gilmoreGirl nr1 schrieb:Und wie könnte es anders sein..natürlich wieder ein super teil! :dance: ich finde mark langsam echt süÃ
weiteeeeer :clap:
go, team mark!
ich find es schön dass sich für meinen engel auch ein paar fans finden
CoughSweet schrieb:Sooo. Wie versprochen habe ich nachgelesen - gestaunt, gelacht und mich geärgert
Ich gehöre auch zum "Pro-Mark-Team".. Irgendwie mag ich ihn. Und irgendwie erinnert mich das Ganze ein bisschen an GG: Luke vs Chris oder so :pfeif:
Hmmm was lässt sich zu diesem Kapitel sagen? Ich LIEBE den Kater, ich liebe seine Eigenheiten und hach. Der ist einfach genial
Und ich bin gespannt, wann die ganzen Geheimnisse ans Licht kommen. Und vorallem, was uns erwartet. Wieso ist Anne reich? Was macht Simon von Beruf? Wer ist Leo? Wie genau sind Annes Eltern ums Leben gekommen? And so much more
und wer ist dann luke und wer chris? sie kennt schlieÃlich beide aus der kindheit
hieer kommt die erste geheimniswelle
_____________________________________________
Zehn
Mai 2007
âGeh ran, geh endlich an das verdammte Telefon!â
Sie war so lange gelaufen bis sie nicht mehr konnte. Lange schon war das Heim nicht mehr hinter ihr zu sehen, aber bis in die Stadt war es noch furchtbar weit. Anne war ein Stück vom StraÃenrand weggegangen, weiter in den Wald, um nicht gefunden zu werden. Nicht von irgendjemandem aus dem Heim und auch sonst von niemandem. Weil sie so viel geweint hatte, war ihre Schminke verschmiert und ihre Augen waren verquollen. Sie sah aus wie ein Waschbär mit Bindehautentzündung. Niemand sollte sie so sehen, niemand auÃer ihrem besten Freund, der wiedermal nicht an sein verfluchtes Telefon ging. Anne umklammerte das neue Handy so fest, dass ihre Fingerspitzen weià wurden, während sie die Nummer wählte, die als nächste auf ihrer Liste stand. âSimon Zuhause, Simon Handy, Simon Arbeitâ- alle hatte sie schon mehrmals probiert, und nirgendwo hatte jemand abgenommen. Dabei wollte er doch immer für sie da sein! Und ausgerechnet heute, an ihrem achtzehnten Geburtstag, war ihr bester Freund nirgends zu erreichen? Sie wischte sich verärgert über das Gesicht und lieà sich nach hinten ins Moos fallen.
âHallo?â
Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang verschnupft, aber auch wenn die Nummer neu zu sein schien, gab es für Simon keinen Zweifel, mit wem er sprach.
âAnnie, Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Ich wollte doch heute Abend nach der Arbeit vorbeikommen, was ist denn los?â
âDu musst mich abholen.â
âWas?â
âDas sind alles Lügner, Simon, und ich bleib keine verfluchte Nacht länger in diesem Heim! Ich bin schon ein Stück gelaufen, aber ich kann nicht mehr und du musst mich holen!â
âAnnie, was ist denn passiert? Ich arbeite doch noch, ich kann nicht einfach...â
âSimon? Ich dramatisiere nicht, okay? Ich brauch dich wirklich. Sag du hättest Kopfschmerzen und hol mich hier ab, bitte!â
Sie begann wieder zu weinen, und weil sie dies nicht oft tat, wusste er sofort, dass etwas schlimmes passiert sein musste. Was um alles in der Welt hatte sie so aus der Bahn geworfen? Er hatte das letzte Mal gesehen, wie sie weinte, als Mark sich von ihr getrennt hatte, aber da war sie sechzehn gewesen und hatte trotzdem weitaus leiser geschluchzt.
âSimon?â
âIst gut.â, sagte er schnell. âIch komme. Wo genau bist du?â
Er konnte sie am anderen Ende der Leitung lächeln hören.
âNeben mir steht ein Baum?â
Sie zog die Nase hoch und wischte erneut die Tränen aus ihrem Gesicht, aber immer wieder rannen diese nach.
Er grinste.
âNeben einem Baum ist nicht sehr genau. Ich fahr langsam, komm einfach an die StraÃe wenn du ein Auto hörst.â
âUnd wenn das jemand anders ist?â
âIch mach die Fenster auf und dein Lieblingslied an. Ich bin gleich da, okay, Kleines?â
âDanke, Simon. Ich... Danke!â
Sie beendete die Verbindung und Simon sah einen Moment irritiert den Telefonhörer an.
Dann stand er auf und klopfte an die Tür seiner Chefin.
âHerein?â
Er war jetzt im zweiten Ausbildungsjahr in ihrem Maklerbüro angestellt und er hoffte, dass sie ihm nicht böse sein würde. Aber er war noch nie krank gewesen, und auch wenn sie recht hohe Ansprüche hatte, war sie doch menschlich. SchlieÃlich hatte sie ihn, Simon, zur Ausbildung genommen, obwohl seine Noten nicht die besten waren, und um zu beweisen, dass dies kein Fehler gewesen war, arbeitete er hart.
âLena, kann ich Schluss machen? Ich weià wir haben noch eine Besichtigung auf dem Plan, aber eine Freundin hat grad angerufen und sie klang wirklich schrecklich. Ich mach mir Sorgen und will nach ihr sehen, ist das okay?â
âEine Freundin?â
Sie grinste. Sie wusste, dass auf seinem Privathandy des öfteren âeine Freundinâ anrief, weshalb er es im Büro niemals einschaltete. Noch hatte keines von diesen Mädchen seine Nummer aus dem Büro gehabt!
Simon nickte und trat unsicher von einem Fuà auf den anderen.
âOkay, geh schon.â
âDanke!â
Ihr war, als hörte sie die zweite Silbe des Wortes schon viel leiser, so schnell war er aus der Tür verschwunden.
Er mochte den Song, aber er hatte ihn noch nie so oft hintereinander gehört. Langsam fuhr er die LandstraÃe entlang, die aus der Stadt zu dem Heim führte, in dem er die letzten drei Jahre bevor er volljährig geworden war gelebt hatte. Mit achtzehn war er dann ausgezogen, hatte seinen Zivildienst gemacht und dann die Ausbildung angefangen.
Immer wenn er Zeit hatte, hatte er seine beste Freundin im Heim besucht. Sein Auszug hatte ihr den Boden unter den FüÃen weggezogen, sie hätte Simon am liebsten niemals gehen lassen, aber er musste in die Stadt ziehen.
âIf I lay here
If I just lay here
Would you lie with me and just forget the world?â
Es schallte aus den Lautsprechern, und er hatte alle Fenster seines klapprigen Gebrauchtwagens schon vor der Fahrt heruntergekurbelt, damit sie ihn auch wirklich hören würde. Er grinste. Sie war schon etwas merkwürdig, dass sie sich tatsächlich im Wald versteckte und nur herauskommen würde, wenn sie dieses Lied hörte â aber war er nicht mindestens genauso merkwürdig, es vorzuschlagen? Vielleicht war es ihm auch einfach egal, was sie verlangte, vielleicht würde er sein Leben lang alles geben, was sie brauchte. SchlieÃlich war sie seine beste Freundin.
Er lieà seinen Blick suchend über den Waldrand streifen, als plötzlich eine Person in einem roten Neckholdertop in wenigen Metern Entfernung auf die StraÃe lief und ihn zwang, ruckartig zu bremsen.
Simon hatte gelangweilt vor der Umkleide gewartet, als sie das Oberteil gekauft hatte, er erinnerte sich genau.
âANNE!â
Er schnallte sich hastig ab, stieg aus und lief auf sie zu.
âWas zur Hölle, ich hätte dich doch auch so gesehn, was machst du denn?â, schimpfte er wütend und immer noch erschrocken.
Doch statt eine ihrer gewohnten Rechtfertigungen zu präsentieren, fiel sie ihm nur in die Arme und begann hemmungslos zu schluchzen.
âEs... tut mir leid Simon aber ich wollte nicht dass du vorbeifährst und ich... ich...â
Sie holte tief Luft und schmierte ihre laufende Nase an seinem Hemd ab. Er war froh, dass er immerhin das Jackett ausgezogen hatte...
Er strich ihr über den Rücken. âIst schon gut, Annie, schon gut. Komm, wir müssen hier mal aus dem Weg.â, redete er leise auf sie ein und bewegte sie Richtung seines Autos, das mitten auf der, glücklicherweise nicht sehr befahrenen, StraÃe stand.
âOkay.â
Sie lieà ihn los und kletterte auf den Beifahrersitz, wo sie das Fenster hochkurbelte und den Kopf an die Scheibe lehnte.
Er wunderte sich, dass sie sich so einfach ins Auto setzen lieÃ, nachdem sie gerade noch so aufgelöst gewesen war!
Simon stieg in sein Auto und startete den Motor.
âWas ist denn eigentlich passiert?â, fragte er nach einer Weile.
âAnnie?â
Er konnte es nicht glauben: Sie schlief tief und fest!
Als das Auto vor seinem Haus zum stehen kam, lief immer noch Annes Lieblingslied. Er hätte es ausschalten können, aber er war so in Gedanken gewesen, dass er es gar nicht mehr bemerkt hatte. Was konnte passiert sein, was sie so schlimm fand, dass sie das Heim ohne irgendetwas mitzunehmen verlieÃ? Warum war sie so aufgelöst gewesen, und was hatte sie so beruhigt, dass sie dann plötzlich eingeschlafen war? Immer noch schlief sie, und Simon überlegte, ob er sie wecken sollte. Während er noch Risiken und Nutzen davon abwog, sie bis in seine Wohnung in den vierten Stock zu tragen, löste sich dieses Problem aber von selbst, da irgendein Idiot aus der Nachbarschaft mal wieder einen Böller in einen der Glascontainer an der StraÃenecke geworfen hatte. Anne wurde von dem Knall aus dem Schlaf gerissen, setzte sich kerzengerade hin und blickte panisch umher.
âSimon?!â
Er hätte diese pubertären Möchtegern- Sprengstofftechniker am liebsten hinter ihren Böllern her in den Glascontainer gestopft. Das war nicht das erste Mal, dass sie ihn nervten, aber genau jetzt passte es ihm noch weniger als nachts um halb drei.
âGanz ruhig kleines, nur ein Böller. Wollen wir nach oben gehen?â
Sie nickte und sah vorsichtig aus dem Fenster. Simon stieg aus, öffnete die Tür und nahm sie an die Hand.
Oben in der Wohnung angekommen sah sie sich mit groÃen Augen um. Sie war noch nie in seiner Wohnung gewesen, und doch war sie genau so wie sie es sich vorgestellt hatte. Klein, gemütlich und ordentlich.
âSimon, wo schläfst du? Hat die Decke über deinem Bett Narben?â
Sie kicherte und war auf einmal wie ausgewechselt.
Er grinste und öffnete die Tür zum Schlafzimmer.
âNein, hat sie nicht.â
Sofort lieà sie sich auf sein Bett fallen und prüfte seine Aussage.
Er setzte sich auf die Kante.
âWillst du hier schlafen oder auf der Couch?â, fragte er vorsichtig.
Sie hatten nie zusammen in einem Bett geschlafen, und er war sich nicht sicher, ob das so gut sein würde.
âBei dir natürlich.â, beschloss sie entgegen seiner Bedenken â sie schien keine zu haben.
âOkay.â
Simon lieà sich neben sie fallen. Er sah sie eine Weile von der Seite an, dann fragte er vorsichtig:
âAnnie, was ist denn passiert?â
Anne griff nach seinem Kopfkissen. Sie umklammerte es mit ihren Armen, verbarg ihr Gesicht für einen Moment darin und legte dann ihr Kinn darauf, bevor sie leise zu erzählen begann.
âWeiÃt du, nach dem Kaffeetrinken zu meinem Geburtstag kamen sie auf einmal zu mir. Lisa, Miri und Katharina, gleich drei Betreuerinnen, und ich fragte mich schon was sie wollten.
Wie sich rausstellte, wollten sie mir die Wahrheit sagen, weil sie mir ja immer versprochen haben dass sie es mir sagen wenn ich achtzehn bin, dass sie vorher nicht drüber reden dürfen und so.
Und weiÃt du was sie mir erzählt haben, Simon? Das Feuer, in dem meine Eltern gestorben sind... das war kein Unfall. Jemand hat unser Haus angezündet. Einfach so. Wer macht denn sowas? Und wieso stand das in keiner Zeitung? Das gibt doch überhaupt keinen Sinn! Und weiÃt du was noch nicht in den Zeitungen stand?
Ich war dabei. Ich war dabei als meine Eltern gestorben sind, bei dem Brand. Früher haben sie immer gesagt ich wäre nicht da gewesen, aber ich war da. Ich war da!â
Sie sah Simon mit durchdringendem Blick an, doch dieser war überfordert mit den vielen Informationen. Antworten konnte sie nicht von ihm erwarten.
Dann aber sagte er das offensichtliche.
âAnnie... daher hast du deine Narben aber nicht. Das sind keine Brandnarben!â
Anne nickte. âIch weiÃ.â, sagte sie leise, âdas ist das schlimmste von allem. All die Jahre hab ich gedacht ich würde es wissen, wenn ich endlich achtzehn bin. Und jetzt erzählen sie mir, dass niemand weiÃ, woher die verfluchten Narben kommen!â
Die Tränen begannen erneut zu flieÃen, und Simon legte den Arm um seine beste Freundin.
âSimon? Da ist noch was. Ich bin reich.â
*
Juni 2007
âAlso die Fliesen im Bad gefallen dir wahrscheinlich nicht, und eine Küche müsstest du vielleicht auch neu kaufen... obwohl sie eigentlich noch sehr gut funktioniert, aber...â
âSimon? Ich nehm sie.â
Anne strahlte und sah sich in der groÃzügig geschnittenen Wohnung um.
âSchau doch, sie ist wunderschön!â
âAnnie, willst du nicht vielleicht noch eine andere anschauen? Ich hab noch ein paar auf meiner Liste und...â
âSie ist toll. Ich kann hier eine Katze haben, habe meinen eigenen Eingang, und ich kann sie doch renovieren, ich hab schlieÃlich jede Menge Geld!â
Da hatte sie recht. Wie sich herausgestellt hatte, war die Familie ihres Vaters steinreich gewesen und sie war die letzte lebende Erbin. Dass sie das Geld erst bekommen sollte, wenn sie achtzehn wurde, war im Testament ihres Vaters festgelegt.
âSimon, ich finde du solltest ihr nicht reinreden, wenn sie sich entschieden hat. Sie ist schlieÃlich die Kundin!â, meldete sich nun seine Chefin zu Wort, die bis jetzt grinsend in einer Ecke gestanden und zugesehen hatte.
âHerzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Verkauf!â
Anne fiel ihm in die Arme. âMeine erste eigene Wohnung, Simon! Mein erstes richtiges Zuhause!â
Sie quietschte und er fürchtete, dass seine Ohren nun beide abfallen würden. Lena drückte ihm die Verträge für die Wohnung in die Hand.
âIch lass euch dann mal Feiern. Bis morgen, Simon!â
Sie verschwand durch die Gartentür, während Anne immer noch an seinem Hals hing. Anscheinend wusste er doch, wie man Frauen glücklich machte!
*
Juli 2007
Anne hatte die Wohnung ziemlich schnell beziehen können und lebte nun schon zwei Wochen darin. Sie war glücklich, vielleicht glücklicher als je zuvor. Sie hatte ein eigenes Zuhause, konnte tun und lassen was sie wollte und wohnte auÃerdem nur einen Katzensprung von Simon entfernt!
Dennoch konnte sie nicht vergessen, dass in den letzten Monaten nicht nur Gutes passiert war. Sie hatte erfahren, dass ihre Eltern nicht durch einen Unfall, sondern durch Absicht gestorben waren. Jemand hatte sie getötet, und auch Anne wäre beinahe dabei gestorben. AuÃerdem wusste sie noch immer nicht, woher ihre Narben kamen!
Niemand schien es zu wissen, in den Zeitungsartikeln, die sie über den Tod ihrer Eltern aus Archiven zusammengesucht hatte, stand nicht einmal, dass sie anwesend gewesen war.
Sie wusste nicht, wo sie suchen sollte. Wer konnte noch etwas darüber wissen, auÃer ihr selbst und den Menschen, die dabei gewesen waren? Doch ihre Eltern waren tot und sie hatte jegliche Erinnerung verdrängt.
So begann mit der bisher glücklichsten Zeit in Annes Leben auch die, die am Aussichtslosesten schien. Sie würde nie erfahren, wie ihre Narben entstanden waren, und sie würde nie wissen, wie sie zu der Person geworden war, die sie heute war. Nur ihre Angst vor dem Feuer konnte sie nun verstehen. Aber sie war nicht bereit, jetzt aufzugeben, denn neben all der Hoffnungslosigkeit war sie sich doch ganz sicher: Irgendwo da drauÃen war jemand, der ihr sagen konnte, was passiert war. Sie musste ihn nur finden.