27.05.2008, 01:18
So Leute, nun ist der Moment gekomme: Ich poste meinen allerletzten Teil von "One Lifetime Experience". Ich habe habe echt die letzten Tage immer wieder daran gesessen und so gut wie möglich versucht, die möglichen Gefühle zu beschreiben und ich hoffe, dass es mir gelungen ist.
Ein groÃes Danke schön möchte ich nun in diesem Sinne meinen treuen FB-Gebern sagen. Danke an Jutschi, Selene, Emerson Rose, Cherry 159, MinowaySunshine, Noir-Girl, BoOks-4ever, sushi, Colorblind, *Stella*, Noodle, Cedric, Sindy85, Daniela05, Nici, Steffi super fa, friends of love, girli Gilmore, Literatipur, Seraph 9, Piper H. Euer Fb hat mich immer wieder angespornt, den nächsten Teil so schnell wie möglich zu posten. Deswegen ist diese FF auch ein groÃer Verdienst eurer seits.
Ich kann nicht glauben, dass ich jetzt wirklich meine erste FF beenden werde. Ich hoffe sehr, dass euch der letzte Teil gefällt. Es persönlich mein Lieblingsteil.
Also nun dann. Vorhang auf für den letzten Teil von "One Lifetime Experience".
Teil 35 - Is it a goodbye forever?
Der Regen fiel ohne Unterlass immer weiter auf die Erde. Hinterlieà seine Spuren auf den StraÃen, auf dem Boden und auf den Fenstern. Wie ein Netz aus WasserstraÃen zogen sich die Regentropfen am Glas entlang und verbanden sich immer wieder mit anderen StraÃen zu wahren Wasserhighways. Das Widerhallen des Aufschlags lieà Anne wach im Bett liegen. Schützend lag Jessâ Hand um ihre Hüfte und die Wärme von seinem Körper strömte durch ihren. Sie versuchte die Schluchzer so gut wie möglich leise zu halten, damit sie ihn nicht weckte. Leise und jede einzeln liefen die Tränen an ihren Wangen herunter. Sachte hatte sie ihre Unterlippe zwischen ihre Zähne genommen und schloss immer wieder die Augen, wenn sie der Schmerz wieder zu sehr überkam. Sie hatte gewartet bis Jess einschlief. Am Anfang hatte sie noch versucht die Tränen zurück zu halten, doch konnte sie dieses nicht lange. Schon bald hatten die Tränen ihre Wangen in Anspruch genommen und sie hatte es aufgeben, sie mit ihrem Handrücken zu verwischen. Wieder durchzuckte sie der Schmerz wie ein Blitz ihren Körper und sie holte tief Luft, um den nächsten Schwall von Tränen ein wenig zurück zu halten. Sachte drehte sie sich in seinem Arm um und sah ihn durch den Tränenschleier an. Für einen kurzen Moment hatte der Regen aufgehört und vorsichtig strahlte der Mond durch die Wolken hindurch direkt ins Zimmer.
Wie Lichtfunken fiel das Mondlicht auf das Gesicht von Jess und brachte seine besonderen Züge zum Vorschein. Schwungvoll konnte sie seine Lippen sehen, die hier und da vom Mondschein erhellt wurden. Ein wenig hatte sich seine Stirn zusammengezogen und kleine Falten verschönerten sie. Es sah ein wenig aus wie eine kleine Berglandschaft die von Sonnenfunken durchzogen wurden. Sanft fuhr sie mit ihrem Finger an seinem kantigen Kinn entlang und umwickelte ein paar seiner Haare, bevor sie mit ihren Fingern durch seine gesamte Haarpracht fuhr. Sie hatte es mittlerweile wieder aufgegeben die Tränen runterzuschlucken. Wie ein Sturzbach liefen sie an ihren Wangen herunter und benetzten das Kopfkissen unter ihr. âIch liebe dichâ, flüsterte sie heiser seinem Gesicht zu und wurde wieder von Schluchzern durchzogen. âIch liebe dich auchâ, hörte sie ihn verschlafen sagen, bevor er langsam seine Augen öffnete und ihr verträntes Gesicht sah. Der Mondschein erhellte seine brauen Augen und es war, als würde er sie mit wunderschönen hellbraunen Rehaugen ansehen. Ihr Herz wurde schwerer bei diesem Anblick und der Kloà in ihrem Hals vergröÃerte sich, bevor der nächste Schwall Tränen ihr Gesicht in Beschlag nahm. Auf einmal war Jess hellwach als er sah, wie ihr Körper zitterte und sich ihre Hände langsam an sein T-Shirt krallten. Er zog sie vorsichtig an seinen Körper heran und streichelte mit seinen Fingern über ihren Rücken.
Immer wieder durchzogen die Schluchzer ihren Körper. LieÃen ihn nicht einfach nicht zur Ruhe kommen. Und immer mehr krallte sie sich an sein T-Shirt. Als wäre es die letzte Rettung für sie. Ihr persönlicher Rettungsring, ihre Boje im stürmischen Meer, ihre Stütze im Leben. Und immer wieder spürte sie seine Hände an ihrem Rücken hoch- und runterfahren, hörte seine zärtlichen Worte, die er ihr immer wieder ins Ohr flüsterte und konnte seine Wärme spüren, die sein Körper ausstrahlte. Doch nichts davon konnten ihre Tränen zurückdrängen. Konnten nicht den groÃen Kloà in ihrem Hals schrumpfen lassen. Konnten nicht die Stricke um ihr Herz lösen. Konnten nicht die Nadelstiche aufhören lassen, wenn sie jedes Mal atmete und der Schmerz durch ihren Körper zog. âWird es aufhören?â, flüsterte sie unter den Tränen in sein Hemd. Jess war ein wenig verwirrt von der Frage. âWas wird aufhören?â âWird jemals dieser Schmerz aufhören? Dieses Gefühl, dass ich nicht mehr ganz bin, wenn ich dich nicht mehr an meiner Seite habe? Das Gefühl, dass ich irgendwo in der Schwebe hänge und nicht wirklich in der Realität bin? Wird dieses Gefühl jemals aufhören?â, murmelte sie weiter und schmiegte ihre Wange weiter an seinen Körper. Er zog sie noch dichter an sich und drückte ihre einen Kuss auf den Kopf. âIch weià es nicht. Ich weià es einfach nichtâ, flüsterte er in ihre Haare und konnte ihren Körper wieder zittern spüren.
Das Letzte, an was sie sich am nächsten Tag erinnern konnte war, dass ihr etwas ins Ohr geflüstert hatte. Aber sie konnte sich nicht mehr erinnern, was es war. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, die von letzter Nacht brannten. Die Sonnenstrahlen hatten sich einen Weg durch die Jalousien gekämpft. Seine Arme lagen immer noch beschützend um sie und sie spürte seinen regelmäÃigen Atem in ihrem Nacken. Ein leichter Schauer lief ihr den Rücken runter. Vorsichtig wand sie sich aus seinen Armen und blieb an den Bettenden stehen. Seine Haare lagen kreuz und quer auf seinem Kopf. Er hatte sich in der Zwischenzeit das andere Kopfkissen zwischen die Arme geklemmt und schmuste damit weiter. Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen. Wie die Luft, sog sie diesen Moment ein und schoss ein innerliches Bild von ihm. Mit der Decke um ihren Körper gewickelt, ging sie auf den Balkon und blinzelte, als die Sonne ihre Haut bedeckte. Doch nach kurzer Zeit hatte sie sich an die Sonnenstrahlen gewöhnt. Ihre Arme stützte sie auf der Balustrade ab, ihre Schultern zogen sich dabei hoch. Sie atmete einmal tief aus, den sie gerade angehalten hatte und erschauderte ein wenig bei der kühlen Brise, die ihre Haare ihr ein wenig ins Gesicht wehten. Sie dachte an die Worte von letzter Nacht, die Jess ihr immer wieder ins Ohr geflüstert hatte. Seine Stimme war heiser und rau dabei und gleichzeitig voller Liebe und Wärme.
Sie konnte sich nicht vorstellen, diese wichtige Person in ihrem Leben zu verlieren. Konnte sich einfach nicht vorstellen, wie sie ohne ihn leben sollte. Und plötzlich erwachte in ihr wieder der Traum, der sie seit Wochen begleitete. Sie sah immer wieder ein groÃes Haus, im viktorianischen Stil, umzingelt von Bäumen verschiedener Arten und einen groÃen Rasen rings um Haus. Um das Haus herum war eine Terrasse, so dass man von allen Seiten in der Sonne liegen oder einfach nur den Ausblick genieÃen konnte. Sie sah sich, wie sie auf der Seite zur StraÃe auf der Hollywoodschaukel lag. Ihre FüÃe hingen leicht über dem Boden und ihr Kopf lag in seinem SchoÃ. Beide Hände von ihr sowie eine Hand von ihm lagen auf ihren gewölbten Bauch und malten verschiedene Zeichen auf die Haut. Mit der anderen fuhr er ihr immer zärtlich durchs Haar. âWas glaubst du, wann es soweit ist?â, durchbrach sie die Stille und drehte ihren Kopf so, dass sie ihn anschauen konnte. Er zuckte nur kurz mit den Achseln. âIch denke, dass der oder die Kleine aber so bald wie möglich rausmöchteâ antwortete er ihr, als er unter seiner Hand spürte, wie das Baby dagegen trat. Auf beiden Gesichtern erschien ein zufriedenes Lächeln, bevor sie wieder in die Stille fielen, die geherrscht hatte. Doch es war keine bedrückende Stille. Es war eine Stille die zwischen zwei liebenden Menschen herrschte, die sich auch ohne Worte verstehen konnten. Sie schüttelte kurz ihren Kopf und wollte die Bilder aus ihren Kopf loswerden. Jeden Morgen war sie mit der gleichen Reaktion aufgewacht: ihr Blick fiel sofort auf ihren flachen Bauch und ein Seufzer entfloh ihr. Doch meistens wusste sie nicht, ob es aus Freude, Erleichterung oder aus Trauer war.
Automatisch legte sie eine Hand auf ihren Bauch und stellte sich das Gefühl vor, wenn ein Lebewesen von Jess und ihr da drin wachsen würde. Ein Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen und für einen kurzen Moment malte sie sich diese Situation aus. Sie erschrak aus ihren Gedanken, als sich zwei Arme um ihre Hüften legten und kurz darauf ein Kopf auf ihre Schulter. Seine schwarzen Haare standen in alle Richtungen verteilt und streiften sanft ihre Wangen, was ihr einen Schauer den Rücken laufen lieÃ. âGuten Morgen, Honâ, flüsterte er ihr leise ins Ohr, bevor er seine Lippen auf ihre Wange drückte. Eine Gänsehaut legte sich auf ihren gesamten Körper und sie lieà sich sachte gegen seinen Körper fallen. âGuten Morgenâ, flüsterte sie genauso wie ihr und legte dabei ihre Hände auf seine. Mit ihren Daumen zirkelte sie über seine Haut und spürte, wie ein wohliger Schauer durch seinen Körper lief. âIch habe dich neben mich vermisst, als ich eben wach wurdeâ, murmelte er weiter gegen ihre Haut und wanderte dabei langsam von ihrer Wange an ihrem Hals entlang. Sie legte ihren Kopf ein wenig zur Seite, damit er noch besser an ihre besonderen Stellen rankam. âIch konnte einfach nicht mehr schlafen und wollte noch ein letztes Mal den Sonnenaufgang beobachtenâ, antwortete sie ihm und musste sich ein kleines Stöhnen verdrücken, als er eine besonders erogene Zone an ihrem Hals entdeckt hatte.
âUnd worüber hattest du gerade nachgedacht, als ich kam?â, kam von ihm die Frage, als er langsam zu ihrem Ohr herauf wanderte. âÃber einen Traum den ich hatteâ, sagte sie zu ihm und drehte sich zu ihm, so dass sie ihm in seine dunkelbraunen Augen schauen konnte. âBehielt dieser Traum dich, mich und mein Bett?â, kam von ihm die weitere Frage und grinste sie dabei neckisch an. Sie gab ihm einen leichten Klaps auf seine Brust, bevor sie ihre Wange dagegen legte. âDu hast auch immer nur das eine im Kopfâ, murmelte sie gegen sein T-Shirt und musste leicht lächeln, bevor sie weiter sprach, âder Traum behielt uns beide in der Zukunft. Beide saÃen wir auf einer Hollywoodschaukel vor unserem Haus und ich war schwanger.â Sie hob kurz ihren Kopf und konnte in sein lächelndes Gesicht blicken. âDieser Traum gefällt mirâ, sagte Jess zu ihr, bevor er seinen Kopf sank und ihre Lippen mit seinen verband. Leicht krallten sich ihre Hände in sein T-Shirt und seine wanderten zu ihrem Hinterkopf, damit er sie noch dichter an sich zog. Bettelnd, drückten seine Lippen gegen ihre und konnten sich endlich einen Weg bahnen. So standen sie beide, im Aufgang der Sonne, auf dem Balkon und genossen die letzten Momente miteinander. Als ihr dieser Gedanke in den Kopf kam, rollte eine einsame Träne ihre Wange herunter und bald darauf folgten weitere. Als sie sich lösten, zog Jess sie gleich wieder an sich und flüsterte ihr wieder die zärtlichen Worte ins Ohr, die er ihr auch schon letzte Nacht zugeflüstert hatte.
Sie wusste nicht, wie lange sie so da standen, doch wurden sie von Zora unterbrochen, die ihnen Bescheid sagte, dass Claire mit dem Frühstück fertig sei. Beide nickten ihr zu und sahen ihr hinterher, als sie wieder aus Jessâ Zimmer verschwand. Jessâ Blick glitt nach unten zu Anne. Ihre geröteten Augen sahen in groà an und ihr Blau wirkte blass und leer. Er wusste, dass der Schmerz für eine längere in ihr sitzen würde. Doch wusste er auch, dass es nicht lange so bleiben würde. âLass uns lieber runter gehen, bevor noch die beiden Kleinen dich so sehenâ, sagte er zu ihr, bevor er noch einmal seine Lippen auf ihre drückte und sie dann zusammen in sein Zimmer gingen. âGeh schon mal runter. Ich werde noch mal schnell ins Badâ, kam es von ihr; er antwortete mit einen Nicken und einen kurzen Kuss auf ihre Wange, bevor er durch die Tür ging. Als sie vor dem Spiegel stand, zerbrach wieder ihr Herz und sie konnte die Tränen nicht zurückhalten. Ihr Kopf glitt gegen das Waschbecken und die Kälte des Porzellans breitete sich in ihrem Körper aus. Wie kleine Nadeln durchzogen sie die Schluchzer ihren Körper und lieÃen ihn immer wieder erzittern. Sie hielt sich mit ihrer ganzen Kraft am Becken fest. Sie wusste, dass sie sonst einfach zusammen sacken würde. Sie konnte es einfach nicht fertig bringen, ein letztes Mal mit ihnen zu essen. Konnte nicht einfach so tun, als wäre es das Normalste auf der Welt, obwohl sie wusste, dass sie ihn wenigen Stunden fliegen würde. Sie zuckte zusammen, als sie zwei Hände auf ihren Armen spürte. Ihr Kopf glitt nach links und sah in die Augen von Claire.
Sie konnte erkennen, dass sich Tränen in ihren Augen gesammelt hatten. Anne lieà sich einfach in die Arme von Claire fallen. Sie konnte einfach nicht mehr. Gemeinsam sanken sie auf den Boden. Claire hielt sie fest. Wie Jess sie gestern festgehalten hatte. Hielt sie fest, um ihre Rettung zu sein, ihr Fels in der Brandung. Dabei streichelte sie immer wieder mit ihrer rechten Hand durch ihre Haare und versuchte sie zu beruhigen. âIch kann euch nicht verlassenâ, brachte Anne schlieÃlich nach ein paar Minuten heraus. Jedoch wurde sie dabei immer wieder durch Schluchzern unterbrochen. Als sie zu Claire hoch sah, konnte sie eine Träne ihre Wange herunter laufen sehen. âIch weiÃâ, antwortete Claire ihr und zog sie wieder an sich. âIch kann nur erahnen wie schwer es für dich sein muss. Aber denke immer daran: du wirst hier immer mit offenen Armen empfangen und wir werden für dich immer einen Platz haben. Du bist in diesem Jahr mehr als andere zu einem Familienmitglied geworden. Und dieses lag nicht nur daran, dass du mit Jess zusammen gekommen bist. Du hast sehr viel verändert. Einzig allein bei Jess ist dieses zu bemerkenâ, fing Claire an und strich ihr dabei immer wieder durchs Haar, âich habe meinen Sohn schon lange Zeit nicht mehr so glücklich gesehen. Er hatte noch nie sooft gelacht, gelächelt. Und die beiden Kleinen sehen dich an, als wärst du ihre zweite groÃe Schwester. Und Zora und ihr seid einfach zusammen gewachsen in dem Jahrâ, erzählte sie weiter. âWir haben dich in dem Jahr nicht wie unser AuPair gesehen, sondern mehr als ein neues Familienmitglied. Und ich kann dir verraten, dass ich dich gerne als Schwiegertochter hätteâ, beendete sie ihren Monolog und sah Anne dabei an. Sie wusste im ersten Moment nicht, was sie sagen sollte. Sie schlang ihre Arme mehr um Claireâs Nacken und murmelte ein leises âDankeâ.
Sie wussten nicht, dass Jess im Türrahmen stand und die beiden beobachtete. Bei den Worten seiner Mutter hatte sich ein Lächeln auf seine Lippen gelegt und er wusste, dass seine Entscheidung, die ihr getroffen hatte, immer richtiger erschien. Er räusperte sich kurz und erlang somit die Aufmerksamkeit seiner beiden Lieblingsfrauen. âEs wundern sich schon alle, wo ihr beide bleibtâ, sagte er nur zu den beiden, die ihm jeweils ein Lächeln schenkten und dann vom Boden aufstanden. Claire ging schon voraus und schenkte ihrem ältesten Sohn ein Lächeln und einen kleinen Kuss auf die Wange. Anne wischte sie schnell mit ihren Händen über ihre Wangen und versuchte so gut wie möglich die Spuren ihrer Tränen zu vertuschen. Als sie wieder seine Arme um ihre Hüfte spürte, entspannte sie sich und lieà sich wie vorhin gegen seinen Körper fallen. âHast du alles gehört?â, fragte sie ihn und sah Jess durch den Spiegel an. Er nickte nur als Antwort und gab ihr einen Kuss auf die Wange. âUnd sie hat mit allen Recht was sie gesagt hatteâ, setzte er noch nach, bevor er sich von ihr löste und ihr ein Grinsen schenkte. âUnd nun lass uns runtergehen, bevor die anderen noch vor Hunger um kommen.â Anne musste kurz lachen, bevor sie sich von ihm mitzogen lieà und gemeinsam ins Esszimmer gingen, wo schon alle auf sie gewartet hatten. âDann können wir ja jetzt endlich anfangen. Ich habe schon gedacht, dass Jess dich aufgefressen hatâ, lockerte Jamie die Stimmung auf und brachte alle ein wenig zum Lachen.
Stille. Dieses einzige Wort beschrieb die Situation sehr gut, die im Auto von Jess herrschte. Konzentriert lenkte er seinen Wagen über die StraÃen und folgte dem Auto, was von Jamie geführt wird. Seine Hand war mit Anne´s verbunden und immer wieder fuhr er mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Sie hatte ihren Kopf leicht gegen das Fenster gelegt und ihr Blick war starr nach drauÃen gerichtet. Die Farben vermischten sich zu einem Strudel und sie konnte nicht wirklich etwas erkennen. Sie war zu sehr damit verbunden, die Tränen zurückzuhalten, die sich in ihren Augen wieder gesammelt hatten. Versuchte den Kloà in ihrem Hals herunterzuschlucken, der ihr das Atem schwerer machte. Mit jeder Meile die sie dem Flughafen näher kamen, umso schwerer wurde ihr das Herz. Umso mehr musste sie gegen die Tränen ankämpfen. Sie löste ihren Blick vom Fenster und beobachtete Jess. Wieder fiel ihr sein kantiges Kinn auf. Wenn sie jemand fragen würde, welcher Part im Gesicht von Jess sie am liebsten mochte, würde sie das Kinn nennen. Sie konnte es sich auch nicht erklären, aber das Kinn machte sein Gesicht noch kantiger, noch härter. Und das gefiel Anne so sehr an ihm. âTräumst du schon wieder davon, wie du mich verführen konntest?â, durchbrach er ihre Gedanken und zauberte ihr damit ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. Er hob ihre verbundenen Hände hoch und küsste leicht ihre Knöchel.
Schon diese kleine Geste brachte die Tränen zurück in ihre Augen und sie musste sich zusammenreiÃen, nicht wieder in Tränen vor ihm auszubrechen. Er merkte, dass sie ruhiger wurde, mit jeder Minute die sie näher zum Flughafen kamen. Und er konnte es sehr gut nachvollziehen. Doch konnte er nicht wirklich einen Gedanken an den Abschied verschenken, weil er immer wieder seinen Plan durchging und jedes Mal bestärkt wurde in seinem Handeln. Sie parkten direkt neben Jamie, der gerade dabei Brianna und Ian zu helfen aus dem Auto zukommen. Gemeinsam mit Jess trug er die Koffer von Anne zum Eingang. Leise gingen sie zum Check-In und brachten die Koffer weg, bevor sie zum Gate gingen. Es waren noch 20 Minuten, bevor die Passagiere das Flugzeug betreten konnten. Auf seinem Schoà sitzend, wartete Anne die Minuten ab, bevor es hieà Abschied zu nehmen. Und wie schon beim Abschied von ihrer Mutter und Luke, gingen die Minuten viel zu schnell vorbei. âAlle Passagiere des Fluges nach Stars Hollow möchten jetzt einchecken.â Und wieder war dieses Gefühl der Taubheit da. Langsam stand sie von seinem Schoà auf und machte sie auf den Abschied bereit. Als erstes nahm Jamie sie in die Arme. âVergiss uns nicht. Und denk daran, dass du hier immer einen Platz hast.â Anne nickte nur als Antwort und konnte die Tränen, die ihre Wange wieder benetzten, nicht zurückhalten. Claire stand gleich neben ihnen und nahm sie in die Arme, als sie sich von Jamie gelöst hatte.
Claire wusste, dass sie nichts mehr sagen brauchte. Sie hatte sich von ihr schon im Badezimmer verabschiedet und Anne wusste das. Mit einem kleinen Kuss auf die Wange lieà sie Anne los, die ihr ein kleines Lächeln schenkte. Sie ging in die Hocke und nahm Brianna und Ian gleichzeitig in die Arme. âIhr beide werdet mir unheimlich fehlen. Ich hoffe, dass ihr mich niemals vergessen werdetâ, flüsterte sie ihnen jeweils ins Ohr und gab ihn einen Kuss auf die Wange. Beide nickten nur mit dem Kopf. Als sie Zora ansah, überkam sie ein neuer Schwall von Tränen. Wortlos nahmen sich die beiden in die Augen und lieÃen ihren Tränen freien Lauf. Sie wussten, dass sie Freunde fürs Leben waren und weiterhin in Kontakt stehen bleiben würden. âPass gut auf meinem Bruder aufâ, murmelte Zora ihr ins Wort und löste sich dann von ihr. Verwirrt sah Anne sie an und verstand nicht wirklich, was sie damit meinte. Nun stand ihr der schwerste Schritt bevor. Jess stand schon mit weiten Armen vor ihr und sie schmiss sich einfach nur ihn sie. âIch liebe dich. Ich liebe dich mehr als irgendetwas auf der Weltâ, murmelte sie immer wieder gegen sein T-Shirt. âIch liebe dich auch. Vergiss das niemalsâ, antwortete Jess ihr und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Sie nickte mit ihrem Kopf, bevor seine Lippen auf ihre traten. Es war ein Kuss, der mehr als tausend Worte sagte. Ein Kuss der allen bewies, welche Liebe sie verband. Sie wurden von der nochmaligen Durchsage zurück in die Realität gebracht. Als sie sich lösten, zog Jess ein kleines Paket aus seiner Hose und drückte es ihr in die Hand. âÃffne es erst, wenn du im Flugzeug bistâ; sagte er zu ihr und gab ihr noch einen letzten Kuss, bevor sie durch die Schleuse ging.
Ein groÃes Danke schön möchte ich nun in diesem Sinne meinen treuen FB-Gebern sagen. Danke an Jutschi, Selene, Emerson Rose, Cherry 159, MinowaySunshine, Noir-Girl, BoOks-4ever, sushi, Colorblind, *Stella*, Noodle, Cedric, Sindy85, Daniela05, Nici, Steffi super fa, friends of love, girli Gilmore, Literatipur, Seraph 9, Piper H. Euer Fb hat mich immer wieder angespornt, den nächsten Teil so schnell wie möglich zu posten. Deswegen ist diese FF auch ein groÃer Verdienst eurer seits.
Ich kann nicht glauben, dass ich jetzt wirklich meine erste FF beenden werde. Ich hoffe sehr, dass euch der letzte Teil gefällt. Es persönlich mein Lieblingsteil.
Also nun dann. Vorhang auf für den letzten Teil von "One Lifetime Experience".
Teil 35 - Is it a goodbye forever?
Der Regen fiel ohne Unterlass immer weiter auf die Erde. Hinterlieà seine Spuren auf den StraÃen, auf dem Boden und auf den Fenstern. Wie ein Netz aus WasserstraÃen zogen sich die Regentropfen am Glas entlang und verbanden sich immer wieder mit anderen StraÃen zu wahren Wasserhighways. Das Widerhallen des Aufschlags lieà Anne wach im Bett liegen. Schützend lag Jessâ Hand um ihre Hüfte und die Wärme von seinem Körper strömte durch ihren. Sie versuchte die Schluchzer so gut wie möglich leise zu halten, damit sie ihn nicht weckte. Leise und jede einzeln liefen die Tränen an ihren Wangen herunter. Sachte hatte sie ihre Unterlippe zwischen ihre Zähne genommen und schloss immer wieder die Augen, wenn sie der Schmerz wieder zu sehr überkam. Sie hatte gewartet bis Jess einschlief. Am Anfang hatte sie noch versucht die Tränen zurück zu halten, doch konnte sie dieses nicht lange. Schon bald hatten die Tränen ihre Wangen in Anspruch genommen und sie hatte es aufgeben, sie mit ihrem Handrücken zu verwischen. Wieder durchzuckte sie der Schmerz wie ein Blitz ihren Körper und sie holte tief Luft, um den nächsten Schwall von Tränen ein wenig zurück zu halten. Sachte drehte sie sich in seinem Arm um und sah ihn durch den Tränenschleier an. Für einen kurzen Moment hatte der Regen aufgehört und vorsichtig strahlte der Mond durch die Wolken hindurch direkt ins Zimmer.
Wie Lichtfunken fiel das Mondlicht auf das Gesicht von Jess und brachte seine besonderen Züge zum Vorschein. Schwungvoll konnte sie seine Lippen sehen, die hier und da vom Mondschein erhellt wurden. Ein wenig hatte sich seine Stirn zusammengezogen und kleine Falten verschönerten sie. Es sah ein wenig aus wie eine kleine Berglandschaft die von Sonnenfunken durchzogen wurden. Sanft fuhr sie mit ihrem Finger an seinem kantigen Kinn entlang und umwickelte ein paar seiner Haare, bevor sie mit ihren Fingern durch seine gesamte Haarpracht fuhr. Sie hatte es mittlerweile wieder aufgegeben die Tränen runterzuschlucken. Wie ein Sturzbach liefen sie an ihren Wangen herunter und benetzten das Kopfkissen unter ihr. âIch liebe dichâ, flüsterte sie heiser seinem Gesicht zu und wurde wieder von Schluchzern durchzogen. âIch liebe dich auchâ, hörte sie ihn verschlafen sagen, bevor er langsam seine Augen öffnete und ihr verträntes Gesicht sah. Der Mondschein erhellte seine brauen Augen und es war, als würde er sie mit wunderschönen hellbraunen Rehaugen ansehen. Ihr Herz wurde schwerer bei diesem Anblick und der Kloà in ihrem Hals vergröÃerte sich, bevor der nächste Schwall Tränen ihr Gesicht in Beschlag nahm. Auf einmal war Jess hellwach als er sah, wie ihr Körper zitterte und sich ihre Hände langsam an sein T-Shirt krallten. Er zog sie vorsichtig an seinen Körper heran und streichelte mit seinen Fingern über ihren Rücken.
Immer wieder durchzogen die Schluchzer ihren Körper. LieÃen ihn nicht einfach nicht zur Ruhe kommen. Und immer mehr krallte sie sich an sein T-Shirt. Als wäre es die letzte Rettung für sie. Ihr persönlicher Rettungsring, ihre Boje im stürmischen Meer, ihre Stütze im Leben. Und immer wieder spürte sie seine Hände an ihrem Rücken hoch- und runterfahren, hörte seine zärtlichen Worte, die er ihr immer wieder ins Ohr flüsterte und konnte seine Wärme spüren, die sein Körper ausstrahlte. Doch nichts davon konnten ihre Tränen zurückdrängen. Konnten nicht den groÃen Kloà in ihrem Hals schrumpfen lassen. Konnten nicht die Stricke um ihr Herz lösen. Konnten nicht die Nadelstiche aufhören lassen, wenn sie jedes Mal atmete und der Schmerz durch ihren Körper zog. âWird es aufhören?â, flüsterte sie unter den Tränen in sein Hemd. Jess war ein wenig verwirrt von der Frage. âWas wird aufhören?â âWird jemals dieser Schmerz aufhören? Dieses Gefühl, dass ich nicht mehr ganz bin, wenn ich dich nicht mehr an meiner Seite habe? Das Gefühl, dass ich irgendwo in der Schwebe hänge und nicht wirklich in der Realität bin? Wird dieses Gefühl jemals aufhören?â, murmelte sie weiter und schmiegte ihre Wange weiter an seinen Körper. Er zog sie noch dichter an sich und drückte ihre einen Kuss auf den Kopf. âIch weià es nicht. Ich weià es einfach nichtâ, flüsterte er in ihre Haare und konnte ihren Körper wieder zittern spüren.
Das Letzte, an was sie sich am nächsten Tag erinnern konnte war, dass ihr etwas ins Ohr geflüstert hatte. Aber sie konnte sich nicht mehr erinnern, was es war. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen, die von letzter Nacht brannten. Die Sonnenstrahlen hatten sich einen Weg durch die Jalousien gekämpft. Seine Arme lagen immer noch beschützend um sie und sie spürte seinen regelmäÃigen Atem in ihrem Nacken. Ein leichter Schauer lief ihr den Rücken runter. Vorsichtig wand sie sich aus seinen Armen und blieb an den Bettenden stehen. Seine Haare lagen kreuz und quer auf seinem Kopf. Er hatte sich in der Zwischenzeit das andere Kopfkissen zwischen die Arme geklemmt und schmuste damit weiter. Ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen. Wie die Luft, sog sie diesen Moment ein und schoss ein innerliches Bild von ihm. Mit der Decke um ihren Körper gewickelt, ging sie auf den Balkon und blinzelte, als die Sonne ihre Haut bedeckte. Doch nach kurzer Zeit hatte sie sich an die Sonnenstrahlen gewöhnt. Ihre Arme stützte sie auf der Balustrade ab, ihre Schultern zogen sich dabei hoch. Sie atmete einmal tief aus, den sie gerade angehalten hatte und erschauderte ein wenig bei der kühlen Brise, die ihre Haare ihr ein wenig ins Gesicht wehten. Sie dachte an die Worte von letzter Nacht, die Jess ihr immer wieder ins Ohr geflüstert hatte. Seine Stimme war heiser und rau dabei und gleichzeitig voller Liebe und Wärme.
Sie konnte sich nicht vorstellen, diese wichtige Person in ihrem Leben zu verlieren. Konnte sich einfach nicht vorstellen, wie sie ohne ihn leben sollte. Und plötzlich erwachte in ihr wieder der Traum, der sie seit Wochen begleitete. Sie sah immer wieder ein groÃes Haus, im viktorianischen Stil, umzingelt von Bäumen verschiedener Arten und einen groÃen Rasen rings um Haus. Um das Haus herum war eine Terrasse, so dass man von allen Seiten in der Sonne liegen oder einfach nur den Ausblick genieÃen konnte. Sie sah sich, wie sie auf der Seite zur StraÃe auf der Hollywoodschaukel lag. Ihre FüÃe hingen leicht über dem Boden und ihr Kopf lag in seinem SchoÃ. Beide Hände von ihr sowie eine Hand von ihm lagen auf ihren gewölbten Bauch und malten verschiedene Zeichen auf die Haut. Mit der anderen fuhr er ihr immer zärtlich durchs Haar. âWas glaubst du, wann es soweit ist?â, durchbrach sie die Stille und drehte ihren Kopf so, dass sie ihn anschauen konnte. Er zuckte nur kurz mit den Achseln. âIch denke, dass der oder die Kleine aber so bald wie möglich rausmöchteâ antwortete er ihr, als er unter seiner Hand spürte, wie das Baby dagegen trat. Auf beiden Gesichtern erschien ein zufriedenes Lächeln, bevor sie wieder in die Stille fielen, die geherrscht hatte. Doch es war keine bedrückende Stille. Es war eine Stille die zwischen zwei liebenden Menschen herrschte, die sich auch ohne Worte verstehen konnten. Sie schüttelte kurz ihren Kopf und wollte die Bilder aus ihren Kopf loswerden. Jeden Morgen war sie mit der gleichen Reaktion aufgewacht: ihr Blick fiel sofort auf ihren flachen Bauch und ein Seufzer entfloh ihr. Doch meistens wusste sie nicht, ob es aus Freude, Erleichterung oder aus Trauer war.
Automatisch legte sie eine Hand auf ihren Bauch und stellte sich das Gefühl vor, wenn ein Lebewesen von Jess und ihr da drin wachsen würde. Ein Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen und für einen kurzen Moment malte sie sich diese Situation aus. Sie erschrak aus ihren Gedanken, als sich zwei Arme um ihre Hüften legten und kurz darauf ein Kopf auf ihre Schulter. Seine schwarzen Haare standen in alle Richtungen verteilt und streiften sanft ihre Wangen, was ihr einen Schauer den Rücken laufen lieÃ. âGuten Morgen, Honâ, flüsterte er ihr leise ins Ohr, bevor er seine Lippen auf ihre Wange drückte. Eine Gänsehaut legte sich auf ihren gesamten Körper und sie lieà sich sachte gegen seinen Körper fallen. âGuten Morgenâ, flüsterte sie genauso wie ihr und legte dabei ihre Hände auf seine. Mit ihren Daumen zirkelte sie über seine Haut und spürte, wie ein wohliger Schauer durch seinen Körper lief. âIch habe dich neben mich vermisst, als ich eben wach wurdeâ, murmelte er weiter gegen ihre Haut und wanderte dabei langsam von ihrer Wange an ihrem Hals entlang. Sie legte ihren Kopf ein wenig zur Seite, damit er noch besser an ihre besonderen Stellen rankam. âIch konnte einfach nicht mehr schlafen und wollte noch ein letztes Mal den Sonnenaufgang beobachtenâ, antwortete sie ihm und musste sich ein kleines Stöhnen verdrücken, als er eine besonders erogene Zone an ihrem Hals entdeckt hatte.
Every road that I've been down
The only truth that I have found
There's only one thing I can't live without
You
The only truth that I have found
There's only one thing I can't live without
You
âUnd worüber hattest du gerade nachgedacht, als ich kam?â, kam von ihm die Frage, als er langsam zu ihrem Ohr herauf wanderte. âÃber einen Traum den ich hatteâ, sagte sie zu ihm und drehte sich zu ihm, so dass sie ihm in seine dunkelbraunen Augen schauen konnte. âBehielt dieser Traum dich, mich und mein Bett?â, kam von ihm die weitere Frage und grinste sie dabei neckisch an. Sie gab ihm einen leichten Klaps auf seine Brust, bevor sie ihre Wange dagegen legte. âDu hast auch immer nur das eine im Kopfâ, murmelte sie gegen sein T-Shirt und musste leicht lächeln, bevor sie weiter sprach, âder Traum behielt uns beide in der Zukunft. Beide saÃen wir auf einer Hollywoodschaukel vor unserem Haus und ich war schwanger.â Sie hob kurz ihren Kopf und konnte in sein lächelndes Gesicht blicken. âDieser Traum gefällt mirâ, sagte Jess zu ihr, bevor er seinen Kopf sank und ihre Lippen mit seinen verband. Leicht krallten sich ihre Hände in sein T-Shirt und seine wanderten zu ihrem Hinterkopf, damit er sie noch dichter an sich zog. Bettelnd, drückten seine Lippen gegen ihre und konnten sich endlich einen Weg bahnen. So standen sie beide, im Aufgang der Sonne, auf dem Balkon und genossen die letzten Momente miteinander. Als ihr dieser Gedanke in den Kopf kam, rollte eine einsame Träne ihre Wange herunter und bald darauf folgten weitere. Als sie sich lösten, zog Jess sie gleich wieder an sich und flüsterte ihr wieder die zärtlichen Worte ins Ohr, die er ihr auch schon letzte Nacht zugeflüstert hatte.
I was searching for something I thought I would never find
Losing my mind
In and out of bad love, I thought I was born to lose
Then came you
I thought I knew what the real thing was
But nothing shakes me like your love does
I've been hypnotized
Now I realize
Losing my mind
In and out of bad love, I thought I was born to lose
Then came you
I thought I knew what the real thing was
But nothing shakes me like your love does
I've been hypnotized
Now I realize
Sie wusste nicht, wie lange sie so da standen, doch wurden sie von Zora unterbrochen, die ihnen Bescheid sagte, dass Claire mit dem Frühstück fertig sei. Beide nickten ihr zu und sahen ihr hinterher, als sie wieder aus Jessâ Zimmer verschwand. Jessâ Blick glitt nach unten zu Anne. Ihre geröteten Augen sahen in groà an und ihr Blau wirkte blass und leer. Er wusste, dass der Schmerz für eine längere in ihr sitzen würde. Doch wusste er auch, dass es nicht lange so bleiben würde. âLass uns lieber runter gehen, bevor noch die beiden Kleinen dich so sehenâ, sagte er zu ihr, bevor er noch einmal seine Lippen auf ihre drückte und sie dann zusammen in sein Zimmer gingen. âGeh schon mal runter. Ich werde noch mal schnell ins Badâ, kam es von ihr; er antwortete mit einen Nicken und einen kurzen Kuss auf ihre Wange, bevor er durch die Tür ging. Als sie vor dem Spiegel stand, zerbrach wieder ihr Herz und sie konnte die Tränen nicht zurückhalten. Ihr Kopf glitt gegen das Waschbecken und die Kälte des Porzellans breitete sich in ihrem Körper aus. Wie kleine Nadeln durchzogen sie die Schluchzer ihren Körper und lieÃen ihn immer wieder erzittern. Sie hielt sich mit ihrer ganzen Kraft am Becken fest. Sie wusste, dass sie sonst einfach zusammen sacken würde. Sie konnte es einfach nicht fertig bringen, ein letztes Mal mit ihnen zu essen. Konnte nicht einfach so tun, als wäre es das Normalste auf der Welt, obwohl sie wusste, dass sie ihn wenigen Stunden fliegen würde. Sie zuckte zusammen, als sie zwei Hände auf ihren Armen spürte. Ihr Kopf glitt nach links und sah in die Augen von Claire.
Every road that I've been down
The only truth that I have found
There's only one thing I can't live without
You
The only truth that I have found
There's only one thing I can't live without
You
Sie konnte erkennen, dass sich Tränen in ihren Augen gesammelt hatten. Anne lieà sich einfach in die Arme von Claire fallen. Sie konnte einfach nicht mehr. Gemeinsam sanken sie auf den Boden. Claire hielt sie fest. Wie Jess sie gestern festgehalten hatte. Hielt sie fest, um ihre Rettung zu sein, ihr Fels in der Brandung. Dabei streichelte sie immer wieder mit ihrer rechten Hand durch ihre Haare und versuchte sie zu beruhigen. âIch kann euch nicht verlassenâ, brachte Anne schlieÃlich nach ein paar Minuten heraus. Jedoch wurde sie dabei immer wieder durch Schluchzern unterbrochen. Als sie zu Claire hoch sah, konnte sie eine Träne ihre Wange herunter laufen sehen. âIch weiÃâ, antwortete Claire ihr und zog sie wieder an sich. âIch kann nur erahnen wie schwer es für dich sein muss. Aber denke immer daran: du wirst hier immer mit offenen Armen empfangen und wir werden für dich immer einen Platz haben. Du bist in diesem Jahr mehr als andere zu einem Familienmitglied geworden. Und dieses lag nicht nur daran, dass du mit Jess zusammen gekommen bist. Du hast sehr viel verändert. Einzig allein bei Jess ist dieses zu bemerkenâ, fing Claire an und strich ihr dabei immer wieder durchs Haar, âich habe meinen Sohn schon lange Zeit nicht mehr so glücklich gesehen. Er hatte noch nie sooft gelacht, gelächelt. Und die beiden Kleinen sehen dich an, als wärst du ihre zweite groÃe Schwester. Und Zora und ihr seid einfach zusammen gewachsen in dem Jahrâ, erzählte sie weiter. âWir haben dich in dem Jahr nicht wie unser AuPair gesehen, sondern mehr als ein neues Familienmitglied. Und ich kann dir verraten, dass ich dich gerne als Schwiegertochter hätteâ, beendete sie ihren Monolog und sah Anne dabei an. Sie wusste im ersten Moment nicht, was sie sagen sollte. Sie schlang ihre Arme mehr um Claireâs Nacken und murmelte ein leises âDankeâ.
Sie wussten nicht, dass Jess im Türrahmen stand und die beiden beobachtete. Bei den Worten seiner Mutter hatte sich ein Lächeln auf seine Lippen gelegt und er wusste, dass seine Entscheidung, die ihr getroffen hatte, immer richtiger erschien. Er räusperte sich kurz und erlang somit die Aufmerksamkeit seiner beiden Lieblingsfrauen. âEs wundern sich schon alle, wo ihr beide bleibtâ, sagte er nur zu den beiden, die ihm jeweils ein Lächeln schenkten und dann vom Boden aufstanden. Claire ging schon voraus und schenkte ihrem ältesten Sohn ein Lächeln und einen kleinen Kuss auf die Wange. Anne wischte sie schnell mit ihren Händen über ihre Wangen und versuchte so gut wie möglich die Spuren ihrer Tränen zu vertuschen. Als sie wieder seine Arme um ihre Hüfte spürte, entspannte sie sich und lieà sich wie vorhin gegen seinen Körper fallen. âHast du alles gehört?â, fragte sie ihn und sah Jess durch den Spiegel an. Er nickte nur als Antwort und gab ihr einen Kuss auf die Wange. âUnd sie hat mit allen Recht was sie gesagt hatteâ, setzte er noch nach, bevor er sich von ihr löste und ihr ein Grinsen schenkte. âUnd nun lass uns runtergehen, bevor die anderen noch vor Hunger um kommen.â Anne musste kurz lachen, bevor sie sich von ihm mitzogen lieà und gemeinsam ins Esszimmer gingen, wo schon alle auf sie gewartet hatten. âDann können wir ja jetzt endlich anfangen. Ich habe schon gedacht, dass Jess dich aufgefressen hatâ, lockerte Jamie die Stimmung auf und brachte alle ein wenig zum Lachen.
Stille. Dieses einzige Wort beschrieb die Situation sehr gut, die im Auto von Jess herrschte. Konzentriert lenkte er seinen Wagen über die StraÃen und folgte dem Auto, was von Jamie geführt wird. Seine Hand war mit Anne´s verbunden und immer wieder fuhr er mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Sie hatte ihren Kopf leicht gegen das Fenster gelegt und ihr Blick war starr nach drauÃen gerichtet. Die Farben vermischten sich zu einem Strudel und sie konnte nicht wirklich etwas erkennen. Sie war zu sehr damit verbunden, die Tränen zurückzuhalten, die sich in ihren Augen wieder gesammelt hatten. Versuchte den Kloà in ihrem Hals herunterzuschlucken, der ihr das Atem schwerer machte. Mit jeder Meile die sie dem Flughafen näher kamen, umso schwerer wurde ihr das Herz. Umso mehr musste sie gegen die Tränen ankämpfen. Sie löste ihren Blick vom Fenster und beobachtete Jess. Wieder fiel ihr sein kantiges Kinn auf. Wenn sie jemand fragen würde, welcher Part im Gesicht von Jess sie am liebsten mochte, würde sie das Kinn nennen. Sie konnte es sich auch nicht erklären, aber das Kinn machte sein Gesicht noch kantiger, noch härter. Und das gefiel Anne so sehr an ihm. âTräumst du schon wieder davon, wie du mich verführen konntest?â, durchbrach er ihre Gedanken und zauberte ihr damit ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. Er hob ihre verbundenen Hände hoch und küsste leicht ihre Knöchel.
Every time I get lost in a temperamental mood
You still stay cool
Just when I think that this life's about to drive me insane
You take the reins
Every time I feel I'm drifting off course
You're my compass, you're my one true north
In a mixed up world
You make sense to me girl
You still stay cool
Just when I think that this life's about to drive me insane
You take the reins
Every time I feel I'm drifting off course
You're my compass, you're my one true north
In a mixed up world
You make sense to me girl
Schon diese kleine Geste brachte die Tränen zurück in ihre Augen und sie musste sich zusammenreiÃen, nicht wieder in Tränen vor ihm auszubrechen. Er merkte, dass sie ruhiger wurde, mit jeder Minute die sie näher zum Flughafen kamen. Und er konnte es sehr gut nachvollziehen. Doch konnte er nicht wirklich einen Gedanken an den Abschied verschenken, weil er immer wieder seinen Plan durchging und jedes Mal bestärkt wurde in seinem Handeln. Sie parkten direkt neben Jamie, der gerade dabei Brianna und Ian zu helfen aus dem Auto zukommen. Gemeinsam mit Jess trug er die Koffer von Anne zum Eingang. Leise gingen sie zum Check-In und brachten die Koffer weg, bevor sie zum Gate gingen. Es waren noch 20 Minuten, bevor die Passagiere das Flugzeug betreten konnten. Auf seinem Schoà sitzend, wartete Anne die Minuten ab, bevor es hieà Abschied zu nehmen. Und wie schon beim Abschied von ihrer Mutter und Luke, gingen die Minuten viel zu schnell vorbei. âAlle Passagiere des Fluges nach Stars Hollow möchten jetzt einchecken.â Und wieder war dieses Gefühl der Taubheit da. Langsam stand sie von seinem Schoà auf und machte sie auf den Abschied bereit. Als erstes nahm Jamie sie in die Arme. âVergiss uns nicht. Und denk daran, dass du hier immer einen Platz hast.â Anne nickte nur als Antwort und konnte die Tränen, die ihre Wange wieder benetzten, nicht zurückhalten. Claire stand gleich neben ihnen und nahm sie in die Arme, als sie sich von Jamie gelöst hatte.
Every road that I've been down
The only truth that I have found
There's only one thing I can't live without
You
Yeah, every road girl
Leads me to you
And baby, that's all I need to know
The only truth that I have found
There's only one thing I can't live without
You
Yeah, every road girl
Leads me to you
And baby, that's all I need to know
Claire wusste, dass sie nichts mehr sagen brauchte. Sie hatte sich von ihr schon im Badezimmer verabschiedet und Anne wusste das. Mit einem kleinen Kuss auf die Wange lieà sie Anne los, die ihr ein kleines Lächeln schenkte. Sie ging in die Hocke und nahm Brianna und Ian gleichzeitig in die Arme. âIhr beide werdet mir unheimlich fehlen. Ich hoffe, dass ihr mich niemals vergessen werdetâ, flüsterte sie ihnen jeweils ins Ohr und gab ihn einen Kuss auf die Wange. Beide nickten nur mit dem Kopf. Als sie Zora ansah, überkam sie ein neuer Schwall von Tränen. Wortlos nahmen sich die beiden in die Augen und lieÃen ihren Tränen freien Lauf. Sie wussten, dass sie Freunde fürs Leben waren und weiterhin in Kontakt stehen bleiben würden. âPass gut auf meinem Bruder aufâ, murmelte Zora ihr ins Wort und löste sich dann von ihr. Verwirrt sah Anne sie an und verstand nicht wirklich, was sie damit meinte. Nun stand ihr der schwerste Schritt bevor. Jess stand schon mit weiten Armen vor ihr und sie schmiss sich einfach nur ihn sie. âIch liebe dich. Ich liebe dich mehr als irgendetwas auf der Weltâ, murmelte sie immer wieder gegen sein T-Shirt. âIch liebe dich auch. Vergiss das niemalsâ, antwortete Jess ihr und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Sie nickte mit ihrem Kopf, bevor seine Lippen auf ihre traten. Es war ein Kuss, der mehr als tausend Worte sagte. Ein Kuss der allen bewies, welche Liebe sie verband. Sie wurden von der nochmaligen Durchsage zurück in die Realität gebracht. Als sie sich lösten, zog Jess ein kleines Paket aus seiner Hose und drückte es ihr in die Hand. âÃffne es erst, wenn du im Flugzeug bistâ; sagte er zu ihr und gab ihr noch einen letzten Kuss, bevor sie durch die Schleuse ging.
Every road that I've been down
The only truth that I have found
There's only one thing I can't live without
You
Every road that I've been down in my life
Every time I feel I'm taking off
Every road that I've been down in my life
Every road girl, leads me to you
The only truth that I have found
There's only one thing I can't live without
You
Every road that I've been down in my life
Every time I feel I'm taking off
Every road that I've been down in my life
Every road girl, leads me to you