Sorry, doppelpost, aber ihr müsst ja wissen, dass es was neues gibt
Den Teil widme ich mal JamieA, das klingt ja schrecklich, ich hoff es heilt bald wieder ... Drück dich
Part 28
Es war kurz vor drei Uhr, nachts. Lorelai und Luke saÃen aneinander gekuschelt auf dem Balkon des Hotelzimmers, abermals nur in Bademäntel bekleidet, da ihre Sachen noch lange nicht getrocknet waren. Sie hatten eine Wolldecke über sich ausgebreitet, die Luft war klar, doch es war kalt. So kalt, dass sie ihren Atem als Wolke wahrnehmen konnten.
âVielleicht sollten wir doch die Heizung anmachen, auch auf die Gefahr hin, dass wir dann nicht schlafen können, weilâs zu heià im Zimmer ist...â meinte Lorelai und unterbrach damit Luke, der gerade rauszufinden versuchte, welches Sternenbild sie direkt über sich hatten. Er richtete seinen Blick auf Lorelai und musste grinsen. âHab ich schon.â
Sie sah ihn empört an. âWas hast Du schon?â fragte sie, als müsse sie sich vergewissern, dass sie vom selben Thema sprachen.
âNa, die Heizung angemacht.â Antwortete er gelassen.
âIch glaubâs ja nicht.â Lorelai verdrehte die Augen.
âSonst hätten wir morgen nichts zum Anziehen gehabt.â Während er ihr antwortete zog er seine Hand unter der Decke vor, legte sie in ihren Nacken und zog sie sanft zu sich. Sie kuschelte sich noch enger an ihn, gab ihm einen kurzen Kuss, unterbrach ihn aber, als er seine Zunge ins Spiel bringen wollte.
âLuke, lass dass. Wir haben gerade den ersten Vertrauensbruch in unserer Beziehung hinter uns.â Sie grinste, als sie seinen spöttischen Gesichtsausdruck sah.
âMmm... ich glaub ich weis, was man da tun kann...â er beugte sich wieder nach vorne, küsste sie erneut, intensiver.
Er genoss ihre Nähe, jede Berührung, ihre sanften Lippen, ihre spielende Zunge. Er sog ihren Geruch ein, lies seine Hände durch ihre Haare, über ihren Nacken wandern, versuchte sie mit allen Sinnen wahrzunehmen, nur die Augen lies er geschlossen, als könne er so intensiver empfinden.
Lorelai lies ihn gewähren, verlor sich mit jeder Sekunde mehr in ihm. Sie hatte das Gefühl, sich vollkommen fallen lassen zu können, sich keine Sorgen mehr machen zu müssen, jede Minute ihres Lebens genieÃen zu können, wenn sie bei ihm war. Es war unglaublich, sie war sich sicher, noch nie so glücklich gewesen zu sein. Wieso hatte merkte sie erst jetzt, wie viel Luke ihr bedeutete? Doch sie schob den Gedanken zur Seite, beschloss an das richtige Timing zu glauben und ihm ihre ganze Aufmerksamkeit zu widmen.
Ihre Finger wanderten unter die Decke, von seinem Hals an abwärts, gekonnt entknotete sie die Schlaufe seines Bademantels, fuhr mit ihren Fingerspitzen langsam über seinen Bauch nach unten...
âLore...â raunte Luke leise... âwir sind hier auf einem Balkon...â
Zur gleichen Zeit lag Rory wach in ihrem Bett. Sie hatte das Licht ausgemacht, in der Hoffnung irgendwie einschlafen zu können. Nachdem Lane oder besser ihre Mutter ihr erklärt hatte, dass sie den ganzen Laden umräumen musste und deshalb nichts mehr mit Rory unternehmen konnte, hatte sie sich einen gemütlichen Abend gemacht und einfach mal die Ruhe und den Privileg, das Haus für sich zu haben, genossen. Sie hatte die Wäsche gemacht, sich Pizza bringen lassen und gelesen. Fernsehen ohne ihre Mutter erschien ihr irgendwie nicht richtig, fast glaubte sie, ein schlechtes Gewissen zu verspüren, wenn sie ohne sie die seltsamen, uralten Shows im Fernsehen ansah. Nachdem sie ihre neueste Errungenschaft, einem Buch von Wladimir Sorokin, einem kritischen, russischen Schriftsteller, durchwahr und das Buch, noch etwas mitgenommen und nachdenklich, zur Seite gelegt hatte, beschloss sie, ins Bett zu gehen. Da lag sie nun, beunruhigt und hellwach. Ihre Blicke wanderten seit zehn Minuten unaufhörlich im Kreis. Uhr â Telefon â Pager und zurück.
Sie machte sich furchtbare Sorgen um ihre Mutter, versuchte sich vergeblich zu beruhigen. Sie hatte schon damit gerechnet, dass es ein langes Date werden würde, dass ihre Mutter spät nach Hause kommen würde, aber sie hatte auf jeden Fall damit gerechnet, DASS sie nach Hause kommen würde. Rory war nicht bescheuert und ihr war natürlich klar, dass ihre Mutter erwachsen war. Dennoch beunruhigte sie die Situation. Ihre Mutter war bis jetzt nie über Nacht weggeblieben, zumindest nicht, wenn sie wusste, dass Rory zu Hause schlief. Neben der Sorge drängte sich auch ein wenig Wut. Wenn sie vorgehabt hatte, bei Luke oder sonst wo zu übernachten, hätte sie es doch sagen können. Rory hätte nicht auf sie gewartet, wär in die Uni gefahren, hätte sämtliche Hausaufgaben erledigen und ruhig schlafen können. Sie hätte nicht wie jetzt, wach im Bett gelegen und sich Gedanken und Sorgen um ihre Mutter gemacht. Doch Rory glaubte nicht daran, dass Lorelai das mit Absicht getan hatte. Sie hätte ihr auf alle Fälle Bescheid gegeben und genau dieses Wissen bereitete ihr Sorgen. Was wenn ihr was passiert war? Im Radio hatten sie von dem Schneesturm und mehreren Unfällen berichtet. Langsam bekam sie richtige Angst. Ihrer Mutter war doch hoffentlich nichts ernsthaftes zugestoÃen. Oder Luke. Oder sogar beiden? Rorys Gedanken drehten sich im Kreis. Genau wir ihre Blicke. Die Uhr zeigte 10 Minuten nach drei. Das Telefon machte kein Geräusch und ihr Pager keine neue Nachricht. Aus lauter Verzweiflung und in der Hoffnung, abgelenkt zu werden, hatte sie Tristan eine Nachricht geschrieben. Hatte ihn gefragt, weshalb er angerufen hatte. Doch jetzt meldete er sich nicht mehr. Kein Wunder, dachte Rory, nachts um dreie ist niemand auf, der etwas Grips und Anstand hat und am nächsten Morgen in die Uni muss. Kurz dachte sie daran, dass Tristan möglicherweise gar nicht auf der Uni war. Vielleicht war er aber sogar in Hartford? Sie dachte flüchtig an ihre gemeinsame Zeit in Chilton und an seinen Abgang auf die Militärschule. Ihre Gedanken wanderten zurück zu ihrer Mutter und Luke und sofort stieg die Sorge in ihr hoch. Für einen Augenblick hatte sie vergessen, was sie eigentlich beschäftigte, doch es schien, als würde die Angst sich dadurch, wie aus Rache, verdoppeln. Ihnen ist nichts passiert, sie haben nur einen schönen Abend... versuchte sie sich einzureden, doch eine böse Stimme meldete sich in ihrem Kopf, die ihr das Gegenteil vermittelte. Plötzlich hielt sie es nicht mehr aus, stieg aus dem Bett und ging zum Telefon. Sie hob den Hörer, dachte nicht mehr daran, dass alles in Ordnung sein konnte, durchforschte ihr Gehirn nach möglichen Freunden, die sie um diese Uhrzeit wegen dieser âKleinigkeitâ anrufen konnte. Lane kam nicht in Frage, ihre Mutter würde sie und Rory eigenhändig erdrosseln, ihre Grandma würde ihrer Mutter die schlimmsten Vorwürfe machen, Paris war nicht die Richtige in dieser Situation. Plötzlich fiel ihr jemand ein. Seltsam erleichtert, dennoch mit schwerem Herzen und nicht ahnend, dass seit einigen Stunden eine Dame in Hartford am Schalter eines Hotels versuchte durchzukommen, um ihr zu erklären, dass es Lorelai und Luke gut ging und sie im Hotel waren, nichts von all dem ahnend wählte sie Chrisâ Nummer, lies es nur dreimal klingeln, dann hob er ab. âHayden?â âDady!â rief sie erleichtert.