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Normale Version: One shots: "Rory+?"
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Blume 333:

wunderschön traurig! ich kann nicht viel dazu sagen, außer dass du die gefühle wunderschön beschreibst und dass nmir deine wortwahl gefälllt und dass es mich i-wie mitgerissen hat....

und vielen dank fürs FB!!


achja, @all: wenn ihr davon ausgeht, dass ich eure oneshots lese, wäre ich auch für Feedback sehr dankbar.
das schreiben dieser geschichte hat sehr an meinen nerven gezerrt und auch die woche segeln hat mich nicht vollends entspannen können, weilö ich angst hatte, dass, wenn ich wieder nachhause komme, auch mein letztes meerschweinchen von uns gegangen ist.
eine kleine notitz, dass ihr ihn wenigstens gelesen habt und dass ich mit irgendwem den schmerz teilen konnte, würde mir sehr helfen....
@meffi
Ich habe selber zwei Meerschweinchen (aber erst seit einem Jahr, daher sehr jung) und fand deshalb deinen One Shot besonders traurig.
Ich kann diese Angst so gut verstehen, letztens hatte eines meiner merries, whoopi, milben und eine richtige fleischwunde. Ich hab richtig Panik bekommen und so, aber jetzt ist sie wieder gesund.
Besonders den letzten Abschnitt fand ich sehr traurig, hat mich echt bewegt...*puh* Dein Schreibstil war echt super und der Situation angemessen. Mannomann, war das traurig...:heul:
wow...Faint
der letzte teil war ja wirklich wahnsinn..
einfach klasse beschrieben...
vielen dank,
lg
dankeschön!! ich sehe, es geht doch Smile

zu deinem OS kann ich nicht viel sagen... außer:
es ist perfekt! wenn es doch nur so gewesen wäre!!
Mrs Czuchry schrieb:Titel: Say goodnight, not goodbye
Pairing: Rory und...
Genre: Drama/Dark
(...)
Hatte mit ihr den kleinen Sohn ins Bett gebracht und sich die Schlüssel geschnappt, hatte sie geküsst, flüsterte ihr „Bis gleich“ ins Ohr und meinte doch „good bye“
Nachdem ich im Club schon von diesem OS geschwärmt habe, muss ich dir natürlich auch hier Fb geben.
Der Os war so gefühlvoll.
Zuerst dachte ich Logan hätte Rory verlassen, doch er ist tot.
du hast ihn wirklich sterben lassen. :heul:
Aber Rory Gefühle waren toll beschrieben und ich bin mir wirklich vorgekommen als würde ich neben ihr vor Logans Grabstein stehen und mit ihr mit fühlen!!
Zitat:gefangen vom Schicksal das ihr nicht erlaubte glücklich zu sein, auch nach 15 Jahren nicht. Sie kniete nieder, glitt mit ihren Fingern sanft über die Kanten des Steines. „Ich liebe dich“ flüsterte sie unter Tränen, sie würde es immer flüstern, bis an ihr Lebensende

-Logan Huntzberger-
*29.04. 1984 +18.08. 2009
Beloved Son, Husband, Father and Friend
Der letzte Absatz war soo traurig, sie kann einfach ohne ihn nicht mehr glücklich sein :heul:
So, ich habe mich auch mal an einem Oneshoot probiert. Meine Freundin hat ihn schon als gut befunden, ich hoffe ihr mögt ihn auch. Aber ACHTUNG, er ist etwas lang geraten, irgendwie schreib ich mich immer in einen regelrechten Rausch... Smile Aber für ne richtige FF ist es halt doch zu wenig! So, hier kommt er, natürlich Literati! Have fun und gebt fleißig fb! Smile

GLG, phoe-nixe

P.S.: Sorry, musste ihn auf 2 Posts aufteilen, weil er für einen zu lang war...

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Wie immer....

Ich bin heute 32. Als meine Mum so alt war, war ich bereits 16. Sie hatte mich aufgezogen, sie führte ein erfolgreiches kleines Hotel in Stars Hollow, hatte ein eigenes Haus und war rundum glücklich mit ihrem Leben. Sie hatte etwas erreicht. Sie hatte sich das alles selbst aufgebaut und war sehr stolz darauf. Und auf mich. Das war sie auch jetzt noch. Aber war ich das auch???

Sicher, ich hatte mir meinen Traum verwirklicht. Ich habe mein Studium in Yale mit einem der besten Abschlüsse des Jahrgangs beendet und wurde Auslandskorrespondentin bei einer der angesehensten Zeitungen des Landes. Ich bin erfolgreich in meinem Job, beliebt bei meinen Kollegen und umworben von anderen Zeitungen. Ich halte regelmäßigen Kontakt zu meiner Mutter, wenn dieser sich auch lediglich auf ein Telefonat im Monat beschränkt. Aber bin ich wirklich glücklich damit? Kann mich dieser Job auf lange Sicht wirklich ausfüllen? Ich mache das jetzt schon über 6 Jahre. Ich habe viel von der Welt gesehen, über schreckliche Dinge wie Kriege und Naturkatastrophen berichtet, aber auch über schöne Ereignisse. Ich habe mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht ob diese Arbeit auch mein Herz ausfüllt. Mein Kopf und mein Verstand sahen nur den verwirklichten Traum und waren überglücklich damit, aber ob mein Herz – ob ich – es immer noch so sehr wollte wie damals, darauf achtete ich gar nicht mehr. Bis heute...

Er hat es mal wieder geschafft. Er hat mein Leben wieder komplett auf den Kopf gestellt. So wie er es immer tut. Er taucht auf und alles wird durcheinander gewirbelt. Er ist wie eine Windhose, die an einem Herbsttag durch den Wald fegt und alle Blätter aufwirbelt. Sie fliegen hoch, tanzen im Wind und taumeln langsam zurück zur Erde, bis sie wieder in der harten Wirklichkeit landen, allerdings liegt keines mehr an seinem ursprünglichen Platz. So fühle ich mich immer, wenn ich ihn getroffen habe. Alle meine Gefühle und Gedanken werden aufgewirbelt und wenn er weg ist, bleibe ich in diesem Chaos, das er verursacht hat, alleine zurück.

Ich frage mich, warum er noch immer diese Wirkung auf mich hat. Es ist nun schon 10 Jahre her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Und trotzdem, es hat sich nichts geändert. Zumindest nicht an seiner Wirkung auf mich. Ich habe nicht sehr oft an ihn gedacht in den letzten 10 Jahren. Hin und wieder kreuzte er bei meiner Arbeit meine Gedanken.

Als ich zum Beispiel über den Krieg im Irak berichtete, musste ich unweigerlich daran denken, dass er einmal vorgeschlagen hatte, in seinem Auto an mir vorbei zu fahren und mich in einer fremden Sprache an zu schreien. Zu Übungszwecken natürlich. Am meisten dachte ich aber an ihn und unsere gemeinsame Zeit, wenn ich zwischen meinen vielen Auslandseinsätzen mal etwas Zeit zum Lesen fand. Ich las nicht mehr sonderlich viel in den letzten Jahren, auch das war mir nie aufgefallen. Ich dachte immer daran, ob er dieses oder jenes Buch, das mir gerade besonders gut oder aber auch überhaupt nicht gefiel, auch schon gelesen hatte und was er wohl an den Rand geschrieben hatte.

Diese Gedanken verharrten allerdings nie wirklich lange in meinem Kopf. Ich hatte immer so viel um die Ohren, dass mein Kopf damit schon genug zu tun hatte. Es war einfach kein Platz für etwas anderes als die Arbeit. Dass ich das so gar nicht wollte, merkte ich nicht mal. Selbst dafür war kein Platz.

Und wieder war er es, der es mir zeigen musste. Wie damals, als er mich kurz nach meinem 21. Geburtstag bei meinen Großeltern besucht hatte um mir sein erstes Buch zu zeigen. Sein erstes selbst verfasstes Buch. Ich war so stolz auf ihn. Er hatte es wirklich geschafft etwas aus sich zu machen, wer hätte das geglaubt als er damals nach Stars Hollow kam. Gut, ich hatte immer fest daran geglaubt, aber außer mir sahen sie alle nur den Taugenichts, den Kleinkriminellen und den Herumtreiber in ihm. Aber er hatte es allen bewiesen, hatte seinen Schulabschluss gemacht und hatte ein Buch geschrieben. Und was tat ich?

Ich wohnte im Poolhaus meiner Großeltern, weil ich eine Pause von meinem Studium einlegen wollte und mich darüber so sehr mit Mum zerstritten hatte, dass wir beide nicht mehr miteinander redeten. Ich organisierte Partys für die DAR und ich war mit Logan zusammen. Einem reichen Yalestudenten, der aus der Gesellschaft kam, in die meine Mum und ich nie passten – nie passen wollten – in der ich mittlerweile aber trotzdem lebte. Und auch damals merkte ich es nicht. Er wusch mir gründlich den Kopf und ich wachte endlich auf. Ich schrieb mich wieder in Yale ein, versöhnte mich mit meiner Mum, zog bei meinen Großeltern aus und trennte mich von Logan. Von da an verlief mein Leben endlich wieder so, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Dank ihm... und trotzdem hinterlies er all diese aufgewirbelten Blätter in meinem Kopf und in meinem Herzen. Wie immer. Aber nun der Reihe nach...:

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Als ich heute morgen aufstand, dachte ich noch, es würde ein ganz gewöhnlicher Tag werden. Ich würde gleich einen Anruf von der Redaktion erhalten, über was ich heute schreiben sollte und wieviele Zeilen ich dazu zur Verfügung hätte. Doch weit gefehlt. Ich erhielt zwar den Anruf meiner Redaktion, doch ließ ich fast mein Handy fallen, als ich hörte über was ich heute berichten sollte. Ich war zur Zeit in London und hatte dort über die Neuwahlen der Regierung berichtet. Mein Auftrag für heute allerdings lautete:

„Miss Gilmore, der erfolgreiche Autor Jess Mariano veröffentlich heute sein Buch „The Subsect“ erstmals in England. Bitte gehen Sie zu dieser Buchpräsentation und schreiben sie 80-100 Zeilen darüber!“

Ich hatte meinen Redakteur zwar gehört, aber realisiert hatte ich noch nicht was er mir da gerade gesagt hatte. Jess war ein erfolgreicher Autor? War ich etwa so eingenommen von meiner Arbeit, dass ich noch nicht einmal das mitbekommen hatte? Und heute würde er sein erstes Buch in Europa vorstellen. „The Subsect“, das war das Buch, was er mir damals geschenkt hatte. Sein erstes Buch. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen... ich würde ihn heute treffen. Und ich wusste nichts über seine Karriere. Ich war total unvorbereitet. Ich brach sofort in Panik aus, etwas, das mir anscheinend noch geblieben war. Sofort setzte ich mich an meinen Laptop und suchte nach Informationen über ihn, sein Leben und seine Karriere.

Ich fand heraus, dass er wirklich ein sehr erfolgreicher Autor in den USA war. Er hatte bereits 6 Bücher geschrieben, 2 davon landeten sogar auf Platz 1 der Bestsellerlisten. Warum hatte ich das alles nicht mitbekommen? Und warum hatte mir meine Mum nichts davon erzählt? Sie wollte bestimmt nicht, dass ich wieder an ihn denken muss, denn sie wusste welches Chaos er immer in mir verursachte. Sie wollte mich beschützen, wie sie es immer wollte. Aber nun traf es mich voll ins Gesicht. Das ganze Gefühlschaos das ich immer auszuhalten hatte wenn es um ihn ging, gepaart mit einem tierisch schlechten Gewissen dass ich nichts von seiner Karriere wusste. Und obendrauf, sozusagen als Kirsche auf dem riesigen Sahneberg schlechten Gewissens, die Angst ihm gegenüber zu treten.

Nicht die Angst im üblichen Sinne, mehr die Angst wie ER sich wohl verändert hatte. Denn dass ICH mich verändert hatte, davon wusste ich ja noch gar nichts...

2 Stunden später stand ich an der genannten Buchhandlung. Es war ein kleiner Laden. Nicht sehr auffällig. Er passte zu ihm. Ein leichtes Lächeln huschte über mein Gesicht. Ich ertappte mich dabei, räusperte mich einmal und verwarf den Gedanken schnell wieder. Ich war wie immer viel zu früh dran, auch das hatte sich nicht verändert. Ich besorgte mir einen Kaffee und setzte mich auf eine Bank gegenüber des Buchladens.

Plötzlich bog er um die Ecke. Zu Fuß. Er trug eine schwarze Jacke und blue Jeans, die Hände in den Taschen. Wieder ertappte ich mich dabei, wie unweigerlich ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen lag. Für den Auftritt eines berühmten Buchautors hatte ich mir eher eine Limousine und einen schicken Anzug vorgestellt, aber das hätte auch überhaupt nicht zu ihm gepasst.

Ich zwang mich dazu, aufzustehen und die Straße zu überqueren. Ich stellte mich vor die Tür der Buchhandlung und wartete auf ihn. Als er nur noch wenige Meter von mir entfernt war, erblickte er mich und auch auf seinen Lippen zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab. Ich war erleichtert, doch eigentlich waren wir ja nicht im Streit auseinander gegangen. Dennoch war es lange her und ich war unsicher, wie er reagieren würde. Ich war ja sogar unsicher wie ICH reagieren würde.

Er senkte seinen Kopf wieder und kam die letzten paar Schritte auf mich zu...

„Hey, was machst du denn hier?!“ fragte er und hatte wieder sein freches Grinsen aufgelegt, das mich damals immer um den Verstand gebracht hatte. Auch diesmal blieb es nicht gänzlich ohne Wirkung.

„Ich soll über den berühmten Autor Jess Mariano berichten, der heute sein erstes Buch in Europa veröffentlichen will. Weißt du was darüber?“ fragte ich zurück und war selbst überrascht über meine Lockerheit. Doch war es nicht immer schon so gewesen?

„Huh, nein... nichts davon gehört. Kann ja nicht so berühmt sein, sonst wüsste ich es wohl.“ ging er auf mein Spielchen ein.

Ich lächelte, wollte nun aber doch wieder zur Ernsthaftigkeit zurück kehren... „Hör auf, du musst wirklich berühmt sein, wenn du nun schon deine Bücher in Europa veröffentlichst.“

„Ach, ich schreibe einfach meine Gedanken auf... ich weiß nicht was die Leute daran so toll finden, aber scheinbar ist die heutige Gesellschaft doch sehr gelangweilt wenn die Leute meine Bücher so mögen.“ versuchte er es ab zu tun... „Aber weißt du, ich wollte dich immer fragen, was du von den Büchern gehalten hast, aber ich wusste ja nicht einmal ob du sie überhaupt gelesen hast, also hab ich mich nie getraut dich anzurufen. Es wäre doch sehr peinlich geworden, wenn du gar nicht gewusst hättest, von was ich rede. Das hätte dann so geklungen, als wollte ich um Almosen betteln, beziehungsweise dafür, dass du meine Bücher liest.“

Erwischt! Der Becher Gefühlschaos mit dem Sahneberg des schlechten Gewissens mitten ins Gesicht... Mir wurde heiß und kalt... ich wollte schlucken, doch hatte ich plötzlich einen riesigen Kloß im Hals. Er wäre bestimmt mehr als enttäuscht... aber was sollte ich anderes sagen als die Wahrheit, er würde mir die Lüge sowieso sofort ansehen...

„Ähm... also... weißt du... es ist so... ich... wie soll ich sagen...“ ich stellte mich an wie eine komplette Vollidiotin! Wie immer wenn ich ihn traf. Als er mich damals bei meinen Großeltern besucht hatte, habe ich minutenlang über die „Szene“ in Philadelphia geredet. Ich war noch niemals dort, alles was ich von Phily jemals gesehen hatte, war dieses blöde Foto, von dem ich ihm erzählte. Und jetzt? Jetzt bekam ich keinen vernünftigen Satz zusammen. Ich schloss die Augen, atmete tief durch und fing noch mal von vorne an.

„Ich habe außer „The Subsect“ keines deiner Bücher gelesen Jess. Ich wusste bis vor 2 Stunden noch nicht mal, dass du noch mehr Bücher geschrieben hast! Ich bin in den letzten Jahren nicht mehr oft zum Lesen gekommen, weißt du. Aber das ist natürlich keine Entschuldigung, ich weiß... ich hätte es mitbekommen sollen, es tut mir ehrlich leid!“

Jess sah mich nur an. Stille... Eine Stille zwischen uns, die ich noch nicht kannte. Es war nicht diese Stille, die ewig hätte dauern können, in der wir uns ohne ein Wort zu sagen verstanden hatten. Es war eine merkwürdige Stille. Er schien wirklich verletzt zu sein und das tat mir unendlich leid. Ich sah ihm tief in die Augen und wieder wirbelten die Blätter in meinem Kopf umher... doch was mich wirklich erschreckte – auch in meinem Bauch und in meinem Herzen begannen sie wieder zu wirbeln. Ich verdrängte aber den Gedanken schnell und widmete mich wieder meinem Gegenüber...

„Jess?!“ fragte ich... es kam noch immer keine wirkliche Reaktion, doch er wich meinem Blick aus und starrte wieder auf den Boden... „Jess, es tut mir wirklich so leid! Ich hätte es mitbekommen sollen, du musst sehr enttäuscht von mir sein und du hast auch das Recht dazu... ich werde mir sofort alle deine Bücher bestellen und sie lesen, versprochen!“ versuchte ich ihn davon zu überzeugen, dass mir sein bisheriges Leben nicht völlig egal war, denn das war es nicht...

„Rory, du musst dich nicht dafür entschuldigen, du hattest eben Wichtigeres zu tun.“ winkte er ab und vermied noch immer den Blickkontakt zu mir.

Ich hätte ihm gerne widersprochen, aber eigentlich entsprach es doch der Wahrheit was er da sagte. Einer traurigen Wahrheit, die mir Stück für Stück mehr bewusst wurde. Einer Wahrheit, in der die Arbeit für mich an erster Stelle stand. Meine Familie und Freunde waren nur noch zweitrangig geworden. Soweit wollte ich es niemals kommen lassen und doch schien es über die Jahre einfach passiert zu sein. Endlich sah er mich wieder an... ich konnte die Enttäuschung in seinen Augen sehen. Erst das zweite Mal konnte ich wirklich seine Gefühle in seinen Augen erkennen. Das erste Mal war damals in Yale, als er mich bat mit ihm zu kommen und mit ihm zu leben und ich ihm dieses eine kleine, aber harte Wort an den Kopf schmetterte: NEIN!

„Was hast du denn in den letzten Jahren so getrieben?“ fragte er mich, um von sich abzulenken.

„Ich... ich hab Yale abgeschlossen und arbeite nun als Auslandskorrespondentin.“

„Dann hast du ja deinen Traum wahr gemacht, hm?!“

„Ja... ja, scheint so...!“ antwortete ich, mittlerweile wirklich unsicher, ob es noch immer das war, was ich mein Leben lang tun wollte.

„Es scheint so? Stimmt etwas nicht?!“ Natürlich bemerkte er meine Zweifel sofort und hakte nach... doch was sollte ich nur sagen? Ich war wieder mitten in dieser gottverdammten Windhose und kam einfach nicht heraus.

„Nein, es ist alles in Ordnung... dank dir. Du hast mir damals, als du mir dein Buch gebracht hast, die Augen geöffnet und mich wieder auf den richtigen Weg geleitet. Nach deinem Besuch habe ich mich wieder in Yale eingeschrieben, bin bei meinen Großeltern ausgezogen und habe mich mit meiner Mum versöhnt. Und von dem „blonden Wichser aus Yale“ hab ich mich auch getrennt.“ erzählte ich ihm und lächelte bei meinem letzten Satz.

Auch er musste lächeln, was mich freute, denn die Situation war wirklich sehr angespannt. „Und, wie geht es deiner Mum und Stars Hollow?“ fragte er weiter.

„Ich hab vor 3 Wochen das letzte Mal mit ihr telefoniert. Es geht ihr ganz gut, denke ich. Sie und Luke sind dabei anzubauen, das ist wohl etwas stressig neben dem Dragonfly und dem Diner. Aber Sid und Nancy sind mittlerweile doch zu alt, um noch in einem Zimmer zu schlafen, deshalb musste der Anbau sein. Miss Patty gibt, glaube ich, wieder eines ihrer Feste anlässlich ihres Bühnenjubiläums und Kirk ist durchgeknallt wie immer.“

„Der Anbau ist fertig...“ stellte Jess leise fest.

„Was?“ ich war verwirrt. Was meinte er? Ich hatte ihm doch grade erzählt dass sie dabei sind, anzubauen, nicht dass sie bereits angebaut haben.

„Ich hab gestern mit Luke telefoniert, der Anbau ist seit einer Woche fertig.“ gab er kleinlaut zu. Er hatte wohl schon bemerkt dass ich mit meinem Leben unzufrieden war, nur ich wusste es noch nicht. Aber zumindest dämmerte es mir so langsam...

„Du hast noch Kontakt mit Luke?“ fragte ich leicht verwirrt.

„Ja, wir haben regelmäßigen Kontakt. Wir telefonieren jede Woche. Ich wohne jetzt auch in der Nähe. Zum Glück habe ich doch irgendwann gemerkt was ich ihm alles zu verdanken habe und wir haben mittlerweile ein sehr gutes Verhältnis. Hat dir Lorelai nichts davon gesagt?“

„Lorelai??? Nein, sie hat mir nichts davon gesagt... Du nennst sie Lorelai? Besuchst du Luke auch?“ fragte ich mittlerweile schon wieder etwas panisch... er war besser über meine Familie informiert als ich selbst? Das konnte nicht sein! Zu diesem Unverständnis mischte sich allerdings noch eine gehörige Portion Wut auf meine Mutter, die es all die Jahre nicht für nötig gehalten hatte, mir davon zu erzählen.

„Ja... hin und wieder besuche ich Luke. Und dann sehe ich eben auch deine Mum. Mittlerweile haben wir das Kriegsbeil begraben. Allerdings scheint sie mir noch nicht soweit über den Weg zu trauen, dass sie dir davon erzählt. Ich dachte du wüsstest es.“

„Denkst du nicht ich hätte mich mal gemeldet wenn ich wüsste dass du bei meiner Mum ein und aus gehst?!“

Plötzlich änderte sich Jess‘ Gesichtsausdruck... er war nicht mehr freundlich und auch nicht mehr enttäuscht... was es aber genau war, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen...

„Also... du hast keines meiner Bücher gelesen – was ja dein gutes Recht ist, aber ich wundere mich trotzdem – du telefonierst höchstens einmal im Monat mit deiner Mum, weißt nicht was in ihrem Leben passiert... ich weiß nicht ob ich denke dass du dich mal gemeldet hättest wenn du davon gewusst hättest...“

Und noch eine Portion Gefühlschaos mit extra-schlechtem Gewissen... heute war definitiv nicht mein Tag... Ich schluckte und merkte, wie sich eine Träne zu meinem Auge vorkämpfte.

Auch Jess merkte es und entschuldigte sich sofort... „Entschuldige, das war nicht fair von mir. Ich hatte kein Recht so mit dir zu reden...“

Ich schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, du hattest Recht. Alles ist irgendwie außer Kontrolle geraten. Das hier war mein Traum... was ist nur daraus geworden...?!“

„Ist es denn nicht mehr dein Traum?“

„Ich... ich weiß es nicht... ganz ehrlich, ich weiß es nicht! Bis gestern Abend war er es noch... dann wache ich heute morgen auf, mein Redakteur ruft mich an und schickt mich zu DEINER Buchpräsentation und schon ist alles auf den Kopf gestellt. Ich fasse es nicht dass du das nach 10 Jahren noch immer schaffst!“ Den letzten Satz sagte ich leiser und auch eher zu mir als zu ihm, aber natürlich hörte er ihn genau.

„Was meinst du???“

„Immer wenn du auftauchst stellst du mein Leben komplett auf den Kopf Jess... Als du das aller erste Mal in Stars Hollow aufgetaucht bist, hast du mir gleich den Kopf verdreht. Natürlich wollte ich das nicht wahr haben, ich war schließlich noch mit Dean zusammen. Die Streitereien waren vorprogrammiert. Dann bist du wieder nach New York zurück und nachdem ich dich dort besucht hatte bist du wieder nach Stars Hollow gekommen und auf Sookie’s Hochzeit aufgetaucht. Wir alle wissen was DORT passiert ist! Als wir endlich zusammen waren, bist du ohne ein Wort abgehauen. Nach einem Jahr tauchst du plötzlich wieder auf und sagst mir, du liebst mich und dass ich mit dir nach New York kommen soll, was ich natürlich nicht getan habe. Wieder 2 Jahre später, kommst du um mir ein Buch zu schenken, dass du selbst geschrieben hast. Du wäschst mir den Kopf und ich fange an, mein Leben endlich wieder so zu leben, wie ich es wollte. Und jetzt... jetzt tauchst du auf und plötzlich merke ich, dass mein Traum gar nicht mehr mein Traum zu sein scheint... ich weiß nicht dass du mittlerweile 6 Bücher veröffentlicht hast, ich weiß nicht dass der Anbau von Mum und Luke fertig ist, ich habe seit mindestens einem Jahr kein Buch mehr gelesen, das mehr als 100 Seiten hatte... Das bin nicht mehr ich...“
Mittlerweile konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten... ich sank ein Stück in mir zusammen, doch Jess hielt mich fest. Ich fing mich schnell wieder und deutete ihm, dass ich mich auf die Bank setzen wolle, auf der ich eben auf ihn gewartet hatte.

„Es tut mir leid dass ich immer alles so durcheinander bringe...“ wollte er ansetzen, doch ich unterbrach ihn...

„Nein, ist schon gut! Sonst wärst du nicht du...“ ich konnte wieder leicht lächeln. „Ich würde etwas vermissen wenn es nicht so wäre!“ gestand ich und sah ihm in die Augen. Sie hatten nichts von ihrer Anziehungskraft mir gegenüber verloren. Wieder spürte ich die Blätter in meinem Kopf, vor allem aber in meinem Bauch und in meinem Herzen wirbeln. Dieses mal noch stärker als zuvor, doch erneut schüttelte ich den Kopf, so als könne ich damit den Gedanken los werden...

„Bist du also nicht glücklich mit dem was du tust?“ fragte er mich mit einer sanften Stimme, die ich so gar nicht an ihm kannte.

„Ich dachte es – bis gestern. Aber dass ich nichts von deinen Büchern wusste und so wenig Zeit für mich, meine Freunde und vor allem für meine Familie habe, macht mich traurig. So wollte ich nie werden Jess, aber ich habe es noch nicht einmal bemerkt. Ich bin so dumm...“ sagte ich schon fast verzweifelt und sah auf den Boden.

Jess entfuhr ein leises Lachen. Ich sah ihn an... worüber konnte er denn bei diesem Gespräch auch noch lachen?

„Bitte... du bist dumm? Du hast unter der ganzen Arbeit vielleicht etwas die Orientierung verloren, aber Rory, sag niemals du wärst dumm!“ Er sah mich eindringlich an. Nun musste ich etwas grinsen. Ich hatte vergessen wie gut er mir tat. Immer wenn wir uns sahen, selbst wenn wir stritten, ich war immer gerne in seiner Nähe. Und erneut – die Blätter wirbelten nur so umher. So langsam wurde es mir unheimlich. 10 Jahre. 10 Jahre waren vergangen, ich konnte unmöglich noch immer in ihn verliebt sein.

Er sah mein Lächeln und erwiderte es. Dann nahm er mich in den Arm und strich mir sanft über meine Haare. Warum fand ich es eigentlich so unmöglich ihn noch immer zu lieben? Wenn ich unter meiner Arbeit sogar das Lesen und meine Familie vernachlässigt und verdrängt hatte, warum dann nicht auch die Gefühle für ihn?

Plötzlich drückte er mich sanft weg... „Ich glaube wir sollten langsam mal rein gehen, in einer halben Stunde fängt die Präsentation an.“ Ich nickte nur. Eigentlich wollte ich nicht mit ihm in die Buchhandlung, ich wollte viel lieber noch alleine mit ihm reden. Aber es half nichts. Er musste seinen Job erledigen und ich meinen.

Nach der Präsentation wartete ich draußen auf ihn. Als er die Buchhandlung verlies und mich sah, lächelte er kurz, bevor er seine Hände in seinen Hosentaschen vergrub. „Du bist ja noch da...“ stellte er fest.

„Natürlich, ich wollte dir gratulieren. Dein Buch ist super angekommen. Die Leute waren begeistert. Und ich hatte ganz vergessen wie schön es ist.“ gab ich kleinlaut zu.

„Dann sind die Leute in England wohl mindestens genauso gelangweilt wie in den USA?!“ fragte er und überging meinen Kommentar dabei völlig. Ich war sehr froh, dass er nicht darauf einging, ich wollte nicht schon wieder in Tränen ausbrechen. „Möchtest du noch einen Kaffee trinken gehen?“ fragte er und riss mich damit aus meinen Gedanken.

„Da fragst du noch?“ antworte ich grinsend und hakte mich bei ihm ein.

„Na siehst du, es hat sich ja doch nicht alles geändert!“ er lächelte mich aufmunternd von der Seite an und ich nickte.

Wir gingen zu einem kleinen Cafe, in dem ich immer war, wenn ich in London zu tun hatte. Der Kaffee war längst nicht so gut wie der von Luke, aber den hatte ich schon so lange nicht mehr getrunken, dass ich mich mit diesem zufrieden gab. Es war sehr schön... wir redeten über alte Zeiten – gemeinsame Zeiten – und darüber, was wir in den vergangenen Jahren gemacht hatten. Diesmal wurde ich allerdings nicht traurig, dass mein Traum sich mittlerweile fast schon als Alptraum entpuppt hatte, denn innerlich hatte ich schon längst einen Entschluss gefasst. Ich war seit langem mal wieder locker, fröhlich, unbeschwert – und wie immer wegen ihm. Es war einfach immer wegen ihm. Es war wie dieses berühmte unsichtbare Band, das zwei Menschen miteinander verbindet. Bei uns müssen es aber wohl mehrere Bänder gewesen sein, zumindest empfand ich es so. Ein einziges Band alleine hätte unmöglich so stark sein können.

Plötzlich sah Jess auf die Uhr... er wurde unruhig... „Rory, ich muss los... mein Flieger geht in 2 Stunden...“

Batsch! Diesmal war es nicht die riesen Portion Gefühlschaos und schlechtes Gewissen, diesmal war es einfach nur ein riesiger Haufen Traurigkeit, in den ich gestoßen wurde. Ich hätte noch ewig mit ihm hier sitzen, reden und lachen können, doch ich landete wieder in der harten Realität, an einem ganz anderen Platz, an dem ich noch nicht war, ganz alleine... wie ein Blatt das vom Wind davongetragen und dann irgendwo fallen gelassen wurde.

Jess bemerkte meine Traurigkeit und legte seine Hand auf meine, die auf dem Tisch lag. Seine Berührungen brachten mich noch immer um den Verstand... „Ich bin ja nicht aus der Welt, diesmal warten wir keine 10 Jahre, OK?!“ fragte er und grinste mich an.

Auch ich lächelte... „Auf keinen Fall!“ antwortete ich bestimmt und ohne lange darüber nachzudenken, verschränkte ich meine Finger mit seinen und strich mit meinem Daumen über seinen Handrücken. Ich sah ihm tief in die Augen und sah leichte Verwirrung, jedoch zu meinem Erleichtern sah ich keine Ablehnung und er zog seine Hand auch nicht weg. Wieder lächelte ich leicht. Diese Augen...

„Das ist doch verrückt, oder?!“ fragte ich... „Ich meine, immerhin ist es 10 Jahre her... und trotzdem...“ weiter kam ich nicht, denn nun zog er doch seine Hand weg und stand auf.

„Ich muss jetzt wirklich gehen...“ er wollte sich umdrehen und das Cafe verlassen, aber ich konnte ihn noch ein letztes Mal aufhalten...

„Jess...“

Er hielt inne und drehte sich zu mir um. Es kam mir vor wie in Zeitlupe. Ich sah ihn an... ich wollte nicht dass er wieder für 10 Jahre oder für immer aus meinem Leben verschwindet, nur weil ich einmal ohne vorher darüber nachzudenken etwas getan und gesagt habe. Ich betete innerlich dass es nicht so kommen würde...

„Weißt du noch was du damals über mein erstes Buch gesagt hattest?“ fragte er schließlich und ich wusste nicht ob das jetzt ein „Bis bald“ oder ein Abschied für immer sein würde...

„Ich sagte dass er mir gut gefällt weil es mich an nichts erinnert, das schon mal geschrieben wurde. Das das einfach du selbst bist.“

„Genau... vielleicht solltest du meine anderen Bücher auch mal lesen...“ er nickte mir zu, lächelte noch ein letztes Mal und verschwand dann aus dem Cafe.

Ich saß da, regungslos... was sollte das bedeuten? Meine Gedanken fuhren Achterbahn... ich musste seine Bücher lesen. Ich musste wissen was darin stand. Er hätte es mir nicht gesagt wenn es nicht etwas zu bedeuten hätte. Er hätte mir das nicht gesagt, wenn er einfach noch einen weiteren Leser für seine Bücher gewollt hätte. Er hätte die Entscheidung mir überlassen wenn nicht etwas wichtiges in diesen Büchern geschrieben stünde. Etwas, was er mir sagen wollte. Vielleicht war er deshalb auch so sehr enttäuscht dass ich sie nicht gelesen hatte.... Mir wurde innerlich fast schwindelig, so schnell drehten sich meine Gedanken um mich selbst. Ich schnappte mir meine Tasche und meinen Notizblock und rannte los.

In meinem Hotelzimmer angekommen schmiss ich Tasche und Notizblock in die erstbeste Ecke und setzte mich sofort an meinen Laptop. Ich bestellte alle Bücher, die Jess geschrieben hatte. Dann rief ich meine Mum an.

„Wer stört mich zu dieser unchristlichen Zeit? Ist euch nicht klar dass ich nicht mehr die Jüngste bin. Meine unbeschreibliche Schönheit kommt nicht von allein! Ich brauche wirklich meinen Schönheitsschlaf, also hoffe ich für dich, der du es wagst mich dabei zu stören, dass du einen triftigen Grund dafür hast!“ meldete sich meine Mum in ihrer gewohnten Art und Weise.

Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr, es war 3 Uhr am Nachmittag, was bedeutete in Stars Hollow war es jetzt 10 Uhr morgens. Das konnte man nach der Gilmoreschen Zeitrechnung durchaus als „unchristliche Zeit“ bezeichnen. Erstrecht an einem Samstag.

„Hi Mum, hier ist Rory!“ antwortete ich fröhlich.

„Hey Schatz, was ist passiert?“

„Warum denkst du dass was passiert ist?“ fragte ich ein wenig verwundert.

„Naja, du klingst so gut gelaunt...“

„Und das ist merkwürdig weil....?“ fragte ich, denn ich verstand immer noch nicht, was meine Mum mir sagen wollte... Stille am anderen Ende der Leitung...

„Mum???“

„Naja... du hast schon sehr lange nicht mehr so geklungen...“ rückte sie endlich mit der Sprache raus.

„Ich weiß, aber das wird sich jetzt ändern...“

„Er war bei dir, oder?!“

„Was meinst du? WEN meinst du?“ dann ging mir ein Licht auf... „Ja, wir haben uns getroffen – zufällig! Ich sollte über seine Buchpräsentation hier in London schreiben, was mich auch gleich zum nächsten Punkt meines Anrufes bringt: Warum um Himmels Willen hast du mir weder erzählt dass er ein erfolgreicher Autor ist, noch dass er euch besucht! Oder dass ihr beide das Kriegsbeil begraben habt? Ich meine... Du und Jess...“ ich schüttelte den Kopf, denn die Vorstellung von meiner Mum und Jess in trauter Zweisamkeit war einfach zu merkwürdig.

„Hon, ich wollte nur nicht dass er wieder dein Leben durcheinander bringt... das hat er doch bis jetzt immer getan. Und ja, wir haben das Kriegsbeil begraben... ich weiß er hat sich geändert, vielleicht war er auch nie so schlimm wie ich es mir immer eingeredet habe, trotzdem will ich nicht dass er dir wieder weh tut!“

„Mum, das letzte Mal, als wir uns gesehen haben – was übrigens schon 10 Jahre her ist – hat er mir nicht weh getan! Im Gegenteil, er hat mir geholfen mein Leben wieder zu regeln.“

„Ich weiß, es tut mir leid Schatz... ich hätte es dir sagen sollen, aber ich wollte einfach nicht dass dein Leben wieder durcheinander gerät. Du hast deinen Traumjob, das Leben das du dir immer gewünscht hattest, das wollte ich dir nicht kaputt machen...“

„Aber der Job hat mir alles kaputt gemacht Mum... Ich habe dich vernachlässigt, meine Freunde, ich weiß noch nicht mal wie es Lane geht und was sie macht. Jess hat mir gesagt, dass ihr mit eurem Anbau fertig seid, nichtmal das wusste ich! Ich bin zu einem Workaholic geworden, das wollte ich nie sein! Und ich selbst habe es gar nicht gemerkt. Jess hat mir wieder einmal die Augen geöffnet...“

„Und was heißt jetzt ‚aber das wird sich jetzt ändern‘?“

„Das heißt dass ich meinen Job kündige und schon morgen stehe ich bei dir vor der Haustür...“ sagte ich mit einem riesigen Grinsen auf dem Gesicht.

„Rory, bist du sicher? Immerhin war das dein Traumjob...“

„Ja, ich bin mir sicher!!! So sicher war ich mir schon lange nicht mehr! Und es geht mir toll dabei!“

„Das höre ich Schatz. Es freut mich dass die alte Rory wieder da ist!“

„Mich auch! Ach und Mum, ich habe mir einige Bücher bestellt, falls ich noch nicht da bin wenn das Paket kommt, nimm es bitte an, OK?“

„Du hättest sie nicht bestellen müssen, wir haben sie zu Hause!“ antwortete meine Mum, denn sie wusste genau, von welchen Büchern ich sprach.

„So ist es besser!“ lächelte ich und verabschiedete mich von meiner Mutter.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

„Mum?! Mum, bist du da?!“ rief ich als ich in das Haus meiner Mutter eintrat. Wie ich diesen Geruch vermisst hatte. Sofort fühlte ich mich wieder wie 16, dieser Geruch bedeutete einfach „zu Hause“. Ich hatte ein Grinsen aufgelegt von einem Ohr bis zum andern, seit vielen Jahren war ich nicht mehr so fröhlich gewesen, das wurde mir erst jetzt bewusst. Dann hörte ich von oben Schritte...

„Schatz, du bist da! Du bist wirklich da! Lass dich drücken!“ mit diesen Worten kam meine Mum die Treppe schon mehr herunter geflogen als gerannt und umarmte mich überschwänglich.

„Wo sind denn meine Lieblingsgeschwister?“ fragte ich neugierig, ich hatte die beiden schon über ein halbes Jahr nicht gesehen.

„Die sind das Wochenende bei meinen Eltern, du musst dich noch bis heute Abend gedulden.“

„Sind die Bücher schon da?“ fragte ich sofort.

Meine Mum schüttelte den Kopf. „Aber bei Luke war der Briefträger schon, es kann also nicht mehr lange dauern. Und jetzt erzähl mal was da gestern genau passiert ist!“ verlange sie.

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Nun sitze ich hier seit ca. 20 Minuten... Ich habe meiner Mum jedes Detail des gestrigen Tages erzählt. Endlich bin ich wieder ich selbst... und wieder ist es nur sein Verdienst. Zwar war es dieses Mal wirklich nur ein Zufall, doch diese zufällige Begegnung hat mich dermaßen aus der Bahn geworfen dass ich selbst nur den Kopf darüber schütteln kann. Wie er das bloß immer wieder macht...

Es tut mir gut endlich wieder mit meiner Mum zu reden. Es ist fast wie früher. Allerdings zerreist es mich innerlich fast... wann kommen nur diese Bücher endlich an? Ich bin aufgeregt wie ein kleines Kind das vor dem Weihnachtsbaum steht und darauf wartet, dass es sich auf die Geschenke stürzen kann. Oder dass es von den Plätzchen naschen kann, welche jedoch noch warm sind und seine Mami sagt immer, dass man Bauchschmerzen bekommt wenn man von warmen Plätzchen nascht, aber das Kind kann es einfach nicht abwarten! So fühle ich mich... Da, ich höre ein Auto in der Auffahrt. Ich springe auf und meine Mum sieht mir verwundert nach...

Dann klingelt es auch schon, ich reiße die Tür auf und der arme Postbote erschrickt sich fast zu Tode. Ich sehe ihn erwartungsvoll an...

„Ein Paket für Rory Gilmore...“ bringt er unsicher hervor.

„Das bin ich!“ rufe ich freudig. „Wo muss ich unterschreiben?“ Der Postbote deutet mit seinem Finger auf ein Kästchen und ich unterschreibe. Dann reiße ich ihm das Paket aus den Händen und verschwinde damit in meinem Zimmer. Ich bin meiner Mum so dankbar, dass sie es nicht anders nutzt... gerade jetzt bin ich dafür überaus dankbar! Ich werfe mich mitsamt dem Paket auf mein Bett und beginne das erste Buch zu lesen, das er nach „The Subsect“ veröffentlich hat.

Während des Lesens wird mir einiges klar. Es ist wirklich nur er selbst. 100% Jess, könnte man auch als Untertitel auf alle seine Bücher schreiben lassen. Doch ich lese auch heraus, dass es in den Büchern um mich geht... Die Hauptfigur in allen Büchern heißt Dodger... Wie sonst? denke ich und lächle dabei. Es geht in allen Büchern um ihn und seine Beziehung zu einem Mädchen. Die Situationen, Schauplätze und Ereignisse, die er beschreibt lassen mich unzweifelhaft wissen dass ich gemeint bin, auch wenn nicht ein einziges Mal der Name des Mädchens erwähnt wird. Es geht in den Büchern darum, dass er in der Beziehung viele Fehler gemacht hat, von denen er keinen wieder gut machen kann und dass sie sich mittlerweile so sehr entfremdet haben, dass wohl jede Chance für ihn, mit diesem Mädchen glücklich zu werden, zu Nichte gemacht scheint. Und jedes seiner Bücher endet mit den Worten „Und trotzdem liebe ich sie noch und werde sie immer lieben! Es kann keine andere Frau für mich geben...“

Es ist mittlerweile 3 Uhr morgens. Ich habe alle seine Bücher in einem Rutsch durch gelesen. Jetzt sitze ich auf meinem Bett und bin zu Tränen gerührt. Und ich bin überglücklich, denn wenn es stimmt was er schreibt liebt er mich noch immer. Und ich ihn...

Ich nehme mein Handy und wähle seine Nummer, die er mir in dem Cafe „für alle Fälle“ gegeben hat. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals... ich hätte mir niemals träumen lassen, dass es doch noch eine Chance für Jess und mich geben würde. Und jetzt ist sie zum Greifen nah. Ich habe einen dicken Kloß im Hals und bin mir nicht wirklich sicher, ob ich überhaupt ein Wort heraus bekommen kann wenn er abhebt... Doch diese Überlegung erledigt sich sofort...

„Hallo?“ meldet er sich verschlafen und ich könnte mir ins Knie beißen... Wie komme ich nur dazu ihn nachts um 3 anzurufen, natürlich schläft er!

„Hi, ich bin’s...“ melde ich mich etwas schüchtern, doch von dem Kloß ist plötzlich keine Spur mehr... wie immer.

„Hey... du hast sie jetzt schon gelesen???“ fragt er leicht verwundert...

„Klar, ich habe sie heute Mittag bekommen und auf einmal durchgelesen.“ Ich stocke kurz... “Jess...“

„Gefallen sie dir?!“ fragt er als sei es das normalste auf der Welt...

„Gefallen? Jess, sie sind unglaublich... abgesehen davon dass ich so gerührt bin dass du unsere Beziehung darin beschreibst...“ möchte ich grade ansetzen meinen Gefühlen Luft zu machen, doch Jess ist und bleibt nun mal Jess...

„Warum denkst du dass sie unsere Beziehung beschreiben?“ fragt er und ich höre ihn regelrecht grinsen, doch realisiere es erst nicht...

„Ich... tut mir leid... ich dachte... mein Gott ist das peinlich!“ stottere ich...

Nun lacht er hörbar auf... „Schon gut... du hast richtig gedacht!“ erlöst er mich endlich aus meiner Endlosschleife der Peinlichkeit.

„Jess!“ rufe ich empört! Wieder höre ich ein Lachen. Dann werden wir beide wieder ernst... „Also???“ frage ich...

„Also...?!“

„Es ist 10 Jahre her... verdammt lange!“ stelle ich fest...

„Jap!“

„Und trotzdem...“

„Und trotzdem hat sich zwischen uns nichts geändert?!“ beendet er leicht fragend meinen Satz.

„Nein, es hat sich nichts geändert!“ antworte ich bestimmt und lächele. „Einen kleinen Fehler haben alle deine Bücher, ist dir das klar?!“

„Welchen?“ fragt er etwas verwirrt...

Ich atmete tief ein... mein Herz klopft so stark in meiner Brust dass ich sicher bin, dass es von außen so aussieht aus würde es herausspringen, so wie es immer bei Cartoonfiguren der Fall ist. Jetzt oder nie! denke ich und nehme all meinen Mut zusammen...

„Du schreibst in jedem deiner Bücher, dass es keine Chance mehr gibt mit diesem Mädchen glücklich zu werden... naja, du warst schon immer ein Pessimist, aber diese Aussage ist schlichtweg falsch. Und am Ende steht immer dass Dodger sie noch liebt, aber was ist mir ihr, hast du sie mal gefragt? Wie denkt sie denn darüber? Liebt sie ihn auch noch oder hat sie damit abgeschlossen?“ ich grinse... nun bin ich gespannt...

Jess ist merklich verwirrt. „Naja, was denkst du denn wie sie dazu steht?“ fragt er dann aber und ich kann sein freches Grinsen förmlich hören...

„Ich denke sie liebt ihn bestimmt auch noch immer, denkst du nicht?!“
Arg! Der geilste One Shot seit langem. Wie kannst du uns immer nur so geile Geschichten liefern? Ich meine...hallo?
Ich bin einfach nur begeistert davon. Also...zuerst zur Story:
Einfach nur wunderschön! Auf der einen Seite find ich es einfach genial, dass Jess seinen Traum verwirklichen konnte! Und dass Rory es zur Auslandkorrespondentin geschafft hat. Zwar war sie da nicht wirklich glücklich, aber jetzt weiss sie, dass sie ihr Ziel erreicht hat, in dieser Hinsicht! Und das ist doch einfach zu geil. Und dann, wie Jess wieder in ihrem Leben auftaucht, einfach typisch! Vor allem die letzte Szene - das Telefonat zwischen den beiden, ist einfach nur geil! Nicht normal - einfach Rory und Jess!
Und dann zur Grammatik und so:
Genial. Ich habe keinen Rechtschreibefehler gemerkt, und auch keinen anderen Fehler, und ich denke auch, dass du fast keine hast, denn mir fallen solche Dinge schnell mal auf Rolleyes
Und wie du die Gefühle von Rory beschreibst. Am meisten hat mir die Beschreibung von Jess am Anfang des OS gefallen. Wie ein Wirbelwind. Du hast das hochwirbeln und fallen von den Blättern so gut beschrieben, oder eben besser gesagt Rorys Gefühle hast du mit dem Beispiel einfach haargenau treffend beschrieben. Und auch später - genial!

Also Gratulation zum OS, der gefällt mir einfach abgöttisch!
Ich freue mich auch schon darauf, wenn du eines Tages wieder eine FF oder einen OS schreibst, ich werde sie/ihn garantiert 100 % lesen! Benachrichtige mich einfach wieder! Smile

Genial!
Hallo,

danke für Deine Nachricht, daß war ein richtig geiler OS, solche OS braucht das Literati - Herz Confusedabber:

Dieser OS war richtig gut geschrieben und es hat mich gefesselt ihn zu lesen.

Ganz, ganz, ganz toll.

Danke für den Hinweis.

Liebe Grüße

Mery Wink
wow, wie kann bei so einem absatz der teil nur zu ende sein, warum machst du nicht gleich ne komplette ff draus....+schade+, aber sie war eben einfach nur der Hammer, aber was ist man schon anderes von dir gewöhnt*g*g* deine JutschiBig Grin
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