Lingueglietta
#41

ich freue mich sehr, dass du dich über mein feedback so freust und dass ich damit bei dir positive gefühle verursache. denn genau das - nur in einem viel größeren umfang - tust du mit jedem einzelnen kapitel! :-) schön, dass ich dir etwas davon zurückgeben kann.

du brauchst keine angst haben, dieses kapitel ist auf keinen fall eklig-kitschig geworden :-) du beschreibst das frisch-verliebt-gefühl sooo schön. so lange du es schaffst, mit der zeit auch das realistische, alltägliche - aber trotzdem genauso schöne - gefühl, das sich nach einer gewissen zeit einstellt, zu beschreiben, darfst du die nächsten kapitel ruhig weiter so romantisch und leidenschaftlich sein :-)

deine leidenschaftliche szene ist sowieso total schön geschrieben. nicht zu viel, nicht zu wenig, die passenden worte und beschreibungen. sehr stilvoll!

ich komm mir allmählich ein bißchen langweilig vor, aber ich hab auch weiterhin nichts auszusetzen und bin voller vorfreude auf das nächste kapitel!

danke übrigens auch, dass du so zuverlässig und pünktlich postest!

liebe grüße und einen schönen sonntag!
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#42

Oje, na da bin ich mal auf die Reaktion der beiden gespannt!!! Big Grin
Die beiden Teile waren wieder wunderbar, jetzt weiß sies endlich und die beiden sind so süß zusammen!!

Mach weiter so, ich liebe diese Geschichte!!

Liebe Grüße Sindy Big Grin
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#43

Ich fand den Teil auch nicht zu kitschig. So ist das eben, wenn man verliebt ist...Smile

Da du ja die letzten Male geschont worden bist, was Fragen angeht, dachte ich mir... Höchste Zeit, mal wieder eine zu stellen! :p Ist vielleicht ne etwas blöde Frage, aber warum heißt der Teil "Neue Erkenntnisse"? Wer hat denn da diese Erkenntnisse? Rory, als sie überlegt, ob sie sich schon mal so gefühlt hat bei einem Mann? Oder die Großeltern, als sie entdecken, dass Rory und Jess zusammen sind?

Nochwas: Ich steh ganz kurz davor, einen Matteo-Fanclub zu gründen! Big Grin Find den Charakter total passend zur Geschichte, schön, dass er so oft vorkommt!!!

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#44

Story-Infos/Disclaimer siehe 1. Beitrag.

A/N: *seufz* Faint Das soll jetzt nicht bedeuten, dass ich in Ohnmacht falle, aber voller Erleichterung wegkippe, weil ich so beruhigt bin, dass es euch gefallen hat. Ihr seid die Größten!

carlie, maybenextday, Sindy85 & HollowStar

Etwas Leckeres darf natürlich auch heute nicht fehlen: selbstgebackenen, warmen Apfelstrudel mit extra viel Schlagsahne und dazu einen großen Caramell-Macchiato (wahrscheinlich falsch geschrieben, aber jeder weiß, was ich damit meine *g*). Ihr seid das tollste, was sich ein Autor wünschen kann. :herz:

Zum Kapitel: Die Überschrift bedeutet dieses Mal "Familienbande". Ihr werdet herausfinden, dass diese ziemlich selbsterklärend ist. Smile
Die erste Verliebtheit ist immer noch vorhanden, doch habe ich auch versucht klar zu machen, dass zwischen den beiden mehr ist als eine Verliebtheit und es ihnen auch klar wird.

Außerdem ist es mir ein Anliegen dass ihr erfahrt, dass wir jetzt bei der Hälfte der Story angekommen sind und es nicht beim Friede, Freude, Eierkuchen bleibt. Nichts im Leben läuft perfekt, was gut ist, weil man aus seinen Misserfolgen, Fehlern und den Fehlschlägen des Lebens lernen kann und stärker daraus hervorkommt.

Doch ich will noch nicht zu viel verraten, das lest ihr am besten selbst und sagt mir Bescheid wie es euch gefallen hat. *wink wink* Wink

Ich kann mich auch erinnern, dass es eine Frage gegeben hat:

Warum der Titel des letzten Kapitels 'Neue Erkenntnisse' heißt?
Liebe Sandra, du hast ganz Recht mit deinen Annahmen. Aber es geht auch noch etwas tiefer.
Rory erkennt dass sie sich noch niemals im Leben so gefühlt hat wie mit Jess. Dass sie deshalb so nervös ist, weil sie einen guten Eindruck machen will, weil sie ihn als auch ihr Beisammensein als etwas Besonderes sieht. Weil sie hofft, das es sich nicht nur um etwas Flüchtiges handelt.
Katalina und Georgio erkennen, dass es ihrem Enkel wohl ernst sein muss mit dieser Frau. Er bringt sie nachhause mit und stellt sie ihnen vor, das hat er zuvor niemals als notwendig empfunden.
Matteo erkennt, dass es Dinge im Leben gibt, die man genießt, aber über die man gleichzeitig auch schweigt.
Liz erkennt, dass ihr Sohn definitiv kein Kind von Traurigkeit ist und freut sich darüber, wünscht sie sich doch nichts mehr als ihn glücklich zu sehen.
Und noch viele andere kleine und größere Erkenntnisse die sich in diesem Kapitel verbergen. Deshalb der Titel. Smile

So, und jetzt zum Schluss muss ich euch nochmal sagen, wie sehr ich mich immer über eure Antworten freue. Manchmal lese ich sie mir drei Mal hintereinander durch und denk mir dann immer "Oh, schade, schon wieder vorbei.". Ja, ich weiß, ich bin eine Feedback-Whore, aber ich steh dazu. Ihr könnt mich nicht glücklicher machen als mit ausführlichen Reviews. *hihi*

And now, let's get ready to rumble! Big Grin Und natürlich, das wisst ihr ja: Feedback ist Liebe! :herz:

xoxo,
Tina

~*~*~*~*~
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LINGUEGLIETTA
Die Geschichte, wie ein Wirbelwind auf einen Taugenichts traf ...


7. Kapitel - Legami della famiglia

BH. Check. Jeans. Check. Socken. Check. Shirt ... Shirt ... Verdammt. Das lag wahrscheinlich im Vorhaus vor den Füßen seiner Mutter.

„Ich glaube, ich bin verflucht", seufzte sie deshalb und wandte sich verzweifelt an ihn, „Jedes Mal, wenn ich irgendwen aus deiner Familie kennen lerne, dann passiert irgendetwas Peinliches."

Jess konnte nur grinsen, ging zu seinem Schrank und holte eines seiner T-Shirts daraus hervor. Auch wenn er in der Öffentlichkeit immer tadellos gekleidet war, mochte er es, wenn er zuhause in bequemen Trainingshosen und Shirts seiner Lieblingsbands herumlaufen konnte.

„Das ‚Shady-Lady'-Shirt von The Distillers? Mit Signaturen?", lachte sie, als sie es sich jetzt über den Kopf zog und es genauer betrachtete.

„Wenn du jetzt sagst, dass du die Distillers nicht kennst, dann wirst du nie wieder etwas von mir hören", grinste er und sah sie dabei durchdringend an.

„Sie nicht kennen? Ich LIEBE sie!", gab sie entsetzt zurück und studierte ein weiteres Mal das T-Shirt, „Wie bist du bloß an diese Signaturen gekommen?"

Jess zuckte nur mit den Schultern und gab gelassen zurück: „Brody, ihr damaliger Freund, danach Ehemann und inzwischen ihr geschiedener Mann Tim und ich sind früher gemeinsam um die Häuser gezogen und wir sind noch immer in Kontakt. Für ihr nächstes Konzert hat sie mir schon mit VIP-Karten gedroht."

„Du kennst Tim Armstrong von Rancid?", ihre Augen wurden immer größer.

„Gina hat ihn damals kennen gelernt als sie ihr Praktikumsjahr im heißen Kalifornien machte."

„Gina?" Sie wurde immer verwirrter. Zuerst The Distillers Frontsängerin Brody Dalle, dann Rancids Frontmann Tim Armstrong und schließlich jemand völlig Unbekannter namens Gina.

„Meine ältere Schwester. Sie hat mich erst auf Punk gebracht. Tim und sie sind irgendwann mal miteinander ausgegangen. Zumindest bevor er Brody kennen gelernt hat. Sie sind noch immer ganz dick Buddy-Buddy", zuckte er wieder mit den Schultern.

Das Nächste, was passierte, gefiel ihm bei weitem besser als die Unterbrechung seiner Mutter vor wenigen Minuten. Kaum dass sie ihre Lippen auf seine gepresst hatte, schon schlang er seine Arme um sie und zog sie nahe an sich. Augenblicke später mussten sie den Kuss dennoch wegen Luftmangels unterbrechen.

„Und schon ist es mir vollkommen egal, dass dort draußen deine Mutter steht", grinste sie und übte mit ihren Händen leichten Druck auf seinen Rücken aus.

Liz war vergessen, Brody und die Musikbranche in den Hintergrund gedrängt, ein weiteres Mal war ihr wunderbarer Mund, welcher sich auf seinen drückte, das Einzige was ihn im Moment eigentlich interessierte.

„Jessepero Antonio Mariano! Wenn du nicht in zwei Sekunden hier erscheinst, dann gnade dir der allmächtige Gott, denn dann stürme ich dein Schlafzimmer und du wirst dein blaues Wunder erleben, junger Mann! Hast du mich verstanden?!", ertönte ein weiteres Mal die Stimme aus dem Vorhaus.

Jess unterbrach den Kuss, ließ Rory aber keine Sekunde los: „Keine Zeit! Bin mit meiner Freundin beschäftigt!" Danach richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Frau in seinen Armen.

„Jess", lachte Rory leise und schüttelte einmal den Kopf. Sie wand sich aus seiner Umarmung und ging auf die Schlafzimmertür zu. Er schüttelte nur einmal den Kopf, folgte ihr dann aber mit einem Lächeln.

„JESS!", kam jetzt ein wütendes Schnauben vom Vorhaus. Er wusste, sobald seine Mutter schnaubte war der Spaß vorbei. Schnell rauschte er an der jungen Frau vorbei und den Gang hinunter.

„Wir kommen!", übernahm Rory es zu antworten, atmete noch einige Male tief durch, bevor sie durch die Tür trat und Jess folgte.

Als sie um die Ecke bog musste sie über den Anblick lächeln. Dort stand er, der selbstbewusste, gut aussehende Restaurantbesitzer, und wurde von seiner Mutter mit Küssen überschüttet. Jimmy klopfte ihm dabei lachend auf die Schulter.

„Wie geht's dir, Junge?", lachte er und überließ seinen Sohn dann wieder ganz seiner Frau.

„Du bist groß geworden, Schatz. Und du hast endlich dein Haar wieder geschnitten, es war ja schon so lang. So steht es dir viel besser. Aber lass mich dich erst einmal ganz ansehen. Mein Baby ist ja so erwachsen!", freute Liz sich und drückte ihm wieder einen Schmatzer mitten auf die Wange.

„Mom ... Mom ... ist ja gut ... Mom ... wirklich ... MOM!" Der Rotschimmer, der ihn dabei überlief war unübersehbar. Rory konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen. Was ihr auch die Aufmerksamkeit der beiden Neuankömmlinge sicherte. Und sie erstarrte ein weiteres Mal an diesem Morgen.

„Liz? Jimmy?", krächzte sie und sah die beiden ungläubig an.

„Rory?", ertönte es einstimmig von den beiden zurück, als sie die junge Frau erblickten.

„Ihr kennt euch? Aber ... aber ...", und wieder einmal hatte es Rory Gilmore geschafft, dass Jess kein Wort herausbrachte. Er sah, wie aus dem Gesicht der jungen Frau alle Farbe wich und sie sich schnell an der Wand festhalten musste um nicht umzufallen. Seine Reaktion war schnell und augenblicklich hatte er den Arm um ihre Taille geschlungen und stützte sie.

„Baby? Ist alles in Ordnung?", wollte er gleichzeitig besorgt erfahren. Liz und Jimmy waren ebenfalls herbeigeeilt.

„Du meine Güte", waren die ersten Worte von Rory, bevor sie ihn ansah und mit großen Augen fortsetzte, „Ich glaube, wir sind verwandt!"

~*~*~*~*~

Zwei Stunden später wusste Jess die gesamte Geschichte.

Rory war in Connecticut aufgewachsen, in einer Stadt namens Stars Hollow, mit einer Mutter, die, als Rory geboren wurde, selbst noch ein Kind war. Rory war acht als ihre Mutter dann Lucas Danes kennen lernte. Jener Lucas Danes, welcher der Bruder von Liz war. Und somit sein Onkel.

Jess war Luke nur einmal begegnet als er fünf Jahre alt war. Gut, er hatte irgendwann von der Freundin seines Onkels erfahren, schließlich schwärmte Elizabeth Mariano immer in den höchsten Tönen von ihrem älteren Bruder. Er hatte auch erfahren, dass diese Freundin - gerade als er sechzehn war und die meiste Zeit seines Lebens in Italien verbrachte - einen gesunden Jungen namens Bailey (inzwischen 12 Jahre alt) zur Welt gebracht hatte. Er wusste auch, dass fünf Jahre später die Hochzeitsglocken bei Onkel Luke gebimmelt hatten. Endlich.

Er war damals 21 Jahre alt und hatte gerade damit begonnen sein Restaurant in San Remo zu eröffnen. Die Zeit für einen „kurzen Trip" in die USA blieb dabei natürlich nicht.

Den Grad ihrer Verwandtschaft hatte Jess jedoch so schnell wie möglich geklärt. Stiefcousin und -cousine. STIEF. Nicht blutsverwandt. Es war also nicht nötig in Panik auszubrechen. Wenn man es so sah, dann konnte man eigentlich gar nicht mehr sagen, dass sie verwandt waren. Ihre Familien waren nur irgendwie schon miteinander verbunden. Das hatte durchaus seine Vorteile, schließlich kannten sich seine Familie und ihre untereinander schon und diese ganze Prozedur „Meine-Eltern-lernen-deine-Eltern-kennen" konnten sie sich ersparen.

Nachdem die Neuigkeiten verbreitet und ausführlich diskutiert waren, bemerkte Rory erst, wie spät es war. Mit einem erschrockenen Aufschrei sprang sie von der Couch, entschuldigte sich schnell und rannte zurück ins Schlafzimmer. Im Vorhaus schnappte sie sich dabei ihr eigenes Oberteil. Zwei Minuten später trat sie wieder durch die Tür. Gekämmt, gewaschen und jetzt in ihrem eigenen Outfit.

„Ich fahr dich, Hon", hatte Jess daraufhin verkündet. Der gleichzeitige „Wink mit dem Zaunpfahl" für seine Eltern, dass es Zeit wurde dass sie sich für später verabredeten und sie sich nun auf den Weg zu Nonna Katalina und Papa Giorgio machten.

„Das nenn ich wirklich einen überaus netten Zufall, Rory. Wie ich mich für euch beide freue, Schätzchen", verabschiedete sich Liz bei der jungen Frau, als sie ihre Arme um sie schlang und sie kräftig drückte. Auch Jimmys Abschied war herzlich und mit freundlichen Worten für sie.

„Sie ist ein wunderbares Mädchen, Jess. Da hattest du wirklich Glück", flüsterte Jimmy seinem Sohn noch zu, bevor er und seine Frau durch die Haustür verschwanden und das junge Paar im nun stillen Haus zurückließen.

Sie schwiegen und starrten auf die Tür, durch welche seine Eltern gerade getreten waren. Keiner wusste so recht, was er jetzt sagen sollte.

„Ändert das etwas?", war es schließlich Rory, die das Schweigen brach. Zwar flüsterte sie nur, doch in ihrer Stimme lag etwas, was sich beinahe wie Verzweiflung anhörte.

„Nicht, wenn es nach mir geht", antwortete er wahrheitsgetreu, „Was ist mit dir?"

Rory schüttelte nur den Kopf. Bruchteile später lag ihre Hand in seiner und sie spürte seinen Blick auf ihr.

„Sonst noch irgendwelche Dinge, die ich wissen sollte? Bist du bereits verheiratet? Hast du ein Kind? Oder mehrere?", grinste er sie jetzt an. Sie grinste zurück.

„Unverheiratet und kinderlos. Aber es gibt noch eine Sache, die ich dir sagen muss."

„In Wirklichkeit bist du eine Außerirdische und dieses ganze Theater hier war nur ein missglückter Versuch deiner Spezies humorvoll zu sein?"

„Fast", lachte sie und trat jetzt einen Schritt näher an ihn heran, „Ich bin die Kollegin von Matteo mit der dich Joanna schon seit mehr als fünf Wochen verkuppeln will. Außerdem kenne ich Frederika von früher. Durch sie habe ich Nonna Katalina kennen gelernt." Sein Grinsen wurde breiter.

„Warum überrascht mich diese Tatsache nicht im Geringsten?" Er wandte sich jetzt ganz ihr zu und begann mit seinem Finger ihren Hals hinunter und wieder hinauf zu streichen. Dabei bemerkte er, wie ihr Herzschlag schneller wurde und sie die Augen schließen musste. Jess nahm ihr Gesicht in seine Hände und beugte sich vor. Doch bevor er sie küsste, konnte er sich einen weiteren Kommentar dennoch nicht verkneifen.

„Ich dachte, ich soll dich fahren?", flüsterte er nah an ihrem Gesicht. Ihre Augen flogen auf und bei seinem Gesichtsausdruck machte sich bei ihr ein schelmisches Lächeln breit.

„Ich ruf an ..."

~*~*~*~*~

Rory saß in ihrem Häuschen in San Remo und arbeitete die letzten Papiere durch, welche sie heute im Büro nicht mehr geschafft hatte.

Es waren schon wieder einige Wochen vergangen seit Liz und Jimmy überraschend bei Jess aufgetaucht waren. Und in dieser Zeit war allerhand passiert. Beinahe kam ihr ihr Leben ein bisschen wie eine Seifenoper vor. Aber im positiven Sinne.

Matteo, Joanna und Riks hatten endlich die Wahrheit herausgefunden. Mit hilfreichen Tipps von Rorys Seite her. Danach waren sie natürlich nicht mehr zu halten gewesen und schmissen eine nette, kleine Feier im Haus der Rovellis in Lingueglietta.

Sonntags hatten Jess' Eltern die Rückreise in die Staaten angetreten, mit dem Versprechen so bald wie möglich von sich hören zu lassen. Und bei ihrem nächsten Besuch Lorelai und Luke mitzubringen.

Der Bau am Guggenheim hatte endlich begonnen und sie lagen gut in der Zeit. Zwar waren die ersten Schwierigkeiten schon aufgetreten, aber auch schnell wieder behoben gewesen.

Was diese „Sache" mit Jess betraf, schwebte die junge Amerikanerin weiterhin wie auf Wolke sieben. Und sie schien dabei nicht die Einzige zu sein. Auch weiterhin pflegten die zwei jungen Leute ihr Abendessen gemeinsam im Restaurant einzunehmen. Und sie war sich sicher, dass sie inzwischen definitiv genau den selben Eindruck hinterließen, wie das verliebte Paar damals auf sie.

Ihr Telefon riss sie aus ihrer Aufmerksamkeit gegenüber ihrer Arbeit und sie tastete blind danach.

„Lorelai Gilmore?", hob sie abwesend ab und las gleichzeitig den Vertrag bezüglich des Gemäldes mit dem Namen „Rosengarten" von Paul Klee durch.

„Leg die Arbeit weg, steh auf und geh an deine Tür", hörte sie seine Anweisung. Paul Klee war sofort vergessen. Sie blickte überrascht auf und in Richtung Haustür. Ein Lächeln streifte ihre Züge.

„Wieso?"

„Ein gut gemeinter Rat von einem Freund. Glaub mir, du wirst es ihm noch danken." Also erhob sie sich und ging zu ihrer Haustür. Als sie öffnete stand dort niemand. Auch auf den Stufen hinunter zur Straße war niemand zu entdecken. Nur auf der Schwelle lag etwas, was ihre Aufmerksamkeit erregte. Sie bückte sich und ihr Lächeln wurde breiter als sie Friedrich Schillers „Kabale & Liebe" schließlich in Händen hielt.

„Und wo ist dieser Freund, damit ich ihm meinen Dank mitteilen kann?"

„Wenn mich nicht alles täuscht, dann steht er in deinem Garten."

„Wie bitte?!", lachte sie, ging jetzt schnurstracks zurück in ihr Haus und steuerte im Wohnzimmer die Schiebetür zum Garten an, „Und wie ist er dort hineingekommen?"

„Muss wohl über den Zaun und die Hecke geklettert sein." Sie schob die Schiebetür auf und trat ins Freie auf die kleine Veranda. Mit einer Schulter an die Wand gelehnt grinste er ihr entgegen, sein Mobiltelefon ans Ohr haltend. Sie senkte kurz den Blick, hielt aber weiterhin den Hörer fest. So ging sie etwas auf ihn zu.

„Glaubst du, dass ihm bewusst ist, dass der Zaun und die Hecke gute zwei Meter hoch sind?" Für kurze Augenblicke war es absolut still. Sie hörte seinen Atem durch die Leitung und sah das Funkeln in seinen Augen vor sich.

„Glaubst du, sie weiß, dass ich glaube, dass ich sie liebe?"


TBC

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~ Love never ends. ~
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#45

Zitat:Was diese „Sache" mit Jess betraf...

Hehe! Sehr schön!

Ich mag auch den neuen Teil wieder sehr gerne und er kommt mir diesmal extra lang vor, kann das sein? Und schon am Donnerstag? So viele Geschenke zum sonnigen Wetter? Big Grin

Ich befürchte meine FBs werden immer kürzer, aber ich komm mir doof vor, immer nur das gleiche zuschreiben Dolla
Es hat mir wie immer sehr gut gefallen, ich mag deine Beschreibungen sehr gerne. Außerdem bringst du GG-typische Bezüge (wie mit den Distillers) rein, was ich sehr mag.
Ich bin froh, dass die beiden nicht "schlimm" verwandt sind Big Grin und dass Luke und Lorelai bald zu Besuch kommen Wink

Schön finde ich auch, dass du immer wieder schreibst, wies im Museum läuft und ich finde deine Darstellung realistisch. Hast du schonmal in einem Museum gearbeitet? Das klingt alles so professionell! Wink

Fazit (again and again and again):

=> du schreibst stilvoll und plastisch
=> du schreibst gut recherchiert
=> du schreibst im richtigen Maße, also nie langatmig oder zu kurz
=> du machst Lust auf Urlaub in Italien

Weiter so!
Liebe Grüße!
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#46

Ich kann maybenextday nur zustimmen!
[url=http://www.gilmoregirls.de/forum/member.php?u=9061][/url]

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Bones&Booth
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#47

Big Grin Sehr schön, sehr schön, super schön!! Big Grin

Diese Geschichte gefällt mir immer besser!!! Wink Die zwei sind so zauberhaft zusammen!! Smile Ich bin gespannt, was du dir noch alles für uns einfallen lässt!

Liebe Grüße Sindy Big Grin
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#48

Sony3 schrieb:„Glaubst du, sie weiß, dass ich glaube, dass ich sie liebe?"
Da geht mir doch das Herz auf! Die beiden sind echt ein sehr süßes Paar. Und du schreibst, als hättest du es selbst erlebt, wirklich toll!Smile

Ich muss ja gestehen, ich hatte Liz irgendwie total vergessen/verdrängt. Selbst im vorherigen Teil hab ich gar nicht daran gedacht, dass Rory und Jess' Mutter sich kennen müssten! Da kannste mal sehen, ich bin schon so in deiner Geschichte drin, dass ich das Drehbuch der GG schon komplett ausgeblendet hab. Big Grin

Hmmm, und es bleibt nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen? Die mögliche Verwandtschaft ist ja schnell geklärt worden, also muss da nochwas Größeres kommen, ich hab da ja schon so eine Vermutung...
Show Content

Hast ja diesmal schon Donnerstag gepostet, gibt's heute etwa schon den neuen Teil??? Nee, nee lass dich bloß nicht von mir stressen! Wink

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#49

Story-Infos/Disclaimer siehe 1. Beitrag.

A/N: UPLOAD-LAUNE!!! Big Grin

Tausend Rote Rosen und Tausend Dank an meine super-süßen Kommentarschreiber:

maybenextday, Blitzlotos, Sindy85 und HollowStar

Hmmmm, was hab ich heute wohl mitgebracht? Aber natürlich wieder was ganz tolles (und dieses Mal passend zum Thema): Tiramisu und frisch gebrühten italenischen Espresso dazu. Wink

Zum Kapitel: Kapitelüberschrift heißt so viel wie "Verständnis, Meinung/Anschauung, Vertrauen". Wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht mehr, warum ich diesen Titel gewählt habe, aber ich vermute stark, weil es auf italenisch einfach toll zusammen geklungen hat. :lach:

So, endlich nimmt die Story auch ein bisschen Wendung. Von Himmel hoch jauchzend bis zu Tode betrübt ist heute alles dabei. Aber lasst euch überraschen. Wink

Fragen gab's glaub ich nicht ... wartet einen Augenblick, ich check nochmal ... doch, da gab's was:
Hab ich schon einmal in einem Museum gearbeitet?

Nope, hab ich nicht. Meine Schilderungen sind alle frei erfunden und haben mit einem Museumsalltag wahrscheinlich so viel zu tun wie meine Mineralwasserflasche mit der Erderwärmung. Aber freut mich, dass es so realistisch rüber kommt. :freuu:
Ach ja, Sandra, bevor ich es vergesse: Mit deinem Spoiler warst du mal wieder gar nicht so weit entfernt ... auch wenn es andere Gründe hat als du vielleicht vermutet hast. Wink

Jetzt ist wirklich genug, ich lass euch schon das nächste Kapitel lesen. Nicht vergessen, dass ich für Reviews lebe. Das ist wie eine Symbiose: Ich update, ihr reviewt, dann update ich wieder usw., weil: Feedback ist Liebe! :herz:

xoxo,
Tina

~*~*~*~*~
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LINGUEGLIETTA
Die Geschichte, wie ein Wirbelwind auf einen Taugenichts traf ...


8. Kapitel -Comprensione, Opinione, Confidenza

Sie hörte seine Frage, welche gleichzeitig auch ein Geständnis in sich verbarg, in Dolby Sourround, da er zum einen vor ihr stand und zum anderen noch immer ins Telefon sprach. Ihr Lächeln war auf einen Schlag verschwunden. Beinahe wäre ihr der Hörer aus der Hand gerutscht.

„Wie bitte?", kam es in beinahe krächzender Stimme von ihr zurück. Ihr Mund war staubtrocken, ihr Herz schien in ihrer Brust zu explodieren, aus ihrem Gesicht war alle Farbe gewichen. Ihre Augen sahen wie Teller aus und ihre Hände waren plötzlich schweißnass.

Auch Jess' Gesichtsausdruck hatte sich verändert.

Verschwunden war das verschmitzte Grinsen. Blank wäre wohl die beste Beschreibung für seine Miene gewesen.

„Ich glaube, ich liebe dich", wiederholte er die Worte in ähnlicher Form. Dieses Mal war es keine Frage mehr.

„Du glaubst?"

Endlich nahm er das Mobiltelefon von seinem Ohr und klappte es zu. Auch Rory ließ ihren Arm mit dem Telefon sinken. Den Blick wandten sie keine Sekunde vom anderen ab.

„Ich liebe dich." Es war ausgesprochen. Und es herrschte wieder Stille. Er wagte es nicht sich zu bewegen. Sekunden kamen ihm wie Stunden vor und mit jedem Augenblick der mehr verstrich, sank sein Herz tiefer. Sie hatte noch immer nichts dazu gesagt.

Plötzlich atmete sie einige Male tief durch, senkte ihren Blick und nahm erneut das Telefon in ihre Hand. Schnell begann sie die Nummer zu tippen und hielt es sich dann ans Ohr.

Kurz darauf begann sein Handy zu vibrieren. Auf dem Display erschien „Ihr Zuhause" und ein rasches Lächeln flog über seine Lippen, war jedoch sofort wieder verschwunden. Er hob ab und hielt sich das Telefon ebenfalls ans Ohr.

Sie hob ihren Blick und die beiden sahen sich wieder an.

„Ich glaube, ich liebe dich auch."

~*~*~*~*~

Es war eine Minute nach Mitternacht. Sie wusste es deshalb so genau, weil ihr Handy neben dem Digitalwecker auf ihrem Nachttisch lag. Und dieses vibrierte und klingelte gerade in voller Lautstärke. Zumindest kam es ihr so vor.

„Lass es klingeln", murmelte da seine Stimme neben ihr. Gleichzeitig spürte sie wie sich sein Arm um ihren Körper schlang.

Dennoch schnappte sie - jetzt jedoch mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht - nach dem lästigen Störenfried. Ihr Blick fiel auf das Display und das Lächeln war verschwunden.

„Grandma?", hob sie ab und saß die Sekunde darauf aufrecht in ihrem Bett. Am anderen Ende erklang die hektische Stimme von Emily Gilmore. Die junge Frau hatte ihre Großmutter noch nie hektisch erlebt.

Jess war inzwischen auch vollständig erwacht. Er richtete sich ebenfalls auf und beobachtete seine Freundin dabei, wie sie am Telefon mit ihrer Großmutter sprach. Sie wirkte aufgeregt, doch konnte er nicht entschlüsseln um was es bei diesem Gespräch ging. Er hörte Rory nur ständig „Hm" und „Ja" und „Du meine Güte" sagen. Anscheinend schienen die Nachrichten aus den Vereinigten Staaten gemischte Gefühle in ihr hervorzurufen.

Mit einem abschließenden: „Okay. Ich komme so schnell wie möglich!", legte sie schließlich auf und sprang aus dem Bett. Gleichzeitig tippte sie schnell die Nummer der Auskunft und ließ sich mit dem Flughafen von Nizza verbinden. Sechs Minuten später hatte sie ein Ticket für den Flug um sieben Uhr morgens zurück in die USA.

Jess wusste immer noch nicht worum es hier ging. Er beobachtete sie nur dabei, wie sie eine Tasche aus ihrem Schrank schnappte und hektisch begann Kleidung hinein zu stopfen.

„Ror?", sprach er sie endlich an und sein Gesicht sprach Bände. Erst jetzt schien ihr aufzufallen, dass sie sich nicht alleine im Zimmer befand. Sie hielt bei der Packerei inne und sah ihn an. Momente später steuerte sie auf ihn zu, setzte sich an den Bettrand auf seiner Seite und schlang die Arme um seinen Hals.

„Tut mir Leid, Jess. Ich muss so schnell wie möglich zurück in die Staaten", erklärte sie murmelnd, ihre Lippen an seinen Hals gepresst.

„Wie lange?", war seine Frage. So egoistisch wie es sein mochte, aber momentan wollte er nur wissen, wann sie wiederkam. Ob sie wiederkam.

„Ein paar Tage. Höchstens zwei Wochen", antwortete sie rasch und löste sich wieder von ihm. Danach sprang sie sofort auf und machte sich wieder ans packen.

Eine viertel Stunde später hatte sie alle notwendigen Dinge zusammen, den Reisepass ganz oben auf und alle anderen, wichtigen Dokumente griffbereit. Sie sah sich unruhig im Zimmer um und checkte gedanklich, ob sie auch ja nichts vergessen hatte.

Jess bemerkte ihre Unruhe, schlug die Decke bei Seite und trat nun auf sie zu. Er blieb vor ihr stehen und begann mit seinen Händen über ihre Oberarme zu streichen.

„Komm. Leg dich noch etwas schlafen. Ich bring dich nachher zum Flughafen", schlug er ihr vor und führte sie zurück zum Bett. Sie lächelte ihn dankbar an und legte sich danach neben ihn. Gleichzeitig kuschelte sie sich an seine Seite.

Er hätte gerne gewusst, warum sie so nervös war. Warum sie es so eilig hatte in die Staaten zurück zu kehren. Doch sie schien ohnehin schon aufgeregt genug und völlig aus dem Häuschen zu sein, deshalb bohrte er nicht lange nach. Sie würde es ihm sicher noch erzählen. Das hatte schließlich Zeit.

Schließlich war sie tatsächlich wieder eingeschlafen. Jess lag noch wach, strich ihr mit einer Hand durch das Haar und sah ihr beim Schlafen zu.

Und insgeheim machte er sich Gedanken darüber, ob es nicht wieder einmal nötig wäre seinem Restaurant in New York einen Besuch abzustatten.

~*~*~*~*~

Ihr erster Weg, nachdem das Flugzeug am JFK-Airport in New York gelandet war und sie es endlich verlassen konnte, führte sie nicht geradewegs nach Stars Hollow, die Stadt ihrer Kindheit und Jugend, sondern ins Hartford Memorial.

Den ganzen Flug über schwirrten ihr ständig abwechselnd das Telefongespräch mit ihrer Großmutter und das „Ich liebe dich" von Jess durch den Kopf. Je nach Gedankengang war entweder ein besorgtes oder ein breit grinsendes Gesicht zu erblicken.

Endlich - nach über drei Stunden im Verkehrsstau - erschien vor ihr das Schild des größten Hospitals von Hartford. Und erneut legte sich ein sorgenvoller Ausdruck auf ihre Züge.

Nachdem sie das Krankenhaus betreten hatte, studierte sie den großen Lageplan und fand schnell die gesuchte Abteilung. Mit Erleichterung stellte sie fest, dass diese sich im selben Gebäude befand. Also stieg sie in den Lift und drückte den Knopf für das dritte Stockwerk.

Augenblicke später erklang der leise Gong, die Türen öffneten sich und als Rory heraustrat befand sie sich unmittelbar im geschäftigen Treiben des Krankenhauses. Sie trat an den Empfangsschalter und blickte auf die ziemlich jung wirkende Krankenschwester dahinter, welche sehr in ihren Papieren vertieft war.

„Entschuldigen Sie, bitte", machte Rory auf sich aufmerksam und umfasste ihren Mantel - den sie glücklicherweise in einer letzten Eingebung noch schnell eingepackt hatte - augenblicklich fester. Nach dem bei weitem milderen Klima Italiens war sie den kalten Winter Connecticuts nicht mehr gewöhnt. Was nicht bedeutete, dass ihr das Schneegestöber nicht fehlte.

Die junge Frau hinterm Tresen wandte ihre Aufmerksamkeit jetzt von den Papieren vor sich ab und blickte Rory an, auf ihrem Gesicht ein leichtes Lächeln.

„Ja, bitte?"

„Ich bin auf der Suche nach Mrs. Lorelai Danes", äußerte Rory ihr Anliegen und wartete gespannt.

„Sind Sie mit der Patientin verwandt?", versuchte die Schwester jetzt zu erfahren. Gleichzeitig gab sie einige Daten in den Computer ein und drückte Enter.

„Äh ... ich bin ihre Tochter ...", gab die junge Frau die gewünschte Auskunft und wartete weiter. Hinterm Tresen wurden wieder einige Daten in den Computer eingegeben, bis sich schließlich Abby - so stand es auf dem Namensschild, das Rory gerade entdeckt hatte - wieder ihr zuwandte, die Zimmernummer nannte und mit ihrem Arm den Gang hinunter zeigte.

Sie bedankte sich für die Auskunft und folgte der angegebenen Richtung. Sie ging einige Schritte und atmete einige Male tief durch. Eine Ärztin rauschte an ihr vorbei in ein Zimmer. Eine Krankenschwester verließ - voll bepackt mit Mullbinden - das Materiallager. Ein Arzt verabreichte einem kleinen Mädchen, welches sich kräftig an ihre Mutter klammerte, eine Spritze.

Es wäre gelogen gewesen, wenn Rory behauptete hätte, dass ihr dieses Krankenhaus-Dasein nichts ausmachte. Dass es sie nicht berührte, dass hier täglich Menschen behandelt wurden und diese manchmal sogar hier verstarben. Diese Gewissheit verursachte bei ihr jedes Mal ein ungutes Gefühl im Magen. Und heute wurde es sogar noch verstärkt als sie daran dachte, dass ihre Mutter hier lag. In einem Krankenhaus.

Zimmer Nr. 321 erschien vor ihr und sie atmete ein weiteres Mal tief durch. Danach hob sie den Arm und klopfte.

Keine Reaktion.

Sie probierte es nochmals und als wieder niemand reagierte, drückte sie die Tür vorsichtig auf und spähte hinein.

Im Raum befand sich niemand, mit Ausnahme der dunkelhaarigen Frau im Krankenbett. Sie schien zu schlafen, denn ihre Augen waren geschlossen und ihr Kopf lag seitlich weggekippt auf dem Kissen.

In ihrer Nase steckte ein Beatmungsschlauch und an der Innenseite ihres linken Ellbogens hing eine Infusion. Das Gerät neben ihrem Bett gab jede Sekunde ein Piepsen von sich. Auf dessen Bildschirm war der Ausschlag von Lorelais Herzen zu sehen.

Es trieb Rory die Tränen in die Augen und das Gefühl in ihrem Bauch wurde noch unangenehmer. Wie hatte so etwas passieren können?

So als würde sie die weitere Person im Raum spüren, blinzelte Lorelai in diesem Augenblick und begann sich zu bewegen.

Die junge Frau eilte sofort an die Seite ihrer Mutter und nahm deren Hand in ihre.

„Hey, Mom", grüßte sie Lorelai in leiser Stimme, mit einem Lächeln und feuchten Augen. Die dunkelhaarige Frau wandte ihren Blick nun vollständig ihrem ältesten Kind zu.

„Rory", entkam es ihr in leiser Stimme und ihr Gesicht zierte augenblicklich ein Lächeln.

„Wie geht es dir, Mommy?"

„Gut, Schatz", antwortete sie, „Mir geht es gut." Es trat kurzes Schweigen ein. Ungewöhnlich für die ansonsten immer miteinander tratschenden Gilmore Girls.

„Wo ist Luke?", brach Rory schließlich das Schweigen und lächelte etwas.

„Er ist bei Russell", Lorelais Lächeln wurde breiter, „Die Ärzte sagen, dass der Kleine es schaffen wird. Sie sind sehr zuversichtlich."

„Das ist wunderbar, Mommy", lächelte Rory nun ebenfalls, bevor sie die Hand ihrer Mutter etwas drückte und sie fröhlich meinte, „Jetzt hab ich mich also nicht länger gegen nur einen, sondern gegen zwei kleine Brüder zu behaupten."

Lorelai lachte ebenfalls auf, obwohl es ziemlich leise und kein sehr langes Lachen war. Danach entschuldigte sie sich bei Rory, sie würden ihr Gespräch und alle Neuigkeiten nachholen, doch jetzt war sie zu müde dazu.

Die junge Frau nickte nur, beugte sich vor und drückte ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange. Bereits als sich Rory wieder aufrichtete war Lorelai schon wieder eingeschlafen.

Mit einem weiteren Seufzer nahm sie ihren Mantel und die Handtasche wieder in ihre Hände und verließ das Krankenzimmer wieder.

Danach machte sie sich auf den Weg eine Etage tiefer, um Luke beim kleinen Russell Gesellschaft zu leisten. Wenn sie sich nämlich nicht irrte, dann hatte sie vorhin am Lageplan gelesen, dass sich dort die Frühchenstation befand.

~*~*~*~*~

Der Ausruf „Home, sweet home!" schoss ihm nicht gerade durch den Kopf als er nach schier ewigen Zeiten zum ersten Mal wieder amerikanischen Boden unter Füßen hatte. Die Staaten waren seit vielen Jahren nicht mehr seine Heimat. Wahrscheinlich waren sie es niemals gewesen. Dafür liebte er Italien viel zu sehr.

Dennoch freute es ihn wieder einmal hier zu sein. Auch wenn er es nicht sein Zuhause nannte hatte er die USA dennoch vermisst. Schließlich hatte er viel Zeit hier verbracht.

Nachdem er das gelbe Taxi bestiegen und dem Fahrer die Adresse genannt hatte, konnte er sich wieder daran machen nachzudenken, wie er vorgehen wollte. Er konnte ja schlecht einfach nach Stars Hollow fahren, an ihre Tür klopfen und sagen: „Hier bin ich!"

Nachdem er Rory zum Flughafen in Nizza gefahren hatte und sie nach einem langen Abschiedskuss hinter den großen Feuerschutztüren in Richtung Flugzeug verschwunden war, merkte er erst, dass er immer noch nicht wusste, warum sie eigentlich zurück flog. Sie war ziemlich durcheinander gewesen, wirkte als würde sie neben sich stehen und war bei jedem Wort, das er an sie gerichtet hatte, zusammengezuckt. Und er musste sich eingestehen, dass er sich wirklich Sorgen um sie machte.

Deshalb hatte er sich so schnell wie möglich ein Ticket für den nächsten Flug am kommenden Tag besorgt, war zurück nach Lingueglietta gefahren und hatte alles für seinen Besuch in den Staaten organisiert.

Zappo und Bernardo wussten Bescheid. Nonna Katalina hatte im zufrieden zugenickt, Papa Giorgio ihm stolz auf die Schultern geklopft, seine Freunde hatten ihm aufgetragen, sich zu melden sobald er Näheres wusste.

Und plötzlich war er im Flugzeug gesessen um einer Frau hinterher zu fliegen, die es geschafft hatte, dass er ihr mit Haut und Haaren verfallen war und ihn das nicht einmal - so wie die wenigen Male zuvor - störte.


TBC


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~ Love never ends. ~
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#50

Sorry dass ich das letzte mal kein FB gegeben habe - aber ich hab sogar ne Ausrede: Maturastress Big Grin
Du schreibst so schön... und es bleibt immer spannend. Aber was ist mit Lorelai? Gabs Komplikationen bei der Geburt? Hat Lorelai jetzt auch was oder nur Erschöpfung durch die Geburt?
Ich bin auf jeden Fall schon gespannt wo Jess jetzt genau hinfährt..

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ich will dir eine watschen
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