12.07.2005, 00:21
10. Teil - Unaffected
Laute Musik drang an seine Ohren, während er schon seit geschlagenen 5 Minuten auf seinem Stück Fleisch herumbiss. Er sah angestrengt auf seinen Teller, ungewillt seinen Blick zu heben, um lauter glückliche Gesichter zu sehen.
Zugegeben, die Trauung war wirklich herzergreifend gewesen, was ihn aber irgendwie nicht dazu brachte seine weiteren Gedanken nun ebenfalls an die Feierlichkeiten fest zu klammern.
An wessen Tisch, als am Familientisch sollte er auch sitzen? Er gehörte zur Familie und doch wieder nicht. Dort saÃen sie alle beieinander; das Brautpaar, Lorelais Eltern, Liz, T.J., Logan und Rory.
Warum kam er sich nur so ausgeschlossen vor?
Plötzlich wurde er wütend, war das alles fair?
Er hatte sich auf die Hochzeit gefreut, doch nun hing die ganze Zeit, wie ein unsichtbarer Schleier, die Vergangenheit über ihm. Hatte er sich nicht geschworen diese Tage ohne unnötige Gedanken an Früher verbringen zu wollen?
Doch nicht nur Rory selbst machte ihm klar, dass seine Fehler von damals nicht mehr rückgängig gemacht werden konnten, nein, auch ihre GroÃmutter wusste noch genau, wer er war. Sie machten ihm Beide auf stumme Art und WeiÃe klar, dass er die Schuld alleine zu tragen hatte.
Rory sah zu ihrem GroÃvater, als dieser anfing mit seiner Gabel, welche er gegen sein Glas schlug, die Hochzeitsgesellschaft auf sich aufmerksam zu machen.
Sie wusste was nun kommen würde; eine endlose Reihe an Ansprachen für das Brautpaar.
Sie wusste aber nicht, ob sie sich darauf freuen sollte, zwang sich jedoch trotzdem dazu wenigstens mit einem halben Ohr der Rede Richards zuzuhören.
âWarum wir hier alle zusammengekommen sind ist ja mittlerweile allseits bekanntâ Ihr GroÃvater machte eine ausschweifende Bewegung mit den Armen. âEs freut mich, dass meine Tochter nach nun doch etwas längerer Zeit endlich von sich behaupten kann den Partner fürs Leben gefunden zu haben undâ
Ab diesem Moment wusste sie, dass dieser Teil der Hochzeit sich sehr, sehr lange hinziehen würde. Wer würde wohl alles noch eine Rede halten? Sie seufzte unterdrückt und versuchte ebenfalls ihren Wunsch auf die Toilette zu verschwinden zu unterdrücken.
Nachdem auch Liz und Sookie mit ihrer Rede auf das Brautpaar fertig waren, riss Rory eine Stimme aus ihren Gedanken, welche sie schon lange nicht mehr so deutlich gehört hatte.
âLorelai, Luke, ich will hier gar nicht lange groÃe Reden schwingen. Ich freue mich über eure Hochzeit, vielleicht überrascht das manche hier. Ich wünsche Luke jedoch, dass er noch die Familie bekommt, die er verdient hat, denn er hat sich auch um mich immer gut gekümmert. Lorelai, du bist eine tolle Frau und erst heute weià ich, warum wir uns damals nicht verstanden haben. Ich hoffe das wird sich ändern!â Nach diesen kurzen Worten hob er sein Glas und abermals stieÃen alle auf das Paar an.
Die restlichen Ansprachen zogen an ihr vorbei, ohne dass sie sich danach auch nur an ein Wort erinnern hätte können. Jessâ Rede war kurz gewesen, doch es hatte sie gerührt.
Der jetzige Jess wusste, was Luke für ihn getan hatte. Der jetzige Jess wusste, dass ihre Mutter Grund dazu hatte ihm damals zu misstrauen. Vielleicht nicht immer, aber es war doch berechtigt.
AuÃerdem rührte es sie, dass er ein besseres Verhältnis zu ihrer Mutter wollte. Sie schüttelte den Kopf, er wollte kein besseres Verhältnis zu ihrer Mutter - er wollte ein besseres Verhältnis zu Lukes Frau, seiner neuen Tante. Das war ein Unterschied. Was kümmerte ihn schon Rory, seine neue Cousine?!
Luke stand gerade in der Küche des Dragonfly Inn, in dessen Garten sie ihre Hochzeit feierten, als Lorelai mit einem Zettel winkend in den Raum gestürmt kam.
âWo bist du denn die ganze Zeit? Meine Mutter wollte uns Beiden unser Geschenk überreichen!â meinte sie ein wenig vorwurfsvoll, hielt ihm dann aber, bis über beide Ohren grinsend, den Zettel entgegen.
âIch konnte nicht auf dich warten!â ergänzte sie ein wenig entschuldigend und als Luke auf das Blatt blickte, sah er dass dies scheinbar eine Hochzeitskarte von ihren Eltern war.
Er nahm seiner frisch angetrauten Frau diese aus der Hand und schlug sie neugierig auf. Seine Augen wurden groÃ. Er war überrascht, Emily und Richard hatten sich keinen üblen Scherz einfallen lassen, nein, ganz und gar nicht.
Er lächelte Lorelai an, als er mit dem Lesen fertig war.
âEs ist zwar Europa aber ich nehme die Reise dankend an!â Lorelai grinste ebenfalls wieder.
âNach Korfu, dass hätte ich nicht gedacht!â Luke schüttelte nun ungläubig den Kopf und lachte erstaunt. Er wollte schon immer einmal nach Griechenland und nun würde er die Gelegenheit dazu haben.
â10 Tage in einem 5 Sterne Hotel!â rief Lorelai begeistert und fiel ihrem Ehegatten nun überglücklich um den Hals.
Sie würden morgen am frühen Nachmittag nach Korfu fliegen und wunderschöne Flitterwochen verbringen. Ihre Mutter wusste es vielleicht nicht einmal oder konnte es sich nicht vorstellen, aber sie war ihr dankbar. Dieses Geschenk zeigte ihr, dass Emily gewillt war ihr Leben mit Luke zu akzeptieren.
âHey, was ist los mit dir?â wollte Liz wissen, als sie von der Tanzfläche zurück kam und sich auf dem freien Stuhl neben ihrem Sohn nieder lies.
Jess schüttelte abwehrend den Kopf. âNichts, nichts!â Er sah seine Mutter dabei nicht wirklich an und sie wusste in dem Moment genau, dass er ihr nicht die Wahrheit sagte.
âDu hast dich doch auf die Hochzeit gefreut!â entgegnete Liz nun. âUnd nun sitzt du hier wie 10 Tage Regenwetter!â Sie verstand ihn nicht.
Er schüttelte wieder den Kopf.
âIch hab mich darauf gefreut Luke wieder zu sehen!â korrigierte er seine Mutter.
Liz schüttelte ebenfalls den Kopf â verständnislos.
Die Stunden flogen dahin.
Lorelai tanzte mit ihrem Vater, Luke, Kirk und auch Taylor wollte natürlich eine flotte Sohle mit der Braut aufs Parkett legen.
Luke redete mit seiner Schwester und musste dann Lore vor Taylor retten.
Die bunten Lampinions baumelten über der Tanzfläche im lauen Wind, während der Abend nur so dahinflog.
Lorelais Eltern tanzten vergnügt. Sookie versuchte Jackson davon zu überzeugen noch einmal zu tanzen, bevor sie schlieÃlich aufgab, um nach den Kindern zu sehen.
Babette tanzte mit Morey. Ms. Patty stand am Kuchenbüfett.
Rory tanzte schon seit geraumer Zeit mit Logan.
Und Jess saà auf seinem Stuhl.
Everything I know, tells me sheâs everything, that I could hope for.
Mit jeder Minute, die er hier war wurde seine Gewissheit gröÃer, dass es ein Fehler war hier herzukommen. Er hätte die glückliche Familie, glückliche Familie sein lassen sollen und nicht sich und die Anderen durch seine Anwesenheit stören.
Er hätte gerne mit Rory geredet, ganz normal â wie zwei Erwachsene. Er hätte gerne alle Missverständnisse aus dem Weg geräumt.
Er wusste, dass es nie wieder so wie früher werden konnte, doch das sie nicht einmal mehr miteinander reden konnten?
Everything I know, tells me I canât let her walk away.
Doch wäre er zufrieden, wenn sie auch mit ihm reden würde?
Er schüttelte den Kopf und beschloss dem allem ein Ende zu bereiten. Er würde mit ihr reden.
Als Rory in Richtung Tische sah, stellte sie mit Entsetzen fest, dass Jess direkt auf sie und Logan zukam. Er schien zielstrebig, als hätte er etwas bestimmtes vor - sein Gesichtsausdruck war jedoch unleserlich.
Es durchfuhr sie wie ein Stromschlag. In ihr kam plötzlich eine unbändige Wut auf, als Jess neben Logan stand und ihn darum bat ihn kurz ablösen zu können.
Gerade, als Logan zustimmend nickte, hörte sie ihre eigene Stimme schneidend klar.
âIch verzichte dankend!â hörte sie sich selbst sagen und zog Logan ohne ihrem Ex-Freund ein weiteres Wort oder einen Blick zu widmen davon.
Sie sah nicht Jessâ Gesicht, als er sich Abwandte, sie sah auch nicht, dass er zu Luke und Lorelai ging, um sich zu verabschieden und sie sah auch nicht, wie er mit langsamen Schritten und versteinertem Gesicht in Richtung Inn ging.
Sie hatte ihn wieder verletzt. Hatte sie nichts aus der Vergangenheit gelernt?
Hatte sie nicht etliche Nächte in den letzten 2 Jahren wach gelegen und sich gefragt, was gewesen wäre, hätte sie ihm damals zugehört?
Jetzt hatte sie noch eine Situation mehr, wegen der sie wachliegen würde.
I took my time to find the words,
I hoped sheâd feel the same.
Hatte er damals gedacht, es könnte noch schlimmer kommen? Hätte er gedacht, dass sie irgendwann nicht einmal mehr mit ihm reden würde?
Hatte er nicht auch gedacht, dass ihn nie wieder jemand so verletzen können würde?
Hatte er nicht auch gedacht, dass selbst sie ihn nicht nochmal so verletzen könnte?
`cause I want someone to share my smile.
Sie hatte es wieder getan. Mit drei einzelnen Worten hatte sie ihn so verletzt wie damals und musste ihn dabei nicht einmal ansehen.
To share my pain.
Er wusste, warum sie dazu im Stande war ihn wieder so zu verletzen.
Obwohl er sie das ganze letzte Jahr erfolgreich aus seinem Kopf verdrängt hatte, hatte er das mit seinem Herz nicht geschafft â die ganzen letzten 2 Jahre nicht.
To be there when the sea turns grey.
Einerseits war er erleichtert über diese Realisation, andererseits hielt er sich selbst für naiv.
Naiv, für seine Zuneigung zu Rory.
Doch war Liebe naiv?
Wo war der schmale Grad zwischen Naivität und Romantik der unsterblichen Liebe?!
To share the joy, for better or worse.
Er seufzte wütend. Wütend auf sich selbst.
Er musste wieder seinen Kopf einschalten. Wann hatte sein Verstand ausgesetzt?
Als er die Einladung zur Hochzeit bekommen hatte?
Als er sie das erste Mal wieder gesehen hatte?
Er wusste es nicht genau, doch er wusste, dass er das genau jetzt wieder ändern musste.
And I thought that it might have been her.
Doch es war schwer. Es war schwer sie loszulassen.
Er hatte einmal den Fehler gemacht sie loszulassen.
Er hatte sie verlassen, um den Sinn seines Lebens zu finden, um herauszufinden, was er mit seinem Leben machen wollte.
Er wusste es jetzt, doch er musste realisieren, dass wollen nicht gleich haben hieÃ.
Und eigentlich sollte doch loslassen einfach sein, wenn sie ihm doch eigentlich schon lange nicht mehr gehörte?!
Wonder if she knows the way I saw her soul light up my life.
Doch die groÃe Frage war, ob er selbst Rory verzeihen können würde, denn es ging hier nun nicht mehr nur um seine Fehlerâ¦
Wonder if she knows, of the pain I feel tonight.
Songtext: Switchfoot â Might have been her
Laute Musik drang an seine Ohren, während er schon seit geschlagenen 5 Minuten auf seinem Stück Fleisch herumbiss. Er sah angestrengt auf seinen Teller, ungewillt seinen Blick zu heben, um lauter glückliche Gesichter zu sehen.
Zugegeben, die Trauung war wirklich herzergreifend gewesen, was ihn aber irgendwie nicht dazu brachte seine weiteren Gedanken nun ebenfalls an die Feierlichkeiten fest zu klammern.
An wessen Tisch, als am Familientisch sollte er auch sitzen? Er gehörte zur Familie und doch wieder nicht. Dort saÃen sie alle beieinander; das Brautpaar, Lorelais Eltern, Liz, T.J., Logan und Rory.
Warum kam er sich nur so ausgeschlossen vor?
Plötzlich wurde er wütend, war das alles fair?
Er hatte sich auf die Hochzeit gefreut, doch nun hing die ganze Zeit, wie ein unsichtbarer Schleier, die Vergangenheit über ihm. Hatte er sich nicht geschworen diese Tage ohne unnötige Gedanken an Früher verbringen zu wollen?
Doch nicht nur Rory selbst machte ihm klar, dass seine Fehler von damals nicht mehr rückgängig gemacht werden konnten, nein, auch ihre GroÃmutter wusste noch genau, wer er war. Sie machten ihm Beide auf stumme Art und WeiÃe klar, dass er die Schuld alleine zu tragen hatte.
Rory sah zu ihrem GroÃvater, als dieser anfing mit seiner Gabel, welche er gegen sein Glas schlug, die Hochzeitsgesellschaft auf sich aufmerksam zu machen.
Sie wusste was nun kommen würde; eine endlose Reihe an Ansprachen für das Brautpaar.
Sie wusste aber nicht, ob sie sich darauf freuen sollte, zwang sich jedoch trotzdem dazu wenigstens mit einem halben Ohr der Rede Richards zuzuhören.
âWarum wir hier alle zusammengekommen sind ist ja mittlerweile allseits bekanntâ Ihr GroÃvater machte eine ausschweifende Bewegung mit den Armen. âEs freut mich, dass meine Tochter nach nun doch etwas längerer Zeit endlich von sich behaupten kann den Partner fürs Leben gefunden zu haben undâ
Ab diesem Moment wusste sie, dass dieser Teil der Hochzeit sich sehr, sehr lange hinziehen würde. Wer würde wohl alles noch eine Rede halten? Sie seufzte unterdrückt und versuchte ebenfalls ihren Wunsch auf die Toilette zu verschwinden zu unterdrücken.
Nachdem auch Liz und Sookie mit ihrer Rede auf das Brautpaar fertig waren, riss Rory eine Stimme aus ihren Gedanken, welche sie schon lange nicht mehr so deutlich gehört hatte.
âLorelai, Luke, ich will hier gar nicht lange groÃe Reden schwingen. Ich freue mich über eure Hochzeit, vielleicht überrascht das manche hier. Ich wünsche Luke jedoch, dass er noch die Familie bekommt, die er verdient hat, denn er hat sich auch um mich immer gut gekümmert. Lorelai, du bist eine tolle Frau und erst heute weià ich, warum wir uns damals nicht verstanden haben. Ich hoffe das wird sich ändern!â Nach diesen kurzen Worten hob er sein Glas und abermals stieÃen alle auf das Paar an.
Die restlichen Ansprachen zogen an ihr vorbei, ohne dass sie sich danach auch nur an ein Wort erinnern hätte können. Jessâ Rede war kurz gewesen, doch es hatte sie gerührt.
Der jetzige Jess wusste, was Luke für ihn getan hatte. Der jetzige Jess wusste, dass ihre Mutter Grund dazu hatte ihm damals zu misstrauen. Vielleicht nicht immer, aber es war doch berechtigt.
AuÃerdem rührte es sie, dass er ein besseres Verhältnis zu ihrer Mutter wollte. Sie schüttelte den Kopf, er wollte kein besseres Verhältnis zu ihrer Mutter - er wollte ein besseres Verhältnis zu Lukes Frau, seiner neuen Tante. Das war ein Unterschied. Was kümmerte ihn schon Rory, seine neue Cousine?!
Luke stand gerade in der Küche des Dragonfly Inn, in dessen Garten sie ihre Hochzeit feierten, als Lorelai mit einem Zettel winkend in den Raum gestürmt kam.
âWo bist du denn die ganze Zeit? Meine Mutter wollte uns Beiden unser Geschenk überreichen!â meinte sie ein wenig vorwurfsvoll, hielt ihm dann aber, bis über beide Ohren grinsend, den Zettel entgegen.
âIch konnte nicht auf dich warten!â ergänzte sie ein wenig entschuldigend und als Luke auf das Blatt blickte, sah er dass dies scheinbar eine Hochzeitskarte von ihren Eltern war.
Er nahm seiner frisch angetrauten Frau diese aus der Hand und schlug sie neugierig auf. Seine Augen wurden groÃ. Er war überrascht, Emily und Richard hatten sich keinen üblen Scherz einfallen lassen, nein, ganz und gar nicht.
Er lächelte Lorelai an, als er mit dem Lesen fertig war.
âEs ist zwar Europa aber ich nehme die Reise dankend an!â Lorelai grinste ebenfalls wieder.
âNach Korfu, dass hätte ich nicht gedacht!â Luke schüttelte nun ungläubig den Kopf und lachte erstaunt. Er wollte schon immer einmal nach Griechenland und nun würde er die Gelegenheit dazu haben.
â10 Tage in einem 5 Sterne Hotel!â rief Lorelai begeistert und fiel ihrem Ehegatten nun überglücklich um den Hals.
Sie würden morgen am frühen Nachmittag nach Korfu fliegen und wunderschöne Flitterwochen verbringen. Ihre Mutter wusste es vielleicht nicht einmal oder konnte es sich nicht vorstellen, aber sie war ihr dankbar. Dieses Geschenk zeigte ihr, dass Emily gewillt war ihr Leben mit Luke zu akzeptieren.
âHey, was ist los mit dir?â wollte Liz wissen, als sie von der Tanzfläche zurück kam und sich auf dem freien Stuhl neben ihrem Sohn nieder lies.
Jess schüttelte abwehrend den Kopf. âNichts, nichts!â Er sah seine Mutter dabei nicht wirklich an und sie wusste in dem Moment genau, dass er ihr nicht die Wahrheit sagte.
âDu hast dich doch auf die Hochzeit gefreut!â entgegnete Liz nun. âUnd nun sitzt du hier wie 10 Tage Regenwetter!â Sie verstand ihn nicht.
Er schüttelte wieder den Kopf.
âIch hab mich darauf gefreut Luke wieder zu sehen!â korrigierte er seine Mutter.
Liz schüttelte ebenfalls den Kopf â verständnislos.
Die Stunden flogen dahin.
Lorelai tanzte mit ihrem Vater, Luke, Kirk und auch Taylor wollte natürlich eine flotte Sohle mit der Braut aufs Parkett legen.
Luke redete mit seiner Schwester und musste dann Lore vor Taylor retten.
Die bunten Lampinions baumelten über der Tanzfläche im lauen Wind, während der Abend nur so dahinflog.
Lorelais Eltern tanzten vergnügt. Sookie versuchte Jackson davon zu überzeugen noch einmal zu tanzen, bevor sie schlieÃlich aufgab, um nach den Kindern zu sehen.
Babette tanzte mit Morey. Ms. Patty stand am Kuchenbüfett.
Rory tanzte schon seit geraumer Zeit mit Logan.
Und Jess saà auf seinem Stuhl.
Everything I know, tells me sheâs everything, that I could hope for.
Mit jeder Minute, die er hier war wurde seine Gewissheit gröÃer, dass es ein Fehler war hier herzukommen. Er hätte die glückliche Familie, glückliche Familie sein lassen sollen und nicht sich und die Anderen durch seine Anwesenheit stören.
Er hätte gerne mit Rory geredet, ganz normal â wie zwei Erwachsene. Er hätte gerne alle Missverständnisse aus dem Weg geräumt.
Er wusste, dass es nie wieder so wie früher werden konnte, doch das sie nicht einmal mehr miteinander reden konnten?
Everything I know, tells me I canât let her walk away.
Doch wäre er zufrieden, wenn sie auch mit ihm reden würde?
Er schüttelte den Kopf und beschloss dem allem ein Ende zu bereiten. Er würde mit ihr reden.
Als Rory in Richtung Tische sah, stellte sie mit Entsetzen fest, dass Jess direkt auf sie und Logan zukam. Er schien zielstrebig, als hätte er etwas bestimmtes vor - sein Gesichtsausdruck war jedoch unleserlich.
Es durchfuhr sie wie ein Stromschlag. In ihr kam plötzlich eine unbändige Wut auf, als Jess neben Logan stand und ihn darum bat ihn kurz ablösen zu können.
Gerade, als Logan zustimmend nickte, hörte sie ihre eigene Stimme schneidend klar.
âIch verzichte dankend!â hörte sie sich selbst sagen und zog Logan ohne ihrem Ex-Freund ein weiteres Wort oder einen Blick zu widmen davon.
Sie sah nicht Jessâ Gesicht, als er sich Abwandte, sie sah auch nicht, dass er zu Luke und Lorelai ging, um sich zu verabschieden und sie sah auch nicht, wie er mit langsamen Schritten und versteinertem Gesicht in Richtung Inn ging.
Sie hatte ihn wieder verletzt. Hatte sie nichts aus der Vergangenheit gelernt?
Hatte sie nicht etliche Nächte in den letzten 2 Jahren wach gelegen und sich gefragt, was gewesen wäre, hätte sie ihm damals zugehört?
Jetzt hatte sie noch eine Situation mehr, wegen der sie wachliegen würde.
I took my time to find the words,
I hoped sheâd feel the same.
Hatte er damals gedacht, es könnte noch schlimmer kommen? Hätte er gedacht, dass sie irgendwann nicht einmal mehr mit ihm reden würde?
Hatte er nicht auch gedacht, dass ihn nie wieder jemand so verletzen können würde?
Hatte er nicht auch gedacht, dass selbst sie ihn nicht nochmal so verletzen könnte?
`cause I want someone to share my smile.
Sie hatte es wieder getan. Mit drei einzelnen Worten hatte sie ihn so verletzt wie damals und musste ihn dabei nicht einmal ansehen.
To share my pain.
Er wusste, warum sie dazu im Stande war ihn wieder so zu verletzen.
Obwohl er sie das ganze letzte Jahr erfolgreich aus seinem Kopf verdrängt hatte, hatte er das mit seinem Herz nicht geschafft â die ganzen letzten 2 Jahre nicht.
To be there when the sea turns grey.
Einerseits war er erleichtert über diese Realisation, andererseits hielt er sich selbst für naiv.
Naiv, für seine Zuneigung zu Rory.
Doch war Liebe naiv?
Wo war der schmale Grad zwischen Naivität und Romantik der unsterblichen Liebe?!
To share the joy, for better or worse.
Er seufzte wütend. Wütend auf sich selbst.
Er musste wieder seinen Kopf einschalten. Wann hatte sein Verstand ausgesetzt?
Als er die Einladung zur Hochzeit bekommen hatte?
Als er sie das erste Mal wieder gesehen hatte?
Er wusste es nicht genau, doch er wusste, dass er das genau jetzt wieder ändern musste.
And I thought that it might have been her.
Doch es war schwer. Es war schwer sie loszulassen.
Er hatte einmal den Fehler gemacht sie loszulassen.
Er hatte sie verlassen, um den Sinn seines Lebens zu finden, um herauszufinden, was er mit seinem Leben machen wollte.
Er wusste es jetzt, doch er musste realisieren, dass wollen nicht gleich haben hieÃ.
Und eigentlich sollte doch loslassen einfach sein, wenn sie ihm doch eigentlich schon lange nicht mehr gehörte?!
Wonder if she knows the way I saw her soul light up my life.
Doch die groÃe Frage war, ob er selbst Rory verzeihen können würde, denn es ging hier nun nicht mehr nur um seine Fehlerâ¦
Wonder if she knows, of the pain I feel tonight.
Songtext: Switchfoot â Might have been her