The last Days of Summer
...Those Lazy-Hazy-Crazy Days of Summer... Those Lazy-Hazy-Crazy Days of Summer... Jess schluckte hart als er aus dem Wagen stieg.
Es war unglaublich, seit gut fünf Jahren gab es nun dieses dumme Fest und bisher hatte Taylor es nicht geschafft andere Musiker zu engagieren, obwohl eigentlich bezweifelte Jess das Taylor überhaupt andere Musiker engagieren wollte.
âAlso, das ist Stars Hollow?â
Jess drehte sich zu dem Mann, der die Fahrertür des Autos geöffnet und ausgestiegen war. âJimmy, du warst schon mal hier!â âStimmt.â Jess Vater nickte, während er den Sitz vorklappte um den Beiden anderen den Weg nach drauÃen zu ermöglichen. âAber wir noch nichtâ, stellte Lily fest und lieà ihren Blick über die Gazebo und die angrenzenden StraÃen schweifen âOh mein Gott.â Lilys Augen wurden weit âWo bleiben der weiÃe Hase und Herzkönigin?â
âDie haben heute frei.â Jess schüttelte lächelnd den Kopf âKeine Angst, sie sind nur halb so durchknallt als es im Moment aussieht.â âSchlimm genugâ, kam Lilys prompte Antwort. âLily!â Sasha schlug ihrer Tochter sacht gegen den Arm âBenimm dich!â Jimmy lachte kurz auf als er die Interaktion zwischen Mutter und Tochter sah, wurde aber sofort mit strafenden Blicken bedacht âWas?â, fragte er unschuldig. âJimmyâ, setzte Sasha an, aber ihr langjähriger Lebensgefährte unterbrach sie sofort âIch hab nur daran gedacht, das sie Lily wohl für einen Engel halten werden nachdem sie Jess über Jahre hinweg ertragen haben.â
Jess schaute seinen Vater mit hochgezogenen Augenbrauen an, zuckte dann aber mit den Schultern âLasst uns reingehen.â Jess hatte den Wagen direkt vor Lukes Diner geparkt und machte anstallten auf die Tür zuzusteuern. âGlaubst du wirklich das ist eine gute Idee?â Jimmy schaute seinen Sohn fragend an . âLuke wird dich nicht umbringen, falls du das meinst.â âDas sah das letzte Mal als ich hier war anders aus.â âUnd dein letzter Besuch hier, ist ja auch erst fünf Jahre herâ, erwiderte Jess sarkastisch.
Jimmy erwiderte nichts. Stattdessen griff er nach Sasha Hand.
Jess hatte fast das Gefühl, dass sein Vater nach Schutz suchte. Luke hatte wohl einige bleibende Eindrücke bei Jimmy hinterlassen.
Kopfschüttelt wendete Jess sich von den Neuankömmlingen ab und steuerte nun entgültig auf den Eingang des Diners zu.
âJess? Was machst du hier?â Luke schaute überrascht vom Tresen zu ihm rüber. âIch habe Gäste die unbedingt Stars Hollow sehen wollten.â âGäste?â Wie auf Stichwort bahnten sich Lilly, Sasha und Jimmy in diesem Moment ihren Weg durch die geöffnete Tür. âOh.â War alles was Luke über die Lippen brachte.
Einen kurzen Moment herrschte Stille in dem kleinen Laden und das nicht nur zwischen den unfreiwilligen Familienmitgliedern. Auch die Kunden die verteilt an den kleinen Tischen saÃen und ein spätes Frühstück genossen lauschten der stockenden Unterhaltung. Jeder normaler Mensch hätte in diesem Fall gelauscht. Die Spannung die im Raum lag, seit der Fremde, der eine Frau an der Hand hielt und das kleine Mädchen das Diner betreten hatten, war kaum zu ignorieren.
âIch wusste nicht das ER einen Besuch geplant hatteâ, brachte Luke schlieÃlich hervor. âIch auch nichtâ, gab Jess zurück âAber warum auch nicht, immerhin wird er bald GroÃvater.â Luke schaute kurz von Jess zu Jimmy âRory weià also das er hier ist?â Jess nickte âSie kommt morgen her.â
Jess sowie Luke richteten ihre Aufmerksamkeit auf Jimmy als aus seiner Richtung ein kräftiges Räuspern kam. âKönntet ihr aufhören so zu reden als wäre ich nicht hier?â
Jess unterdrückte ein Grinsen âTschuldigung.â Jimmy winkte ab und richtete sich dann direkt an Luke âLuke, das ist Sasha meine Lebensgefährtin und meine Stieftochter Lilly.â Luke nickte den beiden Frauen, oder eher der Frau und dem Mädchen, Luke schätze das sie nicht Ãlter als dreizehn vielleicht vierzehn seien konnte, zu. Die Beiden erwiderten seine BegrüÃung. Luke hatte das dringende Gefühl das zumindest Sasha gerne ihren Senf zu der Situation dazugegeben hätte, sich aber aus ihm nicht ganz klaren Gründen zurückhielt.
Sein Blick wanderte ein letztes Mal zu Jess, bevor er seinen Pflichten als Dinerbesitzer nach kam âSetzt euch schon mal. Ich bringe euch gleich Kaffee und die Karte.â
Lorelai schaute kurz auf das Display ihres Handys bevor sie es an ihr Ohr hielt âHi Rory!â âHi! Mom, tust du mir einen gefallen?â Lorelai zog erwartungsvoll zu Augenbrauen zusammen âUm was geht es?â Sie hörte Rory am anderen Ende seufzen âJimmy ist in Stars Hollow.â âUnd weiter?â Lorelai hatte Probleme ihrer Tochter zufolgen. âEr, Sasha und Lily sind gemeinsam mit Jess in Lukes Diner.â âOh. Oh. Ohhh.â Endlich setzte auch bei Lorelai die Erkenntnis ein âDenkst du Luke in Jimmy brauchen einen Babysitter?â Lorelai sah praktisch wie ihre Tochter mit den Schultern zuckte. âIch weià nicht. Ich will nur nicht das es Streit gibt.â âDas ist meine Tochter. Immer darauf bedacht das alle Menschen glücklich sind und die Welt nicht untergeht.â âMumâ, quengelte Rory. âIst ja gut!â Lorelai lieà ihren Blick über die Finanzunterlagen vor ihr schweifen âIch muss noch die monatliche Abrechnung fertig machen, aber ich müsste in einer halben Stunde fertig sein.â âDanke!â âKein Problem, SüÃe. Sehen wir uns dieses Wochenende?â âIch komme morgen Mittag. Ich hab vorher noch den Termin bei Dr. Esperanza.â âDie entgültige Antwort?â Rory nickte obwohl sie sich darüber bewusst war das ihre Mutter sie nicht sehen konnte âBis Morgen!â âCiao, SüÃe!â Sobald sie nur noch das Piepsen der Leitung hörte, nahm Lorelai ihr Handy runter und schüttelte lächeln den Kopf. Ihr Baby bekam ein Baby.
Sie ging gerade an Dooses Market vorbei, als hinter ihr die Tür des Ladens aufgestoÃen wurden und ihr schnelle Schritte folgten. âLorelai, Honey!â
Innerlich verdrehte Lorelai die Augen, zeigte nach auÃen aber ihr zauberhaftestes Lächeln, als sie sich zu Miss Patty umdrehte. âPatty, was ist los?â, fragte sie freundlich. âWeiÃt du das Jess hier ist?â Lorelai nickte âRory hat mich angerufen und bescheid gesagt. Ich bin gerade auf dem Weg zu Lukes Diner.â Patty nickte nachdenklich âUnd die Leute die bei ihm sind...â âSind sein Vater, dessen Lebensgefährtin und ihre Tochter.â Patty blinzelte einen Momente und machte eine kurze Bewegung mit der Hand âMeine Kombinationssinn ist auch nicht mehr der Beste.â Lorelai lachte leise âPatty, Patty. Der Tag an dem du nicht mehr die erste bist die alles weiÃ, liegt noch in weiter ferne.â Auf Miss Pattys Gesicht breitete sich ein schmales Grinsen aus âHoffentlich, SüÃe, hoffentlich.â
Luke beobachtete die kleine Gruppe aufmerksam, während er sich um seine anderen Gäste kümmerte.
Er mochte Jimmy nicht, hatte ihn nie gemocht. Aber in der letzten halben Stunde hatte er einsehen müssen, das dieser Mann, dem seit Jahren der gröÃte Teil seinen aufgewendeten Hasses galt, irgendetwas an sich haben musste, das ihn sympathisch machte. Wenn auch nicht für Luke, dann zumindest für Sasha, Lilly und auch für Jess.
Die vier saÃen gemeinsam an einen Tisch direkt am Fenster und unterhielten sich seit fast einer Stunde. Wenn Luke es nicht besser gewusst hätte, hätte er sie für eine Familie gehalten. Mutter, Vater, kleine Schwester und der ältere Bruder der an diesem Wochenende auf Besuch zu Hause war.
Aber er wusste es besser. Vielleicht hatte Jimmy sich verändert. Vielleicht hatte er Verantwortung übernommen. Vielleicht war er ein guter Vater.
Aber nichts davon hatte mit Jess zu tun.
Luke hatte den Eindruck, dass Jess in Jimmys Augen eher ein Kumpel, ein Kollege war, als ein Sohn. Jimmy wusste nicht wie es war, sich für Jess zu ändern, Verantwortung für Jess zu übernehmen, ein Vater für Jess zu sein.
Luke wusste es.
Er hatte sein ganzes Leben geändert als seine Schwester ihm ohne Vorwarnung den Abgefuckten Teenanger geschickt hatte, der Jess damals war, er hatte die Verantwortung übernommen so gut er konnte, er war ein Vater für ihn gewesen.
Nicht Jimmy. Jimmy hatte nichts damit zu tun, was Jess jetzt war.
Luke schenkte einen Kunden etwas Kaffee nach und seufzte als er zurück zum Tresen ging.
Das stimmte nicht. Jimmy hatte etwas damit zu tun. Er hatte Jess aufgenommen, als niemand sonst es getan hätte. Er hat Jess seit dem immer eine Anlaufstelle gegeben, wenn er einen Ort brauchte um einen klaren Kopf zubekommen. Seine Ruhe brauchte, ohne auf andere achten zu müssen und das tun zu können was er tun musste, auch wenn das hieà eine Flasche Hochprozentigen nach dem andern zu kippen.
Jimmy hatte Jess seine Freiheit gelassen und Zeitweise war das wohl das einzige gewesen was in irgendeiner Form geholfen hat.
âKaffee!â Lorelai platzte in das Dinner, ohne die Familienzusammenkunft links von ihr auch nur eines Blickes zuwürdigen. Diskretion war angesagt. Offiziell wusste sie nicht das sie hier waren. Offiziell besuchte sie lediglich ihren Ehemann. âLorelai.â Luke schaute sie tadelnd an. Sie grinste verschmitzt âKomm schon, der alten Zeiten willen.â âGeh lieber nach oben und schau nach deinem Sohn. Er müsste gleich aufwachen.â Lorelai zog einen Schmollmund âUnd wenn ich wieder nach unten komme wartet eine dampfende Tasse Kaffee auf mich, richtig?â âWir werden sehen!â Luke zwinkerte ihr zu, bevor er die Teller griff die ihm Ceaser in die Durchreiche gestellt hatte âAber beeil dich. Hier sind ein paar Leute die du mit Sicherheit gerne kennen lernen würdestâ, rief er ihr nach, als sie bereits den Vorhang zur Seite geschoben hatte und die Treppe hinauf stieg.
Jimmy und Sasha schauten der dunkelhaarigen Frau nach, bis sie hinter dem Vorhang verschwunden war, bevor sie ihre Blicke auf Jess richteten. âDas ist also Lorelai?â Jess nickte âThe one and only.â Jess sah aus dem Augenwinkel wie Lilly sich auf die Unterlippe biss. âSpuckâs aus!â Jess drehte sich in seinem Stuhl um Lilly besser sehen zu können. âWas ausspucken?â Lilly schaute ihn unschuldig an. âDu kaust nicht umsonst auf deiner Unterlippe herumâ, stellte er trocken fest und erntete ein zustimmendes nicken von Sasha. âIst Rory auch so?â âWie?â âSo wie ihre Mutterâ, fragte Lilly schlieÃlich gerade heraus. âWas meinst du?â Jess wusste was sie meinte, er konnte aber nicht umhin sie etwas zu necken. Wofür sind jüngere Geschwister, selbst wenn es nur Stiefgeschwister waren, sonst gut?
âSo wie ihre Mutter. Laut, quirlig...â âHast du gerade quirlig gesagt?â, mischte sich Jimmy in die Unterhaltung ein. Lilly bedachte ihm nur mit einen typischen Teeny-Augendreher, bevor sie sich auf Jess konzentrierte. Jess lachte âRory ist wie sie, bis auf das laut und quirlig.â
Lilly nickte zufrieden gestellt âGut, alles andere wäre unheimlich gewesen.â
Luke hörte das poltern auf der Treppe bevor er sie sah. Sie redete vor sich hin, oder eher redete auf Lucan ein, während sie den Vorhang zur Seite fliegen lieà und mit dem eineinhalbjährigen den Laden betrat. âDa!â Lucan hatte kein Problem sich zu orientieren und in dem Geschäftsraum seinen Vater auszumachen. Er streckte seine Arme nach Luke aus, obwohl dieser mehrere Meter von ihm entfernt stand. Luke lieà alles stehen und liegen, ging auf seinen Sohn zu und nahm ihn aus Lorelais Armen. âDadd.â Lucan schlang seine Arme um den Hals seines Vaters als dieser sich wieder in Bewegung setzte um den verbliebenen Gäste Kaffee nachzuschenken.
Lorelai beobachtete die Szene, mit einen schmalen Lächeln. Ihr leben war perfekt.
Langsam löste sie ihr Augenmerk von Vater und Sohn und richtete es auf Jess und die drei Neuankömmlinge. Ohne sich weiter darüber Gedanken zumachen spazierte sie zu ihnen hinüber âAlso ich schätze, ihr seit die Leute, von denen Luke behauptet das ich sie mit Sicherheit kennen lernen will. Hi Jess!â Lorelai schenkte einem nach dem anders ein freundliches Lächeln. Jess räusperte sich kurz, als wollte er sich bereits jetzt für Lorelais Ãberfall entschuldigen âLorelai, das sind Jimmy, Sasha und Lilly. Jimmy, Sasha, Lilly, das ist Lorelai!â Jimmy reichte Lorelai seine Hand und drückte ihre kaum merklich, als sie seine Geste erwiderte.
Lorelai lieà ihren Blick schweifen und zog dann einen Stuhl vom Nachbartisch bei.
âHey!â Lorelai war gerade im Begriff gewesen sich zu setzten als sich hinter ihr jemand beschwerte. âWas Kirk?â Lorelai drehte sich zu ihm um. âDu hättest fragen können ob du den Stuhl nehmen kannst.â Lorelai verdrehte die Augen âDu sitzt doch eh alleine da.â Kirk baute sich in seiner sitzenden Position etwas auf âWoher weiÃt du das ich nicht auf jemanden warte?â Lorelai seufzte âKirk, wartest du auf jemanden?â Kirk zog die Schultern hoch und senkte den Kopf âNein.â
Ohne Kirk einen weiteren Moment ihrer Aufmerksamkeit zuschenken, wendete sich Lorelai von ihm ab und lieà sich auf den Stuhl sinken.
PiepPiepPiepPiep... Verzweifelt versuchte sie ihren Piepser zufinden. Sie sah ihre Handtasche am Ende des Raums liegen. Sie machte einen Schritt darauf zu, aber der Piepser war immer noch gleich weit entfernt. Sie machte wieder einen Schritt. PiepPiepPiep... Der Piepser schien von ihr wegzurücken. GleiÃendes Licht breitete sich aus. Sie schloss ihre Augen, sah es aber trotzdem noch deutlich genug. Ein Schatten huschte vorbei. Der Boden unter ihren FüÃen bewegte sich. Ein Erdbeben in Conneticut?
âGilmore, steh auf!â Rory drehte sich auf die Seite, in dem kläglichen Versuch das Licht und die polternde Stimme gleichermaÃen zu vertreiben.
âKomm schon, Rory.â Sie spürte die Hand auf ihrer Schulter die sie vorsichtig rüttelte âDu hast einen Termin. Schon vergessen?â Langsam verschwand die undeutliche Umgebung ihrer Traums und wisch der blanken Realität.
Sie war mit einmal hellwach âParis?â, fragte sie erstaunt und richtete sich in ihrem Bett auf âWarum bist du schon wach. Ich dachte du hättest frei!â
Paris schnaubte verächtlich, während sie von Rorys Bett erhob und langsam zur Tür ging âVielleicht haben dir die Hormone den Gehörgang verstopft aber meiner ist noch frei und nach einer halben Stunde schrillen Piepsens deines Weckers konnte ich nicht anders als mich aus den tiefen meines Bettes heraufzuwühlen.â
âOh.â Rory war sich fast sicher das Paris ihre Reaktion nicht gehört hatte, aber sie wartete auch nicht auf eine Antwort: Eine halbe Stunde?
Rory hatte eine halbe Stunde lang ihren Wecker überhört. Sie hatte den Schlaf gebraucht, das wusste sie, aber das er so nötig gewesen war.
Langsam rappelte sie sich auf. In fünfundvierzig Minuten erwartete Dr. Esperanza sie. Viel Zeit blieb ihr also nicht.
Sie lag bereits auf der Liege im Untersuchungszimmer, als die Tür geöffnet wurde. âMiss Gilmore.â Rory konnte die Ãrztin nicht sehen, da ihr geschwollen Bauch ihr jegliche Sicht zur Tür verweigerte. âDr. Esperanzaâ, erwiderte sie trotz des Mangels an Sichtkontakt die BegrüÃung.
âMachen sie bitte ihren Bauch frei.â Die Ãrztin war in Rorys Blickfeld gedrehten und nahm auf einen Hocker neben der Liege platz, während sie das Ultraschallgerät hochfuhr. âSo, sie kennen die Prozedur ja bereits. Gleich wird es kurz kalt.â
Rory zitterte schwach, als das gekühlte Gel sich langsam auf ihrem Bauch verteilteste. Rory lächelte nichts desto trotz als Dr. Esperanza sie ansah, um herauszufinden ob alles in Ordnung war. Die Frauenärztin erwiderte Rorys lächeln kurz bevor sie mit dem Ultraschall begann âNa, dann lassen wir uns mal überraschen ob ihr kleiner Spatz heute dazu bereit ist sich vor uns zu entblöÃen.â
âIst alles zu eurer Zufriedenheit?â Lorelai blieb neben dem Frühstückstisch der Mariano Bande stehen und vergewisserte sich das weder der Speck noch die Rühreier unberührt geblieben waren. Sasha nickte âDas Hotel ist unglaublich.â âDanke.â Lorelai lächelte Stolz âUnd was ist für Heute noch geplant?â
Lilly, die aus ihr selbst unerfindlichen Gründen gefallen an Lorelai gefunden hatte, antwortete ohne zu zögern âWir treffen uns mit Jess und gehen auf das Festival.â âWarum kommen sie...â âDuâ, unterbrach Lorelai Sasha. âWarum kommst du nicht auch mit.â Jimmy nickte zustimmend âLucan und Luke können auch gerne mit kommen.â âIch denke nicht das ich Luke dazu bewegen kann auch nur einen Schritt auf das Festival zusetzen. Aber ich komme gerne mit dem Kleinen. Ihr trefft Rory da?â Einstimmiges nicken, an allen Seiten des Tisches. âOk, dann treffe ich euch da.â Lorelai schenkte ihnen ein letzten kurzes Lächeln bevor sie sich den anderen Gäste zuwendete.
Rory entdeckte Jess sofort als sie aus ihrem Wagen stieg. Er stand gemeinsam mit seiner Familie, sowie Lorelai und Lucan, vor dem Soda Shop und unterhielt sich mit ihnen.
Ein fast wehmütiges Lächeln spielte um Rorys Mundwinkel während sie auf die Gruppe zu ging.
Lucan war der erste der sie aus seiner Position auf den Armen seiner Mutter entdeckte. Im selben Moment streckte er seine Arme in ihre Richtung aus und zog damit alle Aufmerksamkeit auf sich.
Rory sah deutlich wie erst Lorelais Blick und dann auch die der anderen Lucans Geste folgten und schlieÃlich auf sie fielen.
âAh, Lucan, sie mal da ist Roryâ, hörte sie Lorelai sagen als sie nur noch wenige Meter von ihnen entfernt war. âHey Mum! Hallo Lucan!â Rory beugte sich ein Stück vor und strich ihrem Halbbruder über die rosa Pausbacken. âHallo Jess!â Sie lächelte als sie sich drehte und ihn begrüÃte. Er erwiderte ihre BegrüÃung in dem er ihr einen kurzen freundschaftlichen Kuss auf die Wange gab. âDas sind Jimmy, Sasha und Lily.â Er deutete von einem zum andern. âTatsächlich?â Rory schaute Jess augenzwinkernd an âDas hätte ich nicht gedacht.â Mit dem selben Lächeln mit dem sie Jess begrüÃt hatte wendete sie sich an die anderen. Einem nach dem andern schüttelte sie die Hand. Es war seltsam. Diese Menschen waren Fremde für sie du trotzdem kannte sie sie. Jess hatte sooft von ihnen erzählt. Gelegentlich hatte sie sich kurz mit Jimmy am Telefon unterhalten wenn er mit Jess sprechen wollte. Sie wusste welche Bücher Lily gelesen hatte und welche davon zu ihren Lieblingen gehörten. Sie wusste das Sasha seit Jahren die Ergebnisse für den Super Bowl vorhersagte ohne auch nur einmal daneben gelegen zu haben und sie wusste das Jimmy sich von Jahr zu Jahr immer wieder darüber auslassen konnte.
Sasha hielt Rorys Hand einen Moment länger als notwendig gewesen wären. Sie begutachtete Rory von oben nach unten. Aber ihr Blick hatte nichts abwertiges oder überlegendes. Die schaute sich einfach die Freundin, Ex-Freundin, Mutter des Kindes ihres Stiefsohns an. âDu bist also die Frau die Jess zur Vernunft gebracht hat. Ich hab vor ein paar Jahren Mal ein Bild von dir gesehen, aber in natura bist du noch hübscher!â Sasha strahlte Rory zufrieden an âIch bin froh dich kennen zu lernen.â Rory spürte wie ihr die Hitze in die Wangen stieg âDanke. Ich freue mich auch.â
Rory trat einen Schritt zurück und sah ich kurz um âUhm...â Sie schaute einem nach dem anderen kurz an âHabt ihr was dagegen wenn ich Jess kurz entführe?â Einstimmiges verneinen war die Antwort. Rory nickte zufrieden âUnd danach gehen wir Zuckerwatte essen.â âRosa oder Blau?â Der neugierige Unterton in Lorelais Stimme war kaum zu überhören und selbst wenn Rory ihn nicht gehört hätte sagte der Augenaufschlag ihrer Mutter alles. âDas wirst du dann sehenâ, antwortete Rory ernst aber nicht ohne das Lächeln zurück halten zu können das sich unweigerlich in ihrem Gesicht ausbreitete.
Rory und auch Jess spürten die Blicke der zurückgebliebenen als sie sich langsamen Schrittes von der Gruppe entfernten.
Rory wusste worauf sie warteten. Ein Zeichen. Eine Geste. Eine Bewegung der Lippen die ihnen verriet ob der Nachwuchs ein Mädchen oder ein Junge seien wird. Daher sorgte Rory aufmerksam dafür das Jess sie verdeckte. Es sollte eine Ãberraschung werden. Die Idee mit der Zuckerwatte war ihr allerdings erst gekommen als sie bereits geparkt hatte und sie war froh das ihre Mutter sofort darauf angesprungen war.
Lorelai schaffte es einfach nicht ihr Augenmerk von ihrer Tochter abzulenken. Seit Wochen wartete sie auf diesen Tag, vielleicht sogar noch mehr als alle anderen. Sie tat ihr Bestes um etwas zu erkennen, aber Lippenlesen war noch nie ihre Stärke gewesen und Jessâ breite Schultern machten jeden Versuch zunichte.
So oder so war es eine gute Nachricht. Jess Körperhaltung veränderte sich. Er entspannte, fuhr sich mit der Hand durch die Haare, umarmte Rory, hielt sie fest an sich gedrückt.
Wenn Lorelai es nicht besser gewusste hätte, hätte sie vermutet die Beiden wären ein frisch vermähltes glückliches paar das den ersten Nachwuchs erwartete und nicht eine schwangere Frau und der Vater des Kindes die es einfach nicht schafften länger wie ein Jahr glücklich zusammen zu leben.
Rory und Jess kamen gemeinsam zurück âUnd jetzt Zuckerwatte oder erst noch was anderes? Wir könnten vorher noch eine Runde über den Platz drehenâ, schlug Rory vor wurde aber prompt von ihrer Mutter angestarrt als hätte sie den verstand verloren âZuckerwatte, Zuckerwatte, Zuckerwatte!â, protestierte Lorelai ohne auf Lilys überrumpelte Mimik zu achten. Rory lachte nur âOk, dann erst die Zuckerwatte.â Sie vergewisserte sich noch kurz, bevor sie sich in Bewegung setzte. Ihre Mutter ging gemeinsam mit Lucan in seinem Buggy und Sasha ein Stück vor ihnen, Jimmy und Jess gingen keinen Meter vor ihr, während sie schweigend neben Lily das Schlusslicht bildete. âWie hast du das all die Jahre ausgehaltenâ, wollte Lily wissen nach dem sie die StraÃe überquert hatten und Zielsicher auf den Stand mit der Zuckerwatte zu steuerten. âWas?â Lily schaute zu ihr auf als könne sie nicht verstehen das Rory nicht sofort wusste von was sie sprach âLorelai.â âAch so.â Rory lachte âMan gewöhnt sich daran.â
Lily nickte âIch denke du hast recht. Ich hab mich immerhin auch an meine Mum und Jimmy im Doppelpack gewöhnt. Die könnten deiner Mum gelegentlich Konkurrenz machen.â Rory schaute Lily einen kurzen Moment nachdenklich an âIch glaube das haben Eltern so a...â âZuckerwatte, Zuckerwatte, Zuckerwatte!â Etwas erschrocken schauten Rory und Lily nach vorne. Lorelai hatte den Stand erreicht und wartete mit verschränkten Armen darauf das Rory einen Zahn zulegte. âIst ja schon gut!â Kopfschüttelt trat Rory neben ihre Mutter âUmdrehen bitte!â âWieso?â, quengelte Lorelai. âDamit du nicht sofort siehst wie die Zuckerwatte aussieht!â Lorelai verdrehte die Augen, fügte sich aber den Anweisungen ihrer Tochter.
âHi Andrewâ, begrüÃte Rory den Mann hinter dem Stand âMachst du uns bitte schmal...â Sie beugte sich vor und deutete auf ein Stück Papier auf dem Tresen â...Zuckerwatte.â Andrew nickte âWarum die Geheimniskrämereiâ, wollte er wissen während er sich an die Arbeit machte. Rory lachte âDamit Mum genau so überrascht ist wie die anderen.â âÃberrascht?â Andrew stellte die ersten beiden Stangen in die Halter âÃber was?â Rory trat ein paar Schritte zurück und präsentierten mit erhobenen Armen ihre Kugel âOb sie Oma von einem jungen oder einem Mädchen wird.â âAuf hören zu Redenâ, beklagte sich Lorelai und veranlasste damit Sasha, Jimmy und auch Lily die ebenfalls alle mit dem Rücken zu Rory standen zu Lachen. âWas gibtâs da zu Lachen? Ich bin nun mal eine sehr ungeduldige Person!â Lorelai zog eine Schnute âWie lange dauerts denn noch?â
âNoch zwei, Mum!â Rory atmete tief durch während sie die vier riesigen Wattebäuche begutachtete. âOk, das mach fünfzehn Dollar.â Andrew stellte die letzten Beiden in die Halterung auf dem Tresen. âDürfen wir uns umdrehen?â âMomentâ, antworte Rory Jimmy während sie Andrew das Geld in die Hand gab âJetzt!â Mit einem letzten Blick auf Jess drehte sie sich zu den Wartenden um.
Wenn sie nicht damit gerechnet hätte, hätte sie Lorelais Schrei vermutlich umgehauen, von der Springerei nicht zu reden. Lorelai stürmte auf ihre Tochter zu und zog sie an sich âOh Rory....â âLuft, Mum. Luft.â Lorelai löste ihre Umarmung und drückte Rory ein Stück von sich weg. Vorsichtig ging sie in die Hocke eine Hand auf Rorys Babybauch âHallo Enkelin deren Namen ich nur hoffen kannâ, flüsterte sie. Rory schaute auf ihre unter hinab, darauf bedachte die Tränen in ihren Augen so schnell wie möglich wegzublinzeln. Sie spürte das Jess sie beobachtete. Suchend schaute sie auf. Er stand keine zwei Meter von ihr entfernt. Jimmys Hand ruhte Stolz auf seiner Schulter.
Sie bekam eine Tochter. Sie bekamen eine Tochter.