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Hi ihr Lieben!!!
Vielen Dank für euer Feedback :knuddel: Den nächsten Teil möchte ich euch allen widmen, aber ganz besonders Emily, weil sie sich aufgeopfert hat und ihn mir Korrektur gelesen hat! Danke!!! Wünsch euch viel Spaà beim neuen Teil!!!
Richard und Emily hatten den ganzen Nachmittag im Cafe verbracht, sie hatten über alles Mögliche geredet und sich blendend verstanden. Seine Erzählungen von diversen Reisen die er schon unternommen hatte, hatten sie besonders beeindruckt. Sie war erst einmal dort gewesen und das nicht besonders lang. Doch er schien schon in sämtlichen Hauptstädten gewesen zu sein und alles über sie zu wissen. Er erzählte Emily vom Louvre und von den traumhaften Bildern, die dort ausgestellt waren. Emily musste zugeben, dass sie es auf ihrer Reise noch nicht bis nach Paris geschafft hatte. âKomm mit! Ich muss dir was zeigen.â, meinte Richard unvermittelt, griff nach Emilys Hand und zog sie aus dem Cafe. Eine etwas verwirrte Emily folgte ihm. Richard hatte doch tatsächlich ihre Hand genommen und zog sie hinter sich her. âWohin bringst du mich?â, fragte sie neugierig. âDas wirst du gleich sehen, Paris, London, New York, die ganze Welt gibt es hier bei uns.â, entgegnete er mit einem Lächeln. DrauÃen war es bereits dunkel geworden, es war eine klare, frostige Nacht. SchlieÃlich kamen sie in einem Teil von Yale an, in dem Emily noch nie gewesen war. Sie standen vor einem groÃen, dunklen Gebäude. Richard hatte einen Schlüssel dazu und sperrte auf. Emily konnte im Halbdunkeln wenig erkennen, doch als Richard das Licht anmachte, sah sie eine groÃe Halle vor sich. âBitte sehr, such dir aus, wo du gerne hin möchtest⦠auf der rechten Seite haben wir ein paar Exponate, natürlich Kopien, aus dem Louvre, hier drüben findest du ein paar Sachen aus der National Gallery, da hinten sind Bilder aus der Modern Art Gallery. Schau dir einfach an, was du gerne sehen möchtest.â Emily kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Von diesem Tag hatte sie sich viel erwartet, sich vorgestellt, was sie wohl mit Richard unternehmen würde, wenn sie ihn treffen würde, doch das war keines der durchgedachten Szenarien. Langsam gingen sie durch die schier endlose Halle und schauten sich gemeinsam die Bilder an den Wänden an. Die Vielfalt der Exponate war überwältigend, Emily hätte sich nie gedacht, dass eine Universität eine solche Sammlung besitzen könnte. Richard erzählte ihr zu dem einen oder andern Bild ein wenig, doch sie konnte gar nicht wirklich zuhören, es waren einfach zu viele Eindrücke um sie herum. Zum einen waren da die vielen groÃartigen Bilder von den talentiertesten Künstlern, die diese Welt jemals gesehen hatte und zum anderen war da dieser atemberaubende Mann, der sie auf einen Kaffee eingeladen hatte und sie nun in diese wunderbare Welt der Kunst entführt hatte
Als sie die verschiedenen Bilder betrachteten, fiel Emilys Blick auf ein Bild, das sie definitiv noch nie gesehen hatte. Alle anderen Exponate in dem Raum kamen ihr mehr oder weniger bekannt vor, doch bei diesem war es anders. Sie wandte sich an Richard: âWas ist das für ein Bild?â âDas hat ein Studienkollege gemalt, jedes Jahr wird hier ein Bild des besten Kunststudenten ausgestelltâ¦â Emily betrachtete das Bild. Es hatte ihr Interesse geweckt. Richard stellte sich dicht hinter sie, und meinte: âSoll ich dir etwas über das Bild erzählen? Ich kenne zufällig den Künstler.â Emily schloss für einen Moment die Augen und genoss es, Richard so nahe zu sein. Wenn sie nur einen kleinen Schritt nach hinten gehen würde, würden sich ihre Körper berühren, sie würde seinen starken Körper an ihrem fühlen. Um zu verhindern, dass er auf die Idee kam, weiterzugehen, antwortete sie leise: âJa, erzähl mir mehr darüberâ¦â Richard räusperte sich und begann: âStephen Lott hat das Bild gemalt, es trägt den Titel: âDie Erlösungâ.â Emily betrachtete das Bild eingehender. Es war in 2 Ebenen aufgeteilt: Eine himmlische und eine irdische. Im Himmel sah man Ares, wie er sich mit einem ganzen Harem Frauen vergnügte. Die Gottheit war jedoch kaum zu erkennen, da die Farben so blass aufgetragen waren. Auf der Erde sah man Aphrodite mit ihrem wallenden blonden Haar, wie sie einen blonden Jüngling küsste. Der Gegensatz zwischen Himmel und Erde konnte gröÃer nicht sein. Im Himmel waren dunkle Farben aufgetragen und diese nur blass, auf der Erde waren bunte, leuchtende und kräftige Farben verwendet worden. âAphrodite befreit sich von der Beziehung mit Ares, indem sie einen Bauernjungen küsst.â Vorsichtig griff er über Emilys Schulter und deutete auf das Bild. Emily konnte nicht mehr klar denken, Richard so nahe zu sein, war fast unerträglich. Sie versuchte dennoch ihm zuzuhören. âDurch diesen Kuss erlangt Aphrodite ihren Seelenfrieden wieder. Einige griechische Philosophen glaubten ja, dass die Menschen früher einmal Kugelmenschen waren und dass sie von den Göttern halbiert wurden, weil sie zu perfekt waren und dass man im Leben deshalb immer nach seinem fehlenden Ich, einem Seelenverwandten, suchen muss. Stephen vertritt die Ansicht, dass auch die bereits verblassenden Götter, an die niemand mehr glauben konnte, einen solchen Partner gesucht haben. Vielleicht fällt die auf, dass Ares im Himmel fast durchsichtig erscheint. Stephen möchte hier die Vergänglichkeit des göttlichen ansprechen, während Aphrodite und der Junge in kräftigen Farben gemalt sind. Er wollte damit ausdrücken, dass die Göttin zu neuem Leben erwacht ist und das nur durch einen einzigen Kussâ¦â Seine Stimme wurde leiser, denn in diesem Moment drehte sich Emily zu ihm um. Zu lange hatte sie schon einfach so dagestanden und nichts getan, vielleicht würde so ein Moment nie wieder kommen. Sie sah Richard direkt in die Augen. Dieser wiederholte sichtlicher verwirrt seine letzten Worte: âdurch einen einzigen Kuss..â Dann beugte er sich langsam zu Emily, bis sich ihre Lippen trafen. Zuerst küssten sie sich vorsichtig, dann immer stürmischer. Emily fühlte Richards Hände in ihren Haaren, sie war völlig überwältigt, es war, wie sie es sich immer erhofft hatteâ¦