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Registriert seit: 18.10.2004
Danke für euer FB.
Birdie, es freut mich, wenn du meine/Emilys Gedankengänge nachvollziehen kannst. Ich denke mal, dass es jeder Frau mal so geht *grummel*
Hier kommt ein neuer Teil:
Was Stephen gesehen hatte, reichte ihm schon. Emily hatte sich als sehr brauchbar erwiesen. Seine Menschenkenntnis hatte ihn auch diesmal nicht im Stich gelassen, sie war genau der Typ Frau, den Richard Gilmore brauchte, den er begehrte und wegen dem er auch Pennilyn vergessen würde. Auch wenn Richard sich nach auÃen hin immer als Ehrenmann gab, gerade eben hatte er gezeigt, was er wirklich war. Stephen empfand nur noch Verachtung für ihn, als er sich zu Pennilyn ans Bett setzte und sanft seinen Arm um sie legte. Er zog sie vorsichtig an sich und sie legte ihren Kopf an seine Schulter. Wie oft waren sie schon einfach so da gesessen, ohne ein Wort zu sagen.
Pennilyn schloss ihre Augen. Sie war dankbar, dass Stephen bei ihr war, er war der einzige Mann, auf den sie sich wirklich verlassen konnte, der Mann, der ihr Halt gab, wenn ihre Welt wieder einmal einstürzte und sie fürchtete, von den Trümmern erschlagen zu werden. Wie hatte ihr Richard das nur antun können? Er hatte doch gewusst, wie verletzlich sie war, er kannte ihre ganze Vergangenheit. Niemals hatte sie ein Geheimnis daraus gemacht. Sie hatte sich ihm anvertraut, ihm ihre Ãngste und Sorgen verraten und immer hatte er gemeint, dass er es nicht übers Herz bringen würde sie zu verletzen. Doch nun hatte er all ihre Ãngste gegen sie verwendet, sie gesammelt und er war im Begriff, sie damit zu erschlagen.
Zärtlich streichelte Stephen über ihr langes, blondes Haar.
âLynnie, du darfst dich nicht unterkriegen lassen, nicht von ihm.â Vorsichtig wischte er ihr die Tränen von den Wangen. âEr verdient deine Tränen nicht, er hat doch bewiesen, was du von ihm halten kannst.â Noch immer schluchzte Pennilyn ein wenig, doch ihr Atem wurde langsam wieder ruhiger und es traten auch keine neuen Tränen mehr aus ihren Augen. Es tat gut, dass Stephen bei ihr war, dass er sie einfach nur im Arm hielt. Er war der einzige, mit dem sie reden konnte, der einzige, der sie verstehen würde. âAber was soll ich jetzt machen? Ich liebe ihn doch...â Bei diesen Worten brach ihre Stimme. Stephen nahm Pennilyns Gesicht in beide Hände. âKein Mann auf dieser Welt verdient deine Liebe, wenn er so etwas mit dir macht, keiner.â Er sah ihr tief in die Augen. âDu bist so wunderschön, gebildet, kultiviert, du könntest jeden Mann haben, sie liegen dir doch alle zu FüÃen. Vergiss Richard Gilmore, er ist deiner nicht würdig. Egal, was dir dein Herz jetzt sagt, kein Mann darf so etwas mit dir machen.â Bei diesen Worten fühlte sie sich unwohl, denn insgeheim wusste sie, dass Stephen Recht hatte, zumindest was Richard betraf. So sehr sie ihn auch liebte, sie musste erkennen, dass er offensichtlich nicht das gleiche für sie empfand, denn er hätte sie niemals so hintergangen, wenn es wahre Liebe wäre. Doch würde sie es wagen, den letzten Schritt zu tun? Langsam zog sie Richards Ring von ihrem Finger und hielt ihn behutsam in ihren Händen. Seit ihrer Verlobung hatte sie ihn nicht mehr abgenommen, denn sie hatte allen zeigen wollen, dass er zu ihr gehörte. Es war Zeit, dass sie ihre Beziehung beendete, doch nicht in dieser Nacht, sie war noch nicht bereit dazu. Es würde ihr unendlich wehtun und diese Schmerzen war sie nicht mehr in der Lage zu ertragen. Der nächste Tag würde auch noch reichen, es spielte keine Rolle mehr, wann sie ihre Verlobung löste, es war unweigerlich vorbei. Richard konnte nichts mehr tun, um das zu ändern. Es war alleine seine Schuld, dass es nun so kommen musste. Sie sah Stephen an.
âIch werde jetzt wieder nach unten gehen, ich werde mit Richard noch einen netten Abend verbringen. Ich möchte mich von ihm verabschieden können, es soll noch ein schöner Abend werdenâ¦â Erneut sammelten sich ein paar Tränen im Augenwinkel, doch sie wischte sie sich verstohlen weg. âStephen, ich hätte noch eine Bitte an dich. Könntest du nach der Party vielleicht zu mir kommen? Ich weiÃ, es ist viel verlangt, aber ich wüsste nicht, an wen ich mich sonst wenden soll.â Zufrieden sah Stephen sie an, denn er hatte sie gerade fragen wollen, ob er noch zu ihr kommen solle. Auf diese Weise war es natürlich noch viel besser. âNatürlich, Lynnie, ich bin immer für dich da, das weiÃt du hoffentlich. Wir haben schon so viel durch gestanden, wir werden auch die heutige Nacht überstehen.â Er schloss sie fest in seine Arme. Nach einer Weile löste sich Pennilyn von ihm. âIch werde mich jetzt noch ein wenig frisch machen gehen und anschlieÃend wieder nach unten gehen, Richard sucht mich vielleicht schon.â Sie lächelte Stephen an. âIch danke dir, du bist ein wahrer Freund, der einzige, dem ich wirklich vertrauen kann.â