicht auf, dem sie kaum wiederstehen konnte. âDu kannst nicht den ganzen Abend damit verbringen, depressiv auf dieser Couch zu sitzen. Ich vertraue Rory. Und ich ...â er verschluckte das Wort, â ... Jess.â
âOkay, du hast mich überredetâ, erwiderte Lorelai geschlagen. âSehen wir uns also âChocolatâ an.â
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