Okay, der neue Teil hat leider länger gedauert als ich vorhatte. Hoffentlich gefällt er, ist mir irgendwie nicht gerade aus der Feder gefallen.
Teil 38
âRory!â Lorelai riss erstaunt die Augen auf und blinzelte verschlafen im Verandalicht. Mutter und Tochter standen sich gegenüber, beide unsicher was zu tun war, bis Rory die Spannung nicht mehr aushielt und ihrer Mutter in die Arme fiel. âE tut mir so schrecklich leid Mum!â, schluchzte sie. âIch war so dumm.â
âAch, Rory.â Lorelai seufzte tief auf und hielt ihre Tochter fest. âWir waren beide dumm.â
âIch hab dich liebâ, sagte Rory und genoss die Wärme ihrer Mutter.
Lorelai lachte leise. âKiddo, du hast keine Ahnung.â Nach einer Weile wurde es beiden jedoch zu kühl trotz der Sommernacht und Lorelai zog sie ins Haus. âJetzt setz dich, ich hol uns Kaffee und Schokolade. Beweg dich nicht vom Fleck! Ich bin sofort wieder da.â
Lächelnd lies sich Rory aufs Sofa plumpsen und wartete auf Lorelai, die kurz darauf voll beladen wieder kam.
âSo, und jetzt erzähl Mami woher die plötzliche Erkenntnis kommt.â Lorelai reichte ihr eine Tasse Kaffee, legte eine Decke um sie beide und sah Rory an.
Diese seufzte. âAch Mum, ich weià auch nicht. Plötzlich war alles so ... vernebelt. Ich war überzeugt, Vada keine gute Mutter zu sein. Ich hab Panik bekommen und bin ausgeflippt.â
Lorelai lachte kurz auf. âWohl war.â
âEs tut mir leidâ, wiederholte Rory.
âEs ist okayâ, versicherte ihr Lorelai. âErzähl weiter.â
âGott, wo soll ich nur anfangen?â Rory fuhr sich durch die Haare und trank erstmal einen Schluck Kaffee. âIch war nicht mehr ich selbst. Es wurde mir einfach alles zu viel, und ich musste weg. Ich meine, sieh dich doch an, du hast alles so perfekt gemeistert, und ich? Bin überfordert obwohl ich all die Unterstützung habe die du nicht hattest. Und ich fühlte mich als Versagerin. Und dann hast du mich nicht verstanden, und dich verlobt ohne es mir zu sagen, da musste ich einfach weg von hier. Und Grandma und Grandpa hatten nunmal den Platz.â
Lorelai seufzte tief auf und legte den Arm um Rorys Schultern. âMein Babyâ, sagte sie leise und strich Rory über den Kopf.
Beide wurden aus ihren Moment gerissen als die Haustür aufging und Luke hereinkam. âIch hasse TJ! Er hat uns in einen Strip-Club gezogen, und natürlich konnte sich Jess davor drücken und ich hatte ihn und seine verrückten betrunken Freunde am Hals und dann â Rory.â Luke blieb abrupt stehen und runzelte die Stirn. Er sah von Rory zu Lorelai. âBin ich betrunken?â
âNein Luke, Rory ist wirklich und real.â Lorelai strahlte ihren Verlobten breit an.
âOkayâ, sagte er gedehnt. âDann ... werd ich euch beide mal in Ruhe reden lassen. Denk daran, morgen, zwölf Uhr. Lizâ Hochzeit. Ihr sollt etwas früher kommen, da ihr die Brautjungfern seid.â
âMachen wir Lukeâ, sagte Rory und grinste als Luke eilig die Treppen hochging.
âGut, wir haben noch etwa zehn Stunden bis die Trauung anfängtâ, sagte Lorelai munter. âFang besser jetzt an zu erzählen, wie es in der Hölle ist.â
âMum.â Rory sah sie streng an. âGrandma und Grandpa wollten nur mein Bestes. Sie wollten dich nicht verletzen. Und ich auch nichtâ, murmelte sie.
âBei dir weià ich das, aber bei meinen Eltern bin ich mir nicht so sicher.â Lorelai setzte eine sture Miene auf und nahm sich eine Tafel Schokolade.
Als Luke am nächsten Morgen die Treppen runterging, konnte er nicht anders als lächeln als er Mutter und Tochter auf dem Sofa schlafen sah. Kopfschüttelnd ging er in die Küche und fing an, Frühstück zu machen.
Als Lorelai Kaffee roch, wachte sie auf und sah runter auf Rory, die in ihrem Arm lag und noch friedlich schlief. Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Endlich hatte sie Rory wieder; sie konnte es kaum glauben. âRoryâ, sagte sie sanft und tippte ihre Tochter wach. âKaffee.â
Rory öffnete ihre Augen. âHast du Kaffee gesagt?â, fragte sie grinsend und richtete sich auf.
âIch wusste das würde dich wecken.â Beide standen auf und gingen in die Küche, in der Luke mit Kitty auf dem Arm am Herd stand und eine Pfanne auf den Herd stellte.
âEsst, esst, wir brauchen Kraft, viel Kraft, um diesen Tag durchzustehenâ, sagte er und setzte sich ebenfalls.
âOoh, sie ist groà gewordenâ, sagte Rory und streckte die Arme nach ihrer Schwester aus. âNa, erinnerst du dich noch an mich?â
âIch hab ihr jeden Tag dein Foto gezeigtâ, sagte Lorelai schmunzelnd und häufte sich Rührei auf den Teller. âHast du eigentlich schon mit Jess gesprochen?â
Sie sah auf ihren Teller. âIch sehe ihn ja bei der Hochzeit.â
âIch ... geh Kitty fertig machenâ, sagte Luke und verzog sich eilig.
âRory ...â, Lorelai legte ihre Gabel weg und sah ihre Tochter an. âWas ist zwischen euch passiert?â
Tief seufzend trank Rory einen Schluck Kaffee. âWir haben uns nur noch angeschwiegen, oder gestritten. Ich weià es auch nicht, unsere Beziehung hat unter dem ganzen Stress einfach enorm gelitten.â Sie schüttelte traurig den Kopf. âIch weià auch nicht, wie es weitergehen soll.â
Lorelai seufzte und goss ihr Kaffee nach.
Nur im Handtuch kam Jess aus dem Bad, warf einen Blick auf die Uhr und fluchte leise. Liz Hochzeit war in einer Stunde, und er war immer noch nicht fertig. Seine Laune besserte sich nicht gerade, als er versuchte eine extrem quengelige Vada in ein Kleid zu packen.
âWas hat sie denn?â, fragte Dave, der durch Vada aufgewacht war und verschlafen in der Küche auf seinen Kaffee wartete.
âSie zahntâ, sagte Jess genervt und stellte Vada auf den Tisch. âJetzt bleib mal stehen, damit ich die Knöpfe schlieÃen kann!â Vada sah ihn vorwurfsvoll an und kaute auf ihrem Stoffhasen herum. Er fluchte erneut und setzte die Kleine wieder hin. âGeht doch. Passt du auf sie auf?â, wandte er sich an Dave, âdamit ich mich umziehen kann?â
âKein Problem.â Dave nahm Vada auf den Arm und setzte sich mit ihr aufs Sofa. Währenddessen machte sich Jess in Eiltempo fertig und öffnete die Tür, als es klopfte. âLuke! Was willst du denn hier?â
âEntschuldige mal, das hier ist immer noch mein Apartment.â Luke schob seinen Neffen zur Seite und kam herein. âIch muss mit dir reden.â
Jess stöhnte und ging wieder zum Spiegel. âWorum geht es?â
âRory kommt auch zur Hochzeit, und was auch immer zwischen euch ist, ihr werdet euch vertragen klar? Das ist angeblich Lizâ letzte Hochzeit, und ich will keine Szene haben. Und du wirst sie zum Altar führen!â
Stirnrunzelnd sah Jess ihn an. âOkay, reg dich ab. Himmel, Vater sein bekommt dir nicht.â
âIch meine es ernst Jess, es ist mir egal wie erwachsen du dich fühlst, du bist neunzehn und ich habe immer noch die Verantwortung für dich, selbst wenn Liz heute hier ist.â
âJaha, beruhig dich sonst platzt dir noch eine Ader.â Jess nahm Vada auf den Arm und schob seinen Onkel aus der Wohnung. âWehe, du kommst nachher nichtâ, sagte er noch zu Dave, bevor er die Tür hinter sich schloss.
âAch, ich bin so aufgeregt, dabei sollte ich Hochzeiten eigentlich schon gewohnt sein, aber es ist doch jedes Mal etwas besonderes, und TJ ist so anders als die anderen, er ist wirklich der Eine, nicht wie ich bei den anderen vier dachte, diesmal ist er es wirklich, und gleich werde ich nach vorne gehen und ihn heiraten!â Liz redete die ganze Zeit aufgeregt vor sich hin, während Lorelai und Patty ihr beim Brautkleid halfen. âOh, Rory, du siehst wunderhübsch aus!â, sagte sie als sie Rory entdeckte. âDie perfekte Brautjungfer! Hast du schon Jess gesehen, er sollte eigentlich schon hier sein, wenn er es sich doch anders überlegt hat, oh mein Gott, was mach ich denn dann? Vielleicht könnte Luke ...? Dieser Kirk hat sich auch schon angeboten, aber ich weià nicht, er scheint mir ein wenig verwirrt im Kopf.â
âLiz, beruhig dich, Jess wird schon kommenâ, sagte Lorelai und trat einen Schritt zurück. âFertig.â
âOoh!â, sagte Liz begeistert. âIch sehe aus wie eine richtige Mittelalter-Braut!â
âNun, das war Sinn der Sache, oder nicht?â Lorelai ging lächelnd zu Rory und legte den Arm um ihre Schultern. âWie geht es dir?â, fragte sie leise.
Rory sah ihre Mutter an und hob die Schultern. âIrgendwann muss ich ihm begegnen.â Zu ihrem Schrecken passierte dies früher als sie erwartet hätte.
âLiz, die anderen werden ungeduldig und fragen wo du bleibst.â Jess kam in Pattys Studio rein und stoppte, als er sie sah. âHey.â
Nervös lächelte Rory. âHi.â
âSag ihnen dass ich jetzt gleich kommeâ, sagte Liz und scheuchte ihren Sohn wieder aus dem Studio. Sie atmete tief durch und drehte sich zu den anderen. âKann ich so gehen?â
Lorelai lächelte. âNatürlich. Jetzt komm, sonst bist du noch auf deiner eigenen Hochzeit zu spät.â
Die Musik begann zu spielen und Lorelai und Rory gingen gemeinsam den Weg zum Altar entlang, wo schon Luke bei TJ stand. âImmer schön lächelnâ, raunte Lorelai ihr grinsend zu als sie an ganz Stars Hollow vorbeigingen. Ein wenig lächerlich kamen sich die beiden schon vor, in der ganzen mittelalterlichen Umgebung, doch Liz schien glücklich. Am Altar angekommen lies Rory den Blick durch die Menge schweifen und entdeckte Dave, der Vada auf dem Schoà hatte. Lächelnd winkte sie den beiden und konzentrierte sich auf Liz, die von Jess geführt auf TJ zukam.
Nach der Zeremonie blieb Rory noch bei Lorelai und Luke stehen, während Jess sich so schnell wie möglich zu Dave beeilt hatte. âNa, das war doch recht ... nettâ, sagte Lorelai und biss sich auf die Lippe um nicht allzu sehr zu lachen.
âUnglaublichâ, brummte Luke und seufzte. âIch sage es euch, wenn die beiden wirklich nach Stars Hollow ziehen, dreh ich durch.â
âNoch ist ja nichts entschieden.â Besänftigend legte Lorelai eine Hand auf Lukes Arm. âUnd jetzt kommt, ich hab Hunger.â Die drei setzten sich an einen der Tische und beäugten das Essen.
âIst alles essbar, Mama Kim hat auch etwas gekocht, das würde ich jedoch nicht essen.â Lane setzte sich neben Rory und umarmte sie. âSchön dich wieder hier zu sehen.â
Rory lächelte, doch es kam nicht ganz von Herzen. Sie hatte immer noch nicht mit Jess geredet, und auch Vada nur kurz gesehen. Kurzerhand stand sie auf. âIch komme gleich wieder.â Auf der Suche nach den beiden kam sie an Patty und Babette vorbei, denen sie schnell auswich, zu dem Tisch an dem Jess, Vada und Dave saÃen.
âHey.â Nervös lächelte sie ihren Freund an.
Dave klopfte Jess auf die Schulter. âIch lass euch dann mal alleine.â
Rory setzte sich und strich Vada über die Wange. âHey meine Kleine.â Vada sah sie groà an, streckte dann jedoch die Hände nach ihr aus. Erleichtert nahm Rory sie auf ihren Schoà und knuddelte sie. âSie hat rote Wangenâ, sagte sie besorgt und fühlte ihre Stirn. âIst dir warm?â
âSie zahntâ, sagte Jess und stellte sein Glas ab.
âOh.â Rory nickte und sah ihn an. âWie war Chicago?â
âOkay.â Die Spannung zwischen ihnen war deutlich zu spüren, und Rory versuchte krampfhaft daran etwas zu ändern, was ihm wiederum auf die Nerven ging. âWie kommt es eigentlich, dass du hier bist?â, fragte er schlieÃlich. âBei Lorelai?â
Endlich ein Thema das mehr als drei Worte erforderte. âWir haben uns vertragenâ, sagte sie und nahm Vada sanft ihre Gabel aus der Hand.
âHast du endlich kapiert dass du dich nicht gerade vernünftig verhalten hast?â
Ãberrascht über seinen harten Ton schwieg Rory erst einmal. âEs tut mir leid Jessâ, sagte sie schlieÃlich leise. âAlles.â
Bevor er antworten konnte bat Kirk um Aufmerksamkeit für Liz und TJ, die auf die Tanzfläche gingen und ihren ersten Tanz als Ehepaar begannen. Nach einer Weile schlossen sich andere Paare ihnen an, darunter Lorelai und Luke, auch wenn dieser nicht gerade glücklich dabei aussah. Alle sahen so glücklich aus, dass es Rory einen kleinen Stich versetzt, da sie und Jess so fremd miteinander waren.
âHey.â Jess beugte sich zu ihr und kratzte sich am Kinn. âWillst du tanzen?â
Sie blinzelte mehrmals. âWas? Du tanzt freiwillig?â
Er zog eine Grimasse. âGewöhn dich nicht daran.â Seufzend stand er auf, übergab Vada an Lane und zog Rory ans äuÃerste Ende der Tanzfläche, wo sie etwas abseits waren.
Please don't let this turn into something it's not
I can only give you everything I've got
I can't be as sorry as you think I should
But I still love you more than anyone else could
All that I keep thinking throughout this whole flight
Is it could take my whole damn life to make this right
This splintered mast I'm holding on won't save me long
Because I know fine well that what I did was wrong
âEs tut mir wirklich leidâ, wiederholte sie und legte die Arme in seinen Nacken. âIch weià dass du viel mit mir durchmachen musstest, und ich deine Geduld wirklich überstrapaziert habe. Ich bin ... ausgetickt.â
âOh ja.â Er lachte kurz auf, hörte ihr aber weiter zu.
âUnd ich will wirklich, dass wir beide das wieder auf die Reihe bekommen. Es hat zwar ein paar wirre Gedankenströme gebraucht, aber ich weià jetzt dass wir das schaffen können?â Sie sah ihn fragend an.
âWieso ist dir das erst jetzt klar?â, fragte er sie, was sich alle fragten. Wieso kam sie erst jetzt zur Vernunft? Wieso wurde ihr jetzt erst das klar, was ihr von vorneherein klar gemacht wurde?
We have got through so much worse than this before
What's so different this time that you can't ignore
You say it is much more than just my last mistake
And we should spend some time apart for both our sakes
Sie seufzte leise. âDas hab ich mich auch gefragt. Ich weià es nicht, ich weià es wirklich nicht. Irgendwie hab ich plötzlich erst realisiert, dass wir ein Kind haben, und die Realität hat mich umgehauen. Es war dumm von mir.â
âUnd das von derjenigen, die die High School als Beste absolviert hat.â Ein kleines Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus.
âJess?â, fragte sie leise.
âHm?â Er zog sie näher zu sich heran.
Unsicher blickte sie zu ihm hoch. âMeinst du wir können zurückgehen? Ich meine, zu dem wie wir waren bevor ich ...â
âVerrückt wurde?â
âJa.â
Er sah über sie hinweg und schwieg eine Weile. âNeinâ, sagte er schlieÃlich. âZurück geht nicht mehr.â Sie biss sich auf die Lippe. âAber wir können weiter nach vorne gehen.â
Sie lächelte, diesmal richtig, und schmiegte sich an ihn. âIch hab dich vermisst.â
âIch hatte meine anderen Freundinnen die mich abgelenkt haben.â Rory knuffte ihn in die Seite und er grinste sie an. âHör zu, heute Abend reicht mir mit Kitsch okay? Sparen wir und dieses ganze âDie Zeit ohne dich war so schrecklichâ Gerede für ein anderes Mal.â
âJess Mariano wie er leibt und lebtâ, sagte sie. âZu cool für alles.â
Statt einer Antwort legte er eine Hand an ihre Wange und küsste sie. Mit ihrem Kuss kamen all die Gefühle wieder, und Rory spürte das vertraute Kribbeln in ihrem Bauch.
Später am Abend machten die beiden sich mit Vada auf den Weg nach Hause, in ihre Wohnung. Aufgeregt schloss sie die Tür auf und betrat ihr Zuhause. Strahlend drehte sie sich zu Jess um, der die schlafende Vada trug. âEs ist schön, wieder zu Hause zu sein.â
Er schüttelte nur den Kopf über sie und brachte Vada ins Bett.
Also, hier ist ein neuer Teil, vielen Dank fürs Fb von cherry 159, CandyCane91 und •Â°oOGilmoreOo°•
Ãhm, also ich versteh dass ich ne seehr lange Pause im Posten habe, dennoch wäre es nett ein wenn auch kurzer Feedback da zu lassen, damit ich weià was ich verbessern kann und halt einfach ein Fb habe. Vor allem wenn man so sieht, dass die FF 22.128 Hits hat, aber auf den letzten Teil nur 2 Fb gepostet haben.
Teil 39
„Mein Baby wird erwachsen“, jammerte Lorelai vom Sofa aus. Rory sah sie streng an, schob Vada einen weiteren Löffel Brei in den Mund und gab ihr ihren Trinkbecher.
„Jess!“, rief sie in Richtung Bad. „Ich muss auch noch rein!“ Kopfschüttelnd kratzte sie das Breiglas leer und hielt den Löffel Vada entgegen. „Mund auf.“ Vada sah sie groà an und schüttelte dann energisch den Kopf. Seufzend steckte Rory den Löffel selber in den Mund und stellte das leere Glas in die Spüle.
„Mein Baby wird erwachsen!“, wiederholte Lorelai sich klagend und legte das Kinn auf ein Kissen.
„Mum!“, sagte Rory leicht genervt und nahm den Löffel aus dem Mund. „Das hatten wir doch schon einmal. Ich gehe nur aufs College. AuÃerdem hab ich ein Kind, ich bin neunzehn, ich lebe ein einer eigenen Wohnung, ich bin schon erwachsen. Yale ändert daran auch nichts mehr.“
Seufzend vergrub Lorelai das Gesicht im Kissen. „Trotzdem, es ist Yale. Wenn du nicht aufpasst wirst du zu so einem Snob der Schickeria.“
„Bloà nicht.“ Jess kam aus dem Bad, ging in die Küche und nahm sich etwas zu essen. „Das Bad ist jetzt frei.“
„Vielen Dank“, sagte sie gereizt und ging ins Bad. Jess verdrehte nur die Augen und setzte sich an den Tisch, wo Vada in ihrem Hochstuhl saÃ. „Lebst du noch?“, fragte er in Richtung Sofa.
„Nein“; antwortete Lorelai seufzend.
„Gut zu wissen.“ Er nahm Vada ihre Flasche weg und stellte sie auf den Tisch. Prompt verzog sie ärgerlich ihr Gesicht und fing an zu weinen. Er gab ihr ihren BeiÃring und strich ihr über die Wange.
Seitdem Vada ihren ersten Zahn hatte, war sie oft quengelig und schlecht drauf, vor allem da die anderen Zähne auch langsam durchbrachen. Was hieÃ, dass ihre Nächte wieder unterbrochen wurden, wie auch die letzte, was ihren ersten Tag am College nicht gerade erleichterte.
Nervös kam Rory aus dem Bad und nahm Vada auf den Arm. „Ah, meine Arme, tut dir der Kiefer weh?“ Sie drehte sich zu Lorelai. „Bist du sicher, dass du mit ihr klarkommst?“
„Natürlich, mach dir keinen Kopf. Ihr beiden solltet eh mal los, nicht dass ihr zu spät kommt.“
Rory sah auf die Uhr und nickte. „Okay, bis dann, macht’s gut, ich bin jetzt weg.“ Hektisch eilte sie aus der Tür. Jess hingegen lies sich etwas mehr Zeit und schlenderte zu seinem Auto, an dem Dave grinsend lehnte. „Aufgeregt?“
„Wie an meinem ersten Schultag“, sagte Jess sarkastisch und öffnete die Tür.
„Komm vorbei wenn du fertig bist, ja?“ Dave klopfte aufs Autodach und ging davon.
Aufgeregt lief Rory mit den anderen Erst-Semestern über den Campus. Sobald sie Fuà auf den Grundstücken von Yale gesetzt hatte, fühlte sie sich zu Hause und war sehr froh darüber, sich doch noch für die Uni entschieden zu haben. Etwas unsicher fühlte sie sich jedoch, auch weil Lorelai nicht bei ihr war, doch die Aufregung über das Neue überwiegte. Als sie jedoch das nächste Gebäude betraten, schall ihr eine allzu bekannte Stimme entgegen.
„Hören sie mal, schon mal was von Verkehr gehört? Der hört auch nicht für Yale-Studenten auf, ich kann nichts dafür wenn Sonntagsfahrer plötzlich am Montag auf die Autobahn kriechen!“ Paris stapfte in die Menge und entdeckte sie. „Rory! Dich hab ich gesucht.“
„Hey Paris“, sagte Rory leicht geschockt. „Was machst du denn hier?“
„Ich studier jetzt hier!“ Rorys Augen weiteten sich. „Ja, Princeton war nicht das wahre, und von Jamie hab ich mich auch getrennt, also dachte ich mir, fang ich hier noch mal von neuem an. Yale ist eh besser.“ Rory fehlten die Worte, doch reden brauchte sie eh nicht, da Paris sie kurz aber heftig umarmte. „Ist doch wunderbar, oder? So bist du nicht alleine und wir sind wieder Konkurrenten. Kleiner SpaÃ. Also, was macht Stars Hollows Bad Boy Nummer eins?“, fragte sie als die Gruppe weitertrottete.
„Er hat heute seinen ersten Tag an der Uni“, brachte Rory mühsam hervor.
„Wow, hätte ich ihm nie zugetraut. Hat er es tatsächlich geschafft, zur Schule zu gehen?“ Sie wartete nicht mal eine Antwort ab, sondern redete weiter. „Hat er auch einen Berufstest gemacht?“
„Anwalt.“ Immer noch geschockt lief Rory wie mechanisch hinter den anderen her und fragte sich immer noch, ab dies alles real oder ein Traum war, während Paris immer weiter redete.
Am Nachmittag ging sie ins Diner und fand dort ihre Mutter mit den beiden Kindern vor. „Und?“, fragte Lorelai stolz lächelnd. „Wie war dein erster Tag in Yale?“
„Paris“, sagte sie und griff nach Lorelais Kaffeetasse.
„Was?“ Verständnislos sah sie Rory an.
Seufzend legte sie den Kopf auf die Tischplatte. Das alles war etwas zu viel gewesen. „Paris geht jetzt auch nach Yale.“
„Ooh.“ Lorelais Augen weiteten sich. „Das ist ... schlecht?“
„Ich hab es noch nicht herausgefunden.“ Sie hob wieder den Kopf während Lorelai hinter den Tresen ging und ihr einen Kaffee machte.
„Hey!“, rief Luke aus der Küche. „Weg vom Tresen, das hatten wird doch schon!“
„War Vada lieb?“, fragte Rory müde.
Lorelai nickte. „Wie ein Engelchen ... mehr oder weniger. Sie hat mir jedoch ihren Brei in der Küche verteilt und Kitty amüsiert.“
„Das glaube ich.“ Rory strich Vada über die Wange und wiegte sie auf ihren Knien.
„Hey.“ Jess plumpste neben sie und küsste sie kurz. „Wie war’s?“ Rory erzählte ihm von Paris und er grinste schadenfroh. „Na, da hast du ja direkt eine neue Freundin gefunden.“ Sie knuffte ihm in die Seite und setzte ihm Vada auf den SchoÃ.
„Jetzt erzähl.“ Am Abend lagen Rory und Jess im Bett, Vada schlief friedlich in ihrem Zimmer während das Babyphon auf dem Tisch stand. „Wie war dein erster Tag?“
„Okay.“ Jess hob die Schultern und legte einen Arm in den Nacken. „Halt viele fleiÃige, motivierte Schüler.“
„Na dann passt du ja genau rein.“ Sie knipste das Licht aus und drehte sich auf die Seite. Eine Weile war es still, und sie dachte schon dass Jess eingeschlafen war, als er an ihren Rücken rutschte und einen Arm lose über ihre Hüfte legte. „Ich denke ich mache es.“
„Was?“
Er lehnte den Kopf an ihr Schulterblatt. „Jura studieren.“
„Wirklich?“, fragte Rory und legte ihre Hand auf seine. Sie spürte sein Kopfnicken. „Das freut mich.“
„Ich werde es wahrscheinlich bald bereuen“, murmelte er bevor sie beide einschliefen.