guten abend ihr lieben...
bin endlich dazu gekommen, meinen kram abzutippen. hab aber noch einiges geändert und bin trotzdem nich so ganz zufrieden damit.
also nicht erschlagen, der nächste wird besser...
trotz allem: enjoy it...
Teil 16
Sie streicht ihre Hose glatt.
Ãber mich gibtâs nicht viel zu erzählen. Ich bin vor drei Monaten von zu Hause abgehauen, bin gut alleine klar gekommen. Aber irgendwann haben sie mich aufgegriffen. Meine Eltern hatâs nicht wirklich interessiert. Also bin ich wieder weg. Und jetzt sitz ich bei dir im Auto um zu meiner Tante zu kommen.
Sie kramt in ihrer Tasche herum.
Wir sind noch nicht mal aus L.A. raus, aber wenigstens können wir jetzt schneller als 20 Meilen fahren.
Wir schweigen wieder, aber es ist nicht unangenehm.
Wie genieÃen einfach den langsam aufkommenden Fahrtwind.
Evelyn macht das Radio an.
Es läuft âLondon Callingâ von The Clash.
Das spielen sie eigentlich nieâ¦
Sie kann es mitsingen.
Ihre Stimme ist schön.
Zumindest so schön, wie eine Mädchenstimme bei The Clash sein kann.
Mittlerweile ist es schon Mittag.
Wir halten an einer Raststätte, essen einen Burger und kaufen Zigaretten.
Als wie wieder auf den Highway fahren, haben wir endlich freie Bahn.
Wir fahren stundenlang und reden über dies und das.
Langsam wird es dunkel und ich bin müde.
Evelyn ist eingeschlafen.
Ich wecke sie vorsichtig.
Sollen wir im Auto pennen oder in einem Motel?
Sie zuckt mit den Schultern.
Ich hab nicht genug Kohle für ein Zimmer.
Ich lächele sie an.
Wennâs dich nicht stört, können wir uns eins teilen.
Sie lächelt zurück.
Ich hab null Bock im Auto zu bleiben.
Wir halten am nächsten Motel.
Es ist besser als das auf meiner Hinfahrt.
Allerdings hat keines der Zimmer getrennte Betten.
Ich schaue unsicher zu Evelyn.
S.cheià was drauf, lass uns das beste draus machen, Jess.
Sie lässt mich zuerst unter die Dusche.
Bestimmt zehn Minuten lasse ich eiskaltes Wasser über meinen Körper laufen.
Es wundert mich, dass es nicht sofort verdampft.
AnschlieÃend packe ich mich in ein frisches T-Shirt und Boxershorts.
Endlich fühle ich mich wieder wohl.
Evelyn grinst mich an.
Das sieht schick aus. Ich geh jetzt auch duschen.
Mit diesen Worten verschwindet sie im Bad.
Ich krame ein Buch aus meinem Seesack und lege mich aufs Bett.
Die Fahrt und die Hitze waren anstrengend, mir fallen die Augen zu.
Als ich aufwache ist es 04:30 Uhr.
Evelyn liegt neben mir und liest in meinem Buch.
Komisch.
Wir sind uns eigentlich total fremd, aber es stört mich kein Stück, dass sie so bei mir ist.
Klar, ich hatte viele Mädchen, auch fremde, mit denen ich ein Bett geteilt habe.
Aber mit denen lief was.
Oft nur einmalig, aber grundsätzlich immer.
Na, kannst du nicht schlafen?
Sie schüttelt den Kopf.
Zu viele Gedanken. Das hab ich öfter.
Ich kenne das nur allzu gut.
Gefällt dir das Buch?
Sie betrachtet den Einband.
Ich weià noch nicht genau. Aber eigentlich bin ich pflegeleicht was Bücher angeht. Hauptsache was zu lesen. Hast du noch mehr Bücher dabei?
Ich nicke und zaubere eines nach dem anderen aus dem Seesack.
Die nächsten zwei Stunden diskutieren wir über die einzelnen Autoren und lesen uns gegenseitig unsere Lieblingsstellen aus den Büchern vor.
Als es drauÃen hell wird, besorge ich uns ein einfaches Frühstück.
Ich mag Evelyn.
Klingt verrückt, aber es soll ja so was wie Seelenverwandtschaft geben.
AuÃerdem ist verdammt hübsch.
Sie füttert mich mit einem Nutella-Brot.
Ha, dein Mund ist ganz schokoladig!
Ich ginse sie an.
Ach ja? Wo denn?
Sie rückt näher an mich ran und küsst mich.
Da zum Beispiel.
Ich grinse zurück und nehme ihr den Rest Brot aus der Hand.
Ich lege ihn achtlos irgendwo neben mich und ziehe Evelyn auf meinen SchoÃ.
Sie wehrt sich nicht.
Unsere Küsse werden immer stürmischer, unsere Hände sind überall.
Sie will mehr, das kann man deutlich merken.
Nun denn, sie soll es haben.
Obwohl ich nicht gedacht hätte, dass ich es kann.
Wegen Ashlee.
Ich war und bin ziemlich verletzt.
Dazu kommen noch meine gemischten Gefühle für Rory.
Aber bei Evelyn kann ich seltsamer Weise abschalten.
Jess... war es für dich ne einmalige Sache?
Evelyn liegt in meinem Arm und sieht mich nicht an.
Das liegt bei dir. Kann, muss aber nicht. Ich mag dich, weiÃt du.
Sie lächelt.
Dann lassen wir es einfach auf uns zu kommen?
Ich nicke und küsse ihre Stirn.
Eine Weile später fahren wir los.
Die weitere Autofahrt verläuft fast ohne Stau.
Wir reden so gut wie ohne Unterbrechung.
Es ist wirklich seltsam, denn so viel habe ich noch nicht mal mit Ashlee oder Rory geredet.
Irgendwann erreichen wir Connecticut.
Es ist deutlich kühler als im Westen, aber nicht kalt.
Es ist später Abend.
Wenn ich dich hier gleich absetze, sehen wir uns wohl so schnell nicht wieder, hm?
Ich schaue Evelyn an.
Sie nickt.
Ja, das wird wohl so sein.
Jede Ampel ist grün, die Lichter der zahllosen Häuser ringsum verschwimmen durch die Geschwindigkeit, mit der wir fahren.
Dann kommst du jetzt mit mir und ich fahr dich morgen nach New York.
Evelyn sieht mich staunend an.
Du willst mich wohl echt noch nicht loswerden, was?
Ich nehme ihre Hand und drücke sie.
Ich sagte doch, ich mag dich. Aber es liegt bei dir. Such es dir aus.
Sie hält meine Hand fest.
Ich komme mit dir, Jess.
Einige Zeit später kommen wir in Stars Hollow an.
Wir quartieren uns bei den Jungs und Lane ein, die wirklich nett zu Evelyn sind und nichts dagegen haben, dass ich sie mitgebracht habe.
Und wieder einmal müssen wir uns ein Bett teilen.
Lachend über unser âSchicksalâ quetschen wir uns auf 90 cm zusammen.
Darf ich mich an dir festhalten, damit ich nicht raus falle?
Ich grinse sie an.
Klar, so lange du mir nicht das Ohr dabei abreiÃt...
Sie lacht.
Schon klar... das Ohr...
Sie kuschelt sich an mich und hält meinen Arm fest.
Wir schlafen sofort ein.
Am nächsten Morgen frühstücken wir bei Al.
Ich will meinen Onkel nicht sehen.
Zumindest nicht, bevor ich was gegessen habe.
Ich will gleich mal bei meiner Kleinen vorbeischauen. Kommst du mit?
Evelyn zuckt mit den Schultern.
Meinst du, das ist Rory recht?
Ich schnappe mir meine Jacke.
Ich denke schon.
Zehn Minuten später stehen wir vorm Haus der Gilmores und klopfen.
Rory öffnet die Tür und sieht etwas irritiert aus.
Oh ähm... Hi... Ja, kommt doch rein.
Evelyn lächelt sie unsicher an und nickt.
Wir gehen ins Wohnzimmer.
Setzt euch... ich, hm... ja. Setzt euch einfach.
Wir schweigen eine endlos lange Minute, dann stehe ich wieder auf.
Ist Jona in deinem Zimmer?
Rory nickt.
Darf ich sie holen?
Wieder nickt sie.
Ich gehe durch die Küche in das mir so bekannte Zimmer.
Jona liegt in ihrem Bettchen und schläft.
Ich hebe sie vorsichtig hoch, damit sie nicht wach wird.
Rory steht in der Tür.
Kommst du klar mit ihr?
Ich nicke und streiche Jona über den Kopf.
Sie ist so winzig, obwohl sie innerhalb der einen Woche gewachsen ist.
Hat Evelyn was gesagt?
Rory schüttelt den Kopf.
Evelyn... ist sie deine neue Freundin?
Sie sieht mich etwas traurig an.
Ich weià es nicht Rory. Da ist was, aber ich kann noch nicht sagen ob es mehr wird und ob es bleibt.
Sie nickt.
Zusammen gehen wir zurück ins Wohnzimmer.