Hi!
Sorry, das ich so lange keinen neuen Teil gepostet habe, aber ich war in letzter Zeit wirklich sehr unkreativ
Ich hoffe ihr verzeiht mir.
Jedenfalls kommt jetzt das Ende meiner Kurzgeschichte, die dann doch irgendwie länger gedauert hat, als geplant.
Viel Spaà beim lesen, Fb wäre toll....
vlg
Kapitel 10
Ich lief die StraÃe lang, in der Hoffnung, ich würde Lorelai noch erwischen – vergebens. Ich weià nicht, wo sie so schell hingegangen sein konnte und ich war mir bewusst, dass ich sie in einer Millionen Stadt wie Philadelphia auch nicht mehr finden würde.
Sie tat mir leid. Ich werde ihren Blick wohl nie vergessen, als sie meine Wohnung verlassen hat. Sie sah so verletzt aus, so enttäuscht und ich wusste nicht, was ich in dieser Situation hätte sagen können.
Nachdem ich es aufgegeben hatte, Lorelai zu suchen, machte ich mich wieder auf den Weg zu meiner Wohnung. Natürlich hatte ich mir schon überlegt, wie ich Rory gegenüber treten würde. Ich hatte erwartet, dass sie sich eingesteht, dass ihr Verhalten völlig inakzeptabel war und bereit wäre, noch einmal in Ruhe mit ihrer Mutter über alles zu reden. Nicht nur über das, was kurz zuvor Geschehen war, sondern über alles, was sie auch mir erzählt hat.
Das Rory es mit Hilfe ihrer Freunde und ihrer Familie schaffen würde wieder aus ihrer Krise herauszukommen, war mir klar. Oder ich dachte zumindest, dass es so sein könnte. Leider sah Rory das nicht so – wie ich später erkennen musste.
Ich schloss die Tür zu meiner Wohnung auf und erwartet Rory, wie sie im Wohnzimmer oder in der Küche sitzt. Stattdessen fand ich eine leere Wohnung vor. Sie war gegangen – Rory war einfach so verschwunden. Obwohl mich angesichts der letzten Tage eigentlich nichts mehr über Rorys Verhalten wundern sollte, tat es das trotzdem.
Ich setzte mich auf meine Couch und konnte über ihr ganzes Verhalten nur den Kopf schütteln. Sie hielt es noch nicht einmal für nötig, sich bei mir zu verabschieden.
Es verging eine Weile. Ich weià es gar nicht mehr so genau, aber es müssen wohl um die zwei Stunden gewesen sein. Ich hatte in dieser Zeit versucht mich mit diversen Fernsehsendungen abzulenken. Ich beschloss, in die Küche zu gehen und fand einen Brief mitten auf dem Tisch vor, den ich vorher wohl übersehen haben musste.
Mir war klar, dass dieser nur von Rory stammen kann und ich machte ihn, überrascht darüber was mich wohl erwarten würde, auf.
Jess,
es tut mir wirklich leid. Ich weiÃ, dass du mir wahrscheinlich nicht glauben wirst und es sicherlich auch nie tun wirst, aber es tut mir leid. Ich weiÃ, dass du mir die ganzen Tage über nur helfen wolltest und ich habe mich einfach schrecklich benommen. Und obwohl ich es nicht verdient hatte, hast du mir gestern Abend trotzdem zugehört. Jeder andere hätte auf Grund meines Verhaltens mir sicherlich die Tür vor der Nase zugeschlagen, doch du hast es nicht getan. Es hat gut getan, dass ich über alles reden konnte und ich hatte das Gefühl, dass du mir wirklich zu gehört hast und mich verstanden hast. Dafür möchte ich dir danken.
Du hast sicherlich nur gute Absichten damit verfolgt, als du meine Mum angerufen hast, aber du musst mich auch verstehen. Ich war darauf einfach nicht vorbereitet. Ich habe sie so lange Zeit nicht gesehen und auf einmal steht sie in einer mir völlig fremden Stadt vor mir und will reden. Ich war dazu einfach noch nicht bereit. Du konntest das nicht wissen und ich mache dir auch keinen Vorwurf, aber das hättest du nicht tun sollen. Sie hasst mich Jess, sie hasst mich. Ich habe sie kurz nachdem du die Wohnung verlassen hast auf ihrem Handy angerufen und als ich ihr alles erklären wollte hat sie zu mir gesagt, dass ich sie in Ruhe lassen soll und sie nicht mit mir reden will. Ich verstehe sie. Wäre ich meine Mum, würde ich mich auch nicht mit mir reden. Ich habe es vermasselt. Nicht nur das Gespräch mit meiner Mutter – sondern alles. Ich habe mir mein ganzes Leben vermasselt oder es mir vermasseln lassen. Vielleicht war es auch nur möglich, weil ich es einfach zugelassen habe, dass mein Leben so aus den Bahnen gerät.
Zeig meiner Mutter bitte den Brief und sag ihr, dass sie mit Sandy der wichtigste Mensch in meinem Leben ist und ich sie liebe.
An dieser Stelle hörte ich kurz auf zu lesen. Ihre letzten Sätze machten für mich erst keinen Sinn. Wieso sollte ich das ihrer Mum sagen? Das hätte sie schlieÃlich selber tun können. Ich kannte Lorelai und wusste, dass sie ein gutmütiger Mensch ist und Rory verziehen hätte.
Ich verletze immer die Menschen die ich liebe und immer wieder geschieht genau das Gegenteil von dem, was ich mir wünsche. Langsam bin ich an einem Punkt wo ich einsehe, dass es einfach nicht mehr geht. Was soll sich denn auch noch groà in den nächsten Monaten ändern? Oliver sieht plötzlich seine Fehler ein und teilt sich das Sorgerecht von Sandy mit mir zusammen? Lorelai akzeptiert ohne weiteres mein Benehmen und ich finde einen Verlag, der meine Bücher heraus gibt und mir nicht nach ein paar Wochen wieder kündigt?
So wünsche ich mir das, aber so wird es nie kommen. Das weià ich. Du weiÃt es, alle wissen es, also warum sollte ich mir verzweifelt was vormachen?
Ich habe keine Lust mehr allen von meinen Problemen zu erzählen und alle damit zu nerven. Es hat einfach keinen Sinn mehr. Der Sinn des Lebens ist es, dem Leben einen Sinn zu geben und das habe ich deutlich vermasselt. Da brauchen wir uns nichts mehr vormachen.
Der Sinn ist verloren gegangen und damit auch mein Leben.
Ich danke dir für die letzten Tage.
Auf der Rückseite findest du Lukes aktuelle Adresse. Ich dachte, du würdest dich vielleicht darüber freuen. Ruf ihn einfach mal an……..
Rory
Ich lies den Brief zu Boden fallen. Erst konnte ich gar nicht realisieren, was sie damit meinte und als ich es dann begriffen habe, konnte ich gar nicht reagieren. Ich stand wie versteinert da und atmete schwer. Was sollte ich jetzt tun? Ich würde sie doch nie finden und es waren schon mehrer Stunden vergangen, seit sie diesen Brief geschrieben hatte.
Zuerst dachte ich, sie erlaubt sich einen Scherz – einen sehr schlechten Scherz. Ich griff sofort zum Telefon und versuchte Lorelai zu erreichen. Doch sie musste ihr Handy ausgeschaltet haben, da sich immer wieder nur die Mailbox meldete. In mir stieg Panik auf und immer noch wusste ich nicht, was ich tun sollte. Erst wollte ich die Polizei anrufen, doch die hätten mit Sicherheit auch nichts unternehmen können. Ich beschloss nach ihr zu suchen auch wenn mir klar war, dass das völlig sinnlos und erfolglos sein würde. Doch ich tat es trotzdem. Ich ging an all die Orte, an denen ich Rory in den letzten Tagen gesehen hatte doch angetroffen habe ich sie nicht. Als es dunkel wurde gab ich die Hoffnung auf, sie noch zu finden. Ich ging verzweifelt wieder nach Hause und hoffte, dass sie das was in dem Brief stand nicht wahr macht. Ich rief noch einmal Lorelai an, doch wieder nur die Mailbox. Ich rief die Polizei an und erzählte ihnen von meinen Befürchtungen. Eine halbe Stunde später bekam ich einen Rückruf und mich durchlief ein Schauer, als mir gesagt wurde, ich sollte unverzüglich zur Polizeiwache kommen. Schon da wusste ich, dass das nichts Gutes hieÃ. Aus Angst vor dem, was geschehen würde fuhr ich erst eine Stunde später los. Ich wollte einfach nicht wissen, was mich erwartete.
„Mr. Mariano?“, wurde ich von einem dicken Polizeibeamten begrüÃt, der schon auf mich gewartet haben muss.
Ich nickte stumm und starrte stur gerade aus. Er führte mich in einen Raum und nach 10 min. erschien eine junge Frau, die sich als eine Mrs. Lorenz vorstellte. Sie erzählte mir, dass vor einigen Stunden eine Frauenleiche in einem Hotel gefunden wurde, die auf Rory’s Beschreibung passen würde. Sie versuchte nicht einmal mitfühlend zu klingen, sondern erzählte es alles so, als sei es das normalste der Welt.
„Mr. Mariano?“, holte Mrs. Lorenz aus meinen Gedanken, „Haben sie mir zugehört? Ich werde ihnen jetzt einige Fotos zeigen und sie sagen mir, ob sie sie tote Frau auf den Bildern wieder erkennen.“
Ohne Vorwarnung legte sie die Bilder auf den Tisch vor mir. Beim Anblick dieser musste ich mich übergeben und es war mir egal, wie es aussah. Ich begann zu zittern und ich konnte den kalten Schweià auf meiner Stirn merken.
Die Bilder zeigen ohne Zweifel Rory. Rory, wie sie mitten auf dem Boden in den Sachen, die sie noch am Morgen getragen hatte, lag.
„Ich nehme an, dass ist Mr. Gilmore?“
Wieder nur ein stummes und angewidertes Nicken von mir. Ich werde diese Bilder wohl mein Leben lang nicht aus meinem Gedächtnis streichen können.
„Wie…?“, wollte ich fragen, doch wurde von der Beamtin unterbrochen.
„Das Ãbliche: eine Ãberdosis Schlafftabletten und dazu jeden Menge Alkohol.“
Die Gleichgültigkeit in ihrer Stimme war erschreckend. Wäre ich nicht zu entsetzt, hätte ich für nichts garantieren können. Noch immer denke ich daran, wie sie „das Ãbliche“ gesagt hatte.
Ein Polizeibeamter fuhr mich nach Hause, da ich nicht mehr in der Lage war selber zu fahren. Sie wollten den Brief, den Rory mir geschrieben hatte als Beweisstück haben, doch ich sagte, dass ich ihn in einem der zahlreichen Müllcontainer geschmissen hatte. Rory hätte nicht gewollt, das jeder ihren Brief zu lesen bekommt.
Tagelang blieb ich in meiner Wohnung und redete mit niemanden bevor ich mich endlich dazu durchringen konnte, mit Lorelai zu reden. Sie muss die Nachricht von Rory’s Selbstmord weitaus schlimmer getroffen haben, als sie mich traf.
Mit zittrigen Händen wählte ich Lorelais Nummer und als sie abnahm konnte ich hören, dass sie weint.
„Lorelai!?“
„Jess, es….“, sie brach ab und brach in Tränen aus. Ihr Gefühlsausbruch führte auch zu einem Gefühlsausbruch auf meiner Seite und ich muss zugeben, dass ich auch bei mir die Tränen flossen.
„Wir haben uns gestritten. Mein letzten Gespräch mit Rory war ein Streit und ich werde nie wieder die Gelegenheit haben ihr zu sagen, wie sehr ich sie liebe.“
Ich konnte nichts erwidern. Auch wenn Lorelai angerufen hatte, fehlten mir die Worte.
Ich beendete das Gespräch einige Sekunden später. Schweren Herzens fragte mich Lorelai, ob ich in einer Woche nach Stars Hollow kommen würde zu Rorys Beisetzung. Ich willigte ein.
Ich glaube, ich werde mir wohl selber nie verzeihen. Immer noch denke ich, dass ich Rory’s Tod hätte verhindern können. Wäre ich an diesem Tag nicht aus der Wohnung gegangen und hätte sie somit alleine gelassen, wäre das alles nicht passiert. Oder wenn ich sie einfach nie angesprochen hätte in Philadelphia hätte sie sich vielleicht auch nicht umgebracht.
Selbst Lorelai hat mir gesagt, dass niemand Rory’s Selbstmord hätte verhindern können und ich keine Schuld habe, doch ich glaube nicht daran. Ich wollte helfen, doch habe genau das Gegenteil hervorgerufen.
Es ist meine Schuld.
Egal, was alle anderen sagen....
**********************Ende************************
So, ich eigentlich dürfe euch das Ende nicht so sehr überraschen, da ich versucht habe, die ganze Story so aufzubauen, dass man kein Happy End erwartet, bzw. nicht verwundert ist, wenn es dark wird.
Ich hatte es mir von Anfang an eigentlich so gedacht und hoffe, dass euch das Ende trotzdem gefällt.
Gefallen ist wohl sehr unangemessen ausgedrückt, aber ich hoffe, ihr wiÃt wie ich das gemeint habe………………..