One shots: "Non-GG"
#91

Titel: Danke
Autor: Carö

Genre: Love/Family (k. A.)
Pairing: None
Raiting: G6
Disclaimer: Numb3rs gehört mir nicht.
Sonstige Bemerkungen/Spoilerwarnung: Nicht vorhanden

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Danke

Charlie saß zusammen mit seinem Bruder und seinem Vater an einem runden Tisch. Alle drei trugen Smokings, schließlich war es eine förmliche Veranstaltung, bei der leere Plätze besetzt werden mussten. Aus diesem Grund hatte er sich von seinem Bruder zur Teilnahme an dieser Veranstaltung überreden lassen, der sich nicht davon abbringen lassen wollte, ihn mitzunehmen. Zum Schluss hatte ihm sogar sein Vater zugesetzt. Irgendwann hatte er aufgegeben, nicht mehr widersprochen und zugesagt, weil es die einfachste Lösung war. Nun saß er hier und hoffte, dass es zumindest ein interessantes Programm geben würde, denn sonst hätte sich der Abend gar nicht gelohnt.

Ihr Tisch befand sich im vorderen Bereich des Saals, direkt an der Bühne mit Rednerpult, auf dem eine Frau gerade das Mikrofon auf ihre Höhe einstellte. Aus Langeweile beobachtete Charlie sie, woraufhin sie ihn anlächelte. Ihr Gesicht sagte ihm gar nichts, aber vielleicht war es auch nur ein Höflichkeitslächeln. Was für eine Veranstaltung das war, wusste er nicht, aber er hatte auch keine Zeit mehr darüber nachzudenken, denn in dem Augenblick richtete sich die Frau auf und räusperte sich. Dann eröffnete sie die Zeremonie: "Ich begrüße Sie zur diesjährigen Verleihung des Grünen Bandes als Auszeichnung für besonderes Engagement hier in Seattle. Der Preis wird jedes Jahr vom FBI für Engagement in den USA verliehen. Begrüßen Sie mit mir den stellvertretenden Leiter, der den Preis übergeben wird."

Ein durchschnittlicher Mann mit leichtem Bauchansatz stand von einem Stuhl im hinteren Bereich der Bühne auf und schüttelte der Frau die Hand, die daraufhin ein paar Schritte nach hinten ging und auf einen Stuhl setzte. Das zuvor niedrig gestellte Mikrofon zog er wieder hoch, bevor er seine Laudatio begann: "Dieses Jahr gibt es nur einen Preisträger, von dem sie sicher alle schon gehört haben oder zumindest profitiert. Ich freue mich, das Grüne Band als Auszeichnung für besonderes Engagement an einen jungen Mathematiker verleihen zu dürfen, der es wie kein anderer geschafft, die Verbrechensbekämpfung zuerst auf Los Angeles Straßen und dann in den gesamten Vereinigten Staaten zu unterstützen. Daher bitte ich Prof. Charles Eppes auf die Bühne."

Ungläubig schaute Charlie drein, als ein Scheinwerfer auf ihn gerichtet wurde, dann schaute er seinen Vater an, der ihm aufmunternd zulächelte, woraufhin er sich zu seinem Bruder umdrehte, der ihm das gleiche Eppes-Lächeln zukommen ließ. Schließlich erhob er sich langsam von seinem Platz, immer noch wie betäubt. Ein letztes Mal lächelten sein Bruder und sein Vater ihm zu, bevor er sich auf den Weg zur Bühne machte. Wie in Trance ging er Schritt um Schritt weiter, erklomm die Stufen hinauf zur Bühne. Dort wurde er mit einem kräftigen Händedruck vom stellvertretenden Leiter des FBIs begrüßt, der ihm dann das Grüne Band überreichte und ihm alles Gute wünschte, bevor sie sich gemeinsam zu den Kameras umdrehten. Diese machten Fotos für die Presse oder filmten für die Nachrichten.

Das alles erlebte Charlie nur unbewusst. Erst als er Blitzlicht sah, wurde ihm bewusst, was soeben geschehen war. Also strahlte er über das ganze Gesicht, denn mit dieser Ehrung hatte er nicht gerechnet, als sein Bruder einige Tage zuvor begann, ihn mit diesem Bankett zu nerven. Selbst sein Vater hatte scheinbar Bescheid gewusst, sonst hätte er ihn nicht zum Mitgehen überredet.

Beide hatten ihren Teil zu seinen Leistungen beigetragen. Solange er sich zurückerinnern konnte, hatte sein Vater ihn immer unterstützt, hatte auf seine Frau verzichtet, damit er nach Princeton gehen konnte. Sein Bruder dagegen hatte ihn in dessen Arbeit beim FBI eingebunden und somit die Möglichkeit gegeben, all das zu entwickeln, wofürer diesen Preis erhielt. Beide hatten immer an ihn geglaubt, auch wenn Zweifler anderer Meinung waren. Über seine Freude legte sich Trauer, denn er dachte an seine Mutter, die diesen Moment nicht mehr miterleben durfte. Doch er hoffte, dass sie ihm von irgendwo zusah.

Der Moment der Dankesrede war gekommen, also stellte sich Charlie hinter das Rednerpult. Als er sich sammeln wollte, um mit eine Rede zu beginnen, die er nicht vorbereitet hatte, ließ er seinen Blick über die Stuhlreihen vor ihm gleiten. Er suchte den Blickkontakt zu seinem Bruder und seinem Vater, mit denen er diesen Moment teilen wollte. Dann erblickte er seinen Bruder, der ebenso strahlte wie er selbst. Die Freude über den Preis war ihm anzusehen. Als dieser Charlies Blick bemerkte, nickte er ihm aufmunternd zu. Auch sein Vater konnte seine Gefühle nicht verbergen, denn in den alten Augen funkelten Glückstränen.

Einen letzten Blick warf er zu seiner Familie, bevor er schließlich zu sprechen begann: "Vielleicht verstehen Sie, dass mich das hier alles etwas unvorbereitet trifft und mir im Augenblick die Worte fehlen, denn ich wusste bis jetzt nichts von dieser Verleihung und wurde unter einem anderen Vorwand hergelockt. Außerdem sind Wörter nicht meine Stärke, das ist die Mathematik und eine noch viel wichtigere Stärke und auch Stütze ist meine Familie. Deshalb widme ich diesen Preis Euch, die Ihr mich über die Jahre unterstützt und mir geholfen habt. Ihr seid der Grund, dass ich hier stehe."

Eine so kurze Dankesrede hatte es zuvor selten gegeben, aber Charlie wusste und hatte nichts anderes zu sagen, er hatte einfach nur auf sein Herz gehört. Die wenigen Worte hatten aber mehr verursacht, als er vermutet hatte. Das Publikum applaudierte ihm, denn alle, vor allem FBI-Agenten, wussten wie wichtig die Familie war, wussten wie nötig man den Rückhalt brauchte.

Dann wurde Charlie von seinem Laudator in den hinteren Bereich der Bühne geführt, wo er sich hinsetzte und wartete bis die Veranstaltung beendet war. Anschließend wurde eine Pressekonferenz abgehalten, an der er teilnehmen musste. Das gehörte zu diesem Preis dazu. Wieder sah er nur Blitzlichter und lächelte in die Kameras, bevor er sich den Reportern stellte und geduldig ihre Fragen beantwortete. Dabei verlor er seine Familie aus den Augen, die er, egal wie angestrengt er auch die Personen im Saal beobachtete, nicht sah. Allerdings spürte er, dass sie in der Nähe waren, also konzentrierte er sich wieder auf die Reporter.

Als endlich alle Fragen beantwortet waren, alle Bilder gemacht, ging er ins Foyer, wo er hoffentlich seine Familie finden würde. Denn er wollte seinen Triumph mit den Menschen feiern, die ihm am Herzen lagen und diesen Preis verdienten. Das war nicht Charlies Preis, das war der Eppes-Preis, der ihm stellvertretend für seine Mutter, seinen Vater und seinen Bruder verliehen worden war, denen er alles verdankte. Als er seine Familie schließlich fand, tat er etwas, dass nicht zum alltäglichen Leben in dieser Familie gehörte. Er umarmte beide innig, um so seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. In dieser Bewegung waren all das enthalten, was er auf der Bühne gefühlt hatte.

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#92

Titel: Netzwerk
Autor: Carö
Genre: Friends/Family/Love

Pairing: None
Raiting: G6
Disclaimer: Numb3rs gehört mir nicht.
Sonstige Bemerkungen/Spoilerwarnung: Nicht vorhanden

Die Folge Hollywood Homicide (4x02 in Deutschland, 4x03 in den USA) hat mich beschäftigt, vor allem die Schlusssequenz mit Amita und Charlie in der Garage. Dabei kam mir die Idee zu diesem Oneshot. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und würde mich über eine Review freuen.
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Netzwerk

Mein Blick lasse ich von Wand zu Wand gleiten, dabei sehe ich ein weiteres Mal die Tafel, an der noch immer nichts steht - kein Wort, keine Formel. Ich soll etwas veröffentlichen und halte meine Freundschafsnetzwerkanalyse für geeignet, aber sie ist nicht perfekt, denn sie ist die Arbeit meines 13-jährigen Ichs. Auch damals war ich schon ein Genie, doch für meine heutigen Ansprüche ist sie unvollständig. Während ich darüber nachdenke, lasse ich meinen Blick ich von Wand zu Wand gleiten und sehe dabei ein weiteres Mal die Tafel, an der noch immer nichts steht - kein Wort, keine Formel. Nichts habe ich bisher geschrieben, denn noch ist nichts Nennenswertes in meinem Kopf. Allerdings habe ich mittlerweile eine Vorstellung, was ich mit dieser Formel sagen möchte und suche jetzt nur noch einen Weg, es zu formulieren. Aus diesem Grund wende ich mich wieder der vor mir liegenden Analyse zu.

Seitdem ich mich dazu entschlossen habe, diese Arbeit zu veröffentlichen, herrscht in meinem Kopf Leere. Da ist nichts, gar nichts - kein Gedanke, kein Satz. Trotz Amitas Drängeln, mich endlich daran zu setzen, habe ich es bisher nicht gekonnt und in den letzten Tagen immer Dons Fall vorgeschoben, wenn sie mich wieder mal darauf ansprach. Doch der Fall ist jetzt gelöst und ich habe eine Idee, die ich nun nur noch in eine verständliche Formel und einen ansprechenden Text umwandeln muss. Deshalb tippe ich einfach in den Laptop hinein, was mir gerade zum Thema Freundschaft in den Sinn kommt.

Freundschaften faszinieren mich, was vielleicht daran liegt, das sie für mich schon immer schwer zu finden waren, vor allem seit ich anfing, Klassen zu überspringen und zwangsläufig mit Leuten zusammen war, die unter Freundschaft nicht wie ich Spielen verstanden sondern schon einen Schritt weiter waren und sich mit Mädchen auseinandersetzten. Ich habe das irgendwann auch gemacht, aber meine Leidenschaft war schon immer die Mathematik, während sie sich überwiegend für Filme, Musik und Computerspiele interessierten. So fiel ich von Anfang an aus dieser Reihe heraus, was sich erst am College schlagartig änderte. Dort war ich einer unter vielen, nichts besonderes, vielleicht ungewöhnlich jung, aber daran störte sich niemand, denn ich war nicht das erste Wunderkind, das in Princeton studierte. Heute hat sich das relativiert, denn ich habe Menschen um mich, die ich kenne, die mich kennen und die ich nicht missen möchte.

Larry, der vielen mit seinem bürgerlichen Namen Lawrence Fleinhardt ein Begriff ist, ist einer dieser Menschen. Ihn habe ich kennen gelernt, als ich zum Beenden meines Studiums wieder nach Los Angeles zurückgekehrt und ans California Institute of Science gegangen bin. Damals war er mein Professor. Er brachte mir vieles bis dahin unbekanntes bei und erweiterte so meinen Horizont. In vielen Dingen habe ich ihm sodann nachgeeifert, denn ich wollte auch forschen und unterrichten, dabei genauso beliebt und anerkannt sein wie er. Das habe ich geschafft. Natürlich bin ich mir dabei treu geblieben, aber meine Vorsätze sind erfüllt. Auch heute orientiere ich mich teilweise noch an ihm, indem ich meinen Studenten das Gefühl vermitteln möchte, das er mir vermittelt hat. Unsere Freundschaft ist aber vielschichtiger und beschränkt sich nicht nur auf die wissenschaftliche Ebene, viel mehr steht er mir auch im Leben mit Rat und Tat zur Seite und hilft mir unter anderem bei meiner Arbeit für das FBI. Mit seiner liebenswürdig kauzigen Art hat er sich einen Platz in meinem Herzen gesichert, aber nicht nur damit, denn für mich ist er im Grunde genommen viel mehr als ein Freund, er ist ein Teil meiner Familie, vielleicht sogar der große Bruder, den ich mir früher immer gewünscht habe.

So sieht mein erster Datensatz aus. Ich kann nicht umhin, Larry zuzustimmen, dass Menschen nicht in mathematische Schemata gepresst werden können, dafür sind sie zu vielschichtig. Dies ist aber auch nur ein Versuch, indem ich einer Eingebung folge. Für ein wirklich genaues Ergebnis benötige ich viel mehr Daten, wie ich immer wieder gerne kundtue. Dass ich überhaupt arbeite, hängt vermutlich mit dem Fall zusammen, bei dem ich Don gerade geholfen habe. Dabei ging es um Freunde, die gelogen haben, um ihren Freund zu schützen. Ob das richtig oder falsch ich, kann ich nicht beurteilen, aber ich hätte es vermutlich auch getan. Somit heiße ich gesetzeswidriges Verhalten gut. Mit Freunden geht man durch dick und dünn und wenn das eine Lüge notwendig macht, so würde ich lügen. Das sage ich als Bruder eines FBI-Agents und als Berater des FBIs. Was Don dazu sagt, möchte ich gar nicht wissen, aber er hat auch schon mal so gehandelt, daher gehe ich davon aus, dass er mich versteht.

Mein großer Bruder Don heißt, um genau zu sein, Donald wie die Ente. Warum mir das gerade jetzt eingefallen ist, weiß ich, denn ich habe schon seit Jahren nicht mehr daran gedacht. Früher habe ich ihn oft so genannt, weil er es gehasst hat, dafür war ich immer Chucky wie die Figur im Horrorfilm. Das ist wahre Geschwisterliebe, über die nichts geht. Dazu gehören Sticheleien und Hänseleien. Trotzdem habe ich ihn lieb, schließlich ist er mein Bruder und Blut ist bekanntermaßen ziemlich dick. Das ist auch der Grund, warum ich mir nicht wirklich sicher bin, ob ich ihn in meine Analyse aufnehmen kann, da er mein Bruder ist und kein Freund im eigentlichen Sinne. Allerdings stehen wir uns sehr nahe, vor allem seit unserer gemeinsamen Sitzung beim Therapeuten vor ein paar Wochen, in der er endlich erkannt hat, dass ich nicht hilflos bin. Auch habe ich ihm nach den ganzen Jahren, die es unterschwellig zwischen uns war, von meiner Eifersucht erzählt. Gerne wäre ich ein normaler Junge gewesen, dann hätte ich all die tollen Sachen erlebt wie er, und wäre ein Teil seines Universums. Doch für ihn war ich immer nur der Klotz am Bein, das kleine schwarzhaarige Übel, das ihm seine Eltern genommen hat. Das steht nicht mehr zwischen uns, denn heute bin ich ein Teil seines und er ein nicht wegzudenkender Teil meines Lebens. Er weiß, dass er mich nicht ausnutzt und ich weiß, dass ich mich auf ihn verlassen kann. Unsere Bindung ist stärker als je zuvor und sie ist ausgeglichen.

Mit meinem Bruder komme ich nicht weiter, denn es gibt zu viele Variablen, die ich zwar alle in die Formel einbauen könnte, was ich aber nicht möchte, denn die Analyse soll den Charakter behalten, den ich ihr vor all den Jahren gegeben habe. Allerdings habe ich noch ein paar Menschen, die ich auswerten könnte. Da wären zum Beispiel die Kollegen meines Bruders, bei denen ich mir aber nicht sicher bin, ob das wirklich Freunde sind. Selbstverständlich verstehe ich mich mit ihnen gut, auch haben wir schon viel miteinander erlebt, ich denke da nur an die Geschichte um Colby, aber sie sind für mich keine Freunde in dem Sinne.

Es gibt nur noch eine Person, die ich in dieser Gleichung vergessen habe, die mir sehr wichtig ist und ohne die ich nicht lebensfähig bin. Sie ist die Lösung all meiner Probleme, auch wenn ich lange gebraucht habe, um das zu erkennen. Dieser Mensch ist meine Freundin Amita. Ohne sie hat die ganze Analyse keinen Sinn, denn ohne sie ist sie fehlerhaft und unvollständig. Ihre Locken, ihre Unnachgiebigkeit, ihr Lachen - all das mag ich so an ihr. Begonnen hat alles während ihrer Doktorandenzeit, in der sie mir unterstellt war. Damals haben wir viel zusammen gearbeitet, für die Uni, fürs FBI aber auch so. Wir ergänzen uns gut, denn sie hilft mir, wenn ich nicht weiterweiß, ist zur Stelle, wenn meine Synapsen keine Lösung finden. Aus diesem Arbeitsverhältnis wurde schließlich Freundschaft. Plötzlich ging sie bei uns ein und aus, als ob sie nie etwas anders getan hat, als ob sie zur Familie gehört. Das hat mich nicht gestört, denn ich habe mich in ihrer Gegenwart schon immer wohl gefühlt, doch ich habe es nie geschafft, mich an sie zu binden, so gerne ich es auch wollte. Irgendwas passte immer nicht. Das Blatt wendete sich aber schließlich und wir sind ein Paar geworden. Jetzt ist mein Leben perfekt.

In meinem Kopf hat es Klick gemacht, die Blockade ist weg. Plötzlich ist alles ganz klar. Sie ist ES, sie ist die Lösung zu meinem Problem. Ich gehe zur Tafel und notiere darauf die Formel, die plötzlich vor meinem inneren Auge aufgetaucht ist. Alles ist einfach. Es ist eine der bekanntesten Geschichten der Welt, die ich in eine verständliche Form zur Netzwerkanalyse umwandeln kann. Romeo und Julia sind einfach das perfekte Beispiel, um ein Netzwerk, genauer gesagt um mein Netzwerk auszudrücken, sie vereinen das, was mich mit meinem Freund Larry, meinem Bruder Don und der Frau meines Herzens Amita verbindet. Die Liebe.

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#93

Titel: Goodbye, my Almost Lover
Rating: PG-13
Genre: Drama/Tragedy
Disclaimer: Keiner der Charaktere gehört mir, nur die Idee
A/N: Ich habe lange nicht in der Ich-Form geschrieben, dies ist ein Versuch, einen Monolog zu schreiben, für eine FanFiction Challenge aus einen anderen Forum. Ich weiß nicht, ob mir der OS gelungen ist - wie gesagt - meine Fähigkeiten, aus der Ich-Perspektive bzw. Monologe zu schreiben, sind eingeschlafen. Aber lest selbst.

[Bild: amostlovercv8.jpg]

Freundschaft. Manch einer sagt, gute Freunde zu haben sei das Schönste auf der Welt. Es gibt keine Menschen, die leben können, ohne jemanden zu haben, dem sie sich anvertrauen können, der sie liebt. Für mich selbst ist Freundschaft etwas vom Wichtigsten auf dieser Erde. Seit meiner Schulzeit gab es für mich einen Menschen, ohne den ich mir ein Leben nicht mehr hätte vorstellen können. Mein Kollege Christian und ich haben uns kennen gelernt, als wir 10 Jahre alt waren. Von diesem Zeitpunkt an waren wir unzertrennlich, obwohl wir unterschiedlicher nicht hätten sein könnten. Ich kam aus einem reichen Elternhaus, hatte oft gute Noten und wurde von den anderen ständig als Streberein bezeichnet. Wenn jemand mit mir sprach, dann nur um mich zu ärgern. Chris hingegen stammte aus einfacheren Verhältnissen und war bei allen beliebt, doch seine schulischen Leistungen waren so schlecht, dass die Lehrer jedes Jahr drohten, ihn nicht zu versetzen, wenn er so weitermachte wie bisher. Unsere Beziehung zueinander war von Anfang an etwas Besonderes, wir verbrachten jede freie Minute zusammen, stritten so gut wie nie, und selbst wenn – spätestens am nächsten Tag war alles wieder so wie früher. Je älter wir wurden, desto inniger wurde unsere Freundschaft, wir genossen es, uns über die Gerüchte lustig zu machen, die über uns in Umlauf gebracht wurden. Mit 16 schworen wir uns, für immer zusammen zu bleiben, egal was in nächster Zeit auf uns zukommen würde. Doch nach dem Abitur verloren wir uns aus den Augen. Ich begann zu studieren, Chris ging früher mehrere Jahre ins Ausland. Zwar hatten wir uns versprochen, einander jede Woche zu schreiben und miteinander zu telefonieren, wann immer es möglich war, aber nach zwei Jahren brach der Kontakt plötzlich ab. Es verging kein Tag, an dem ich nicht an ihn dachte, hoffte, ich ihn erreichen zu können oder etwas von ihm zu hören, doch ich wurde jedes Mal aufs Neue enttäuscht.
Der Schock, als ich Chris an meinem ersten Arbeitstag in der Kanzlei sah, war unbeschreiblich, auch wenn ich immer daran geglaubt hatte, dass wir eines Tages wieder vereint sein würden. Es war als wären wir niemals auseinander gegangen. Mit der Zeit schien alles zu sein wie damals – nein, es war besser.
Mit einem Schlag wurde alles anders. Ich spürte, dass ich mehr für Chris empfand. Seine Freundschaft reichte mir nicht. Ich liebte ihn.
Mir war bewusst, dass er meine Gefühle nicht erwiderte, für ihn waren wir lediglich Freunde. Aus Angst davor, dass unsere Beziehung zerbrechen könnte, schwieg ich und versuchte so zu tun, als wäre alles so wie immer. Doch der Schmerz, den ich verspürte, Chris nicht die Wahrheit sagen zu können, wurde immer stärker. Minuten in denen wir getrennt waren vergingen wie Stunden, waren wir zusammen, überkam mich ein Gefühl des Unbehagens. Doch ich zwang mich, weiterzumachen, ich brachte es nicht übers Herz, Chris von meinen Empfindungen zu erzählen. Er hatte es verdient, glücklich zu sein, ich wollte ihn nicht unter Druck setzen. Alles sollte so sein, als wäre nichts geschehen, wir würden für immer Freunde bleiben. Nur Freunde.
Mit jedem Tag wurde die Wunde tiefer, die Qual größer, doch ich hielt durch. Bis sie schließlich unerträglich wurde. Es schien ein ganz normaler Freitagnachmittag zu werden, bis Chris strahlend die Kanzlei betrat. Sie hat mich geküsst!
Bis zu diesem Satz hatte ich ihm kaum zugehört, doch kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, kam wie von selbst die Frage Wer? aus meinem Mund. Chris lächelte, seine Augen begannen, gefährlich zu glitzern. Wenn er so glücklich über einen einzigen Kuss war, kam nur eine Person in Frage. Sandra! Oh Katja, ich glaub, ich hab mich in sie verliebt...
In diesem Moment wurde mir klar, dass ich gehen musste. Ich hatte einfach keinen Platz mehr in Chris’ Leben, er hatte es verdient, glücklich zu werden. Ohne mich. Ich dachte lange darüber nach, ob ich es wirklich tun sollte, immerhin waren Chris und ich seit unserer Kindheit unzertrennlich gewesen, aber ich kam zu dem Schluss, dass es das Beste für uns war, wenn ich nicht mehr da war. Mir war bewusst, dass ich ihm damit unglaublich wehtun würde, doch ich sah keinen anderen Ausweg, als einfach zu verschwinden. Noch in derselben Nacht würde ich die Stadt verlassen.
Es dauerte über drei Stunden, bis ich die Koffer gepackt hatte, doch plötzlich wurde mir klar, dass ich nicht gehen konnte. Es zerriss mir das Herz, auch nur eine Stunde von Chris getrennt zu sein, ihn nie wieder sehen zu können, würde mich innerlich zerfressen.
So beschloss ich, für immer zu gehen.
Ich hatte keine Angst zu sterben, schon als Teenager hatte ich oft darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, wenn ich nicht existieren würde. Damals war es Chris gewesen, der mir immer neuen Mut gegeben hatte. Nun war der wichtigste Mensch in meinem Leben nicht mehr da, ich sah einfach keinen Sinn mehr, weiterzumachen.
Ich weiß nicht mehr, wie viele Tabletten ich geschluckt habe, bis mir die Augen zufielen. Ich bekam nur noch schemenhaft mit, wie die Tür zum Schlafzimmer geöffnet wurde und sich eine Gestalt neben mich kniete. Es war Chris. Zitternd hob er mich hoch und legte mich auf mein Bett, seine eiskalte Hand berührte vorsichtig meine Wange. Den zärtlichen Kuss auf meine Stirn und seine letzten Worte werde ich niemals vergessen. Ich liebe dich auch, mein Schatz…

[Bild: p734483-AlmostLover2jpg.html]

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#94

OMG, das ist soooooooooo wunderherrlich, Avi. Ich habe keine Ahnung, welches Fandome es ist, weiß nichts über die Charaktere, aber die Geschichte ist sehr schön geschrieben. Dass Du seit langem keine Ich-Form bzw. Monologe mehr geschrieben hast, merkt man Deinem Oneshot nicht an. Ich habe eine Frage,deren Antwort Du vermutlich bewusst offen gelassen hast. Ist sie gestorben oder hat sie überlebt?

Danke an Jo & XY ungelöst - die weltbesten Künstlerinnen
Ideenlos und stolz darauf!
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#95

Maaan, avi, der OS ist so toll geworden <333
Ich würde dir empfehlen, öfters Monologe zu schreiben, das kannst du unbeschreiblich gut <33 Wahnsinn!!
Die Frage von Caro würde mich auch interessieren, wobei ich vermute (so wie ich dich kenne *g*), dass Katja stirbt...

aber, ein sehr sher schöner OS!!

hdl Katie


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#96

@Hasü also dein OS is klasse und sehr lustig ^^ (weißte ja scho xD ) ich meine nicht jeder führt ne beziehung mit mathematik :laugh: aber ich find die OS gut Smile

@avi deine is super !!!!!! das du in dieser form lange nich mehr geschrieben hast merkt man ja mal gar nich Smile sehr schön Wink
und mag auch wissen was nun mit ihr is :gg:

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[SIZE=2]Ava+Sig by Mikeline[/SIZE]
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#97

Jaaaaaa, mag auch wissen, ob sie jetzt gestorben ist, oder nicht... Ich fänds ja schön, wenn sie überleben würde, aber es klingt nicht wirklich danach...
Aber echt cool geschrieben Wink

Nils Casas
16.01.1991 - 06.08.07
Du lebst in unseren Herzen weiter, wir werden dich nicht vergessen...
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#98

Oo so viel FB? *lach*
Daaanke mal *knutsch*
Und: Ja, sie ist gestorben ^^

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#99

Titel: Wherever You Will Go
Autor: Carö
Genre: Romance/Drama
Raiting: G6
Disclaimer: Numb3rs gehört mir nicht.
Credits: Titel und die drei Zeilen zu Beginn sind dem Song "If I Could" von The Calling entnommen.



Wherever You Will Go

Run away with my heart
Run away with my hope
Run away with my love

Er steht gerade vor dem Regal mit lauter Angeln, einige teuer, andere günstig. Aber auch sortiert nach Größe und Anwendung. Obwohl er weder Hochseeangeln noch Fliegenfischen will, weiß er nicht, welche von den übrig gebliebenen die richtige ist, schließlich hat er noch nie zuvor geangelt. Darum nimmt er einfach eine, die gut aussieht und sich im mittleren Preissegment befindet. Nun geht er ein Regal weiter, in dem Schnüre, Köder und sonstige Utensilien liegen, die er auch benötigt, zumindest vermutet er das. All das legt er in seinen Einkaufswagen, ehe sein Weg ihn in die Campingabteilung führt. Dort sucht er sich einen Schlafsack aus, zudem nimmt er sich ein Zelt, einen Trangiakocher sowie Campingbesteck und -geschirr, die er zu den Angelsachen legt, denn er weiß nicht, was ihn erwartet. Alles muss gut durchdacht sein, darum sucht er noch den Ratgeber "Angeln für Dummies" und eine Karte von Kalifornien, die die besten Plätze für jegliche Art von Outdoor-Aktivitäten zeigt. Mit dem nun gut gefüllten Einkaufwagen geht er zur Kasse und legt dort den gesamten Inhalt auf das Band. Einen Barcode nach dem anderen scannt der Kassierer ein bis am Ende eine vierstellige Summe auf dem Display der Kasse erscheint. Er schert sich einen Dreck darum und zückt einfach seine Kreditkarte, mit der er den Einkauf bezahlt.

Den Einkaufwagen vor sich her schiebend geht er zu dem Pickup, den er extra für diesen Ausflug gemietet hat. Er löst die Plane, welche die Ladefläche, auf der schon seine zwei Rucksäcke liegen, die Kleidung und Proviant für die nächsten Tage beinhalten, abdeckt und verstaut seine neu erworbenes Eigentum darunter. Nur einen Gegenstand behält er in der Hand, und zwar die Karte. Er setzt sich hinter das Lenkrad und denkt noch ein letztes Mal über sein Vorhaben nach und wird sich dadurch noch sicherer, dass es die richtige Entscheidung ist, wegzufahren und alles hinter sich zu lassen. Mit diesem Gedanken öffnet er die Karte und sucht nach einer geeigneten Stelle zum Angeln und Denken. Rasch erblickt er diesen Ort, der gut zwei Autostunden entfernt ist und den er aus einer früheren Ermittlung kennt. Mit diesem Plan im Kopf startet er schließlich den Motor und fädelt sich in den Verkehr ein, von dem er sich bis zur nächsten Highway-Auffahrt treiben lässt.

Mittlerweile hat er sowohl die Stadt als auch den Highway hinter sich gelassen und fährt auf einer wenig befahrenen Straße, der er noch eine Weile folgen muss, bis er sein Ziel erreichen wird. Obwohl er konzentriert fährt, schweifen seine Gedanken zum gestrigen Abend, der ihn überhaupt erst in auf diese Straße gebracht hat.

Sie redete und er hörte zu, dabei sagten ihre Wörter etwas anderes als ihre Augen. Deren Aussage war klar und ihre Lippen luden zum Küssen ein. Als er sich ihr vorsichtig näherte, um dieser Einladung zu folgen, schien auch sie ihren Gefühlen zu folgen und bewegte sich auf ihn zu. Doch ihr Verstand gewann die Oberhand und sie ging schnellen Schrittes davon. Ihr nachzugehen war eine Möglichkeit, die er kurz in Erwägung zog, aber er wollte sie nicht aufhalten, obwohl er sie am liebsten aufgehalten hätte. Nur war ihm klar, dass sie nicht glücklich werden konnte, wenn sie seinetwegen geblieben wäre. Aus diesem einen winzigen Grund ließ er sie ziehen.

Jetzt ist sie fort und er muss nur wegen dieser Erinnerung am Straßenrand eine Pause einlegen, denn seine Gedanken sind schon lange nicht mehr beim Autofahren. Stattdessen sieht er sie vor sich und erlebt viele gemeinsame Erinnerungen noch einmal: Konzertbesuche, Essen, Tanzen und viele Gespräche. Doch er ist nicht hier, um über ihre gemeinsame Vergangenheit nachzudenken sondern über seine eigene Zukunft. Doch er ist nicht er selbst ohne sie, er braucht sie, um überhaupt denken zu können. Doch möchte er dafür diese Bürde in Kauf nehmen, fragt er sich schon jetzt die Frage, deren Lösung das Ziel dieser Reise ist. Darum versucht er sich abzulenken, trinkt einen Schluck Wasser und isst einen Bissen Brot. Seine Gedanken will er später durchdenken und sortieren, jetzt steigt er wieder ins Auto und folgt weiter der Straße, die sich nun durch einen Wald schlängelt. Weit kann es nicht mehr sein, meint er aus der Erinnerung heraus festzustellen und behält recht.

Nur wenige Minuten später erkennt er ein Café, in dem er im vergangenen Jahr mit seinem Bruder einen Kaffee getrunken hat. Doch nach Gesellschaft ist ihm nicht, er möchte nur wissen, ob hier Unterkünfte frei sind bzw. wo er sein Zelt aufbauen darf. Drinnen am Tresen erfährt er, dass noch eine kleine Hütte in der Nähe des Sees frei ist. Nachdem ein paar Geldscheine den Eigentümer gewechselt haben, hält er einen Schlüssel in der Hand und hat eine vage Wegbeschreibung im Kopf. Er steigt wieder in den Wagen und ist genauso schnell weg, wie er gekommen ist. Nicht reden, niemanden sehen, nichts hören - einfach alleine sein. Das ist sein Plan für die nächsten Tage. Entsprechend der mit dem Schlüssel erhaltenen Wegbeschreibung folgt er der Straße, die einen Hügel hinauf- und in den Wald hineinführt, bis er einen Parkplatz erreicht, an dem er endgültig anhalten muss. Dort greift er ein letztes Mal nach seinem Mobiltelefon, wählt unwillkürlich die Nummer, die er in letzter Zeit immer häufiger gewählt hat und bemerkt es erst, als er ihre Stimme am anderen Ende der Leitung vernimmt. Vor Schreck starr unterbricht er die Verbindung, ohne ein Wort zu sagen und ist sauer auf sich selbst, weil er nicht besser aufgepasst hat. Nach einigen Sekunden reißt er sich zusammen und wählt eine andere Nummer, die er von Anfang an anrufen wollte. Er erreicht nur den Anrufbeantworter, auf dem er die Nachricht hinterlässt, dass er ein paar Tage Urlaub macht und nicht erreichbar ist, denn er möchte nicht, dass sie sich Sorgen machen. Nach diesem Anruf legt er das Mobiltelefon ins Handschuhfach.

Schließlich steigt er aus und geht zur Ladefläche. In den großen Rucksack, der Kleidung beinhaltet, steckt er größtenteils die Angelutensilien. Nur die Angel selbst, das Zelt und den Schlafsack sowie das Kochgeschirr befestigt er an der Außenseite. Fertig gepackt schultert er den großen Rucksack schließlich, während er den kleinen mit Proviant gefüllten in der Hand hält. So macht er sich auf das letzte Stück Weg zu seiner Unterkunft, ein zwei bis drei Kilometer langer Fußmarsch. Die unberührte Natur rechts und links des Weges nimmt er dabei nicht wahr, er hat nur sein Ziel vor Augen - die Hütte. Ohne eine einzige Rast kommt er nach einer Stunde endlich an und öffnet die Tür, an der er sein Gepäck ablegt und sich einen Moment ausruht. Dann dreht er sich auch schon wieder um, geht hinaus und öffnet endlich die Augen für die Schönheit dieser Gegend. Er erblickt nichts als ein weites, menschenleeres Wunder. Dieser Ort erinnert ihn sofort an sie, schlicht und einfach, gleichzeitig aber wunderschön - der Stoff aus dem seine Träume sind. Den Gedanken versucht er jedoch abzuschütteln, denn er will nicht an sie denken, nicht so. Diese Gedanken würden seine Entscheidung beeinflussen und ihm keinen Spielraum, keine Zeit zum Denken lassen. Erstmal will er angeln gehen.

Aus der Hütte holt er das Buch und die notwendigen Dinge, damit geht er hinunter an den See, um den sich ringsherum die Bäume erstrecken, in der Ferne sind die Ausläufer der Rocky Mountains sichtbar. In diesem Paradies auf Erden schlägt er die erste Seite in seinem Buch auf, denn er will nichts falsch machen. Das wollte er nie, hat es aber mehrmals getan. Selbst die Liebe in seinem Herzen kann darüber nicht hinwegtäuschen. Nach den ersten Seiten startet er einen Versuch, hält die Angel in einem 45°-Winkel hinter seinen Kopf, holt Schwung, wirft die Angelschnur ins Wasser und folgt den weiteren Instruktionen, doch er fängt nichts. Ebenso ergeht es ihm beim zweiten, dritten und sogar noch beim dreißigsten Versuch. Verdrießlich starrt er auf das trübe Wasser vor sich. In dem Moment überrascht ihn die Erkenntnis, dass er jahrelang im Trüben gefischt hat und er seinen Blick nur heben muss.

Ein letztes Mal holt er die Angelschnur ein, ohne jegliches Gefühl dabei, dann sammelt er so schnell wie irgendwie möglich seine Angelsachen zusammen und rennt zur Hütte zurück. Dort legt er sie nieder, räumt den gesamten restlichen Einkauf aus dem Rucksack, da er so schneller sein wird. Nur seine Kleidung belässt er darin. Den Proviantrucksack entleert er bis auf das Nötigste in den Mülleimer. Anschließend steckt er den kleinen Rucksack zu seiner Kleidung und schultert diesen. So bepackt verlässt er das Haus und rennt er die ersten Meter, er erkennt jedoch schnell, dass er das Tempo nicht halten kann. Trotzdem behält er einen schnellen Schritt bei.

So schafft er in der Hälfte der Zeit, die er für den Hinweg benötigte, die Strecke zurück zum Pickup. Dort angekommen, öffnet er die Fahrertür, wirft den Rücksack auf den Beifahrersitz, springt auf den Fahrersitz und lenkt den Wagen auf den Weg zum Café. Viel zu schnell fährt er den Sandweg entlang, aber das ist ihm egal, denn er will nur zurück, er will zu ihr. Beim Café angekommen lässt er den Motor laufen, während er den Schlüssel abgibt, so eilig hat er es. Nun begibt er sich auf die letzte Etappe seines Weges, die er nun zurücklegt. Dabei hat er jedoch das Gefühl, sich im Schneckentempo fortzubewegen und nicht vorwärts zu kommen. Irgendwann passiert er aber doch das Ortsschild von Los Angeles. Er ist zurück. Nur noch wenige Kilometer trennen ihn von seinem Glück, von seiner Zukunft.

Entgegen seiner Vermutung erreicht er sein Ziel schließlich und das in einer rekordverdächtigen Zeit, wie er mit einem Blick auf seine Armbanduhr feststellt. Er parkt direkt vor ihrer Wohnung und steigt aus. Gerade als er auf die Haustür zugehen möchte, folgt er seiner Intuition und dreht sich um. Im gleichen Moment verlässt sie den Park auf der anderen Straßenseite und geht nun auf ihre Wohnung zu. Verträumt schaut er sie an und erkennt, dass er nicht mehr warten kann, bis sie bei ihm ist. Die ganze Welt soll es erfahren, darum folgt er seinem Herzen und ruft ihr über die zwischen ihnen liegende Straße drei Wörter zu. Offensichtlich hat sie ihn verstanden, denn sie schaut ihn mit einem viel sagenden Blick an und betritt die Straße, wobei sie ihn unverwandt anschaut und nicht auf den Verkehr achtet. Diesen Weg setzt sie trotz seiner Rufe sowie seinem Winken fort und geht weiter auf ihn zu, bis das Unfassbare geschieht.

Im Bruchteil einer Sekunde ist er bei ihr und kniet an ihrer Seite. In diesem Moment öffnet sie die Augen und schenkt ihm einen letzten Blick sowie drei kleine Wörter, ehe sich ihre Augen endgültig schließen. Zum ersten und zum letzten Mal legt er seine Arme um ihren Oberkörper und presst ihn fest an seine Brust. Dabei tropfen seine Tränen auf ihr wunderschönes, schwarzes, lockiges Haar, als plötzlich die Welt um ihn herum ihre Farbe verliert und schließlich ganz verschwindet.


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Seinen Kopf hebt er und schaut sich benommen um. Für einen Moment fragt er sich, wo er ist. Dann wird er sich aber langsam bewusst, dass er sich in der Garage befindet, in der er scheinbar beim Korrigieren der Arbeiten seiner Studenten eingeschlafen ist. In genau diesem Raum hat seine Angebetete vor wenigen Stunden gestanden. Jetzt hat sein Traum ihm die Augen geöffnet für das, was er will und was er braucht, denn er benötigt sowohl seine Seele als auch seinen Körper. Nur durch sie ist er ganz. Die Folgen sind ihm bewusst; der Weg ist klar.

Aufstehen, Schritte machen, hinsetzen, Motor anlassen - das alles sind Befehle, die sein Gehirn gibt und sein Körper befolgt. So gelangt er zu ihr und klingelt Sturm, denn er hat es eilig und will keine Sekunde mehr mit ihr verpassen. Nach Sekunden, die ihm wie Stunden erscheinen, öffnet sie die Tür und schaut ihn überrascht an. „Geh weg!“, flüstert er. „Geh nach Harvard, aber nimm mich mit!“


-Ende-

Danke an Jo & XY ungelöst - die weltbesten Künstlerinnen
Ideenlos und stolz darauf!
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soooooooo ^^

ich find sie gut Smile ich dachte das wäre echt daweile hat der nur geträumt xD hättest du ja vorher erwähnen können :p


das alleine sein und angeln...hat mich voll an luke erinnert :laugh: XD


aber is wirklich toll und gut geschriebn !!!!! aber leider nich so lustig wie die vorhergehende ^^

LG EK :knuddel: Heart

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[SIZE=2]Ava+Sig by Mikeline[/SIZE]
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