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Da fragst du noch
:lach:
ICH ICH ICH *Hand in die Luft streck*^^
Freue mich schon ganz dolle darauf, wie Jess, lore, Luke, die Mädchen und alle reagieren werden.
LG Anni
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....Trommelwirbel..... Hier kommt er. GenieÃt es....
Der letzte Teil
The goodbye
Jess saà mit Jeannie in ihrer riesigen Spielecke und sah ihr dabei zu, wie verschiedene geometrische Plastikstücke durch eine entsprechende Form in einen Kübel werfen probierte.
Gestern bei Jimmy und Sasha war es ziemlich spät geworden. Es hatte Spaghetti zum Abendessen gegeben und Jeannie hatte sich strikt geweigert, ihre Plastikgabel zum Essen zu verwenden. Mit ihren kleinen Händen hatte sie in den Nudeln herum gegraben, sodass nach dem Essen sowohl Jeannie, als auch die Tischdecke um ihren Teller so aussahen, als hätte eine Nudelschlacht stattgefunden. Jimmy und Sasha hatten gelacht und ihr für den Heimweg eine Tafel Schokolade zugesteckt. Jess fand, dass sie die beiden zu sehr verwöhnten, aber er hielt lieber seine vorlaute Klappe. Seit Lilly auf dem College war, hatten sie niemanden mehr, den sie verhätscheln konnten.
Als Jess dann heute Morgen aufgestanden war, hatte er spontan beschlossen, nicht ins Büro zu gehen. Erst sagte er seinem Vater ab, dass er nicht zum Babysitten kommen brauchte, dann rief er seine Sekretärin Denise an, damit sie alle Anrufe direkt zu ihm ins Haus durchstellen möge. Denise war ein junges Mädchen von 19 Jahren und himmelte ihn an. Er wusste, dass sie nur seinetwegen immer die knappen Röcke und die tief ausgeschnittenen Tops anhatte, doch punkten konnte sie dadurch bei ihm eigentlich nicht. In seinem früheren Leben hätte er wahrscheinlich sein Betthäschen aus ihr gemacht, aber spätestens seit er Jeannie hatte, hatte er seinen Lifestyle komplett umgekrempelt. Einmal, als Denise gar zu aufdringlich geworden war, hatte er überlegt, sie zu entlassen, doch ihre etwas unpassende Schwärmerei für ihren Boss machte Denise mit ihrem Ehrgeiz und ihrer Tüchtigkeit wieder wett.
Jeannie versuchte ein blaues Dreieck durch eine Kugelform zu drücken und wunderte sich, dass es nicht funktionierte. Jess griff nicht ein, sondern beobachtete, wie seine Tochter mit Gewalt versuchte, das Stück Plastik in den Eimer zu pressen.
Seit er aufgestanden war, hatte er sich vorgenommen, seinen Onkel Luke anzurufen. Er musste wissen, was dieser Brief zu bedeuten hatte. Doch irgendwie hatte er nicht den Mut aufgebracht, zum Hörer zu greifen und die vertraute Nummer zu wählen. Schon ewig hatte Jess nicht mehr an Rory denken müssen. Und ganz plötzlich, durch diese paar Zeilen, fühlte er sich wieder wie 20. Als wären diese 15 Jahre nie vergangen.
Manchmal wünschte ich, ich hätte mich anders entschieden.
Was wollte sie damit sagen? Dass sie sich wünschte, damals doch mit ihm gegangen zu sein. Wahrscheinlich. Noch Monate später hatte Jess sich erhofft, dass sie ihre Meinung ändern würde. Dass sie plötzlich vor seiner Tür stehen würde und einfach nur âJaâ sagen würde. Doch damals hatte er schon gewusst, dass dies nie geschehen würde. Rory hatte ihm damals klar gemacht, dass sie ihn nicht brauchte.
Und jetzt das. Auf einmal schien es so, als würde sie ihre Entscheidung bereuen. Wie wäre sein Leben verlaufen, wenn es damals doch noch eine Chance für sie beide gegeben hätte? Ohne Frage, er hätte jetzt nicht diesen wunderbaren, kleinen Engel mit den schwarzen Locken.
Er betrachtete Jeannie lächelnd, die den Deckel des Eimers anhob und das blaue Dreieck hineinwarf. Strahlend sah sie ihren Vater an, der leicht lachen musste. Erfinderisch war sie ja. Er reichte ihr eine rote Kugel, die sie durch die Quadratform quetschen probierte.
Jess hatte sich immer gewünscht, mit Rory eine Zukunft zu haben. Vielleicht waren es die Wunschträume eines spätpubertierenden Zwanzigjährigen, doch damals war Rory sein ganzer Lebensinhalt. Und als sie ihm gesagt hatte, dass sie ihn nicht brauchte, hatte sie ihm das Herz gebrochen. Doch jetzt, während er hier saà und seine Tochter ansah, merkte er, wie lange er nicht mehr an seine groÃe Liebe hatte denken müssen. Es war jetzt sicher schon Jahre her. Und da wurde ihm klar, dass er sie nicht brauchte, um glücklich zu sein.
Klar, er würde sie gerne wieder sehen. Mit ihr reden, diskutieren, lachen. Er wäre gerne wieder mit ihr befreundet. Doch eine Beziehung mit ihr brauchte er nicht mehr. Er hatte einen neuen Lebensinhalt. Jeannie.
Das Mädchen stützte sich so lange mit beiden Händen auf die kleine rote Kugel, bis sie durch die Form flutschte. Strahlend griff sie nach einem gelben Rechteck.
âAch SüÃe, schwindeln ist eigentlich nicht erlaubt.â
Jeannie sah auf und blinzelte. Danach widmete sie sich wieder ihrem Spiel. Sie hatte ihn wohl nicht verstanden.
Als das Telefon läutete, stand Jess auf und hob seine Tochter hoch. Er ging nebenan in sein eigenes Zimmer, wo ein Telefon stand. Als er Jeannie auf das groÃe, weiche Bett warf, jubelte diese vor Freude.
âMarianoâ, murmelte er in den Hörer.
âNa, wie geht es meiner Kleinen?â, hörte er am anderen Ende eine vertraute Stimme.
âHey Darcy, der geht es gut. Willst du mit ihr sprechen?â, fragte Jess und blickte zum Bett. Dort verkroch sich Jeannie gerade unter der Bettdecke.
âNein, ist schon gut.â
âGut so. Da müsste ich sie vorher auch suchenâ, sagte er mit lauter Stimme. Unter der Decke strampelte Jeannie mit den FüÃen und kicherte.
âWarum ich anrufeâ¦â, setzte Darcy fort. âIch weiÃ, dass ich gesagt habe, dass ich sie erst am Freitag hole, aber hättest du was dagegen, wenn ich sie mir heute auch ausborge?â
âKommt darauf an wofür?â
âIch habe gesehen, dass heute ein Zirkus in der Gegend ist und da würde ich gerne mit ihr hingehen. Natürlich nur, wenn du nichts dagegen hast.â
Jess überlegte kurz, dann nickte er.
âKlar, das würde ihr ganz bestimmt gefallen.â
Darcy bedankte sich, dann breitete sich ein Schweigen aus.
âDu kannst auch mitkommen, wenn du willstâ, sagte Darcy schlieÃlich.
âAch, ich denke, diesmal lass ich euch alleine gehen. Beim nächsten Mal vielleicht.â
âOkay, dann hol ich sie so in einer Stunde ab.â
Jess war einverstanden und legte den Hörer auf. Einmal im Monat bemühten sich die beiden, gemeinsam etwas mit Jeannie zu unternehmen. In den Zoo, ins Kino, ein Eis essen, völlig egal, Hauptsache die Kleine hatte nicht so das Gefühl, sie hätte nur einen Vater und eine Mutter, sondern eine Familie. Doch oft gelang ihnen das nicht, da meistens einer der beiden einen wichtigen Termin hatte. Also aÃen sie jedes Mal, wenn Darcy die Kleine am Sonntag wieder zu Jess brachte, gemeinsam zu Abend. Jess kochte dann groà auf, so wie er es bei Luke gelernt hatte, und es wurde ein richtiges Festmahl. AnschlieÃend spielten sie gemeinsam oder sahen fern. Darcy ging erst, wenn Jeannie schon eingeschlafen war, und selbst dann blieb sie oft noch länger und unterhielt sich mit Jess. Sie waren seit ihrer Scheidung richtig gute Freunde geworden.
Jess ging rüber zum Bett und stürzte sich auf seine Tochter. Diese gluckste und kicherte vor Freude, bis Jess sie aus dem Bett hob und auf seine Schultern setzte.
âWeiÃt du was? Du gehst heute mit deiner Mommy in den Zirkusâ, berichtete er der Kleinen. Diese machte groÃe Augen und klatschte in die Hände.
âTiger!â, rief sie und strampelte so stark mit den FüÃen, dass Jess sie auf den Boden stellen musste.
âIch weià nicht, ob es da auch einen Tiger gibt, aber ganz bestimmt gibt es Clowns und Affen und vielleicht sogar Elefanten.â
âFantenâ, rief Jeannie freudig und hüpfte in die Höhe. Als sie wieder auf dem Boden landete, plumpste sie auf ihren kleinen Hintern.
Also solltest du jetzt ganz schnell deine Sachen packen, denn die Mommy kommt gleich.
âMommy!â, rief Jeannie, stand auf und watschelte in ihr Zimmer.
Als Jess hinterher kam, hatte sie schon einen kleinen rosa Cinderella-Rucksack aus dem Schrank gezogen und stopfte ihren Teddybären hinein. Jess lachte und schnappte sich eine Tasche, wo er einen Pullover, eine frische Hose, frische Unterwäsche und ein paar Windeln hineinpackte. Jeannie ging zwar schon fleiÃig auf den Topf, doch nachts oder wenn sie aufgeregt war, gingen doch öfters ein paar Tropfen in die Hose.
SchlieÃlich packte er noch einen Pyjama und Jeannies Kuscheldecke ein.
Als er seine Tochter fertig angezogen und frisiert hatte, läutete es an der Tür und kurz darauf schrie Darcy von unten herauf.
âSeid ihr fertig?â
Jess hatte ihr einen Schlüssel gegeben, als er hier einzog. Sie sollte nicht das Gefühl haben, dass sie aus dem Leben ihrer Tochter ausgesperrt wurde. Genauso hatte er auch einen Schlüssel zu ihrer Wohnung, obwohl er so gut wie nie dorthin kam.
âGleichâ, antwortete Jess, half Jeannie dabei, wie sie ihren Rucksack auf den Rücken schnallte und trug sie die Treppe runter. In der anderen Hand hatte er die gepackte Tasche.
âWas schleppst du da denn alles daher?â, lachte Darcy und nahm ihm Jeannie ab. Jess begrüÃte sie mit einem Kuss auf die Wange und grinste ebenfalls.
âDu musst sie heute nicht mehr herbringen. Ich hab hier ihre Sachen, damit sie bei dir schlafen kann, und du kannst sie dann morgen Abend wieder herbringenâ, erklärte er.
âDas ist lieb von dirâ, bedankte sich Darcy bei ihrem Exmann. Jess winkte ab, gab Jeannie noch einen Kuss und weg waren sie. Allein daheim, richtete Jess sich ein Sandwich und setzte sich vor den groÃen Fernseher. Er blickte auf die Uhr und schaltete die Nachrichten ein.
Lorelai saà erschöpft auf der Couch und schlürfte an einer extra groÃen und extra starken Tasse Kaffee. Den ganzen Tag hatte sie damit verbracht, ihr Büro so umzuwandeln, wie es vor 12 Jahren ausgesehen hatte. Wie Rorys Zimmer.
Melanie hatte in der Früh verzweifelt versucht, ihre Mutter dazu zu überreden, dass sie ihr doch dabei helfen könne, doch Lorelai hatte abgewinkt.
Unwillkürlich musste Lorelai jetzt schmunzeln, als sie daran dachte. Noch heute Morgen hatte sie sich gewundert, dass Mel ihr ganz und gar nicht ähnlich war, doch jetzt musste sie feststellen, dass das nicht stimmte. Sie war nur Rory nicht ähnlich. Rory hätte nie die Schule geschwänzt. Selbst mit einer hochansteckenden Krankheit wäre sie noch zur Schule gegangen. Mel hingegen hatte heute mit Händen und FüÃen dafür gekämpft, zu Hause zu bleiben. Doch Lorelai hatte darauf bestanden, dass sie das Zimmer alleine machen wollte. Es war etwas, das sie ganz alleine tun musste. Damit sie die letzten 12 Jahre verarbeiten konnte. Luke hatte sie zwar auch nicht gerne alleine gelassen, aber er hatte ein Diner zu führen. Also war Lorelai um 8 Uhr alleine in der Tür gestanden und hatte auf den kleinen Raum mit dem Computer auf dem Schreibtisch und die Regale voller Aktenordner gestarrt. Nichts mehr erinnerte daran, dass hier ein Mädchen 20 Jahre ihres Lebens verbracht hatte.
Seufzend hatte Lorelai eine groÃe Kanne Kaffee gekocht und hatte begonnen, das Büro auszuräumen. Erst der Computer, danach die Ordner, der Drucker und der Scanner, die Kisten mit dem neuen Briefpapier fürs Hotel und die Schachtel mit Marshmellows, die sie hier immer vor Luke versteckte. Danach zerrte sie mühsam den Schreibtisch aus dem Zimmer, doch weiter als bis mitten in die Küche kam sie nicht. Schlussendlich nahm sie einen Akkuschrauber und montierte die Regale wieder ab.
Als das Zimmer völlig leer war, wischte sie den Boden, putzte die Fenster und nahm die Vorhänge ab. AnschlieÃend ging sie in die Garage, wo Kisten mit alten Sachen gelagert wurden. Ganz hinten in einer Ecke waren die Kisten mit Rorys Sachen.
Vor 14 Jahren ungefähr hatten sich die beiden zerstritten. Es ging um eine Lappalie, Rory hatte in der Collegezeitung einen Bericht über die besten Hotels in Connecticut geschrieben und das Dragonfly Inn war nicht unter den besten 10. Im Nachhinein hatte Lorelai es oft bereut, dass sie ihre Tochter damals eine Verräterin genannt hatte, schlieÃlich war es nicht Rorys Schuld, dass das neue Hotel in den Umfragen so abgeschnitten hatten. Doch zu einer Versöhnung war es nie gekommen.
Rory hatte sich damals in ihrem Stolz so verletzt gefühlt, dass sie immer abblockte, wenn Lorelai einen Schritt auf sie zugehen wollte. Und so stritten sie immer weiter, über jede Kleinigkeit, bis Rory gar nicht mehr nach Stars Hollow kam.
Als Lorelai mit Lauren schwanger war, heirateten sie und Luke. Sookie war die Trauzeugin, denn damals war der Streit schon so weit entflammt, dass sie Rory nicht fragen konnte. Sookie war dabei, als Lorelai ein Kleid aussuchte, das ihren Bauch möglichst gut kaschierte, Sookie plante die Jungesellinnenabschiedsparty, Sookie hielt ihr die Hand, als Lorelai beinahe einen Rückzieher machen wollte, Sookie tat alles, was eigentlich Rory tun hätte sollen. Diese kam zwar zur Hochzeit, aber bei der anschlieÃenden Feier lieà sie sich nicht mehr blicken. Sie ging einfach ohne ein Wort, ohne ihrer Mutter auch nur einmal zu gratulieren.
Ein Jahr später beendete sie das College, lud ihre Mum und Luke zur Feier ein, wechselte aber kein Wort mit ihnen. Sie war wieder einmal die Jahrgangsbeste, doch diesmal erwähnte Rory ihre Mutter in ihrer bewegenden Abschiedsrede nicht. Sie redete von ihren GroÃeltern, von Paris Gellar und von Logan Huntzberger, ihrem damaligen Freund. Selbst Chris lobte sie in den höchsten Tönen, wie sehr er sie doch immer unterstützt hatte, doch Lorelai erwähnte sie nicht. Als Rory auf dem Podium stand, das Publikum zu Tränen rührte, war das letzte Mal, dass Lorelai ihre Tochter gesehen hatte. Ein paar Tage später war sie schon in London, was Lorelai auch nur durch einen Brief erfahren hatte.
Lorelai wischte eine Träne weg, als sie die Kisten wieder zurück ins Haus schleppte. Sie hatte Rorys Zimmer ausgeräumt, als sie erfahren hatte, dass Rory nun in London sei und wohl nie wieder zurückkommen würde. Doch jetzt war sie froh, dass sie die Sachen nicht weggeschmissen hatte. So sehr sie ihre Tochter damals auch verfluchte, von ihren Sachen hatte sie sich nicht trennen können.
Sie baute eigenhändig Rorys Regale, den Schrank und ihr Bett wieder zusammen, auch wenn alles nicht mehr so stabil wirkte wie früher. Luke würde später die Schrauben nachziehen müssen. Danach kam Rorys kleiner Schreibtisch wieder unter das Fenster und die alten Vorhänge befestigte sie auch wieder. Den Laptop mit dem blauen Apfel schloss sie an und zu guter Letzt räumte sie die 5 Kisten mit Büchern in die Regale und unters Bett. Irgendwo fand sie auch wieder die Wimpel und Flyer von Yale, die sie an die Pinnwand steckte.
Als dann Melanie und Lauren von der Schule kamen, trugen sie den Schreibtisch aus dem Büro gemeinsam hinaus in die Garage und danach räumten die beiden brav ihre Zimmer auf. Melanie bastelte für Rory ein Willkommensgeschenk, während Lauren neuen Kaffee kaufen ging.
Lorelai verbrachte den restlichen Tag in Rorys Zimmer. Sie wischte erneut den Boden, bügelte ihre alten Klamotten und hängte sie so in den Schrank, wie sie wusste, dass Rory es immer getan hatte. Am Ende ging sie in den Schreibwarenladen, kaufte einen Bilderrahmen, und stellte ein Foto von ihr und Rory auf das Nachtkästchen. Das war das einzige, das nicht mit Rorys früherem Zimmer übereinstimmte.
Und nun saà sie völlig erschöpft auf der Couch. Melanie und Lauren waren bei Luke, um dort zu Abend zu essen. Obwohl Lorelai der Magen knurrte, wollte sie zu Hause bleiben. Sie musste erstmal genieÃen. Die Stille, das Wissen, ihre Tochter bald wieder in den Arm schlieÃen zu können. Jeder Knochen ihres Körpers schmerzte, doch es war ein guter Schmerz. Sie hatte etwas vollbracht. Sie hatte den Schritt getan. Und dieses Mal würde Rory sicher nicht abblocken.
Langsam stand sie auf und stöhnte, als ihr ein stechender Schmerz ins Kreuz schoss. Trotzdem schleppte sie sich die Treppe nach oben und öffnete die erste Tür. Es war Laurens Zimmer. Zufrieden stellte Lorelai fest, dass ihre älteste Tochter sogar Staub gewischt hatte. Plötzlich schossen ihr Tränen in die Augen. Ihre älteste Tochter. Lauren war nicht ihre älteste. Jahrelang hatte sie Lauren bei den Leuten als ihre Ãlteste vorgestellt, doch das stimmte gar nicht. Rory war die älteste. So lange hatten sie nicht miteinander geredet, dass sie sie beinahe vergessen hatte.
Sie schloss die Tür wieder und ging ins nächste Zimmer. Früher war es ihr Schlafzimmer gewesen, doch jetzt schlief hier Melanie. Schmunzelnd schüttelte Lorelai den Kopf. Mel hatte zwar ihr Zimmer aufgeräumt, doch als sie für Rory das Geschenk bastelte, wurde es von neuem verwüstet. Am Boden verstreut lagen Klebstoff, Schere, Glitzerpapier, Stifte und sonst noch Kleinkram, den Kinder zum Basteln benötigten. Lorelai bückte sich, um alles wegzuräumen, doch der erneute Schmerz in ihrem Rücken lieà sie zurück zucken. Sie richtete sich wieder auf und zuckte mit den Schultern. War doch auch schon egal. Bei Kindern sah es nun mal so aus. Rory würde das schon verstehen. Auf Melanies Bett mit der Nemo-Bettwäsche lag Rorys Geschenk. Ein Foto von ihrer kleinen Familie, eingerahmt in rotes und blaues Glitzerpapier. Und überall waren noch kleine Silbersterne rauf geklebt. Traurig sah Lorelai das Bild an. Nicht zu fassen, dass Mel und Lauren ihre groÃe Schwester nicht kannten. Es gab kein einziges Foto, auf dem sie alle 5 abgebildet waren. Die beiden sprachen nicht einmal am Telefon mit Rory. AuÃer manchmal ein Hallo hatten sie sich nichts zu sagen. Sie kannten sie auch nicht. Rory war eine Fremde für die Mädchen. Wurde auch Zeit, dass sich das änderte.
Lorelai ging wieder aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Die nächste Treppe führte sie hinauf in das Schlafzimmer von ihr und Luke. Als Mel zur Welt kam, hatten sie den Dachboden ausgebaut. Jetzt gab es da oben ein groÃes Schlafzimmer mit Dachfenstern, wo sie nachts die Sterne sehen konnten. Daneben befand sich ein eigenes Bad, damit Lorelai nicht immer hoch und runter laufen musste. Und Luke hatte sogar eine kleine Dachterrasse gebaut, von wo aus man ganz Stars Hollow überblicken konnte. Lorelai legte sich auf ihr groÃes Bett und schloss die Augen. Endlich ausruhen. Im Zimmer waren noch ein groÃer, begehbarer Schrank, auf dem Lorelai bestanden hatte, ein Schreibtisch, auf dem eine kleine Kaffeemaschine stand. Darauf hatte Lorelai ebenfalls bestanden und nach einem langen Streit, der beinahe Grund für eine Ehetherapie geworden wäre, hatte Luke schlieÃlich nachgegeben. Dann gab es noch einen Fernseher mit DVD-Player, eine Kommode und einen Schminktisch für Lorelai.
Das Telefon auf dem Nachtkästchen klingelte. Einen Moment glaubte Lorelai, dass Rory vielleicht anrufen würde. Doch es war nur Lauren.
âMum, Dad fragt, was du heute essen willst. Wir bringen es dir mit.â
Lorelai lächelte. Lauren und Melanie waren die einzigen Menschen, die im Diner mit dem Handy telefonieren durften. Nicht einmal sie selbst hatte dieses Privileg, doch die Mädchen waren Lukes kleine Schätze.
âEinen Caesar Salad, bitte. Und eine groÃe Portion Chili Frittenâ, gab sie ihre Bestellung ab.
Lauren murmelte noch irgendetwas, dann legte sie den Hörer auf. Lorelai seufzte. Jetzt war sie doch ziemlich froh, dass ihr Mann sich so um sie kümmerte und ihr etwas zum Essen rüber schickte. Denn mittlerweile fühlte sie sich so erschöpft, dass sie es nicht einmal mehr runter in die Küche geschafft hätte, geschweige denn bis zum Diner. Damals, als es darum ging, einen kleinen Kühlschrank hier oben anzuschlieÃen, hatte sie sich nicht durchsetzen können
Lorelai seufzte und schaltete den Fernseher ein. Es liefen gerade die Nachrichten.
ââ¦vor der Küste von West Palm Beach ins Wasser gestürzt. Beim Flug 868 von Miami nach New York trat kurz nach dem Start ein Triebwerksfehler auf, worauf der Pilot noch Notwassern wollte. Doch durch einen Funkenflug kam es wohl zur Explosion, noch bevor das Flugzeug den Boden erreichte. Derzeit werden die Trümmer geborgen. Ãberlebende gibt es vermutlich keineâ¦â
Jess seufzte leise, als er die Bilder der schwarzen Rauchwolke über dem stillen Ozean sah. Lorelai schloss die Augen. Doch noch wussten beide nicht, wer an Bord dieses Fluges gewesen warâ¦
Tritt nicht in die FuÃstapfen anderer, du hinterläÃt sonst selbst keine Spuren.
Rückkehr nach Stars Hollow, Wird er sich jemals ändern? Auf der schiefen Bahn
Kurzgeschichte:
Sometimes it's too late
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, aber sie lehrt uns mit dem Schmerz umzugehen.
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Oh, ich hasse es, wenn ich was nachgucken will und dann ist mein ganzer Text weg!!!
So, ein kleiner Wutausbruch, zurück zum Thema:
Och nee, das kann doch nicht dein Ernst sein?! Du lässt sie einfach sterben? da hast du es dir aber nicht leicht gemacht :-)
Als ich den Teil gelesen hab und gesehen hab, dass der Balken rechts immer weiter nach unten scrollt und da nicht mehr viel kommt, da hab ich mich schon gefragt, wie lange der Teil des Wiedersehens wird. Ich habe schon gedacht, wenn sie sich sehen ist alles vergeben und vergessen. Aber als ich dann zum Schluss kam, da dachte ich, wow, das kann ja wohl nicht wahr sein. Und du willst wirklich nicht noch einen Teil schreiben, nur einen klitzekleinen :-)
Das Ende ist natürlich traurig, aber auch nur in einem gewissen MaÃe. Ich musste jetzt nicht weinen, aber ich war schon irgendwie fassungslos. Weil man sich doch die ganze Geschichte lang gefragt hat, wie wird das Wiedersehen? Naja, jetzt ist die Story rum, schade. Ich hoffe, man kann bald mal wieder was neues von dir lesen.
Meiner Meinung nach hast du die Geschichte gut geschrieben, ich mag deinen Schreibstil, da komme ich mir bei vor, wie wenn ich ein Buch lese. Du hast die Gefühle und Gedanken gut wiedergegeben und ich konnte mich in die Personen gut hinein versetzen.
Also, ich hoffe wirklich bald, etwas neues von dir zu lesen,
mach et jut,
janz liebe GrüÃe, die Toony
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das ist wirklich mal ein ende mit dem ich nicht gerechnet hätte..
eigentlich wirkte das ganze so auf mich, als wenn sie sich doch noch einmal treffen würden udn vielleicht einfach mal über das vergangene reden...
aber dann das... das ende ist zwar nicht traurig geschrieben, aber es wirkt dennoch so..
aber die FF ist dir wirklich gelungen. die art wie du schreibst ist einfach nur klasse, denn du ziehst sie leser förmlich an mit der schreibweise.
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Du lässt sie sterben???????? :heul:
:heul:
:heul:
Sehr trauriges Ende, aber sehr gut geschrieben.
Ich mag es, wie du Jeanni beschreibst
Aber
:heul: das schreit förmlich nach einer Fortsetzung
BIIIIIITTTTEEEE BIIIIIIIITTE BIIIITTE!!!
Das kannst du nicht einfach so enden lassn
:heul:
Aber es war echt super gut gemacht, der Teil war perfekt geschrieben und alles
kizz Anni
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Registriert seit: 07.05.2005
:bett:
Ach, danke meine lieben. Vielen, vielen, vielen Dank.
Es freut mich total, dass euch diese Kurzgeschichte gefallen hat, auch wenn sie ein etwas unerwartetes Ende genommen hat. Obwohl es durch den Titel ein wenig vorraussehbar war.
Nun, es wird definitiv keinen weiteren Teil geben. Vielleicht schreibe cih irgendwann ein Sequel oder eine neue Dark-Geschichte, aber in nächster Zeit wohl eher nicht. Vorher möchte ich zumindest eine von meinen FFs fertig stellen.
Also, danke für eure lieben FBs, für eure Unterstützung und ich hab euch alle total, super, mega lieb
kiss
sunny
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Sometimes it's too late
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oh mein gott
mit diesem ende willst du uns stehen lassen????
so eine schöne geschihte und so ein trauriges ende!?
aber lass dich von uns nicht weichklopfen! auch wenn wir rumnörgeln in wirklichkeit lieben wir doch diese abrupten dunklen enden! was gibt es schöneres als eine story die nicht mal friede freude eierkuchen endet?
auch wenns mir schwer fällt dass die ff jetzt zuende ist kann ich es akzeptieren und bedanke mich für diese echt schne und wundervoll geschriebene geschichte
danke!
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Registriert seit: 29.09.2004
WOW! Welch ein Ende. Damit hat sicherlich Keiner gerechnet!!! WOW!!!
Mein Mund öffnete sich vor Schock und lieà sich erst einmal nicht mehr schlieÃen!
Wie traurig!!!!!
Und sicherlich hat sich jeder schon ausgemalt, wie es weitergehen würde... oh mannomann
Milutje se a mnozte se
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