23.04.2006, 20:25
Titel: Please Save My Soul
Untertitel: Would You Illumminate My Life?
Kapitel: 6
Autorin: Fullmoon
Emailadresse: Fullmoon-X@web.de
Fandom: Gilmore Girls
Genre: Drama (später mehr Romantik)
Anmerkung: OOC
Länge: noch nicht bekannt
Disclaimer: Alle Personen, die nicht meiner (kranken) Fantasie entsprungen sind, gehören mir nicht und werden das auch nie tun. Sie gehören dem Ehepaar Palladino oder WB™. Auch die Titel der einzelnen Teile gehören nicht mir, sondern den Interpreten, die ihre Songs so benannt haben. Selbst wenn es schön wäre, verdiene ich kein Geld mit dem Schreiben dieser Fanfiction.
GrüÃe:
@jenni1990: Die Erste! ^^ Vielen Dank für dein FB und die Gedanken, die du dir machst! ^^
@ Mrs Huntzberger: Jaaaaa! *hüpf* :freu: :dance: Ich freu mich ja so, dass die Idee langsam Form annimmt. Wie läuft es denn? Hast du schon die Storyline? Oder hast du sogar schon etwas geschrieben? Du musst mich unbedingt auf dem Laufenden halten, ja? :freu: Oh, Dankeschön! Du bist immer so lieb und schaffst es aus meinem Text so viel Gutes rauszuquetschen. Ich liebe es, dass du so viel über meine FF nachdenkst, zwischen den Zeilen liest und nebenbei auch noch eine Psychoanalyse aufstellst. ^^ Ãbrigens ist sie vollkommen richtig, so in etwa hatte ich es mir auch gedacht (wobei ich für die Richtigkeit nicht garantieren kann, ich bin ja keine ausgebildete Psychologin :o ) Vielen Dank für diese Hingabe, wirklich! Aber halt dich jetzt nicht zurück, wenn etwas schlecht ist, du musst mir auf jeden Fall sagen, wenn dich etwas stört, bitte ... Vielleicht ahnst du nach diesem Teil ja den Grund meiner Antipathie zu Rory ...
@ Nicky1111: Ist nicht schlimm, dass du einen Teil verpasst hast, oder dass du Logan nicht magst, in den Geschmack anderer darf ich mich nicht einmischen. Es ist einfach nur sehr lieb von dir, dass du meine FF liest. Dankeschön! ^^
@ plaudertasche: Danke, dass du mich auf den Fehler aufmerksam gemacht hast. Ich hab ihn ausgebessert. Stimmt, mit der Sache zwischen Luke und Taylor könntest du recht haben, so etwas lass ich dann aus. Ehrlich gesagt, habe ich an diese Stelle gedacht, als ich „niveaulos“ sagte ...
Vielen Dank an euch alle, ihr gebt mir wirklich Halt! ^^ :knuddel:
Kommentar: Tja ... viel hab ich hierzu nicht zu sagen ... Jetzt müsste der Titel ja klar sein, oder? ^^ Wie immer brenne ich auf eure Kritik und Verbesserungsvorschläge!! ^^ Was sagen die Literatis?
PART 6 – HOLE IN MY SOUL
Der abgedunkelte Raum war in eine milde Ruhe gehüllt, bloà das sanfte Brummen und leise Piepen der vielen Maschinen schafften eine schwache, monotone Geräuschspur. Durch die schweren, cremefarbenen Vorhänge drang nur ein sehr dünner Strahl blassen Sonnenlichts, doch beinahe hätte man in dieser friedlichen Umgebung die eigentlichen Zustände vergessen können. Daher fuhr Rory umso erschrockener auf, als eine elektrisch durchdringende Melodie die Stille zeriss, um zu verkünden, dass sie gerade einen Anruf erhielt. Hastig lieà sie Logans Hand los und kramte ihr Handy aus der Tasche, während sie auf den gleiÃend hellen, neonbeschienenen Gang stolperte.
„Hallo?“, meldete sie sich leicht gehetzt.
„Rory“, erklang die ruhige Stimme ihres Psychiaters. „Sie haben soeben unsere Sitzung verpasst. Was ist geschehen?“
„Nichts Nennenswertes, Frediano.“
„Sie klangen aufgewühlt.“
„Nur weil ich schnell ein Zimmer verlassen musste.“ Tatsächlich hatte sie sich wieder gefangen und ihre Stimme zeugte von keinem Gefühl.
„Sie möchten es mir also nicht sagen“, stellte er überzeugt fest. „Dann werde ich ein andermal darauf zurückkommen. Aber nun möchte ich wissen, wie es mit Ihren Gesprächen läuft.“
„Ich ... ich bin noch nicht dazu gekommen“, erwiderte sie ausweichend.
„Rory, Sie können die Sache nicht umgehen. Wenn Sie es wünschen, so können Sie auch Ihre ehemaligen Partner einladen und wir besprechen die Angelegenheit zu dritt.“
„Nein.“ Selbst der Gedanke daran war absurd. „Nein, ich werde das alleine tun.“
„Okay, aber handeln Sie möglichst bald.“
„Ja ... mach ich, auf Wiedersehen.“
„Guten Tag.“
Mit sichtlich schlechterer Laune kehrte Rory wieder in Logans Zimmer zurück. Sie nahm ihren Mantel und packte ihre Sachen wieder zusammen, dann wandte sie sich zum Gehen. Die Hand schon auf der Klinke, hielt sie kurz inne.
„Dir wird es zwar nicht gefallen, aber ich werde mich in nächster Zeit mit ein paar Männern treffen“, sprach sie zur Tür und öffnete diese. Sie glaubte nicht wirklich daran, dass Komapatienten etwas hören, fühlen oder überhaupt mitbekommen konnten, doch trotzdem empfand sie es auf eine komische Weise als ihre Pflicht, ihn darüber zu informieren. Obwohl es noch nicht an der Zeit war, ging sie kurz auf die Toilette und nahm eine Tablette ein. Nur für alle Fälle.
„Du wolltest reden.“ Noch ehe sich Dean auf den gelben Plastikstuhl des Cafés gesetzt hatte, presste er den Satz heraus.
‚Nein, eigentlich nicht’, antwortete Rory gedanklich, doch sie zwang sich zu einem schwachen Lächeln, als sie erwiderte: „Ja ... ich denke, dass wir noch einmal über alles sprechen sollten.“
„Warum wollen Frauen immer reden?“, fragte er mit kalter Missbilligung in der Stimme.
„Wir können unsere Beziehung nicht bis in alle Zeiten totschweigen“, erklärte sie und versuchte dabei vernünftig und erwachsen zu klingen. Er sah kurz auf und sein Blick streifte sie, doch als er ihren Augen begegnete, senkte er schnell den Kopf. Das weckte ein Gefühl des Triumphes in ihr, und ohne zu überlegen, kam es über ihre Lippen.
„Dean, was empfindest du für mich?“ Fassungslos blickte er auf und sah ihr ins Gesicht, doch diesmal hielt er ihrem Blick stand.
Während er sie mit leicht geöffnetem Mund gebannt anstarrte, forschte Rory in seiner Miene, versuchte aus ihr zu lesen, aber kein Flackern erschien in seinen Augen, nichts deutete auf eine Gefühlsregung hin. Er hätte nichts erwidern müssen, denn sie kannte die Antwort; dennoch war sie leicht ärgerlich, als in diesem Moment ihr Handy klingelte. Genervt schaltete sie es aus, ohne auf die Anzeige zu achten, und wandte sich ihm wieder zu.
„Du hast dich verändert...“, stellte er fest.
„Ja, du aber auch.“ Sie beugte sich ein wenig vor und sah im tiefer in die Augen.
„Nein, Rory, du bist wirklich anders.“
„Was hat sich denn geändert?“, fragte sie mit einem leichten Lächeln.
„Du redest weniger.“
Sie nickte. „Ich bin erwachsen. Da kann man nicht mehr pausenlos reden.“ Ihr gefiel das Thema nicht. „Wie geht’s Lindsay?“
Sofort verschloss sich Deans Gesicht und er antwortete düster: „Wir sind geschieden, und das weiÃt du.“
Wieder nickte sie beiläufig. „Und ... gibt es schon eine Neue?“
Verwirrt schüttelte er den Kopf, ehe er zögerlich sprach: „Rory, machst du mir gerade ein Angebot?“
Sie lächelte ihn breit an und wartete auf seine Reaktion. Doch er schüttelte nur erneut den Kopf und Rory merkte es. Er wollte nicht mehr.
Seufzend verkündete sie: „Nein, Dean, keine Angst, ich werde nicht über dich herfallen. Ich bin verheiratet.“ Sie holte den kleinen, silbernen Ehering aus ihrer Handtasche und legte ihn auf den Tisch.
„Warum trägst du ihn nicht?“, fragte er verunsichert.
Ihr Lächeln war selbstbewusst. „Weil ich schlanker geworden bin, ist er mir jetzt zu groÃ, und ich will ihn doch nicht verlieren.“
Er sah sie einen Augenblick lang forschend an, doch dann sagte er: „Okay, Rory, um auf den Punkt zu kommen: es tut mir leid, was damals passiert ist. Ich hätte dich nicht vor so vielen Leuten verlassen sollen und du kannst mir glauben, dass ich ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte. Eigentlich habe ich auch kein Recht dazu, aber ich bin nicht sauer auf dich. Von meiner Seite her ist diese Sache zwischen uns geklärt.“
Sie schwieg eine Weile. „Okay ... Dann ist ja alles wieder gut“, stellte sie schlieÃlich enttäuscht fest.
„Ja“, sagte Dean. „Ja.“
Als sie im Krankenhaus eintraf, kam die Stationsleiterin auf sie zu.
„Mrs Huntzberger, wir haben versucht, Sie zu erreichen“, sagte sie und Rory beobachtete dabei ihr müdes Gesicht. „Der Zustand Ihres Mannes ist vor wenigen Stunden zusammengebrochen und wir haben einige Reanimationsversuche durchgeführt. Keine Sorge“, fügte sie rasch hinzu, da sie Angst oder Schrecken in Rorys Zügen erwartete, „es geht ihm gut und ich kann Ihnen eine positive Nachricht überbringen. Dieser Zwischenfall war ziemlich günstig, da er das Koma überraschenderweise unterbrochen hat. Ihr Mann befindet sich nun in einem Stadium, aus dem sicher hervorgeht, dass er bald aufwachen wird. Meine Glückwünsche, Mrs Huntzberger.“ Mit diesen Worten legte sie Rory noch einmal kurz die Hand auf die Schulter, teilte ihr den Raum mit, in dem Logan nun lag, und ging schlieÃlich fort.
Kurz darauf betrat Rory das Zimmer, setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett lag und legte ihren Mantel in den SchoÃ. Mit ausdrucksloser Miene starrte sie auf das blasse, mitgenommene Gesicht ihres Mannes.
In dieser Nacht geschah es wieder. Ein grässlicher Albtraum überkam sie, und auch als sie mit schmerzenden Gliedern, den Oberkörper halb auf Logans Bett, ansonsten auf dem kalten Boden kniend, erwachte, hatte er sie immer noch im Griff. Eine riesige, dunkle Schlucht, die sie bald ganz verschlingen würde, tat sich wieder in ihrem Inneren auf, und panisch griff sie nach seiner Hand. Sie zog seine leblos schlaffen Finger an ihr Gesicht und presste sie, auf der Suche nach menschlicher Wärme, an ihre tränenüberströmten Wangen, während sie unkontrolliert schluchzend hervorstieÃ: „Du kannst es nicht mehr, Logan ... du kannst es schon lange nicht mehr!“ Trauer und Verzweiflung schienen ihr Herz zu zerreiÃen und sie selbst bekam nur halb mit, was sie da sagte. „Ich werde sterben ... ihr werdet mich verlieren, und niemand merkt es ... du nicht und auch alle anderen nicht ...“ Es war ihr egal, ob er es nun hörte oder nicht, sie versuchte nur, diese Last, die auf ihrem Herzen lag, zu erleichtern. „ ... ich habe so furchtbare Angst, aber niemanden interessiert es ... und überall habe ich nach Hilfe gefragt, aber allen ist es egal ... nein, selbst wenn du so tust, dich kümmert es auch nicht!“ Wieder entrang sich ein verzweifeltes Schluchzen ihrer Kehle. „Oh, Logan ... bitte, bitte sag mir doch ... wer nur? ... wer kann meine Seele retten?“
Untertitel: Would You Illumminate My Life?
Kapitel: 6
Autorin: Fullmoon
Emailadresse: Fullmoon-X@web.de
Fandom: Gilmore Girls
Genre: Drama (später mehr Romantik)
Anmerkung: OOC
Länge: noch nicht bekannt
Disclaimer: Alle Personen, die nicht meiner (kranken) Fantasie entsprungen sind, gehören mir nicht und werden das auch nie tun. Sie gehören dem Ehepaar Palladino oder WB™. Auch die Titel der einzelnen Teile gehören nicht mir, sondern den Interpreten, die ihre Songs so benannt haben. Selbst wenn es schön wäre, verdiene ich kein Geld mit dem Schreiben dieser Fanfiction.
GrüÃe:
@jenni1990: Die Erste! ^^ Vielen Dank für dein FB und die Gedanken, die du dir machst! ^^
@ Mrs Huntzberger: Jaaaaa! *hüpf* :freu: :dance: Ich freu mich ja so, dass die Idee langsam Form annimmt. Wie läuft es denn? Hast du schon die Storyline? Oder hast du sogar schon etwas geschrieben? Du musst mich unbedingt auf dem Laufenden halten, ja? :freu: Oh, Dankeschön! Du bist immer so lieb und schaffst es aus meinem Text so viel Gutes rauszuquetschen. Ich liebe es, dass du so viel über meine FF nachdenkst, zwischen den Zeilen liest und nebenbei auch noch eine Psychoanalyse aufstellst. ^^ Ãbrigens ist sie vollkommen richtig, so in etwa hatte ich es mir auch gedacht (wobei ich für die Richtigkeit nicht garantieren kann, ich bin ja keine ausgebildete Psychologin :o ) Vielen Dank für diese Hingabe, wirklich! Aber halt dich jetzt nicht zurück, wenn etwas schlecht ist, du musst mir auf jeden Fall sagen, wenn dich etwas stört, bitte ... Vielleicht ahnst du nach diesem Teil ja den Grund meiner Antipathie zu Rory ...
@ Nicky1111: Ist nicht schlimm, dass du einen Teil verpasst hast, oder dass du Logan nicht magst, in den Geschmack anderer darf ich mich nicht einmischen. Es ist einfach nur sehr lieb von dir, dass du meine FF liest. Dankeschön! ^^
@ plaudertasche: Danke, dass du mich auf den Fehler aufmerksam gemacht hast. Ich hab ihn ausgebessert. Stimmt, mit der Sache zwischen Luke und Taylor könntest du recht haben, so etwas lass ich dann aus. Ehrlich gesagt, habe ich an diese Stelle gedacht, als ich „niveaulos“ sagte ...
Vielen Dank an euch alle, ihr gebt mir wirklich Halt! ^^ :knuddel:
Kommentar: Tja ... viel hab ich hierzu nicht zu sagen ... Jetzt müsste der Titel ja klar sein, oder? ^^ Wie immer brenne ich auf eure Kritik und Verbesserungsvorschläge!! ^^ Was sagen die Literatis?
PART 6 – HOLE IN MY SOUL
Der abgedunkelte Raum war in eine milde Ruhe gehüllt, bloà das sanfte Brummen und leise Piepen der vielen Maschinen schafften eine schwache, monotone Geräuschspur. Durch die schweren, cremefarbenen Vorhänge drang nur ein sehr dünner Strahl blassen Sonnenlichts, doch beinahe hätte man in dieser friedlichen Umgebung die eigentlichen Zustände vergessen können. Daher fuhr Rory umso erschrockener auf, als eine elektrisch durchdringende Melodie die Stille zeriss, um zu verkünden, dass sie gerade einen Anruf erhielt. Hastig lieà sie Logans Hand los und kramte ihr Handy aus der Tasche, während sie auf den gleiÃend hellen, neonbeschienenen Gang stolperte.
„Hallo?“, meldete sie sich leicht gehetzt.
„Rory“, erklang die ruhige Stimme ihres Psychiaters. „Sie haben soeben unsere Sitzung verpasst. Was ist geschehen?“
„Nichts Nennenswertes, Frediano.“
„Sie klangen aufgewühlt.“
„Nur weil ich schnell ein Zimmer verlassen musste.“ Tatsächlich hatte sie sich wieder gefangen und ihre Stimme zeugte von keinem Gefühl.
„Sie möchten es mir also nicht sagen“, stellte er überzeugt fest. „Dann werde ich ein andermal darauf zurückkommen. Aber nun möchte ich wissen, wie es mit Ihren Gesprächen läuft.“
„Ich ... ich bin noch nicht dazu gekommen“, erwiderte sie ausweichend.
„Rory, Sie können die Sache nicht umgehen. Wenn Sie es wünschen, so können Sie auch Ihre ehemaligen Partner einladen und wir besprechen die Angelegenheit zu dritt.“
„Nein.“ Selbst der Gedanke daran war absurd. „Nein, ich werde das alleine tun.“
„Okay, aber handeln Sie möglichst bald.“
„Ja ... mach ich, auf Wiedersehen.“
„Guten Tag.“
Mit sichtlich schlechterer Laune kehrte Rory wieder in Logans Zimmer zurück. Sie nahm ihren Mantel und packte ihre Sachen wieder zusammen, dann wandte sie sich zum Gehen. Die Hand schon auf der Klinke, hielt sie kurz inne.
„Dir wird es zwar nicht gefallen, aber ich werde mich in nächster Zeit mit ein paar Männern treffen“, sprach sie zur Tür und öffnete diese. Sie glaubte nicht wirklich daran, dass Komapatienten etwas hören, fühlen oder überhaupt mitbekommen konnten, doch trotzdem empfand sie es auf eine komische Weise als ihre Pflicht, ihn darüber zu informieren. Obwohl es noch nicht an der Zeit war, ging sie kurz auf die Toilette und nahm eine Tablette ein. Nur für alle Fälle.
„Du wolltest reden.“ Noch ehe sich Dean auf den gelben Plastikstuhl des Cafés gesetzt hatte, presste er den Satz heraus.
‚Nein, eigentlich nicht’, antwortete Rory gedanklich, doch sie zwang sich zu einem schwachen Lächeln, als sie erwiderte: „Ja ... ich denke, dass wir noch einmal über alles sprechen sollten.“
„Warum wollen Frauen immer reden?“, fragte er mit kalter Missbilligung in der Stimme.
„Wir können unsere Beziehung nicht bis in alle Zeiten totschweigen“, erklärte sie und versuchte dabei vernünftig und erwachsen zu klingen. Er sah kurz auf und sein Blick streifte sie, doch als er ihren Augen begegnete, senkte er schnell den Kopf. Das weckte ein Gefühl des Triumphes in ihr, und ohne zu überlegen, kam es über ihre Lippen.
„Dean, was empfindest du für mich?“ Fassungslos blickte er auf und sah ihr ins Gesicht, doch diesmal hielt er ihrem Blick stand.
Während er sie mit leicht geöffnetem Mund gebannt anstarrte, forschte Rory in seiner Miene, versuchte aus ihr zu lesen, aber kein Flackern erschien in seinen Augen, nichts deutete auf eine Gefühlsregung hin. Er hätte nichts erwidern müssen, denn sie kannte die Antwort; dennoch war sie leicht ärgerlich, als in diesem Moment ihr Handy klingelte. Genervt schaltete sie es aus, ohne auf die Anzeige zu achten, und wandte sich ihm wieder zu.
„Du hast dich verändert...“, stellte er fest.
„Ja, du aber auch.“ Sie beugte sich ein wenig vor und sah im tiefer in die Augen.
„Nein, Rory, du bist wirklich anders.“
„Was hat sich denn geändert?“, fragte sie mit einem leichten Lächeln.
„Du redest weniger.“
Sie nickte. „Ich bin erwachsen. Da kann man nicht mehr pausenlos reden.“ Ihr gefiel das Thema nicht. „Wie geht’s Lindsay?“
Sofort verschloss sich Deans Gesicht und er antwortete düster: „Wir sind geschieden, und das weiÃt du.“
Wieder nickte sie beiläufig. „Und ... gibt es schon eine Neue?“
Verwirrt schüttelte er den Kopf, ehe er zögerlich sprach: „Rory, machst du mir gerade ein Angebot?“
Sie lächelte ihn breit an und wartete auf seine Reaktion. Doch er schüttelte nur erneut den Kopf und Rory merkte es. Er wollte nicht mehr.
Seufzend verkündete sie: „Nein, Dean, keine Angst, ich werde nicht über dich herfallen. Ich bin verheiratet.“ Sie holte den kleinen, silbernen Ehering aus ihrer Handtasche und legte ihn auf den Tisch.
„Warum trägst du ihn nicht?“, fragte er verunsichert.
Ihr Lächeln war selbstbewusst. „Weil ich schlanker geworden bin, ist er mir jetzt zu groÃ, und ich will ihn doch nicht verlieren.“
Er sah sie einen Augenblick lang forschend an, doch dann sagte er: „Okay, Rory, um auf den Punkt zu kommen: es tut mir leid, was damals passiert ist. Ich hätte dich nicht vor so vielen Leuten verlassen sollen und du kannst mir glauben, dass ich ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte. Eigentlich habe ich auch kein Recht dazu, aber ich bin nicht sauer auf dich. Von meiner Seite her ist diese Sache zwischen uns geklärt.“
Sie schwieg eine Weile. „Okay ... Dann ist ja alles wieder gut“, stellte sie schlieÃlich enttäuscht fest.
„Ja“, sagte Dean. „Ja.“
Als sie im Krankenhaus eintraf, kam die Stationsleiterin auf sie zu.
„Mrs Huntzberger, wir haben versucht, Sie zu erreichen“, sagte sie und Rory beobachtete dabei ihr müdes Gesicht. „Der Zustand Ihres Mannes ist vor wenigen Stunden zusammengebrochen und wir haben einige Reanimationsversuche durchgeführt. Keine Sorge“, fügte sie rasch hinzu, da sie Angst oder Schrecken in Rorys Zügen erwartete, „es geht ihm gut und ich kann Ihnen eine positive Nachricht überbringen. Dieser Zwischenfall war ziemlich günstig, da er das Koma überraschenderweise unterbrochen hat. Ihr Mann befindet sich nun in einem Stadium, aus dem sicher hervorgeht, dass er bald aufwachen wird. Meine Glückwünsche, Mrs Huntzberger.“ Mit diesen Worten legte sie Rory noch einmal kurz die Hand auf die Schulter, teilte ihr den Raum mit, in dem Logan nun lag, und ging schlieÃlich fort.
Kurz darauf betrat Rory das Zimmer, setzte sich auf den Stuhl, der neben dem Bett lag und legte ihren Mantel in den SchoÃ. Mit ausdrucksloser Miene starrte sie auf das blasse, mitgenommene Gesicht ihres Mannes.
In dieser Nacht geschah es wieder. Ein grässlicher Albtraum überkam sie, und auch als sie mit schmerzenden Gliedern, den Oberkörper halb auf Logans Bett, ansonsten auf dem kalten Boden kniend, erwachte, hatte er sie immer noch im Griff. Eine riesige, dunkle Schlucht, die sie bald ganz verschlingen würde, tat sich wieder in ihrem Inneren auf, und panisch griff sie nach seiner Hand. Sie zog seine leblos schlaffen Finger an ihr Gesicht und presste sie, auf der Suche nach menschlicher Wärme, an ihre tränenüberströmten Wangen, während sie unkontrolliert schluchzend hervorstieÃ: „Du kannst es nicht mehr, Logan ... du kannst es schon lange nicht mehr!“ Trauer und Verzweiflung schienen ihr Herz zu zerreiÃen und sie selbst bekam nur halb mit, was sie da sagte. „Ich werde sterben ... ihr werdet mich verlieren, und niemand merkt es ... du nicht und auch alle anderen nicht ...“ Es war ihr egal, ob er es nun hörte oder nicht, sie versuchte nur, diese Last, die auf ihrem Herzen lag, zu erleichtern. „ ... ich habe so furchtbare Angst, aber niemanden interessiert es ... und überall habe ich nach Hilfe gefragt, aber allen ist es egal ... nein, selbst wenn du so tust, dich kümmert es auch nicht!“ Wieder entrang sich ein verzweifeltes Schluchzen ihrer Kehle. „Oh, Logan ... bitte, bitte sag mir doch ... wer nur? ... wer kann meine Seele retten?“