So, ich hab lange überlegt, ob ich jetzt schon den letzten Teil poste, oder noch etwas warte, aber ich denke euch ist es lieber, wenn er jetzt kommt, daher... joa... poste ich ihn jetzt.
Am Ende des Kapitels findet ihr eine A/N, bitte lest sie euch (nachdem ihr das Kapitel gelesen habt) durch. Sie wird wohl auf den ein oder anderen Punkt eingehen, der euch in diesem Teil auffällt.
Erstmal noch das Re-FB
ace-19 schrieb:HEy,
schön das du so flott weiter geschrieben hast, die Spannung vom Anfang hat sich etwas gelegt und es zieht sich immernoch. Ich warte sehnsüchtig auf den Knall, irgendwas gutes, schlimmes, merkwürdiges.. Ich hoffe dieses Kapitel war nicht das Ende, das wäre ein sehr offenes Ende.. bin gespannt obs weiter geht...
LG Linda
Da die FF schon seit letztem Jahr fertig ist, hat das nichts mit flott schreiben zu tun
Nein, ein ganz so offenes Ende servier ich euch nicht, offen ist es aber trotzdem.
Danke für dein FB.
curlie_angel schrieb:Ich find den neuen Teil gut. Aber man merkt, dass es mit Edward und Mary langsam zuende geht... da Edward ja (laut Twilight) 1918 an der Grippe erkrankt...
Gut kombiniert
Vielen Dank für das FB.
Sindy85 schrieb:Oh nein, schon der vorletzte Teil??
Deine Geschichte ist klasse, man ist immer mittendrin! Ich bin gespannt, wie die Geschichte zu Ende geht, denn ich hoffe, es steckt nichts schlimmes dahinter, das er sich nicht meldet! Obwohl ich es mir eigentlich denken kann, wenn du die Geschichte so lässt, wie sie passiert ist!
Also ich freue mich auf das Ende!
Liebe GrüÃe Sindy
Jep, vorletzter Teil, jetzt kommt der letzte. Das ist das Gute oder auch das Problem daran, wenn man "Lückenfüller" schreibt - An dem was in den Büchern geschrieben wurde ändert sich nichts.
Danke für dein FB
alexis1002 schrieb:halloo...
Zunächst möchte ich sagen, dass ich es gut finde, dass die Fanfiction bald zu ende ist. Nicht dass ich sie nicht toll finden würde, nein, es ist nur so, dass viele Stories einfach zu langwierig werden. Sie erzählen oft nicht eine bestimmte Geschichte und das ist nach einer Zeit teilweise wirklich langweilig..
WeiÃt du, was mich am meisten interessiert, ob Edward weiÃ, dass Bella Marys Urenkelin ist. Ich meine, wenn er und Mary wirklich so gut befreundet ware, hätte er doch sicher wissen wollen was mit ihr passiert ist.. Aber andereseits, konnte er sich als junger Vampir ja keinen Menschen nähern, ohne sie zu gefährden..
Freut mich aber sehr, dass sich Mary und Edward so gut verstehen, ich meine solange es nur Freundschaft ist hab ich kein Problem damit.
So, bin wirklich sehr gespannt wie die Geschichte ausgehen wird. Hoffe du baust Edward noch ein, denn ich will wissen wie er zu der Sache steht..
Das sehe ich genau so. Kurz-FF's bieten sich da wunderbar an, vorallem ist es dabei nicht so schwer wirklich durchzuhalten und die FF zu beenden.
Also, ich glaube ich kann sagen, dass er es nicht weiÃ. Selbst wenn er Mary noch beobachtet
hätte, gab es danach ja noch Bellas Oma und Bellas Mum, deren Leben u.a. durch Namensänderungen aufgrund von Hochzeiten geprägt war, daher ist es, wenn man nicht permanent über alles Informiert ist schwer nachzuvollziehen.
Vielen Dank für dein FB!
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1.9.1918
Bereits in zwölf Tagen werde ich wieder ein Jahr älter und wie jedes Jahr wundere ich mich darüber, wie schnell doch die letzten zwölf Monate vergangen sind.
Edward war heute Mittag zu besuch. Wie immer tranken wir gemeinsam mit meiner Mutter Tee, bevor sie ihren Arbeiten nachging und uns im Salon zurücklieÃ. Edward zog mich damit auf, dass ich es nicht über mich bringen würde, eine Zeitung auch nur in die Hand zunehmen. Oh, hätte ich ihm bloà nicht erzählt, dass ich keine Zeitung las!
Um ihm zu zeigen, dass er unrecht hatte, bin ich ins Speisezimmer gelaufen und habe Vaters Morgenzeitung genommen, nur, um mich im Salon auf den Sessel zu setzen und sie zu lesen. Edward hat vielleicht geschaut!
Aber, ich muss gestehen, so amüsant, wie es war, gefiel es mir nicht, was die Zeitung berichtete.
Alleine die Anzahl der Toten aus Chicago im August wurde auf 150 geschätzt.
Die Grippe breitete sich weiter aus.
Der Kongress diskutierte über Quarantäne MaÃnahmen.
Inzwischen sprach niemand mehr von einer Grippe, sondern von Wellen.
Die erste war im Frühjahr zuende gegangen, ohne zuviel Schaden anzurichten, aber nun, befürchteten selbst Ãrzte, das die zweite, die, die schon vor Wochen diese seltsame, ängstliche Spannung ausgelöst hatte, unser ganzen Land erheblich schwächen könnte.
Wie mein Vater, bemerkte auch Edward meinen Blick. Seine Deutung allerdings, war dieses mal richtig. Ich war tatsächlich besorgt. Warum hatte mir niemand erzählt, wie schlimm es tatsächlich war, wie gefährlich, wie bedrohlich?
Edward sprach leise, langsam, so wie man mit einem kleinen Kind sprechen würde, um es zu beruhigen. Er erzählte, dass Ãrzte dabei waren, die optimale Behandlungsmöglichkeit zu finden. Das einem nichts geschah, wenn man nicht mit Infizierten in Kontakt kam. Das die Zeitungen es nur so tragisch erscheinen lassen würden, um mehr Exemplare zu verkaufen.
Es half. Ein wenig.
Es half ein wenig. Während er hier war, solange er in meiner Nähe war, spürte ich nichts mehr, keine Angst, keine Sorge. Nun, aber, da er nicht mehr bei mir ist, überkommen mich Gedanken, die mich vom Schlafen abhalten, die mir kalte Schauer über den Rücken laufen lassen.
Ich habe Angst.
2.9.1918
Nichts was ich heute schreiben werde, fasst auch nur Ansatzweise, das, was in meinem Kopf vor sich geht.
Als ich mich heute Morgen frisch gemacht habe, mich angekleidet habe, dachte ich noch, dieser Tag würde sich durch nichts, von allen anderen unterscheiden. Die Tage unterscheiden sich nie, nie in solchem AusmaÃ.
Die Angst, die mich gestern gequält hat, ist heute zu einer Panik herangewachsen. Es ist einfach, simpel, die Gründe aufzuzählen, da diese keine Emotionen enthalten. Nicht, wenn ich von ihnen in ihrer ursprünglichsten Form berichte.
Der erste Grund, sind die Zeitungen. Ich konnte heute Morgen nicht anders, als sie zu lesen. Ich kam nicht weit. Die Schlagzeilen, die ersten Sätze, sorgten dafür das ich die Ãberhand, über meinen Körper verlor. Ich zitterte, ohne zittern zu wollen. Atmete stockend, schwer, obwohl ich wusste, dass ich ruhig atmen musste, um nicht in Ohnmacht zufallen.
Besonders ein Bericht, eher ein Offener Brief, eines Arztes, an die Regierung und die Ãrzte im westlichen Teil Nordamerikas, löste Gefühle in mir aus, die ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gekannt habe.
âFinden Sie jeden verfügbaren Tischler und Schreiner und lassen Sie sie Särge herstellen. Dann nehmen Sie StraÃenarbeiter und lassen Sie sie Gräber ausheben. Nur dann haben Sie eine Chance, dass die Zahl der Leichen nicht schneller steigt, als Sie sie beerdigen können.â
Erst als ich meine Augen von der Zeitung hob, bemerkte ich den Schwindel, die Ãbelkeit, bemerkte, dass Mutter, Vater und Emilia an meiner Seite standen, mich stützen, mir Luft zuwedelten.
Ich weià nicht, wie lange es dauerte, bis ich mich beruhigt hatte, soweit beruhigt hatte, dass ich aufstehen konnte.
Als ich den Speisesaal verlieÃ, richtete Vater sein Wort an mich. Ab heute habe ich Zeitungsverbot. Er sagte, wenn ich etwas wissen wolle, solle ich ihn fragen.
Ich weiÃ, er will mich schützen, aber ich frage mich ernsthaft, ob es gut ist, immer vor allem beschützt zu werden.
Und wie wollen sie mich beschützen, wenn die Person, die mir so viel bedeutet, mit der Epidemie in Berührung kommt?
Ich sah es ihm an, als er am Nachmittag den Salon betrat. Er war blass, seine Augen hatten einen Teil ihres Glanzes verloren und seine Antworten, auf Mutters Fragen waren kurz. Es war kaum möglich, ein Gespräch zu führen. Er beteiligte sich nur an den nötigen Stellen.
Erst als Mutter uns verlieÃ, schien es als würde er aufwachen. Lange Zeit starrte er aus dem Fenster und dann schlieÃlich zu mir. Er war angespannt, so hatte ich ihn noch nie gesehen. Er sprach kein Wort. Es war so klar, so offensichtlich, das etwas ihn bedrückte und ich ahnte, dass der Grund, meiner Grundstimmung nichts Gutes tun würde.
Nach fast einer Stunde des kollegialen Schweigens, brach es schlieÃlich aus ihm hinaus, so schnell, dass ich Mühe hatte jedes seiner Worte zu fassen, zu verstehen.
Sein Vater, war am Morgen mit starkem Fieber zusammengebrochen. Er war sofort ins Krankenhaus gebracht worden und die Diagnose der Ãrzte war schnell erfolgt. Es war die Grippe. Sie hatten Edward und seiner Mutter erklärt, dass sie häufig so schnell, so überraschend zu schlug. Ohne Vorwarnung, ohne ankündigende Symptome.
Er schwieg erneut. So viel Trauer lag in seinen Augen, seiner Haltung. Er glaubte nicht daran, dass sein Vater überleben würde. Wieder schwieg er und ich wusste nicht, was ich sagen sollte, ob ich etwas sagen sollte.
Die Zeit verging und erst, als es für ihn an der Zeit war zu gehen, sprach er wieder. Er erzählte mir, in einem so leisen, verletzlichen Ton, dass weder er, noch seine Mutter ins Hospital dürften, um ihn zu besuchen.
Mit seinen Worten wurde es so deutlich, dass das es war, was ihn am meisten belastete. Er hatte keine Gelegenheit seinen Vater noch mal zu sehen. Sich zu verabschieden.
Ein unglaublicher, nicht kontrollierbarer Reflex überkam mich und, obwohl ich wusste, dass Mutter uns beobachtete, wie wir uns im Eingangsbereich verabschiedeten, umarmte ich ihn.
Ach, wie ich mir wünsche, es gäbe Wunder, wie schnell, wie einfach, könnte diese Krise dann überstanden sein.
Die Einträge der nächsten Tage waren meist kurz und malten düstere Bilder in ihrem Kopf. Auch, wenn Mary schrieb, dass die Sonne schien, gab es doch keine Sonne in ihren Worten und damit auch nicht in Bellas Gedanken.
Wenn sie sich die Momente vorstellte, die Mary beschrieb, brannten im Haus die Lampen, weil von drauÃen kein Licht herein fiel.
Edwards Besuche wurden von Tag zu Tag kürzer, stiller. Nichts, kein Wort das Mary sagte, machte es möglich ihm mehr als zwei, drei Wörter als Antwort zu entlocken und so verbrachten sie ihre gemeinsame Zeit meist damit, still nebeneinander zu sitzen und ihren eigenen, berückenden Gedanken nach zu hängen.
Sie blätterte eine Seite weiter, einen Tag weiter, einen Tag, der sie näher zum Ende brachte. Sie wusste, dass ein Ende kommen würde.
âBells?â Die Stimme ihres Vaters lies sie aufsehen. âJa, Dad. Im Wohnzimmer!â
Charlie erschien, keine Sekunde später im Wohnzimmer. In seinen Haaren klitterten kleine Regentropfen. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass es angefangen hatte zu regnen, hatte nicht gehört, wie Tropfen gegen das Fenster schlugen.
âHast du Hunger?â
Als wolle er Antworten, knurrte ihr Magen just in diesem Moment. Charlies Grinsen machte deutlich, dass auch er es gehört hatte. Immer noch grinsend nickte er kurz, drehte sich um und verschwand in Richtung Küche.
Es ärgerte sie, dass er nicht sagte, was es zu essen gab, trotzdem schickte sie vorsorglich ein kurzes StoÃgebet gen Himmel. Alles, nur kein FertigfraÃ!
Zu ihrer Ãberraschung hatte es tatsächlich keinen Fertigfraà gegeben, stattdessen hatten sie frischen Fisch, mit einer absolut perfekten SahnesoÃe und Reis als Beilage verzerrt. Als sie Charlie gefragt hatte, woher er das Essen hatte, hüllte er sich in Schweigen und es hatte nicht so ausgesehen, als würde sie es jemals erfahren.
Es war noch nicht wirklich spät, aber sie hatte sich trotzdem nach dem Essen direkt in ihr Zimmer verzogen. Sie war bereits Bettfertig, bevor es überhaupt dunkel wurde.
Sie wollte weiterlesen, möglichst ohne gestört zu werden. Wäre sie im Wohnzimmer geblieben, hätte das Gerede des Sportkommentators im Fernseher sie immer wieder aus ihrer Gedankenwelt gerissen, nicht, weil es sie interessierte, was er erzählte, sondern einfach, weil seine Stimme permanent ihren Klang, ihre Lautstärke änderte.
Wie am Vorabend, lag sie auf ihrem Bett, das Tagebuch aufgeschlagen in den Händen.
6.9.1918
Edwards Vater ist heute verstorben. Er hat es mir erzählt, als er kurz hier war.
Er sah furchtbar aus. So blass. Ich hatte kaum Zeit, ihm zu sagen, wie Leid es mir tat. Er ist direkt wieder gegangen, da er seine Mutter nur äuÃerst ungern alleine lies. Sie schwächelte, hatte er gesagt, da sie kaum schlief, nichts aÃ.
Wenn ich ihm nur helfen könnte.
7.9.1918
Edward stand heute Morgen schon sehr früh plötzlich vor unserer Tür.
Er sah schlechter und zeitgleich so viel älter, aus, als am Vortag, seine Haut war gerötet, teilweise schien sie etwas bläulich und in seinen Augen lag ein fiebriger Glanz, den ich mit allen mir gegebenen Mitteln zu ignorieren versuchte.
Er hatte seine Mutter noch vor Sonnenaufgang ins Krankenhaus gebracht und konnte die Stille in seinem Haus nun nicht ertragen.
All die Worte, die ich mir am Vortag zurecht gelegt hatte, um ihm Trost zu spenden waren verflogen. Ich konnte nichts sagen, nichts tun, um es ihm leichter zu machen. Das war mir nun klar. Aufgrund dessen tat ich nichts, auÃer ihm Gesellschaft zu leisten und ihm aufmerksam zuzuhören, wenn er etwas sagte.
Es gibt noch keinen Termin für die Beerdigung seines Vaters, alle Bestatter sind restlos überfordert. Niemand, der in diesen Tagen starb, könne eine schnelle Beerdigung erwarten.
Wäre das alles nur schon vorbei.
8.9.1918
Edward kam heute nicht zu Besuch. Ich kann nicht umhin mir sorgen zu machen.
9.9.1918
Auch heute habe ich vergeblich auf Edward gewartet. Erst bin ich davon ausgegangen, er brauche Zeit für sich. Um zu Trauern, um alles irgendwie bewältigen zu können, aber ein ungutes Gefühl lieà mich Emilia darum bitten ihm eine Nachricht von mir zu überbringen. Ich wollte, dass er wusste, dass ich da war. Immer.
Als Emilia nach Hause kam, sah sie gestresst aus. Sie war so unruhig, als sie mir gegenüber trat, dass ich keinen Zweifel daran hatte, was sie mir sagen würde.
Einer der Hausangestellten der Masens hatte Emilia erzählt, Edward sei am Tag zuvor ins Krankenhaus gebracht worden. Nachdem einem Dienstmädchen aufgefallen war, dass seine Haut sich blau-schwarz färbte und er nur schwer atmete.
Seit Emilia zurückgekehrt ist, liegt ein schwerer Stein, ein Feldblock auf meiner Brust, der auch mir das Atmen schwer macht. Ich weià nicht wie es ihm geht, ob er eine Chance hat.
Meine Eltern wissen von meiner Angst. Alle Gespräche, die auf eine Diskussion über die Grippe hinauslaufen könnten, vermeiden sie, solange ich in der Nähe bin. Sie haben keine Hoffnung. Ich spüre es an der Art, wie sie sich ansehen, wie sie mich ansehen.
Wie gerne ich hoffen würde und doch kann ich es nicht. Zu viele Schreckensmeldungen machen es unmöglich an einen guten Ausgang zu glauben.
Während sie Satz für Satz erneut las, setzte sie sich in ihrem Bett auf. Jeder Muskel ihres Körpers teilte ihr mit, dass eine entspannte Haltung, nun nicht mehr möglich war. Sie hatte gewusst, was kommen würde, aber dieser Eintrag, hatte ihr dennoch einen Stich, einen Schlag versetzt.
Inzwischen war es drauÃen Dunkel und nur der Schein ihrer Nachttischlampe, die sie im Laufe der letzten halben Stunde angeschaltet hatte, spendete noch Licht. Es war Surreal. Nicht wirklich. Nicht echt und doch Realität.
Ihre Augen wanderten über die Seite, dann zur nächsten.
10.9.1918
Die Ungewissheit bringt mich um den Verstand. Keine Informationen über Edward. Nichts. Wer hätte mir diese Informationen, nach denen ich mich so sehr sehne, auch schon geben können?
Niemand war da. Sein Vater ist Tod. Seine Mutter liegt selbst im Krankenhaus.
Zum ersten Mal in meinem Leben, seit ich ein bestimmtes Alter erreicht hatte, wendete ich mich mit meinen Bedenken, meinen Ãngsten, an meine Eltern.
Vater habe ich noch nie so erlebt, wie in diesem Moment.
Er legte seine Hand auf meine Schulter, während ich sprach. Es war nicht die Geste die er sonst machte, wen ich zu hören sollte. In dieser Berührung lag etwas anderes. Er wollte Trost spenden, wollte mir zeigen, dass er mich verstand und noch mehr. Er wollte mir zeigen, dass er mich unterstützte, so viel ist inzwischen klar.
Als ich meinen Eltern alles erzählt hatte, dass Edward nun auch im Krankenhaus war, verlieà mein Vater den Salon. Erst dachte ich, er wolle nicht mit mir darüber reden, mich nicht weiter beunruhigen, aber dann kam er zurück, hielt seinen Hut und Mantel in der Hand.
Seine Worte, so einfach und doch bedeuteten sie mir in diesem Moment so viel.
âIch gehe zum Hospital und schaue, ob ich Auskunft bekomme.â Er nickte meiner Mutter und mir kurz zu. Keine Minute später hörten wir die Haustür hinter ihm zufallen.
Warten. Ich wusste bis heute nicht, wie furchtbar, wie aufreibend warten sein kann.
Als er zurück kam, waren seine Informationen dürftig. Ja, Edward war im Krankenhaus, ebenso wie seine Mutter. Ja, beide hatten die Grippe. Nein, es sah nicht gut aus.
Er berichtete, man habe ihn erst gar nicht hinein gelassen, aus Angst vor neuen Infektionen. Alle Ãrzte seien völlig überlastet, niemand hatte Zeit Auskünfte zu erteilen. Er habe lediglich Glück gehabt ein eine Schwester geraten zu sein, die noch am Mittag Edward und Mrs. Masen gepflegt hatte.
All meine Ãngste verdoppelten, verdreifachten sich, während mein Vater diese Worte sprach.
Mein ganzes Leben, alle glücklichen Momente die ich in Chicago erlebt hatte, hatte ich mit Edward erlebt. Wenn er nicht mehr war, was sollte ich tun?
Die Verzweiflung, meine Verzweiflung, raubt mir den Schlaf. Nicht einmal für eine Minute, verlassen mich die Bilder, Fantasien, Alpträume von Edward in dem überfüllten Krankenhaus, in seinem Krankenbett, mit blauer Haut, geröteten Augen, hustend.
11.9.1918
Schon so oft habe ich geschrieben, wie schwer es doch sei in Worte zu fassen, was in mir vorgeht und jedes Mal ist es tatsächlich so gewesen, aber dieses Mal ist es schlimmer, schwerer, als jemals zuvor.
Und wieder einmal, ist es leichter, alles so zu notieren, wie es geschehen ist, ohne Gefühle, ohne Fragen, auf die ich nie Antwort bekommen werde.
Wir hatten bereits zu Abend gegessen, als es an der Tür klopfte. So spät hatte keiner von uns noch mit Besuch gerechnet. Nicht in einer Zeit in der Menschen, selbst am Tag, so ungern ihre Häuser verlieÃen.
Mutter und ich saÃen im Salon, während Vater die Tür öffnete. Leise Stimmen drangen zu uns, ohne, dass ich auch nur ein Wort ausmachen konnte. Ich rechnete damit, dass Vater den Besucher nicht einlassen würde, dass es nichts wichtiges war. Aber, nach Minuten wurden die Stimmen lauter. Ein sicheres Zeichen dafür, dass Vater unseren Besuch in den Salon führte. Ich schaute kurz zu Mutter und sie war nicht weniger gespannt, nicht weniger überrascht, als ich es war.
Als die Tür sich öffnete, hörte ich für einen kurzen Moment auf zu atmen. Ich weià nicht, was mich dazu verleitete und doch bin ich mir sicher, dass es an seiner Erscheinung lag.
Er war groÃ, aber nicht sehr viel gröÃer, als andere junge Männer, denen ich begegnet war, hatte blondes Haar und sah unglaublich jung aus.
Vater stellte ihn vor. Er war Arzt. Arzt in dem Krankenhaus, in dem Edward versorgt wurde. Er war, er ist, zu jung für einen Arzt und doch hatte er eine Ausstrahlung, die keine Zweifel an seiner Person lieÃ.
Dr. Carlisle Cullen. Er begrüÃte meine Mutter und mich, während er bereits den Grund seines Besuches erklärte.
Vater bot ihm, mit einer knappen Geste, einen Platz an und er setzte sich, ohne seine Erklärung auch nur ein einziges Mal zu unterbrechen.
Er erklärte, er habe Vater am Vortag am Hospital gesehen und den Wunsch nach Auskunft über Edward Masen überhört, aber keine Zeit gehabt mit ihm zu sprechen. Es habe den ganzen Tag gedauert die Schwester ausfindig zumachen, mit der Vater gesprochen hatte, aber als er sie fand, teilte sie ihm mit, dass es ein Mr. Addams gewesen sei, der sich hatte kundig machen wollen.
Da er der Ansicht war, das Freunde und Bekannte, Auskunft über ihre Lieben erhalten sollten, eine ausführliche Auskunft, hatte er schlieÃlich unsere Adresse erfragt und sich dazu entschlossen in seiner Pause zu uns zu kommen, um uns die erwünschten Neuigkeiten zu überbringen. Er betonte, dass es keine guten waren und ich, obwohl ich mir nicht sicher war, dass meine Eltern es billigten, wenn ich das Wort ergriff, bestätigte ihm, dass ich sie trotzdem hören wolle.
Er sah mich an. Sein Blick allein, lieà mir die röte ins Gesicht steigen, es war als könne er in meinen Kopf sehen, als spüre er, was in mir vorging.
Mein Herz schlug etwas schneller als normal, als er schlieÃlich seine goldenen Augen von mir abwendete. âLeider, muss ich ihnen mitteilen, Miss,...â
Seine Worte waren an mich gerichtet, als er sprach, obwohl er niemanden von uns direkt ansah. â...dass Mrs. Masen heute verstorben ist. Sie litt an einer hämorrhagischen Lungenentzündung, also, einer Lungenentzündung, die mit starken Blutungen einher geht. Die Entzündung tritt häufig als Symptom auf und es ist uns nicht möglich sie zu heilen.â Ich reagierte nicht auf seine Worte. Konnte es nicht. Ich wollte wissen, was mit Edward geschah.
Er machte eine Pause, zog sie etwas hinaus, als wollte er mir Gelegenheit geben etwas zu sagen. Als er merkte, dass ich nichts hinzufügen würde, sprach er weiter. âIhr Freund Edward... Er litt schon bei seiner Einlieferung unter einem chronischen Sauerstoffmangel im Blut, eine Erscheinung, bei der es uns nicht möglich ist einzugreifen. Wenige Stunden nach seiner Einlieferung stieg seine Temperatur rapide an und er bekam Schüttelfrost. Wir können zwar die Temperatur senken, in dem wir ihn kühlen, wenn sie so wollen, aber dabei wird zeitgleich der Blutkreislauf verlangsamt, was wiederum das Problem des Sauerstoffmangels verstärkt. Ãber die anderen Symptome, die sich seit dem entwickelt haben, möchte ich nicht weiter eingehen, aber sie kennen sie. Es sind die gleichen, wie sie bei jeder gängigen Erkältung auftreten. So schwer es mir fällt...â Seine Augen wanderten erneut zu mir â... muss ich ihnen mitteilen, dass kaum Hoffnung besteht und selbst der Funke der jetzt noch vorhanden ist, verglüht mit jeder Minute etwas mehr.â
Stille. Für einen Moment war alles Still, keine Bewegung, als hätte jemand die Zeit angehalten. Dr. Cullen lieà uns diesen Moment. Lieà zu das wir, das ich begriff. Aber ich tat es nicht. Mein Gehirn weigerte sich diese Informationen zu verarbeiten. Stattdessen konzentrierte ich mich meine Umgebung. Ich sah unbeteiligt zu, als Vater sich bei Dr. Cullen bedankte, wie Dr. Cullen versprach uns zu informieren, wenn es Neuigkeiten gab, wie beide den Salon verlieÃen.
Erst jetzt Stunden später, nun, da ich die Worte zu Papier gebracht habe, begreife ich, verstehe ich, was sie bedeuten.
Edward wird sterben und niemand, nicht ich, nicht Vater, nicht Dr. Cullen oder einer der anderen Ãrzte, wird etwas daran ändern können.
Er wird sterben. Einfach so. Verschwinden. Ich werde ihn nie wieder sehen.
Nie wieder mit ihm reden, mit ihm lachen. Er wird nie mehr zurückkommen.
Ach, könnte ich nur etwas gegen die Tränen tun. Sie brennen in meiner Kehle, füllen meine Augen.
12.9.1918
Er ist tot.
âHey!â Seine Stimme lieà sie auf ihrem Bett herum fahren. Sie klang so unwirklich, wie aus einer längst vergessenen Zeit und eigentlich war sie das auch. Sie stammte aus der Zeit ihrer Ur-GroÃmutter.
Seit wann war er da? Seit wann beobachtete er sie?
Erst als sie versuchte, ihn in den Fokus ihres Blicks zu rücken, bemerkte sie, dass ihr Blick verschleiert war.
Tränen. Tränen, die auch Mary geweint hatte. Tränen, weil er gestorben war.
Sie wandte ihren Blick von ihm ab. Er war noch da. Würde es immer sein. Sie blinzelte, versuchte ihr Sichtfeld zu reinigen, klar sehen zu können.
âWas ist los?â Seine Stimme, immer noch weit entfernt, und doch so sanft, so mitfühlend, obwohl er nicht wusste, was geschehen war, so besorgt. Sie atmete ein und bemerkte, das Rasseln, mit dem die Luft zu ihren Lungen strömte.
âDu bist gerade gestorben.â Ihre Stimme klang rau, fast so, als hätte sie seit Stunden geweint. Er schaute sie an, saà plötzlich eben ihr, verstand nicht wovon sie sprach.
Sie hielt das Buch nach wie vor in ihren Händen. Unfähig es ihm zu erklären, unfähig die Worte zu finden, die nötig waren, um es zu erklären, reichte sie es ihm. Er blätterte ein paar Seiten zurück, las, in einer Geschwindigkeit, die für sie nicht vorstellbar war. Sie beobachtete ihn, wie er die nächste Seite umblätterte, kurz inne hielt.
Erkenntnis. Er erinnerte sich. Sein Blick verriet ihn.
~~~~~
A/N - So, hier nun, eine kurze Erklärung - Der Schluss so, wie ihr ihn hier seht, dieser letzte Abschnitt, war der Teil der FF, die Idee, die zuerst da war. Alles andere hat sich Entwickelt, damit ich zu diesem Punkt gelangen kann. Ich weiÃ, es ist nicht der Schluss den die meisten wollen, oder zumindest ist er nicht lang bzw. ausführlich genug, aber ich hab mich bewusst dagegen entschieden ihn weiter auszubauen. Jedes Wort mehr hätte dem Ganzen in meinen Augen die dramatik genommen.
Was ich euch als Erklärung anbieten kann ist jedoch, dass die FF noch vor dem Ball spielt, beim Ball selbst war zwischen Edward und Bella alles in Ordnung, daher könnt ihr davon ausgehen, dass Mary auf ihre Beziehung wohl keinen groÃen Einfluss hat.
Viele der Informationen, die über das hinaus gehen, was aus den Büchern bekannt ist, stammen aus dem
twilightlexicon.
Alle Informationen zur spanischen Grippe, sowie das Zitat in Marys Tagebucheintrag stammen aus dem entsprechenden
wikipedia Artikel