09.08.2006, 09:47
Vorne hinweg, dieser Teil ist vollkommen anders geworden, als ich dachte. Aber ich schreibe meine Teile niemals um und werde es auch niemals tun. Aber ich denke durch diesen Teil, wird langsam der Titel der FF verständlich.
Danke für das Fb von c-star, Hasn11, JuniperBreeze, ajnevs04, Speedy, Noir-Girl und Fritzi753
Diesen Teil widme ich Speedy (knuddel zurück
)
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âWürdest du sie jetzt einfach verlassen, würde es ihr nicht besser gehen.â, erklärte Lorelai.
âHeiÃt das, ich sollte gehen?â, fragte Jess nach und wäre Rory zur Liebe sofort gegangen.
Wieder schüttelte Lorelai den Kopf. âNein, dass wäre das selbe Ergebnis. Logan, sie hat dich nicht betrogen, weil sie dich nicht mehr liebt. Sie liebt dich...â
âDann liegt es also doch an mir zu gehen.â, unterbrach Jess sie erneut und wollte sich bereits auf den Weg machen, doch Lorelai hielt ihn fest.
âDu gehst auch nicht, denn das Problem ist... das auch du... ihr immer noch sehr viel bedeutest.â, erklärte Lorelai schweren Herzens.
âUnd nun? Sollen wir ewig so weiter machen, bis sie sich eines Tages vielleicht doch entscheidet? Bei allen Respekt, auch wenn ich sie liebe, kann ich das nicht. Ich kann nicht noch ein Jahr warten und so tun, als wäre ich der einzige für sie um sie dann plötzlich zu verlieren. Lieber gehe ich jetzt, als nach einem Jahr voller Hoffnung umsonst.â, erklärte Logan etwas gereizt. Der reine Gedanke an diesen Vorschlag machte ihn bereits mürrisch.
âNein, du verstehst nicht. Sie braucht nur noch etwas Zeit. Zeit, wo sie weder mit dir noch mit Jess zusammen ist. Zeit in der sie nachdenken kann ohne unter Druck zu stehen. Zeit um heraus zu finden, wen sie von euch beiden mehr liebt. Zeit um selber die Entscheidung ihres Lebens zu pfählen.â, versuchte Lorelai zu erklären.
Logan sah schweigend zu Boden, sagte kein Wort. Dachte nur über Lorelaiâs Worte nach.
Während Jess ein paar nervöse Schritte hin und her machte, sich kurz auf einen der Stühle setzte um dann sofort wieder auf zu stehen. âUnd...und wie lange?â, fragte er dann die entscheidende Frage.
Lorelai schloss die Augen, atmete so tief ein, dass sie beinahe ihre Zunge verschluckte. âIch weià es nicht.â
Verstehend nickte Logan. âAlso ist es sehr gut möglich, dass das ganze noch ein Jahr lang geht und sie dann einen von uns fallen lässt?â
Jess stellte sich neben ihn, wartete auf die selbe Antwort.
Wieder wich Lorelai ihren Blicken. Wollte ihnen nicht die Antwort geben, die sie nicht hören wollten. âEs kann passieren... Aber ich bitte euch, gibt ihr diese Zeit. Wenn jetzt einer von euch geht oder sogar beide, dass wäre...das wäre ihr Untergang. Sie hat diesen Käfig gebaut und den Schlüssel weg geworfen und auch nur sie darf ihn wiederfinden. SchlieÃt ihr ihn einfach auf, wird sie den Käfig nicht verlassen können und Ewig darin gefangen bleiben. Ich bitte euch... gibt ihr Zeit.â, flehte Lorelai beinah.
Logan schluckte, sah leicht nervös auf seine Armbanduhr. âIch sollte...Finn oder Colin anrufen, damit ...sie mich abholen. Jess und ich sind ja mit dem Krankenwagen gekommen. Morgen...ich komme morgen dann wieder.â, erklärte er, griff nach seinem Handy und ging den Flur entlang um in Ruhe zu telefonieren.
Fragend sah Lorelai zu Jess. âUnd du?â
Kurz blickte er nach unten, bis er sie wieder mit diesen undurchsichtbahren Blick ansah, wie er es Jahre zuvor sooft getan hatte. âIch sollte auch erst einmal eine Nacht darüber schlafen.â, erkläre er.
Sie nickte verständlich. Das war immer noch besser, als wenn beide gleich nein sagen würden. So schliefen sie noch einmal darüber und überlegten es sich. Denn Lorelai wusste, das im Moment keiner von beiden dazu fähig wäre. Weiter so zu tun, als gehörte Rory zu ihnen und dann auf einmal sie für immer zu verlieren. âIch kann dich mit nehmen.â, erklärte sie.
âDanke.â, meinte er und folgte ihr raus zum Wagen.
Rory hatte nicht nur sich einen Käfig gebaut, sondern auch den beiden. Beide hatten die Hälfte eines Schlüssel mit den sie sich befreien konnten. Vereinigte man den Schlüssel war es der, den Rory suchte und beide waren sich im klarem, dass wenn sie jetzt gehen, Rory immer gefangen bleiben würde. EntschlieÃen sie sich zu bleiben, solange bist Rory frei wäre, würde einer von ihnen für immer in diesem eisernen Käfig gefangen bleiben. Sie hatten die Wahl. Weg zu laufen und damit auf die mögliche Liebe zu verzichten oder das Risiko ein zugehen und unter umständen, dann für immer zu verlieren.
âLenny? Ich binâs Logan. Ich komme heute nicht mehr nach Hause. Falls irgendjemand für mich anruft, sag ihm bitte, dass sie oder er mich auf dem Handy erreichen können.â, meinte Logan und setzte sich auf einen der Wartestühle, die er zuvor die ganze Zeit gemieden hatte. Er brauchte wirklich Zeit zum Nachdenken. Doch es gab nur einen Ort, wo er bei klarem Verstand war und dass war in ihrer Nähe.
Als Lorelai und Jess das Diner von Luke betraten, herrschte eine unerträgliche Stille. Vollkommen geschafft, zog Lorelai sich ihrem Mantel aus, ging zum Tresen und setzte sich hin. âIhr geht es gut.â, erklärte sie und ein erleichternder Seufzer war im Raum von allen zu vernehmen.
âGott sei dank.â, meinte auch Luke und goss ihr routinemäÃig Kaffee ein.
âIch geh nach oben.. nachdenken.â; meinte Jess und war schon fast verschwunden bevor er den Satz ausgesprochen hatte.
âErzähl was war geschehen?â, fragte Luke neugierig, obwohl derartiger Tratsch sonst nicht seine Art war, ging es hier um Rory. Einem Mädchen das ihm soviel bedeutete als wäre sie seine Tochter.
âSie ist zusammen gebrochen, dass ist geschehen.â, erklärte sie vollkommen fertig und trank mit einem Schluck den gesamten Kaffee aus ihrer Tasse. âMehr bitte.â, meinte sie und wies auf ihre Tasse.
Erstaunt sah Luke sie an, goss aber ohne Widerspruch ihr wieder Kaffee ein. âAber warum ist sie zusammen gebrochen? Hatte sie eine schlimme Grippe oder war ihr Emusystem aus irgendeinem Grund angegriffen?â, fragte Luke gespannt nach.
Wieder nahm sie einen groÃen Schluck aus ihrer Tasse und während sie sie wieder abstellte, schüttelte sie langsam, enttäuscht den Kopf. âEs gibt keinen physischen Grund für ihren Zusammenbruch.â
âWas...aber...â, Luke begriff schnell.
Traurig nickte sie und nahm noch einen Schluck von ihrem Kaffee. âSie...â, sie musste stoppen. Die Worte kamen einfach nicht über ihre Lippen, aber eine kleine Träne kam dafür.
Sprunghaft stellte Luke die Kanne ab, ging zum Eingang und hielt die Tür weit hoffen. âRaus hier. Wir haben geschlossen. Das Essen und der Kaffee geht aufs Haus.â, erklärte er laut.
Wie immer traute sich niemand ihm zu widersetzten, wenn er erst einmal in fahrt gekommen war. Die Dinerbesucher waren innerhalb weniger Sekunden verschwunden und der Laden war, abgesehen von Luke und Lorelai, vollkommen leer.
âDas hättest du nicht...â, meinte sie und wischte sich ihre Tränen ab.
Verständlich nickte er und nahm sie in den Arm. âIch weiÃ.â
Der Spiegel war zerbrochen. Und Lorelai saà nun elendlicht vor seinen Scherben. Verzweifelt versuchte sie ihn wieder zusammen zuflicken, doch das einzige was sie erreichte, waren mehrere kleine Schnitte in ihren
Händen. Schnitte, die ihr ermöglichten ihren Schmerz zu spüren.
Ohne ein Ton Musik lag er auf seinem altem Bett. Lies die Hände einfach neben sich liegen und starrte die Decke an. Hoffte das sie ihr die Antwort geben könnte, die er selbst nicht fand. Es sind diese Momente im Leben, die uns für immer zeichnen. Es ist eine Entscheidungen unter tausenden an jeden Tag, die unser Leben wirklich beeinflussen.
Wäre das Leben eine Linie, würde sie sich jedes Mal bei der kleinsten Entscheidung spalten. So wird aus diese eine Linie über Jahre hinweg ein Baum mit aber Millionen Abzweigen. Manche Entscheidungen fallen uns so leicht, dass wir nicht einmal bemerken, sie gefällt zu haben. Entscheidungen die wir aus Gewohnheit treffen. Immer dieselbe Zahnpasta zu nehmen, Kaffee schwarz zu trinken, die Haare wieder um Millimeter zu kürzen. Doch dann sind da noch die anderen. Entscheidungen die unser Leben für immer verändern. Die Entscheidungen, die nicht nur dünne Zweige sind, sondern dicke Ãste. Diese Entscheidungen, die uns ein Leben lang beschäftigen, weil wir uns fragen, was geschehen wäre, hätten wir den anderen Zweig, den anderen Ast, die andere Linie gewählt. Entscheidungen, die wir oft ein Leben lang bereuen.
Er dachte genau über diese zwei Möglichkeiten nach. Entweder er gab ihr noch Zeit, Zeit die ihm später vielleicht ein Leben lang verfolgen würden, weil es die letzte war und er erneut den wohl schwersten Schmerz des Lebens erfahren hätte. Oder er ging, ging um nicht wieder so verletzt zu werden. Die Chance und das wusste er genau, dass sie sich für ihn entscheiden würde, war nicht besonders groÃ. Doch war sie trotzdem das Risiko wert, sich erneut dem Abgrund zu stellen?
Alle fünf Minuten stand er auf, ging mit einem nervösen Gang zu ihrem Zimmer um dann einen bösen Blick von einer Schwester zu erhalten und sich erneut zu setzen. Die Frage, ob sie das alles wert wäre, hatte er geklärt. Nun stand die Frage, ob er den Mut besaÃ, das wohl gröÃte Risiko seines Lebens ein zugehen.
Jedes Mal wenn man mit jemanden zusammen kam, wenn man sich jemand öffnete, ging man dieses Risiko ein. Man musste immer damit rechnen, enttäuscht zu werden. Doch trotzdem verdrängt man diese Möglichkeit. Um die gute Zeit zu genieÃen. Dieses Mal war es anders. Er wusste wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dieses Mal zu verlieren. Der Einsatz war es zwar wert zu spielen, doch hätte er dann auch genug Kraft die Niederlage zu verkraften? Immer wieder stellte er sich die selbe Frage. Immer wieder ein und die selben Worte.
Angst ist etwas natürlichen. Sie steckt in jeden von uns. Doch es gibt Momente im Leben, wo sie uns beherrscht. Die Momente im Leben in den wir sie am liebsten vergessen würden, sie aber zu unserer inneren Stimme wird. Es sind die Momente im Leben, die wir am meisten bereuen, weil wir nicht auf sie gehört haben.
Stelle man sich vor, das Leben bestehe aus Linien. Am Anfang unserer Geburt ist es eine simple Linie. Doch je älter wir werden, umso mehr Entscheidungen treffen wir, umso öfters spaltete sich diese Linie. Unser Leben läuft eine Linie entlang, die sich immer wieder spaltet und blicken wir zurück, sehen wir tausend Linien, die im Nichts enden. Tausend Linien wie unser Leben hätte noch verlaufen können. Es gibt nicht nur eine Linie, die uns ein glückliches Leben beschert, es gibt mehrere, die uns auf unterschiedlichste Art und Weise beglücken. Doch es gibt Linien, die uns an den Abgrund unseres Seins bringen. Linien, die uns das Gefühl geben, hilflos zu sein. Keinerlei Einfluss auf unserer Leben zu haben. Jedes Mal, wenn wir eine Entscheidung treffen, gehen wir die Gefahr ein, diese Linie zu nehmen. Umso gröÃer die Entscheidung, umso gröÃer die Gefahr. Ein Leben lang fürchten wir uns vor dieser Linien und versuchen sie zu meiden. Doch was passiert wenn sie uns gefunden hat? Wir können nicht mehr gerade aus. Das Ende der Linie ist das Ende des Seins. Es gibt nur noch eine Möglichkeit. Wir müssen den schweren Weg zurück gehen und die Entscheidung finden, die wir falsch entschieden haben.
Sie öffnete ihre Augen. Für einen Moment, der die Länge einer Sekunde um weiten unterbot, vergaà sie, was geschehen war. Für einen Moment lag ein Schleier auf dem Abgrund vor ihr. Doch die kürzeste Ewigkeit war nicht lang genug um sie vor der erdrückenden Wahrheit zu bewahren. Sie sah ihn erneut, wie er kurz davor war zu gehen. Hörte Jess Schritte und spürte ihn. Erlebte noch einmal, diese unglaubliche Schwäche in ihren Beinen. Das Gefühl des Ende. Eine kleine Träne kullerte beschwerlich ihre Wange hinunter. Ein Schritt und es wäre vorbei.
Danke für das Fb von c-star, Hasn11, JuniperBreeze, ajnevs04, Speedy, Noir-Girl und Fritzi753
Diesen Teil widme ich Speedy (knuddel zurück
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âWürdest du sie jetzt einfach verlassen, würde es ihr nicht besser gehen.â, erklärte Lorelai.
âHeiÃt das, ich sollte gehen?â, fragte Jess nach und wäre Rory zur Liebe sofort gegangen.
Wieder schüttelte Lorelai den Kopf. âNein, dass wäre das selbe Ergebnis. Logan, sie hat dich nicht betrogen, weil sie dich nicht mehr liebt. Sie liebt dich...â
âDann liegt es also doch an mir zu gehen.â, unterbrach Jess sie erneut und wollte sich bereits auf den Weg machen, doch Lorelai hielt ihn fest.
âDu gehst auch nicht, denn das Problem ist... das auch du... ihr immer noch sehr viel bedeutest.â, erklärte Lorelai schweren Herzens.
âUnd nun? Sollen wir ewig so weiter machen, bis sie sich eines Tages vielleicht doch entscheidet? Bei allen Respekt, auch wenn ich sie liebe, kann ich das nicht. Ich kann nicht noch ein Jahr warten und so tun, als wäre ich der einzige für sie um sie dann plötzlich zu verlieren. Lieber gehe ich jetzt, als nach einem Jahr voller Hoffnung umsonst.â, erklärte Logan etwas gereizt. Der reine Gedanke an diesen Vorschlag machte ihn bereits mürrisch.
âNein, du verstehst nicht. Sie braucht nur noch etwas Zeit. Zeit, wo sie weder mit dir noch mit Jess zusammen ist. Zeit in der sie nachdenken kann ohne unter Druck zu stehen. Zeit um heraus zu finden, wen sie von euch beiden mehr liebt. Zeit um selber die Entscheidung ihres Lebens zu pfählen.â, versuchte Lorelai zu erklären.
Logan sah schweigend zu Boden, sagte kein Wort. Dachte nur über Lorelaiâs Worte nach.
Während Jess ein paar nervöse Schritte hin und her machte, sich kurz auf einen der Stühle setzte um dann sofort wieder auf zu stehen. âUnd...und wie lange?â, fragte er dann die entscheidende Frage.
Lorelai schloss die Augen, atmete so tief ein, dass sie beinahe ihre Zunge verschluckte. âIch weià es nicht.â
Verstehend nickte Logan. âAlso ist es sehr gut möglich, dass das ganze noch ein Jahr lang geht und sie dann einen von uns fallen lässt?â
Jess stellte sich neben ihn, wartete auf die selbe Antwort.
Wieder wich Lorelai ihren Blicken. Wollte ihnen nicht die Antwort geben, die sie nicht hören wollten. âEs kann passieren... Aber ich bitte euch, gibt ihr diese Zeit. Wenn jetzt einer von euch geht oder sogar beide, dass wäre...das wäre ihr Untergang. Sie hat diesen Käfig gebaut und den Schlüssel weg geworfen und auch nur sie darf ihn wiederfinden. SchlieÃt ihr ihn einfach auf, wird sie den Käfig nicht verlassen können und Ewig darin gefangen bleiben. Ich bitte euch... gibt ihr Zeit.â, flehte Lorelai beinah.
Logan schluckte, sah leicht nervös auf seine Armbanduhr. âIch sollte...Finn oder Colin anrufen, damit ...sie mich abholen. Jess und ich sind ja mit dem Krankenwagen gekommen. Morgen...ich komme morgen dann wieder.â, erklärte er, griff nach seinem Handy und ging den Flur entlang um in Ruhe zu telefonieren.
Fragend sah Lorelai zu Jess. âUnd du?â
Kurz blickte er nach unten, bis er sie wieder mit diesen undurchsichtbahren Blick ansah, wie er es Jahre zuvor sooft getan hatte. âIch sollte auch erst einmal eine Nacht darüber schlafen.â, erkläre er.
Sie nickte verständlich. Das war immer noch besser, als wenn beide gleich nein sagen würden. So schliefen sie noch einmal darüber und überlegten es sich. Denn Lorelai wusste, das im Moment keiner von beiden dazu fähig wäre. Weiter so zu tun, als gehörte Rory zu ihnen und dann auf einmal sie für immer zu verlieren. âIch kann dich mit nehmen.â, erklärte sie.
âDanke.â, meinte er und folgte ihr raus zum Wagen.
Rory hatte nicht nur sich einen Käfig gebaut, sondern auch den beiden. Beide hatten die Hälfte eines Schlüssel mit den sie sich befreien konnten. Vereinigte man den Schlüssel war es der, den Rory suchte und beide waren sich im klarem, dass wenn sie jetzt gehen, Rory immer gefangen bleiben würde. EntschlieÃen sie sich zu bleiben, solange bist Rory frei wäre, würde einer von ihnen für immer in diesem eisernen Käfig gefangen bleiben. Sie hatten die Wahl. Weg zu laufen und damit auf die mögliche Liebe zu verzichten oder das Risiko ein zugehen und unter umständen, dann für immer zu verlieren.
âLenny? Ich binâs Logan. Ich komme heute nicht mehr nach Hause. Falls irgendjemand für mich anruft, sag ihm bitte, dass sie oder er mich auf dem Handy erreichen können.â, meinte Logan und setzte sich auf einen der Wartestühle, die er zuvor die ganze Zeit gemieden hatte. Er brauchte wirklich Zeit zum Nachdenken. Doch es gab nur einen Ort, wo er bei klarem Verstand war und dass war in ihrer Nähe.
Als Lorelai und Jess das Diner von Luke betraten, herrschte eine unerträgliche Stille. Vollkommen geschafft, zog Lorelai sich ihrem Mantel aus, ging zum Tresen und setzte sich hin. âIhr geht es gut.â, erklärte sie und ein erleichternder Seufzer war im Raum von allen zu vernehmen.
âGott sei dank.â, meinte auch Luke und goss ihr routinemäÃig Kaffee ein.
âIch geh nach oben.. nachdenken.â; meinte Jess und war schon fast verschwunden bevor er den Satz ausgesprochen hatte.
âErzähl was war geschehen?â, fragte Luke neugierig, obwohl derartiger Tratsch sonst nicht seine Art war, ging es hier um Rory. Einem Mädchen das ihm soviel bedeutete als wäre sie seine Tochter.
âSie ist zusammen gebrochen, dass ist geschehen.â, erklärte sie vollkommen fertig und trank mit einem Schluck den gesamten Kaffee aus ihrer Tasse. âMehr bitte.â, meinte sie und wies auf ihre Tasse.
Erstaunt sah Luke sie an, goss aber ohne Widerspruch ihr wieder Kaffee ein. âAber warum ist sie zusammen gebrochen? Hatte sie eine schlimme Grippe oder war ihr Emusystem aus irgendeinem Grund angegriffen?â, fragte Luke gespannt nach.
Wieder nahm sie einen groÃen Schluck aus ihrer Tasse und während sie sie wieder abstellte, schüttelte sie langsam, enttäuscht den Kopf. âEs gibt keinen physischen Grund für ihren Zusammenbruch.â
âWas...aber...â, Luke begriff schnell.
Traurig nickte sie und nahm noch einen Schluck von ihrem Kaffee. âSie...â, sie musste stoppen. Die Worte kamen einfach nicht über ihre Lippen, aber eine kleine Träne kam dafür.
Sprunghaft stellte Luke die Kanne ab, ging zum Eingang und hielt die Tür weit hoffen. âRaus hier. Wir haben geschlossen. Das Essen und der Kaffee geht aufs Haus.â, erklärte er laut.
Wie immer traute sich niemand ihm zu widersetzten, wenn er erst einmal in fahrt gekommen war. Die Dinerbesucher waren innerhalb weniger Sekunden verschwunden und der Laden war, abgesehen von Luke und Lorelai, vollkommen leer.
âDas hättest du nicht...â, meinte sie und wischte sich ihre Tränen ab.
Verständlich nickte er und nahm sie in den Arm. âIch weiÃ.â
Der Spiegel war zerbrochen. Und Lorelai saà nun elendlicht vor seinen Scherben. Verzweifelt versuchte sie ihn wieder zusammen zuflicken, doch das einzige was sie erreichte, waren mehrere kleine Schnitte in ihren
Händen. Schnitte, die ihr ermöglichten ihren Schmerz zu spüren.
Ohne ein Ton Musik lag er auf seinem altem Bett. Lies die Hände einfach neben sich liegen und starrte die Decke an. Hoffte das sie ihr die Antwort geben könnte, die er selbst nicht fand. Es sind diese Momente im Leben, die uns für immer zeichnen. Es ist eine Entscheidungen unter tausenden an jeden Tag, die unser Leben wirklich beeinflussen.
Wäre das Leben eine Linie, würde sie sich jedes Mal bei der kleinsten Entscheidung spalten. So wird aus diese eine Linie über Jahre hinweg ein Baum mit aber Millionen Abzweigen. Manche Entscheidungen fallen uns so leicht, dass wir nicht einmal bemerken, sie gefällt zu haben. Entscheidungen die wir aus Gewohnheit treffen. Immer dieselbe Zahnpasta zu nehmen, Kaffee schwarz zu trinken, die Haare wieder um Millimeter zu kürzen. Doch dann sind da noch die anderen. Entscheidungen die unser Leben für immer verändern. Die Entscheidungen, die nicht nur dünne Zweige sind, sondern dicke Ãste. Diese Entscheidungen, die uns ein Leben lang beschäftigen, weil wir uns fragen, was geschehen wäre, hätten wir den anderen Zweig, den anderen Ast, die andere Linie gewählt. Entscheidungen, die wir oft ein Leben lang bereuen.
Er dachte genau über diese zwei Möglichkeiten nach. Entweder er gab ihr noch Zeit, Zeit die ihm später vielleicht ein Leben lang verfolgen würden, weil es die letzte war und er erneut den wohl schwersten Schmerz des Lebens erfahren hätte. Oder er ging, ging um nicht wieder so verletzt zu werden. Die Chance und das wusste er genau, dass sie sich für ihn entscheiden würde, war nicht besonders groÃ. Doch war sie trotzdem das Risiko wert, sich erneut dem Abgrund zu stellen?
Alle fünf Minuten stand er auf, ging mit einem nervösen Gang zu ihrem Zimmer um dann einen bösen Blick von einer Schwester zu erhalten und sich erneut zu setzen. Die Frage, ob sie das alles wert wäre, hatte er geklärt. Nun stand die Frage, ob er den Mut besaÃ, das wohl gröÃte Risiko seines Lebens ein zugehen.
Jedes Mal wenn man mit jemanden zusammen kam, wenn man sich jemand öffnete, ging man dieses Risiko ein. Man musste immer damit rechnen, enttäuscht zu werden. Doch trotzdem verdrängt man diese Möglichkeit. Um die gute Zeit zu genieÃen. Dieses Mal war es anders. Er wusste wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dieses Mal zu verlieren. Der Einsatz war es zwar wert zu spielen, doch hätte er dann auch genug Kraft die Niederlage zu verkraften? Immer wieder stellte er sich die selbe Frage. Immer wieder ein und die selben Worte.
Angst ist etwas natürlichen. Sie steckt in jeden von uns. Doch es gibt Momente im Leben, wo sie uns beherrscht. Die Momente im Leben in den wir sie am liebsten vergessen würden, sie aber zu unserer inneren Stimme wird. Es sind die Momente im Leben, die wir am meisten bereuen, weil wir nicht auf sie gehört haben.
Stelle man sich vor, das Leben bestehe aus Linien. Am Anfang unserer Geburt ist es eine simple Linie. Doch je älter wir werden, umso mehr Entscheidungen treffen wir, umso öfters spaltete sich diese Linie. Unser Leben läuft eine Linie entlang, die sich immer wieder spaltet und blicken wir zurück, sehen wir tausend Linien, die im Nichts enden. Tausend Linien wie unser Leben hätte noch verlaufen können. Es gibt nicht nur eine Linie, die uns ein glückliches Leben beschert, es gibt mehrere, die uns auf unterschiedlichste Art und Weise beglücken. Doch es gibt Linien, die uns an den Abgrund unseres Seins bringen. Linien, die uns das Gefühl geben, hilflos zu sein. Keinerlei Einfluss auf unserer Leben zu haben. Jedes Mal, wenn wir eine Entscheidung treffen, gehen wir die Gefahr ein, diese Linie zu nehmen. Umso gröÃer die Entscheidung, umso gröÃer die Gefahr. Ein Leben lang fürchten wir uns vor dieser Linien und versuchen sie zu meiden. Doch was passiert wenn sie uns gefunden hat? Wir können nicht mehr gerade aus. Das Ende der Linie ist das Ende des Seins. Es gibt nur noch eine Möglichkeit. Wir müssen den schweren Weg zurück gehen und die Entscheidung finden, die wir falsch entschieden haben.
Sie öffnete ihre Augen. Für einen Moment, der die Länge einer Sekunde um weiten unterbot, vergaà sie, was geschehen war. Für einen Moment lag ein Schleier auf dem Abgrund vor ihr. Doch die kürzeste Ewigkeit war nicht lang genug um sie vor der erdrückenden Wahrheit zu bewahren. Sie sah ihn erneut, wie er kurz davor war zu gehen. Hörte Jess Schritte und spürte ihn. Erlebte noch einmal, diese unglaubliche Schwäche in ihren Beinen. Das Gefühl des Ende. Eine kleine Träne kullerte beschwerlich ihre Wange hinunter. Ein Schritt und es wäre vorbei.