Hier nun mein neues Kapitel. Es ist glaube ich verhältnismäÃig kurz im Gegensatz zum letzten, aber es länger zu machen würde mir den Stoff für das nächste Kapitel ziemlich schwer machen. Viel Spaà beim lesen...
Kapitel 7
Rory und ihre beste Freundin bemerkten nicht, wie sich die Tür öffnete und jemand eintrat. Sie lachten, sprangen herum und benahmen sich keineswegs, wie es sich für die zukünftige Thronfolgerin und ihre Zofe gebührte. Lane bemerkte als erste, dass ihrer Ungestörtheit ein Ende gesetzt war. Sie senkte unterwürfig ihren Blick, verneigte sich und verlieà schnellen Schrittes das Schlafgemach ihrer besten Freundin, ohne noch einmal aufzublicken. Rory hingegen blieb wie vom Donner gerührt stehen und starrte ihren GroÃvater an. Als dieser sich durch Lanes schnelles Verschwinden ablenken lieà dachte Rory schnell und versteckte meinen Brief lautlos und unauffällig in dem Ãrmel ihres Schlafgewandes und versuchte den Gedanken an ihn zu verdrängen, um sich nicht zu verraten. Sie hatte dabei allerdings vergessen, dass der Brief von Dean noch auf dem Bett ruhte. Er fiel ihr erst wieder ein, als sie den Blick ihres GroÃvaters verfolgte, der das Blatt Papier musterte, als wäre es eine giftige Schlange.
„Zeig mir den Brief“, sagte er mit ruhiger Stimme.
Rory gehorchte, ging einige Schritte hinüber zum Bett und überreichte den Brief.
Richard las die Nachricht mehrere Male und versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, ob dies ein Moment war als GroÃvater oder als König zu handeln.
Rory schien die Zeit eine Ewigkeit zu werden, doch es missfiel ihr keineswegs, es gab ihr genug Zeit einen Plan zu entwerfen.
„Dean Forrester...“, murmelte Richard letztendlich. „Dieser Name ist der Familie Gilmore vertraut, vergleichbar eines üblen Beigeschmacks. Deiner Freude entgegen ist es meine Pflicht zu Veranlassen diesen unwürdigen Kandidaten eines Gemahls für die Thronfolgerin dieses so bedeutenden Reiches einkerkern zu lassen.“
Rory nickte daraufhin nur und senkte scheinbar niedergeschlagen ihren Blick, um ein Lächeln zu verbergen.
Richard, beinahe hochmütig so herrisch gewesen zu sein, zögerte keine weitere Sekunde und veranlasste, wie bereits angekündigt die sofortige Festnahme des unverschämten Anwärters. Zudem veranlasste er diesen Befehl bei seinen Untertanen verlauten zu lassen. Sollte einer diesen Mann erblicken, habe er sofort die Königswachen darüber zu informieren.
Nachdem König Richard das Schlafgemach verlassen hatte, warf sich Rory vor Freude und Glück in ihr Bett und las meinen Brief erneut, ohne dass sie aufhören konnte zu lächeln.
Meine Worte im Gedächtnis stand sie einige Zeit später wieder auf und ging zu ihrem Zimmerfenster. Ihr Blick wanderte in weite Ferne zu den Bergen und dem dahinter liegenden Wald. „Beeil dich“, flüsterte sie, „beeil dich, wo immer du auch bist.“
---
Ich sortierte gerade meine Gedanken und versuchte einen Ausweg aus meiner misslichen Lage zu finden, als die Aufmerksamkeit der drei Gestalten plötzlich mir galt. Einer von ihnen, er war verhältnismäÃig klein, hatte dunkles krauses Haar und blickte finster drein. Der andere mir unbekannte hatte blondes Haar und sah sogar recht freundlich aus, nachdem er aufgefordert wurde sich um die Pferde zu kümmern, die Nahe des Flusses grasten.
„Ich dachte du wärest schlau genug deine Reise aufzugeben, nachdem ich dich um alle reisenotwendigen Habseligkeiten gebracht habe. Ich habe mich geirrt.“, sagte Dean während er mich bemitleidend musterte.
Ich wusste nichts darauf zu erwidern, inzwischen dachte ich selber darüber nach, ob es besser gewesen wäre umzukehren.
„Jess, ich habe dir diese Lage ersparen wollen, doch wie es scheint vergebens. Keine Sorge wir werden dir nichts tun. Ich gebe dir einfach zwei Auswahlmöglichkeiten. Entweder du beendest deinen Weg schleunigst, oder wir lassen dich hier angebunden, bis ich die Gilmores erreicht habe und deine Gewinnaussichten der Vergangenheit angehören. Wenn mein Pferd gesattelt ist brauche ich deine Entscheidung, oder ich entscheide für dich.“ Dean grinste überlegen, drehte sich um und verschwand aus meinem Sichtfeld. Auch der dunkelhaarige ging nach einer Weile und lieà mich mit dem stetigen rauschen des Flusses und meinen sich überschlagenden Einblicken allein.
Als Dean zurück kam hatte ich eine Entscheidung getroffen, mir bewusst darüber, dass es wohlmöglich die Falsche war, aber mein Herz leitete mich, nicht die Vernunft.
So geschah es, dass ich bei Einbruch der Dunkelheit an den Baum gekettet dasaà und nur noch daran denken konnte, dass ich meine Versprechen nicht einzuhalten vermochte und auch mein Ziel nicht erreichen würde.
Mit der aufgehenden Sonne, nach einer windig, kühlen Sommernacht erwachte das Waldrandstück in dem ich mich befand zu neuem Leben. Ich beobachtete, wie kleine Nagetiere aus ihren Verstecken schlüpften und die Ãberreste des Lagers der anderen plünderten. Ich lauschte den Vögeln, die ein wunderschönes mehrstimmiges Konzert verlauten lieÃen, doch mir gelang es nicht die Schönheit zu würdigen. Ich empfand Wut, weil ich das Gefühl hatte aufgegeben zu haben, Trauer, da ich begann ein gutes Ende für unmöglich zu erachten, Verzweiflung, da meine Kehle mit jeder Minute weiter austrocknete und ich seit mehr als einem Tag nichts gegessen hatte. Hinzu kam, dass ich die Nacht über keinen Schlaf bekommen habe, da mich die Wildnis und ihre Geräusche beunruhigten.
Jegliche Versuche mich von meinen Fesseln zu befreien waren erfolglos, ich dachte daran lauthals um Hilfe zu Rufen, als ich eine Stimme hörte.
---
Lorelai ging in ihrem Schlafgemach unruhig auf und ab. Seit meiner Abreise waren bereits 3 Tage vergangen und sie rechnete beinahe stündlich mit einer Nachricht aus dem Gilmorereich, vergebens. Ihre Ruhelosigkeit blieb nicht verborgen. Der GroÃteil der Angestellten der Danes Familie machte einen groÃen Bogen um die Königin, manch einer sprach selbst von Reizbarkeiten und Stimmungsschwankungen, die man gerüchteweise Emily Gilmore zusagte.
Luke, dem man auch anmerkte, dass er sich Sorgen machte, setzte alles ihm zur Verfügung stehende ein, um seine Gemahlin abzulenken. Er lieà das bunte Volk kommen. Tänzer, Sänger, Narren und Seiltänzer. Er nahm sich jeden Augenblick den er konnte, um Lorelai beizustehen, die meiste Zeit saà er in der Räumlichkeit in der sie umherging und aufgeregt vor sich hin redete.
„Wo ist er? Warum gibt es keine Nachricht? Niemand weià wo er ist, keine Seele hat ihn auf seiner Reise gesehen. Du hättest ihm Begleiter mitschicken sollen. Jemand der sich in den Wäldern und Bergen zu orientieren weiÃ. Wir müssen doch irgendwas tun!“
„Meine Liebste, beruhige dich. Das Königreich deiner Eltern ist 3 Tage ritt entfernt. Jess ist weder Reiter, noch Reisender, er wird einige Zeit länger für seinen Weg brauchen.“
„Wenn du wusstest, dass er unbeholfen auf Reisen geht um MEINE Tochter zu holen, hättest du ihm Beistand mitschicken sollen.“
„Auch wenn ich ihn bisher kaum kennen lernen konnte, ist mein Neffe offensichtlich ein Mann der Tat. Er kam entschlossen zu uns, denkst du ernsthaft, er hätte sich einen Aufpasser mitschicken lassen?“
„Nein natürlich nicht“, Lorelai drehte sich endlich zu ihrem Gemahl um. „Ich mache mir doch einfach Sorgen. Nicht nur um meine Tochter, auch um deinen Neffen.“
„Das weiss ich doch“, erwiderte Luke lächelnd und schloss seine Geliebte in die Arme.
Lorelai atmete tief durch und seit Tagen das erste Mal fühlte sie das Baby in ihrem Bauch treten. Sie löste die Umarmung, legte Lukes Hand auf ihren Bauch und beide vergaÃen für kurze Zeit die Schatten, die momentan ihre Leben beherrschten.
---
Die Nacht an den Baum gekettet war mit Abstand die längste Nacht meines noch sehr kurzen Lebens, aber es sollte die Einzige bleiben. Der blonde Mittäter von Dean erschien kurz nach Tagesbeginn und löste meine Fesseln. Er wartete nicht einmal auf meinen Dank, bevor er sich wieder auf seinen Gaul schwang und davon ritt.
Zuvorkommenderweise lieà er für mich auch ein Pferd und Verpflegung da. Ich konnte mein Glück kaum fassen, verschwendete jedoch keine Zeit darauf lange daran festzuhalten. Ich aà eine Kleinigkeit und setzte dann, mit neuer Zuversicht, meinen Weg fort.
Ich ritt den ganzen Tag lang durch, gönnte weder mir noch meinem Pferd jegliche Rast. Lange nachdem die Sonne untergegangen war zerrte die Müdigkeit so stark an meinen Nerven, dass ich beschloss doch ein Nachtlager aufzuschlagen, trotz meiner bedenken, dass meiner Reise wieder Steine in den Weg gelegt werden.
Trotz meiner Müdigkeit schlief ich nicht all zu lange. Ich erwachte noch vor dem Morgengrauen, verstärkte die Feuerstelle etwas und nutzte diese Lichtquelle und den Mondschein, um mir Notizen zu machen. Ich hatte mein Buch immer bei mir. Das Buch in dem ich meine Gedanken sammelte und in dem ich den Brief meiner Liebsten verwahrte. Und schlieÃlich sattelte ich erneut meinen Gaul, um den Wald hinter mich zu bringen der mich von Rory und meinem ursprünglichen Ziel trennte.
---
König Luke beschloss nach einer weiteren Nacht, ohne eine Botschaft von mir, mit seinen schnellsten, stärksten und erfahrungsreichsten Reitern in das Königreich seiner Schwiegereltern aufzubrechen. Er wurde des Wartens leid und wollte seiner Aufsichtspflicht als Onkel und sorgender Herrscher gerecht werden.
Lorelai war von dieser Handlung weniger erfreut, jedoch hatte sie keinen Einwand mehr gefunden, der ihn davon abhielt. Sie sprach sich selber Hoffnung zu, dass ihr Gemahl sein Wohl nicht aufs Spiel setzen würde und dass er zeitig den Weg zu ihr zurück finden würde, noch vor der Niederkunft.
Ihre Sorge bei ihrer Verabschiedung zu verbergen gelang ihr nicht annähernd so erfolgreich, wie sie es sich wünschte.
„Meine Liebste ich werde zu dir zurückkehren und die Abkunft unseres Nachkommen miterleben, so wahr ich König bin.“, sprach Luke, als er die Sorge in Lorelais Augen sah.
„Ich werde hoffenden Herzens auf dich warten und deine Rückkehr freudig erwarten.“, erwiderte Lorelai, bevor sie Luke leidenschaftlich zum Abschied küsste.
„Ich liebe dich.“, hauchte Luke ihr ins Ohr, wonach er sich auf sein Ross schwang und davonritt.
Lorelai sah ihrem Gemahl mit tränenden Augen hinterher. „Ich liebe dich auch.“, flüsterte sie und begab sich schnellen Schrittes in ihr Schlafgemach.
---
Im gleichen Moment in dem Luke sein Königreich hinter sich lieÃ, erreichte Dean sein Heimatkönigreich. Ohne zu zögern ritt er durch die Stadtmauern geradewegs auf das Schlosstor zu. Viele der Untertanen sahen ihn verwundert an, worauf er sich keinen Reim machen konnte, bis er das Tor erreichte und von den Wachen aufgefordert wurde von seinem Gaul zu steigen und ihnen zu folgen.
---
Als Erzähler dieser Geschichte ist es meine Verpflichtung euch zu sagen, dass Lorelais Sorge um ihren König zu dieser Zeit nicht unberechtigt war. Ein König, der sein Königreich zurücklieÃ, um ein anderes zu besuchen, bedeutete eine unfriedliche Handlung in den Augen der Königsfamilie, dessen Reich beritten wurde. Hinzu kam, dass dem Königspaar Gilmore die Vermählung ihrer Tochter missfiel und dass die Wälder nicht mehr sicher waren, seit es Feindseligkeiten zwischen den beiden Reichen gab.
...
... ...
Everything changes...
...sometimes I hate it! ...