16.05.2007, 18:37
Lorelai macht das schon
<<Jess, ich muss mit dir reden!>> Es war Luke. Er wirkte angespannt.
<<Klar. Was ist?>> Jess war gerade von der Brücke zurückgekehrt. Bei dem Gedanken, dass seine Rory jetzt womöglich noch immer dort sass und wegen ihm weinte, machte ihn ganz verrückt.
<<Ich will, dass du Rory in Ruhe lässt. Sie hat wegen dir schon zu viel durchmachen müssen!>>
Wieder ein Stich in Jessâ Herz. <<Schon klar.>>
<<Ich meine es ernst Jess. Du lässt deine Finger von ihr. Rory ist tabu für dich! Hast du das verstanden?>>
<<Ja Luke. Ich werde sie in Ruhe lassen und das weiss sie.>>
<<Was soll das heissen, sie weiss das? Warte mal, wo warst du?>> ,,Was hat er jetzt schon wieder angestellt?!ââ
<<Hey, schrei mich nicht so an! Rory hat mich geküsst und gesagt, dass sie mich noch liebt. Und weiÃt du was ich gesagt habe? Ich musste in ihre Augen blicken und ihr sagen, dass nichts mehr aus und wird, und dass sie mich vergessen soll!>>
<<WAS? Rory sagt dir, dass sie dich liebt, und du weist sie einfach ab?! Wie konntest du ihr das bloss antun?!>>
<<Sag mal, spinnst du? Ich dachte, du willst, dass ich sie in Ruhe lasse und jetzt bist du wütend, weil ich genau das getan habe?!>> Jess war wütend. Was dachte sich sein Onkel bloss dabei? Er machte sich davon. Ging in das neue Haus, in sein neues Zimmer. Es kostete ihn einiges an Ãberwindung, nicht wie ein Kleinkind loszuheulen. ,,Verdammt. Wie soll das alles weitergehen? Wenn ich sie nur schon sehe, setzt mein Gehirn aus und mir wird ganz anders.ââ Sein Gesicht hatte er in seine Hände gestützt.
Unterdessen war Rory ins Dragonfly gegangen. Sie musst sich einfach bei ihrer Mummy ausheulen. Etwas anders würde nichts bringen. ,,Rory? Was machst du denn hier? Hast du heute keine Vorle....ââ Lorelai verstummte. Ihrer Tochter war deutlich anzusehen, dass sie geweint hatte. ,,Mum!ââ ,,Oh Schätzchen. Was ist passiert?ââ Sie legte einen Arm um die Schulter ihrer Tochter und geleitete sie in das Lesezimmer des Hotels. Der Raum war leer, also konnten sie sich in Ruhe miteinander unterhalten. ,,Setzt dich erst mal Kleines. Ich sage Sooky, sie soll uns einen Kaffee machen. Bin gleich zurück!ââ Rory konnte nicht mehr, als kurz zu nicken und schluchzte dann unbeherzt weiter.
,,Sooky, könntest für Rory und mich einen Kaffee machen?ââ ,,Natürlich, kommt sofort! Wieso ist Rory eigentlich hier?ââ ,,Ich weiss es nicht, aber sie ist völlig aufgelöst. Irgendetwas muss passiert sein.ââ ,,Oh nein. Drück sie ganz doll von mir!ââ ,,Werde ich machen.ââ Lorelai lächelte ihre Freundin, die ihr gerade zwei Tassen mit dampfendem Inhalt überreichte, an. ,,Danke für den Kaffee.ââ ,,Schon gut. Gib mir bescheid, wenn ihr noch etwas braucht!ââ Sie war froh, hatte sie eine so tolle Freundin. Sooky war wirklich immer für sie da, und hatte es all die Jahre über mit ihr ausgehalten. Und jetzt hatten sie zusammen ihr eigenes Hotel. Sie hatten das erreicht, von dem sie immer geträumt hatten. In einem Anflug von Emotionen flüsterte sie ihr noch kurz ein ,ich hab dich liebâ zu und verschwand dann aus der Küche. Sooky stand gerührt vor dem Herd ehe sie sich zur Seite drehte und sich übergeben musste.
,,Hier, eine Tasse mit köstlichem Kaffee aus dem Hause Dragonfly. Zwar nicht ganz so wohlmundend wie Lukes Kaffee, aber trotzdem noch Weltklasse!ââ ,,Danke Mum.ââ Sie zwang sich zu einem kleinem Lächeln. ,,Was ist passiert Schatz?ââ Tröstend legt sie ihre Hand auf die ihrer Tochter und sieht ihr geradewegs in ihre Augen, die so unglaublich verletzt und enttäuscht wirken, dass es ihr das Herz bricht. ,,Jess...ââ ,,Jess? Was hat er gemacht? Ich werde ihn kalt machen. Wie kann er mein kleines Baby bloss so enttäuschen und....ââ ,,Nein Mum, er hat nichts gemacht......es ist nur so....er wohnt jetzt bei seiner Mutter. Ich habe ihn heute gesehen, mit ihm geredet, ihn geküsst. Zuerst dachte ich, alles wird wieder gut, aber dann ist er gegangen und hat gesagt, ich solle ohne ihn weitermachen. Ich versteh das nicht Mum!ââ Sie stürzte sich in die Arme ihrer Mutter, heulte ohne weiter darüber nachzudenken einfach los. ,,Ich komme mir so dumm vor. Ich dachte er liebt mich auch noch.ââ ,,Das tut mir so leid Kleines. Jess hat dich gar nicht verdient. Du bist viel zu gut für ihn.ââ ,,Aber ich liebe ihn. Nur ihn!ââ
Lorelai zog die Vorhänge, im Zimmer ihrer Tochter leise zu. Da, im Bett lag sie. Nach stundenlangem Weinen war sie schliesslich erschöpft eingeschlafen und Lorelai hatte sie mit Hilfe von Luke nach Hause in ihr Bett gebracht. Vorsichtig schlich sie sich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer und betrat die Küche, in der ihr Freund stand und fürsorglich, eine Kanne Kaffee aufgesetzt hatte.
<<Wie geht es ihr?>> Eine Tasse wurde von ihm aufgefüllt und an Lorelai überreicht.
<<Sie schläft noch. Die Sache mit Jess hat sie ganz schön aus der Bahn geworfen.>> Ein bisschen geistesabwesend nahm sie einen Schluck und setzte die Tasse wieder ab.
<<Sie hat gesagt, Jess wohnt jetzt auch in Stars Hollow. Stimm das?>>
<<Ich fürchte ja. Wirklich, wenn ich davon gewusst hätte, dann....>>
<<Schon gut Luke. Du bist nicht schuld daran!>> Ihr Freund wirkte bestürzt. Rory war für ihn wie eine Tochter, es tat ihm weh, wenn sie traurig und unglücklich war.
<<Ich habe Jess gesagt er solle sie in ruhe lassen, auch wenn er sie liebt, und das tut er.>>
Lorelaiâs Blick hob sich. <<Bist du dir sicher, dass Jess Rory noch liebt?>>
<<Na klar. Das habe ich ihm sofort angesehen. Ehrlich gesagt, kann ich es ihm nicht einmal verübeln. Rory ist ein tolles Mädchen!>>
<<Oh mein Gott, Luke! Rory ist am Ende, weil sie denkt, dass Jess sie nicht mehr liebt!>>
<<Was? Ich dachte du willst auch nicht, dass die beiden wieder zusammenkommen!>> Aus seinem Gesicht wich langsam die Farbe. Was hatte er jetzt schon wieder falsch gemacht?
<<Ja, weil ich dachte, dass Jess Rory nicht mehr liebt! Luke, wie konntest du nur?>>
<<Ich wollte doch bloss verhindern, dass er ihr wieder weh tut!>>
<<Ich weiss. Tut mir leid. Ich habe ein bisschen überreagiert. Aber weiÃt du, Rory ist alt genug, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen kann. Am liebsten würde ich sie vor all dem Bösen auf dieser Welt bewahren, aber das kann ich nicht, und du kannst es auch nicht. Die Gefahr, dass sie verletzt werden könnte, besteht immer und wenn sie Jess liebt, und er sie, dann sollten sie zusammen sein dürfen.>>
Schweigend dachte Luke an das Gespräch zurück, dass er vorhin mit Jess geführt hatte. ,,Wie war das noch mal....?
<<Warte....Jess hat zuerst mit Rory geredet, bevor ich ihm gesagt habe, er soll seine Finger von ihr lassen!>> Auf Lorelaiâs Gesicht bildete sich ein grosses Fragezeichen.
<<Soll das etwa heissen, dass Jess meine Tochter aus freien Stücken abgewiesen hat?!>>
<<Scheint so.>> Hastig stellte sie die Tasse auf den Tisch, Zog sich Schuhe an und war im Begriff, das Haus zu verlassen.
<<Lorelai, wohin gehst du?>>
<<Ich gehe auf dem Mond Käse einkaufen, der soll dort besonders gut sein!>>
<<Bitte was? Kannst du mir erklären was das soll?>>
<<Na was wohl? Ich gehe zu Jess und rede mit ihm! Du bleibst hier bei Rory. Wenn sie aufwacht will ich sicher sein, dass jemand bei ihr ist!>> Mit diesen Worten liess sie ihren völlig verdutzt dreinblickenden Freund stehen.
,,Hey Lizz. Kann ich reinkommen? Ich muss dringend mit Jess reden!ââ ,,Lorelai. Klar, komm doch rein. Sein Zimmer ist gleich dort vorne rechts. Soll ich dir etwas zu trinken bringen?ââ Sie wirkte etwas aufgeregt. ,,Jess hat doch nichts angestellt?.....oder?ââ ,,Danke, nein. Jess hat nichts gemacht. Ich muss einfach mit ihm reden.ââ
Zuerst klopfte sie sachte an die Tür. Als er nicht reagierte, wurde ihr Klopfen etwas lauter.
<<Jess? Ich binâs, Lorelai. Mach auf. Ich muss mit dir reden!>> ,,Oh neinââ, hämmerte es in seinem Schädel, ,,sie wird mir bestimmt gleich den Kopf abreissen!ââ Dennoch öffnete er ihr.
<<Du bist bescheuert! Echt bescheuert!>>
<<Was?...>>
<<Schhh...jetzt rede ich. Zu Hause liegt meine absolut bezaubernde Tochter in ihrem Bett, weint und fühlt sich schlecht, und das alles nur deinetwegen. Bist du etwa blind? Rory hat dir gesagt, dass sie dich noch immer liebt, verstehst du, nach allem was du gemacht hast liebt sie dich immer noch. Ich kann zwar echt nicht verstehen, was sie in dir sieht, aber sie wollte dir eine 2. Chance geben und du Idiot vermasselst es! Was ist los? Du liebst sie doch auch!>>
<<Ja aber...>>
<<Was aber?! Wenn du sie wirklich liebst, wieso hast du ihr dann gesagt, dass du nichts mehr von ihr willst?! Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie mies es ihr deinetwegen geht? Du hast sie damals sehr verletzt, als du einfach gegangen bist und jetzt bist du wieder hier, und tust ihr schon wieder weh! Ich könnte dich.....>>
<<Hey, Stopp! Ich habe das alles doch bloss gemacht, damit sie mich vergessen kann, einen anderen Typen kennen lernt, einen der besser für sie ist, ihr mehr bieten kann. Ich wollte nur, dass sie glücklich wird. Ich liebe Rory!>>
<<Und sie liebt dich. Jess, Rory will niemand anderes kennen lernen. Sie will dich. Gott im Himmel weiss wieso, aber so ist es eben. Wenn dir wirklich etwas an ihr liegt, dann rede mit ihr. Erkläre ihr alles. Bitte, ich weiss, ich war nicht sehr nett zu dir und so, aber du machst meine Kleine glücklich.>>
<<Ich will sie aber nicht enttäuschen, dafür bedeutet sie mir viel zu viel. Ich bin nicht gut genug für sie>>
<<Gib ihr die Chance das selber zu entscheiden, das bist du ihr schuldig!>>
Ohne eine Antwort abzuwarten, verliess sie sein Zimmer und machte sich auf den Heimweg. ,,Oh man, ich hoffe doch sehr für ihn, dass er es nicht schon wieder verbockt!ââ
Auf einmal hörte sie, wie sich hinter jemand näherte: ,,Lorelai, hey!ââ ,,Dean!ââ Sie war immer noch sauer auf ihn und das würde sie wohl auch für den Rest ihres Lebens bleiben, vor allem nach dem, was Rory über ihn und Paris gesagt hatte. ,,Wie geht es dir?ââ ,,Dean, es wäre besser wenn du abhaust, bevor ich richtig wütend geworden bin!ââ Ertappt blieb er stehen. ,,Dann weiss sie wohl davon.....ââ Trotzdem brachte er noch die Frechheit auf, sie nach einem Gefallen zu bitten. ,,Könntest du die vielleicht Rory geben?ââ Lorelai folgte seinem Blick und bemerkte den Blumenstrauss in seinen Händen. ,,Ich will mich bei ihr entschuldigen. Ich liebe sie wirklich. Das mit Lindsay und Paris war ein Fehler!ââ
Nun platzte Lorelai der Kragen: ,,Sag mal, bist du verrückt? Du kannst nicht jemanden heiraten, gleichzeitig behaupten, dass du Rory liebst und dann mit Paris schlafen! In welcher Phantasiewelt lebst du eigentlich? Ich habe dich mal für einen überaus freundlichen und höflichen, jungen Mann gehalten, aber anscheinend bist du einer von diesen untreuen, schleimerischen Kerlen, die sich nicht einmal für ihr Verhalten zu schämen scheinen! Lass Rory bloss in Ruhe!ââ Wütend zog sie von dannen.
Ein paar Meter weiter hinten, hatte Jess alles mitbekommen. Er war Lorelai gefolgt, weil er von ihr wissen wollte, wie er Rory am besten überraschen konnte, war aber stehen geblieben, als er sah, dass sie sich mit Dean unterhielt! Er konnte nicht hören, über was sie sprachen, aber er konnte sich denken, dass es um Rory ging. Hatte sie in der Zeit, in der er weg war, vielleicht wieder etwas mit ihm angefangen? Schnell schüttelte er den Kopf und verwarf damit diesen Gedanken wieder. ,,Rory würde nie etwas mit einem verheirateten Kerl anfangen. Ausserdem ist das mit Dean schon lange vorbei. Sie hat sich damals für mich entschieden, nicht für ihn.ââ In diesem Augenblick drehte sich Dean um, bemerkte ihn und stürmte auf ihn los! ,,Das ist alles deine Schuld!ââ Er schleuderte den Blumenstrauss weg. ,,Nur deinetwegen bin ich nicht mehr mit ihr zusammen.ââ Er rammte Jess seine Faust in den Magen. Jess wollte sich nicht mit Dean prügeln, das war schon lange nicht mehr sein Niveau, doch wenn er nichts unternehmen würde, wäre er bald schon blutend und zuckend auf dem Boden, denn er wusste, dass Dean nicht aufhören würde. Er packte seinen Arm, um ihn daran zu hindern, ihn weiterschlagen zu können. ,,Was, bist du jetzt etwa unter die bösen Schlägertypen gegangen, Sunnyboy?ââ ,,Verflucht, wieso reize ich ihn auch noch?!ââ Das machte Dean noch rasender. ,,Was machst du in Stars Hollow? Verzieh dich, das hier ist meine Stadt!ââ ,,Ich wohne seit heute hier. Hat dir das etwa niemand gesagt? Sieht so aus, als müsstest du die Stadt von nun an mit mir teilen!ââ Jess wich geschickt einem Schlag aus. ,,Verpiss dich! Rory gehört mir!ââ ,,Hast du sie noch alle? Rory ist doch kein x beliebiger Gegenstand! Sie ist ein Mensch und gehört ganz sicher keinem! Weder dir noch mir!ââ ,,Etwas besseres fällt dir nicht ein? Was ist aus deinem frechen Mundwerk geworden? Bist du jetzt etwa zahm geworden oder was?!ââ Wieder musste Jess ausweichen. ,,Was hat Rory bloss an dem gefallen?ââ ,,WeiÃt du was, ich geh jetzt nach Hause. Du kannst von mir aus weiterhin den Gorilla spielen und hier in der Gegen rumbrüllen, aber mir ist das echt zu peinlich!ââ Genervt liess er ihn stehen. Doch Dean dachte gar nicht daran, die Klappe zu halten, stattdessen schrie er ihm noch ein paar Beleidigungen hinter her. ,,Vollidiot!ââ, dachte Jess nur und verschwand. Er hatte jetzt reichlich besseres zu tun, als sich mit diesem Neandertaler rum zu schlagen, es galt, Roryâs Herz zurück zu gewinnen. Es musste perfekt werden. ,,Hmm...ich brauche Kerzen, Rosen.......ââ
<<Jess, ich muss mit dir reden!>> Es war Luke. Er wirkte angespannt.
<<Klar. Was ist?>> Jess war gerade von der Brücke zurückgekehrt. Bei dem Gedanken, dass seine Rory jetzt womöglich noch immer dort sass und wegen ihm weinte, machte ihn ganz verrückt.
<<Ich will, dass du Rory in Ruhe lässt. Sie hat wegen dir schon zu viel durchmachen müssen!>>
Wieder ein Stich in Jessâ Herz. <<Schon klar.>>
<<Ich meine es ernst Jess. Du lässt deine Finger von ihr. Rory ist tabu für dich! Hast du das verstanden?>>
<<Ja Luke. Ich werde sie in Ruhe lassen und das weiss sie.>>
<<Was soll das heissen, sie weiss das? Warte mal, wo warst du?>> ,,Was hat er jetzt schon wieder angestellt?!ââ
<<Hey, schrei mich nicht so an! Rory hat mich geküsst und gesagt, dass sie mich noch liebt. Und weiÃt du was ich gesagt habe? Ich musste in ihre Augen blicken und ihr sagen, dass nichts mehr aus und wird, und dass sie mich vergessen soll!>>
<<WAS? Rory sagt dir, dass sie dich liebt, und du weist sie einfach ab?! Wie konntest du ihr das bloss antun?!>>
<<Sag mal, spinnst du? Ich dachte, du willst, dass ich sie in Ruhe lasse und jetzt bist du wütend, weil ich genau das getan habe?!>> Jess war wütend. Was dachte sich sein Onkel bloss dabei? Er machte sich davon. Ging in das neue Haus, in sein neues Zimmer. Es kostete ihn einiges an Ãberwindung, nicht wie ein Kleinkind loszuheulen. ,,Verdammt. Wie soll das alles weitergehen? Wenn ich sie nur schon sehe, setzt mein Gehirn aus und mir wird ganz anders.ââ Sein Gesicht hatte er in seine Hände gestützt.
Unterdessen war Rory ins Dragonfly gegangen. Sie musst sich einfach bei ihrer Mummy ausheulen. Etwas anders würde nichts bringen. ,,Rory? Was machst du denn hier? Hast du heute keine Vorle....ââ Lorelai verstummte. Ihrer Tochter war deutlich anzusehen, dass sie geweint hatte. ,,Mum!ââ ,,Oh Schätzchen. Was ist passiert?ââ Sie legte einen Arm um die Schulter ihrer Tochter und geleitete sie in das Lesezimmer des Hotels. Der Raum war leer, also konnten sie sich in Ruhe miteinander unterhalten. ,,Setzt dich erst mal Kleines. Ich sage Sooky, sie soll uns einen Kaffee machen. Bin gleich zurück!ââ Rory konnte nicht mehr, als kurz zu nicken und schluchzte dann unbeherzt weiter.
,,Sooky, könntest für Rory und mich einen Kaffee machen?ââ ,,Natürlich, kommt sofort! Wieso ist Rory eigentlich hier?ââ ,,Ich weiss es nicht, aber sie ist völlig aufgelöst. Irgendetwas muss passiert sein.ââ ,,Oh nein. Drück sie ganz doll von mir!ââ ,,Werde ich machen.ââ Lorelai lächelte ihre Freundin, die ihr gerade zwei Tassen mit dampfendem Inhalt überreichte, an. ,,Danke für den Kaffee.ââ ,,Schon gut. Gib mir bescheid, wenn ihr noch etwas braucht!ââ Sie war froh, hatte sie eine so tolle Freundin. Sooky war wirklich immer für sie da, und hatte es all die Jahre über mit ihr ausgehalten. Und jetzt hatten sie zusammen ihr eigenes Hotel. Sie hatten das erreicht, von dem sie immer geträumt hatten. In einem Anflug von Emotionen flüsterte sie ihr noch kurz ein ,ich hab dich liebâ zu und verschwand dann aus der Küche. Sooky stand gerührt vor dem Herd ehe sie sich zur Seite drehte und sich übergeben musste.
,,Hier, eine Tasse mit köstlichem Kaffee aus dem Hause Dragonfly. Zwar nicht ganz so wohlmundend wie Lukes Kaffee, aber trotzdem noch Weltklasse!ââ ,,Danke Mum.ââ Sie zwang sich zu einem kleinem Lächeln. ,,Was ist passiert Schatz?ââ Tröstend legt sie ihre Hand auf die ihrer Tochter und sieht ihr geradewegs in ihre Augen, die so unglaublich verletzt und enttäuscht wirken, dass es ihr das Herz bricht. ,,Jess...ââ ,,Jess? Was hat er gemacht? Ich werde ihn kalt machen. Wie kann er mein kleines Baby bloss so enttäuschen und....ââ ,,Nein Mum, er hat nichts gemacht......es ist nur so....er wohnt jetzt bei seiner Mutter. Ich habe ihn heute gesehen, mit ihm geredet, ihn geküsst. Zuerst dachte ich, alles wird wieder gut, aber dann ist er gegangen und hat gesagt, ich solle ohne ihn weitermachen. Ich versteh das nicht Mum!ââ Sie stürzte sich in die Arme ihrer Mutter, heulte ohne weiter darüber nachzudenken einfach los. ,,Ich komme mir so dumm vor. Ich dachte er liebt mich auch noch.ââ ,,Das tut mir so leid Kleines. Jess hat dich gar nicht verdient. Du bist viel zu gut für ihn.ââ ,,Aber ich liebe ihn. Nur ihn!ââ
Lorelai zog die Vorhänge, im Zimmer ihrer Tochter leise zu. Da, im Bett lag sie. Nach stundenlangem Weinen war sie schliesslich erschöpft eingeschlafen und Lorelai hatte sie mit Hilfe von Luke nach Hause in ihr Bett gebracht. Vorsichtig schlich sie sich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer und betrat die Küche, in der ihr Freund stand und fürsorglich, eine Kanne Kaffee aufgesetzt hatte.
<<Wie geht es ihr?>> Eine Tasse wurde von ihm aufgefüllt und an Lorelai überreicht.
<<Sie schläft noch. Die Sache mit Jess hat sie ganz schön aus der Bahn geworfen.>> Ein bisschen geistesabwesend nahm sie einen Schluck und setzte die Tasse wieder ab.
<<Sie hat gesagt, Jess wohnt jetzt auch in Stars Hollow. Stimm das?>>
<<Ich fürchte ja. Wirklich, wenn ich davon gewusst hätte, dann....>>
<<Schon gut Luke. Du bist nicht schuld daran!>> Ihr Freund wirkte bestürzt. Rory war für ihn wie eine Tochter, es tat ihm weh, wenn sie traurig und unglücklich war.
<<Ich habe Jess gesagt er solle sie in ruhe lassen, auch wenn er sie liebt, und das tut er.>>
Lorelaiâs Blick hob sich. <<Bist du dir sicher, dass Jess Rory noch liebt?>>
<<Na klar. Das habe ich ihm sofort angesehen. Ehrlich gesagt, kann ich es ihm nicht einmal verübeln. Rory ist ein tolles Mädchen!>>
<<Oh mein Gott, Luke! Rory ist am Ende, weil sie denkt, dass Jess sie nicht mehr liebt!>>
<<Was? Ich dachte du willst auch nicht, dass die beiden wieder zusammenkommen!>> Aus seinem Gesicht wich langsam die Farbe. Was hatte er jetzt schon wieder falsch gemacht?
<<Ja, weil ich dachte, dass Jess Rory nicht mehr liebt! Luke, wie konntest du nur?>>
<<Ich wollte doch bloss verhindern, dass er ihr wieder weh tut!>>
<<Ich weiss. Tut mir leid. Ich habe ein bisschen überreagiert. Aber weiÃt du, Rory ist alt genug, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen kann. Am liebsten würde ich sie vor all dem Bösen auf dieser Welt bewahren, aber das kann ich nicht, und du kannst es auch nicht. Die Gefahr, dass sie verletzt werden könnte, besteht immer und wenn sie Jess liebt, und er sie, dann sollten sie zusammen sein dürfen.>>
Schweigend dachte Luke an das Gespräch zurück, dass er vorhin mit Jess geführt hatte. ,,Wie war das noch mal....?
<<Warte....Jess hat zuerst mit Rory geredet, bevor ich ihm gesagt habe, er soll seine Finger von ihr lassen!>> Auf Lorelaiâs Gesicht bildete sich ein grosses Fragezeichen.
<<Soll das etwa heissen, dass Jess meine Tochter aus freien Stücken abgewiesen hat?!>>
<<Scheint so.>> Hastig stellte sie die Tasse auf den Tisch, Zog sich Schuhe an und war im Begriff, das Haus zu verlassen.
<<Lorelai, wohin gehst du?>>
<<Ich gehe auf dem Mond Käse einkaufen, der soll dort besonders gut sein!>>
<<Bitte was? Kannst du mir erklären was das soll?>>
<<Na was wohl? Ich gehe zu Jess und rede mit ihm! Du bleibst hier bei Rory. Wenn sie aufwacht will ich sicher sein, dass jemand bei ihr ist!>> Mit diesen Worten liess sie ihren völlig verdutzt dreinblickenden Freund stehen.
,,Hey Lizz. Kann ich reinkommen? Ich muss dringend mit Jess reden!ââ ,,Lorelai. Klar, komm doch rein. Sein Zimmer ist gleich dort vorne rechts. Soll ich dir etwas zu trinken bringen?ââ Sie wirkte etwas aufgeregt. ,,Jess hat doch nichts angestellt?.....oder?ââ ,,Danke, nein. Jess hat nichts gemacht. Ich muss einfach mit ihm reden.ââ
Zuerst klopfte sie sachte an die Tür. Als er nicht reagierte, wurde ihr Klopfen etwas lauter.
<<Jess? Ich binâs, Lorelai. Mach auf. Ich muss mit dir reden!>> ,,Oh neinââ, hämmerte es in seinem Schädel, ,,sie wird mir bestimmt gleich den Kopf abreissen!ââ Dennoch öffnete er ihr.
<<Du bist bescheuert! Echt bescheuert!>>
<<Was?...>>
<<Schhh...jetzt rede ich. Zu Hause liegt meine absolut bezaubernde Tochter in ihrem Bett, weint und fühlt sich schlecht, und das alles nur deinetwegen. Bist du etwa blind? Rory hat dir gesagt, dass sie dich noch immer liebt, verstehst du, nach allem was du gemacht hast liebt sie dich immer noch. Ich kann zwar echt nicht verstehen, was sie in dir sieht, aber sie wollte dir eine 2. Chance geben und du Idiot vermasselst es! Was ist los? Du liebst sie doch auch!>>
<<Ja aber...>>
<<Was aber?! Wenn du sie wirklich liebst, wieso hast du ihr dann gesagt, dass du nichts mehr von ihr willst?! Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie mies es ihr deinetwegen geht? Du hast sie damals sehr verletzt, als du einfach gegangen bist und jetzt bist du wieder hier, und tust ihr schon wieder weh! Ich könnte dich.....>>
<<Hey, Stopp! Ich habe das alles doch bloss gemacht, damit sie mich vergessen kann, einen anderen Typen kennen lernt, einen der besser für sie ist, ihr mehr bieten kann. Ich wollte nur, dass sie glücklich wird. Ich liebe Rory!>>
<<Und sie liebt dich. Jess, Rory will niemand anderes kennen lernen. Sie will dich. Gott im Himmel weiss wieso, aber so ist es eben. Wenn dir wirklich etwas an ihr liegt, dann rede mit ihr. Erkläre ihr alles. Bitte, ich weiss, ich war nicht sehr nett zu dir und so, aber du machst meine Kleine glücklich.>>
<<Ich will sie aber nicht enttäuschen, dafür bedeutet sie mir viel zu viel. Ich bin nicht gut genug für sie>>
<<Gib ihr die Chance das selber zu entscheiden, das bist du ihr schuldig!>>
Ohne eine Antwort abzuwarten, verliess sie sein Zimmer und machte sich auf den Heimweg. ,,Oh man, ich hoffe doch sehr für ihn, dass er es nicht schon wieder verbockt!ââ
Auf einmal hörte sie, wie sich hinter jemand näherte: ,,Lorelai, hey!ââ ,,Dean!ââ Sie war immer noch sauer auf ihn und das würde sie wohl auch für den Rest ihres Lebens bleiben, vor allem nach dem, was Rory über ihn und Paris gesagt hatte. ,,Wie geht es dir?ââ ,,Dean, es wäre besser wenn du abhaust, bevor ich richtig wütend geworden bin!ââ Ertappt blieb er stehen. ,,Dann weiss sie wohl davon.....ââ Trotzdem brachte er noch die Frechheit auf, sie nach einem Gefallen zu bitten. ,,Könntest du die vielleicht Rory geben?ââ Lorelai folgte seinem Blick und bemerkte den Blumenstrauss in seinen Händen. ,,Ich will mich bei ihr entschuldigen. Ich liebe sie wirklich. Das mit Lindsay und Paris war ein Fehler!ââ
Nun platzte Lorelai der Kragen: ,,Sag mal, bist du verrückt? Du kannst nicht jemanden heiraten, gleichzeitig behaupten, dass du Rory liebst und dann mit Paris schlafen! In welcher Phantasiewelt lebst du eigentlich? Ich habe dich mal für einen überaus freundlichen und höflichen, jungen Mann gehalten, aber anscheinend bist du einer von diesen untreuen, schleimerischen Kerlen, die sich nicht einmal für ihr Verhalten zu schämen scheinen! Lass Rory bloss in Ruhe!ââ Wütend zog sie von dannen.
Ein paar Meter weiter hinten, hatte Jess alles mitbekommen. Er war Lorelai gefolgt, weil er von ihr wissen wollte, wie er Rory am besten überraschen konnte, war aber stehen geblieben, als er sah, dass sie sich mit Dean unterhielt! Er konnte nicht hören, über was sie sprachen, aber er konnte sich denken, dass es um Rory ging. Hatte sie in der Zeit, in der er weg war, vielleicht wieder etwas mit ihm angefangen? Schnell schüttelte er den Kopf und verwarf damit diesen Gedanken wieder. ,,Rory würde nie etwas mit einem verheirateten Kerl anfangen. Ausserdem ist das mit Dean schon lange vorbei. Sie hat sich damals für mich entschieden, nicht für ihn.ââ In diesem Augenblick drehte sich Dean um, bemerkte ihn und stürmte auf ihn los! ,,Das ist alles deine Schuld!ââ Er schleuderte den Blumenstrauss weg. ,,Nur deinetwegen bin ich nicht mehr mit ihr zusammen.ââ Er rammte Jess seine Faust in den Magen. Jess wollte sich nicht mit Dean prügeln, das war schon lange nicht mehr sein Niveau, doch wenn er nichts unternehmen würde, wäre er bald schon blutend und zuckend auf dem Boden, denn er wusste, dass Dean nicht aufhören würde. Er packte seinen Arm, um ihn daran zu hindern, ihn weiterschlagen zu können. ,,Was, bist du jetzt etwa unter die bösen Schlägertypen gegangen, Sunnyboy?ââ ,,Verflucht, wieso reize ich ihn auch noch?!ââ Das machte Dean noch rasender. ,,Was machst du in Stars Hollow? Verzieh dich, das hier ist meine Stadt!ââ ,,Ich wohne seit heute hier. Hat dir das etwa niemand gesagt? Sieht so aus, als müsstest du die Stadt von nun an mit mir teilen!ââ Jess wich geschickt einem Schlag aus. ,,Verpiss dich! Rory gehört mir!ââ ,,Hast du sie noch alle? Rory ist doch kein x beliebiger Gegenstand! Sie ist ein Mensch und gehört ganz sicher keinem! Weder dir noch mir!ââ ,,Etwas besseres fällt dir nicht ein? Was ist aus deinem frechen Mundwerk geworden? Bist du jetzt etwa zahm geworden oder was?!ââ Wieder musste Jess ausweichen. ,,Was hat Rory bloss an dem gefallen?ââ ,,WeiÃt du was, ich geh jetzt nach Hause. Du kannst von mir aus weiterhin den Gorilla spielen und hier in der Gegen rumbrüllen, aber mir ist das echt zu peinlich!ââ Genervt liess er ihn stehen. Doch Dean dachte gar nicht daran, die Klappe zu halten, stattdessen schrie er ihm noch ein paar Beleidigungen hinter her. ,,Vollidiot!ââ, dachte Jess nur und verschwand. Er hatte jetzt reichlich besseres zu tun, als sich mit diesem Neandertaler rum zu schlagen, es galt, Roryâs Herz zurück zu gewinnen. Es musste perfekt werden. ,,Hmm...ich brauche Kerzen, Rosen.......ââ