Alyssa schrieb:Die USA ist doch das Auswanderungsland schlechthin. Es sind ja im Grunde alles Einwanderer ausser die wenigen übriggebliebenen Native Americans. Demnach ist es eigentlich logisch, dass die USA im Vergleich zu Europa bedeutend mehr Rassen und Nationalitätenvielfalt hat. Ich kenn zwar die genauen Zahlen nicht, aber ich behaupte mal das rund 30-40 Prozent afrikanischer Abstammung sind und nochmals etwa 20% aus Süd-/Mittelamerika.
Ich denke mir, dass es hier eigentlich mit dem Rassismus nicht bedeutend anders wäre als in Amerika, hätten wir diese Vielfalt. Mit der sehr kleinen Anzahl an dunkelhäutigen in Deutschland/Europa fällt eben der Rassismus nicht so stark auf wie drüben. Allerdings bin ich auch davon überzeugt dass hier so manche ein Problem damit hätten, wenn ein schwarzer oder meinetwegen auch einer aus dem Balkan Bundesrat oder Kanzler werden wollte¨!
USA als "melting pot" ist mir durchaus geläufig. Mich würde aktuell interessieren, zu welchem Prozentsatz welche Ethnien in den USA leben, weil einzig die Aussage, dass es viele Einwanderer gab, nicht zur logischen Konsequenz führt, dass es quasi automatisch zu einem höheren Satz an "Rassenvielfalt" führt.
Unabhängig davon ist bestreite ich nicht, dass in den USA viele Menschen anderer Ethnien leben. Aber welches Land kann heutzutage noch von sich sagen, dass es nicht vor den Anforderungen steht, die die Ein- und Auswanderungsbewegungen mit sich gebracht haben, die u.a. Folge der Globalisierung sind?
1917 erstellte Dr. Prof. Dietrich Schäfer eine Länderkarte und führte für Europa ungefähre Zahlen in Millionen:
Zitat:Russen (GroÃ-, Klein- und WeiÃrussen)84, Deutsche 78, Engländer Schotten und Irländer 45, Franzosen 42,6, Italiener 36, Spanier 19, Polen 17, Rumänen 12, Niederländer 10, Magyaren 10, Serbokroaten 8, Tschechen 6,5, Schweden 6, Portugiesen 5,5, Griechen 5-6, Bulgaren 5-6, Finnen 5, Tataren 4-5, Ruthenen 4, Dänen 2,9, Georgier und Kaukasier 2,5, Norweger 2,4, Slowaken 2, Türken 2, Albanesen 2, Litauer 2, Letten 1,7, Slowenen 1,2, Esten 1, Romanen Ladiner und FUrlaner 0,2
Dazu erstellte er für die einzelnen genannten Länder nochmals eigene Ãbersichten über die Bevölkerungszahlen und schon da zeigte sich, dass die Idee vom Nationalstaat längst überholt war.
Aus Ermangelung eigener Unterlagen dazu
>Wiki
Zitat:Bevölkerungsgruppen
[URL="http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bild:Census-2000-Data-Top-US-Ancestries-by-County-german.svg&filetimestamp=20070309173125"]
[/URL] Abstammung der Bürger in den USA
Die Vereinigten Staaten gelten traditionell als Schmelztiegel (melting pot) der Völker. Die ersten kolonialen Einwanderer auf dem von Indianern als Ureinwohnern besiedelten Kontinent waren Europäer; anfänglich vorrangig spanischer, französischer und englischer Herkunft. Ab Mitte des 18. und verstärkt zur Mitte des 19. Jahrhunderts folgten Europäer deutschsprachiger und irischer Herkunft. Später (bis etwa zur Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts) kamen Einwanderer aus anderen Regionen Europas, vor allem aus Italien, Skandinavien und Osteuropa hinzu, einschlieÃlich einer groÃen Anzahl osteuropäischer Juden. Während der Volkszählung im Jahre 2000 bildeten die gröÃte Herkunftsgruppe – mit circa 42,8 Millionen Personen – diejenigen Amerikaner, die eine deutsche Herkunft angaben.[4] Die europäischstämmigen Amerikaner bilden heute 74 % der Bevölkerung der USA.
Afroamerikaner, mehrheitlich Nachfahren der afrikanischen Sklaven, stellen etwas mehr als 13 % Bevölkerungsanteil. Sie leben vor allem im Süden und in den groÃen Industriestädten des Nordens, wie z. B. Detroit. Asiatische Einwanderer, z. B. aus China, Japan, Korea, Indien und den Philippinen bilden noch eine relativ kleine Gruppe (ca. 4 %). Die Einwanderungspolitik war Anfang des 20. Jahrhunderts gegenüber Asiaten besonders restriktiv.
Heute zeigen sich weiterhin groÃe Unterschiede in der Sozialstruktur zwischen weiÃer und schwarzer Bevölkerung: Schwarze haben im Durchschnitt ein geringeres Einkommen, eine kürzere Lebenserwartung, eine schlechtere Ausbildung, eine höhere Kriminalitäts- und Hinrichtungsrate. Die Ursachen dafür und mögliche Wege der Problembehebung sind innerhalb der USA heftig umstritten. Nicht nur in den Südstaaten sind Wohngegenden und nicht-öffentliche Einrichtungen – wie die sozial wichtigen Kirchen oder private Organisationen – oft faktisch noch nach Ethnien getrennt, wenn auch die formale Trennung inzwischen ungesetzlich und verpönt ist. Vielfach liegt dies ebenfalls an den ökonomischen Unterschieden, aber auch an traditionellen und festgefügten Vorurteilsmustern in den jeweiligen Ethnien bzw. Bevölkerungsgruppen.
Vor allem im Südwesten der USA und in Florida gibt es einen hohen Bevölkerungsanteil lateinamerikanischer (hispanischer) Herkunft (Latinos). Sie werden in den Statistiken separat geführt, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft. Ihr Anteil wuchs in den letzten Jahrzehnten stetig (bis 2004 auf knapp 13 %), da viele Lateinamerikaner vor der wirtschaftlichen Not ihrer Heimatländer in den Norden fliehen. Sie leben oft als illegale Einwanderer und halten stark an ihrer Kultur und Sprache fest.
Die Indianer („Native Americans“ bilden heute eine kleine, jedoch langsam wieder wachsende Minderheit; nur in Alaska erreichen sie eine zweistellige Prozentzahl der Bevölkerung. Ebenfalls relativ viele Indianer leben in South Dakota und Oklahoma.
Es stellen sich hier die Fragen, "was ist eine Ethnie", "wer zählt zu einer "Nation" und wer nicht?", "wer wurde in diesen Erhebungen erfasst und wer nicht?" usw.
Alles in einem> ergo: Ethnienvielfalt ist global!
Um wieder den Bogen zur US-Wahl zu kriege und bezüglich des letzten Beitrags:
Ich denke auch, dass es in Deutschland problematisch für viele wäre, z.B. einen türkisch-stämmigen BRD-Bürger, der vll kompetent genug wäre für das Amt, als neuen Kanzler zu akzeptieren. Eine andere Hautfarbe macht das "Anderssein" (absichtlich in Anführungsstrichen) nur offensichtlicher.
Vorurteile und das Festhalten an der Illusion oder am Wunschdenken des "Nationalstaates" - der so keiner mehr ist, weder in Deutschland, noch in den USA- vielleicht auch Angst, erschweren Menschen, sich zu öffnen.
Der ganze Sachverhalt wird immer noch nicht als Normalfall gewertet, sondern als "Problemfall" und "problematisch" usw.
Und weil dies bis dato kein "Normalfall" ist, ist die Hautfarbe von Obama oder gar sein zweiter Name überhaupt Thema.